Was ich erwarte von diesem Film? Das Negative in drei Worten vorneweg: Zu viel Naidoo.
Entrückung. Ganz viele erwachsene Menschen, die sich verhalten, als wären sie zwölf Jahre alt und wären beim ersten Boygroup Konzert und einer der Jungs hätte in die Menge gehustet. Verhalten, wie viele diesen Sommer (nicht das Husten). Wie ich auch. Wie andersartig neu wir teilweise waren.
Ein hoffentlich weitestgehend unkommentierter Film, der einen dieses schöne Ereignis aus einer anderen Betrachtungsweise noch einmal erleben lässt.
Einblicke, die sagen, wie normal diese Menschen am Ball sind. Wie weit weg vom Platz diese semiprofessionellen Aftergameinterviews doch sind, weil der Terror oder die Euphorie im Kopf zu ganz anderen Zeitpunkten stattfindet. Wie geplant die Tore und Pässe waren, oder auch nicht. Mal Mäuschen spielen. Wird es nicht, aber ich wünsche mir das.
Vielleicht auch etwas enttäuscht sein, weil Lahm nicht nur im Fernsehen so redet. Sondern immer quäkt. Und ihn deswegen mögen. Und weil Hitzkopf Lehmann abseits des Platzes so friedlich scheint. Und immer noch nicht wieder in die Handschuhe spuckt und…
Ein bißchen Gewinner sein, obwohl wir es nicht geschafft haben. Und ich bin mir nicht sicher ob ich den Film genauso gespannt erwartet hätte, wenn wir Weltmeister geworden wären, weil es schon zu durchgekaut wäre.
Und endlich mal wissen was auf diesem verdammten Papierfitzel stand, den Lehmann in die Hand gedrückt bekam, bevor Argentinien erledigt wurde. Oder wie Psychologie mit leeren Papierzetteln funktioniert.
Und ganz im Geheimen hoffe ich einige Taktiken/Ansprachen des Trainers herauszufiltern, die Herr Finke meinem SC Freiburg mal beibringen könnte, bevor letztiger endgültig in Liga 3 verschwindet.
Ich hoffe, der Film wird gut.
Erwartungen skyhigh. Den Film könnte ich im Kino nur schauen, wenn alle anderen ausgesperrt würden. Im Stadion mit den Spacken rumstehen, ok. Heulen, ok. Nicht aber im Kino.