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Mehr Futter fürs Hirn

Hier ein paar weitere Artikel und lesenwerte Meinungen zur Karikatur-Debatte.

Die viel beschworene Kultur glänzt aber durch Abwesenheit und das ist auch gut so, denn Kultur ist nicht Exzess. Kultur ist nicht Beleidigung, Anstandslosigkeit, Herabwürdigung und Stigmatisierung, sie ist auch nicht Brandstiftung, Entführung, Gewalt und Aufruf zum Mord.

Der Kampf der Un-Kulturen

Wenn das ein Angriff auf das Judentum gewesen wäre, dann wäre das gestoppt worden. Aber da es um den Islam ging, ließ man das laufen. Die dänische Regierung hätte einige Monate Zeit gehabt, diesen Konflikt runterzuspielen und zu lösen, aber es ist nichts unternommen worden.

Alfred Kraft im Interview mit der SZ

Die Ausländergesetze wurden extrem verschärft, die Entwicklungshilfe und die Ausgaben für die Umwelt gekürzt. Jyllands-Posten gab den publizistischen Begleitschutz auf diesem Weg in eine rechts-konservative Gesellschaft.

SZ über Jyllands-Posten

(Und zwei weitere sehr spannende Artikel der heutigen SZ, die ich online leider nicht finden kann)

52 Kommentare

  1. 01

    Hier ein offener Brief der Giordano Bruno Stiftung: http://www.leitkultur-humanismus.de/freiheit.htm

  2. 02

    Das Judentum ist in diesem Zusammenhang ein Sonderfall, so kann man bei uns durchaus heftigere Karikaturen rund um Papst/Christentum finden. Sicher, es ist immer etwas anderes, wenn man über „sich selbst“ Scherze macht, wobei Titanic/taz/ich (was für eine Reihe…) die katholische Kirche auch wohl eher von außen betrachten.

    Sicher sind zwei Sachen: Das die Meinungs- und Pressefreiheit hier von einer rechten dänischen Zeitung als Deckmantel zur Provokation genutzt wurde, ist der blanke Hohn. Und: Die Reaktionen in der islamischen Welt (egal, von wem herbeigeführt etc.), sind erschreckend.

    Alles weitere ist sehr, sehr schwierig zu beurteilen. Da spielen unglaublich viele Faktoren wie zum Teil gescheiterte Integrationspolitik (durch alle Parteien), Populismus von allen Seiten, Unterstützung der Proteste durch Regierungen/Organisationen und noch viel mehr mit rein.

    Geprägt ist die Debatte meiner Ansicht nach jedenfalls von unglaublicher Unkenntnis der jeweils anderen, was viel über unsere Moderne Welt aussagt.

  3. 03

    lesenswerten artikel im wiener standart gefunden:

    http://derstandard.at/?url=/?ressort=Internationalthema

    michel reimons bericht aus syrien, der dort gerade mit einer
    freundin (mit dänischem pass) seinen urlaub verbringt.

  4. 04
  5. 05
    Nil

    Beim Barte des Propheten,

    zugegeben, es ist in diesen Tagen sehr schwer sich seine eigene Meinung zu dem Konflikt zu bilden. Aber eines wird mir immer klarer. Man kann doch mittlerweile nicht mehr von dem „Skandal“ sprechen, dass eine dänische Zeitung einige Karikaturen abgedruckt hat. Das Problem ist doch mittlerweile ein ganz anderes: es gibt politische Kräfte in der islamischen Welt (von Syrien bis Indonesien), die die Zeichnungen dankenswert zum Anlass nehmen, um in dem längst ausgebrochenen Kampf der Kulturen (ob uns das gefällt oder nicht) einen Etappensieg zu erlangen.

    Und langsam kann ich auch die Beschwichtigungen der Gutmenschen in unserem Land nicht mehr hören. Was nützt jeder Aufruf zur Deeskalation, wenn die andere Seite (in dem Fall radikale Prediger und politische Spindoktoren) nur an einer weiteren Eskalation interessiert ist. Anders sind doch die internationalen Boykottaufrufe gegen dänische Produkte etc. nicht zu verstehen.

    In diesem Sinne kann ich Sonia Mikich in der Taz nur zustimmen! Auch ich bin beleidigt! http://www.taz.de/pt/2006/02/06/a0132.1/text

  6. 06
    Katharina

    @ Nil: Weißt du, was ich nicht mehr hören kann? Das Wort Gutmenschen. So einfach ist das doch nicht.

  7. 07
    Nil

    @Katharina:
    Nur nicht reizen, die Irren könnten böse werden!
    Das Neueste von der Gutmenschenfront:

    Menschenrechtler rufen zur Besonnenheit im Streit um Karikaturen auf

    Frankfurt/Main (dpa) – Die Internationale Gesellschaft für
    Menschenrechte (IGfM) in Frankfurt hat Journalisten zur Besonnenheit
    im Streit über die Mohammed-Karikaturen aufgerufen. Jede Art der
    Provokation müsse vermieden werden, appellierte die IGfM am Montag
    und bat, auf weitere Abdrucke der Karikaturen zu verzichten.
    Die Art der Solidaritätskundgebungen zahlreicher Zeitungen mit der
    dänischen Zeitung „žJyllands-Posten“ erschwere die Hilfe für bedrängte
    Christen in islamischen Ländern. Der Streit um Meinungsfreiheit dürfe
    nicht auf dem Rücken derer ausgetragen werden, die als Unbeteiligte
    potenzielle Opfer radikaler Islamisten werden. Nach Ansicht der IGfM
    ist es zwingend erforderlich, Menschenrechte zum festen Bestandteil
    der religiösen Unterweisung in der Schule zu machen.

    (Bleiben nur ein paar kleine Fragen offen: Von wem und warum werden Christen in islamischen Ländern „bedrängt“ und was habem die Knalltüten von der IGfM bisher dagegen unternommen? Tapfer geschwiegen, damit es nicht schlimmer wird? In welchen Schulen sollen „Menschenrechte“ fester Bestandteil der „religiösen Unterweisung“ werden? Im Iran, in Island, in Israel, in Italien?) HMB

    (Quelle: http://www.achgut.de/dadgd/view_article.php?aid=1822&ref=8)

  8. 08
    Katharina

    Broder, hätt ich mir gleich denken können. Von dem erwarte ich nichts, was mich weiterbringt.

    Die IGfM meint vielleicht Schulen in Deutschland. Der Satz in der Pressemitteilung, von entweder Broder oder der dpa gekürzt, ging nämlich noch weiter: „Die IGFM hält es für zwingend erforderlich, Menschenrechte zum integralen Bestandteil der religiösen Unterweisung in der Schule zu machen und eingehenden Gesprächen über die Achtung der Menschenrechte mit einbürgerungswilligen Ausländern nicht auszuweichen.“ (s. Seite der IGfM) Aber darum geht es doch auch eigentlich gar nicht. Obwohl du fast so klingst, als hättest du eine persönliche Rechnung zu begleichen mit der IGfM.

    Wenn du dort die Mitteilung liest, erfährst du auch, um was für Christen es geht, falls du das wirklich wissen wolltest.

    Mir ging es drum, dass auch hier mehr und mehr Leute der Meinung sind, die Sache sei glasklar. Dort böse, hier gut. Die Gutmenschen wollen aus Angst und falsch verstandener Toleranz kuschen vor den Bösen. Was ist denn die Konsequenz? Ich möchte mir das nicht ausmalen. Vielmehr glaube ich, dass der die das reiche Westen/Norden/Europa von seinem hohen Ross runterkommen sollte. Nicht noch „jetzt erst recht“ auf die Kacke hauen.

    Deshalb stimme ich Michael Kiefer zu, der heute in der taz vorschlägt, drei Tage mal die Luft anzuhalten: „drei Schritte zurück, tief Luft holen und drei Tage nicht provozieren und eskalieren, sondern einfach schweigen – auch wenn es schwer fällt. Danach stellen wir uns vielleicht weniger aufgeregt und erzürnt erneut der Auseinandersetzung.“

    (Quelle: http://www.taz.de/pt/2006/02/06/a0060.1/text)

  9. 09
    Nil

    @Katharina:

    Prinzipiell würde ich ja Michael Kiefer zustimmen. Nur scheint er sich seines Standpunktes selber nicht besonders sicher zu sein. Erst sagt er, dass es nicht angehen kann wenn islamische Politiker eine Entschuldigung von Regierungen fordern.

    „Dies gilt es unmissverständlich deutlich zu machen: Hier kann und darf es kein Zurückweichen geben, schließlich geht es um Grundrechte.“

    Und drei Absätze später schlägt er dann doch lieber den Weg in die Büsche ein, in Form eines dreitägigen Schweigegelübdes.

    Man kann natürlich darüber streiten, ob der Nachdruck der Bilder durch französische, deutsche oder norwegische Zeitungen eine weitere Provokation, bzw. eine weitere Eskalation bedeudete oder nicht. Für bestimmte Moslems sicherlich ja. Aber dieses Diskussion ist mittlerweile irrelevant. Denn die fremdgesteuerten Massen, die Botschaften abfackeln interessiert das gar nicht.

    Und noch was. Ich kann ja verstehen, dass einem Angst und Bange vor den „Konsequenzen“ dieser Geschichte werden kann. Aber das „Hohe Ross“ von dem Du sprichst ist nichts anderes als das Recht einer freien und aufgeklärten Demokratie auf Presse- und Meinungsfreiheit.
    Wenn wir jetzt damit anfangen diese Werte (auch wenn es kitschig klingt) schrittweise preiszugeben, dann bedeutet dies de facto nichts anderes als den Einzug der Scharia in unser europäisches Rechtssystem. Das hat nichts mit westlicher Arroganz etc. zu tun.

    Klar ist das Leben und so ein Konflikt nicht so einfach mit gut/böse oder schwarz/weiss zu erklären. Aber manche Fragen sind dann in ihrer Konsequenz plötzlich eben doch relativ einfach.

  10. 10
  11. 11

    Und ich verweise auf diese http://cartoons.manniac.de/de/cartoons/2006/02/?c=8445

    Im Endeffekt hat jede Partei, die religiöse Befindlichkeiten als Entschuldigung für Ausschreitungen nimmt einen an der Waffel. Zum Provozieren gehören immer zwei, einen der provoziert und einen der sich gern provozieren lässt…

    Wenn die Anhänger einer UFO-Sekte auf die Barrikaden gingen, weil man allenthalben ihren Glauben verhöhnt, hätte dafür auch niemand Verständnis. Der Unterschied zwischen Leuten die man als Spinner abtun darf und einer Religion ist immer nur die Mitgliederzahl.

  12. 12
    Katharina

    @ Nil:

    Genau wegen dieses Bruchs kann ich Kiefer zustimmen, dadurch „macht er Sinn“. Vielleicht wird er genau dadurch zum Gutmenschen. Oder „authentisch“. Denn genau darin besteht doch die Schwierigkeit – ein schwer erkämpftes Recht wie die unglaublich wertvolle Pressefreiheit kann man nicht einfach aufgeben. Gleichzeitig muss man nicht um jeden Preis weiter provozieren, nur weil man könnte.

    Könnte da noch stundenlang drüber schreiben, aber jetzt geh ich mit den Kindern spielen.

  13. 13
    Frank R.

    Hier noch ein interessantes Interview, wie ich finde. Mit Ayaan Hirsi Ali, der Frau, wegen deren Film der holländische Filmemacher Theo van Gogh umgebracht wurde. Authentischer und mutiger als das meiste, was ich bisher zu dem Thema lesen konnte. Das ich die hier getätigten Ansichten von Frau Ali teile, brauche ich wohl kaum zu erwähnen.
    Der Link: http://service.spiegel.de/cache/international/spiegel/0,1518,399263,00.html

  14. 14
    Nil

    @ Katharina:

    sind ja auch alle Positionen ausgetauscht.
    Weiß man eigentlich noch wann genau der Skandal in den Medien losging? Mir kommt es mittlerweile vor wie gefühlte drei Monate.

    Aber für alle die immer noch nicht genug haben, zwei Tipps zum Thema:

    1. heute 19:15 Uhr Deutschlandfunk: Diskussion (u.a. mit Broder)
    2. heute 20:15 Uhr „Hart aber fair“, WDR (u.a. mit Friedman)

  15. 15

    Wieso alle Positionen ausgetauscht, wenn dann der Link zu Broder kommt? Mit Verlaub, Broder und seine Eigenschft als Vorzeigeperson für gewisse rechte Kreise und Blogger an sich ist schon eine Position, die auszutauschen im Sinne von wegkippen eigentlich nur eine Frage des Anstands wäre.

  16. 16
    Nil

    alle Positionen ausgetauscht heißt, dass unsere beiden teilweise auseinandergehenden Meinungen deutlich geworden sind (soweit dies in einem Blog in wenigen Posts überhaupt möglich ist. Aber darum geht es doch im Blog, um Meinungsaustausch, oder?)

    Ach Uceda, das Namedropping im genannten Medientipp könnte natürlich als Akt eines pathologischen Philosemitismus gedeutet werden. Man könnte es aber auch lassen:)

  17. 17
    loellie

    Wenn ich ehrlich sein soll Frank R., dann frag ich mich gerade was mit der guten Frau Ayaan Hirsi Ali passiert waere, wenn sie sich vor einem halben Jahr in die Stammkneipe der daenischen Redakteure, mit denen sie sich da so mutig solidarisiert, verlaufen haette? Ob sie ihre huebschen weissen Zaehne haette behalten duerfen?

  18. 18

    Man könnte aber auch ganz einfach darauf hinweisen, dass jüdischerseits die Statements durch ganz Europa absolut nicht deckungsgleich mit Herrn Broder und seinen Unterstützern sind:

    http://chuzpe.blogger.de/stories/383094/

    Dass Herr Broder mit achgut.de einer der Scharfmacher Stichwortgeber eines Konflikts ist, in dem es längst schon nicht mehr um „Muslime gegen den Westen“ geht, sondern um eine kampagne rechter Kreise gegen das, was sie als „Gutmenschen“ und „Appeaser“ diffamieren. Das alles könnte man auch sagen.

  19. 19
    Nil

    @Uceda:

    ich bin ja ganz froh darüber, dass der Zentralrat eine andere und gemäßigtere Position fährt als Broder. Aber im Grunde ist das doch auch selbstverständlich, denn er nimmt nicht für sich in Anspruch für die gesamte jüdische Gemeinde zu sprechen, sondern lediglich für sich selbst.
    Und dieses Recht kann ich und Du und jedermann glücklicherweise für sich in Anspruch nehmen.
    Aber Broder und die Achse des Guten deshalb als rechten Kreis zu bezeichnen schießt dann doch über das Ziel hinaus.

  20. 20

    Ich sehe das auch so, dass Muslime gerade die Chance verpassen, einen großen Gewinn an Reputation zu erzielen. Wenn Muslime nämllich nun trotz der widerlichen Karikaturen für Pressefreiheit, Rechtstaatlichkeit und Solidarität mit den dänischen Journalisten auf die Straße gehen würden, müßte die gesamte Öffentlichkeit zur Kenntnis nehmen, dass die Mehrheit der Muslime ganz anders ist, als wie die Karikaturen sie darstellen.

    Leider haben die Muslime diese Chance bisher nicht genutzt.

  21. 21

    Nil, wenn Du willst, bin ich gerne bereit, den Beweis anzutreten. Betrachte mal bitte die Website des Frontpagemag, mit diesem Begriff leicht bei Google zu finden. Und dann schau Dir mal deren Inhalte an. Ich bin mir sicher, Du wirst mir zustimmen, dass es sich um eine Publikation handelt, die man hierzulande als rechtsradikal bezeichnen würde. Und nun schau Dir mal an, was Google zu achgut.de und Frontpagemag ausspuckt. Man kann natürlich darüber diskutieren, ob einer, der rechtsradikale Medien als Lektüre empfiehlt, selbst rechts ist. Aber erst vor kurzem schrieb Herr Broder unschöne Sachen über einen jüdischen Kollegen namens Igal Avidan, und wenn der, der nun nach meiner persönlichen Mainstream-Erfahrung im Dienste einer recht konservativen jüdischen Gemeinde wirklich ausgesprochen ausgeglichen ist, als israelfeindlich zu kritisieren ist – dann schiebt das Herrn Broder aus Sicht des gängigen Mainstrems schon sehr an die rechte Wand.

    Wenn es Dich interessiert, bin ich auch gerne bereit, die gesamte Geschichte auszubreiten – in dieser Commedia gibt es auch noch andere Akteure. Magst Du mal ein Bild sehen, wo Broder neben einem Hohmann-Unterstützer in die Kamera lächelt?

  22. 22
    Rike

    @Marcel vom Parteibuch
    das heißt doch, dass unser Vorurteil schon so tief sitzt, dass du jetzt vom „Angeklagten“ verlangst, seine Unschuld zu beweisen.
    Als friedlicher Muslim (bin zwar selbst kein Muslim, aber friedlich) würde ich das nicht gerade als Chance bezeichnen.
    Das ist dann eher so ein leider notwendiges Übel.
    Die müssten gezwungenermaßen friedlich protestieren. und nur deshalb,
    weil a) alle nicht-muslime so eingefahrene Vorurteile haben und b) die radikalen Muslime sich nicht drum scheren was die friedlichen denken.

    Es verlangt doch auch keiner zB. von allen Epileptikern, dass sie auf die Straße gehen um zu beweisen, dass sie nicht dumm sind. nur weil es einige gibt, deren Gehirn tatsächlich schwer geschädigt ist (allerdings haben sie in dem Fall die Krankheit deswegen, und nicht, weil Epilepsie dumm macht. Das macht sie nämlich nicht), und weil deshalb viele Menschen denken, alle Epileptiker sind dumm oder zurückgeblieben etc.

    Die Liste der Gruppen die mit Vorurteilen zu kämpfen haben ist lang…

    Dass der radikale Islamismus furchtbar ist, weil so viele Menschen verletzt und getötet werden, bestreite ich nicht. Aber diese Verallgemeinerung geht echt auf die Nerven.

  23. 23

    Rike,

    den Vergleich von Epileptikern mit Muslimen finde ich völlig unpassend. Moslem zu sein ist doch keine Krankheit.

    Ich habe es eben nicht gefordert, dass Muslime für Pressefreiheit demonstrieren, um zu zeigen, wie dämlich die Vorurteile sind, die durch die häßlichen Karikaturen und Nachrichten über einige gewalttätige Spinner mit grünen Fahnen geschürt werden.

    Aber eindrucksvoll wäre eine solche Demonstration vermutlich doch. Sie könnte dem Ansehen der Muslime zum Vorteil gereichen, ein Unterlassen darf ihnen jedoch nicht zum Nachteil gereichen.

    Gruß

    Marcel

  24. 24
    Nil

    Uceda,
    zum Thema Frontpagemag und Horowitz gebe ich Dir völlig Recht. Bei Broder wird es aber etwas komplizierter. Ich lese seine Spiegel-Artikel seit vielen Jahren und das vor allem aus dem Grund, weil sie aus der Perspektive eines (politischen) Satirikers kommen und ich eine gute Polemik zu rechten Zeit sehr schätze.
    Allerdings fand ich die Affäre um den Prozess in Sachen Abraham Melzer dann doch sehr irritierend und unappetitlich. Aber gerade weil sich beide Parteien schon seit vielen Jahren kennen, bin ich immer davon ausgegangen, dass es letztlich weniger um politische Differenzen ging als um alte persönliche Rechnungen, die da beglichen werden sollten.

    Das ist hier jetzt nicht der passende Ort um die diese Diskussion zu führen. Und ich will auch nicht Broder per se in Schutz nehmen. Das hat er nicht nötig. Wenn er Feinde hat, kann er sich schon selber verteidigen (s. „Schmock der Woche“).

    In der jetzigen Diskussion um Dänemark fand ich seine Position jedoch vertretbar auch wenn sie für die Mainstream-Medien in diesem Land zu radikal ist und aus Sicht der jüdischen Gemeinde als „rechts“ interpretiert wird.
    Was das Hohmann-Foto angeht, kann ich mir das nicht erklären, wenn ich an seine damaligen Artikel zurückdenke.

    Egal, wenn diese ganze Cartoon-Glaubens-Krise irgendwas Gutes hat dann, dass in dieser Gesellschaft wieder einige wichtige Fragen gestellt werden (Rolle der Medien, Strategien öffentlicher Propaganda in Diktaturen, friedliches Zusammenleben in unserer Gesellschaft).
    Allerdings sind die Antworten zZt. noch sehr diffus. Aber so ist das meistens im Gefecht. Man muss erst warten bis sich der Pulverdampf verzogen hat, dann wissen wir alle mehr.

  25. 25
    Nil

    Ok Leute,

    es ist soweit. Höchste Zeit für eine Medienpause in diesem Thema. Bin gerade beim Zappen im ZDF gelandet. Wenn jetzt auch noch Dumpfbacke Kerner sich dazu äußern muss und seine dummdreiste, geheuchelte Naivität zur Schau stellen darf, dann wird es höchste Zeit die Reißleine zu ziehen.

    Ratschhh…

  26. 26
    Rike

    Marcel,
    ich weiss dass man hier keine richtigen Vergleiche ziehen kann, weil es immer unterschiedliche Hintergründe sind, die zu Vorurteilen führen.
    Natürlich sucht man sich seine Krankheit nicht aus. Muslime haben zumindest theoretisch die Möglichkeit, sich für einen anderen Glauben zu entscheiden. Und sie können selbst entscheiden, wie sie ihn leben.
    Gemeinsam ist, dass man einfach so mit Menschen in einen Topf gepackt wird, obwohl man mit denen nur EINEN gleichen Nenner hat, sich in vielem anderen aber eigentlich grundsätzlich unterscheidet.
    Und das ärgert mich unglaublich. Genau aus diesen Verallgemeinerungen entstehen die Konflikte. Man sollte sich entweder die Mühe machen ganz genau hinzugucken, Und wenn das nicht möglich ist, dann ist man eben vorsichtiger mit dem was man sagt und tut.

    Nicht: Die Muslime spinnen und sind viel zu empfindlich.
    Sondern: Die Muslime, die mit Gewalt drohen, oder sie anwenden, handeln falsch.
    Alle anderen Muslime haben alles Recht der Welt zu sagen bzw. mit friedlichen Mitteln auszudrücken, dass sie sich beleidigt oder verletzt oder provoziert fühlen.

    Karikaturen sind bei uns eine Art, Denkanstösse zu geben. Wenn andere sich aber dadurch ernsthaft beleidigt/verletzt fühlen, dann sollte man tatsächlich sagen, dass einem das leid tut. Und versuchen einen anderen Weg zu finden, seine Meinungen oder Fragen oder Denkanstöße zu kommunizieren.

  27. 27

    Oh, ich kann Dir das mit bild schon erklären: Es gab letztes jahr in München ein Treffen der führenden Köpfe der deutschen rechten bis rechtsextremen Bloggerszene, den sog. „prowestlichen Heimatabend“. Unter anderem mit Stefan Herre, der bei Myblog das Blog Politically Incorrect führt, vor kurzem durch einen Mordaufruf und gepostete Adressen von angeblich linken Zielpersonen aufgefallen. Herre nun vertritt folgende Meinung: „Der von der deutschen Gesinnungs-Polizei zum öffentlichen Schweigen verdammte frühere CDU-Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann…“ und promotet auf seiner Website denn auch die Hohmann-Rede und einen Verein für den Knaben. Am Ende gab es dann noch ein paar Bilder, und da stehen sie nett lächelnd nebeneinander, der Broder und der Herre.

    Und ganz offensichtlich versteht man sich bis heute so gut, dass Broder Herre sowos bei achgut.de und auf seiner Seite mehrfach verlinkt hat. Warum er das tut? Nu, politisch ist man wohl auf einer Wellenlänge. Und Broder hat spätestens nach 9/11 einen politischen Schwenk vollzogen. Seine Attacke auf den Spiegelkritiker Oliver Gehrs war nur noch zum Kopfschütteln, sogar gegen Thor Kunkel musste der Spiegel wegen Broders Text eine Unterlassungserklärung abgeben. Vielleicht schätzt er das Frontpagemag ja, weil dessen Gründer einen ähnlichen Weg gegangen ist, von ganz links nach ganz rechts.

    Ansonsten kann ich nur raten, achgut.de mal etwas genauer zu lesen – da läuft Broder unplugged, da werden die Stichworte für den Brand gegeben, als dessen Sachverständiger er dann beim Spon und bei Tagesspiegel auftritt.

  28. 28

    Nachtrag zur Klarstellung: Nicht Herre hat den Aufruf und die Adresse gepostet, sondern es wurde kommentiert und teilweise mit Wissen der Verantwortlichen stehen gelassen.

  29. 29
    Nil

    Danke für die Aufklärung. Ich muss jetzt nach meiner mehrtägigen Islamismus-Mohammed-Karikaturen-Kampf-Diät erstmal wieder den Boden finden. Höchste Zeit für gute Nachrichten.

  30. 30

    Rike,
    Nicht nur Muslime, die mit Gewalt drohen, oder sie anwenden, handeln falsch. Und ich denke, dass darauf darf man ruhig auch mit drastischen Worten hinweisen.

    Ich habe darauf mit drastischen Worten hingewiesen, als Pat Robertson, christlicher Fernsehprediger in den USA, zur Ermordung von Hugo Chavez aufgerufen hat und ich weise da auch drauf hin, wenn muslimische religiöse Führer zur Gewalt aufrufen.

    Jyllands Posten hätte allen Grund gehabt, sich für die provozierenden Karikaturen zu entschuldigen – bis zu dem Tag, als die Proteste gewalttätig wurden. Ab diesem Tag war die Geschichte nicht mehr die, dass Jyllands Posten häßliche Karikaturen druckt, sondern dass Gewalt wegen irgendwelcher Karikaturen ausgeübt wurde.

    In Anbetracht der Gewalt finde ich es legitim zu fragen, wie das mit dem religiösen Empfinden denn so im Einzelnen ist. Gar nicht weit von hier entfernt wurde ein junges Mädchen vor etwa einem Jahr von einem ihrer Brüder aus religiös motivierten Gründen erschossen, weil sie wie eine Deutsche gelebt hat. Und viel zu viele Jugendliche hier finden das richtig und gerecht.

    Dass die Drohung mit Mord allgegenwärtig ist, wenn gegen vorgeblich muslimische Gebote verstoßen wird, die nicht mit unserem Grundgesetz vereinbar sind, halte ich für einen weit größeren Skandal als eine mögliche Verletzung religiöser Gefühle durch Bleistiftzeichnungen.

    @Uceda
    Das siehst Du schon genau richtig. PI hätte allen Grund, sich zu schämen, wenn es nicht zu gewalttätigen Protesten gekommen wäre. Durch die Gewalt aber ist die Rechnung bei heute über 100.000 Page Views voll aufgegangen.

  31. 31

    Es ist gut, dass wir vernünftige Stimmen aus drei Weltreligionen gehört haben. Es wäre besser, wenn wir sie lauter hören würden. Nach einem Bericht bei SPON gibt es in Ägypten momentan keine Unruhen, weil geachtete „Imame und Professoren“ sich dagegen ausgesprochen haben. Warum funktioniert das nicht auch anderswo? In den islamischen Staaten scheint es eine große Rolle zu spielen, wer den Koran auslegt.

    Ich bin der festen Überzeugung, dass mit verantwortungsbewussten Geistlichen zumindest ein großer Teil der Gewalt verhindert werden könnte. Noch besser wäre es natürlich, wenn die Gläubigen schon soweit wären, aus Eigenverantwortung vernünftig zu handeln …

    Auch wenn das ein Traum sein mag: Könnten nicht in dieser Situation Menschen mit einer Ausstrahlungskraft wie Nelson Mandela oder Martin Luther King aufstehen und einfach für Vernunft eintreten? Ich will einfach nicht akzeptieren, dass Menschen immer wieder ihren Verstand aufgeben und in einem Mob aufgehen.

    Ich will auch nicht akzeptieren, dass in den Grabenkämpfen zwischen Blogs immer wieder mit Methoden der Verzerrung und Verfälschung gearbeitet wird. Genau diese Methoden haben den aktuellen Konflikt angeheizt. Sind die Stimmen der Vernunft nicht laut genug, um Blogger auf solche Methoden verzichten zu lassen?

  32. 32

    Stfanolix, ein gutgemeinter Ratschlag: Du solltest Dir mal Gedanken machen, was Du eigentlich willst; auf Blogs als zustimmender Kommentator reüssieren, die Sozialdemokraten als – Zitate -„Nationale Sozialisten“ und Wowereit als „hauptberufliche Party-Schwulette“ diffamieren – oder tatsächlich eine ausgewogene Stimme sein. Ich gebe gern zu, dass ich zu diesen Blogs eine deutliche Meinung habe und auch auf Ausgewogenheit verzichte, nur beruht die Haltung auf Fakten und Zitaten aus ihren eigenen Arbeit, wie auch gegenüber dem Zentralrat, der im klaren Gegensatz zur Hetze diverser islamfeindlicher, auf Eskalation setzender Blogs steht. Da mache ich übrigens keinen Unterschied zwischen diversen rechten und dem formal „linken“ Mein Parteibuch.

  33. 33

    Hier mal Meinungen der Islamischen Verbände in Deutschland:
    http://www.taz.de/pt/2006/02/09/a0124.1/text

    Die Türkische Gemeinde in Deutschland hat sich übrigens auch bereits vor einigen Tagen deutlich dazu geäußert.
    http://tinyurl.com/7cdbs

  34. 34
    nixxon

    Der Hinweis, dass diese Geschichte im Zusammenhang mit dem Judentum unmöglich gewesen wäre, ist vollkommen richtig. Auch JP selbst sagte gestern, dass auch Jesus-Karikaturen nicht machbar wären, weil man einen Aufschrei in der Bevölkerung fürchte. Besser lassen sich die doppelten Standards, nach denen JP, einschlägig bekannte Blogs in Deutschland und gewisse „Intellektuelle“ verfahren, nicht nachweisen.

  35. 35

    Und nochwas, Nil und ein paar andere: Die NS-Genese des von Euch verwendeten Negriffs Gutmensch ist zwar nicht schön, aber wenn Ihr Euch schon davon absetzen wollt, wie darf ich Euresgleichen dann nennen? Miescharakter vielleicht? Schlechtfigur? Übelperson? Was hättet Ihr gerne, Ihr habt freie Auswahl!

  36. 36
    Nil

    Ich für meinen Teil kann mir der Bezeichnung Kritischer Hedonist ganz gut leben:)

    Gibt es Belege für die NS-Genese der Bezeichnung Gutmensch? Bis dahin verweise ich auf: http://de.wikipedia.org/wiki/Gutmensch

  37. 37
    Nil

    ok, schon gefunden. Wenn auch nicht besonders beweisstark von Jürgen Hoppe (WDR): http://www.djv.de/aktuelles/presse/archiv/2002/21_04_02.shtml

  38. 38

    Dass Du damit leben kannst, ist klar – wenn Du den Begriff bekommst. Blöderweise tendieren von Miescharakteren blöd Angemachte dazu, das eher in andere Richtungen zu interpretieren, auch wenn sie sich damit der Gefahr aussetzen, vielleicht nicht mehr als Gutmenschen wahrgenommen zu werden. Womit ich auch leben kann. Von wegen der hedonistisch zerlegt kritisierte Kritiker, oder so.

  39. 39
    nixxon

    „Kritischer Hedonist“… Das hört sich nach Hecht an.

  40. 40
    Nil

    verstehe ich das richtig? Ich bin der Miescharakter, Du der blöd Angemachte, der evtl. nicht mehr als Gutmensch wahrgenommen wird und sich deswegen präventiv gegen Kritik von außen in Stellung bringt?

    Von mir aus. Nach allem was ich in Deiem Blog gelesen habe, glaube ich ja gar nicht, dass wir soweit voneinander entfernt sind. Aber das wirst Du vielleicht anders sehen. Kein problem.

    Was genau soll eigentlich ein Chickenhawk sein (Wennn wir schon mal beim Etikettieren sind)?

  41. 41
    nixxon

    „Chickenhawk n. A person enthusiastic about war, provided someone else fights it; particularly when that enthusiasm is undimmed by personal experience with war; most emphatically when that lack of experience came in spite of ample opportunity in that person“™s youth.“

    http://nhgazette.com/news/chickenhawks/

  42. 42

    @ Nil – aber nein: Würde ich Dich als Miescharakter bezeichnen wollen. würde ich das tun. Es stellt sich halt die Frage, ob die, die – unter anderem von Dir – als Gutmenschen lächerlich gemacht werden, Dir noch grossartige gefallen tun. Ich sehe mich ja nicht als Gutmensch, dazu bin ich ganz sicher nicht kuschelig genug.

  43. 43

    @Gutmensch: Dieser Begriff ist wohl wirklich der LTI zuzuordnen.
    Joseph Goebbels gebrauchte ihn ab 1941, abgeleitet aus dem jiddischen
    a gut Mensch. Der französische Begriff Bon Homme, der guter großherziger
    Mensch bedeutet (vgl. Bon Homme Richard), aber häufig eher so etwas wie
    treudoof beinhaltet, könnte ebenfalls Pate gestanden haben. Fest steht,
    dass der Begriff heute meist verwendet wird, um Altruismus und soziales
    Engagement zu negativen Eigenschaften umzumünzen, daher würde ich einfach empfehlen, ihn nicht zu gebrauchen.

    vgl.

    # Das Wörterbuch des Gutmenschen Bd. 2, Edition Tiamat 2001 ISBN 3923118643

    # Gerhard Henschel: Das Blöken der Lämmer. Die Linke und der Kitsch, Edition Tiamat, 1994 ISBN 3923118732

    @Stefanolix: Ich hatte Dich als Mitdiskutanten auf rebellmarkt einmal sehr geschätzt, insofern weiß ich nicht, was Dich zu den Rechtsbloggern trieb, aber ich muss uceda hier rechtgeben.

  44. 44

    Wo bleiben eigentlich fundierte Hintergrundanalysen zum Karikaturenstreit? Warum sind Monate später Proteste gegen die Karikaturen organisiert worden?

    Ich habe dazu gerade mal einen lustigen Text geschrieben:
    Ein fiktives Gespräch

    Was haltet ihr davon?

  45. 45

    Und könnt ihr das vor allem bitte dann bei Bedarf bei Marcel diskutieren? Danke.

  46. 46

    @Uceda: Bitte Quellen und Fakten nennen oder diesen Vorwurf fallenlassen. Der bewusste Artikel, den ich in dem Blog S & W kommentiert habe, hatte weder etwas mit Neonazis noch mit Rassismus zu tun. Es ging um die Schutzräume für Religionen, die sie sich selbst zumessen möchten, ein zutiefst liberales und nicht ganz unwichtiges Thema. Und den Zentralrat der Juden gegen diesen Artikel ins Feld zu führen, hat schon etwas von Geschmacklosigkeit an sich. Ich muss hoffentlich nicht deutlicher werden. Ich denke, dass die Erklärung des Zentralrats der Juden in allererster Linie auch von denen gelesen und verstanden werden sollte, die sie zitieren … Ich habe vor vielen anderen für Zurückhaltung und Vernunft plädiert und das auch an lokalen Beispielen erklärt.

    @Che2001: Es hat inzwischen einen Wahlkampf und einige andere unerfreuliche Ereignisse gegeben. Schon vergessen? Ich denke, dass sich die Zeiten gewandelt haben und dass man weder mit ausgewogenen noch mit liberalen Meinungen dort eine Chance hat. Das ist eben ein Lernprozess.
    Ich muss nochmals sagen — und ich finde es schlimm, dass man das betonen muss: Ich trete in meinem Blog gegen neonazistische Meinungen auf, ich trete auch in meinem Umfeld gegen Neonazis auf. Das ist nach meinem liberalen Verständnis eine Selbstverständlichkeit. Natürlich bleibt an jedem etwas hängen, der mit Schmutz beworfen wird. Aber in meinem Blog wird sich sicher kein Artikel finden, der Ihre These stützt. Bitte gewöhnen Sie sich daran, dass es auch Menschen gibt, die zum einen gegen Nazis stehen und zum anderen nicht linksradikal sind. Und wenn das nicht in die vorgestanzten Schablonen passt, dann fertigen Sie sich bitte eine neue Schablone an. Auch wenn das wehtut …

    So, und alles weitere kann dann wohl in meinem Blog diskutiert werden. Vielen Dank.

  47. 47

    Dazu gibt es ein tolles Beispiel auf der Diskussionsseite ‚lautgeben.de‘. Da ging es um den Gegenkandidaten von der CDU. Man schwätzte über seine Eskapaden und plötzlich tauchte da auch ein Kommentator auf, der rüde gegen Herrn Wowereit auskeilte. Und nun? Sind jetzt alle Kommentatoren in Sippenhaft, weil sie da etwas zu dem Thread beigetragen haben?

    Sorry, das muss ich noch zu dem perfiden Vorwurf loswerden, ich würde mich an Blogs beteiligen, auf denen der regierende Bürgermeister Berlins diffamiert wird. Ich sehe als Liberaler die Lebensweise Herrn Wowereits natürlich auch mit der liberalen Grundeinstellung, seine sexuelle Präferenz zu tolerieren. Und wer Wowereit diffamiert, würde ja auch andere homosexuelle Spitzenpolitiker mit diffamieren.

    Ach, und wollen wir jetzt mal nachsehen, wie in linken Blogs über Westerwelle hergezogen wurde?

  48. 48

    nochmal zu Ayaan Hirsi Ali.

    jetzt ist ein aktueller artikel aus der zeit im netz:
    http://www.zeit.de/online/2006/07/Ayaanhirsiali?page=all

  49. 49

    Ich denke aber auch, dass wir in D und Europa gefordert sind, uns selbst über die islamischen/arabischen Staaten aufzuklären. Wenn das alte Wort „Schulen ändern sich langsamer als Kirchen“ nicht so viel Wahrheit in sich hätte, dann würde ich sogar vorschlagen, dass man sowohl in Religion als auch in Ethik oder Gemeinschaftskunde Pflichtstunden über dieses Thema einführen sollte. Zum verzerrten Bild, auf das wir nicht hineinfallen dürfen, vielleicht noch ein kurzer Hinweis auf diesen Artikel http://stefanolix.blogg.de/eintrag.php?id=84 in meinem eigenen Blog.

  50. 50

    »Was kriegen eigentlich weibliche Selbstmordattentäter als Belohnung?
    72 unberührte Männer?
    Das ist nicht so toll.«

    das ist von Shabana Rehman.
    (ein längerer artikel über sie: schon wieder in der zeit)

    man kann von den individuellen äusserungen der damen halten was man will, ihr mut, so zu reden, verdient uneingeschränkten respekt.

    und wenn es irgendetwas gibt, was unterstützenswert ist, dann ist es das: die rolle der frau in den islamischen gesellschaften zu reformieren.

    es ist nur etwa 100 jahre her, da haben zigarrenrauchende weiber die schaufenster von harrods einschmeissen müssen, um im zivilisierten westen das wahlrecht zu erkämpfen…

  51. 51

    Remarks, questions and responses from both leaders are often jeered or cheered loudly by their respective party backbenchers. ,