Während man sich bei Maingold einige Gedanken zum Umgang als Blog mit PR macht, kann man bei WIRED erleben, wie so etwas in weitaus größerem Rahmen abgeht.
Wired-Autor Fred Vogelstein hatte einige Interviews mit leitenden Angestellten von Microsoft für seinen Artikel über Channel 9 geführt und einen insgesamt für MS positiven Artikel geschrieben.
Was (natürlich) auch genau das war, was die betreuende PR-Agentur Waggener Edstrom wollte. Diese Tatsache allein dürfte Vogelstein, seit über 20 Jahren Journalist, nicht überraschen, denn das ist der Job einer PR-Firma. Mit welcher Akribie Waggener Edstrom jedoch seine gesamte Recherche begleitete, mit wie vielen internen Kommentaren zu Vogelsteins Person und Arbeit die PR-Agentur die MS-Mitarbeiter vorbereitete, war Vogelstein bisher nicht bekannt.
Nun aber liegt ihm und uns – offenbar tatsächlich durch einen Fehler in der Mail-Kommunikation und nicht absichtlich – das Briefing der PR-Agentur zu seiner Arbeit vor (PDF), das für Microsoft erstellt wurde. Und der Journalist, der die Lektüre des Dokuments mit dem Einsehen seiner FBI-Akte vergleicht und sich zunächst auf eine möglicherweise tolle Story freute, fühlt sich nur noch „seltsam“:
(…) Wenn man das Memo genau liest, wird klar, dass mein Erlebnis mit Microsoft der Abschluss ihres Spiels war. Ungefähr sechs Monate lang hatten sie daran gearbeitet, eine WIRED-Story über Channel 9 zu bekommen und hatten drei Führungskräfte dafür abgestellt, sich mit Herausgebern des Magazins zu treffen, in der Hoffnung, sie so zu ködern. (…)
Waggener-Edstrom-Präsident Frank Shaw spielt in seinem Blog (nicht ohne kleinere Seitenhiebe auf Vogelstein) die Bedeutung des Dokuments etwas runter, während sich WIRED-Chefredakteur Chris Anderson fragt, ob er als verantwortlicher Redakteur tatsächlich die Geschichte bekommen hat, die er haben wollte, oder ob er sich das nur einbildet und er in Wahrheit nur besonders gut von Microsofts PR-Maschine eingewickelt wurde.
Auch in Anbetracht der Tatsache, dass Microsoft bei Channel 9, einem Blog-Netzwerk, von einer neuen Transparenz innerhalb des Unternehmens redet, ist die ganze Geschichte ein Lese-Leckerbissen. In Bezug auf den Umgang zwischen PR und Journalisten und vielleicht auch hinsichtlich dessen, was auf Blogs in den nächsten Jahren noch zukommen kann, ist sie viel mehr als das.
Nur, um Bashing-Vermutungen vorzubeugen: Die Geschichte hätte sicher auch bei Apple oder anderen Unternehmen passieren können.
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Sehr bedenklich, das Ganze..
Das erinnert schon irgendwie an Scientology.
Der Dokumentarfilm „The Corporation“ hat ja schon eindrucksvoll bewiesen, dass globale Unternehmen nach ICD-10 eigentlich Psychopaten sind.
Ich hätte gerne die Daten gesehen, die der Journalist über seine Gesprächspartner bei Microsoft vorhält. Dann wäre die Geschichte runder gewesen. Ich habe nicht alles gelesen, aber in den Ausschnitten, die ich sah, war die übliche Management Summary, damit die Vorgesetzten/Kunden nicht vollkommen doof da stehen.
Bei Wal Mart, die von edelman betreut werden, hat ein Techniker einen kritischen Journalisten abgehört – die Geschichte im New Yorker ist auch lesenswert. Im Zweifelsfall hilft es, kategorisch PR zu umgehen und Blogger, die sich an PR verkaufen, entsprechend zu outen. Das ist für die Betreffenden durchaus lehrhreich.
Bandini bringt es auf den Punkt, Vogelstein selber schreibt es auch:
I’ve been a journalist for more than 20 years and always assumed that the people I interview do as much homework on me as I do on them.
Das ganze beruht doch auf Gegenseitigkeit.
Der Interviewer bereitet sich auf das Interview vor und besorgt sich da aus verschiedenen Quellen Informationen, auch Vorschlaege was man denn so fragen kann und wie (war da nicht neulich ein Interview wo wir Dir Fragen gegeben haben?) oder wo und wie man bohren muss um seinen „Scoop“ zu bekommen.
Der Interviewte macht das gleiche, was werde ich wohl gefragt werden, wie bekomme ich meine Message rueber, welche Fallen will er mir eventuell stellen um Sachen rauszubekommen die ich noch bekanntgeben moechte. Ist doch sein gutes Recht und wenn er das nicht machen wuerde waere er schoen doof.
Du und Sascha haben sich bestimmt auch abgesprochen was ihr ueber Adical oeffentlich machen wollt und wann. Tips gegeben was irgendein Journalist gefragt und was ihr darauf geantwortet habt.
Und auf einmal sind alle verwundert und finden das bedenklich? Sorry, das finde doch etwas laecherlich.
Armin, die Tiefe der Vorbereitung habe ich, obwohl ich ähnliche Briefings kenne, so noch nicht gesehen. Vogelstein offenbar in 20 Jahren auch nicht.
Sorry Johnny, das kann ich da bei bestem Willen nicht rauslesen. Vogelstein sagt doch selbst dass er von dem Interviewten die gleiche Vorbereitung erwartet wie die die er selber betreibt.
Er zapft doch auch verschiedene Quellen an und verlaesst sich nicht auf das was er schon weiss. Er hat genauso Zutraeger wie die Gegenseite. Er wird sich auch in der Tiefe vorbereitet haben.
Also wird er das gleiche von seinen Gespraechspartnern erwartet haben.
Aber komm: die Art, wie der mögliche Verlauf der Interviews vorrecherchiert wurde inkl. Antwort-Vorlagen, wie Vogelstein beobachtet wurde vorher und die Tatsache, dass ein Dutzend Leute offenbar ein halbes Jahr lang an dem Ding gesessen hat? Finde ich schon etwas überspitzt, das noch als „Recherche“ zu bezeichnen.
Ich schaetze mal dieses Dutzend wird auch noch andere Sachen gemacht haben, auch wenn es auf einen schnellen Blick vielleicht nicht so aussieht. Er schreibt ja auch „involviert“, nicht „haben sich ausschliesslich damit beschaeftigt“. Das kann bedeuten dass 10 von diesem Dutzend nur ein paar Stunden dafuer aufgebracht haben.
Antwort-Vorlagen? Das duerfte Standard sein. Jede groessere Firma duerfte Press Q&A haben wo Antworten auf moegliche Fragen „vorgeschlagen“ werden. Einfach um ein moeglichst einheitliches Bild einer Firma nach aussen zu geben und nicht wiederspruechliche oder missverstaendliche Antworten zu geben.
Mal davon abgesehen, jeder vernuenftige Bewerber auf einen Job sollte das eigentlich aehnlich machen. Sich ueberlegen was fuer Fragen kommen koennten und wie man diese gut beantworten kann. Wie man dabei das Gespraech in die richtige Richtung steuern kann und wie man Sachen umbiegt. So etwas kann mehrere Stunden pro Vorstellungsgespraech dauern. Das ist in gewissem Sinne das gleiche, nur kleiner.
Das mag ja alles sein. Aber hast du nicht auch den Eindruck, dass damit Kommunikation ad absurdum geführt wird? Wäre es dann nicht leichter und kostensparender, wenn Unternehmen ihre Interviews nicht führen, sondern einfach gleich von PR-Agenturen schreiben lassen (was es ja auch gibt…)?
Was für ein Aufwand allein mit dem Ziel der kompletten Kontrolle.
Und bitte auch beachten, warum ich das poste: Es geht um das, womit sich – anfangs sicher in kleinerem Rahmen – auch Blogs beschäftigen müssen, falls sie an Relevanz gewinnen.
Mal ganz unparteiisch eine Frage:
Haben alle die sich darüber unterhalten das Dokument auch mindestens einmal gelesen und verlassen sich nicht nur darauf, was andere darüber sagen, was denn drin steht?
Ich habe nicht so den Eindruck.
Definiere Kommunikation ;-)
Wie werden die Nachrichten die ein Unternehmen kommunizieren muss und will in die Welt getragen? Wie klar und eindeutig muessen sie sein?
Man kann es sich einfach machen und sagen jeder Mitarbeiter bloggt halt wie er lustig ist und wir sind alle ganz toll modern und offen und haben keine Geheimnisse. Fragt sich nur was dann dabei rauskommt.
Das mag bei einer kleinen Firma vielleicht noch funktionieren, ab einer gewissen Groesse habe ich da so meine Zweifel dran. Ist das dann noch fuer die Kunden sinnvoll?
Nehmen wir mal an Sascha Lobo schreibt auf seinem Blog Adical geht im April live und Anzeigen fuer Hundefutter wuerden nicht angenommen. Kurz darauf lese ich bei Dir Adical startet schon im Maerz und Du liebst Hunde, also gibt’s ganz viele Hundefutteranzeigen. Ich als Hundefutterproduzent werde mir denken, was ist denn das fuer ein Saftladen, da gehe ich lieber woanders hin. Mein Freund der Reporter schreibt, ‚Adical ist ein Saftladen bei dem die rechte Hand nicht weiss was die linke tut‘ nachdem Du ihm auf die Frage nach Pop-up ads gesagt hast nie und nimmer, als er spaeter bei Sascha noch mal nachhakte erzaehlte der ihm mit einem Augenzwinkern er haette da ein paar neue Technologien in Entwicklung die ihr vielleicht doch mal anwenden wuerded.
Und nun? Lange wird sich Euer Laden dann nicht halten. Ein sehr grosser Teil von Kunden wird entweder gar nicht erst kommen oder schnell wieder abspringen, die wenigsten wollen mit einer Firma zusammenarbeiten die chaotisch ist und wenig bis keine Planungssicherheit bietet.
Ist dann ein Versuch die Kommunikation in mehr oder weniger geordnete Bahnen zu lenken so schlecht? Ist die Kontrolle wirklich so komplett, bzw ist es wirklich echte Kontrolle? Und ist der Aufwand wirklich so gross wie er erscheint? Da habe ich meine Zweifel dran. Das mag vielleicht dem Outsider so erscheinen, ich glaube so gross war der Aufwand gar nicht.
Ebenso ist es keine Loesung die Interviews von den PR-Agenturen schreiben zu lassen. Ich glaube nicht dass die Interviews eine Einbahnstrasse sind. Durch sie lernt der Interviewte naemlich auch was der Journalist ueber die Firma oder ihn denkt und kann dann seine Kommunikation oder auch andere Aktionen daran anpassen.
Ich glaube das ganze ist einiges komplexer als es auf den ersten Blick erscheinen mag.
Werden sich Blogs damit befassen muessen? Klar. Aber sollten sie das nicht sowieso? Hinterfragen, nachdenken, nicht alles was ihnen erzaehlt wird dumpf wiederkauen, selber denken. Alles nichts neues.
Wird sich die Kommunikation von Unternehmen egal welcher Groesse aendern und wie? Sicherlich. Wohin weiss ich nicht. Was nichts daran aendert dass die Kommunikation in meinen Augen ein einheitliches (im Sinne von nicht widerspruechliches) Bild transportieren muss. Kunden wollen Sicherheit, Gewissheit, Verlaesslichkeit, sonst sind sie ganz schnell weg.
Das schräge an solchen Artikeln ist, dass ich jetzt Channel 9 kenne. Nie gehört vorher.
Channel 9 ist doch die Microsoft-Werbeveranstaltung, die – war es letztes Jahr? – praktisch so getan hat, als hätten sie RSS erfunden.
Ich finde da hat sich die eine Seite einfach besser vorbereitet als die andere. Wenn das stimmt, was in dem Rundschreiben über Fred Vogelsteins Art und Weise Interviews zu führen steht, dann ist doch eine gute Vorbereitung aller Beteiligten eine verständliche Sache.
Ich denke viele Interviews laufen so ab. Die Vorgehensweise ist doch leicht nachvollziehbar.
Interessantes Thema, das viele Frage aufwirft.
Als Journalist waere ich sicher auch beleidigt, wenn ein Interview so akribisch vorbereitet wird, dass man nur noch von Kontrolle sprechen kann. Schliesslich moechte man eine Story, also etwas Eigenes und Neues in Erfahrung bringen und berichten. Verstaendlich, frueher funktionierte es auch so, da hat man ein Inetrview gefuehrt, um etwas Neues zu erfahren und Interviews gegeben, um neue Informationen zu veroeffentlichen.
Heute haben viele Konzerne eine eigene PR-Agentur, also eigene Journalisten, wenn man so will. Die entscheiden, wann man welche Informationen weitergibt.
Das Medien oft nur noch die PR-Agenturen der Firmen und Politik sind, hat sich noch nicht im Bewusstsein niedergelassen. Statt zu berichten, wer was gesagt hat, sollten Journalisten ihre eigenen Inhalte finden, recherchieren und berichten.
Sorry.
In Deutschland ist eine solche aufwändige Vorbereitung gar nicht erst notwendig. Selbst „žQualtiätsmedien“ (ganz vorne dabei: Spiegel, Spiegel Online) übernehmen (immer öfter) einfach (leicht verändert) die Pressemitteilungen. Das war zuletzt an der „žBerichterstattung“ zu „žSecond Life“ ganz deutlich zu sehen. Um was es hier wirklich geht (Pyramidenmodell etc.), ging dabei vollkommen unter. Ein anderes Beispiel ist der Unsinn, den DPA (z.B. via Heise: http://www.heise.de/newsticker/meldung/87427) letzte Woche über Sellaband.verbreitet hat. (Da war Spreeblick vor fast einem Jahr schon viel weiter …)
Und Politiker vermeiden „kritische“ Journalisten (einige gibt es ja noch) und gehen zju Gottschalk oder Christiansen …
@MakeAMillYen
Ja. Genau deshalb verstehe ich die Enttäuschung bzw. Verblüffung von Vogelstein. Er wurde durch eine professionelle Maschinerie zum nützlichen Idioten degradiert. Allein: Es wäre m.E. schon derbe übel, wenn die Presselandschaft nur noch aus nützlichen Idioten bestünde.
@Johnny
Amis bereiten soetwas gründlichst vor, das ist dort echt normal. Ich habe letzten(auch aus Versehen) ein Marketingkonzept von einer dieser modernen Bands in die Finger bekommen, ich sag mal mind. 20 Seiten, beginn des Marketings ca. 6 Monate vor Beginn der Aufnahmen. Es wurde genau vorgegeben wann welcher „content“ in welchen Blogs veröffentlicht wird. Da wurde wirklich nichts, aber auch gar nicht dem Zufall überlassen. Seitdem ich das gelesen habe, habe ich einen gewissen Respekt vor der Gründlichkeit der Amis.
Erschreckend nur das die amerikanischen Journalisten die Praktiken ihrer PR Agenturen nicht kennen.
12 : >> definiere Kommunikation
( erfolgreicher ) Informationsaustausch
– die Tautologie „erfolgreich“ ist für Mitleser mit Spargehirn –
der Terminus für die Aufgabe der PR ist auch gar nicht Kommunikation sondern Manipulation ( bzw Informationskontrolle, bzw Desinformation )
auch Missverständnis und Lüge z.B. fallen nicht unter „Kommunikation,“ sondern unter „Fehlkommunikation“ etc
an diesen Definitionen gibt es wenig zu rütteln, egal ob man sich der Soziologie, Psychologie, Informatik / Kybernetik, oder der Bellizistik bedient ( unter welcher man PR eigentlich einordnen müsste )
nur Medienfuzzis und deren Dozenten und Studiengänge verwechseln da was – aber das ist eine traurige andere Geschichte für einen anderen Tag
Armin: Ich verstehe deinen Ansatz, halte ihn aber aus meiner Erfahrung heraus für Wunschdenken und nicht der Realität antsprechend. Ich habe in den letzten 15 Jahren mit vielen wirklich großen Unternehmen gearbeitet und feststellen dürfen/müssen, dass dort auch nur mit Wasser gekocht wird und oft genug die eine Hand nicht weiß, was die andere tut. Und gleichzeitig gibt es viele Kreativagenturen, die gar nicht erst so tun, als wären sie nicht chaotisch und dennoch reißen sich große Kunden um sie, da die Resultate für sich sprechen. Das heißt nicht, dass alles egal ist, sondern dass deine Beispiele sehr überspitzt sind und – meine Erfahung – selten zutreffen. Wann hast du denn in einer (Fach)zeitschrift von einem Reporter mal gelesen „die und die sind ein Saftladen, mit denen sollte man nicht arbeiten“?
Und: Man redet nie mit Unternehmen, sondern immer mit Personen.
Deine fiktiven adical-Beispiele halte ich daher auch für etwas weit her geholt. Selbstredend bemüht sich auch adical um Klarheit, die meisten Leute erwarten jedoch von einem gerade gegründeten Unternehmen keine sofortige Perfektion. Fehler passieren, Missverständnisse auch. Und das Journalisten-Beispiel ist ein besonders feines: Denn wenn derjenige Journalist selbst konstruiert hätte, dass die Aussagen „keine Popups“ und „wir haben da noch andere Ideen“ etwas miteinander zu tun haben, hätte er einen Fehler gemacht und nochmal nachfragen müssen. Denn beide Aussagen widersprechen sich keineswegs.
Nervige Werbeformen: Egal, wie „innovativ“ – sie bleiben für die meisten Leser nervig.
Leider weiß man bei Adical z.Zt. nicht, 1. ob ihr für die Zukunft weiterhin vorhabt, eine Art „closed shop“ zu bleiben, 2. ob und in welchen Ausmaß ihr eure Werbekunden selber findet bzw. zu finden plant, 3. nach welchen Schlüssel ihr die verteilbaren Werbeetats unter den beteiligten Adical-Blogs zu verteilen plant, und 4. wieviel mit ca. 35% Provision bezahlte Arbeit tatsächlich dahinter steckt, wenn adical die von fremden Werbeagenturen kommenden Werbekunden an Adical-Blogs durchreicht.
Aber wir können darauf hoffen, dass unklare oder gar nebulöse Antworten nicht im Sinne von Johnny sind. Denn das Nachfragen: Das wird hoffentlich geschätzt.
Dean, den Text auf adical werde ich ändern.
Ja, ich schätze die ganze Diskussion sehr, schließlich lernen wir auch daraus, und ich beantworte deine Fragen gerne. Aber falls du in letzter Zeit mal einige der absurderen Reaktionen zu adical verfolgt hast (ich hoffe, du hast besseres zu tun), dann verstehst du sicher, dass man sich manchmal fragt, ob das „auf jede Frage antworten“ wirklich sinnvoll ist. Denn am Ende schreiben viele Leute eh, was sie wollen, und meist, ohne vorher einfach mal zu fragen. Es gibt z.B. jemanden, der behauptet, ein adical-Konzept für einen bestimmten Kunden zu kennen – weder haben wir Kontakt zu diesem Kunden noch gibt es dieses Konzept (das soll eh nicht unser Job werden). Dazu kommen noch ein paar andere, anonyme Mails an andere Blogs mit merkwürdigem Inhalt… es ist schon irre und befremdlich, was da so im Umlauf ist.
Und schließlich muss man sich auch wundern dürfen über den Anspruch oder gar die Forderung, „alles“ über adical wissen zu müssen (siehe Armins Gedanken zur Transparenz weiter oben). Mich wundert das schon. Fragst du z.B. andere Agenturen auch, was sie mit ihren Einnahmen machen? Oder andere Blogger? Ich nicht. ;)
Here we go:
Wer Werbung nervig findet, wird sie nervig finden, auch wenn sie von adical kommt, soviel steht fest. Wir denken trotzdem, dass wir den Nerv etwas im Zaum halten können, indem wir die unserer Meinung nach nervigsten Formen wie z.B. Popups oder Layer, die beim Aufrufen der Site Inhalte zudecken, nicht anbieten.
Closed shop: Es wird uns in den ersten Monaten gar nichts anderes übrig bleiben. Wir können einfach viel mehr Blogs nicht betreuen. Ihr missversteht vielleicht unsere Arbeit: Wir füttern hier nicht einfach Datenbanken und lassen auf Klick Werbung buchen. Ich würde supergerne ein Ad-Netzwerk für alle Blogs, die es wollen, machen, aber das wäre eine noch viel größere Nummer. Vielleicht geht es da mal hin, aber festlegen will und kann ich mich da noch nicht. Die Auswahl der ersten Blogs ist sehr subjektiv und ist sicher kritisierbar, dennoch noch einmal: Jeder andere, der etwas wie adical gestartet hätte, hätte auch seine eigene Auswahl getroffen. Welche denn auch sonst?
Und es gibt letztlich doch auch gar keinen Anspruch auf „adical für alle“. Es gibt mehrere Anbieter, die quasi „Werbung von der Stange“ anbieten, die man nutzen kann, nicht nur Adsense. Manchmal hört sich das (nicht bei dir), was man so liest, an, als würde adical anderen Blogs jetzt die Möglichkeit nehmen, Werbung zu schalten, was einfach Quatsch ist. Genauso gibt es auch bei adical keine Garantie, das plötzlich Einnahmen kommen.
Werbetats sind nicht immer einfach so verteilbar, es gibt auch Kundenwünsche, die man berücksichtigen sollte. Wenn ein Kunde sich bestimmte adical-Blogs ausgesucht hat und nicht alle will oder bezahlen kann, dann kann er auch nur diese paar buchen. Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass wir durch ein paar Ideen eine Art „Grundbuchung“ für alle in den Griff bekommen.
Es sind 30%, nicht 35%, die bei adical landen. Und die Frage danach, ob die Arbeit diesen Anteil rechtfertigt, könnte man auch als entweder etwas naive oder sehr respektlose ansehen, was ich jetzt mal nicht tue. :) Seit einigen Monaten beschäftigen sich insgesamt fünf Leute mit der Idee adical. Der Adserver muss bezahlt werden, Sascha ist seit Wochen auf Tour um mit Kunden zu reden. Die Buchungen müssen geplant und mit dem Kunden besprochen werden, Angebote geschrieben und neu geschrieben werden. Der Adserver muss bedient werden, Reportings müssen erstellt werden. Und auch dieser Kommentar hier kostet Zeit. Kurz:
Wir nennenEs ist Arbeit. :) Und vor allem: Niemand von uns startet adical, weil uns gerade langweilig war. Sondern weil wir glauben, dass das Unternehmen Geld verdienen kann. Viel Arbeit für wenig oder gar kein Geld: Das mache ich nur bei Spreeblick. Sonst nicht.Und warum geht’s hier eigentlich plötzlich um adical und nicht um das Posting oben? :) Wir sollten vielleicht auf adical.de bloggen, damit das nicht alles immer bei Spreeblick stattfindet.
Und warum geht“™s hier eigentlich plötzlich um adical und nicht um das Posting oben? :) Wir sollten vielleicht auf adical.de bloggen, damit das nicht alles immer bei Spreeblick stattfindet.
Wäre vielleicht gar nicht verkehrt, dann hat man eine konkrete Adresse.
Ja, sollten wir tun.