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Die größten Gefahren für die WM schienen von Anfang an festzustehen:
Da waren zum einem die Selbstmordbomber, vor denen es keinen Schutz geben kann, will man nicht all seine Freiheitsrechte abgeben. Dann die Hooligans, die zwar europaweit erfasst werden, aber sich metastasengleich verbreiten und daher auch zu den Gästen zählen werden.
Die Fußballfans hatten bald die Fifa selbst mit ihrer skrupelbefreiten Totalverramschung als Gefährder des Sports im Visier.
Aber jetzt scheint die größte Gefahr für den Sport von einer Mannschaft auszugehen, die gute Chancen hat, am 9. Juli Weltmeister zu werden.
Es ist unbestritten, dass Moggi nicht nur die italienische Seria A nach Belieben manipuliert hat, auch die Spiele der Champions Leaugue waren alles andere als sauber.
Zwar ist auch mir daran gelegen, dass in Deutschland die stärksten Mannschaften um den Titel spielen. Aber eine Mannschaft, deren Trainer tief im Mafia-Sumpf steckt und keinen Grund sieht, zurückzutreten, deren Spieler vom örtlichen Paten aufgestellt werden (Zaccardo, Barone, Barzagli, Grosso, alle spielen sie für Palermo ) – die kann man eigentlich nicht mitspielen lassen. Würde man nichts machen, der italienische Fußball ginge gleich nach der WM zur Tagesordnung über und würde sich Europapokal nach Europapkokal kaufen.
Und wer würde die Hand dafür ins Feuer legen, dass die Spiele der Nationalmannschaft nicht auch manipuliert sind?
Was für eine Ironie, dass die ehrenwerten Italiener bei der letzten WM selbst betrogen worden sind. Da hatte jemand wohl noch mehr Drohpotenzial oder Geld oder beides.
Erinnert sich noch jemand an den Boxboom in den 90er Jahren? Damals habe ich als Zeitgeistsklave auch einige Kämpfe gesehen. Doch wenn einfach nie der gewinnt, der häufiger trifft, sondern immer der, den Don King vorher ausgesucht hat, dann schaut man halt nicht mehr hin.
Ohne hier jetzt Kasuistik betreiben zu wollen, nur ein Beispiel. Wie entnervend Spiele gegen italienische Mannschaften sein können, konnte man zuletzt Felix Magath nach dem Spiel gegen Mailand ansehen. Natürlich wurde es so ausgelegt, dass er ein schlechter Verlierer sei – aber Ismaels Handspiel wäre gegen einen Gegner aus Europas Norden oder Westen auch bei der hundertsten Wiederholung nicht gepfiffen worden. Hier war der Schiedsrichter sich sofort sicher. Und Mailands Trainer kommentierte: Wir haben es verdient. Er hätte auch ergänzen können: Wir haben schließlich dafür gezahlt.
Die Italiener sind dabei, den Sport zu zersetzen. Sie sollten versuchen, eine saubere Mannschaft zu schicken, mit einem unbelasteten Trainer, und wenn sie dafür Amateurspieler aufstellen müssten.
Einem Gemeinwesen, das die Selbstreinigungskräfte einer uralten Waschmaschine hat, ist dies jedoch nicht zuzutrauen.
Ich habe starkes Magengrummeln dabei, wie gern würde ich ein Halbfinale Italien gegen Brasilien sehen, aber es spricht viel dafür, die Elf zu disqualifizieren.
Selbst wenn es dann aus dem Stiefel die nächsten Jahre quäken sollte: Aber wenn wir mitgespielt hätten …