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Popgun! 15 mit Metal und Battle

Zuallererst bin ich vor fast zwei Jahren über den Namen seiner Lordschaft aus Berlin gestolpert. Klar. Haha. Seitdem hat Sir Simon Battle mit seinem Kings of Convenienceskem Akustikpop auf Konzerten emsig wie ein Bienchen mehr und mehr Fans gesammelt. Alles ohne Album und regulärer Veröffentlichung. Das soll sich heute ändern, denn heute erscheint das selbstbetitelte Debutalbum bei Indigo.

Elf Titel hat Simon auf den Longplayer gepresst und die beiden Demosongs ‚Safety first‘ und ‚Credit cards and trains‘, die schon lange im Netz herumgeisterten sind mit von der Partie. ‚Credit cards and trains‘ ist mir inzwischen sehr ans Herz gewachsen. Sir Simon & Garfunkel Battle. Sehr herzlich und sehr empfindsam. Und jedes Mal, wenn ich den Titel bewusst höre, liegen ohne Scheiß Bahntickets und Kreditkarten auf meinem Schreibtisch.

Simon war gerade erst auf Minitour, unter anderem als Vorsolointerpret bei British Sea Power, bloggt und hat auch schon wieder für die kommende Reise alles beisammen. Diesmal wird der kleine Smart nicht reichen, denn er hat seine Band miteingepackt.

05|04|08 München — 59:1
16|04|08 Lüneburg — Asta Wohnzimmer
17|04|08 Hamburg — Übel & Gefährlich
18|04|08 Berlin — Schokoladen
19|04|08 Hannover — Cafe Glocksee
24|04|08 Dresden — Groovestation
25|04|08 Regensburg — Heimat
28|04|08 Wien — Chelsea + Girls in Hawaii
29|04|08 München — Ampere + Girls in Hawaii
30|04|08 Stuttgart — Schocken
01|05|08 Aarau — Kiff
02|05|08 Freiburg – White Rabbit Club
03|05|08 Heidelberg — Karlstorbahnhof
09|05|08 Beverungen — Orange Blossom Special
23|05|08 Leipzig — Pop Up Messe
24|05|08 Dardesheim — Rock im Mai

Abschließend noch das obligatorische Video, diesmal eines, das ich ich auf dem letztjährigen Immergut aufgenommen habe und der Download, Demoversion von ‚Credit cards and trains‘.

[VIDEO] Sir Simon Battle – ‚Credit cards and trains“ [live Immergut 2007]
[MP3] Sir Simon Battle – ‚Credit cards and trains‘

Ich häng wieder hinterher. The Chromatics hab‘ ich erst mit der 2007er Jahresbestenliste von Pitchfork entdeckt. „Lieber spät als nie.“ – wie die beiden Hafenarbeiter bei Ghostbusters 2 sagen, als die Titanic einläuft. ‚Night Drive‘ heißt das Album des Portlander Trios, das im Herbst letzten Jahres veröffentlicht wurde. Und ist eine eindeutige Abkehr vom Noise der Anfangstage, stattdessen beherrschen minimalistisch arrangierte Synthesizer, spärliche Samples und wenige Piano-Loops. Repetition als Leitmotiv. Die Chromatics greifen auf die basalen Elemente von Electro, Techno und Eurodisco zurück und pervertieren sie zu hypnotischen Stücken zu denen man gleichwohl tanzen wie einschlafen kann. Auch hier bieten sich als guter Einstieg die Coverversionen an. Vor allem ‚Running up that hill‘ und ‚I’m on fire‘. Exemplarisch für den neuen Chromatics-Sound steht ‚In the city‘ vom Eingangs erwähnten Album. Freie Downloads finden sich leider nicht allzu viele. Wer allerdings einen Myspace Account besitzt, kann dort von der Chromatics-Seite 6 Titel, inklusiver der gerade erwähnten, mit nach Hause nehmen. Letztendlich fanden sich auch noch zwei aktuelle Anlässe für die Chromatics Erwähnung. Einmal das neue Video zu ‚Killing spree‘ und dann der einzige Livetermin in Deutschland, am 17. April im Roten Salon, Berlin.

[VIDEO] The Chromatics – ‚Killing spree‘
[MP3]
The Chromatics – ‚I’m on fire‘ [via Pitchfork]

Oberhausen ist für sein Centro landesbekannt – und für die Kurzfilmtage, die ein paar Volkshochschullehrer nach dem Krieg ins Leben riefen. Alle Jahre wieder wird auch der MuVi verliehen, ein Preis für deutsche Musikvideos (Das „beste“ hab ich mir an dieser Stelle gespart.) Seit Mittwoch sind die Nominierten online und das Onlinepublikum kann für den nach ihm benannten Preis abstimmen. Hat den Vorteil dass man nicht hinfahren muss. Das eine Mal, das ich vor Ort war, hab ich ehrlich gesagt auch lieber auf dem gleichzeitig stattfindenden polnischen Stadtfest verbracht (Großartiges Bratkraut was die machen.).
Unter den Nominierten
dieses Jahr unter anderem Videos von Stereo Total, Erdmöbel, Sigur Rós und The Notwist. Die Internationalen Kurzfilmtage findet vom 1.-6. Mai statt und wenn ihr dann vor Ort von den deutschen Beiträgen ähnlich enttäuscht sein solltet wie ich damals, dann findet gleichzeitig auch das Frühlingsfest statt.

Kurzer Nachtrag zum Nachtrag zu White Denim. Nachdem mich Oliver von den Popnutten auf RCRD LBL hingewiesen hat, haben die drei Texaner dort nochmals einen Song veröffentlicht. Und das Beste: RCRD LBL veröffentlicht alle Songs nicht nur for free sondern auch unter Creative Commons Lizenz. Großartige Bands, die die da haben. ‚Goldie locks‘ von White Denim indes ist weniger als 2 Minuten lang, 70s Progrock in eine Strophe gepresst, straight durchgeprügelt. Zum Download bitte hier entlang.

Und es geht noch härter. Spreeblick-Metalheads atmen auf. Endlich auch ihr Lieblingsgenre in angemessener Länge auf Popgun! Anlass ist ein neu editiertes Video zu Napalm Deaths ‚You suffer‘. Der Song hat nun schon 21 Jahre auf dem Buckel und steht irgendwie auch Guiness Buch der Rekorde.

[VIDEO] Napalm Death – ‚You Suffer‘

Hinweisgeber dafür war Uwe Viehmann, der Ex-Spex-Chefredakteur, der jetzt seit fast einem Jahr bloggt und zur Zeit als Head of Editorial bei Hobnox beschäftigt ist, die ja auch die re:publica übertragen haben. [Abgespeichert unter: Was macht eigentlich … ?]

10 Kommentare

  1. 01

    Sir Simon Battle ist der ehemalige Keyboarder von Hoerstuatz (nun unter dem Namen Madsen bekannt) und der neue Keyboarder von Tomte ;)

  2. 02
    Nico [Jackpot Baby!]

    schau mal einer an. wußt ich tatsächlich nicht. und das mit tomte ist verbrieft?

  3. 03

    White Denim war nett, danke!
    „You suffer“ nehme ich aber als persönliche Beleidigung an, okay? Wegen der „angemessener Länge“ ;-)

  4. 04
    Nico [Jackpot Baby!]

    ach iewo ‚persönlich‘. ich wollte mich viel eher mit einer ganzen jugendbewegung anlegen.

  5. 05

    Warum Jugendbewegung? Metalheads sind aus meiner Erfahrung eher älter… Die oben genannten Napalm Death sind doch auch schon bald Opas. Ich bin mit meinen 22* doch noch eher die Ausnahme ;-)

    * Name und Alter geändert

  6. 06
    Nico [Jackpot Baby!]

    ach dass ich auch immer die smileys vergessen muss.

  7. 07

    Is kein smiley, isn spreeblick-anker!

  8. 08
    Nico [Jackpot Baby!]

    ach danke, das bring ich einfach immer noch durcheinander.

  9. 09