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Alles anders. Wie immer.

Jetzt dann wahrscheinlich doch keine Favoritenstolperer. Alles, was Sang und Rahmen hat, darf (wahrscheinlich) sommers in die Alpen.

Da fällt mir ein: Österreich/Schweiz ist sprachökonomisch nicht sehr sinnvoll. Bei solchen Doppelnamen sollt man beizeiten auf einen knuffigen, lustigen Überbegriff zurückgreifen, wie man zum Beispiel für das erweiterte Rheindelta Benelux sagt, oder für Japan und Südkorea damals Asien. Österschweiz klingt nicht sexy genug, Schwösterreich ist leider viel zu lang und erinnert an die neue Après-Ski-Version südtiroler Volkstänze. Schwaustria hingegen, Schwaustria ist super.

Zurück zum Thema: Schottland raus, Nordirland raus, und wenn England gegen Kroatien punktet, ist auch die letzte Überraschung flöten. Und weil die großen, überschriftenträchtigen Überraschungen ausgeblieben sind, muss man sich am kleinen freuen:

Über den letzten Platz der Qualifikationsgruppe F beispielsweise. Oder aber: die dahinter verzeichnete Punktzahl.

Und wenn schlechte Wortspiele erlaubt wären, sagte ich: Als ich das sah, hab ich ganz vaduzt gekuckt.

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Juchei!


Bild von patapat
Wird Zeit, dass ich mich mal wieder bei meinen österreichischen Verwandten melde. Ne Karte schreiben und so. Sie nach Berlin einladen. Solche Sachen.

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Rechenschieber

Himmel ist das aufregend. Also:

Wenn Italien in Schottland gewinnt, kann gar nichts mehr passieren. Wär zwar schade um die Schotten, aber gut für die Nerven. Dann wäre Italien Erster, Frankreich Zweiter, und Frankreich könnte in der Ukraine sogar ein paar Punkte liegen lassen. Was denen zuzutrauen ist.

Wenn aber Schottland gegen Italien unentschieden spielt, und Italien am letzten Spieltag zuhause gegen die Färöer gewinnt, dann wäre Italien mit 27 Punkten durch. Verliert Frankreich in der Ukraine, wäre Schottland punktgleich und dank des direkten Vergleichs Zweiter.

Gewinnt Schottland gegen Italien, und Italien gewinnt zu Hause gegen die Färöer, dann hätte Schottland 27 Punkte, Italien 26. Bei einer Niederlage in der Ukraine ist Frankreich draußen, bei einem Unentschieden sinds – wie bei Italien – 26 Punkte, und der direkte Vergleich zählt. Für Frankreich.

Ich sags ungern: aber das erste Szenario ist mir am liebsten. Wäre nicht das erste Mal, das Frankreich eine Qualifikation auf der Zielgeraden verkackt. Lieber kein Risiko.

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Glückwunsch!

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Bitter

Letzes Jahr war ich durchaus traurig (ein wenig), als die Türkei sich nicht für die WM qualifizierte. Erstens belastete die Schweiz schon während der Qualifikation zur WM mein bisweilen besseren Sport gewohntes Nervensystem (und für die Spiele gegen Frankreich gibt es nur ein Wort: frauselig), und zweitens wären meine Neuköllner Nachbarn deutlich animierter bei der Sache gewesen. Hier ist das ja so: Die ganzen letzten fünfzig Silvester wurden nicht so viele Raketen gezündet, als wenn Besiktas gegen Galatasaray gewinnt. Oder andersrum.

Wies aussieht, wirds wohl auch mit der EM knapp. Und ich kann mich nicht recht entscheiden, wie sich die Nachbarn rausreden werden die nächste Zeit:

Vielleicht isses Pech.

Vielleicht aber auch Unvermögen.

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Freiheit!


Diese kleine Collage von Tausend Feuer Kassel hätte – ich bin da ganz unironisch – durchaus eine Neuauflage verdient.

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Pierrot et Arlequin

Seit ich hier schreibe, begleiten mich vor allem zwei Vertreter der diversen Ballsportveranstaltungen, der eine ein Held seines Fachs, strahlend, heroisch, von seltener Leichtigkeit und mit Spielwitz gesegnet, der Harlekin dieser commedia dell’arte, die der Fussball sein kann: Messi, der (im Gegensatz zu mir) die letzte Zeit nicht ungenutzt hat verstreichen lassen
und der andere, Englands Nationalpappnase, die im Gegensatz zu Messi und mir nicht nicht untätig gewesen ist: Ein zwei drei Patzer, 18 Gegentore in neun Spielen, der perfekte Moment, um ein wenig in sich zu gehen, nachzudenken, zu meditieren, kurz: abzuschalten.

Oder nächsten Mittwoch zu einer kleinen, nicht eben unwichtigen Dienstreise nach Russland aufzubrechen.

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Gutes Vorbild

Wenn Berliner Busfahrer genauso lange warten würden, wie russische Verteidiger vor Ferdinands drittem Tor, gäbe es reelle Chancen, dass ich je einmal irgendwo pünklich aufkreuzen würde.
Oder eben nie.

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Vorschlag zur Güte

Könnte man eigentlich eine Regel einführen, dass, wenn eine Mannschaft den Ball über 2 Minuten in der eigenen Hälfte hält, automatisch Freistoß für den Gegner gibt? Und der fünfte „Befreiungsschlag“ in Folge genauso sanktioniert wird? Oder einfach diese ganzen „Hau drauf und hau rein“-Mannschaften wie Schottland oder Griechenland dazu verpflichten, mindestens eine viertel Stunde so zu tun, als ob sie Fußball spielten? Wissen die überhaupt, was das ist: Fußball? Kann das mal wer überprüfen?

Die Ideen hab ich schon. Den Schnaps dazu trink ich jetzt.

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Wales – Deutschland

Wales:
Hennessey – Bale, Gabbidon, J. Collins, Nyatanga – S. Ricketts, Koumas, Si. Davies, Ledley – Bellamy, Eastwood J. Collins, Gabbidon, Nyatanga – Ricketts, Davies, Robinson, Bale, Koumas – Eastwood, Ledley
Trainer: Toshack

Deutschland:
Lehmann – A. Friedrich, Mertesacker, Metzelder, Pander – Rolfes, Schweinsteiger – Trochowski, Hitzlsperger Hitzlsperger, Jansen, Hilbert, Schweinsteiger – Klose, Kuranyi
Trainer: Löw

(sagte der Kicker. Stimmt alles gar nicht.)

Freuen wir uns also auf einen Abend voller Béla Réthy, Urs Meier und Jürgen Klopp. Und auf die schönste Fahne Europas. Dogfood wird sichelich auch livebloggen, ob sonst noch wer, weiß ich nicht.
Read on my dear…

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EM-Archäologie – Derbytime

(Anderntags andernorts klingt mir dann doch zu schmalzig.)

Die Erinnerung an die EM-Qualifikation 1968 ist hierzulande ja vor allem auf ein Spiel zusammengeschrumpft: Die legendäre Schmach von Tirana, jenes 0:0, das das Ausscheiden in der Qualifikation bedeutete. (Tatsächlich scheint sich übrigens die Vermutung der 78er zu bewahrheiten: die großen Niederlagen werden in Deutschland offensichtlich eher totgeschwiegen.)

Weniger bekannt, aber umso charmanter ist die Zusammenstellung der Qualifikationsgruppe VII VIII: England, Schottland, Wales und Nordirland. Eine ganze Qualifikation Derbytime. Das wäre doch ein passendes Rezept gegen die teilweise sich einstellende, gähnende Langeweile in der EM-Qualifiktaion.

(Auf der Isle of Scilly ist das Derby übrigens Alltag: In der kleinsten Liga der Welt kloppen sich die Garrison Gunners und die Woolpack Wanderers um eine Meisterschaft und zwei Pokale.)

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Kurz notiert

Mein persönlicher Zaun zu Heiligendamm:
Beckmann kommentiert das Länderspiel.
Meine Nerven bereiten bereits vor dem Anpiff erste Steinwürfe vor.
Es wird eskaliert.