Die Japsen und die Yugos Kroaten. Meine Fresse. Gefährlichster japanischer Torschuss in der 34. Minute, allerdings aufs eigene Tor. Torhüter Kawaguchi wollte wohl zu den allergrößten seiner Zunft aufschließen und nicht nur Elfmeter killen wie der Torwart, dem ein paar Buchstaben fehlen (Petr Cech), sondern auch die sympathisch tölpelhaften Blackouts der Titanen Lehmann, Kahn, van der Sar oder Dida nachahmen.
Als wäre der ägyptische Torgott Nietriffsdu höchstselbst mit dem Sonnenwagen seines Kumpels Ra hernieder gefahren und hätte all die auf dem Platz lahmenden Fußballzwerge mit sonnenhellem Lichte geblendet, so vermuteten sowohl die in erträglichem Blau gewandeteten Ostasiaten als auch die im wie immer unerträglichen Clownskostüm spielenden Adria-Anrainer den Kasten oft im Seitenaus. Dort aber wartet auf den Ball nur eins: das Seitenaus.
In Hälfte Zwo manövrierte Yanagisawa den Ball schlau und gekonnt neben das kroatische Tor. Aus 10 Zentimetern Entfernung. Während ich noch von Weinkrämpfen ob meines Mitleids mit Japans Trainer, dem weißen Pelé, geschüttelt wurde, bestätigte Kranjcar seine Mitgliedschaft im Yanagisawa-Fanclub und tat es vor dem japanischen Tor seinem Idol gleich.
Es gibt Wichtigeres im Leben eines 32jährigen, als diesem Spiel mehr Text zu schenken als nötig. Jetzt gleich Australien den Sieg gegen Brasilien zu wünschen zum Beispiel. Deswegen mein bescheidener Rat an beide Mannschaften: für eine potentielle Neuauflage dieses Spiels einfach mal Stürmer statt Torwart spielen lassen in einem kreativen 4-4-3.
Aber ich mag den Japaner trotzdem, solange er kein Fußball spielt.
Not gegen Elend passt. Es würde mich wundern, wenn Japan oder Kroatien es noch ins Achtelfinale schaffen. Australien hat bei ähnlich starker Leistung wie gegen Brasilien bessere Aussichten.
Also die Schuld am vermeintlichen Patzer des japanischen Torhüters würd ich mal eher den mangelhaften Platzverhältnissen in die Schuhe schieben. Bei dem Sprung den der Ball da auf einmal gemacht hat hätte wohl kein Torhüter der Welt den noch gefangen.
Doch Benjamin, die anderen hätten sich alle mit direkt vor den Ball und nicht daneben gestellt.