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Auf dem Kreuzweg

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Laut der Wikipedia ist der Kreuzberg keine Endmoräne. Laut Literaturen verfügt Spreeblick über einen trockenen Kreuzberger Altbauwohnungen-Witz. Laut Insterburg und Co. den Gebrüdern Blattschuss sind Kreuzberger Nächte lang.

Meine Altbauwohnung hat tatsächlich einen ziemlich plumpen, fast schon ordinären Humor (meine Küchenwand hat sich erst kürzlich einen anzüglichen Witz über Heidi Klum erlaubt, in dem es um die Abwandlung der Phrase „dumm fickt gut“ ging), die Nächte hier enden nach meiner Erfahrung erst gegen Mittag, aber was hat es mit der Wikipedia-Behauptung auf sich?

Ich schnürte also die Schuhe, verließ zum ersten Mal seit Monaten meine sexistische Wohnung, sprach ein kurzes Gebet und machte mich auf den Weg.

An zahllosen Cafés, die nur von den besten Freunden des Cafébesitzers besucht werden (aber nur, wenn der Besitzer einen Gegenbesuch im Café der Freunde verspricht) vorbei, kreuzte ich zwei Straßen. Dann war mir die Gegend fremd, denn noch nie war ich weiter gegangen als bis zur nächsten Tankstelle (wo ich mir immer das kleine Denker-Gedeck kaufe: Tabak, Blättchen, Zeitung).

Einige Hundehaufen später sah ich plötzlich eine sanfte Erhebung, die sich in die Haufenlandschaft schmiegte: Der Kreuzberg.

Während ich meinen Wanderstock in die Steinwelt stieß, um mich hoch zu hangeln, verwickelte mich die Freundin meiner Lieblingslektorin in ein Gespräch über Penisse, in dessen Verlauf ich einräumen musste, kein Fachmann zu sein auf diesem Gebiet, mir aber klar wurde, dass man unter Umständen viel Geld verdienen könnte, würde man Männern ein Angebot unterbreiten, wie sie mit Hilfe von Pillen ihr Geschlecht vergrößern können. Ich werde vielleicht mal ein paar Mails zu dem Thema verschicken.

Auf dem Weg befand sich mehr seltsames weißes Zeug als in den Toilettenräumen auf Ammer-Parties, aber da ich als Kind nicht gewaschen wurde, habe ich außer gegen Seife keine Allergien entwickelt.

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Wir schauten herunter auf Berlin und fanden Berlin sehr Berlin, mit seiner schicken Welt-Kugel.

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Dann lagen wir auf der Wiese, redeten wieder über Penisgrößen und die Lieblingslektorin sagte: „Wie am Laacher See.“ Die Freundin sagte: „Eigentlich gar nicht. Kein See.“
Da ich aber in bedingungsloser Solidarität meiner Lieblingslektorin verbunden bin, sagte ich: „Aber dieselbe Sonne.“

30 Kommentare

  1. 01

    sehr hübsch, schön auch, dass die „Lieblingslektorin“ fröhliche Wiederauferstehung feiert.

  2. 02
    sunny

    Well now then Mardy Bum
    I’ve seen your frown
    And it’s like looking down the barrel of a gun
    And it goes off
    And out come all these words
    Oh there’s a very pleasant side to you
    A side I much prefer
    It’s one that laughs and jokes around
    Remember cuddles in the kitchen
    Yeah, to get things off the ground
    And it was up, up and away
    Oh, but it’s right hard to remember
    That on a day like today when you’re all argumentative
    And you’ve got the face on

    Well now then Mardy Bum
    Oh I’m in trouble again, aren’t I
    I thought as much
    Cause you turned over there
    Pulling that silent disappointment face
    The one that I can’t bear

    Well can’t we just laugh and joke around
    Remember cuddles in the kitchen
    Yeah, to get things off the ground
    And it was up, up and away
    Oh, but it’s right hard to remember
    That on a day like today when you’re all argumentative
    And you’ve got the face on

    And yeah I’m sorry I was late
    but I missed the train
    And then the traffic was a state
    And I can’t be arsed to carry on in this debate
    That reoccurs, oh when you say I don’t care
    but of course I do, yeah I clearly do!

    So laugh and joke around
    Remember cuddles in the kitchen
    Yeah, to get things off the ground
    And it was up, up and away
    Still, but it’s right hard to remember
    That on a day like today when you’re all argumentative
    And you’ve got the face on

  3. 03

    Ähem. Die „langen Kreuzberger Nächte“ sind von den Gebrüdern Blattschuß. Da waren/sind die Insterburger doch ein anderes Kaliber. Es lebe Otto Darmstadt!

  4. 04
    Peter H aus B

    Was will uns Malte damit sagen?

    Das alle Cafes in der Bergmannstr. doof sind?
    Hundehufen in Kreuzberg? Schon mal in Neukölln gewesen?
    Endmoräne? Muss Malte, bevor er über den Kreuzberg schreibt, erstmal die Wiki bemühen?
    Seltsames weisses Zeug auf Ammer-Partys? Das ist nicht seltsam, sondern Kokain.
    Dann noch „Penisgröße“ und „ficken“.

    Selten einen so zusammenhangslosen Text gelesen. War Abgabetermin?

  5. 05
    Peter H aus B

    Kommentar 3 bitte löschen..

  6. 06
    Robert :&

    Wieso nicht Kommentar #4?

  7. 07

    Jetzt wirds hier aber metaphysisch Robert:&

    Wir wollen ja mal die Kirche im Dorf lassen.
    P.S. bin auch für die 4 ;-)

  8. 08

    Aber die langen Kreuzberger Nächte kennen wir dann doch eher von den Gebrüdern Blattschuss.

  9. 09

    Also ich find den Text super, kleine Ideensammlung.
    Hm, Arctic Monkeys….. jetzt fehlt nur noch ein Typ, der das Geld abschaffen möchte oder sowas…

  10. 10

    …hohoho. manches publikum hier steht halt mehr auf die scheiterhaufen und fingerzeiger des herrn haeusler. da ist kein platz für halbe melancholie oder eine andere art der schwerkraft oder bloß ein sanftes pendeln, sonntags.

    übrigens: die welt finde ich richtig scheiße. aber nicht deine, sondern die über den köpfen von berlin. ojeh, montgolfier…(aber ich ´abe gar kein auto).

  11. 11
    sunny

    es gibt dumme frauen und kluge frauen. es gibt dumme männer und kluge männer.

    und jetzt: girls – the prodigy

    und schluss

  12. 12

    kommentar X bitte streichen. dezentes grün und, na klar, viel himmlischblau. ein tupf weißes dazu. kein grau. heute kein grau.

  13. 13
    Maltefan

    Hihi — mein Mann hat mal da ums Eck gewohnt, das kommt mir alles sehr bekannt vor. Vermisse allerdings die Menschenmassen, die sich an schönen Tagen am Kreuzberg tummeln, sowie den unnachahmlichen Gestank nach Kotze und Hundescheisse in warmer Sonne (siehe auch http://www.asnetz.de/members/nwb/).

  14. 14
    sunny

    so lernt man seine leser kennen. tss. hans, xi

  15. 15

    “ … dass man unter Umständen viel Geld verdienen könnte, würde man Männern ein Angebot unterbreiten, wie sie mit Hilfe von Pillen ihr Geschlecht vergrößern können … “

    Hergott nochmal – wie will man denn Geld damit verdienen mit dem Wissen, das ein Dübel zum gebohrten Dübelloch passen muss?

    Wenn die Weibchen über diese Frage diskutieren dann zeigt es doch nur das der Weg zum Weib noch weit ist. Weiter als zum Kreuzberg jedenfalls.

    Das niemand in Umfang rechnet – der vielleicht noch eine Bedeutung hätte, sagt fast alles aus.

    Das sollte man auch nicht die schwulen Herren fragen denn ihr Eichwesen stammt aus einer anderen Welt.

    Wenn das Weibchen von Lang und Länger als Lang träumt dann heißt es nur eines: Sie ist mit ihren Kerl nicht zufrieden falls sie einen hat.

    Alles Andere sollte man mit der klaren Antwort beschenken – über Sex redet man nicht außer man will machen – und zwar umgehend und sofort.

    Sollte man wohl besser darüber sprechen wie man das Geld abschaffen sollte?

    Die Arbeitsteilige Wirtschaft im Ganzen.

    Kann man gut mit Typen die zwei linke Hände haben. Dann lieber quasseln weil die viele Natur dem Städter auf den Geist geht.

  16. 16

    Nächster Ausflug in die Hasenheide? War mal Exerzierplatz mit Schießbahn, hat ’ne Koksmeile und ’nen Mini-Biotop mit Teich (!) und den Turnvater. Trau Dich!

  17. 17

    Auf dem Weg befand sich mehr seltsames weißes Zeug als in den Toilettenräumen auf Ammer-Parties, aber da ich als Kind nicht gewaschen wurde, habe ich außer gegen Seife keine Allergien entwickelt. -> dieser satz zeigt den autoren in seinem bestreben, es allen rechtmachen zu wollen [kann ich zwar nachvollziehen, find ich trotzdem zu unbekümmert].
    gefälligkeit bedient das gefühl der ungewissheit ~ der kreuzberger ausflug kommt in seiner ernsthaftigkeit oberflächlich und reizwortüberhäuft daher.
    langweilige schilderung eines langweiligen nachmittags.

  18. 18
    Bernd

    weißes Zeug: Pappelflaum. auch zu finden in kopfkissen. http://de.wikipedia.org/wiki/Bettware

  19. 19
    bertie buschman

    zum glueck musste ich nichts fuer diesen text bezahlen,da malte jeden hundehaufen in berlin intressant findet denke ich das er erst seit kurzen hier wohnt, daher sei er entschuldigt , ich wuerde berichte der gleichen art ueber z.b. bielefeld schreiben.

  20. 20
    wolli_indienfahrer

    Immer diese bemühte Witzischkeit in Maltes Texten. Aus den Fingern gesogen (alter Mann hält Kind den Zeigefinger hin und sagt: Hier zieh mal!). Gebrüder Blattschuss im Jahr 2007. Ist die Uhr stehen geblieben. Oder die Zeit. Der Text als Hundehaufen. Wer mit seinen Augen reinfällt….

  21. 21

    Ach, die Erinnerung an den Laacher See war schön. Und da stinkst weder nach Hundekot noch nach Erbrochenem. Kennt ihr aber nicht, ne?

  22. 22

    Ich glaube in Berlin könnte man ein Hundefleisch Restaurant eröffnen – es gäbe genug Kundschaft und alles ohne Werbung.

  23. 23

    @20: wie soll denn sonst Witz entstehen, wenn nicht durch Mühe? Ok, es gibt noch die unfreiwillige Komik, aber das erledigen ja einige Kommentare vortrefflich.

  24. 24

    Malte, ich habe so eine komische Mail von Dir bekommen. Irgendwelche Pillen. Günstig. Würde ich wohl brauchen und so.
    War das ernst gemeint?

  25. 25

    Kreuzberg + Sonne + Bier.

    Noch Fragen?

  26. 26
    srm

    Nein.
    Ein schöner Tag war’s und einen ebensolchen morgigen wünsche ich.

  27. 27
    Frank

    Würde,wenn Hundehaufen leuchteten, Kreuzberg oder Neukölln, von oben aussehen wie Las Vegas bei Nacht.

  28. 28

    Bin auch fuer Streichung von Kommentar 3. Zu vulgaer, und ausserdem sollte sich der Herr Kommentator mal die Cafes in der Bergmannstr. genauer anschaun. Dann wuesste er vielleicht auch, dass die von jedem dahergelaufenem Hansdampf besucht werden, weswegen also die Beschreibung als „Cafes die nur von den besten Freunden des Betreibers besucht werden“ sowas von ueberhaupt nicht zutrifft und daher die Schlussfolgerung mehr als nahe liegt, dass es sich um Cafes in einer anderen Strasse handelt. Meinetwegen in der Kreuzbergstrasse. Du alter Pseudo Du. Und wer oder was ist eigentlich „die Wiki“? Deine Freundin? Hm.