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Die können doch kein Fußball spielen!

Die lustigen Homosexuellen! Was die alles können! Sind immer super drauf, feiern ulkige Paraden, machen eigene TV-Serien und regieren ganze Städte. Alles prima also, wir gleichberechtigen uns in den rosa Himmel der Akzeptanz, sie und sie, er und er, sie und er. Wir haben uns alle lieb, piep piep piep.

Im Fußball aber ticken die Uhren der Homophobie ganz anders. Mag es im Frauenfußball inzwischen möglich sein, sich – wenn auch unter schwierigen Bedingungen – öffentlich zu outen, bleibt es im professionellen Männerfußball bis heute ein absolutes Tabu. Und das selbst in an sich eher relaxten Ecken dauerbekiffter Fußballvölker.

Warum eigentlich? RUND, das schicke Magazin mit dem Ball im Herzen, geht dieser und damit zusammenhängenden Fragen nach. In der Dezember-Ausgabe und in einer Themenwoche auf der Homepage. Und das ist gut so.

[via]

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Der Major ist tot

Ferenc Puskás, der Major der Goldenen Elf, der zweifache Torschütze im Jahrhundertspiel gegen England, der Bezwinger von Toni Turek im WM-Finale 1954, die größte Legende des ungarischen Fußballs, ist tot.

Zu pummelig, zu kopfballschwach, zu klein, so verspotteten ihn die Engländer 1953. 90 Minuten später war Englands Empire gefallen, die Festung Wembley gestürmt, und das ganze Mutterland applaudierte seinem Bezwinger, weil es „Fußball wie vom Mars“ (Bobby Robson) gesehen hatte.

Später dann bei Real Madrid… aber ach, diese Geschichte haben wir schon einmal erzählt.

Danke, Ferenc, für den modernen Fußball. Ohne dich gäbe es ihn nicht.

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Herbstschmerz

Das haben wir verpasst: die Bloglesung „Herbstschmerz“ letztes Wochenende in Frankfurt am Main, präsentiert von Elsa Seefahrt. Mit Frau Fragmente, Herrn Bandini, MC Winkel und – Weltpremiere – 500beine.

Read on my dear…

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YouTube isn’t OurTube

Für Fußballrechte wird viel Geld bezahlt, und manchmal weiß man nicht so genau, wer oder was eigentlich “Fußballrechte” sind: die mit den ulkigen Klamotten und kreativen Frisuren oder irgendwas mit Fernsehen. Oder Internet, wie im Fall unserer großartigen Blognachbarn vom Fanfaktor.

Fanfaktor hat wegen eines YouTube-Videos Schwierigkeiten mit der Deutschen Fußball-Liga DFL bekommen. Da ein Durchblick beim Thema Senderechte und Rechteverwertung noch schwieriger zu erlangen ist als für Beckham ein neuer Vertrag, muss schon ein sogenannter Printjournalist ran, der Thomas Knüwer nämlich. Von ihm lernen wir, dass nicht nur Fernsehsender, sondern auch DFL-Menschen YouTube nicht mögen, die Veröffentlichung von privat im Stadion gefilmten Spielszenen meist illegal ist und dass ein Dienstleister mit ganz bösem Namen das Fußball-Internet überwacht.

Hier viel mehr lernen:
Youtube, Fußball und die mediale Überforderung

(Außerdem haben wir gelernt, dass Herr Knüwer mit Videospielen groß geworden ist. Boah, der könnte auch mal d-frag lesen, echt jetzt.)

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Gefährdete Art: der Torhüter

Champions League, Gruppe A. Am morgigen Mittwoch also das, was durchschnittliche, vom Alkohol gezeichnete, gelegentlich durch Bestechung, Nuttenbesteigung, Pyromanie und verblüffende Inkompetenz auffallende Sportreporter – also alle – gerne als “Gipfeltreffen” bezeichen. Oder “Spitzenspiel”. Chelsea gegen Barcelona in London. Chelsea tritt nur mit Torwart Nummer 3 an. Aber wir wollen hier nicht hell-, sondern kurz zurücksehen, nämlich auf das englische Ligaspiel Chelsea gegen Reading. Damit Sie als ARD-Zuschauer das auch mal sehen. (Um mal wieder das rhetorische Stilmittel “Superdelling” anzubringen.)

Überhaupt nicht für Witzeleien geeignet hingegen ist das, was Chelseas Nummer 1 Petr Cech und der Nummer 2 Carlo Cudicini passiert ist. Der Spielverlauf in Kürze:

1. Minute: Selbst Petr Cech hat keine Titanummantelung um seinen Kopf. Schädelbruch nach dem Zusammenprall mit Stephen Hunt. Da Cech bei Bewusstsein bleibt, wird die Schwere der Verletzung zunächst unterschätzt (wir sind in England). Nachdem Cech die nachfolgende Operation überlebt hat – was laut Krankenhaus nicht unbedingt sicher gewesen sei -, wird er mindestens 6 Monate pausieren müssen.
[Szene ansehen: hier und hier]

45. Minute: Eigentor von Ingimarsson. Chelsea führt 1:0.

62. Minute: Gelb-rot für Chelseas Obi.

83. Minute: Gelb-rot für Readings Bikey. 10 gegen 10.

93. Minute: Chelseas Ersatztorwart Carlo Cudicini prallt mit einem gegnerischen Spieler zusammen, bleibt bewusstlos liegen und muss beatmet werden. John Terry zieht sich das Torwartleibchen an, Stürmer Didier Drogba wird Innenverteidiger.
[Szene ansehen]

102. Minute: Ende eines Fußballspiels.

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Tiger Torsten

Teach me tiger, wah wah wah wah wah!

Direkttiger.
(Und wenn man sich die anderen Filmchen der Videodame so ansieht, nennt die ihr Spielzeug sicher nicht Olli, sondern Torsten.)

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Die Wahrheit!

Sonntag, 9. August Juli 2006. Berlin, Deutschland.
Irgendwann nach 22 Uhr.

Marco M. zieht Zinedine Z. mehrfach am Trikot.
Zinedine Z.: “Wenn du mein Trikot haben willst, kriegst du’s nach dem Abpfiff.”
Marco M.: “Ach nö, deine Schwester wär mir lieber.”
Zinedine Z.: *swoosh*

[Aus den Tagebüchern des Marco M., nachzulesen beispielweise dort.]

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San Marino

Was es alles gibt auf dieser Welt. Pflichtspiele gegen San Marino zum Beispiel. Ich weiß nicht mal, wo das liegt. Wenn Kriege Gottes Weg sind, Amerikanern Geografie beizubringen, so könnte Fußball Gottes Weg sein, Europäern Geografie beizubringen. Klappt aber nicht, denn San Marino ist mir total egal, die haben kein Öl und keine Terroristen, ich schick da keine Soldaten hin und die Sanmarinesen schießen auch nicht zurück. (Achtung, doppelsinniger Wortwitz!)

Größtes Herausforderung am Mittwoch: das Verhindern einer ungesunden Unterkühlung Jens Lehmanns.

[Und wer sich jetzt mokiert über etwaige Überheblichkeit oder das Unterschätzen eines scheinbar kleinen Gegners, dem schmettere ich entgegen: JAAHAA, man sollte kleine Gegner nicht unterschätzen, kleine Gegner wie Irland, Wales oder Schottland. Doch San Marino ist kein Gegner an sich, San Marino ist im Fußball eine Division durch Null, ein San Marino existiert nicht.]

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Altrurer

Peter Neururer, coolste und geilste Sau unter allen Trainersäuen der Welt, jedenfalls nach eigenen Angaben, ist bei Hannover 96 zurückgetreten oder getreten worden oder wurde einfach als der dumme Ruhrpottjunge entlarvt, der er ist. Im fooligan-internen Wettspiel um die schnellste Trainerentlassung (Entschuldigung: Rücktritt!) stand Armin Veh von Stuttgart auf Platz eins, doch Peter der Große war durchaus im engeren Favoritenkreis.

Während der WM lautstark die innovativen Trainings- und Motivationsmethoden der Klinslöwen mit weiß aufgerissenem Maul dissen, dann Hannover in den Keller fahren und dafür 800.000 Euro kassieren: The Neururer Method. Sequel folgt.

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eBundesliga

Tore kann man auch mit Daumen schießen. Mehr oder weniger. Weniger da draußen auf dem Platz, mehr im Wohnzimmer vor einer Spielekonsole. Oder nicht im Wohnzimmer, sondern gleich ganz professionell. In einer richtigen Bundesliga mit richtigen Preisgeldern, richtigen Profispielern und mit – Achtung! – richtiger eigener Fernsehsendung auf DSF.

Muss man sich mal vorstellen: da spielen zwei Leute eine Fußball-Simulation auf einer Konsole gegeneinander, und die Höhepunkte dieses Videospiels werden dann zusammengefasst in einer Art Sportschau präsentiert.
Na, is ditt abjefahn, oda nüsch!?

Unsere Kollegen (*hüstel*, also vor allem: ich) vom Spieleblog d-frag haben sich auf der Games Convention in Leipzig mal bei der ESBL umgehört, der eSport Bundesliga. Nicht umhören, sondern anhören (so würde Gerd Delling überleiten) kann man den d-frag-Podcast. Sogar Hertha BSC kommt drin vor. Und wer den ganzen anderen Nerdkram im Podcast nicht hören möchte, spult einfach auf 1:30 Minuten vor.

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Zeit, dass mir einer eine dreht

Die sind sie wieder, die Schweden! Testspiel am Mittwoch, also eine Art Methadon als Ersatz für WM-Heroin. Einige Spieler haben dem Bundesjogi absagt, wegen Verletzung, sagen die Weicheier. Damals im Krieg haben wir über simple Fleischwunden oder Hüftprellungen (wir wussten damals gar nicht, was “Prellungen” sind) so gelacht wie über Filme mit Hans Albers. Oder, um es mit den Worten von Paul Steiner zu sagen: “Die Nationalmannschaft ist für mich kein Thema. Die spielen immer mittwochs, da habe ich keine Zeit.”

Fehlend: Michael Ballack, Sebastian Kehl, Christoph Metzelder, Jürgen Klinsmann.
Neu drin: Malik Fathi.

Außerdem: Mad Jens macht bis 2008 weiter und dann nicht mehr. Sagt er.
(Von mir aus kann der 2010 Weltmeister werden, den ganzen Riefenstahl-Ästethik-Keepern der Bundesliga traue ich noch nicht so ganz.)

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Lass es leuchten!

Ich sah das Wembleystadion mit den zwei Türmen. Keine Stätte wird je an Fußballheiligkeit übertroffen werden. Ich sah die Anfield Road in Liverpool, unübertroffen an Fanbattles und -gesängen. Doch wenn man des nachts (und es muss Nacht sein!) auf der Autobahn an Münchens Allianz Arena vorbeibrettert, werden selbst Fußballstadien-Globetrotter ein dezentes Verkehrschaos verursachen.

Die Hitze, die uns heute Steppen brannte, gab nicht nach – nicht einen Deut. Das fahrzeuginterne Thermometer zeigte selbst um 22 Uhr noch 31 Grad, als sie in dunkler Nacht vor mir erschien, in ufoblau erstrahlte, beinahe schwebte, und wäre ich nicht vorbeigebrettert worden, sondern selbst gefahren, wäre es aus mit mir und mit diesem Eintrag.

Man muss diesen hypnotischen Anblick sehr bewusst genießen, diesen Anblick eines nicht bloß angestrahlten, sondern innerlich leuchtenden Stadions, mit sehr lauter Musik bei offenen Fenstern, hinreißender Vorbeibretter-Begleitung und mehreren Runden um das an sich profane Objekt.

Dann nämlich wird aus dieser einfachen Umhüllung für ein paar Quadratmeter Gras der touristische Grund schlechthin, einfach mal nach München zu reisen. Frauenkirche is gone, gone, gone.