Album des Jahres:
The Good, The Bad and The Queen – Merrie Land

Kein anderes Album hat mich so getroffen in diesem Jahr. Obwohl ich keine Blockflöten mag, katapultiert „Merrie Land“, nach elf Jahren das zweite Album von TGTBATQ, die 80er Jahre im Sinne der Specials und Ian Dury mitten in den Brexit-Wahnsinn, lässt einen mittlerweile 63-jährigen und immer noch perfekt gekleideten und posenden Paul Simonon mit den tollsten Bassläufen nach Willie Williams’ „Armageddon Time“ elegant über die Bühne gleiten und Multigenie Damon Albarn in kleineren Clubs auffallend häufiger strahlen als bei den Gigs mit den Gorillaz.
Der Satz war ganz schön lang, aber „Merrie Land“ ist ein Meisterwerk mit nur einem Ausfall, und ich sage nicht, welchen Song ich meine. Denn vielleicht ändere ich meine Meinung dazu ja doch noch.
(Anmerkung: Leider mag ich das Artwork des Albums überhaupt nicht. Sehr schade.)
Update: Die Band spielt im Juni in Deutschland zwei Clubgigs:
01.06.2019 Hamburg, Mojo
02.06.2019 Berlin, Heimathafen
Vorfreude des Jahres
The Specials — Encore
Im Februar kommen The Specials mit wirklich neuem Album „Encore“, auf dem sich u.a. eine neue Version von Fun Boy Threes „The Lunatics (have taken over the Asylum)“ befindet, was enorm sinnvoll erscheint, denn der Song passt damals wie heute. Politisch gesehen ist das schlimm genug, musikalisch könnte es zu unserem Vorteil sein, und ich hoffe auf ein Specials-Album im Stil der „Ghost Town“-Ära.
Update: Es gibt den ersten Song aus dem im Februar kommenden Specials-Album und er ist so viel besser, als ich zu hoffen gewagt habe, dass er eines meiner Highlights des Jahres ist: Vote for me.
Ist das nicht großartig? Doch, das ist es.
Deutschsprachiges Album des Jahres:
The Screenshots – Europa

Eigentlich sind es zwei Alben, nämlich „Ein starkes Team“ und „Übergriff“, die sich auf der Vinyl-Ausgabe „Europa“ zu einem vereinen. Kurt Prödel, Susi Bumms und Dax Werner sind die The Screenshots und begeistern mich mit krachigem Poppunk, der mit Einbiszweizeilentexten mehr sagt, als andere Bands in ihrem gesamten Dasein. Bisschen frühe Tocotronic, bisschen Weezer, das ganze im Irrsinn des Jetzt: Da geht was auf die Reise. Grandios. Außerdem macht wer auch immer da singt die süßesten und tollsten HEYS und HUHS, die man seit langem im deutschen Pop und Rock gehört hat.
Ansonsten habe ich bei den neueren Releases im Jahr 2018 oft und gerne gehört:
Anderson .Paak – Oxnard
Macy Gray – Ruby
Fucked Up – Dose your Dreams
Mattiel – Mattiel
Pete Yorn & Scarlett Johannsson – Apart EP
Arcade Fire – Everything Now
Liam Gallagher – As You Were
Kendrick Lamar – DAMN.
Und vieles, das mir jetzt gerade nicht einfällt, weil mein Vinyl zuhause steht und ich nicht zuhause bin.