Am Samstag und Sonntag wurde im Heimathafen Neukölln bei der Cognitive Cities Conference die Zukunft es Urbanen verhandelt. Und die hat vor allem mit Daten zu tun: Welche Daten werden im Stadtalltag von wem erhoben und für wen und was werden sie verwendet oder gar mißbraucht? Schon hier wird klar: Die vernetzte Stadt der Zukunft darf kein Nischenthema für eine Handvoll Nerds sein – sie ist ein Szenario, das sich gerade verwirklicht und im Moment werden die Weichen dafür gestellt, welche Rolle wir, die Stadtbewohner, in dieser Zukunft spielen werden. Read on my dear…
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Afrika Außenstelle: Und nun?
Neues von der Spreeblick-Außenstelle in Lesotho, Südafrika:
Mein Ausflug nach Lesotho liegt ein paar Tage zurück, und die Diskussion der Stunde gilt eher den Hartz-IV-Sätzen als der Aidsprävention in Afrika. Aber Deutschland hat noch immer nicht bekannt gegeben, ob es die Finanzmittel für den Global Fund für die nächsten drei Jahre nun tatsächlich drastisch kürzen wird. Und bevor die Problematik im gedanklichen Niemandsland verschwindet, hier noch ein paar Antworten von Marcela Rojo auf Fragen zur Arbeitsweise des Global Fund.
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Außenstelle Afrika: Mutter positiv, Kind negativ Teil II
Neues von der Spreeblick-Außenstelle in Lesotho, Südafrika:
Nachdem zu meinem Post über PMTCT (Prevention of Mother-to-Child-Transmission) in Lesotho einige Fragen gestellt wurden, hier noch ein paar Erläuterungen: Wie PMTCT medizinisch gesehen funktioniert, wieso HIV-negative Väter sich bei der Zeugung nicht anstecken, warum die Frauen keine Babynahrung erhalten und warum die Projekte in Lesotho dennoch gut funktionieren.
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Afrika-Außenstelle: HIV-positiv, egal?
Neues von der Spreeblick-Außenstelle in Lesotho, Südafrika:
Zugegeben, das Thema hab ich von Linus aufgegriffen. Wir haben eine 20-Jährige, HIV-positive Schwangere gesprochen, die sagte, sie wäre nicht schockiert über ihr positives Testergebnis gewesen. Linus schreibt, durch die erfolgreichen, kostenlosen Behandlungsmöglichkeiten würde die Krankheit in Lesotho vielleicht verharmlost. Dazu habe ich eine andere Meinung.
Außenstelle Afrika: Mutter positiv, Kind negativ
Die meisten Einrichtungen, die wir uns in Lesotho angeschaut haben, waren Zentren für PMTCT – Prevention of Mother-to-Child-Transmission. Also Orte, an denen HIV-infizierten Müttern geholfen wird, gesunde Kinder zur Welt zu bringen. Aber wie funktioniert das eigentlich?
Afrika-Außenstelle: Kleine Geschichten, große Herausforderungen
Neues von der Spreeblick-Außenstelle in Lesotho, Südafrika:
In den letzten zwei Tagen waren wir in drei Krankenhäusern, haben mit sechs HIV-positiven Frauen gesprochen, zwei weitere in ihre Häuser begleitet und gesehen, wie sie leben, sowie Waisenkinder in einer neu für sie gebauten Hütte besucht. Jemand hat mich per Twitter gefragt, wie man mit solchen Eindrücken klarkommt. Nun ja. Klar ist es krass, mit gefülltem Magen vom Luxushotel aus einen Ausflug zu den ärmsten Menschen dieser Welt zu machen, die Spiegelreflexkamera immer schußbereit. Aber sich zu fragen, wie man selbst damit klarkommt, ist definitiv nicht die richtige Sichtweise.
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Afrika-Außenstelle: Wie der Global Fund arbeitet.
Neues von der Spreeblick-Außenstelle in Lesotho, Südafrika:
Entwicklungshilfe mutet manchmal ein wenig so an, als würden wir ach so klugen Westmächte den Afrikanern zeigen, wie der Hase läuft. Klar steckt da gute Absicht dahinter, aber nicht immer ist das, was wir glauben, auch wirklich das Beste für die Entwicklungsländer. Beim Global Fund ist das alles ein wenig anders: Erstens ist er nicht spendenfinanziert, sondern über 90 Prozent des Budgets kommen von über 50 Staaten, mit den USA als größten Geldgeber. Gegründet wurde er 2002 nach dem Aufruf des damaligen UNO-Generalsekretärs Kofi Annan, der einen globalen Geldfonds forderte, und nachdem sich auch die G8-Staaten 2001 beim Gipfel in Genua dafür ausgesprochen hatten. Dazu kommen noch ein paar private Geldquellen, wie zum Beispiel die Stiftung von Bill und Melinda Gates. Das Besondere: Der Fond startet mit diesen Geldern keine eigenen Projekte und hat auch keine Mitarbeiter in den geförderten Staaten.
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Spreeblick-Außenstelle Afrika
Donnerstag Abend klingelte mein Telefon und dran war Johnny. Was eine Überraschung war, denn ich kenne ihn nur daher, dass ich für Spreeblick beim Roskilde-Festival war. Aber er hatte etwas noch viel krasseres auf Lager: „Hast du Lust, nach Südafrika zu fliegen?“, fragte er. Luftschnapp. „Na, klar, wann denn?“ Und Johnny so: „Übermorgen“. Gut, das musste ich erst mal verdauen und dann meinen Chefs beibringen, dass ich spontan eine Woche nicht da sein würde – aber es hat geklappt, und nun sitze ich im Sun Hotel in Maseru, Hauptstadt des kleinen, rundum von Südafrika eingeschlossenen Königreichs Lesotho mit knapp zwei Millionen Einwohnern.
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Baby you can drive my chair
Ein Mann mit Tattoo am Roboterarm im Rollstuhl, eine betagte Frau im Rollstuhl, ein schwedischer Schönling im Rollstuhl und ein HipHopper im Rollstuhl. Und das alles auf ein paar hundert Metern Fußweg beim Roskilde, das fällt doch auf. Ich habe nach dem Abi zehn Monate lang einen querschnittgelähmten Studenten betreut. Ich kann mir also ziemlich gut vorstellen, was es an Aufwand und Hindernissen bedeutet, ein Festival, noch dazu ein so großes, auf zwei Rädern zu besuchen. So bin ich vielleicht noch verwunderter als andere, wie das zusammengeht, ein Festival und so viele Rollstuhlfahrer. Anbetrachts der Beliebtheit von Roskilde bei Gehbehinderten muss es hier aber sogar ganz gut zusammen gehen.
Heißer Sch(w)eiß
Auf Platte mochte ich sie gar nicht so, die vielgelobten Japandroids. Zu viel Lärm, zu repetitiv. Einfach nicht mein favorisierter Wohnzimmersound. Aber ihr Gig in dem kleinen Pavillion beim Roskilde gestern Nacht: Eine Wucht. Gitarre! Schlagzeug! Nichts weiter! Nur zwei Mann stark, und trotzem solche Bretter an Songs. „Post-Nothing“, wie sie ihr aktuelles Album genannt haben, das trifft es. Funktioniert nicht immer, einfach explosiv draufhauen, unisonobrüllen und auch noch das Letzte aus der Gitarre holen. Aber hier, auf dieser Bühne, hervorragend. Es war tight gespielt und und die zwei Kerle aus Vancouver haben sich höchst symphatisch rübergebracht. Und ja, ich gebe es zu: Da sind auch großartige Melodien, die ich auf dem Album wohl dezent überhört habe. „Heart Sweats“, „Crazy/Forever“ oder „The Boys are leaving town“: Wütendes Abschiednehmen von der Jugend, sich dem Erwachsenwerden ein letztes Mal mit aller Wucht entgegenwerfen, es wegheadbangen, in den Boden stampfen und die Vernunft einfach übertönen. Yeah!
Ein Teil meiner Euphorie ist auch der Tatsache geschuldet, dass mal nicht so viele Leute da waren, und ich bis ganz an die Bühne rankam – vor allem Dank des gleichzeitigen Sets der sehr beliebten dänischen Rocker Nephew auf der Hauptbühne. Aber die Zuhörer, die da waren, waren dafür voll und ganz bei der Sache.
Das liebe ich an Festivals: Dass die schönsten Konzertmomente im Nachhinhein nie die sind, die man sich erwartet hat.
Verhext und zugenäht
Das Roskilde ist trotz seiner Größe ein schönes Festival – und es gibt unzählige Sachen, die einen von Konzerten ablenken.
Last Minute Roskilde
Keine Sorge, wir haben nicht vergessen, vom Roskilde zu berichten. Zeitpläne sind aber nun mal da, um nicht eingehalten zu werden. Deshalb ist unsere neun Mann/Frau starke Truppe auch erst passend zur letzten Band beim Roskilde eingetrudelt. Und zwar zu den Gorillaz. Somit habe ich heute schon zwei Highlights verpasst: Efterklang und LCD Soundsystem.
Und die Gorillaz dann tatsächlich auch. Denn vor der riesigen, orangenen Hauptbühne war definitiv kein Ort für Klaustrophobiker, die aufs Klo müssen, und dann wurde der Konzertbeginn auch noch eine halbe Stunde nach hinten verschoben. Deshalb haben Miss Sophie und ich erstmal einen Geländerundgang unternommen.
Es ist groß. Es sind Unmengen von Stylern unterwegs. Und viele davon tragen Fahnen unterschiedlichster Art an langen Stäben – ist wohl eine Tradition hier, und ein Weg, seine Leute wiederzufinden. Sollte ich vielleicht mal für die Spreeblickabgesandten überlegen.
Außerdem gibt es so ziemlich alles an Essen und Unterhaltung, was man sich wünschen kann. Auf der halben Stunde bummeln bereits entdeckt: Ein Social Gaming Zelt mit Videospielen, eine Rum-Zigarrenbar, Italiener, Thais, Falafelstände und gleich drei verschiedene Burgerläden. Außerdem einen Swimmingpool mit Liegestühlen (wird morgen getestet) und fantastisch beleuchtete Schaukeln.
Und die beste Entdeckung des ersten Tages: Im Pressecenter gibt es gratis Kaffee. Damit blicke ich der ersten Zeltnacht schon viel entspannter entgegen.