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Grimme Online Award für TINCON

Ich kann und will es nicht leugnen: Ich bin stolz darauf und freue mich sehr, mit der TINCON einen Grimme Online Award erhalten zu haben. Damit ist es der zweite GOA für Tanjas und meine Arbeit (2006 mit dem damaligen Spreeblick-, 2019 mit dem TINCON-Team) und das fühlt sich schon klasse an! Und ich konnte Hazel Brugger die Hand geben!!

(Mehr Sätze dazu gibt es drüben im TINCON-Blog.)

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Wie man als Politiker*in mit jungen Menschen redet


Foto: Christian Herrmann/TINCON

Wir erleben es in diesen Tagen wieder vermehrt. Erwachsene Menschen mit politischen Ämtern treffen plötzlich, ohne Vorwarnung und völlig unvorbereitet, auf Jugendliche. Da die meisten Politikerinnen und Politiker im Alter von 34 zur Welt gekommen sind und daher nie selbst eine Adoleszenz erlebt haben, sind sie verständlicherweise mit der Situation überfordert, geraten ins Stottern. Schweißausbrüche sind keine Seltenheit, und oft bleibt aus Mangel an Kommunikationsmöglichkeiten mit der unbekannten Spezies nur die Flucht in die Amtsniederlegung.

Das muss nicht sein. Spreeblick, das meistdiskutierte junge Internetpolitikmagazin für junge Internetleute seit 2002, hat in einer großangelegte Studie drei Minuten lang rund zwei Teenager zwischen 16 und 17 Jahren per WhatsApp um Einblicke in ihre Lebenswelt gebeten. Dabei sind wir zu erstaunlichen Erkenntnissen gekommen, die wir hier weltexklusiv veröffentlichen, um allen politischen Amtsinhaberinnen die Angst vor dem Gespräch mit der jungen Generation für immer zu nehmen.
Read on my dear…

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This is Joe Public speaking — Clash-Fans für Buchprojekt gesucht!

Im Sommer 2018 wandte sich die BBC an den Autor Anthony Davie und bat um Hilfe bei einem neuen Projekt rund um The Clash. Für geplante Podcasts und Kurzfilme sollten Geschichten von Fans der Band gefunden werden, und so machte sich Davie, u.a. Autor von „Joe Strummer and The Mescaleros: Vision of a Homeland“, an die Arbeit.

Herausgekommen ist das Buch „This is Joe Public Speaking: The Clash, as told by the fans“. Bekannte Clash-Biografen wie Pat Gilbert oder Chris Salewicz steuerten Stories bei, aber eben auch viele andere Wegbegleiter und Fans — und meine eigene Geschichte „1984“ ist ebenfalls im Buch vertreten.

Alle Erlöse des Verkaufs gehen an das Great Ormond Street Hospital for Children in London, niemand verdient etwas an dieser Sammlung.

Und nun möchte Anthony Davie das Werk auch gerne in deutscher Sprache veröffentlichen und die Einnahmen einem Kinderkrankenhaus in Deutschland zukommen lassen. Allein: Es fehlen Übersetzer*innen. Ich selbst konnte die deutschsprachige Version meines Textes beisteuern, finde aber keine Zeit für weitere Übersetzungen und habe Anthony daher wenigstens moralischen und netzwerkenden Support zugesagt, indem ich hier einen Aufruf starte.

Wer also Zeit und Lust hat, ein paar Seiten aus dem Buch zu übersetzen (das Ganze muss und soll eine gemeinsame Aktion werden, alle Texte kann man niemandem allein zur honorarfreien Übersetzung zumuten), der oder die möge sich doch bitte bei Anthony Davie melden, der nebenbei bemerkt ein äußerst netter Kerl ist. Seine Mailadresse ist „effectivepublishing at gmail punkt com“. Ein paar Freiwillige gibt es bereits, doch Anthony freut sich über weitere Mitstreiter*innen!

The future is unwritten. So let’s write down the past.

Danke für jede Hilfe auch von mir!

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2018: Musik

Album des Jahres:
The Good, The Bad and The Queen – Merrie Land

Kein anderes Album hat mich so getroffen in diesem Jahr. Obwohl ich keine Blockflöten mag, katapultiert „Merrie Land“, nach elf Jahren das zweite Album von TGTBATQ, die 80er Jahre im Sinne der Specials und Ian Dury mitten in den Brexit-Wahnsinn, lässt einen mittlerweile 63-jährigen und immer noch perfekt gekleideten und posenden Paul Simonon mit den tollsten Bassläufen nach Willie Williams’ „Armageddon Time“ elegant über die Bühne gleiten und Multigenie Damon Albarn in kleineren Clubs auffallend häufiger strahlen als bei den Gigs mit den Gorillaz.

Der Satz war ganz schön lang, aber „Merrie Land“ ist ein Meisterwerk mit nur einem Ausfall, und ich sage nicht, welchen Song ich meine. Denn vielleicht ändere ich meine Meinung dazu ja doch noch.

(Anmerkung: Leider mag ich das Artwork des Albums überhaupt nicht. Sehr schade.)

Update: Die Band spielt im Juni in Deutschland zwei Clubgigs:
01.06.2019 Hamburg, Mojo
02.06.2019 Berlin, Heimathafen

Vorfreude des Jahres
The Specials — Encore

Im Februar kommen The Specials mit wirklich neuem Album „Encore“, auf dem sich u.a. eine neue Version von Fun Boy Threes „The Lunatics (have taken over the Asylum)“ befindet, was enorm sinnvoll erscheint, denn der Song passt damals wie heute. Politisch gesehen ist das schlimm genug, musikalisch könnte es zu unserem Vorteil sein, und ich hoffe auf ein Specials-Album im Stil der „Ghost Town“-Ära.

Update: Es gibt den ersten Song aus dem im Februar kommenden Specials-Album und er ist so viel besser, als ich zu hoffen gewagt habe, dass er eines meiner Highlights des Jahres ist: Vote for me.

Ist das nicht großartig? Doch, das ist es.

Deutschsprachiges Album des Jahres:
The Screenshots – Europa

Eigentlich sind es zwei Alben, nämlich „Ein starkes Team“ und „Übergriff“, die sich auf der Vinyl-Ausgabe „Europa“ zu einem vereinen. Kurt Prödel, Susi Bumms und Dax Werner sind die The Screenshots und begeistern mich mit krachigem Poppunk, der mit Einbiszweizeilentexten mehr sagt, als andere Bands in ihrem gesamten Dasein. Bisschen frühe Tocotronic, bisschen Weezer, das ganze im Irrsinn des Jetzt: Da geht was auf die Reise. Grandios. Außerdem macht wer auch immer da singt die süßesten und tollsten HEYS und HUHS, die man seit langem im deutschen Pop und Rock gehört hat.

Ansonsten habe ich bei den neueren Releases im Jahr 2018 oft und gerne gehört:

Anderson .Paak – Oxnard
Macy Gray – Ruby
Fucked Up – Dose your Dreams
Mattiel – Mattiel
Pete Yorn & Scarlett Johannsson – Apart EP
Arcade Fire – Everything Now
Liam Gallagher – As You Were
Kendrick Lamar – DAMN.

Und vieles, das mir jetzt gerade nicht einfällt, weil mein Vinyl zuhause steht und ich nicht zuhause bin.

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In Gedenken an Robert Basic

Robert Basic (Foto von Sandra Schink)

Als mich die Nachricht heute früh durch einen Tweet von Don Dahlmann erreichte, war ich schockiert. Mit Robert Basic ist in der vergangenen Nacht einer der Menschen verstorben, welche die deutsche Blogosphäre der späteren 2000er Jahre, aber auch nachfolgende Blog-Generationen maßgeblich geprägt haben.

Mein älteste Erinnerung an Robert ist die, dass ich beim ersten Lesen seines Namens dachte: „Was für ein genialer Künstlername!“ – es dauerte eine Weile, bis ich erfuhr, dass es sich keineswegs um ein Pseudonym handelte und man seinen Namen „Basić“ aussprach, nicht als englisches „Basic“, denn Robert war gebürtiger Kroate. Und ich erinnere mich natürlich auch an den Medienwirbel, den Robert 2009 verursachte, als er sein äußerst erfolgreiches Blog mit dem ebenfalls tollen und stimmigen Namen „BasicThinking“ auf Ebay versteigerte.  

Mein Verhältnis zu Robert war in diesen früheren, wilden und tollen Blog-Jahren ein eher gemischtes, zu stark unterschieden sich unsere Haltungen zum Bloggen, die wir beide auf unsere eigene Art leidenschaftlich vertraten. Doch mit den Jahren ersetzte ein professioneller und wohlwollender Umgang miteinander die alten Streitereien. Mein letztes längeres Gespräch mit Robert ist einige Jahre her, bleibt mir aber in sehr guter und angenehmer Erinnerung, denn wir wussten um unsere Meinungsverschiedenheiten, konnten aber darüber lachen und diskutieren, und der gegenseitige Respekt stand im Vordergrund. 

Dass Robert nun fort ist, tut mir aufrichtig leid und hat mich heute sehr getroffen. Mein herzliches Beileid geht an seine Familie und an seine Freunde und Freundinnen. 

Hier könnt ihr über Robert lesen von Menschen, die ihn wesentlich besser kannten als ich:

BasicThinking

MobileGeeks

Netzfeuilleton

Das komplette Archiv der über 12.000 Blog-Posts, die Robert Basic für BasicThinking verfasst hat, bleibt weiterhin online

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Don Letts: „If every generation really learned from the one before, we‘d be gods by now“ – Ein Gespräch über Trojan Records und vieles mehr

Don Letts ist einer meiner großen kulturellen Helden. Der 1956 in London geborene Sohn jamaikanischer Einwanderer wurde Mitte der Siebziger wichtiger Teil der Punkszene Englands, brachte den Reggae zu den Punks und den Punk zu Bob Marley (die Freundschaft der beiden resultierte in „Punky Reggae Party“), und er entwickelte aus der Energie der damaligen Mode- und Musikszene sein eigenes Schaffen.

Read on my dear…

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Grant Hart (1961 – 2017)

Am 14. September 2017 ist Grant Hart verstorben und mir fehlen die Worte. Mein Beileid geht an Familie und Freunde.

Bob Mould erinnert sich auf Facebook an seinen Freund und Kollegen.

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Kraftklub: Du verdammte Hure.

Ach Mensch, Kraftklub. Echt jetzt?

https://www.youtube.com/watch?v=h01ZDVRYlgk

Musikalisch überraschend und voll okay. Cooles Video.
Aber der Text? Ist das euer Ernst?
Read on my dear…

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Gerrit Meijer (1947-2017)

Im vergangenen Oktober war er noch bei mir im FluxFM-Studio und hat in seiner grummelig-ehrlich-herzlichen Art von seinem Buch und aus seinem Leben berichtet.

Gestern Nacht musste ich via Facebook erfahren, das er verstorben ist: Gerrit Meijer, u.a. durch PVC und White Russia zur Berliner Punkrock-Legende geworden, hat einen Herzinfarkt nicht überlebt.

Mein herzliches Beileid geht an seine Frau, seine Familie, seine Freundinnen und Freunde.

In Erinnerung an Gerrit hier das Interview zum Nachhören, aus den üblichen dämlichen Gründen leider ohne die Musik, die Gerrit so wichtig war.

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You have Trump. We have songs.

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In Erinnerung: Joe Strummer

Am 22. Dezember 2002 verstarb Joe Strummer, und eine Tradition dieses Blogs ist es, an ihn zu erinnern. Hier meine persönliche Clash-Geschichte (Teil 1, Teil 2). Und hier der Link zur Joe Strummer Foundation. Und unten die Doku.

Ich wäre so neugierig, was der Mann im Alter und in diesen Zeiten zu sagen und singen gehabt hätte.

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Soothe Operator