Suchergebnis für 'musikindustrie'

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Ist Indie am Ende?

Am vergangenen Mittwochabend habe ich mir TV Total angesehen. Wegen Thees Uhlmann und Kraftklub, die ich beide großartig finde.

Mich als Fernseh-Laien (merke: Menschen, die dauernd darauf hinweisen, dass sie kaum fernsehen, sagen damit eigentlich, dass sie dauernd Internet gucken) hat während der Show zunächst die Abwesenheit von Vorbereitung bei Stefan Raab überrascht. Wäre diese Sendung der Pilot eines neuen Formats gewesen, hätte wohl selbst RTL II dankend abgewunken, fürs „Schlecht vom Zettel Ablesen“ gibt es schließlich günstigere Moderatoren. Aber wer weiß, die wievielte Aufzeichnung das an dem Tag bereits gewesen ist, und ich hatte ja wegen der Gäste eingeschaltet, nicht wegen Raab.
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GEMA vs. YouTube: Gerüchte, Zahlen, Forderungen

Das Erstaunliche am oben gezeigten Anonymous-Video, mit dem sich die Gruppierung in den Streit zwischen der GEMA und Google/YouTube einmischt, bei dem es um die Vergütung der musikalischen Urheber von Musikvideos geht: Offenbar wissen Anonymous weit mehr als andere Beobachter des Kampfes, unter dem so gut wie jeder Internet-Nutzer hierzulande leidet. Oder sehr viel weniger. Aus dem Statement des Videos:

(…) Wir beobachten mit Sorge eure überhöhten Forderungen bezüglich urheberrechtlich geschützem Material auf Youtube und anderen Plattformen dieser Art. (…) Ihren überzogenen Forderungen kann und wird das Unternehmen Google nicht zustimmen können, da es nicht die benötigten Werbeeinnahmen generieren kann. (…)

Das ist bei aller Sympathie für Anonymous beinahe so putzig wie die aktuelle Rebellion der Plattenbosse.
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kino.to t

UPDATE Okay. Der ist gut.

Mit kino.to wurde eines der hierzulande wohl bekanntesten Video-Stream-Portale geschlossen, mehrere mutmaßliche Betreiber des Portals wurden festgenommen. Verfolgt man die Tweets rund um dieses Ereignis, bekommt man einen gewissen Eindruck davon, wie beliebt die Site offenbar war – obwohl sich die meisten Twitter-Nutzer auf die reine Verbreitung der Meldung beschränken, gibt es auch viele, die das Verschwinden der als illegal eingestuften Seite bedauern, die Schließung für ungerechtfertigt halten oder sich gar politisch für ein Fortbestehen der Site einsetzen wollen. Und damit ein zumindest fragwürdiges Gerechtigkeitsempfinden an den Tag legen.
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Amazon Kindle: Ein Test in fünf Kapiteln [Update]

kindle

Seit einigen Tagen liefert Amazon den hauseigenen eBook-Reader namens Kindle in der aktuellsten Version auch über den Versand in Deutschland aus. Und ich konnte nach der gestrigen Lieferung bis heute Morgen um 2 Uhr meine Finger nicht davon lassen.
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Radio Christmas (is here)

Die Story hinter unserem Weihnachtssong und der Text: nach dem Klick.
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Dead Kennedys 1981: Home taping is killing record industry profits

dead kennedys

Ihr müsst jetzt ganz stark sein: Die meisten Diskussionen, die im Internet geführt werden, existierten in ähnlicher Form auch schon vor der größeren Verbreitung von Datennetzwerken. Zum Beispiel diejenige um Raubkopiererei.

1981, zu einer Zeit also, in der die Musikindustrie mit dem Slogan „Home taping is killing music“ gegen den „Missbrauch“ von Leerkassetten vorzugehen versuchte (worauf die Witzshirtindustrie mit „Home fucking is killing prostitution“ reagierte), setzen die Dead Kennedys mit der oben gezeigten Kassetten-Version ihres Albums „In God We Trust, Inc.“ noch einen drauf: Sie ließen eine Seite des Tapes unbespielt und animierten Käufer ihres Albums somit, eine weiteres Werk zu kopieren.

Ausgedacht hatte sich diesen Coup der Kopf der Dead Kennedys, Jello Biafra nämlich, enfant terrible der Hardcore-Szene, bis heute politisch und künstlerisch äußerst aktiv und dem Vernehmen nach nicht zimperlich, wenn es um eigene Profite geht. Ohne Biafras Motivation in Frage stellen zu wollen: Auch die Mischung aus Pose und Anliegen, aus Marketing und Überzeugung ist eben keine Erfindung von Pirate Bay.

[Foto via]

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Aktuelle Blogbuster

Da wäre einmal die offen und größtenteils angenehm sachlich geführte Debatte zwischen Sascha Lobo, Dirk von Gehlen und Marcel Weiss. Die Kurzversion: Als Sascha in einem Artikel begründet hatte, wieso er flattr nicht nutzt, stießen sich Dirk und Marcel an Saschas Formulierung, die den illegalen Download von Musikstücken als “Diebstahl” bezeichnete. Sascha hat nun auf beide Repliken geantwortet und hält das Entertainment-Niveau weiterhin hoch (wenn man das alles durchgelesen hat: Related Articles via Rivva).

Außerdem: Bei der US-Edition von ScienceBlogs brodelt es, viele Blogger des wissenschaftlichen Multi-Autoren-Blogs verlassen das Netzwerk aus Protest gegen die neue Rubrik FoodFrontiers, die von PepsiCo gesponsort und von PepsiCo-Wissenschaftlern geschrieben wird. Mehr Infos und Gedanken dazu gibt es auf deutsch von Florian Freistetter im deutschen Bereich von ScienceBlogs und auf englisch von Dr. Isis.

Und hätte ich mehr Zeit und Lust, würde ich mir ein hoffentlich witziges Video über „überzeugte Offliner“ ausdenken, was lt. heise immerhin 16 Milionen Deutsche sind. „Probier‘ doch mal, machen alle!“ – „Nein danke, ich google schon seit zwei Jahren nicht mehr.“/ „Nichtsurferkneipe“ usw.)

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Ver.di will ein stärkeres Urheberrecht, aber kein „Three Strikes“

Um 11:55 lud ver.di anlässlich des Tages des geistigen Eigentums heute zur Pressekonferenz. Fünf vor zwölf, so der Unterton, stehe es auch für die Kreativwirtschaft. Schon diese Einladung unter dem Motto „Diebstahl geistigen Eigentums im Netz“ sorgte im Vorfeld für Wirbel bis hin zum Austritt, weil es ganz nach einer Kooperation der Gewerkschaft mit den Lobbyorganisationen der Unterhaltungsindustrie aussah.
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Popgun! 65 Die 2009er Jahresliste


Christian Ihle hat Heiligabend auf dem TAZ Popblog das popmusikalische Jahr bereits ganz gut zusammengefaßt:

2009 war das beste Popjahr seit Ewigkeiten. Kaum sind die Charts nicht mehr relevant, werden sie richtig gut.

Das sieht in der Liste meiner meistgespielten Songs 2009 ganz ähnlich aus. Sehr viel Chartpop, darunter — ganz im Gegensatz zum letzten Jahr — Sachen für die man früher auf der Indiedisko verhauen worden wäre. Doch das ist das Gute an dieser arithmetischen Zählmethode, nach der ich die Liste jetzt Jahr für Jahr zusammen stelle. Hier gibt es kein Verstecken und Verschieben, nur harte Zahlen aus der Datenbank — und die liefern einige Überraschungen. Read on my dear…

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Kostenlos-Sampler galore


Eigentlich müßte dem Wörtchen „galore“ ein eigener Platz in den Nuller-Rückblicken eingeräumt werden. Wir erinnern uns: Mitte des Jahrzehnts, kurz bevor die Kölner Spex-Redaktion als erster Vorbote der Printkrise rasiert werden sollte, schrieb man sich in der Domstadt, gemeinsam mit den Intro-Kollegen in einen gemeinschaftlichen Indierausch. Szenen barocken Übermaßes spielten sich auf Parties, Konzerten und Popkomm ab. Im Dampfer Musikindustrie klaffte schon ein dickes Loch. Käptain Dieter Gorny war noch nicht als Warner [sic!] bekannt, sondern nach dem Verkauf von Viva damit beschäftigt, sich den gut gefüllten Bauch zu reiben. Steuerlos und die Mannschaft im Delirium, hatte das Schiff noch genug Schwung, um auf Kurs geradewegs ins nächste Eisfeld zu steuern. Read on my dear…

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Was kommt nach dem Album? [Update]

Das Album, also die Sammlung mehrerer Songs eines Künstlers, ist als Format tot. So hört man es in den dunklen Gassen der Musikbranche raunen. Schuld daran sei das Internet die Tatsache, dass Menschen seit der Verfügbarkeit digitaler Downloads eher einzelne Songs als ganze Alben auf ihren Rechner laden, denn viele Hörer empfinden Alben als lästig und wollen oft nur zwei, drei aktuelle Songs eines Künstlers hören und ggf. kaufen.

Wirtschaftlich gesehen könnte einem der Niedergang des Albums egal sein. Zwar ist es für ein Label sicher sinnvoller, ein ganzes Album mit einer Kampagne zu bewerben als einzelne Tracks, doch dies kann als Herausforderung, nicht als Problem gesehen werden. Und schließlich bringen 12 einzelne Download-Verkäufe nicht weniger Gewinn als ein 12er-Paket, vermutlich sogar eher mehr.

Betrachtet man das Album jedoch als Gesamtkunstwerk und als Mehrwert, darf ruhig der ein oder andere Gedanke daran verschwendet werden, welches Format wohl an die Stelle des Albums treten könnte. Weshalb Apple kürzlich die iTunes-LP eingeführt hat.
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Privatkopien von MP3s sind verfassungskonform

So richtig rund läuft es für die Musiklabels gerade nicht im Urheberrechtsstreit. Die neue Regierungskoalition schließt in ihrem Koalitionsvertrag Netzsperren im Kampf gegen Urheberrechtsverletzungen aus und das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) hat eine Verfassungsbeschwerde von „Unternehmen der Musikindustrie“ gegen die digitale Privatkopie zurückgewiesen, wie das Gericht heute per Pressemitteilung verlautbarte.

Die Beschwerdeführer hatten argumentiert, dass die digitale Privatkopie ihr Eigentumsgrundrecht gemäß Artikel 14, Absatz 1, des Grundgesetzes verletze.

In der bereits am 07.10. getroffenen Entscheidung des BVerfG stehen zwar in erster Linie formale Gründe (die Beschwerde kam zu spät) für die Zurückweisung, allerdings schreiben die Richter auch, dass die Umsatzeinbußen der Musikindustrie durch digitale Privatkopien bei der Einführung der gesetzlichen Erlaubnis dieser Kopien 2003 schon bekannt waren und in der Gesetzesfindung berücksichtigt wurden.

[via]