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Spreeblick-Adventskalender Tag 14: Flashdance, ich werd‘ wahnsinnig!

flashdance-Aunt-Heather-Piper

Da wir gestern so schön in das Kapitel „unsägliche deutsche Coverversionen“ eingestiegen sind, möchte ich das Thema in den kommenden Tagen noch ein wenig weiterführen.

Heute zum 3. Advent mit Gabi Decker, die vor ihrer Karriere auf der Kleinkunstbühne in den 80ern als Jazzsängerin durch Berlin tingelte und mit Ralph Siegel insgesamt 3 Singles aufnahm; den Auftakt machte ihre deutsche Version von Michael Sembellos „Maniac“ aus „Flashdance“. Lustigerweise hatte Sembello das Stück gar nicht für einen Tanzfilm vorgesehen – in der ursprünglichen Fassung ging es um eine Geisteskranke, die ihren Opfern die Arme abhackt, und Sembello wollte es eigentlich in einem Horrorfilm verwenden, schickte es aber zusammen mit anderen Arbeitsproben an die Produzenten von Flashdance, denen es besonders gut gefiel – mit tanzfilmtauglichen Text kam es dann auf den Soundtrack und kurze Zeit später auf Platz 1 der US-Charts.

Die deutsche Fassung ging nur wenige Wochen nach der Premiere von Flashdance auf den Markt – „Noch ein Blick in den Spiegel, alles klar“ – super, die Arme und Ohren sind noch dran:

Decker

Gabi hat sich dann auch mit eigenen Texten ins Popgeschäft gewagt:

„Ich lieg einsam im Hotel, hör den Bolero von Ravel“ – ahauaha, allein, nicht mal die Taubheit kann mich befrei’n … und ob ich das spür!!!

Die Komposition für „Allein sind Drachen groß und Prinzen klein“ kam von Axel Breitung, über den es bei Discog heißt, er sei „ein Synonym für Qualitäts-Eurodance“ (ich wusste bislang nicht, dass man im Zusammenhang mit Eurodance überhaupt von Qualität sprechen kann…), der aber auch gerne im Blödel-Genre unterwegs ist, als „Fix+Fertig“ z.B. mit „Der blonde Hans von der Bundesbahn“ und „Verdammt, ich schieb Dich“.

Gabi machte noch einen dritten Versuch namens „Unter der Dusche“, und dann war das Vinyl-Kapitel für sie beendet, sie wechselte auf den Moderatorenstuhl beim SFB und beim ARD Nachtexpress und schieb nebenbei Witze für Harald Schmidt, Hans Werner Olm und Mike Krüger, bevor sie 1994 mit ihrem ersten eigenen Kabarettprogramm auftrat, und was aktuell bei ihr passiert erfährt man auf ihrer Homepage.

Euch allen einen schönen dritten Advent!

Hier sind alle Türchen!

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