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Platzt der Knoten bei der Kopenhagener Klimakonferenz noch?

In Kopenhagen tagen die Delegierten von 192 Regierungen, um vielleicht ein bisschen weniger mehr weltweiten CO2-Ausstoß zu verhandeln.
Man ist sich im Prinzip einig, dass das eine gute Sache wäre, weil sonst die Heizung nicht mehr abgestellt wird und neue Wüsten und Meere uns den Platz auf dem Planeten streitig machen, während Dürre oder Überschwemmung unsere Nahrungsmittelproduktion zerstören. Nur will aber auch jeder Staat die eigene Wirtschaft fördern und das geht scheinbar nur, wenn nicht allzuviel CO2 reduziert werden muss.

Der Bundesumweltminister, Herr Röttgen, hat im Vorfeld die Begrenzung der Erderwärmung um höchstens zwei Grad (Fahrenheit oder Celsius?) als Minimalziel verkündet. Ist schon mal jemand in eine Gehaltsverhandlung mit seinen Minimalvorstellungen gestartet? Taktisch vielleicht nicht so clever.
Die Regierungsvertreter benehmen sich wie trotzige Kinder und sagen, wir machen aber nur was, wenn die anderen und ganz besonders der große Bruder mehr machen.
Der große Bruder Barack Obama hat sogar große Visionen von total grünen USA. Schade nur, dass er kein Gottkönig ist, sondern nur ein an Senat und Repräsentantenhaus gebundener Präsident. Er mag grün denken, aber deshalb handeln die USA noch lange nicht so. Solang der Klimawandeleindämmungskampf durch Gesetze geregelt wird, muss auch er sich mit den weniger grünen Interessensvertretern in den gesetzgebenden Gremien seines schönen Landes einigen.
Elende Kompromisse immer und überall.

Dagegen stellen die einen maximale Klimaschutzziele auf, was sicher eine intelligentere Haltung auf dem Öko-Basar ist als die des Bundesumweltministers.
Anderen legen mehr Wert auf die grundsätzlichen Aspekte der Klimafrage und stellen fest, dass die Fixierung auf Wachstum, die Gewinnmaximierung und letztlich der Kapitalismus schuld an der Erderwärmung sind. Deshalb werden die Vertreter dieser Glaubenssätze wie die Ideologie selbst direkt in Frage gestellt.
Und die Gastgeber in Dänemark zeigen deutlich, dass so ein Klimagipfel keine basisdemokratische Veranstaltung ist und weisen die Gipfelkritiker und -gegner hart in die Schranken (um sie dann wieder freizulassen (via), weil ja doch nix war…).

Wird das noch was mit den Damen und Herren Regierungsvertrung und dem Klima in Kopenhagen? Ich würde mich da nicht drauf verlassen. Als alter Heimwerker bin ich ja auch mehr so für’s Selbermachen.

15 Kommentare

  1. 01
    Johannes

    „Als alter Heimwerker bin ich ja auch mehr so für“™s Selbermachen.“

    –> Globale Regeln / Steuerungsinstrumente sind aber notwendig, da sonst doch die meisten nur ans eigene kleine Glück denken … Die Welt ist eine Allmende.

  2. 02

    Die Staats und Regierungschef sollte man alle in einen Sack stecken und immer feste drauf mit dem knüppel, man trift immer den richtigen.

    Ich denke der Zug ist abgefahren. So amatateurhaft wie sich die verantwortlichen in Kopenhagen zeigen, ist ja für mich fast wie ein Schritt zurück.
    Nach dem 1.Umweltgipfel 1992 wo man die selben erkenntnisse hatte wie heute und die selben latenten versprechen machte wie sonst, kam erst mal ein weile nichts, dan kam Kyoto, wieder °, und alles ohne fortschritt.

    Ich bin überzeugt davon egal was man jetzt macht die dramatischen Auswirkungen sind nicht mehr Anhaltbar, weil laut meiner vermutung der Point of no return, vor 1,2 Jahren überschritten worden ist.

    Wann werden die Regierungsverantwortlichen endlich zur echten Verantwortungsübernahme herangezogen, sprich Gefängnis oder Strafstunden, und nicht einfach verlieren des Ministerposten, das ja ehr einer Befreiung gleicht als Strafe, siehe Jung.
    Ich könnt einfach immer nur feste druff schlagen…

  3. 03

    Vielleicht sollten wir uns auch alle einfach freuen, dass nicht noch mehr Vorschriften und Abgaben für den ‚kleinen Mann‘ beschlossen werden. Man weiß es nicht…

    Nur eins ist sicher: Es wird immer einen Klimawandel geben (genauso wie es ihn auch schon immer gegeben hat)!

    Schade, dass aktuell sich wieder so viele vor den schweren Karren unserer Eliten spannen lassen, und die Fäden an ihren Händen und Köpfen nicht bemerken…

  4. 04
    Nico

    Mir egal. Geht die Welt doch den Bach runter. Finanzkrise, Klimakrise. Was soll’s. Oft genug haben Menschen wie ich darauf hingewiesen, dass es so nicht weitergehen kann. Diese Signale wurden überhört.

    Selbst schuld, Menschheit. Wirst du halt bald ausgerottet, aber du hast die Zeichen der Zeit auch einfach nicht erkannt. Die vermeidliche Intelligenz, die du für dich beanspruchst, hat jedenfalls das Problem nicht gelöst.

  5. 05

    @#741883: Oh wie schön ein Klimawandelzweifler.

  6. 06

    Ich glaube auch nicht alles was auf den Klimawandel geschoben wird. Es gab in der Vergangenheit immer wieder Hitze- & Kälteperioden. Dass Energie nicht verschwendet werden darf finde ich auch, aber nicht alles führt zum Klimawandel.

    Gruß Michael

  7. 07

    Ich würd auch nie für „Nachrichten“ vom Springerverlag auch nur einen Cent ausgeben. Aber jedem das seine, wer so etwas gut findet ist es nunmal so, ich finds überflüssig!

    Gruß Michael

  8. 08
    jochen

    @ nico (4): es wird ein sehr langes dahinscheiden werden mit immer unangenehmeren lebensbedingungen.

    jeder der meint erst das resultat mit eigenen augen sehen zu muessen bevor er glaubt das wir menschen fuer eine klimatische aenderung verantwortlich sind benimmt sind sehr dumm. natuerlich gibt es klimatische veraenderungen die nicht durch den menschen hervorgerufen werden (z.B. ein vulkanausbruch kann fuer soetwas verantwortlich sein), aber um solche aspekte geht es beim klimaschutz ueberhaupt nicht. es geht darum den menschlichen einfluss so gering wie moeglich zu halten um angenehme lebensbedingungen fuer die menschheit sicherzustellen.

    die technologisch hoch entwickelten staaten sollten ihre umwelttechnologien weiter ausbauen und die ihnen heute zur verfuegung stehenden mittel massiv zum einsatz bringen anstatt ihr geld auf tote pferde zu setzen. sie haben ihre industriealisierung und den technischen fortschritt auf kosten der umwelt erreicht und muessen dies nun zurueck geben. außerdem sind sie in der pflicht aermere laender in sachen umwelt- und klimaschutz zu unterstuetzen (umwelt- und klimaschutz sind globale themen).

    die entwicklungs- und schwellenlaender sollten ihre augen vor den problemen nicht verschließen und ihr wirtschaftswachstum umweltfreundlicher gestalten. sie haben ein recht darauf dass ihnen dabei geholfen wird.

  9. 09
    Frank Meier

    Geh ich richtig in der Annahme, das wir alle in Kürze sterben werden oder zumindest uns zwei zusätzliche Arme wachsen, wenn Kopenhagen ein Reinfall wird? Ist es ratsam für Weltfrieden und Bambies hoffnungsfrohe Zukunft die Luft anzuhalten?

  10. 10
    jochen

    @ Frank Meier: jeder wie er meint.

    wieso steht eigentlich bei meinem post (08) der name „vogel“.
    habe ich doch gar nicht so eingetragen? hallo …. admin …. ?!?!?

  11. 11
  12. 12
    Björn Grau

    @#741952: Ich hab keine Ahnung, warum da „vogel“ stand, jetzt heißt Du aber „jochen“ in beiden Kommentaren.

    @#741957: Danke! Das trifft’s wunderbar. Mein Lieblingskommentar zu dem Thema bis jetzt.

  13. 13

    erst müssen noch ein paar Kragen platzen bevor die sich da einigen…

  14. 14
    gunthers

    Hermann Ott, Der Klimapolitik-Experte der Grünen in der Financial Times:

    „Der Deal steht schon längst“, sagt Ott. „Die tun hier nur noch so, als ob sie wirklich verhandeln. […] Die Verhandlungen werden jetzt bewusst an die Wand gefahren. Wenn dann alle vom Scheitern reden, wird ein neues Papier aus dem Hut gezaubert. Aber das existiert längst.“

    Er nennt auch genaue Ergebnisse, die angeblich dabei herauskommen würden: u.a. 24% Reduktion bis 2020 für Industrieländer, keine Verpflichtungen für Schwellenländer, Almosen für Entwicklungsländer. Jetzt bin ich ja doch gespannt, was da morgen bei rumkommt…

    Der Artikel lohnt sich auf jeden Fall.

    Die Große Klima-Show, FTD 17.12.2009
    http://www.ftd.de/politik/international/:agenda-die-grosse-klima-show/50051324.html

  15. 15
    gunthers

    Upps. Lösch mich!