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Avatar – Aufbruch nach Pandora

Pandora ist ein naturbelassener Planet irgenwo in den Weiten des Weltalls. Wir schreiben das Jahr 2154, die Reserven der Erde sind erschöpft, und die Menschen sind ausgeflogen, um andere Rohstoffreservate zu erschließen. Die Menschen haben das Avatar-Programm gestartet, um einige der ihren unter die Ureinwohner Pandoras, der Na’vi, zu mischen und deren Gebräuche und militärische Schwachstellen zu finden. Darunter Jake, ein behinderter Ex-GI, ein ehrlicher, limitierter Kerl, einer von den Guten. Der Blockbuster-Vorzeigeamerikaner: ehrlich, mutig, mit gesunden Instinkten und ein wenig enttäuscht vom Leben.

Er ersetzt im Avatar-Programm seinen Zwillingsbruder, der bei einem Raubüberfall auf der Erde getötet wurde. Anfangs stößt er noch auf Ablehnung. Nach seinem ersten Ausflug nach Pandora wird er von seiner Gruppe getrennt und muss sich allein durch den Urwald schlagen. Die schöne Ureinwohnerin Neytiri beobachtet ihn und nimmt sich seiner an, als er des Nachts von einem Rudel Viecher angegriffen wird, die aussehen wie der hässlichste Hund der Welt. Er erfährt das Privileg, von Neytiri eingeweiht zu werden in die Geheimnisse der Ureinwohner.

Daraufhin lebt er in einer Doppelwelt; als Avatar durchstreift er das pandorische Paradies, als Mensch gibt er seine Beobachtungen an Militär und Forscher weiter. Innerhalb der nächsten drei Monate soll das Dorf der Ureinwohner geräumt werden, denn sie haben auf beträchtlichen Ressourcen von irgendwas gebaut. Er gibt taktisch und wissenschaftlich relevante Informationen weiter, während er sich auf Pandora unter den Wilden auf seinen spirituellen Befindlichkeitstrip befindet und — Überraschung — sich in die schöne Wilde verliebt.

Von Herz und Baum bedrängt, kuriert sich Jake vom Irrsinn der modernen Zivilisation und beschließt angesichts der anrückenden Bulldozer, sich auf die Seite der edlen Wilden zu schlagen, um Pandora von der Pest der Menschen zu befreien. „Der mit dem Wolf tanzt“ auf Außerirdisch und (Spoiler) mit Happy End, selbst der Hauptdarsteller sieht nicht wesentlich schlechter aus als Kevin Kostner.

Der alte moralische Käse: Ausbeutung versus Naturverbundenheit, kolonialer Imperialismus versus tieferes Verständnis, unmenschliches Profitstreben versus Liebe, Kapitalismus versus Tradition.

Das macht einen nicht unwesentlichen Teil des Witzes aus von Avatar: dass er sich so ausbeutungskritisch gibt, so antiimperialistisch, so gegen den Fortschritt. Der Film hat 237 Millionen Dollar gekostet, plus 150 Millionen Marketingkosten. Kein einziges Blatt an einem der Urwaldbäume in dieser Naturverherrlichungsproduktion ist echt. Dass Leute mit rot-grünen Brillen auf der Nase sich die Großartigkeit einer natürlichen Umgebung erzählen lassen, während ihre eigenen Augen nicht ausreichen, um den Film so aufzunehmen, wie er gesehen werden will, ist eine der vielen lustigen Widersprüche, die Produktion und Rezeption auseinanderbringen.

Cameron spricht darüber im SpOn-Interview:

Wir entwickeln uns in Richtung einer Avatar-Gesellschaft, in der Körperlichkeit mehr und mehr an Bedeutung verliert.

SPIEGEL ONLINE: James Cameron – der Fortschrittskritiker?

Cameron: Warum nicht? „Avatar“ erzählt davon, wie wir durch den technischen Fortschritt nicht nur die Welt um uns herum zerstören, sondern auch unsere eigene Natur verkümmern lassen. Fast jeder von uns könnte athletischer sein, aber wer den ganzen Tag am Computer sitzt, wird träge und schlaff. Unsere Lebensweise entfremdet uns unserer eigenen Natur.

Die größten Kritiker der Elche sind noch immer selber welche. Nach der Lektüre einiger dutzend Cameron-Interviews glaube ich: der meint das ernst. Er entwickelt einen Blockbuster plus Parallelvermarktung des Videospiels, um dann zu sagen: das macht uns zu Antihelden. Und bringt das ganze zu Weihnachten raus, weil er weiß, dass da die Konsumbereitschaft am höchsten ist.

Das ist so witzig, wie es tragisch ist. Ironie eben.

Jedenfalls: Der Film ist eine gewaltige, beeindruckende Bilderaneinanderreihung, die über eine klassisch-nichtssagende Story drübergelegt wurde. Ganz sicher nichts, was man sich auf dem heimischen Laptop ansehen sollte. Aber im Kino ist das ein rauschendes Fest.

Dass ich hier nach meiner Kritik empfehle, sich den Film im Kino anzusehen, ist übrigens genauso witzig, wie es tragisch ist.

58 Kommentare

  1. 01

    Auch in 2D hätte ich mein Geld deutlich schlechter investieren können. Unterhaltung ist mE nach eine Dienstleistung. Und Cameron liefert ein sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis ;-)

  2. 02

    …und ich rate dringend ab. denn selbst die effekte sind grottig, es sei denn man steht auf diese magic-mushroom-poster, die unter schwarzlicht leuchten…

  3. 03

    Fande den Film auch recht unterhaltend. Leider war ich etwas geschwächt vom Vorabend, dadurch zogen sich der Film sehr und der 3D Kram hat meinen Kopfschmerzen auch nicht weiter geholfen.

  4. 04

    Die Optik fand ich zu sehr von „World of Warcraft“ geklaut ;-) erinnerte mich zu oft an Scherbenwelt ^

    naja 10 jahre oder so soll er ja dran gearbeitet haben – hmmm – da hatte er aber den Plot wohl innerhalb 10 Minuten aufs Papier geniest *hatschi* ^^

  5. 05

    aber du hast doch den film gesehen. also bist du der falschheit camerons erlegen?

  6. 06

    Avatar, Disneys Pocahontas und Fern Gully haben alle exakt die selbe Handlung.

  7. 07
    Markus

    Ist ganz unterhaltsam der Film. Und technisch definitiv brilliant!

    Und die Öko-Message gefällt mir persönlich. Ich seh‘ da keinen Widerspruch zwischen Technik und Message. Kommt doch so besser rüber und bringt mehr Leute zum Denken als der Öko in Birkenstock in der Fussgängerzone, der Zettel verteilt …

  8. 08
    Didi

    Also ich war sehr begeistert von dem Film.
    Die technik auf jeden Fall sehr brilliant …
    und die Story fand ich – vorausgesetzt man steht auf Liebesfilme – auch sehr schön … :)

    Mein Urteil: Auf jeden Fall empfehlenswert !!!

  9. 09
    Cristo

    „Ab 17. Dezember NUR im Kino“ LOL … den Spruch habe ich in einer Vorschau so noch nie gehört. Musste schon ein wenig schulmädchenhaft bei kichern :)

  10. 10
    Marlon

    sicherlich technisch brilliant umgesetzt aber die story möchte bei mir nicht aufgehen

  11. 11
    Frédéric Valin

    @#742267: Hört man das nicht raus?

  12. 12

    Rot-Grün-Brille?
    In welchem Jahrzehnt warst du denn im Kino?

  13. 13
    tokmitstock

    @#742266: Er hat nicht 10 Jahre da dran gearbeitet, er hat 10 Jahre dadrauf gewartet, dass die großen Kinos mit 3D-Technologie ausgestattet werden, damit er seine 3D-verliebt aufgenommenen Szenen aufnehmen kann. Übrigens das einzige was man meiner Meinung nach an dem Film groß kritisieren kann: Dass man merkt, dass der Film und die Handlung eigentlich nur dazu da sind, um die schicke 3D Technologie vorzuführen.

  14. 14
    Frédéric Valin

    @#742276: Wahrscheinlich 16. Jahrhundert.

  15. 15

    @#742277: achsoo – na gut – aber kommt aufs selbe raus – zeit um n script auf die beine zu stellen währe trotzdem gewesen ;-)

  16. 16
    nobbs

    Hoffe, dass mit den Rot-Grün-Brillen war ein Scherz, heutzutage wird soweit ich weiß (zumindest in Kinos) RealD bzw. ähnliche Varianten eingesetzt, bei denen man eine Brille hat die leicht getönt rüberkommt, aber keine farbigen Gläser/Folien hat.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Real-D

  17. 17
    Bill

    @16
    Es ging glaube ich generell um die „Brille“, ob jetzt rot-grün oder zebragestreift.

    Avatar ist das Windows Vista der Filmgeschichte. Hoffnungslos übergehypet, aber Wegbereiter für gute 3D-Filme.

  18. 18
    bongokarl

    @Bill: Vista wurde gehypet?

  19. 19
    Bill

    Ja klar, von MS. ;)

  20. 20
    dirk

    zu dem unfug, den der autor dieses textes auf spreeblick verzapft hat, passt sein rechtschreibfehler im letzten satz ganz gut. kann man sich sparen, hier inhaltlich zu kommentieren.

  21. 21
    Frédéric Valin

    @#742289: Vielen Dank, dass Du es trotzdem immerhin versucht hast.

  22. 22
    quasi

    scherbenwelt im kinoformat hört sich doch gar nicht so schlecht an – das ist schon auf 81cm ein hammer.

  23. 23
    Jonny

    Ich fand den Film von den Effekten her auch großartig. Weiß gar nicht, was es daran auszusetzen gibt, er ist eben sehr bunt und nicht düster.

    Jeder, der sich ein bisschen mit Kino und dem Feuilleton beschäftigt hat in der letzten Woche weiß ja inzwischen, wie es um die Story steht. Also kann niemand sagen, er hätte vom mageren Plot nichts geahnt. Und „Der mit dem Wolf tanzt“ bzw. Winetou oder auch Poccahontas (wie auch immer man das schreibt) waren doch alles unterhaltsame Filme.

    Darüber hinaus finde ich, die „Öko-Message“ steht gar nicht im Vordergrund und wirkt auch nicht übermäßig aufgesetzt. Und ja: Besser im Kino überhaupt mal 3 min drüber nachdenken, als es zu ignorieren – was die Meisten ja immer noch tun.

  24. 24

    Ich freue mich total auf den Film und möchte einfach nur unterhalten werden. Ich möchte mich vom Alltag und dem Greul der Welt erholen und kurz in eine Welt tauchen, wo es einfach ist, gut und böse zu unterscheiden. Wie in einem Märchen. Ich gehe schon bevor ich den Film sehe, davon aus, dass da nichts zum Denken enthalten ist.

  25. 25
    Frédéric Valin

    Neuer Flashmob: Drei Minuten nachdenken über den Klimawandel! Immerhin mehr, als Bush je gemacht hat. ;)

  26. 26
    Markus

    Frédéric:

    Was ist schlecht an der Öko-Message des Films?

  27. 27

    der film ist crap. die visuellen effekte reissen da gar nichts. da lob ich mir doch filme wie existenz oder prinzessin mononoke, die das thema schon viel früher und wesentlich sinnlicher umgesetzt haben…

  28. 28
    Frédéric Valin

    @#742307: Es gibt keine Öko-Message. Das ist reines Gepose. Wie jeder Blockbuster bedient der Film virulente Ängste und sppielt mit ihnen.

    Um mal ein drastisches Beispiel zu wählen: Wenn man ein Atomkraftwerk baut, und an dessen Mauern fröhliche Bäume aufgemalt sind, was ist dann die Message? Fröhliche Bäume sind superduper?

    Ich sage gar nicht, dass das schlecht ist. Es ist witzig.

  29. 29
    mekong

    Ich finde es durchaus interessant, dass nach Surrogates mit Bruce Willis (sehenswert) jetzt erneut ein Film in die Kinos kommt, bei dem es darum geht, dass sich Menschen durch Avatare vertreten lassen. Wenn ich daran denke, dass wir es ja heute schon in den Social Media primär mit „Stellvertetern“ zu tun haben, Kürzeln und Bildern, hinter denen sich Menschen verbergen, frage ich mich, wohin wir steuern. So langsam wird der Verkehr mit echten Menschen immer seltener und wir gewöhnen uns an die Stellvertreter, die natürlich nur selektiv etwas offenbaren, dass wir aber in unserer Fantasie zu ganzen Personen vervollständigen.

    Surrogates beschäftigt sich sehr kritisch damit. Die alten Menschen lassen ihre gealterten Körper lieber zuhause und schicken die jugendlichen dynamischen Avatare nach draussen oder ins Büro.

  30. 30
    Hans

    @Susanne: Aber dann reicht doch auch ein Besuch auf dem Jahrmarkt bei den Simulatoren, mit denen man durch Fantasylandschaften fliegen kann. Da gibt es überhaupt keine Geschichte, über die man nicht nachdenken muß, dafür ruckelt und zuckelt es noch realistischer.

    Ich fand den Film eher langweilig und klischeehaft und ich bin nicht sicher, ob Cameron überhaupt etwas ezählen wollte, oder einfach nur das Geld für seine Investitionen in die 3D-Technik wieder reinholen mußte.

    @mekong
    Das passiert uns doch mit echten Menschen auch. :) Sie offenbaren etwas selektiv und wir bauen und daraus ein Bild der Person bzw. stecken sie in Schubladen. Da ist es manchmal vielleicht sogar ehrlicher, mit einem „Avatar“ zu kommunizieren.

  31. 31

    Die Künstlichkeit von Camerons Natur äußert sich nicht nur durch ihre Herstellung im Computer. Pandoras „Natur“ ist ja ein rein funktionales Konstrukt: Überall sind praktische Brücken, praktische Lianen die nur darauf warten von den Na’vi benutzt zu werden. Bis hin zu diesen albernen USB-Steckern mit denen alle herumlaufen und mit denen man den ganzen „Einklang mit der Natur“-Firlefanz in zwei Sekunden realisieren kann. Schon toll wenn die Pferde sich willig reiten lassen, ohne dass erst ein paar Jahrhunderte Domestizierung benötigt werden.

    So richtig ärgerlich fand ich dann aber die 9/11 Anspielungen inclusive der Aussage: Gut ist nur, wer sich völlig von unserer Kultur assimilieren lässt, wer freiwillig seinen eigenen Hintergrund opfert.

  32. 32
    Frédéric Valin

    @#742315: Die 9/11-Anspielungen hab ich übersehen. Welche Szenen waren das denn?

  33. 33

    Von dem irgendwas, was das gewonnen werden sollte gibt es sogar eine Wiki-Seite: Unobtanium. ( http://de.wikipedia.org/wiki/Unobtainium )
    Kam schon in „The Core“ vor. Und anderen Filmen, in denen ein Material der Schlüssel für irgendein Problem darstellt. :-)

  34. 34

    Ich denke, es gab in den letzten Jahren genug Kinofutter für Menschen, die es grau und düster mögen. Ich fand es jedenfalls schön, endlich mal wieder einen Film mit vielen bunten Farben zu sehen.
    Und was diese White Guilt-Argumentation angeht: Ich sehe ein, daß es in ersten Augenblick logisch klingt, dennoch stimmt sie nicht. Das Erzählmotiv ist ein viel älteres. Es ist die Story, die in 1000 Rites of paasage-Märchen vorkommt, die Superman-Story vom adoptierten Außerirdischen, die Old Shatterhand/Winnetou Blutsbruder-Story, die „Entführt ins/aus dem Feenreich“-Story, die Peter Pan Story, die Pippi Langstrumpf Story, Pocahontas, Die Matrix, Batman und wie auch immer die vielen Varianten heißen in denen man das Kindheitsmotiv der Abgekoppeltheit von der übermächtigen Elternwelt (=“Ich bin in Wirklichkeit adoptiert und eigentlich ein Außerirdischer/eine Prinzessin/irgendwas anderes“) verarbeitet.
    So straight und unverändert wie Lucas das 77 bei Star Wars mit dem klassischen Legendenmotiv (es gibt so eine knappe Handvoll Märchen- und Legendenmotive, die letztlich hinter fast allen „großen“ Geschichten stehen) gemacht hat hat das Cameron in Avatar getan. Beiden kann man also vorzuwerfen, ihre wie auf Gleisen streng an einer Blaupause entlangfahrende Story hinter der Optik zu vernachlässigen. Lässt man diesen Vorwurf weg, muss man sich nur zwei Dinge überlegen: Kann ich mit diesem Motiv was anfangen? und bin ich fähig, mich auf eine technische Leistungsschau einzulassen ohne ständig zu reflektieren, daß ich mir eine technische Lestungsschau ansehe? (= Kann ich mir den Film so offen und unbedarft ansehen, wie man sich Filme ansehen muss, damit sie funktionieren?).
    Wenn ich keinen Bock auf das Motiv habe und mich 300Mio anwidern kann ich davon ausgehen, daß ich den Film nicht sehen muss.
    (Ach so, ich fand den übrigens großartig).

  35. 35
    Frédéric Valin

    @#742329: White guilt: Es gibt die Szene, wo der vorgesetzte GI Jake fragt, wie es sich anfühlt, wenn man sich gegen die eigene Rasse wendet. Noch deutlicher kann man es im Grunde gar nicht machen.

  36. 36
    bisento

    @32: der Fall des Baumriesen durch mutwillige flammende Zerstörung der inneren Struktur mit anschließendem Rumwanken der Überlebenden durch die Asche hate schon etwas recht 9/11-haftes.
    Natürlich war der McGuffin (hier: das Mineral) nur das Surrogat für Öl/Diamanten/Erz/whatever auf der Erde.
    Die Story war wirklich wie auf Schienen und man sah nach 10min das Ende am Horizont. Als Technikdemo hätte die Hälfte der Länge gereicht, für Story und Charaktereintwicklung hätte ein Kurzfilm gelangt.
    die Ideen aus der Unterwasserwelt (berührungssensitive Leuchtepflanzen bei Nacht, ‚Luftquallen‘, ‚Kiemenatmung‘ der Vögel und Pferde) waren nett.
    Ich hätte mir ein paar mehr Tabubrüche gewünscht – z.B. Sigourney Weavers offensichtlich jüngerer Avatar als ihrem biologischen Alter entsprach (warum keine Liebesszene mit ihr/em Avatar?), warum keine Mehrdimensionalität bei den ‚Bösen‘ – Narbengesicht und Muskelberge und Skrupellosigkeit hin oder her, was spräche gegen weitere Persönlichkeitsfacetten?
    Und wieso muß Sigourney Weaver sofort sterben, noch bevor der eigentliche Konflikt losgeht – nur damit man wieder zeigen kann, dass Raucher im Film ein böses Ende finden? (früher war es Teenagersex als Opferindikator in Slasherfilmen)

  37. 37
    Jan(TM)

    Zu Weihnachten kommt ein wenig selbst auspeitschen immer gut bei Christenmenschen an. Aber, he was solls? Jesus ist für deren Sünden gestorben!

    Spannend wäre der Film, wenn die Monster nicht so hübschig wären – sondern sagen wir mal Insekten für die einer der Starship Trooper Nazis sein Herz entdeckt.

  38. 38

    @Frédéric Valin (32):
    Der Baum der Na’vi wird ja nicht von den riesigen Bulldozern zerstört, sondern von den Kampfflugzeugen. Die Bilder vom brennenden Baum, den entsetzten Na’vi und dem von Asche bedeckten Trümmerszenario erinnern zumindest mich stark an das WTC, die Kriegstreiberei anschliessend ebenfalls.
    Cameron inszeniert nicht nur Mensch vs. Natur, sondern auch den Kampf der Kulturen. Die Menschen werden ja primär als kulturelle Aggressoren dargestellt. Mit Schulen und in Verkleidung versuchen sie die Lebensweise der Na’vi zu beeinflussen, wenn das nicht funktioniert, dann greifen sie die Symbole an. Den Baum, den Tempel“¦

  39. 39
    Frédéric Valin

    @#742344: Ja, da ist was dran. Ich war während des Films ziemlich auf die Indianer/Siedler-Kolonialidee festgelegt, und hab deswegen Cameron eine pseudo-US-kritische Haltung unterstellt.

    Dein Ansatz und der von @#742335: klingen viel spannender.

  40. 40
    igelpi

    ich hatte nicht mehr von dem film erwartet und nicht weniger. tolles kino auf jeden fall… UND MAN KOMMT SO SELTEN INS ALL!

  41. 41
    Johannes

    Ist antiimerialistisch ein richtiges Wort?

  42. 42

    @#742330: Das seh ich als das „Du hälsts Dich wohl für was Besseres“ der Eltern. Ich glaube nicht daran, daß alles politisiert gehört. Das ist wie daß man Kindern ja nicht erzählen kann, daß die Hexe im Ofen verbrennt, weil man das auch Genderpolitisch interpretieren kann. Das Bild ist aber eigentlich ein ganz anderes. Der Colonel ist der Vater im Märchen, der seinem Sohn Geschenke macht (Beine) solange er tut was er von ihm verlangt, ihm aber sofort den Hintern versohlt, weil der nicht in seine Fußstapfen treten will. Es geht um Emanzipation, „Rasse“ ist lediglich das Sysnonym für die Elternwelt.

  43. 43

    @#742335: Diese Assoziationen hatte ich zwar nicht, aber ich finde sie nachvollziehbar und kann mir auch vorstellen, daß sie Absicht sind, um die entsprechenden Bilder und vor allem die Emotionen von damals abzurufen.

    Aber das mit dem Rauchen glaub ich nicht. Dazu hat man sie m.E. erstens zu selten rauchen gesehen (vor allem müßte da der Einfachheit der Story geschuldet irgendein eindeutigerer Bezug aufgebaut worden sein) und zweitens ist dabei für mich nie ein Vorwurf erkennbar gewesen.

    Den Colonel fand ich übrigens nicht durchgängig unsympathisch (nur wenn er mit seiner Kaffetasse im Kommandostand steht und den Baum fällt mag man ihn gerne ungehemmt hassen), er hatte sogar auch seine Momente, z.B. wenn er ohne Maske dem Heli hinterherschießt und auch im Kampf am Ende ist er nicht unfair sondern halt ein harter Hund, der kompromisslos für seine Weltsicht kämpft.

  44. 44

    @#742330: Ich glaube ja, als Deutsche reagieren wir leider gerne mal etwas übersensibel auf Begriffe wie „Rasse“. Ich hab im ersten Moment auch kurz die Stirn gerunzelt. Das ist aber ein amerikanischer Film, ich denke, die meinen mit dem Begriff was völlig anderes als wir.
    (So, das wars dann aber jetzt, will hier ja nicht ewig rumspammen)

  45. 45

    Ich habe nach dem Trailer schon keine Lust mehr, den Film zu sehen. Werden die Botschaften in dem Film ebenso platt eingehämmert? Außerirdische, die natürlich dem kindlichen Niedlichkeitsschema entsprechen, der brave Soldat, der sich gegen bloßes Profitstreben wendet usw. – fürchterlich!

    Da lobe ich mir doch South Park: Dances With Smurfs (etwa: Der mit den Schlümpfen tanzt), komplett kostenlos im Internet zu sehen.

  46. 46

    Um es auf den Punkt zu bringen, der Film ist einfach nur ein großer Haufen Mainstreammist.

  47. 47
    Matthias (the one and only)

    Die Story ist also ausgelutscht?

    Ach Gottchen, als ob Michael Blake oder Jack London sich das Thema selbst ausgedacht hätten.

  48. 48
    Maike

    @#742290: Ich lach mich tot! Danke! :-))

  49. 49
    Christian D.

    @#742324: In diesem Film ist das Unobtanium eher ein MacGuffin als ein richtiges Unobtanium.

    http://de.wikipedia.org/wiki/MacGuffin

    und das finde ich wiederrum ziemlich witzig.

    edith sacht: ah, erst alle Kommentare lesen.. wurde schon erwähnt :-)

  50. 50
    Frédéric Valin

    @#742376: Nein, dem fehlt noch ein p zur Wortwerdung. Danke!

  51. 51

    @#742412: Ja, hast schon recht mit dem MacGuffin. Aber trotzdem: Ich hab mich so gefreut als ich Unobtanium gehört hab. Das ist einfach sowas… geekiges.

  52. 52

    Haha, da isser, der Mainstreammist. Hitler! (sorry, aber ich hab grade ne Wette gewonnen #bullshitbingo #kulturausgabe)

  53. 53
    Luca

    Also technisch ist er der knaller und im Kino in 3D auf jedenfall ein schön berauschendes Erlebnis. Ich bin ohne große Erwartungen in den Film gegangen, letztendlich muss man Platz nehmen, den Kopf ein wenig abschalten und sich von den unglaublichen Farben und Bildern berauschen lassen. Das die Story nicht wirklich innovativ ist, hat mich hierbei wenig gestört. Ich hatte gefallen an der Technik und Umsetzung.

  54. 54
    superkath

    also ganz ehrlich: wer erwartet denn von nem james cameron-film ne wirklich ausgefeilte story? ich nicht, also war ich im kino auch nicht enttäuscht… die effekte waren gut gemacht, durch 3d wirkten sie sicher noch etwas besser. aufm laptop zuhaus verliert der film bestimmt einiges, den kann man wirklich nur im kino sehen!

  55. 55
    sukram71

    Ich hab den Film wegen meiner englischsprachigen Begleitung nur in 2D in der OV gesehen. Aber die Tage geh ich noch mal ins Kino und gucke mir den in 3D an.

    Der Film ist klasse. Die Handlung ist halt klassisch.
    Ne ökobotschaft kann ich nicht erkennen. Eine Rückkehr zum Naturvolkleben ala Na’vi ist dafür zu weit hergeholt und die Story zu abgenudelt.

    Ich würde es auch viel origineller finden, wenn die Menschen gewinnen würden und die restlichen Uhreinwohner später die Vorzüge der Zivilisation erkennen. So wie in mancher Star Trek- Folge/Film, oda so. :)
    So ne rückwärtsgewandte schwarz/weiß-Verklärung des vorindustriellen Landlebens (wie bei Herr der Ringe, würg) mag ich gar nicht. Aber dieser Film ist klasse.