Es ist an der Zeit, über eine der interessantesten, spannendsten, merkwürdigsten und vielleicht lehrreichsten Websites in meiner Bookmarkliste zu schreiben.
MasaMania ist die Site eines japanischen Ex-Porno Regisseurs, der auf der Suche nach seiner eigenen Wahrheit ein Bild der japanischen Gesellschaft zeichnet, das wir so bisher nicht kennen. Das Ganze ist auf eine sehr charmante Art nicht immer jugendfrei, ist in einem entzückend holprigen Englisch geschrieben und mit einem uns etwas fremden Humor und selbstgemachten Fotos durchsetzt.
Der Claim der Site beschreibt auch schon die Motivation des Autors (Schreibfehler nicht korrigiert):
Japanese culture report by MasaManiA with fucking photo & poor English you never seen at boring CNN, Time or major sophisticated jurnalism.
Und die weitere Erklärung
I don’t know what is good, bad, right or wrong, but I certainly know there is the truth ! and I also know it must be FUCK ! I’m not moralist. but wana be mania of the truth. MasaManiA means that. this is my philosophy.
macht klar, dass hier eine Mischung aus Wahnsinn und Genialität am Werk ist, die in der About Sektion manifestiert wird.
Man könnte bis hierhin denken, dass einen das übliche pubertäre Sammelsurium aus pornografischen und gewalttätigen Bildern erwartet, aber darum geht es bei MasaMania nicht.
Stattdessen eröffnet uns der Mann mit der etwas befremdlichen Vorliebe für den eigenen Mittelfinger völlig einleuchtend, warum man aus hygienischen Gründen die Haare am eigenen Gesäß entfernen sollte („Fuck you, hairy ass!“) und zeigt uns schlafende japanische Geschäftsleute. Denn während man in Deutschland Feiertage streichen möchte, um die Wirtschaft anzukurbeln, denkt man in einigen asiatischen Ländern über die Einführung neuer Festtage nach, damit die Leute mal langsam mit dem Sterben an Überarbeitung aufhören.
Wenn MasaMania über japanische Musik berichtet, verschwendet er kein einziges Foto für die Band. Es sind die Fans, die ihn interessieren und faszinieren. Auch wenn sie nur aus einer Person bestehen.
Die Site verwirrt auf eine positive Weise mit ihrem teils aggressiven, aber nie unfairen Ton. Einzigartig.