Archiv

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Rechte und Pflichten in sozialen Netzwerken

Philipp Otto hat bei irights.info passend zu den aktuellen Vorwürfen von Verbraucherschützern, soziale Netzwerke würden zu wenig für den Datenschutz ihrer Nutzer tun, in einfachen und verständlichen Worten aufgeschrieben, was jede und jeder selbst aus juristischer Sicht beachten und wissen sollte, wenn sie oder er im Web Spuren hinterlässt. Für erfahrene und kritische Onliner bietet der Artikel wenig Neues, absoluten Netzbeginnern und allen, denen der Rechtskram immer so kompliziert erscheint, sei Philipps Grundlagenartikel über den (Achtung, Phrasenschwein) nicht rechtsfreien Raum Internet aber wärmstens empfohlen:

… Das eigene Profil bei Facebook oder Myspace, bei studiVZ, schülerVZ, Lokalisten, StayFriends, wer-kennt-wen und anderen ist für Millionen Nutzer inzwischen Ausweis einer neuen digitalen Identität. […] Die Nutzer werden dadurch — meist ohne sich darüber bewusst zu sein — auch rechtlich für ihr Handeln verantwortlich. Vor allem kommt es immer wieder zu Verstößen gegen das Persönlichkeits- und gegen das Urheberrecht. Soziale Netzwerke bieten große Vorteile — aber auch handfeste rechtliche Risiken…

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Gartenfreuden

Anfangs war da vor einem Jahr nach dem Umzug in die neue Wohnung nur meine große Klappe und die verwilderten Beete hinterm Haus. Da könnte man doch für den Eigenbedarf anbauen! Dann kam der Nachbar aus dem Urlaub zurück und nahm mich beim Wort. Jetzt bin ich Hobbygärtner.
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Mahnwache zum Beschluss des Netzsperren-Gesetzes

Bevor morgen die Netzsperren im Bundestag beschlossen werden, wird es ab 9:00 Uhr vor dem Brandenburger Tor eine Mahnwache der Netzsperrengegner geben.

Heute Abend schon ist ab 19:00 Uhr im newthinking store in der Tucholskystraße 48 in Berlin Mitte gemeinsames Transpimalen und Plakatebasteln angesagt.

Weitere Organisation, gern auch weitere Aktionen an anderen Orten über das Wiki des AK Zensur.

Jetzt erst recht: Aufstehen gegen Zensursula!

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Studentenprotestchen

In Deutschland streikt diese Woche die Bildung. Oder so. Ich bin gestern auf dem studentenbewegungserprobten Campus der Freien Universität Berlin unterwegs gewesen.

Vor den Instituten, die in Villen untergebracht sind, sonnen sich ein paar Studierende beim Streikgespräch. Protest muss ja nicht bleich machen. „Reiche Eltern für alle“ fordern die Philosophen auf gelben Laken, die ein oder andere Wand ist mit Parolen besprüht, die Ethnologen haben ganz oldschool die Natursteingartenmauer vor ihrem Institut mit Pinsel und Farbe politisiert.
Traditionsgemäß ist das OSI besetzt, wie auch sonst, ohne wär’s ja kein echter Bildungsstreik an der Freien Universität.
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Die Tragweite der Copyright-Wars

Wenn wir hier über sogenannte Raubkopien, über Remixe und Copyright-Wars schreiben und diskutieren, geht es meist um Film- und Musikdownloads. Fred hat zuletzt das Feld um GoogleBooks und den Heidelberger Appell erweitert. Doch all das ist weit mehr als nur ein Hobby für kleptomanische Musikfans und Leseratten. Hier geht es um die Frage, wem geistiges Eigentum gehört und was dieser Besitz dem Besitzer für Exklusivrechte gibt. Und diese Fragen betreffen weit mehr als Filesharing, sie haben mit globaler Gerechtigkeit, Menschenwürde, letztlich sogar mit der Entscheidung um Leben und Tod zu tun.
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Fragen zur Opelrettung

Ich habe da mal ein paar Fragen zur Opelrettung:

Opel soll ja künftig wie folgt besessen werden:
Zu 35 Prozent gehört der Konzern dann der quasi staatlichen Sberbank aus der lupenreinen Demokratie Russland, die mit dieser Beteiligung den hochverschuldeten und hinter allen technischen Entwicklungen zurückliegenden russischen Autobauer Gaz mitsanieren will.
Weitere 35 Prozent soll der alte Mutterkonzern GM halten, der binnen Kurzem wahrscheinlich Insolvenz anmeldet und dann vielleicht doch den ein oder anderen Gläubiger bedienen muss und danach gemeinsamer Besitz des us-amerikanischen Staates, der Mitarbeiter und Gewerkschaften ist.
Der kanadisch-österreichische Zulieferer Magna will 20 Prozent halten.
Mitarbeiter und/oder Autohändler erhalten weitere 10 Prozent. Read on my dear…

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Elbow am 28.05.2009 im Astra in Berlin

Elegische Streicherpartien, pathetische Bläser und Rockbands — das ist eine Melange, die beinahe zwangsläufig in Kitsch ausartet. Elbow hatten am Donnerstagabend mit Unterstützung von Musikern des Filmorchesters Babelsberg im Berliner Astra all das versammelt. Aber es war fast gar nicht kitschig sondern schön.
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Das N-Wort

An der Freien Universität Berlin hat vergangene Woche ein Professor in einer Vorlesung die schwarze Bevölkerung Südarabiens „Neger“ genannt.
Die offene Empörung einer Studierenden hat zu einer Debatte innerhalb der Uni geführt, der Professor hat sich mittlerweile entschuldigt, weil er gelernt hat, dass dieses Wort heute nicht mehr unproblematisch zu gebrauchen ist. Er verteidigt sich aber weiterhin damit, dass das in seiner Jugend und auch in seiner frühen wissenschaftlichen Laufbahn ein ganz normaler Begriff gewesen sei. Gar bis heute würde unproblematisch von „Négritude“ gesprochen.
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Eher nicht hinaus zum letzten Gefecht

Oh, war das schön am Samstag! Europaweit gehen um die 330 000 Menschen auf die Straße und demonstrieren, aufgerufen von den Gewerkschaften, für eine sozialistische sozialdemokratische soziale Lösung der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise. In Berlin stehen so IG-Metaller Seit an Seit mit den Genossen von der polnischen Solidarność und gemeinsam laufen sie zur Siegessäule für einen europäischen Sozialpakt. Die Internationale erkämpft das Menschenrecht?

Naja, nicht ganz.
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Auge um Auge: Phils Friendofmine bei Tumblr

Die Dinge schauen uns an. In Berlin, in Prag, in New York. Überall schauen sie uns an. Wir müssen eben nur selbst hinschauen. Phil (der die Delphine haut) macht das und sammelt Bilder von den Dingen mit Augen.

Für Serious Eyeballing bitte hier entlang.

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Elterntag

Ist doch schön, dass wir heute die Mütter wertschätzen. Wer mal eine Geburt bewusst miterlebt hat, wer die schlaflosen Nächte mit einem Neugeborenen erlebt hat und die unhintergebar enge Bindung zwischen einem Säugling und seiner stillenden Mutter kennt, der weiß um die großartige Besonderheit des Mutterseins und will Mütter immer wieder aufs neue preisen.

Eigentlich täglich.

Aber braucht es dann noch einen besonderen Muttertag? Ist dieser Muttertag nicht eine billige Entschuldigung dafür, dass Mutters Leistungen den Rest des Jahres als selbstverständlich hingenommen werden?

Was für ein Rollenbild haben wir eigentlich, wenn Mutti zum Muttertag das Frühstück gemacht und Blumen und Milka Herzen geschenkt bekommt, während der Vatertag aus „Die Jungs gehen saufen“ besteht?
Wird mit dem Muttertag nicht auch ein altes, patriarchales Gesellschaftsbild zementiert, dass uns alle in enge Aufgabengebiete einschnürt. Hier die das Haus führende Mutter, da der außer Haus Geld verdienende Vater?
Passt ein Muttertag zu Gleichberechtigung, zu modernen Familienkonstrukten? Zu Hausmännern, Vätermonaten, Patchworkfamilien, homosexuellen Eltern, …?

Wie wär’s eigentlich mit einem Elterntag?
Oder ist das sowieso alles nur Kommerzscheiße?

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Organe für den Frieden

Eigentlich ist Frieden so einfach. Ein wenig Versöhnung, ein wenig Vergeben, etwas Größe und Menschlichkeit. Schon wär Frieden. Selbst in Israel und Palästina.

Hört doch einfach auf mit den Bombenangriffen, den Raketen, den Selbstmordattentaten, der illegalen Landnahme, dem Einsperren eines ganzen Volkes. Geht nicht?

Ginge schon, wenn auch die Menschen in der großen Politik, derart über scheinbar unüberwindbare Gräben hinweg handeln würden, wie der Palästinenser Ismael Khatib, über den der morgen in den deutschen Kinos anlaufende Dokumentarfilm „Das Herz von Jenin“ berichtet.
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