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Free Repair

Da hat die Riesenmaschine aber was feines ausgebuddelt: Der Künstler (und Handwerker) Roland Roos zog zwei Jahre lang durch die Lande und reparierte – ohne Auftrag, Erlaubnis oder Rechnung – kaputte Dinge im öffentlichen Raum.

Free Repair lautet der Name des Projekts, dessen Größe man gar nicht genug würdigen kann, provoziert es doch neben dem Sinnieren über die vielen kleinen Reparaturen, die man selbst schon lange vor sich her schiebt, auch die frische Sicht auf die städtische Umgebung, den täglichen Kleinschrott im Alltag. Toll.

[via]

19 Kommentare

  1. 01
    Käffchen

    Weiß man welcher Künstler den Poller besoffen umgenietet hat?

  2. 02
    Nico Roicke

    da hätt ich gern ne subkultur zu.

  3. 03
    Thomas Benle

    @#765243: YMMD ;D

  4. 04
    Thomas

    @#765243: Hm, möglicherweise war ich das. Ich bin nämlich bis vor kurzem zwei Jahre lang durch die Lande gezogen und habe – ohne Auftrag, Erlaubnis und Rechnung, aber natürlich mit künstlerischem Anspruch – Poller ausgehebelt, Bretter von Bänken entfernt und Schilder verbogen.
    Und jetzt kommt der Roos und macht alles wieder zunichte.

  5. 05

    Warum muss ich da nur immer (schon als ich den Link zum ersten mal gesehen habe) an Harry Tuttle denken?

  6. 06

    Die Kommentare sind ja eher hämisch – dabei find ich die Aktion aber wirklich nachahmenswert. Werum sollte man nicht in Eigenregie dafür sorgen, dass die eigene Umgebung mal wieder schöner und in Ordnung gebracht wird. Wär mal ein anderer Trend – statt kaputtzumachen leiebr wieder die Dinge in Ordnung bringen und nicht darauf warten dass es „der Staat“ macht.

  7. 07
    Stefan

    Und der Roland macht es sogar selbst publik. Dafür viel Achtung.

  8. 08

    Schade, die Zahnreparatur beim Velociraptor ist schon verkauft (#74).

  9. 09
    Vanessa

    Und wer nicht so viel handwerkliches Geschick hat, hier die Alternative:
    http://incom.org/projekt/1300

  10. 10
    Thomas Benle

    @#765267: Bin ich der Einzige, der diese vollgeklebten Ampeln und Laternen irgendwie schick und stadtkulturell wichtig findet…?

    @#765258: Die Häme schlägt ja mehr in Richtung des Kunstgedankens dahinter. Nichts gegen die Idee an sich, die ist gut und richtig, aber eben auch keinesfalls neu und einzigartig. Ich persönlich hätte es schöner gefunden, wäre all das schlicht stillschweigend passiert – auch wenn ich dann vermutlich nie davon erfahren hätte. So schlägt es mir zu sehr in diese Beuys-Kerbe ala „Jeder ist ein Künstler“ – auch wenn völlig klar ist, dass der gute Mann nur versucht, seine Kosten wieder reinzuholen.

  11. 11

    Ich finde die Aktion gut. Ich finde es auch gut das darauf aufmerksam gemacht wird. Sollten ein paar Euro rüber „wachsen“ ist das auch ok. Manch einer verdient mit sinnlosem Zeug einen haufen Schotter

  12. 12
    jo

    @Bernd/#06: Es gab mal eine Zeit, da hat man es einfach getan. Und nicht Kunst ge- oder zum Trend ernannt.

    (Wie ich hörte, gibt es auch in Berlin einen „Trend“, dass Eltern in ihrer Freizeit die Kitas/Schulen ihrer Kinder streichen. Das ist ja auch schöne Gelegenheit den Begriff „ehrenamtlich“ zu reanimieren. Ok, hier auf dem Land würde man es wohl eher „selbstverständlich“ nennen – zumindest, solange ein oder zwei Kisten Bier gereicht werden. Ansonsten spricht man von einer „trockenen Baustelle“).

    Davon ab, bin ich offenbar nicht der einzige, der den Eindruck hat, bei manchen Werken seien die Voher-/Nachher-Bilder vertauscht, oder? Aber so eine böse Vermutung würde ich nie öffentlich äussern. Vielleicht ist der Mann einfach nur ein genialer Handwerker mit Wunderkräften. Und ich neidisch.

    Aber doch, anrührende Bilder.

  13. 13
    leocati

    Tue Gutes und rede darüber…..

    die Aktion finde ich klasse, ob Handwerker oder Künstler ist egal. Wenn jeder 2. so handeln würde, hätten wir die Riesenmaschinerie Staat und Polizei und … nicht nötig.

    Habe vor vielen Jahren einen Strand bei Izmir täglich gereinigt – ok war egoistisch, und meinen Kindern war es oberpeinlich.

    Wollte nur sagen, es gibt ab und an solche Ideen.