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wp_die(__('Invalid user ID.'));
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Das ist ungewöhnlich. Ja, auch, dass ich hier nach Jahrzehnten mal wieder was reinschreibe, aber das meine ich nicht. Sondern: Es ist ungewöhnlich, dass Künstler*innen selbstreflektiert und klug agieren, sich selbst hinterfragen und – in der Öffentlichkeit – älter, aber dabei trotzdem nicht langweilig werden.
Ach, was schreibe ich hier um den heißen Brei herum, es geht um Kraftklub.
Denn als ich neulich das großartige, schöne, schlaue, charmante, witzige neue Kraftklub-Album KARGO zum dritten Mal durchhörte, stutzte ich plötzlich.
Häh?
Was singt Felix Kummer da in „Der Zeit bist du egal“?
Ein ‚War nicht so gemeint‘ macht nicht alles wieder gut
Nicht den Streit, die Zerstörung, die Wut
Nicht die Schmerzen, den Hass
Nicht den Stress und das Leid
Texte wie „Dein Lied“ und all die and’ren schlechten Zeil’n
So viele Sachen, die man leider erst zu spät begreift
Jede einzelne verpasste Gelegenheit
Immer neue Runden, jedes neue Jahr
Die Zeit heilt deine Wunden nicht, der Zeit bist du egal
Wow.
Ich weiß nicht, ob es jemals in der Geschichte der Rock- und Popmusik vorgekommen ist, dass sich eine Künstlerin, in diesem Fall ein Künstler, von einem Song in einem neueren Song distanziert hat. Klar, Menschen haben frühere Werke bereut, fanden sie im Nachhinein nicht mehr ganz so gut wie damals, aber das hier ist ein anderes Level.
Ich hatte 2017 über „Dein Lied“ einen Text geschrieben. Ich war nicht die einzige Person auf der Welt, die sich wegen des Songs in ihrer Liebe zu Kraftklub gekränkt fühlte, und ich habe keine Ahnung, ob die Band, ob Felix Kummer, den ich trotz meiner Abneigung gegen den Song für einen der besten deutschsprachigen Texter hielt und halte (und glaubt mir, ich bin ein Grumpy Old Man, wenn es um deutsche Rocktexte geht, ich habe eigentlich IMMER was zu meckern und kann es selbst leider nicht besser), meinen Text jemals gelesen hat, aber das ist völlig egal, denn es ist mir einfach nur ein Anliegen, nicht nur viel zu lange Schachtelsätze zu verfassen, sondern quasi als Update meinen tiefen Respekt auszusprechen für die oben zitierten Zeilen.
Soweit es machbar ist in diesen Zeiten, ist „Dein Lied“ aus den offiziellen digitalen Kanälen der Band verschwunden. Und nun auch noch dieses offene Bekenntnis zur Erkenntnis, dass der Text vielleicht damals irgendwie scheiße war.
Das ist extrem toll und wichtig. Denn die Band hätte das alles ja auch einfach unter den Teppich kehren können. Aber den Finger in die eigene Wunde zu legen … das zeugt von Größe. Und ist deshalb so cool, weil es zeigt: Wir machen alle Fehler, wir bauen alle Scheiße, und wer was anderes behauptet, ist ein Idiot oder hauptberuflich auf Twitter (oder beides, keine ungewöhnliche Kombination), wichtig ist nur, dass man nicht aufhört, über sich selbst nachzudenken und Stellung zu beziehen. Ein Leben, und damit auch künstlerisches Schaffen, ist keine Software, die jeden Tag gleich funktioniert und nur ab und zu ein Update erhält, sondern es ist ein Prozess. Scheiße wäre so ein Leben nur, wenn es stillstehen würde. Wenn es sich aber bewegt und entwickelt, dann ist es jeden Fehler wert.
Um das ganz deutlich zu sagen: Das hier ist kein „Hab ich ja gleich gesagt!“-Scheiß. Sondern reine Freude darüber, was für eine gute Band das ist, was für ein feiner Kerl Felix Kummer ganz offenbar ist. (Disclaimer: Wir kennen uns nicht, ich hab Kraftklub ziemlich früh mal interviewt, nachdem sie Nico schon 2010 auf dem Schirm hatte, aber das ist ewig her und seitdem sind wir uns leider nie wieder begegnet.)
Wir könnten die ganze Nummer ja noch ausweiten. Über Fehlerkultur oder – gasp! – „Cancel Culture“ reden. Über die Rolle von Social Media, über Shit Storms, über Wortklauberei, über Hiphop. Über Fynn Kliemann. Über Die Ärzte und Elke.
Aber ey, es geht hier jetzt erstmal nur um Kraftklub (ich nenne die ganze Band, weil die den Kram ja zusammen machen und mittragen), denen ich hiermit meinen Respekt und Dank aussprechen möchte. Die Zeiten sind scheiße gerade, so insgesamt. Schön, dass es euch gibt.
(Dank an Martin für das tolle Gespräch zum Thema, das der Auslöser dafür war, hier nochmal ein paar Sätze dazu zu tippen.)
]]>Das hier ist eine Anzeige, die man auf der Website eines Axel-Springer-Mediums zu sehen bekommt (war vor der Buch-„Diskussion“). Sie führt zu einem eher unsachlichen Anti-Baerbock-Artikel auf einer anderen „konservativen“ Website:
Über die Homepage ist der per Werbung verlinkte Artikel für mich nicht auf der Site zu finden, aber „Artikel“ ist eh übertrieben. Und auch in anderen Texten arbeitet sich die Site an Baerbock ab, die Richtung ist klar. Fast nie geht es dabei um Inhalte.
So sieht dann also anscheinend der CDU-Wahlkampf aus: In Auftrag gegebene Diffamierung mit Unterstützung durch bestimmte Medien, die daran verdienen. Kann natürlich auch sein, dass solche Medien ganz eigene Interessen haben, klar.
Es sind die gleichen Medien, die den Öffentlich-Rechtlichen andauernd „linke“ Bias vorwerfen. Was nun dazu führt, dass die Ö-R quasi in Selbstverteidigung und manchmal ohne die nötige Recherche die Narrative solcher Kampagnen übernehmen, um vermeintlich „ausgewogen“ zu berichten. PR-Agenturen reiben sich die Hände.
Klar ist Wahlkampf hart, auch mal unfair. Aber hier geht es nur noch um Machterhalt ohne Rücksicht auf Inhalte. Und natürlich, wie immer, um sehr viel Geld.
Schaut man sich die Rechenschaftsberichte (nicht nur) von CDU und SPD an, stellt man fest: Das sind nur noch teilweise politische Parteien, das sind Unternehmenskonstrukte. Werbeagenturen, Immobilien, Verlage, Druckereien, Beratung usw. (Allerdings, so eine Anmerkung eines Lesers bei Twitter: Die SPD musste solche Firmen aufbauen, um eigene Infrastrukturen für Arbeiter*innen zu schaffen, die Nazis haben dann alles enteignet, nach dem 2. Weltkrieg wurde restituiert.)
Ich will hier nicht die Grünen verteidigen, das müssen die selbst machen. Ich habe selbst genug Kritik an ihnen. Ich glaube sogar, dass Habeck die strategisch klügere Kandidat*innenwahl gewesen wäre (aber nicht wegen irgendwelcher Lebensläufe/Bücher, auch Habeck hätte mit ähnlich konstruierten Kampagnen zu tun bekommen).
Doch ich habe zumindest den Eindruck, dass die Grünen das Kernproblem Klima glaubhaft und klug angehen, überhaupt richtig thematisieren und als Partei nicht auf solche Kampagnen setzen wie die „Konservativen“ derzeit, die nur noch ihre Macht und ihr Geld verteidigen.
Macht- und Gelderhalt, alles nicht neu. Neu ist, dass es tatsächlich nicht mehr undenkbar ist, dass CDU/CSU (SPD sowieso) ihre Macht verlieren könnten. Daher rührt ihre sicht- und spürbare Angst. Daher scheinen alle Mittel recht, diesen Verlust zu verhindern.
Lasst euch mal von den über 60-, 70-Jährigen, am besten im ländlichen Raum lebenden Menschen in eurer Familie alle politischen Sharepics zusenden, die sie täglich als Weiterleitungen auf WhatsApp erhalten. Nicht, um zu streiten, sondern aus Interesse. Man fragt sich schnell, wer sowas produziert. Oder produzieren lässt.
Und ich fürchte, das alles wird (erstmal noch) funktionieren. Für den Wahlsieg wird schamlos gelogen und Unmögliches versprochen. Die CDU wird wieder stärkste Kraft, und die unausweichliche Kernherausforderung der Gegenwart und Zukunft, das Klima, wird weiter ignoriert/halbherzig angegangen.
Ich hoffe daher, dass die Grünen sich nicht auf eine Koalition mit der CDU einlassen werden. Wenn sie das tun, gehen sie unter wie nach den letzten Jahren die SPD. Tun sie es nicht, werden sie in vier Jahren u.U. stärkste Partei sein.
Mich frustriert das alles enorm. Ich bin zwischenzeitlich fast (!) soweit, zum ersten Mal in meinem Leben nicht wählen zu gehen. Weil das ganze System so kaputt ist. Weil immer wieder das Kapital entscheidet. Und weil meine Kraft für Hoffnung langsam schwindet.
Ohne Richtungswechsel könnten es meine Söhne noch erleben, das große Teile der Erde unbewohnbar geworden sind. Sie beide dürfen in diesem Jahr wählen, aber was ändert das schon? Ihre Generation hat im Gegensatz zur älteren kaum Einfluss auf Wahlergebnisse.
Die Generation über 40, noch mehr diejenige über 60 entscheiden über die Zukunft ihrer Kinder und Enkelkinder. Hoffen wir, dass sie in ihrem Sinne wählen und sich kein „Weiter so!“ verkaufen lassen.
Aber ich fürchte auch, das alles längst zu spät ist, denn die Fakten werden ja seit Jahrzehnten ignoriert. Ich fürchte, die Frage ist nicht mehr: Wie verhindern wir kommende Katastrophen? Sondern: Wie bereiten wir uns am besten auf sie vor?
Aber natürlich bleibt es Teil meines Lebens, optimistisch zu bleiben. Daher behaupte ich: Es ist das letzte Aufbäumen des Patriarchats, der letzte Atemzug des Neoliberalismus, den wir erleben. Es wird besser werden. Hoffentlich noch rechtzeitig.
Aktuellster Rechenschaftsbericht CDU: https://dserver.bundestag.de/btd/19/257/1925700.pdf
SPD/Grüne/FDP/Linke/CSU: https://dserver.bundestag.de/btd/19/275/1927595.pdf
Klimafakten: https://www.ndr.de/ratgeber/klimawandel/Fakten-und-Daten-zum-Klimawandel,klimawandel322.html (19/20)
]]>Hier passiert ja sonst nicht viel, aber das bedeutet natürlich nicht, dass ich untätig bin, weit gefehlt! Seit Januar mache ich z.B. wieder Radio, und zwar im Internet. Ihr könnt „RadioSpreeblick“ (anfangs hieß es „RadioClash“) jeden Montag live hören, derzeit sind Clubhouse und Mixcloud die Plattformen meiner Wahl.
Auf Clubhouse ist die Audio-Qualität die bessere, außerdem könnt ihr nebenbei mit anderen Zuhörenden und manchmal auch mit mir chatten. Ich freue mich, wenn ihr dabei seid!
Die vergangenen Shows sind hier zu hören, dort sind auch die Playlists für Spotify und Apple Music.
]]>Ich kenne Micha* seit der fünften Klasse, also seit über 35 Jahren. Wir haben viel erlebt. Ich habe ihn gestützt und zum Sanitäter geschleppt, als er sich im Zeltlager beim Holzkleinmachen in den Fuß gehackt hat. Wir waren in derselben Handballmannschaft, ich im Tor, er als Spielmacher in der Mitte. Als wir Meister wurden, haben wir im Sportheim die mit Sanwald-Weizen gefüllten Stiefel kreisen lassen, so lange, bis auch alles andere kreiste. Wir haben zusammen bei Karstadt geklaut, einer stand Schmiere, der andere hat eingesackt: Comics von Walter Moers, die „Nevermind“ von Nirvana. Einen Sommer, als Michas Eltern im Urlaub waren, hing ich ständig bei ihm ab. Wir haben „Bachelor Party“, eine echt flache Tom-Hanks-Komödie, in Dauerschleife gesehen, wir haben Fliegen gefangen, ihnen Bindfäden ans Bein gebunden und sind dann mit ihnen Gassi gegangen. Dienstags sind wir ins „Musicland“ gefahren, da war Mark-Tag: Bier, Wodka-Lemon, Batida-Kirsch, alles für eine Mark. Und samstags sind wir die 100 Kilometer nach Stuttgart, zum Fußball. Erst nur ab und zu, später mit Dauerkarte zu jedem Spiel.
Als der VfB 1992 in Leverkusen Meister wurde, waren wir natürlich auch dabei. Eigentlich wollte Micha gar nicht mit. „Das wird eh nix“, unkte er. Doch ich habe einfach ein Ticket für ihn mitbestellt und ihm einen Platz im Fanbus reserviert. Das wird eh nix? Von wegen: Kurz vor Schluss köpfte Buchwald das 2:1, der VfB war Meister, eine Sensation. Noch bevor das Spiel abgepfiffen war, sind Micha und ich über den Zaun geklettert und auf den Platz gestürmt, haben den VfB-Spieler Maurizio Gaudino auf Händen getragen und in jede Kamera geblökt, gebrüllt und gejubelt, die am Spielfeldrand herumstand. Später sah man uns auf SAT 1, zwei selige Idioten, weiß-rot angemalt und mit der puren Freude im Gesicht. „Dafür werde ich dir immer dankbar sein“, sagte er, als wir nachts im Bus saßen und zurückfuhren in unser schwäbisches Nest.
Ein Jahr später, das Abitur war in der Tasche, trennten sich unsere Wege. Micha blieb im Dorf und fing eine Ausbildung an, ich ging in die Stadt zum Studieren. 450 Kilometer lagen nun zwischen uns, der Kontakt schlief schnell ein. Keine Telefonate, natürlich auch keine Briefe. Und SMS gab es damals noch nicht. Das fand keiner von uns beiden schlimm, glaube ich. Man lebt sich auseinander, und wenn man sich dann wiedersieht, ist es entweder peinlich oder eben so wie früher. Je nachdem, was man noch teilt und welche Gemeinsamkeiten man hat.
Wir hatten dann schnell nur noch eine Gemeinsamkeit: den VfB. Ab und zu haben wir uns bei Spielen getroffen. Das hat mich immer gefreut, wenn ich im Auswärtsblock in Duisburg, Köln oder Gladbach auf einmal ein bekanntes Gesicht traf. Groß geredet haben wir eigentlich nicht, außer über Fußball. Wieso man Balakows Vertrag nicht hätte verlängern sollen und ob Hitzlsperger eine gute Verstärkung sei. Aber das war okay. Es gibt Freunde, die kennen einen komplett, denen schüttet man sein Herz aus. Und dann gibt es Freunde, mit denen hat man nur ein Thema. Micha war mein Fußballfreund und blieb es für die nächsten Jahre und Jahrzehnte. Wir sahen uns vielleicht einmal im Jahr, das war nett, das war gut. Bei der VfB-Meisterschaft 2007 lagen wir uns wieder in den Armen, beim Klassentreffen 2018 haben wir auf den 4:1-Sieg bei den Scheiß-Bayern angestoßen.
Irgendwann im Frühjahr diesen Jahres hat Micha sein Profilbild geändert. Statt seinem Gesicht sah man nur noch ein in Flammen stehendes Q. Ich hatte ihn jahrelang auf Facebook gar nicht wahrgenommen und wunderte mich. Dass er, den ich nie als besonders politisch interessiert gesehen hatte, sich zu dieser Bewegung bekannte, hat mich letztendlich dazu gebracht, mich näher damit zu beschäftigen. Ich las und recherchierte über Q Anon und konnte es nicht fassen, und das gleich doppelt. Erstens, dass es tatsächlich Zehntausende von Leuten gab, die diesen gefährlichen Schwachsinn glaubten. Und zweitens, dass ich einen davon kannte. Gut kannte. Als Freund bezeichnete.
Dieser Freund postete auf einmal Bilder von der Querdenken-Demo in Stuttgart, Arm in Arm mit einem Typen, auf dessen roter Mütze „MAKE AMERICA GREAT AGAIN“ stand. Dieser Freund hatte auf einmal 1.000 neue Freunde auf Facebook, die kamen aus aller Welt, viele trugen rote Kappen und schmückten ihre Profile mit Qs und Trump-Sprüchen. Ich trat einer Facebook-Gruppe bei namens „Q Anons – Deep State, Verschwörungen, dunkle Kabalen“, da ich mehr darüber erfahren wollte. Der haltlose Bullshit voller Hass, der dort zu lesen war, verdarb mir schnell die Laune. Versuche, mit Argumenten zu antworten oder einfach nur Nachfragen zu stellen („Bist du sicher, dass er das gesagt hat?“ „Wo steht das genau?“ „Gibt es einen Beleg?“), versandeten. Sie wurden entweder gar nicht beantwortet oder mit der patzigen Standard-Antwort all dieser Menschen: Google doch selbst, findest du alles im Internet. Irgendwann haben die Admins mich aus der Gruppe rausgeworfen. Ich habe wohl zu viele und zu kritische Fragen gestellt. Und dass ich dort ein Anti-Trump-Meme aus der „Titanic“ postete, um die Trolle zu trollen, war bestimmt auch nicht hilfreich.
Im August, kurz nach der ersten großen „Querdenken“-Demo in Berlin, postete Micha dann ein Video, das angeblich beweisen würde, dass es ja doch 1,4 Millionen Demonstranten waren und nicht maximal 40.000, wie es von den verlogenen Systemmedien kolportiert würde. „Hier, da könnt ihr selbst nachzählen“, schrieb er triumphierend. Das Video, auf dem 90 Minuten lang von einer Brücke herab auf Menschen gefilmt wurde, sagte rein gar nichts aus. Es hätte bearbeitet und geloopt sein können. Ich machte mir dennoch die Mühe und zählte die Menschen, die innerhalb einer Minute durchs Bild gingen. Hochgerechnet auf 90 Minuten kam ich auf 35.000. „Ich habe mal gezählt und gerechnet: Es sind weniger als bei einem Heimspiel vom VfB“, schrieb ich. Es gab Proteste und Wut-Smilies. Micha schrieb, wenn ich das ernst meinte, sei mir wirklich nicht mehr zu helfen. Ich fragte ihn, ob er diesen ganzen Q Anon-Quatsch wirklich glaubte. Der Post verschwand kurz danach, ich vermute, weil das Video, das in ihm verlinkt war, gelöscht wurde.
Micha antwortete mir im Messenger. Er stehe „zu 1000 Prozent“ hinter Q Anon, habe sich seit Monaten damit beschäftigt und glaube aktuell einiges nicht mehr, vor allem was den „tödlichen Virus“ anginge. Ich bin Journalist, Micha weiß das, und so bezog sich der Schluss seiner Antwort auf meinen Job: „Du als Branchennaher, was sagst du denn zu der völligen Gleichschaltung aller Medien?“ Wow. Dieser Satz traf mich einerseits wegen der persönlichen Beleidigung, die er beinhaltete, andererseits wegen der unverfrorenen Selbstsicherheit, mit der er diesen Bullshit ohne den Hauch eines Zögerns vom Stapel ließ. Die Monate in den Q Anon-Foren schienen ihre Wirkung hinterlassen zu haben, nicht umsonst vergleichen viele Experten Q Anon mit gehirnwaschenden Sekten wie Scientology.
Ich antwortete kurz, dass ich keine Gleichschaltung sähe und dass das Spektrum der deutschen Medien sehr breit sei und von rechts bis links reiche, von bösartig bis brillant, von hetzend bis konstruktiv, von Julian Reichelt bis Samira El Ouassil. Wie er denn darauf käme? Micha antwortete nur kurz: „Okay, lassen wir das. Wir quatschen mal, wenn das alles vorbei ist.“
Ich ließ nicht locker. Mit fremden Spinnern zu diskutieren, in der Q Anon-Gruppe oder sonst wo im Internet, führt ja zu nichts, das weiß jeder, auch ich (obwohl ich es immer wieder versuche). Aber wenn der Spinner dein Freund ist, dachte ich, ist man doch schon mal einen Schritt weiter. Ignorieren fällt da etwas schwerer, genauso wie ein gewisses Grundvertrauen da ist und nicht jedes Gegenargument als Abwertung oder Beleidigung verstanden werden muss. Ich versuchte noch einmal einen Dialog, nett, freundlich, mit Bezug auf unsere Vergangenheit. Dass ich gerne mit ihm diskutieren würde, das Thema interessiere mich wirklich. Er schrieb zurück, freundlich und entschlossen: „Wir können grundsätzlich bestimmt diskutieren, aber bei dem Thema macht das keinen Sinn, da sind wir zu weit auseinander, sorry. Lass uns nicht streiten, das passt alles so, wie es ist. Lassen wir es auf uns zukommen und schauen, was passiert, dann sprechen wir wieder.“
Das war das letzte Mal, dass ich mit Micha zu tun hatte und wir uns austauschten. Beim Fußball konnten wir uns nicht treffen wegen Corona, und auf Facebook hatte ich keine Lust mehr, mich auf seinen Quatsch einzulassen. Je näher der November rückte, desto mehr änderte er seinen Fokus. Weg von der „Corona-Lüge“, hin zur US-Präsidentschaftswahl. Er änderte sein Profilbild, da stand jetzt „Trump 2020“, unterlegt mit der US-Flagge und der Q Anon-Parole „Where We Go One We Go All“. Ein Hirni-Spruch, der ja inzwischen ähnlich funktioniert wie Dieter Nuhrs „Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten“ oder „Danke für nichts“ von den Böhsen Onkelz: Für die Anhänger und Fans wirkt das auf seltsam erhebende Art weise, gar philosophisch, auf jeden Fall aber gruppenbeschwörend, allen anderen dient es nur als lachhaft abgeschmackter Bullshit-Detektor: Here be idiots.
Kurz vor der Wahl postete er dann ein Propaganda-Video der Republikaner: Trump, wie er in der Menge badet, wurde gegen Biden geschnitten, der auf fast leeren Parkplätzen steht. Trump im Helikopter, Biden, der unbeholfen zur Bühne stakst. Trump als viriler Held, Biden als tattriger Loser. „Sieht schlecht aus für Trump“, schrieb Micha, und setzte einen Lachsmiley dahinter. Als am Freitag die Wahl endgültig in Richtung Biden kippte, konnte ich nicht anders. Drei Monate lang, seit Anfang August, hatte ich mich zusammengerissen und den Troll, der mein Freund war, nicht gefüttert. Jetzt war Schluss damit. „Stimmt. Sieht wirklich schlecht aus für Trump“, schrieb ich unter das Video. Kein Smiley, nichts. Klar, ein bisschen Häme war dabei. Aber als VfB-Fan müsste er das doch gewohnt sein. Und für mich war es trotz allem auch ein Versuch, vielleicht doch noch mal ins Gespräch zu kommen. Für ihn offenbar nicht. Am nächsten Morgen hatte er meinen Kommentar gelöscht. Das machte mich richtig sauer. Wann er denn ein solcher Loser geworden sei, unliebsame Kommentare löschen ginge ja wohl gar nicht, postete ich unter seinem dämlichen Profilbild. Eine Stunde später war auch dieser Kommentar gelöscht.
Und nicht nur das. Micha hat mich kurz darauf blockiert und mir die Facebook-Freundschaft gekündigt. Ohne ein Wort, ohne Kommentar, ohne Erklärung. Eine 37 Jahre alte Beziehung, gelöscht mit einem Klick.
Ich wollte es cool nehmen und mich eigentlich darüber ärgern, dass er mir die Freundschaft gekündigt hat und es nicht anders herum war. Schließlich ist er der Spinner geworden, der einem irren Verschwörungsmythos anhängt und sämtliche Versuche, miteinander zu reden, abgeblockt hat. Aber so cool bin ich leider nicht. Im Gegenteil: Seitdem muss ich ständig an ihn und unseren Streit denken, und das ärgert mich, weil ich das Gefühl habe, dass er „gewonnen“ hat. Er (so glaube ich zumindest) ist mit sich und seinem Scheiß im Reinen, während ich immer noch viele Fragen in meinem Kopf hin- und herwälze: Was lief da schief? War Micha schon all die Jahre so drauf, aber ich habe es nur nicht gemerkt? Was hätte ich tun können? Hätte ich überhaupt etwas tun können? Wie trete ich ihm beim nächsten Klassentreffen gegenüber?
Wenn meine Berechnungen stimmen, wird der VfB Stuttgart übrigens in acht Jahren deutscher Meister. Mit wem ich das dann feiere, weiß ich noch nicht. Micha wird es wohl nicht sein.
(*Micha heißt in Wahrheit anders.)
]]>In der Hoffnung, dass sich nun zumindest innerhalb der Familie erstmal alles etwas normalisiert: Das war ein ganz schön anstrengender Ritt. Und dabei ging es niemandem von uns so schlecht, dass wir uns wirklich um jemanden sorgen mussten. Wir hatten in mehrfacher Hinsicht Glück.
Aber das Virus ist ja nicht weg. Daher hier noch ein paar random Gedanken von mir in der Hoffnung, dass sie euch irgendwie unterstützen.
(Achtung: Ich bin kein Mediziner. Diese Tipps basieren auf meinen eigenen Erfahrungen, die bei anderen Menschen völlig andere sein können. Konsultiert also bei allen Fragen bitte echte Ärzt:innen, der Spruch „Hab‘ ich bei Spreeblick gelesen“ zählt nicht im Krankenhaus. In dem ihr hoffentlich nicht landen werdet.)
Nutzt die App
Ich kann es nicht oft genug betonen: Unser Sohn war völlig symptomfrei. Er hat sich keinen Moment unwohl gefühlt und wäre also nicht auf die Idee gekommen, sich infiziert zu haben. Hat er aber. Allein durch die Warnung in der App hat er auf einen Test bestanden, der dann positiv ausfiel. Hätte ihn die App nicht gewarnt, hätte er keinen Test machen lassen und sich nicht in Quarantäne begeben. Er hätte daher möglicherweise mehr Leute angesteckt.
Die App ist nicht perfekt und könnte noch viele Verbesserungen vertragen, aber korrekt und vor allem von möglichst vielen Menschen benutzt, kann sie enorm hilfreich sein. Bitte benutzt sie.
Reagiert schnell
Sobald ihr eine erhöhte Risikowarnung in der App habt (bei Symptomen natürlich sowieso): Kontaktiert eine Ärztin/einen Arzt und lasst euch testen. Isoliert euch außerdem sofort von nahen Freunden oder bei euch wohnenden Familienmitgliedern, um das Risiko weiterer Ansteckungen so gering wie möglich zu halten. „Isolieren“ bedeutet bei Mitbewohner:innen vor allem: Nicht im gleichen Raum aufhalten, und wenn doch, Maske tragen und Abstand halten und Begegnungen sehr kurz halten, außerdem dauernd gut lüften. Sowieso auf eigene Handtücher achten und/oder Papiertücher nutzen, Badezimmer und andere gemeinsam genutzte Dinge so oft wie möglich desinfizieren, Hände oft waschen und ebenfalls desinfizieren. Nur direkt nach dem Händewaschen ins Gesicht fassen, besser gar nicht.
Don’t panic
Wenn ihr ein positives Testergebnis habt, aber symptomfrei seid: Bleibt ruhig und besonnen. Und isoliert. Macht langsam, ruht euch aus, bittet Freunde darum, euch Lebensmittel vor die Tür zu stellen und lenkt euch ab. Vergesst dabei nicht, die Lebensmittel reinzuholen.
Wenn ihr leichte Symptome habt: Bleibt ebenfalls ruhig und besonnen. Viele Covid-19-Erkrankungen bleiben eine normale Erkältung, die nach wenigen Tagen verschwindet. (Was leider nichts über mögliche Folgeschäden aussagt.)
Wenn ihr heftigere Symptome habt (in erster Linie bei Erwachsenen: Fieber ab 38,3, Halsschmerzen, starker, trockener Husten und natürlich alles, was euch beunruhigt): Ruft die 112 und lasst euch ggf. ins Krankenhaus bringen.
Bei leichten Symptomen würde ich persönlich nicht ins Krankenhaus wollen, weil ich dort erstens im Weg bin und zweitens weiter erhöhte Virenlast vermute. Aber das müsst ihr individuell entscheiden. Don’t panic, aber spielt auch nicht den Helden oder die Heldin.
Gesundheitsamt
Sobald ihr ein positives Testergebnis habt, wird dies dem Gesundheitsamt automatisch mitgeteilt und man sollte euch kontaktieren. In unserem Fall lag das Ergebnis des Tests (Donnerstag) am Samstag danach vor, und es wurde am Montag auch dem Gesundheitsamt mitgeteilt. Dieses war mit vielen Meldungen aber überlastet und konnte uns erst fünf Tage später kontaktieren. Es waren also seit dem Test bereits neun Tage vergangen, sieben seit dem Ergebnis.
Das ist für eine gelungene Rückverfolgung zu spät, das wissen auch die Ämter. Da diese aber vor Papierbergen sitzen (dazu später mehr), ist es in einigen Städten leider im Moment die Norm.
Ab dem Zeitpunkt, an dem wir Kontakt mit dem Gesundheitsamt hatten, ging alles sehr fix. Morgendliche Anrufe (auch am Wochenende), Beratung der weiteren Vorgehensweise. Wir hatten dann zwei Tage später Tests und schon am folgenden Tag die Ergebnisse vorliegen.
Keine der Telefonnummern und Mailadressen war für uns (in der Zeit ohne Kontakt zum Amt) erreichbar, das war frustrierend, ärgerlich, beunruhigend. Stellt euch also in Ballungsgebieten wie Berlin mental darauf ein, dass ihr erstmal auf euch selbst gestellt seid.
Übernehmt daher Eigenverantwortung. Bleibt zuhause und so isoliert wie möglich, haltet also auch eure eigene Virenlast nach einem positiven Ergebnis so gering wie möglich. Denkt nicht: „Naja, jetzt hab ich es ja sowieso schon, kann ja nicht schlimmer werden.“ Doch, kann es. Erhöhte Virenlast kann euren Krankheitsverlauf verschlechtern.
Mentale Gesundheit
Es ist eine Sache, sich um die eigene körperliche Gesundheit oder die eines Mitmenschen zu sorgen. Und nochmal eine andere, auch auf das mentale Wohlsein zu achten.
Wir waren knapp zwei Wochen zu viert in einer Wohnung, die groß genug ist, um sich aus dem Weg zu gehen oder kurze Gespräche mit Mundschutz zu führen, wir waren also in einer vermutlich besseren Situation als viele andere Familien, trotzdem waren wir nach den ersten Tagen extrem angespannt und haben uns auch in die Haare bekommen. Die Unsicherheit, die Flut an unterschiedlichen Informationen und das Gefühl, dass sich niemand von offizieller Seite interessiert oder kümmert, nagen dann doch an einem. Seid euch dessen bewusst. Diese Anspannung ist normal und ihr werdet es trotzdem schaffen. Noch ein Grund mehr, sich aus dem Weg zu gehen. Sprecht zur Beruhigung mit Freund:innen, Bekannten, Verwandten (aber nicht mit denen, die Panik verbreiten). Wir haben immerhin das Internet. Wenn wir nicht gerade in den Gegenden Mecklenburg-Vorpommerns krank werden, in denen wir kein Internet haben.
Wenn alles vorbei ist, wenn also alle negativ getestet wurden: Fallt euch in die Arme und küsst euch!
(Ach ja, und checkt doch schon mal, ob das WLAN in alle Zimmer reicht … Kann essentiell sein, wenn sich mehrere Menschen in verschiedenen Räumen isolieren müssen.)
Selbsttest
Mich haben viele Leute kontaktiert, die es sich nicht vorstellen können, einen Test selbst durchzuführen. Ich fand das nicht so schlimm und nicht so schwer und bin davon überzeugt, dass ich es korrekt gemacht habe. Und dass das jede:r kann. Schaut euch mal ein paar verschiedene Anleitungen an (z. B. hier als PDF oder hier im Web), das ist keine Raketenwissenschaft. Man braucht etwas beherzten Mut und wundert sich dann, dass es recht einfach geht. Ich behaupte, dass Jugendliche und Erwachsene das gut hinbekommen. Tief durchatmen, keine Angst haben, dann dauert das wenige Sekunden und tut wirklich überhaupt nicht weh.
(Nächste Woche auf Spreeblick: „Blinddarm selbst entfernen – so geht’s!“)
Ct-Werte
Einige Menschen haben mich auf die möglicherweise für den weiteren Verlauf der Pandemie wichtigen Ct-Werte hingewiesen. Unter bestimmen Voraussetzungen kann dieser Wert bei einem PCR-Test (die Art von Test, die derzeit am häufigsten eingesetzt wird) die Infektiosität eines Menschen ermitteln – also wie ansteckend die Person ist. Die Ct-Werte werden derzeit nicht an getestete Personen übermittelt – vermutlich, um zu verhindern, dass sich Menschen fälschlicherweise als nicht ansteckend empfinden–, bei Tests von medizinischem Personal werden sie aber schon berücksichtigt.
Hier ein Artikel dazu, hier noch das RKI (PDF).
Das ganze Test-Prozedere und die Auswertungen bleiben also ein Prozess, der sich in den kommenden Wochen und Monaten noch stark weiterentwickeln und verändern und hoffentlich verbessern wird.
Digitalisierung
Wissen alle, sagen alle, ich wiederhole es dennoch: In Sachen Digitalisierung hat Deutschland einfach verkackt. Und ich weiß nicht, ob und wie das aufzuholen ist. Es gab in den Sommermonaten viel Zeit zur Verbesserung der Prozesse und Abläufe, nicht nur in den Gesundheitsämtern, sondern z. B. auch an den Schulen. Zumindest in Berlin wirkt es aber an vielen Stellen so, als wären alle aus den Sommerferien gekommen und nun völlig überrascht, dass dieses Corona immer noch da ist.
Laut Aussage einer Mitarbeiterin müssen auf dem Gesundheitsamt Berge von Papierlisten abgearbeitet werden, es werden Faxe hin- und hergeschickt und Telefonnummern sind besetzt (oder eben gerade nicht, haha). Der positiv getestete Sohn hat heute, am 22.10., Briefpost vom Gesundheitsamt bekommen mit den Infos zu Quarantäne, in die er sich bis zum 17.10. begeben muss. Also bis fünf Tage vor Erhalt des Briefes. Als der Brief ankam, lag sein Test 14 Tage zurück, das Ergebnis 12 Tage. (Telefonischen Kontakt zum Amt hatten wir aber etwas früher, siehe Tagebuch.)
Es ist doch äußerst bemerkenswert, dass ich für eine Vertragsverlängerung bei der Telekom innerhalb von einer Stunde einen Rückruf bekomme, das Gesundheitsamt aber zwei Wochen benötigt, eine Information zu senden. Eine der Ursachen dafür ist natürlich die fehlende Digitalisierung, und das Beispiel der Telekom ist nicht zufällig gewählt, denn immerhin fließen an die Telekom-Tochter T-Systems in den kommenden Monaten über 50 Millionen Euro. Dafür bauen andere Leute epische Videospiele, und da darf man sich schon mal fragen, wieso niemand auf die gar nicht mal so fernliegende Idee gekommen ist, die Informationsprozesse nicht auch gleich von der Telekom (oder SAP oder wem auch immer) mitgestalten zu lassen.
Wieso löst ein positiver Test nicht auch gleich Mails mit Informationen an die Betroffenen aus? Wieso erhalten Erkrankte keine individuellen Ansprechpartner:innen abseits der Hotline? Wo ist der in Sachen „Künstliche Intelligenz“ doch angeblich so weit vorne liegende Standort Deutschland, wenn es kein System gibt, dass die doch sehr ähnlichen Fragen von Betroffenen weitgehend automatisch beantwortet, um Telefon-Hotlines zu entlasten?
(Update: Es gibt einen Chatbot beim Gesundheitsamt Mitte, danke für den Hinweis, Friederike!)
Es gibt sehr viel Information im Netz, aber sie ist verstreut, manchmal unabsichtlich versteckt, und sie reicht von medizinischer Fachsprache beim RKI bis zu sensationalistisch aufbearbeiteten Halbwahrheiten auf irgendwelchen obskuren Websites. Es ist nicht leicht, alles zu verstehen und korrekt zu filtern, die Gesundheitsämter müssen hier die erste Ansprechstelle sein und der Bevölkerung mit schnellem Rat (und rascher Tat) zur Seite stehen. Das kann aber nur funktionieren, wenn digitale Prozesse die Mitarbeiter:innen entlasten.
Und das ist möglich.
Es muss nur gemacht werden.
Es muss gemacht werden.
Jetzt.
]]>Letztes Update: 27.10.2020, 14:13 Uhr (Wir sind negativ getestet und damit erstmal aus der Quarantäne raus! Updates am Ende des Artikels.)
Für alle ebenfalls Betroffenen (und die, die sich vorbereiten wollen): Hier gibt es ein PDF-Flowchart, das für medizinisches Personal vorgesehen, aber auch für andere hilfreich ist, und hier noch Patienten-Infos zum Durchklicken, ebenfalls sehr hilfreich. Dank an Peter für die Links!
tl;dr
Unser Sohn wurde am 8.10.2020 positiv auf Covid-19 getestet, das Ergebnis lag am 10.10.2020 vor. Seit dem 8.10.2020 sind wir als vierköpfige Familie in Quarantäne. Seither erreichen wir niemanden unter den üblichen Nummern und beim Gesundheitsamt, keine Behörde hat mit uns Kontakt aufgenommen. Und wir haben deshalb ein paar Fragen. (Update zur Klarheit: Ab dem 17.10. hatten wir dann Kontakt, ab da lief dann alles auch sehr flott. Seit dem 20.10. ist unsere Quarantäne beendet. Details im Tagebuch unten.)
Ab welchem Zeitpunkt gilt der Quarantänezeitraum von zwei Wochen?
Laut Corona Warn-App hatte unser Sohn am Montag vor einer Woche eine Risiko-Begegnung, bei der er sich vermutlich infiziert hat. Zwei Tage später, am Mittwoch, schlug die App Alarm, drei weitere Tage später, am Samstag, erhielt er sein positives Testergebnis. Da wäre er also eigentlich schon seit fünf Tagen infiziert gewesen. Ab wann also zählen die 14 Tage Isolation? (Natürlich hatten wir alle uns seit Donnerstag in Isolation begeben.)
(UPDATE nach netten Hinweisen am 16.10., 15:40 Uhr): Die Quarantäne einer infizierten Person zählt bei einem positiven Ergebnis wohl ab Test – nach 10 Tagen soll dann ein weiterer Test gemacht werden. Alle anderen direkten Kontaktpersonen sollen 14 Tage in Quarantäne.)
(Noch ein Update: Aktuell – Oktober 2020) wird nur medizinisches Personal ein weiteres Mal getestet. Ist ein positiv getesteter Mensch nach Ablauf der Quarantäne symptomfrei, gilt die Erkrankung als überstanden.)
Wird der Rest der Familie auch getestet?
Während der Quarantänezeit, in der wir alle die Wohnung nicht verlassen können, ist es vermutlich wenig sinnvoll, uns testen zu lassen, das Ansteckungsrisiko ist schlicht zu hoch und ein Testergebnis folglich immer nur eine Momentaufnahme. Nach Ablauf der Quarantäne wüssten wir allerdings schon gern, ob wir das Virus hatten oder haben, denn:
Kann es eine Folgequarantäne geben?
Kann ein Test Aufschluss darüber geben, in welchem Stadium der Infektion man sich befindet? Gesetzt dem Fall ein Familienmitglied befindet sich z. B. am Tag drei der Infektion, müssten dann wiederum alle Familienmitglieder in Quarantäne?
(Update: Den zeitlichen Stand der Infektion kann man wohl nicht überprüfen, speziell ohne Symptome ist das schwierig. In komplexen Fällen kann es unter Familienmitgliedern daher durchaus zu mehrfachen oder wiederholten Quarantänezeiten kommen.)
Die App hat unseren Sohn informiert, dass die Quarantäne erst aufgehoben ist, wenn zwei Nachtests negativ waren. Wann und wie werden diese Tests gemacht, wenn wir das Haus nicht verlassen dürfen?
(Update: Das mit den zwei Nachtests konnte uns niemand bestätigen. Stattdessen gibt es für ehemals positiv Getestete, die symptomfrei sind, nach der Quarantäne gar keinen neuen Test, siehe oben.)
Fließen Familienmitglieder oder Mitwohnende in die Statistik ein, wenn sie erst im Anschluss an die Quarantänephase getestet werden und die Infektion in dieser Zeit bereits überstanden haben?
(Update: Hier kann ich nur mutmaßen, dass das nicht der Fall sein wird. Da die Tests der bis dahin nicht Getesteten erst am Ende der Quarantäne stattfinden und man zu diesem Zeitpunkt bei einem negativen Ergebnis nicht rückwirkend nachweisen kann, ob die Personen evtl. vorher positiv waren, kann auch nichts in die Statistiken gehen. Sollten Tests natürlich positiv sein, sieht das anders aus.)
Wir sind vier Familienmitglieder unter einem Dach: Zwei Söhne, K. (18) und L. (21) plus zwei noch Erwachsenere, nämlich Tanja und ich, beide Mitte 50. Und ein Hund (6).
Überflüssig zu sagen, dass wir uns in Sachen Corona seit Beginn der Pandemie an alle Empfehlungen und Hinweise halten. Ich sag’s trotzdem.
Mittwoch, 7.10.2020 – Tag 1
Am frühen Abend erhält K. zwei Warnungen zu Risiko-Begegnungen vor einigen Tagen in der Corona-App. L. hat eine Warnung zu zwei Begegnungen mit niedrigem Risiko in der App, die Eltern haben keine Warnung.
Familiensitzung. Wir beschließen, den „Risikosohn“ am nächsten Tag testen zu lassen, uns gegenseitig so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen (glücklicherweise lässt die Wohnung dies zu) und uns als Familie vorerst selbst zu isolieren, also in echte Quarantäne zu gehen. Wir sind alle nur mittelmäßig begeistert. Also gar nicht.
Donnerstag, 8.10.2020 – Tag 2
Anrufe beim Gesundheitsamt und der 116117 bleiben erfolglos, kein Durchkommen zu einer Person. Zwei Arztpraxen in direkter Nähe führen laut telefonischer Anfrage keine Tests durch. K. beschließt, mit dem Auto zu einem Arzt zu fahren, bei dem er bereits vor einigen Monaten sicherheitshalber wegen Husten einen Test hat machen lassen (dieser war damals negativ).
Vor Ort wissen die Sprechstundenhilfen nichts mit den Warnungen der App anzufangen und wollen K. abweisen, da er keine Symptome hat. Der hinzugezogene Arzt führt den Test jedoch durch. K. bekommt auch den QR-Code für die App und registriert den Test. Das Ergebnis soll in 24-36 Stunden in der App vorliegen.
Im Laufe des Tages setzten stärkerer Husten und Schnupfen bei Tanja ein, aber kaum erhöhte Temperatur. Kann eine ganz normale Erkältung sein. Oder Corona.
Freitag, 9.10.2020 – Tag 3
Die allgemeine Nervosität steigt etwas. Wir gehen uns aus dem Weg, jeder kann in einem eigenen Zimmer sein, aber alle warten eigentlich nur auf das Testergebnis, das aber den ganzen Tag über nicht kommt.
Tanjas Zustand bleibt erkältet, abends wilde Diskussion mit allen, was jetzt die korrekte Vorgehensweise wäre, wir sitzen mit größtmöglichem Abstand um den Esstisch herum, aber im Grunde müssten wir uns alle komplett voneinander isolieren. Das klappt nur im Prinzip, denn Bad und Küche müssen trotzdem genutzt werden, und wir können ja nicht dauernd die ganze Wohnung desinfizieren. Wir haben ja diese großen Sprühanlagen gar nicht.
Wir beschließen weitere Vorsicht, tragen Masken, waschen andauernd unsere Hände, desinfizieren alles, was geht, und hoffen auf ein negatives Ergebnis. Der Abend besteht aus Kommunikation in der Familien-Chatgruppe, begleitet von immer weiterer Online-Recherche.
Samstag, 10.10.2020 – Tag 4
Alles fühlt sich irreal an, wir chatten und planen. Mittendrin am Nachmittag im Chat die Nachricht von K.:
„Ich bin positiv“.
So panikfrei und gelassen diese Familie im Grunde auch immer ist, so viele Krisensituationen wir auch schon gemeinsam gemeistert haben: Das fühlt sich plötzlich richtig scheiße an.
Tanja geht es noch nicht besser, aber es bleibt bei dem Eindruck einer normalen Erkältung. Allen anderen geht es gut, abgesehen von meinem Husten ohne Atemnot, den ich als Raucher kenne, keine Symptome. Kein Fieber, keine Atemprobleme, kein Verlust der Geschmackssinne.
Weitere Anrufe bei den üblichen Telefonnummern bleiben wieder erfolglos. Müssen wir uns jetzt alle testen lassen? Dürfen wir zu einer Ärztin?
Wir bestellen schon mal Lebensmittel für die kommende Woche, informieren alle möglichen Kontakte, telefonieren mit Familie, Freundeskreis und Mitarbeitenden. Wir recherchieren, beraten uns.
Klar ist: Wir werden die kommenden zwei Wochen gemeinsam in Quarantäne bleiben und auch die internen Kontakte vermeiden müssen. Größtmöglicher Abstand bei Gesprächen, Maske, dauernd alles mögliche desinfizieren. Die Personen, denen es gut geht und die noch kein positives Ergebnis haben, kümmern sich ums Essen und gehen mit dem Hund eingeschränkte Runden – das ist hier gut machbar, ohne groß jemandem nah zu begegnen. Auch das ist ein Glücksfall, ich habe keine Ahnung, was z. B. eine positiv getestete Person mit Hund und ohne näheren Freundeskreis in einem solchen Fall machen soll.
Nach Telefonat mit einem befreundeten Kinderarzt: Wir dürfen eigentlich überhaupt nicht vor die Tür, auch nicht einfach zu einer Arztpraxis gehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir alle infiziert sind, ist sehr hoch. Allerdings kann man bei leichten Symptomen sowieso nichts tun, als die Sache auszusitzen. Falls Tanja also auch nur eine etwas schwerere Erkältung hätte, könnte sie trotzdem nicht zu einer Ärztin gehen, um z. B. eine Lungenentzündung auszuschließen. Hm.
Eigentlich wäre es auch albern, wenn wir uns alle testen lassen. Denn erstens müssen wir ja sowieso in Quarantäne bleiben, und zweitens müssten wir ein negatives Ergebnis alle paar Tage neu testen lassen, weil wir ja in einem Risikohaushalt leben. Tests sind aber natürlich für die Statistik und die App sinnvoll. Ich finde sie außerdem sinnvoll für die eigene Sicherheit. Wenn z. B. der zweite Sohn Glück hatte und bisher nicht infiziert ist, sollten wir ihn woanders unterbringen. Was aber auch wieder falsch wäre. Oder?
Weitere Telefonate mit allen engeren Bekannten. Glücklicherweise gab es seit dem vermuteten Infektionszeitpunkt des Sohnes so gut wie keine Treffen mit Dritten, die sehr wenigen Begegnungen hatten genug Abstand und/oder Masken bei allen Beteiligten. Dennoch informieren wir lieber zu viele als zu wenige Leute. Viele davon sind besorgter als wir, habe ich den Eindruck, und das macht es irgendwie nicht leichter.
Die Nacht ist doof, weil ich alle trotz der eigentlichen räumlichen Nähe vermisse und die gesamte Situation scheiße ist. Ich hoffe und gehe davon aus, dass alles relativ harmlos verläuft. Aber natürlich setzen jetzt auch Unsicherheiten ein. Huste ich mehr als sonst? Bin ich müde/matt, weil ich sowieso immer müde/matt bin und die Monate generell anstrengend waren und sind? Oder sind das jetzt alles schon Anzeichen? Gibt es überhaupt eine Chance, dass sich jemand von uns nicht angesteckt hat?
Sonntag, 11.10.2020 – Tag 5
K. geht es immer noch super, keinerlei Symptome. Tanja geht es noch nicht viel besser, sie schläft viel und stellt nun auch Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns fest. Ich möchte, dass wir uns morgen alle testen lassen. Aber wie?
Die App zeigt beim nicht getesteten Sohn L. nur noch eine Begegnung mit leichtem Risiko an, bei Tanja und mir immer noch kein Risiko.
Ich versuche, positive Seiten zu sehen: Wenn wir das hier hinter uns haben, besteht die Chance, dass wir – wenn auch vielleicht nur für eine gewisse Zeit – Antikörper entwickelt haben. Ich habe keine Angst. Aber es fühlt sich trotzdem alles nicht so super an.
Plötzlich ist das alles nicht mehr nur eine statistische Meldung in den Nachrichten. Plötzlich ist das mitten in deiner Familie. Fuck.
Montag, 12.10.2020 – Tag 6
Gestern Abend hat L. das Gesundheitsamt erreicht. K. bekommt wohl spätestens heute ein Formular zur Meldung aller Kontakte, die Familie könne sich dann von einem mobilen Einsatzkommando testen lassen. Mal abwarten. Um 12 war noch nichts da. Das Gesundheitsamt teilte in dem Telefonat auch mit: Wir dürfen erst wieder vor die Tür, wenn das positiv getestete Familienmitglied zweimal negativ getestet wurde. Aha. Er darf ja aber nicht raus. Wie und wann wird er denn wieder getestet?
Nach dem anfänglichen Schock „WIR HABEN CORONA!!“ haben wir uns nach kurzer Zeit an die unumstößliche Tatsache gewöhnt. Wir haben Corona. Hatten andere auch schon, werden noch viele bekommen. Ist zwar Kacke, aber hoffentlich, mit etwas Glück und rein statistisch gesehen, wahrscheinlich auch kein Weltuntergang.
Aber ab wann zählen denn die zwei Wochen eigentlich? Ab dem Tag der vermuteten Infektion vor über einer Woche? Ab dem Tag des Tests, also vor vier Tagen? Oder ab dem Tag des Ergebnisses, also vor zwei Tagen?
Irre, wie viele Unsicherheiten sich plötzlich auftun. Hinzu kommen die nötigen anderen Maßnahmen: Ein Sohn muss der Uni fernbleiben, der andere kann erstmal seine Ausbildungsstätte nicht besuchen. Wie ist das jetzt mit den Krankenkassen? Bei den Söhnen und bei den beiden selbstständigen Erwachsenen? Mal anrufen.
Wir haben in Sachen Arbeit Glück, wir können gut von zuhause arbeiten. (Tanja natürlich erstmal nicht, erst muss es ihr besser gehen.)
Es ist jetzt 19 Uhr, die Lebensmittel wurden geliefert, wir haben gegessen. Ich habe drei Stunden Zoom-Meetings hinter mir. Nur das Gesundheitsamt hat sich noch nicht bei uns gemeldet, und wir erreichen auch niemanden.
Dafür sind nun alle anderen Apps auch auf Rot gesprungen. Da wir seit Tagen das Haus nicht verlassen haben, sind die 13 Begegnungen alle auf K. zurückzuführen.
Den Söhnen geht es beiden prima. Tanja hustet und ist matt. Ich bin okay, etwas müde, aber kein Fieber, und mein Husten ist nicht schlimmer geworden, ansonsten keinerlei Beschwerden.
Ich sage einige Online-Meetings ab, weil ich mich auf die Situation hier konzentrieren will.
Dienstag, 13.10.2020 – Tag 7
Immer noch kein Kontakt zum Gesundheitsamt. Mehrere Anrufe unsererseits den ganzen Tag über. Es klingelt, dann kommt das Besetztzeichen. Aber der Hausarzt des infizierten Sohns hat sich gemeldet und gefragt, ob sich das Gesundheitsamt schon gemeldet hat. Nein, hat es nicht.
Tanja geht es etwas besser, aber wir beide haben Sorge, dass die eigentlichen Symptome erst noch kommen könnten. Mir geht es im Grunde gut, aber tagsüber hat es mich heute vor lauter Müdigkeit für zwei Stunden aufs Sofa verschlagen, und ich habe tief geschlafen. Danach ging es mir besser.
Tests bei den bisher nicht getesteten drei Personen im Haushalt fänd ich schon gut, obwohl ich weiß, dass sie mehr oder weniger sinnlos sind. In Quarantäne sind und bleiben wir sowieso, wir halten Abstand voneinander, tragen Masken … und wir müssten den Test ja alle paar Tage wiederholen, denn wir können uns ja dauernd anstecken. Wenn wir das nicht schon getan haben.
Aber wüssten z. B. Tanja und ich, dass wir beide positiv sind, könnten wir wieder in einem Raum sein. Oder? Wie ist denn das? Steigt das Risiko eines schweren Verlaufs nach einer Infektion durch mehr oder weiteren Viren-Kontakt?
Um das mal klar festzuhalten: Gäbe es die App nicht, hätten wir alle weitergemacht wie vor dem Testergebnis. Denn der getestete Sohn hat ja immer noch keinerlei Symptome. Hätte er also vor einer Woche nicht erfahren, dass er Risikokontakte hatte, hätte er sich nicht testen lassen. Denn da er keine Symptome hatte und hat, wäre er gar nicht auf die Idee gekommen, vielleicht erkrankt zu sein. Er wäre also unwissend positiv gewesen und hätte das Virus bei aller Vorsicht weiter verbreitet. Und wir dann auch.
Ich habe wirklich jede Menge Verständnis für die Überlastung der Ämter, aber gleichzeitig denke ich auch:
Ey. Ihr hattet ein halbes Jahr Zeit, euch nach den Vorwarnungen vorzubereiten auf diesen Herbst. Und jetzt habe ich hier einen Sohn, dessen Erkrankung seit mittlerweile vier Tagen aktenkundig ist, dessen Telefonnummer und Mailadresse vorliegen und der genau gar keine Infos erhält. Und wir als Familie auch nicht. Und das ist ganz schön krass, denn viele Fragen werden in unserer Situation, die ja nicht einzigartig ist, nicht beantwortet. Wie ist das mit dem Kochen, mit der Wäsche (alles auf 60 Grad?)? Badezimmer-Hygiene als Corona-Familie, gibt es da ein paar Tipps? Wann und wie wird wieder getestet, wie lange ist K. ansteckend?
Wir sind ziemlich fit in Sachen Recherche, unsere Söhne sind erwachsen, klug und verständnisvoll, wir wohnen so, dass wir uns aus dem Weg gehen können, wir hatten noch genug Desinfektionsmittel und wir haben einen Freundeskreis, der uns Lebensmittel bringen oder andere Erledigungen machen kann, wir können sogar von zuhause arbeiten.
Aber wie zum Teufel geht es jetzt einer Familie, die weniger privilegiert ist? Die mit zwei kleineren Kindern in einer kleineren Wohnung kaum Abstand halten kann, die nicht von zuhause arbeiten kann, sich die Lebensmittellieferung nicht leisten kann, auf die Schnelle niemanden für den Hund findet und die einfach keinerlei Infos bekommt? Oder gar einer einzelnen, vielleicht älteren Person?
Es ist 2 Uhr nachts, ich kann nicht schlafen und tippe daher diese Zeilen. Dabei sind viel Ruhe und Schlaf wichtiger.
Mittwoch, 14.10.2020 – Tag 8
Morgens habe ich eine E-Mail ans Gesundheitsamt geschrieben mit dringender Bitte um Anruf oder irgendeinen Kontakt. Ich habe alle Details aufgeschrieben, damit die Bescheid wissen.
Bis 17:30 Uhr keine Reaktion.
Langsam lässt mein Verständnis für überlastete Behörden etwas nach und verwandelt sich in Unmut.
Dem Hund geht’s gut, er freut sich ja immer, wenn alle zuhause sind.
Donnerstag, 15.10.2020 – Tag 9
Der Hausarzt von K. hat sich bei ihm gemeldet und ist besorgt und verwundert, dass sich das Gesundheitsamt noch immer nicht mit K. in Verbindung gesetzt hat. Der Arzt hakt jetzt per Fax beim Amt nach und hat zugesagt, dass er sich ansonsten um K., weitere Tests und so kümmern wird.
K. meint, er habe leichtes Kratzen im Hals, ich bilde mir das jetzt auch ein. Tanja geht es besser, auch wenn sie noch immer hustet.
Es ist jetzt fast Mitternacht. Wir sind seit über einer Woche in Quarantäne und bekommen keinen Kontakt zum Gesundheitsamt.
Freitag, 16.10.2020 – Tag 10
Ich veröffentliche jetzt dieses Tagebuch. Wird mit Updates versehen, bis wir das hier endlich hinter uns haben.
(UPDATE 16.10., 15:42 Uhr): Ihr seid echt so nett alle. Danke für die Besserungswünsche und den Support und die Hinweise auf Twitter, Facebook und hier im Blog!
(Update 16.10., 16:18 Uhr): K. hat gerade eben einen Anruf vom Amt erhalten, in erster Linie zur Abfrage von Symptomen und damit er seine Kontakte der letzten zwei Wochen aufschreibt und übermittelt. Das kommt ein kleines bisschen spät, finde ich, und natürlich sind alle bekannten Kontakte längst informiert, aber nun gut. K. soll bis Montag in Quarantäne bleiben. Wie es dann weitergeht und was mit dem Rest der Familie passiert, klären wir wohl in einem morgigen Telefonat, denn da war sich die Dame am Telefon nicht ganz sicher.
Ich bekomme derzeit sehr, sehr viele nette Nachrichten und auch andere Erfahrungsberichte (die sich leider oft mit unserem decken), danke dafür!
Es gibt übrigens auch positive Berichte übers Amt (aus anderen Gegenden). Und was mir auch wichtig ist: Keiner meiner Sätze soll den überlasteten Mitarbeiter:innen bei den Ämtern etwas vorwerfen. Meine Kritik gilt allein dem Management in dieser Situation.
Samstag, 17.10.2020 – Tag 11
Nachdem K. gestern den kurzen Anruf vom Gesundheitsamt hatte, erfolgte heute tatsächlich der angekündigte längere. Die sehr nette (und hörbar etwas überlastete) Mitarbeiterin ging erst nochmal alle Daten mit uns durch und fragte Symptome ab, dann rechnete sie aus, dass die Quarantäne für K. am 19.10. vorbei sein müsste. Also am Montag. Gleichzeitig avisierte sie den Besuch eines mobilen Testteams am Montag, wir werden dann alle getestet und bekommen am Dienstag das Ergebnis. Montag früh würde man uns anrufen zur Terminabsprache. (Naja, kommt einfach rum, wir sind ja zuhause …)
Nun bleiben wir also noch hübsch getrennt und hoffen, dass am Dienstag alle ein negatives Testergebnis bekommen. Denn wenn eine Person positiv wäre, würde das Spiel ja von vorne losgehen. Ich werde hier natürlich Bescheid geben.
Ach ja, noch was: Am 10.10. hatte K. sein positives Ergebnis vorliegen. Dieses wurde am 12.10. dem Gesundheitsamt mitgeteilt (also direkt am Montag nach dem Wochenende). Und so lange, also bis zum 17.10. dauere es im Moment leider, bis das Amt die Anrufe schafft. So die Mitarbeiterin, die nur berichten konnte, dass das Team kaum noch hinterherkommt …
Noch einmal an dieser Stelle an euch: Danke. Ich weiß ja, dass das Internet voller Liebe ist, aber eure netten Reaktionen haben uns trotzdem echt umgehauen.
Am Dienstag wissen wir mehr. Passt auf euch auf. Hände waschen. Masken tragen. Zu enge Kontakte vermeiden.
Und sagt das ggf. auch eurem Teenager-Nachwuchs bitte immer wieder, lasst ihnen von unseren beiden Jungs gesagt sein: Auch ohne schweren Verlauf macht das alles echt keinen Spaß. Die Nerven lagen hier schon das ein oder andere Mal ziemlich blank. Man braucht das alles wirklich nicht.
Stay safe.
Sonntag, 18.10.2020 – Tag 12
Eines müssen wir mal der Fairness halber festhalten: Es hat zwar einige Tage gedauert bis zum Kontakt mit dem Gesundheitsamt. Aber seitdem läuft es ganz gut. Heute schon kam der Anruf zur Terminabsprache für die Tests. Und die Erklärung der Nutzung.
Die Tests werden uns nämlich vor die Tür gelegt, wir müssen sie selbst durchführen. Danach legen wir sie wieder vor die Tür und das Team nimmt sie mit. Nach ein bis drei Tagen kommt das Ergebnis per Telefon.
Hoffen wir mal, dass wir die Abstriche alleine so gut hinbekommen, dass die Ergebnisse auch verlässlich sind.
K. wird nicht noch einmal getestet. Da er keine Symptome hat, gilt seine Quarantäne am Montag als beendet.
Selbstverständlich wartet er aber trotzdem unser aller Ergebnisse ab und wir isolieren uns bis dahin weiter voneinander.
Montag, 19.10.2020
Die Bundeswehr war heute am Vormittag da. Natürlich in einem ganz normalen Wagen. Drei Tests wurden uns nebst Anleitung vor die Tür gelegt, wir haben uns die einzeln genommen und dann selbst durchgeführt. Das ist nicht halb so schlimm, wie es sich anhört: Man stellt sich vor einen Spiegel, nimmt das Teststäbchen aus der Rolle (berührt es dabei nur am oberen „Griff“), öffnet den Mund weit, sagt Aaaaaaah! für die bessere Erreichbarkeit des Rachens und streicht dann hinten an den Mandeln ab. Nicht die Zunge oder Wangen berühren, sondern nur den Rachen bitte. Es gibt dabei einen kurzen Würgereflex, aber der ist nicht so schlimm. Dann schiebt man sich das gleiche Stäbchen noch möglichst tief in die Nase, dreht da auch ein paar Mal für einen weiteren Abstrich – fertig. Stäbchen zurück in die Aufbewahrungsrolle, alles zusammen in die Tüte, wieder vor die Tür legen. (Auf den Tests stehen unsere Namen.) Tut nicht weh, geht recht einfach und schnell.
Bis zu 48 Stunden kann es dauern, sagte man uns. Die positiv ausgewerteten Tests werden zuerst benachrichtigt, was ja sinnvoll ist. Stay tuned.
Dienstag, 20.10.2020
Anruf heute morgen um 7:50 Uhr von einer sehr netten und irgendwie ebenfalls erleichtert klingenden Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes, die uns ganz schnell mitteilen wollte, dass unsere Tests allesamt negativ sind. Damit ist unsere Quarantäne erstmal beendet, und wir sind wahnsinnig erleichtert.
Mehr später! Danke fürs Daumendrücken!
Donnerstag, 22.10.2020
Soeben hat K. Briefpost vom Gesundheitsamt bekommen. Darin: Alle Infos zu Quarantäne, in die er sich bis zum 17.10. begeben muss. Also bis … vor fünf Tagen. Der Brief ist datiert auf den 16.10., der Umschlag trägt das Datum vom 21.10. – es dauert derzeit also fünf Tage vom Verfassen bis zum Absenden eines Briefes im Gesundheitsamt.
Dienstag, 27.10.2020
Nun haben auch die anderen drei, L., Tanja und ich, unseren Bescheid vom Gesundheitsamt. In diesem steht die Anordnung unserer Quarantäne bis zum 19.10.,also bis vor acht Tagen … Das Schreiben ist datiert auf den 17.10., der Poststempel ist vom 26.10.2020.
]]>UPDATE Der Feed wird jetzt nicht mehr an Feedburner umgeleitet. Wer https://spreeblick.com/feed/ abonniert hat, sollte weiterhin alles bekommen.
]]>Der RSS-Feed für den Newsletter:
https://www.getrevue.co/profile/spreeblick?format=rss
Passt gut auf euch auf bitte.
]]>Ihr erinnert euch an das Clash-Fan-Buchprojekt von Anthony Davie? Das, bei dem dann einige von euch geholfen haben, es ins Deutsche zu übersetzen?
Anthony konnte aus dem Erlös der englischsprachigen Version nun einen ersten Scheck überreichen: 1.620 Pfund gehen an das Great Ormond Street Children’s Hospital in London!
Natürlich kann man das Buch weiterhin bestellen (keine Affiliate-Links):
]]>Wenn ihr ein Smartphone besitzt und eine App startet, melden das manche Apps an Facebook und andere größere Werbenetzwerke wie z.B. Google – und zwar nicht nur Apps, in denen ihr euch mit einem Facebook-Konto angemeldet habt (wie es z.B. bei einigen Games üblich ist).
Dabei werden zwar keine weiteren Daten oder gar euer Name übertragen, sondern nur die „Werbeidentifikationsnummer“ eures Smartphones. Je mehr Apps das aber tun, desto mehr wissen Facebook und andere Werbenetzwerke über euch, denn die Identifikationsnummer ist normalerweise immer die gleiche. Wenn Facebook also weiß, dass ihr App 1 und App 2 (und App 3, 4, 5) nutzt, lernt der Konzern eine Menge über euch, euer Konsum-, Kommunikations- oder Spielverhalten, über eure Interessen. Und selbst, wenn ihr bspw. die Facebook-Apps Instagram oder WhatsApp nicht direkt mit eurem Facebook-Konto verknüpft habt, findet Facebook schnell heraus, dass ein*e Nutzer*in der Apps ein und dieselbe Person ist. Denn euer Gerät liefert die gleiche Identifikationsnummer aus.
Welche Apps sich bei Facebook melden, könnt ihr in eurem Facebook-Account hier sehen.
Stoppen, einschränken und unterbinden könnt ihr die Übertragung so:
iOS
Einstellungen -> Datenschutz -> Werbung (ganz unten) ->
„Ad-Tracking beschränken“ anschalten, auf „Ad-ID zurücksetzen“ klicken (das löscht die bisherige Identifikationsnummer).
Android
Einstellungen -> Datenschutz -> Erweitert -> Werbung (ganz unten) ->
„Personalisierte Werbung deaktivieren“ anschalten und „Werbe-ID zurücksetzen“.
Dadurch habt ihr also zunächst eine ganz frische Identifikationsnummer, die aber auch gar nicht mehr für Werbetracking eingesetzt werden sollte. Macht das Zurücksetzen einfach alle paar Wochen mal, kann nicht schaden.
Was ich oben „Werbeidentifikationsnummer“ nenne, ist genauer gesprochen bei iOS der „IDFA“ (Identifier for advertisers), bei Android die „Google-Werbe-ID„. Diese wird nicht etwa durch einen Login in einer App übertragen, sondern immer dann, wenn Apps Teil des Facebook- oder eines anderen Werbenetzwerks sind. In dem Moment nämlich, in dem ein Hersteller bspw. beschließt, seine App auf Facebook zu bewerben, muss er gezwungenermaßen das FacebookSDK (Software Development Kit) in die App integrieren. Dieses SDK meldet bei jedem Start der App den IDFA oder die Google-Werbe-ID an Facebook oder andere Werbenetzwerke. Im Grunde sind die IDs also Cookies, die das Gerät und damit seine*n Inhaber*in eindeutig identifizieren können. Und deren Übertragung sich wie oben beschrieben abschalten lässt.
Die Nutzung unserer Smartphones sagt unter Umständen mehr über uns aus als unser Browserverlauf. Die Verknüpfung von Facebook-eigenen Apps wie Whatsapp, Instagram und FB selbst ist dadurch leicht, auch, wenn ich meinen Facebook-Account nicht bei Instagram angegeben habe. Und obwohl es immer nur um die Nutzung der Apps geht (also nicht um direkt personenbezogene Daten oder gar Inhalte), sind Erkenntnisse über Personen, die bestimmte Games, Fitness-Apps, Messenger, Tracker, Wecker und Dating-Apps nutzen, sicher für Werbetreibende Gold wert. Und machen uns wieder ein wenig transparenter für Unternehmen, die unser Leben genau gar nichts angeht.
Nachtrag: Martin hat mich auf eine iOS-App hingewiesen, die viele Tracking- und Sicherheitseinstellungen vereinfacht und Jumbo heißt.
Weiterer Nachtrag: Ole ergänzt, dass die ID unter iOS auf 00000000-0000-0000-0000-000000000000 gesetzt wird, wenn man „Personalisierte Werbung deaktivieren“ einschaltet. Ein regelmäßiges zurücksetzen der ID ist dann also nicht nötig, sie bleibt auf diesem Wert.
]]>The elusive nature of roof leaks parallels the complexities often encountered in the realm of real estate. Just as water can defy expectations by originating far from the visible leak, understanding the value of my home involves peeling back layers to uncover hidden factors. Through collaboration and diligent evaluation, homeowners can unlock the full potential of their homes and make informed decisions that align with their financial goals and aspirations in the ever-evolving real estate landscape.
In addition, if you’re a property owner in Florida and your house’s or current space’s fire alarm system and/or water-based fire protection system such as a sprinkler system is not operational, you are required by the National Fire Protection Association (NFPA) and Florida Statute to implement a fire watch should that system become impaired. You may seek expert help from a professional Fire Watch Company in Lauderhill.
Drawing of a man placing pans beneath lines of dripping water.
Running out of pots and pans? It’s time to fix those roof leaks!
Water typically comes in through worn, broken, or missing shingles; where nails have worked loose; or through corroded or poorly sealed roof flashing around vents, skylights, or chimneys or along the intersections of roof planes.
Internal diagram of a roof, including water leaking through a shingle, sheathing, roof rafter to a topside ceiling.
A roof leak often travels down a rafter, showing up down-roof from where it begins.
Once water passes the roofing, it flows along the sheathing, roof rafters, or topside of ceilings until it finds a place to drip down—inevitably onto your favorite piece of furniture.
Look for a roof leak during the day. Go into the attic with a bright flashlight; step only on secure framing members and never on the insulation or topside of the ceiling below—neither of these will support you! Start above the place where the drip has occurred and work your way uproof, looking for wetness along the framing members.
If the weather has been dry for a while, look for water marks, stains, or discolorations on the wood made by moisture. Then switch off the light and try to find a hole where daylight shows through the roof. (With a wood-shingle roof, you’ll see many such places, but while the overlapped shingles let light show through they shed water.) If it’s still raining, put a bucket under the leak in an area with proper support. Let the bucket collect the drips and fix the leak when the weather clears.
HomeTips Pro Tip: For safety’s sake, don’t go onto a roof that is steeply pitched, don’t step on the plastic sheeting (particularly if it’s wet), and never go onto the roof during a thunderstorm.
Water-Testing for Roof Leaks
If you can’t find the cause of a leak from the attic or by visual inspection on the roof surface, wait for dry weather and ask a friend to help you do a water test. To do this, one person goes onto the roof with a garden hose; the other person goes inside the attic with a bucket and a strong light.
High-pressure garden hose nozzle hand sprayer control laid on a floor.
Use a garden hose with nozzle control to water-test for roof leaks.
The person in the attic watches carefully while the one on the roof floods the roof with the hose, starting at the bottom (the eaves) and slowly working uproof until water from the leak appears in the attic. Once the leak is found, push a nail up through the hole to mark its location for rooftop repair. Mark the surface of the roof with chalk, if necessary, get the most professional assistance from the best Roofing Company.
The exact methods for repairing the roof leak will depend upon the roofing material and the roof’s construction. Based on your roof, please refer to the following articles that offer step-by-step directions. If you’re unsure about the specific techniques or need professional assistance, it’s always a good idea to consult a skilled roof contractor Utah who can assess your situation and provide expert guidance tailored to your roofing needs.
• Asphalt Shingle Roof Repairs
• Built-up (Flat) Roof Repairs
• Metal Roofing Repairs
• Tile & Masonry Roof Repairs
• How to Repair Wood Shingle Roofing
Roof Leak Emergency
Here is how to make an emergency cover for your leaking roof from plastic sheeting and 2 by 4s:
1 Partially unroll or unfold enough heavy (6-mil) polyethylene sheeting to cover the leaking section of roof, from eaves to peak; add about 4 feet extra, and cut it with a utility knife. Wrap one end around a 2 by 4 that is as long as the plastic’s width; staple the plastic along the 2 by 4. Sandwich the assembly with a second 2 by 4, and nail the boards together with three or four 3-inch or 3 1/4-inch common nails.
2 Place the sandwiched end of the plastic along the eaves. Stretch the sheeting from eaves to ridge, running it over the top of the ridge and down the other side a few feet.
3 Sandwich the top end of the sheeting with another pair of 2 by 4s so the wind will not carry it away. Do not nail any part of this assembly to the roof.
Fast Fix for a Roof Leak
If you know that a roof leak is being caused by a hole, sometimes you can temporarily fix it with a 12-by-12-inch piece of galvanized sheet metal flashing, available at almost any home improvement center or hardware store.
Man’s hands lifting the damaged shingle, slipping a sheet metal flashing underneath.
Quickly fix a roof leak by slipping a sheet metal flashing up under the course above the hole.
© Don Vandervort, HomeTips
Lift the damaged shingle with one hand, and push the sheet metal flashing up underneath the shingle so the sheet metal covers the hole. It may be necessary to pry up one or more roofing nails in the row above the damaged shingle so you can push the flashing all the way up under the course of shingles above the leak so water will be shed over the metal.
About Do-It-Yourself Roof Repair
Working on top of a roof can be difficult and dangerous. Unless your roof’s pitch is relatively low and you have the necessary experience, tools, and confidence to get the job done safely, you should leave this work to a professional. In this case, please see our affiliate partner, HomeAdvisor, to receive free bids from local asphalt shingle roof repair pros.
Nur eines sagt Emmy den Nutzer*innen nicht: Dass ihnen bei Zahlungsverzug von, sagen wir mal drei Euro, nach etwa einem Monat eine Zahlungsaufforderung in Höhe von knapp 100 Euro und – bei höheren ausstehenden Summen – sehr viel mehr ins Haus flattert.
Warum ist das so? Deshalb: Wie viele andere Unternehmen hat Emmy den lästigen Finanzkram an ein Inkasso-Unternehmen ausgelagert, in diesem Fall die Diagonal GmbH. Für Emmy ist das super: Wenn Kund*innen nicht bezahlt haben, kommt das Geld von Diagonal, und die holen es sich vom Kunden wieder. Und schlagen dabei beachtliche Gebühren auf.
EUR 3,71 nicht gezahlt: Bitte überweisen Sie EUR 95,93.
Wir bekommen noch EUR 22,96 von Ihnen, schicken Sie uns also EUR 159,31.
Die Tonalität in den Schreiben von Diagonal ist relativ freundlich, aber nicht mehr ganz so hip wie die von Emmy. Es wird jetzt gesiezt, und Aktenzeichen, Kundennummern sowie 20-stellige Rechnungsnummern sollen die Ernsthaftigkeit der Sache unterstreichen. Mögliche gerichtliche Verfahren werden erwähnt, wenn nicht sofort gezahlt wird, am besten gleich online.
Bevor es weitergeht: Wer Schulden gemacht hat, muss sie bezahlen. Und zwar inklusive angefallener Zinsen und möglicher anderer entstandener Kosten. Klarer Fall. Und: Nichts von dem, was Diagonal oder Emmy hier machen, ist illegal. Es handelt sich, soweit ich das als juristischer Laie recherchieren kann, in den gezeigten Fällen um die höchsten zulässigen Gebührensätze.
Und trotzdem halte ich das Ganze für kalkulierte Abzocke.
Emmy verschickt nach eigener Auskunft vor dem Inkassoverfahren eine Mahnung per Mail. Das ist der einzige Hinweis an betroffene Nutzer*innen. Etwa einen Monat danach kommt die Post von Diagonal, wenn die Summe noch immer offen ist. Kein Anruf, keine SMS, kein Hinweis in der App, die man ja zum Fahren braucht („Hey, leider ist dein Konto vorübergehend gesperrt, da wir noch EUR 3,71 von dir bekommen!“ wäre ja eine Möglichkeit). Dass Mails – gerade bei jungen Leuten – übersehen oder im Spam gelandet sein können, schließt Emmy offenbar aus, lagert den Rest des Verfahrens aus und verdient vielleicht sogar mit an horrenden Gebühren (reine Vermutung, ich habe gerade keinen Bock, diesen ganzen Inkasso-Irrsinn genauer zu recherchieren, weiß aber, dass dabei viel Geld fließt und solche Forderungen unter verschiedenen Unternehmen gehandelt werden).
Gerade die Konten von jungen Menschen sind oft an der unteren Grenze, und Abbuchungen sind dann nicht möglich. Natürlich müssen diese jungen Menschen trotzdem offene Summen begleichen! Dabei aber auf solche Methoden und Gebühren zurückgreifen, halte ich für äußerst schmutzig. Schließlich gäbe es viele andere Wege, an das Geld (plus Zinsen und realistischer Gebühren) heranzukommen. Vorauszuzahlende Fahr-Kontingente wären eine Lösung, die Sperrung mit Hinweis in der App eine weitere. So aber entsteht der Eindruck, dass Emmy hier die Kundschaft bewusst „ins Messer laufen“ lässt. Nicht mehr ganz so cool.
Zumal das Unternehmen auch in Sachen Datenschutz offenbar den Schuss nicht gehört hat.
Als ich den ersten hier zu sehenden Beleg bei Twitter gepostet hatte, hatte sich Emmy nämlich eingeschaltet. Obwohl ich bewusst mit keinem Wort erwähnt hatte, von welcher Person der Beleg stammt, veröffentlichte Emmy mal eben ein paar Details: „Halloechen! Waren ja paar mehr offene Rechnungen ne ;) Die Inkassogebuehren sowie der letzte ausstehende Betrag sind ja bereits storniert, wie dir unser Team bereits per Mail geschrieben hat.“
UPDATE (25.12.2019) Emmy hat den entsprechenden Tweet gelöscht, die Geschäftsleitung hat beim Account-Inhaber einen Fehler eingestanden und dafür um Verzeihung gebeten.
Und das hat mir für ein paar Sekunden die Sprache verschlagen. Der Beleg könnte von einem Bekannten, einer Freundin oder deren Kindern stammen. Offenbar hat das Social-Media-Team von Emmy Zugriff auf Kundendaten, verwies in einem öffentlichen Tweet auf weitere angeblich offene Rechnungen (fälschlicherweise, denn diese waren seit einem Monat beglichen) und verknüpfte den von mir gezeigten Beleg mal eben mit meiner Person (übrigens auch fälschlicherweise, ich habe Emmy noch nie benutzt). Eine Beschwerde darüber ist daher von mir an die Berliner Datenschutzbeauftragte gegangen.
Die restlichen Tweets von Emmy bezogen sich allein auf die Allgemeinweisheit, dass Rechnungen halt zu bezahlen wären (weiß ich), von einigen kam auch der Hinweis, dass Emmy nunmal ein kleines Unternehmen sei – was ich bei 150 Mitarbeiter*innen und einigen Beteiligungsfirmen als Gesellschafter etwas anders sehe.
Das Auslagern von Forderungen an Inkasso-Firmen mit enormen Gebüren findet Emmy offenbar „normal“.
Ich sehe das so: Gute Ideen sind immer nur solange klasse, bis es in die Details geht. Und die Details von Inkassogebühren bis Datenschutz gefallen mir bei Emmy gar nicht. Am Ende steckt hinter den ganzen lockeren Sprüchen in der Werbung eben doch nur ein Unternehmen, in diesem Fall die Electric Mobility Concepts GmbH, das sich über Kapitalgeber*innen finanziert, die ihren Einsatz möglichst schnell vervielfachen wollen. Da geht es dann eben nicht um Details.
(Hinweis: Die von Emmy im Tweet erwähnte Stornierung der Inkassogebühren wurde tatsächlich an den betreffenden Account kommuniziert, die offene Summe inkl. Zinsen und Auslagen war zu diesem Zeitpunkt aber schon überwiesen – was auch okay ist. Emmy hat den Account zudem gesperrt, was auch okay ist, denn der betreffende Account wird Emmy wohl eh nicht mehr nutzen.)
]]>Sehr langsam, trotzdem schön: Joe Strummer mit den Mescaleros und einem Klassiker.
Ein Post, der einmal mehr an den Mann erinnern soll, mit dem ich den Geburtstag teile und der am 22. Dezember 2002 (also vor mittlerweile 17 Jahren) tragischerweise verstorben ist. Und dessen T-Bird ich dann leider doch nicht gekauft habe. Und nach dem aber immerhin eine Schnecke benannt ist.
Verrückt, dass mich diese Band nicht wirklich in Ruhe lässt. Die Geschichte von unserem gemeinsamen Auftritt damals erschien in diesem Jahr in einem Buch voller Clash-Fan-Anekdoten und wurde vom Herausgeber beim Strummer Camp 2019 vorgelesen. Die deutsche Version wurde von einigen von euch übersetzt, ich durfte neben meiner Geschichte das Cover beisteuern und überhaupt: Schön, dass Musik immer noch verbindet!
Scheiße aber, dass so viele Leute wirklich fehlen.
Vergessen wir also nie, die zu feiern, die noch bei uns sind!
Macht euch mal den „Spaß“. Hier haben es vier Personen an verschiedenen Geräten, mit und ohne Google-Account ausprobiert, und wir kommen zu den mehr oder weniger gleichen Ergebnissen: Gebt verschiedene Vornamen in eine Suchmaschine ein, bei der ihr „Safe Search“ abgeschaltet habt, und vergleicht die Ergebnisse der Bildersuche. Und dann versucht mal, mir zu erklären, dass der ganze Mist nicht völlig kaputt wäre.
Es ist nämlich so: Wenn ihr bei Bing, Yahoo, DuckDuckGo oder Ecosia (noch einmal: mit „Safe Search Off“) für Männer typische Vornamen eingebt, erhaltet ihr bei den Bildergebnissen „ganz normale“ Fotos von Männern, die vermutlich den eingegebenen Vornamen tragen. Gebt ihr aber einen Vornamen ein, der als eher weiblich gelten kann, dann erhaltet ihr schon auf der ersten Ergebnisseite: Mindestens nackte Brüste und Hintern, und ziemlich schnell auch Pornografie. Bis ihr bei den Männervornamen auch nur den ersten nackten Männerhintern seht, müsst ihr hingegen eine ganze Weile blättern und scrollen.
Ergebnisse für „Hannah“ bei Ecosia
Ergebnisse für „Luna“ bei Ecosia
Ergebnisse für „Hannah“ bei Duckduckgo
Ergebnisse für „Luna“ bei Duckduckgo
Bei Google sieht die Sache etwas anders aus. Ebenfalls mit „Safe Search Off“ findet ihr bei weiblichen Vornamen zunächst wenig(er) nackte Haut und kaum Pornografie.
Ergebnisse für „Hannah“ bei Google
Ergebnisse für „Luna“ bei Google
Zum Vergleich noch ein paar Männernamenergebnisse:
Ergebnisse für „Harry“ bei Duckduckgo
Ergebnisse für „Harry“ bei Ecosia
Ergebnisse für „John“ bei Ecosia
Ergebnisse für „John“ bei Duckduckgo
Das Internet zeigt:
Männer tragen Kleidung. Frauen eher nicht. Verharmlosend ausgedrückt.
Aus diesen Beobachtungen ergeben sich viele Fragen, und die erste davon lautet: Was ist das für sexistische Kackscheiße? Wir reden hier von der Suche nach Vornamen. Ohne jeden Zusatz, ohne weitere Suchbegriffe.
Selbst wenn „Safe Search Off“ bedeuten würde, dass in erster Linie pornografische Inhalte gesucht werden (was es eben nicht bedeutet), müssten auch bei männlichen Vornamen entsprechende Ergebnisse geliefert werden. So ist es aber nicht. Mit Ausnahme von Google liefert jede der oben genannten Suchmaschinen (deren Ergebnisse teilweise auf Google basieren) bei so gut wie jedem Frauenvornamen – und nur bei Frauenvornamen – ein Menschen- und Gesellschaftsbild, das als sexistisch bezeichnet werden muss.
Ich kann die ganz schlauen (und männlichen) Nerds natürlich rufen hören: Jahaha, so ist eben die Welt! The Internet is for Porn, haha, schenkelklopf. Aber wer würde auf der Suche nach Pornografie oder Nacktheit nur einen Vornamen eingeben? Und was ist mit denen, welche einfach nur die jeweils männlichen und weiblichen Namen von Charakteren aus TV-Serien, Filmen, Bands suchen? Mit denen, die Autorinnen und Autoren, historische Persönlichkeiten, Politiker*innen suchen? Die müssen halt erstmal durch Seiten meist unbekannter nackter Personen scrollen, die angeblich relevanter als viel prominentere Personen sind? Sollte es nicht umgekehrt sein? Müssten nicht die, die mit der Suche nach einem Vornamen tatsächlich auf Nacktheit hoffen, einfach ihre Suche klarer formulieren als nur mit einem Vornamen? Die Ergebnisse der Bildersuche bei eher männlichen und eher weiblichen Vornamen müsste zudem wenigstens annähernd vergleichbar sein, das ist sie aber nicht.
Nehmen wir trotzdem mal an, die meist angeklickten Ergebnisse bei einer Suche nach Vornamen wären bei weiblichen Namen die Fotos mit nackter Haut, und daher würden Suchmaschinen diese als relevanter einstufen. Dann könnten wir Suchmaschinen auch gleich „Pawlow“ nennen und uns fragen, ob die Ergebnisse auf tatsächlicher, inhaltlicher Relevanz oder auf menschlichen Reflexen basieren – und was davon wir wollen. Und es müssten bei den Ergebnissen der männlichen Vornamen doch mindestens auch bekannte und als attraktiv angesehene Schauspieler auftauchen. Dem ist aber auch nicht so.
Und nehmen wir trotzdem weiter an, dass die Ergebnisse von Bing, Yahoo, DuckDuckGo und Ecosia „echter“ sind, also die wahren Vorlieben des gesamten Internets abbilden. Dann bleibt die Frage: Warum reflektiert Google das nicht ebenso? Die einzig mögliche Schlussfolgerung aus der Annahme, dass die erstgenannten Suchmaschinen ein wie auch immer definiertes „realistisches“ Ergebnis zeigen, wäre: Google manipuliert die Ergebnisse (es wäre nicht das erste Mal, dass dieser Vorwurf im Raum steht). Und wenn doch aber die Ergebnisse anderer Anbieter ebenfalls auf der Google-Suche basieren, müssten sie dann nicht ebenso …?
Mich lassen die Ergebnisse dieser kleinen Recherche, die mit Sicherheit nicht vollständig ist und die mit einer zufälligen Beobachtung startete, zuerst wütend, dann ziemlich ratlos zurück. Denn es ist ja nicht nur so, dass Suchmaschinen einen Status Quo wiedergeben, sondern – viel wichtiger, viel gefährlicher – sie manifestieren Strukturen, die sich aus einem angeblichen Verhalten der Masse ergeben. Wer als 18-Jähriger oder als 70-Jährige männliche Vornamen eingibt, bekommt Anzüge und Krawatten zu sehen. Und bei den weiblichen Vornamen nackte Brüste. Das ist purer Sexismus, der so nicht nur abgebildet, sondern manifestiert wird.
Was bedeutet das alles für die nahe Zukunft, für die Zukunft und Bildung der Generationen, die ihr Weltbild, ihren Eindruck von der Gesellschaft umfaassend übers Internet formen? Stellen wir uns mal kurz vor, diese Suchmaschinen wären in Zeiten der „Hexen“-Verfolgung entstanden. Normal? So ist eben die Welt? Und wie lange wäre dieser Zustand als „normal“ manifestiert geblieben? Ein weiterer Gedanke: Mindestens regional, also in unterschiedlichen Ländern und Kulturkreisen, dürften sich Suchergebnisse stark voneinander unterscheiden. Wenn aber mit solchen Suchergebnissen in jedem Land ein allein aus Internet-Klicks resultierender Status Quo widergespiegelt wird – wie sehr werden sich dann Vorurteile, Ressentiments, Klischees in den kommenden Jahren noch vertiefen?
Die wenigsten von uns kennen die genauen Mechanismen hinter den Suchmaschinen. Dass sie völlig ohne Beeinflussung funktionieren, ist äußerst unwahrscheinlich, denn sonst wären die Ergebnisse mindestens ähnlich. Das hier aufgeführte Beispiel mit einer so harmlosen Suche wie der nach Vornamen zeigt so unausgewogene Ergebnisse, dass man sich automatisch fragen muss, in welcher Form eine Online-Recherche bei wirtschaftlichen, politischen und allen anderen Themen überhaupt als irgendwie verlässlich oder relevant gelten kann. Denn wieso sollte sie dort sinnvoller, unbeeinflusster sein als bei Vornamen?
Ich habe keine Lösung, keine Antworten auf die Fragen, die sich mir stellen. Ich befürworte weder Suchergebnisse allein anhand von Klickhäufigkeit noch Beeinflussung oder Zensur durch private Anbieter. Doch einmal mehr zeigt die hier geschilderte Beobachtung die unfassbare Macht, die Suchmaschinen bzw. die angezeigten Ergebnisse auf Kulturen und Gesellschaften haben. Die Fragen nach Manipulationsmöglichkeiten, politischer Propaganda, Beeinflussung durch marktmächtige Unternehmen stellt sich nicht allein in den Social-Media-Kanälen, nicht nur bei Facebook, Twitter oder Tiktok. Sondern zuallererst bei denen, die vermeintlich Antworten geben wollen auf die Fragen der Menschheit.
Anmerkungen zu den Screenshots: Die Verpixelungen habe ich aus Jugendschutzgründen vorgenommen. Ein paar „ganz normale“ Portraits habe ich verpixelt, weil es sich um minderjährige Personen handeln könnte. Die Suchbegriffe „Harry“ und „Luna“ habe ich wegen der Harry-Potter-Charaktere gewählt. Dass Ganze ist ein subjektiver „Test“, der keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, probiert es gerne selbst aus und schreibt eure Eindrücke in die Kommentare.
]]>When it seems like there are countless factors working against a good night’s sleep, it can be difficult to stop the tossing and turning and get peaceful rest. But don’t worry, there are simple steps you can take as soon as today to start getting better sleep tonight.
In our article, we share 13 tips to sleep better at night, including creating a bedtime routine, exercising regularly, and using breathable bedding. Let’s get started. Improve your lifestyle in a healthy way with bariatric vitamin patches.
1. Turn Off Electronic Devices
First, it goes without saying, light impedes sleep. Nobody wants to fall asleep in a bright room or with a screen glaring in their eyes. There’s a real science to light hindering sleep, too.
The presence of sunlight, blue light, or really any light source, impacts your circadian rhythm (also known as your sleep-wake cycle). Your brain interprets light in your environment as a signal to stay active, and as a result, it suppresses melatonin, the sleep hormone. When there’s little to no light, or dim lights, the body produces more melatonin and prepares for sleep.
To prevent your devices from harming your sleep, we suggest turning them to Night Mode in the evenings. Or better yet, don’t use them at all 2-3 hours before bed. If you watch television before bed, turn down the brightness, and turn off any bright overhead lights in your living space. Creating a relaxing environment helps you unwind and better prepare for sleep.
2. Avoid Caffeine During the 6 to 7 Hours Before Sleep
Caffeine is a stimulant that works to keep you awake, not promote sleep. Energy drinks, soda, coffee, green tea, and other caffeinated beverages should be avoided in the afternoons and evenings—or, if you’re a shift worker, in the 6 to 7 hours leading up to bedtime—since it can stay in your system for nearly half of a day.
Look out for sneaky sources of caffeine, too, as chocolates and other sweet treats can sometimes cause an energy spike and influence your sleep at night. To play it safe, we suggest light, healthy foods and decaf beverages in the second half of your day as you prepare for sleep.
3. Set a Sleep Schedule
Another easy way to get yourself into the habit of falling asleep (and staying asleep) night after night is to set a schedule for yourself. Our circadian rhythm operates most smoothly when it follows a routine—going to bed and waking up at different times each day confuses our body and prevents us from ever establishing a real sleep schedule.
Following a strict bedtime and wake-up routine, even on the weekends and days you just want to kick back in bed, keeps your sleep-wake cycle working how it should and prevents sleep difficulties.
4. Establish a Regular Bedtime Routine
And to backpack on our last recommendation, we suggest reinforcing a regular sleep schedule with a regular bedtime routine and good sleep hygiene habits. Take the last hour or so in the evenings before bed to de-stress and prepare yourself for sleep. Put away technology, set aside thoughts of work and other responsibilities, and use this time to accomplish a few things for you and your sleep health.
Whether you prefer to take a bath and journal before bed, or squeeze in some gentle stretching and a shower, following the same bedtime routine night-after-night trains your brain to prepare for sleep at the same time every day. Eventually, you’ll be feeling drowsy and yawning before your head even hits your pillow.
5. Keep Your Bedroom Cool
Night sweats and overheating during sleep are bothersome to many, and even if you don’t struggle with night sweats, warm climates and hot bedsheets can make cool, comfy sleep a challenge. You can counter night sweats with a bedroom fan or a good A/C system—we just suggest shooting for a bedroom temperature between 60 and 67 degrees Fahrenheit. Temperatures below 54 and above 75 are too cold and too hot for sleep, but temperatures in the 60-degree range are usually just right.
6. Incorporate Foods for Sleep During Dinnertime
Just like there are foods to avoid before bedtime, there are sleep-enhancing foods you can try to help you get better rest. Turkey, salmon, leafy greens, white rice, and whole grains are all known to promote more peaceful shut-eye. Alternatively, big, heavy meals, greasy foods, and sugary desserts can cause indigestion and make sleep difficult.
To reap the benefits of these foods, we recommend planning dinners at least three hours before sleep, as this allows plenty of time for digestion. Do your best to limit late-night snacking, but if you find your stomach growling before bed, stick to light and healthy options like cheese and crackers or apple slices with peanut butter—these small bites contain
nutrients like tryptophan and fiber
to help sleep come more easily.
7. Take a Warm Bath (or Shower) Before Bed
Showering before bed can be helpful to sleep for a couple of reasons. One, most people want to climb into bed after a long day feeling fresh and clean. Washing away the day helps you relax and prepare to drift off to sleep. Two, the act of spiking your internal temperature in a hot shower or bath actually facilitates the cool-down process necessary to fall asleep. So, if you want to fall asleep fast, jump in a hot shower and then tuck away into bed—your body will feel relaxed and your core temperature will slowly drop until the lowest point needed for deep, slow-wave sleep.
8. Use Breathable Bedding
Using breathable bedding works to keep your body temperature regulated during the night, preventing you from waking up either too hot or too cold. Cotton is a wonderful year-round fabric, as it is insulative enough to keep you cozy during cold months yet lightweight enough to prevent heat retention in the summer. That said, Tencel, linen, and bamboo are other breathable bedding options worth considering.
Of course, we suggest our Amerisleep Percale Cotton or Tencel Sheets for sleepers, as we craft these sheets with high-quality fabrics to maintain comfort through every season.
]]>Ich kann und will es nicht leugnen: Ich bin stolz darauf und freue mich sehr, mit der TINCON einen Grimme Online Award erhalten zu haben. Damit ist es der zweite GOA für Tanjas und meine Arbeit (2006 mit dem damaligen Spreeblick-, 2019 mit dem TINCON-Team) und das fühlt sich schon klasse an! Und ich konnte Hazel Brugger die Hand geben!!
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