Noch einmal Johnny Cash. Diesmal auf Deutsch: Viel zu spät & Wo ist Zuhause, Mama?
[via]
Suchergebnis für 'johnny cash'
Noch einmal Johnny Cash. Diesmal auf Deutsch: Viel zu spät & Wo ist Zuhause, Mama?
[via]
„Fertig.“
Ich saß auf der Bettkante des elterlichen Schlafzimmers, in meinen Händen ein etwas bizzares Vehikel. Das funkfernsteuerbare Modell eines amerikanischen Geländewagens, Maßstab 1:16. Schwarzer, noch unlackierter und von Aufklebern verschonter Kunststoff über einem martialisch wirkenden Fahrwerk voller überdimensionierter Federn, Gestängen und Reifen.
I hope that enough of you speak some english, because if you don’t, you are missing out on some great stuff from Charles here. For myself, I can only repeat how thankful I am for his thoughts and stories from across the big one.

Yup, that is a real Hudsonblick, taken by Charles.
Now, check out this former bike riding Danzig fan and let him know what you think!
Fahrvergnügen
Ich muss euch was gestehen:
Ich war am vergangenen Freitag zum ersten Mal im Magnet. So ist das, wenn man Papa ist. Da ist der ruhige Abend mit ’ner guten DVD wichtiger als der heißeste Club. Naja, und sein wir mal ehrlich: die gute DVD ist auch schon einige Wochen her, in Wahrheit arbeite ich mir gerade den Hintern ab und außerdem haben die Jungs den DVD Player klein bekommen (PowerBook im Bett tut’s aber natürlich auch sehr gut).
Es gibt zwei Arten von Rockmusik, die ich mag.
Die erste, meine große Liebe, kommt meist (aber nicht ausschließlich) aus Großbrittannien, ist auf der Suche nach der oder irgendeiner Wahrheit, ist sich nie zu schade, auch mal große Töne und Worte zu spucken oder zu säuseln, nimmt sich und mich (manchmal zu) ernst, plant die Weltverbesserung und schafft es, mich wirklich zu bewegen.
The Clash allen voran und mit Ihnen The Specials, Billy Bragg, Johnny Cash, Elvis Costello, Bob Marley, The Libertines, Hüsker Dü, New Order, The Jam und so viele andere machen diese Art von Rockmusik und dafür bin ich Ihnen für immer dankbar.
Die zweite Art von Rockmusik, die ich mag, wird R.O.C.K. geschrieben und manchmal auch Z.I.R.K.U.S., kommt meist (aber nicht immer) aus den USA, plant so ziemlich gar nichts Bestimmtes außer die Erfüllung sämtlicher ROCK-Klischees und setzt dies mit großen Gesten, Tätowierungen und Jack Daniel’s-Flaschen um. In denen oft Apfelsaft ist.
Read on my dear…
I want room service, I want the club sandwich, I want the cold mexican beer, I want the ten thousand dollar a night hooker. I want my shirts laundered like they do at the Imperial Hotel in Bejing. I want my Sigue Sigue Sputnik.
Read on my dear…
Doch, ich war schon auch immer auch ein wenig neidisch auf die HiFi-Türme meiner Mitschüler. Wir nannten es trotzdem „Stereoanlage“, das, was da von Technics oder Yamaha oder Sony oder anderen übereinander gestapelt wurde: Radio (Tuner), Verstärker (Amp), Kassettenrekorder (Tape Deck, am besten mit doppeltem Laufwerk zum Kopieren), ein Plattenspieler natürlich oben drauf. Manchmal sogar ein Vorverstärker und/oder eine Endstufe, später noch ein CD-Spieler. Dazu Lautsprecher, ja klar, „Boxen“, gerne sehr groß. Eine Anlage in der Tat, denn das Zeug hat ordentlich Geld gekostet.
Ich war ein bisschen neidisch, aber ich besaß solch einen Turm nie selbst. Meine Musikabspielanlagen waren immer Kombi-Geräte, also eine Kiste mit allem drin, dazu der Plattenspieler und ein Paar Lautsprecher, am liebsten was Kleines. Obwohl ich mich als Musiker stundenlang mit Gitarren, Amps und Effektgeräten beschäftigen konnte, hat mich die Auseinandersetzung mit Stereoanlagen nie gereizt. Die Türme waren mir eigentlich zu groß, Angeber-Lautsprecher sowieso.
Mitte der 1990er war ich dann der Meinung, dass ich zwei Technics SL–1200 und ein DJ-Mischpult brauche, das hat auch Spaß gemacht, in erster Linie aber viel Platz benötigt. Und nach der Abschaffung des DJ-Sets (einen SL-1200 habe ich natürlich behalten) stand dann hier immer eine kleine, günstig erstandene „Midi-Anlage“ mit Radio, CD-Player und einem Plattenspieler-Adapter die mittels eines alten Airport-Gerätes auch den Sound von unseren Smartphones abspielen konnte.
Bis ich das nicht mehr hören konnte. Denn egal, ob Turntable oder Smartphone: Alles klang irgendwie muffelig. Keine klaren Höhen, keine definierten Bässe. Am auffälligsten war die schlechte Qualität bei niedrigen Lautstärken, bei denen quasi nur noch musikalisches Hintergrundgemurmel wahrzunehmen war. Und wenn man mal aufgedreht hat, hat‘s nicht geknallt, sondern eher gedröhnt.
Über einige Online-Debatten, in denen ich mich über meinen eigenen schlechten Sound beschwerte, kam dann im letzten Herbst die Firma Audio Physic auf mich zu. Mit einem Angebot, das ich nicht ausschlagen konnte: „Teste doch mal ganz unverbindlich ein Paar unserer Lautsprecher. Wir liefern dir auch einfach mal einen schönen kleinen Verstärker der mit uns befreundeten Firma Cyrus Audio dazu, dann kannste ja mal hören, ob dir das besser gefällt. Schickste dann einfach wieder zurück. No pressure.“
Einige Tage später kamen relativ schwere Pakete bei mir an, deren Inhalte wenig später aufgebaut waren. Zwei „Classic 3“-Lautsprecher (ich hatte um etwas Kleines gebeten) von Audio Physic und ein „Cyrus One Cast“-Verstärker, der durch integriertes WLAN sowohl iOS- als auch Android-Geräte drahtlos verbinden kann. Und einen Phono-Eingang für meinen Plattenspieler hat. Und außerdem sehr schick minimalistisch daherkommt.
Nach dem Setup des Cyrus One Cast ging es dann los. Der erste Song, den ich auf dem neuen Setup spielte, war einer von Billy Eilish, und er klang plötzlich …
Also ehrlich gesagt hörte ich nicht sofort einen riesigen Unterschied zu vorher. Klar, die Musik spielte, aber das tat sie ja auch vorher. Mal lauter machen. Hm. Okay, das klingt jetzt schon anders als auf meiner alten Anlage. Mal noch lauter machen. Wow, okay … Mal leise machen … Sehr schön!
Ich schloss den Plattenspieler an und legte ein paar Alben und Songs auf, die ich in- und auswendig kenne. London Calling, na klar. Massive Attack, die erste. Eines der letzten Johnny-Cash-Alben.
Und plötzlich tat sich eine neue Hörwelt auf. Dynamik und Feinheiten, die ich auch bei den mir so gut bekannten Songs so noch nicht gehört hatte. Vor allem aber eine Tiefe und Ausgewogenheit und damit ein Spaß beim Musikhören, den ich sehr vermisst hatte. Ich war begeistert!
Die hohen Lautstärken klingen super, aber auch und gerade die niedrigen Lautstärken sind es meiner Meinung nach, die einen guten Klang auszeichnen. Wenn wir zu zweit oder mit Freund*innen am Tisch sitzen, plaudern und dabei Musik hören, darf die Musik weder verschwinden noch das Gespräch übertönen. Ich kann nur schwer beschreiben, was ich genau meine, aber bei einer schlechten Anlage drehe ich dauernd lauter und und leiser, bei gutem Sound ist die Musik bei gleichbleibender Lautstärke irgendwie „im Raum“.
Es erübrigt sich jetzt wahrscheinlich, das zu schreiben, aber ich war und bin überzeugt. Und ja, ich habe sowohl die Lautsprecher als auch den Verstärker behalten, denn diesen Spaß wollte ich nicht wieder hergeben. Das nette Testangebot war also äußerst erfolgreich, und für einen guten Deal (Dank dafür an Audio Physik und Cyrus Audio) habe ich angeboten, meine Eindrücke aufzuschreiben.
Inzwischen hängt ein altes iPad Mini am Verstärker, darüber lassen sich nicht nur die diversen Streamingdienste, sondern auch alle Radiosender abrufen (denn ein eingebautes Radio hat der Cyrus One Cast leider nicht). Und damit habe ich ein minimalistisches Setup, mit dem ich extrem zufrieden bin. Mal schnell von jedem Ort der Wohnung aus einen Song vom Smartphone abzuspielen ist ebenso leicht möglich wie der Betrieb des Turntables oder eben der „stationäre“ Einsatz des iPads, die Fernbedienung des Verstärkers sorgt für schnelle Lautstärkeanpassungen, und für Menschen wie mich, die riesige Technik im Raum eher unangenehm finden, fügen sich die Lautsprecher von Audio Physic prima in die Wohnumgebung ein.
Sicher war es auch dieses verdammte erste Corona-Jahr, das mich wieder dazu gebracht hat, ausgiebiger und aufmerksamer Musik zu hören, sie aber wirklich zu hören und nicht nur irgendwie im Hintergrund laufen zu lassen. Das oben beschriebene Setup hat mir jedenfalls dabei geholfen, den Spaß an diesem Musikhören zurückzugewinnen.
Das zwölfte U2-Album ist, um das Fazit vorweg zu nehmen, ein „klassisches“ U2-Album, wie es beinahe auch in der 80ern hätte erscheinen können. Diesmal: Keine großen Experimente, keine Ausflüge in artfremde Musik-Genres. Dieser U2-Release ist ein U2-Rock-Album mit vielen Ohoos und Ahaaas, mit Echo-Gitarrenggeschrabbel von The Edge, gewohnt sauberer Basisarbeit von Clayton und Mullen, mindestens zwei Instant Classics und einem überraschenderweise überraschenden Bono.
Read on my dear…
An unseren alten Freund Reinhard Kleist. Dessen Johnny-Cash-Comic hat nämlich den PENG!-Preis für den besten deutschen Comic erhalten. Und das wurde erst nach der Überreichung der Auszeichnung auf der Website veröffentlicht!
[via]

(Foto © orion1341985)
Reden wir über Pop. Read on my dear…
Im Hintergrund laufen Depeche Mode mit „Personal Jesus“. Zwei jüngere Café-Besucher unterhalten sich. „Sind das Depeche Mode? Jetzt fangen die auch schon an mit diesem Johnny-Cash-Hype!“.