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Google Video

Nachdem Google seit Mitte April Video-Uploads zulässt, soll heute im Lauf des Tages video.google.com funktionierend online gehen, damit man diese Videos auch durchsuchen und betrachten kann. Der im Browser eingebettete Videoplayer basiert auf dem Open Source VLC Media Player, die von Google modifizierte Version soll im Rahmen des Google Code Projects zur Verfügung gestellt werden.

Aus dem Gerüchte-Status raus sind inzwischen die Spekulationen um Googles geplanten Payment-Dienst, der es Unternehmen und Privatpersonen in Zusammenarbeit mit dem Video-Service z.B. ermöglichen soll, Videos gegen Bezahlung anzubieten. Und was mit Videos funktioniert, funktioniert sicher auch mit Musik. Die iTunes-Alternative von Google ist zwar noch ein Gerücht, aber kein wirklich absurdes.

Google is the new Microsoft. Die vor vielen Jahren von Bill Gates (mein hübscher Freudscher Vertipper gerade: „Bill Hates“) verschlafenen Monate bezüglich des Internet und seiner Bedeutung für das Unternehmen aus Redmond können, wenn überhaupt, scheinbar nur noch mit sehr hohen Investitionen ausgeglichen werden, die auch für Microsoft kein Pappenstiel sein dürften. Wie viele der LeserInnen benutzen das völlig überladene msn.com als regelmäßige Suchmaschine? Die Zahl dürfte im Vergleich mit Google verschwindend gering sein.

Nichts ist tödlicher für ein offenes Netzwerk als Monopolstellungen einzelner Unternehmen, und je größer und einflussreicher ein Unternehmen wird, desto kritischer wird es daher zu Recht beobachtet. Das weiß Google selbst am Besten und agiert daher, aus den Microsoft-Fehlern der Vergangenheit lernend, sehr umsichtig und auf gutes Image bedacht. Mit bisher großem Erfolg. Denn man kommt nicht umhin, Googles gutes Gespür für hilfreiche Online-Dienste, „coole“ Applikationen und Services zu respektieren, wenn nicht gar zu bewundern.

Dennoch: ein reines „Google-Internet“ ist weder wünschenswert noch gesund, nicht für die NutzerInnen und auch wirtschaftlich betrachtet nicht. Stellt sich Google jedoch (auch beim Ankauf anderer Services) weiter so clever an und behält das Unternehmen seine Umsetzungs-Geschwindigkeit und sein Gespür für die richtige Mischung aus „Wow“ und „Cool“ und „das brauche ich“ bei, wird dieses „Google-Internet“ immer mehr Realität.

Natürlich gibt es für beinahe alle bestehenden Google-Services (teilweise sogar bessere) Alternativen. Die oft genug von Google gekauft werden. Um jedoch Google wirklich Paroli bieten zu können bzw. um ernstzunehmende Konkurrenz am Leben zu erhalten, braucht es mehr als ein paar aufgeklärte Verbraucher, die bewusst diese Alternativen wählen. Es braucht finanzstarke Unternehmen, die eine ähnliche Mischung aus echten Visionen, Innovationen und wirtschaftlichen Interessen verfolgen wie Google und die genau hinsehen, was Google in den Augen der NutzerInnen „richtig“ macht. Das beginnt bei der schlichten und schnellen Gestaltung der Google-Services, schließt Googles Aufhebung der alten Trennung von Produzenten und Konsumenten ein (Google ist eines der wenigen Unternehmen, das die Hinfälligkeit dieser Trennung erkannt hat und daraus im großen Rahmen funktionierende Services gemacht hat) und beinhaltet zudem die einfachste Strategie von allen, die Google im Grunde genommen zum Geschäftsmodell gemacht hat: immer schön auf die Nutzer hören.

9 Kommentare

  1. 01
    Miriam

    SCNR: Gibt’s Alternativen zu g-Adverts?

  2. 02
  3. 03
    M°

    Puh, der Brandt… Naja, ich weiß ja nicht.

    http://www.google-watch-watch.org/

  4. 04

    Miriam, es gibt viele Alternativen, soweit ich weiß jedoch keine, die für deutschsprachige Sites interessant sind. Alles Ami-Krams. Das wird sich aber bald ändern.

  5. 05

    Apropos vlc: grade Gestern ist eine neu Version erschienen! VLC 0.8.2

  6. 06

    > Google is the new Microsoft.

    tja, so ganz falsch ist das nicht… MS war auch mal eine kleine, freundliche firma, gegründet in einer garage, und ist aufgestiegen zum weltumspannenden (möchtegern-)monopolisten.

    und die zeiten des „Netten, freundlichen Google“ sind auch schon lange vorbei. sie kaufen auch potentielle_konkurrenten^H^H^Hmitbewerber auf, führen rechtsstreits und versuchen, in immer mehr bereichen die überhand zu gewinnen.

    ich weis jedenfalls um die besser organisierten und strukturierten alternativen und möglichkeiten Googles spam (google-ads oder wie das heisst) und überwachungs-mechanismen (cookies ausschalten reicht *g*) zu umgehen.

  7. 07

    @ Johnny:
    Zur Zeit gibt es auch in Deutschland ziemlich viele contentorientierte Anbieter wie Google, Beispiele:
    – Overture
    – Espotting

    als Alternative gibt es:
    – TXTsense (habe ich getestet, Ergebnis enttäuschend)
    – IntelliTXT (wird auf große Seiten wie pcwelt.de eingesetzt)…

    Mirago Context Stream und YPN stecken noch in der Entwicklung

    Interessanter Blog zum Thema:
    http://jensense.com/

    @ icewind:
    was meinst du mit:
    „ich weis jedenfalls um die besser organisierten und strukturierten alternativen und möglichkeiten Googles spam (google-ads oder wie das heisst) und überwachungs-mechanismen (cookies ausschalten reicht *g*) zu umgehen.“ ?
    Dass Google dich überwacht?

  8. 08

    >> Zur Zeit gibt es auch in Deutschland ziemlich viele contentorientierte Anbieter wie Google

    Ich meinte natürlich Google adsense ;)