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Kein G8-Fazit

Die Bewertung der „Ergebnisse“ des G8-Gipfeltreffens überlasse ich nur zu gerne anderen. Denn den Wust aus strategischen Formulierungen, wirklich jetzt mal ganz ehrlich in Erwägung ziehenden Vorhaben und händeschüttelnden Gut8-Bekenntnissen zu entwirren ist mir unmöglich. Zu naiv ist offenbar meine Vorstellung von Politik als Vermittler und Regulativ zwischen wirtschaftlichen und sozialen Interessen, und gleichzeitig kann ich von mir nicht einmal behaupten, dass ich mehr als PR-Geplänkel erwartet hätte, an dessen Ende irgendeine Milliardensumme steht. Eine bessere Zukunft kost‘ ja nicht die Welt.

Von mir aus kann Miss World also das internationale Rettungsabzeichen bekommen, solange in diesem Land Kulturschaffende von Neonazis krankenhausreif geschlagen werden, messe ich sie an ihrem innenpolitischen Schaffen und schließe mich den allgemeinen Glückwünschen nicht an. Sobald die große Koalition Tempo 100 auf deutschen Autobahnen beschlossen und die Innenstädte autofrei bekommen hat, bemühe ich mich aber um einen persönlichen Gratulationstermin. Versprochen.

57 Kommentare

  1. 01

    „Mrs. World“ träfe es wohl eher.

  2. 02

    Es als Erfolg zu verkaufen, dass George Bush das Wort „ernsthaft“ in ein offizielle Klima-Statement beim Gipfel hinein“vorgeschlagen“ hat zeigt mit eines der Probleme der „Hochdipolomatie“: Für ausgebildete Parade-Diplomaten mag das ja ein sensationeller Erfolg sein, Realpolitik bleibt dabei häufig außen vor.

    In letzter Zeit scheint es mir mehr um Befindlichkeitspolitik zu gehen, als konkrete Dinge umsetzen zu wollen. Vielleicht ist das aber auch angesichts der (bösen) Globalisierung und Abhängigkeit von Börsen und Industrie auch gar nicht mehr anders möglich.

    Vielleicht ist das aber auch die Folge aus dem Umstand, dass den meisten Leuten nun mal mehr interessiert, wer Germanys Next Top Model wird und Datenschutz nur noch für Triebtäter und Raubkopierer wichtig zu sein scheint.

    So lob‘ ich’s mir: mit zynischschwarzen Gedanken in die Woche ;-)

  3. 03
  4. 04

    Die Frage zu Tempo 100 schoß mir eben auch gerade durch den Kopf. Der pendelnde Teil der Bevölkerung wird begeistert sein, wenn das Fahrverhalten der Wackeldackelfraktion dadurch bundesweit legitimiert wird.

  5. 05

    ich hab mich auch erschrocken über tempo 100….und ich hab nicht mal nen führerschein!

  6. 06

    @Johnny:
    Also das mit dem Tempo 100 muß nicht sein (mit Deiner Gratulation und dem Abwarten bis es beschlossen wurde).

    Ich denke Du solltest gratulieren, sobald die Politik ein solches Tempolimit (auch wenn ich es selber nicht befürworte) als Ziel ihrer Politik ernsthaft in Erwägung zieht.

  7. 07
    y

    wieso tempo 100? 350 mit Wasserstoff und Autopilot!

  8. 08

    Na okay. 120. Und erstmal ernsthaft in Erwägung ziehen. Deal?

  9. 09

    Faszinierend.

    Bei dem Gipfel sowie den dazugehoerigen Demonstrationen ist (wie eigentlich zu erwarten war) wenig bis nichts herausgekommen. Johnny greift dies auf, erwaehnt das Problem der Gewalt in einer sich spaltenden Gesellschaft und fuegt schliesslich noch einen ironischen Kommentar zum Tempolimit hinzu.

    Und was greifen 4 von 6 Kommentaren auf? Das Tempolimit.

    Na, dann braucht man sich um die Zukunft Deutschlands, Europas und der Welt ja eigentlich keine Sorgen mehr zu machen.

  10. 10

    Ich erhöhe auf 130.
    Laut irgendeiner Rede auf dem Kirchentag fängt der Klimawandel im Kopf an (link vergessen), damit erklärt sich einiges!

  11. 11
    Patrick

    Johnny, na nu? Du klingst.. mir fehlen die passenden Worte.
    Ist es desillusioniert? Nein, aber naja, du weißt sicher, was ich meine.
    Und mir fehlt auch die Erfahrung im Polit-Business um den Wust aus strategischen Formulierungen – wie du es nennst – zu entwirren. Aber ich bin mir sicher, dass hinter den Worten wirklich nicht viel mehr als Strategie steht. Und erfolgreich finde ich den Gipfel auf jeden Fall nicht· Was damit nicht zuletzt zusammen hängt.

    Und was das Tempolimit angeht: Hey! Ja, das ist ne klasse Idee!
    Endlich kann es nicht mehr zu so verfahrenen Situationen kommen, in denen mich ein Ford Fiesta ausbremst, wenn ich gerade für die Firma unterwegs bin, weil er der Meinung ist mit 100 auf die Überholspur rüberzuziehen, weil vor ihm ein LKW mit 90 fährt. Denn dann bin ich mit dem selben Tempo wie der Fiesta unterwegs!

    Gruß
    Patrick

  12. 12
    Patrick

    @ Armin

    In der Tat! Verwundert hat es mich auch. Aber ernsthaft: Ein Tempolimit 100 ist schon sehr krass. Und ich kann ehrlichgesagt auch nicht beurteilen, wie sehr die Geschwindigkeit in der Relation zum Umweltschaden steht. Ich kann mir vorstellen: sehr. Aber die Frage ist: Ist eine Geschwindigkeitsbegrenzung des Problems Lösung?

    Gruß
    Patrick

  13. 13

    @ Patrick

    Somit wir wieder beim Thema sind: Fiesta statt Politik :)

  14. 14
    Patrick

    Traurig.

    Aber wahr.

  15. 15
    marcus

    »die Innenstädte autofrei«

    WORD!!!

  16. 16

    Die Forderung nach Tempo 100, ist für den Klimaschutz das gleiche, wie das Fordern von mehr Geld, um Afrika zu retten!
    Augen auf und durch, oder was?

  17. 17
    matti

    @12: Völliger Quatsch, Tempo 100 ernsthaft in Erwägung zu ziehen ist platter Umweltpopulismus und steht Lippenbekenntnissen der G8 in nichts nach. ;)

    Das Einsparpotential durch eine „Senkung des spezifischen Kraftsoffverbrauchs“, also veränderte Fahrweise und technische Verbesserungen, beträgt laut Umweltbundesamt etwa 6% des gesamten Einsparpotentials in Deutschland. Ein kleiner Teil dieser 6% ließe sich wohl mit einem Tempolimit erreichen, wobei das Umweltbundesamt selbst das nicht mal in Erwägung zieht.

  18. 18
    Patrick

    @ matti

    Tatsächlich. Danke für die Aufklärung. Dann spar ich mir dann beim Autofahren doch das schlechte Gewissen für einen anderen Zeitpunkt auf, wenn ich das Gaspedal mal fester durchtrete ;-)

  19. 19

    Und ich kann ehrlichgesagt auch nicht beurteilen, wie sehr die Geschwindigkeit in der Relation zum Umweltschaden steht. Ich kann mir vorstellen: sehr. Aber die Frage ist: Ist eine Geschwindigkeitsbegrenzung des Problems Lösung?

    Es ist eine Frage wie man das ganze Thema angeht. Glaubt man an eine einzige grosse Loesung (Eine Art Big Bang Loesung aller unserer Probleme, die „die Politiker“ oder „die Wirtschaft“ oder „die XYZ“ halt zu finden haben) oder ist die Loesung vielleicht viele kleine Nadelstiche, viele kleine Beitraege zur Loesung eines grossen Problems?

    Ist ein Tempolimit die Loesung? Nein, natuerlich nicht. Aber ist sie Teil der Loesung? Ich meine hoechstwahrscheinlich ja. Aber da gehoert halt viel mehr dazu: Brauchen wir wirklich 2 Tonnen Stahl mit 250 PS um einen Menschen fuer 2km von A nach B zu bewegen? Oder reichen dafuer auch 7.5 Kilogramm und eine MS? Wie koennen wir mehr Menschen davon ueberzeugen dass letzteres ausreicht?

    Brauchen wir Grossdemonstrationen mit zehntausenden von Leuten um „die Politiker“ von etwas zu ueberzeugen? Oder koennen wir alle mit mehr Graswurzelarbeit unsere jeweiligen Abgeordneten zum echten Nachdenken und langfristigen Umdenken anregen, so dass diese dann die Minister und die Regierung beeinflussen?

    Und wie koennen wir sowohl uns selber als auch andere dazu motivieren diese vielen kleinen Schritte zu machen um so mittel- und langfristig etwas zu aendern?

  20. 20

    Das schlechte Gewissen sollte eher beim Fleischfressen kommen, das verursacht nämlich viel mehr CO2 als der Verkehr, weltweit.

  21. 21
    Patrick

    Das schlechte Gewissen sollte eher beim Fleischfressen kommen, das verursacht nämlich viel mehr CO2 als der Verkehr, weltweit.

    Oh ha. Wieso das denn? Wo ich doch so gerne meinen Eisenhaushalt auf gesundem Niveau halte und es mir außerdem auch schmeckt…

  22. 22
    y

    wenn 120 /130 auf der Autobahn eingeführt wird fliegen noch viel mehr Leute Strecken wie Berlin – Hamburg.

    Ich denke nicht das das dem Co2 Haushalt zu gute kommen würde.

    Und wir haben in Deutschlang nun mal eine Industrie die von schnellen Autos lebt – aber ist es denn wirklich unmöglich Autos zu bauen die bei 180 einen verträglichen Co2 Ausstoß haben? Ich denke es ist erstrebenswert das Gewicht der Kisten zu reduzieren, muß man denn wirklich 1,5 t bewegen um 80 kg Mensch von einem Punkt zum anderen zu bewegen?

  23. 23
    aber

    Uh fein, eine Tempolimitdiskussion ;) Ring frei!

  24. 24
    marianfux

    Ähm… helft mir mal auf die Sprünge.

    Bisher glaubte ich immer, dass die weltweiten Vorräte an Öl etc im Jahre 2050 fast aufgebraucht sind, oder so ähnlich. Ist unsere Empörung über den Beschluss, der gefällt wurde daher nicht recht zynisch. Warum sollte unser eins denn darüber erregt sein, dass die g8-Staaten die Versprechen nicht einhalten werden? Meiner Meinung und meines Wissens, bleibt den Industrienationen doch nichts weiter übrig???

  25. 25
    Peter H aus B

    Ja, ich weiss, der SpOn muss boykotiert werden, aber
    http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,487746,00.html
    bringts auf den Punkt.

    Sowas hätte ich hier auch erwartet…

  26. 26
    thomas

    @22
    wer hamburg-berlin fliegt, ist ein großer idiot. schneller als mit dem ICE wird man diese strecke nicht schaffen.

    desweiteren ALLGEMEIN: ein tempolimit muss nicht primär das ziel haben, umweltschäden zu begrenzen. es würde ein flüssigerer verkehr entstehen, ohne ständiges seitenwechseln, bremsen & beschleunigen.

    jeder, der in einer großstadt lebt, sollte sich ernsthaft gedanken machen, ob er nicht auf ein auto verzichten könnte.

    aber die ganze debatte wird daran scheitern, dass die menschen zu bequem sind…einkaufen mit dem fahrrad, oh gott,wie anstrengend.

  27. 27
    holger

    Soll jetzt alles gesetzlich Reglementiert werden? Rauchen, Tempolimit, Flatrate Saufen… Man nimmt mit jedem Verbot dem Menschen ein Stück seines Entscheidungsfreiraumes und seiner Eigenverantwortung. Er macht nicht mehr was er für richtig hält, sondern das was er darf.
    Unberücksicht bleiben die wahren Verursache.

  28. 28
    Patrick

    wer hamburg-berlin fliegt, ist ein großer idiot. schneller als mit dem ICE wird man diese strecke nicht schaffen.

    Zuerst wollte ich sagen: Das Problem ist: Teurer vermutlich auch nicht. Dann hab ich mir die Preise mal angesehen und stimme dir zu. Für Bahn-Verhältnisse saugünstig. Dagegen ist eine Fahrt von Düsseldorf nach Berlin unerträglich teuer, dagegen widerrum der Flug (ab 19 Euro One-Way) wahnsinnig billig.

    es würde ein flüssigerer verkehr entstehen, ohne ständiges seitenwechseln, bremsen & beschleunigen.

    Ehh ja. Schon mal in Holland mit dem Auto gewesen? Flüssig ist anders.

    jeder, der in einer großstadt lebt, sollte sich ernsthaft gedanken machen, ob er nicht auf ein auto verzichten könnte.

    Das stimmt. Ich lebe Mönchengladbach und, wenn man bereit ist sich ein wenig abzuschleppen, kann man durchaus ohne Auto leben. Ich tu es ja.


    aber die ganze debatte wird daran scheitern, dass die menschen zu bequem sind“¦einkaufen mit dem fahrrad, oh gott,wie anstrengend.

    Das Problem ist, dass man mit dem Fahhrad nicht wirklich sinnvoll einkaufen kann. Sinnvoll heißt für mich: Größere Mengen. Aber ich würde es mir schon lustig vorstellen, wenn noch mehr Leute als meine Freundin und ich, bepackt mit mehreren Taschen und einem Trolley vom Einkaufen nach Hause fahren. Und eines sag ich dir: Spaß macht das nicht. Ist aber umweltschonender und nebenbei auch günstiger.

  29. 29

    aus dem artikel von berlinonline:

    „Die Polizei nahm einen der Haupttäter, einen vorbestraften Rechtsextremisten, nur vorübergehend fest. Die sieben anderen konnten fliehen.“

    Und auf G8-Demonstrationen werden Menschen verhaftet, die eine Sonnenbrille im Rucksack hatten. Geht’s noch? Und ihr regt euch über Tempo 100 oder 200 auf. Armes Deutschland.

  30. 30

    ich habe den G8-Gipfel fast völlig ignoriert… dieses Mal sind wieder nur Versprechungen gemacht worden die vor 2 Jahren auch schon gemacht wurden, mit dem Hinweis man wolle Sie diesmal wirklich durchsetzten… haha… wer das glaubt, glaubt auch noch ans christkind ^^

  31. 31
    Tom

    Ne Tempolimit-Diskussion in Deutschland ist so ähnlich wie ne Diskussion über Waffenbesitz in USA… Aber ausserdem, auf wieviel Prozent der Autobahnen in D kann man denn überhaupt noch frei fahren? Ist nicht mehr viel. Trotzdem halte ich 130 für sinnvoll, und derzeitige G8-Treffen für fast sinnfrei.

  32. 32

    So ein Gipfel ist nicht dafür da, Ergebnisse zu erzielen, sondern Fotos. Genau das sagte ein Ex-Protokollchef (odersoähnlich) des Bundeskanzleramtes in die Kamera einer Gute-Laune-Berichterstattung. Und damit meinte er Fotos aller Beteiligten: der Clowns hinterm Zaun, der Clowns vor dem Zaun und den Clowns dazwischen.

    Alle haben wieder ihre Lieblingsfotos bekommen.

  33. 33

    (Beim Tempolimit diskutiere ich nicht mit, weil ich alle, die sich dagegen ausspreche, für unbelehrbar doof halte. So.)

  34. 34

    @ Peter H aus B: Der Spiegel-Artikel ist ja wohl unter aller Kanone. Die Kritik an Geldof, Bono und an der momentanen Entwicklungspolitik in Ehren, aber der Rest ist ja von so unglaublicher Gedankenfaulheit, da graust es mich.

  35. 35
    Peter H aus B

    @apfelbaum
    Nein, im SpOn Artikel ist m. E. n. nichts gedankenfaul. Im Gegenteil, da hat sich jemand offensichtlich mal welche (Gedanken) gemacht.
    Wenn, dann müsstest du das schon erläutern, das mit dem gedankenfaul.

  36. 36
    Acid

    Tempolimit wird’s nicht geben, weil sich dann – und zwar erst dann! – der freie Bürger seiner Freiheit beraubt fühlt. Bundestrojaner und all der Schmu, alles kein Problem, solange man nach Herzenslust heizen kann.

    Mir wäre „Freier Durchsatz für freie Bürger“ auch lieber, aber ich arbeite auch nicht bei Porsche, Daimler oder BWM. Wo soll man diese Boliden denn mal ordentlich ausfahren, wenn nicht im eigenen (Hersteller)Land…

  37. 37

    Mmmmmh…

    „Das G8-Treffen war großer Mist, die können sich auf nichts einigen, nur bloße Absichtserklärungen, so wird das nie was!“

    …und…

    „Was, Tempolimit? Weniger Fleisch essen? Mit Fahrrad einkaufen? Womöglich noch den teuren Ökostrom kaufen? Wollen die uns denn alle Freiheiten nehmen? Das hilft doch alles nichts; was soll denn der Unsinn!?!“

    Bin ich der einzige, der das irgendwie komisch findet?

  38. 38

    Man muss doch „nur“ mal nach der Ursache für alle unsere Probleme finden. (tolle grammatik ;)

  39. 39

    @ Peter H: Das ist die typische Spiegel-Art, über Afrika zu schreiben. Statt irgendwelcher Analysen, wie die Entwicklungshilfe floss, warum sie überhaupt in den falschen Kanälen gelandet ist, und inwiefern einzelne Staaten, der IWF oder die Weltbank mitverantwortlich sind, wird wenn überhaupt in kleinen Nebensätzen gefragt. Die Pontius-Pilatus-Masche.

  40. 40
    heidrun

    @sunny: hat mich auch gewundert. und ich dachte, man könne die leute im rahmen der terrorismusbekämpfung so schön schnell verurteilen? ist auch noch nicht passiert in diesem fall, oder?

  41. 41
    Patrick

    „Was, Tempolimit? Weniger Fleisch essen? Mit Fahrrad einkaufen? Womöglich noch den teuren Ökostrom kaufen? Wollen die uns denn alle Freiheiten nehmen? Das hilft doch alles nichts; was soll denn der Unsinn!?!“

    Bin ich der einzige, der das irgendwie komisch findet?

    Nein. Aber es ist halt so, dass die ja erst einmal anfangen könnten.
    Denn die sind es, die von unserem Geld ihre Kosten erstattet, Mitarbeiter und Dienstwagen bezahlt bekommen. Und ehe ich mit Bus und Bahn reise, warum soll nicht erst einmal der Politiker darauf verzichten mit der dicken Benz-Limo vorzufahren, obgleich er nur 10m fahren will? Sie haben nun einmal eine besondere Rolle in unserem Staat und es wird Zeit, dass sie davon nicht ständig nur profitieren, sondern auch mal Vorbildfunktion erfüllen.

    Tempolimit? Schön und gut, aber nur wenn unsere Poltiker dann die Autobahn statt der Luft nutzen um auf Staatsksoten zwischen A und B rumzugondeln.

    Und Fleisch essen? Hallo? ICH, der den Regiernden dieses Landes Ihre Betrügereien mit der Umweltverpestung, die Nutzung von Flugzeugen um sich 20km fortzubewegen, die Nutzung einer umweltverpessenden, sauschweren Limousine um beim Bäcker Brötchen zu holen, bezahle, ich der ich derjenige bin, dem die die Grundrechte kürzen, muss ernsthaft meine Ernährung verändern und damit meine Gesundheit eventuell beeinträchtigen, bevor sich bei denen was tut?

    Zudem kann nicht jeder, was die können. Zum Beispiel gibt es viele Menschen, die 1ct Ersparnis pro kwH in Erwägung ziehen müssen weil jedes Ende, wo sie sparen können, ihr Überleben sichert. Davon gibt es hier in .de mehr als 4 Mio. Menschen. Und dann sollen wir anfangen etwas zu verändern?

    Natürlich könnten wir alle Probleme selbst lösen. Aber wofür haben wir die gewählt?

  42. 42

    Patrick, damit wäre dann anschaulich demonstriert warum sich die Teilnehmer des G8-Treffens auf nicht mehr als ‚ernsthaft in Erwägung ziehen‘ einigen konnten: Warum ich und nicht zuerst die?

    Danke für die schöne Illustration.

    *gnarrfff*

  43. 43
    heidrun

    @ patrick: dir ist schon klar, dass ein nicht zu verachtender anteil des c02-ausstosses aus heizung, stromverbrauch und rinderhaltung resultiert und eben nicht unbedingt durch autofahren? aber das ist so schön anschaulich, weil da das zeug direkt aus dem auspuff kommt. hauptsache, ich habs schön warm und im sommer kühl, und das fleisch kommt ausm supermarkt und der strom aus der steckdose. und die da oben gehn mit ihrem dienstmercedes brötchen holen. puh.

  44. 44
    Patrick


    Patrick, damit wäre dann anschaulich demonstriert warum sich die Teilnehmer des G8-Treffens auf nicht mehr als „˜ernsthaft in Erwägung ziehen“™ einigen konnten: Warum ich und nicht zuerst die?

    Ja, ach? Du hast ja Recht! Wir könnten, wir sollten, aber irgendjemand muss ja anfangen. Warum müssen das immer die sein, die sich unsere Poltiker ohnehin nicht zum Beispiel nehmen? Und wenn wir es Schuld sind, dass unsere Politiker nicht in der Lage sind klare Entscheidungen, mit all ihren Konsequenzen, zu treffen, warum wählen wir sie dann nicht ab und nehmen das Ruder selbst in die Hand?

    Weisst du, es ist immer einfach mit dem moralisch erhobenen Zeigefinger auf andere zu zeigen. Aber sei mal in der Lage, dass du jeden Cent einzeln rumdrehen musst. Und dann lass dir von „den Bonzen da oben“ noch erzählen, dass du kleingeistig bist, weil Du nur auf die zeigst, statt selbst mal aktiv zu werden. Das ja eigentlich Du an der Klimakatastrophe schuld bist, weil du lieber mit deinem Gebraucht-PKW, mit den schlechten Abgaswerten, fährst, weil du dir was anderes nicht leisten kannst. Das würde dir wahrscheinlich stinken.

  45. 45
    heidrun

    das ruder selbst in die hand zu nehmen, würde beispielsweise auch bedeuten, nicht auf tempolimits, flugpreiserhöhungen etc. zu warten, sondern die entsprechenden konsequenzen selbst zu ziehen. ich finde es ja selbst schwer, aber mit dem moralisch erhobenen zeigefinger auf andere zeigen, das machst du selbst gerade, patrick, indem du „die bonzen“ von den ach so gebeutelten bürgern ohne jegliche zwischentöne unterscheidest.

  46. 46
    Patrick

    @ patrick: dir ist schon klar, dass ein nicht zu verachtender anteil des c02-ausstosses aus heizung, stromverbrauch und rinderhaltung resultiert und eben nicht unbedingt durch autofahren?

    Ja! Aber darum geht es garnicht.

    „aber das ist so schön anschaulich, weil da das zeug direkt aus dem auspuff kommt.“

    Ja, zum Beispiel. Aber vielleicht liegt es halt auch mit daran, dass man hier sehr gut ansetzen kann.

    hauptsache, ich habs schön warm und im sommer kühl,

    Ich heize nicht mehr, als ich muss. Und auch der Ventilator bleibt aus, wenn es erträglich ist. Außerdem fahre ich mit dem Bus zur Arbeit, oder bilde mit Kollegen Fahrgemeinschaften. Ich mache Steckdosenleisten nachts und wenn ich aus dem Haus gehe aus, weil man muss nicht mit Standby-Schaltungen Strom verschwenden muss. Ebenfalls fahre ich mit dem Bus einkaufen, meine Freunde und Verwandte besuchen und drehe das Wasser ab, wenn ich es gerade nicht brauche. Ich lege gerne 50 EUR mehr drauf um eine Waschmaschine oder einen Trockner mit höherer EE zu kaufen, aber das alles muss man erst mal leisten können! Fleisch esse ich jedoch. Nicht täglich, aber zumindest oft.

    und das fleisch kommt ausm supermarkt und der strom aus der steckdose. und die da oben gehn mit ihrem dienstmercedes brötchen holen. puh.

    Mir ist durchaus bewusst, woher das Fleisch kommt. Und wo wir gerade bei Supermärkten sind: Ihr zeigt gerade alle mit dem Zeigefinger auf mich, aber mal im Ernst: Reichen euch die Ladenöffnungszeiten? Hängt nämlich auch damit zusammen.

    Die Sache ist, dass ich durchaus der Meinung bin, dass man selbst was tun kann und auch sollte. Aber es fällt schwer, weil es nicht einfach ist. Ich habe so schon wenig Freizeit, aber das Einkaufen mit Bus und Bahn nimmt mir gut und gern noch einmal eine Stunde in der Woche weg. Und dafür kann ich wirklich erwarten, dass die da oben auch mal was tun. Das tun sie aber nicht.

  47. 47
    Patrick

    das ruder selbst in die hand zu nehmen, würde beispielsweise auch bedeuten, nicht auf tempolimits, flugpreiserhöhungen etc. zu warten, sondern die entsprechenden konsequenzen selbst zu ziehen.

    Das stimmt. Da hast du Recht. Aber man muss sich halt fragen, welche sinnvoll sind.
    Also ich kann von mir behaupten, dass ich das letzte mal vor ungefähr 2 Jahren geflogen bin. Ja, ich gebe zu, war ein Städteflug. Aber ich hab halt nicht das Geld um 200 EUR für Hin- und Rückfahrt mit dem ICE auszugeben, wenn der Flug 38 EUR hin- und zurück kostet.

    Tempo auf der Autobahn. Ja, dazu kann ich was zu beitragen. Aber es fällt schwer, wenn man für die Firma unterwegs ist, gerade stundenlang im Berufsverkehr feststeckte und nach Hause möchte, weil man eigentlich schon längst Feierabend hätte. Insbesondere, wenn das nicht wirklich etwas nutzt.

  48. 48

    Ich stimme kornecke zu, es läuft so manches schief.

    Und Patrick. darf ich fragen warum du ein Auto besitzt? Im Zweifel besorg dir doch ’nen Roller.

    Irgendwo schriebst du, du möchtest nichts ändern, ehe es die Politiker tun. Und warum? Wird nicht erst oben angefangen umzudenken, als klar wurde, dass Öko im Trend liegt, damit auch ganz gut Geld gemacht werden kann und es Wählerstimmen bringt? Weil aus allen möglichen Studien hervorging, dass das Volk teils ökologisch denkt.

    Und jemand anders beschwerte sich, man solle nicht alles reglementieren. Im Neon, entschuldigung bitte, aber ja, ich lese auch Neon, war eine Umfrage zu dem Thema. Fazit: Die meisten finden öko gut und auch wenn der Staat was macht, denken aber selbst nicht nach inwiefern sie mit ihrem Konsumverhalten Einfluss auf klimatische Veränderungen nehmen.

    Alles was C02-Emissionen senkt muss sofort umgesetzt werden. Eigentlich hilft jetzt nur noch die Notbremse.

    Abgesehen davon nenne ich das ganze den Gipfel der Unverschämtheit, wenn angekündigt wird C02-Emissionen dann zu halbieren, wenn man kein Öl und kaum noch fossile Brennstoffe hat um die Emissionen zu halten. Lächerlich.

    Übrigens sind mir Läden zu lange offen. Ist doch schön so bequem! Neoliberalismus pur. Anstatt 7 Euro zu zahlen und 10 Stunden zu öffnen machen wir lieber 24 auf und zahlen nur noch 4. Sollen doch die KassiererInnen sich noch nen Job leben und auf Urlaub, Kinder, Schlaf, Leben verzichten.

    Jetzt nehme ich mir ein Wimpel der USA für den Konsum und für den Überwachungsstaat eins der DDR und dann gehe ich raus und rufe Hurra! Oder so. wie ich aggressiv werden kann.

    Auto weggeben ist die beste Möglichkeit Geld zu sparen (Anschaffung, Sprit, Versicherung, Wartung).

  49. 49
    Patrick

    Und Patrick. darf ich fragen warum du ein Auto besitzt? Im Zweifel besorg dir doch „˜nen Roller.

    Ich habe kein Auto. Ich bin privat ausschließlich mit Bus und Bahn unterwegs. Oft sogar zu Fuß. Muss ich vielleicht doch nochmal in dieser Deutlichkeit sagen (auch wenn ich das oben schon geschrieben habe, aber das scheinen hier alle ganz gern zu überlesen :-)

    Irgendwo schriebst du, du möchtest nichts ändern, ehe es die Politiker tun.

    Aber genau darauf wollte ich eben nicht hinaus. Scheine mich mal wieder nur schwer verständlich machen zu können. Ich bezog mich nur auf dieses eine Posting oben, indem jemand fragte, ob es nur ihm komisch erscheine, dass man einerseits auf die Regierenden schimpft, aber andererseits nicht zu einem Tempolimit, Verzicht auf Fleisch, und Mehrkosten durch Ökostrom ist. Ich habe nicht gesagt, dass ich dagegen bin, überhaupt etwas zu tun. Aber wir sprechen hier von teilweise ganz signifikanten Einschnitten in mein Leben, die ich ohne zu murren in Kauf nehmen soll, während (u.a.) Politiker schön weiter die Umwelt verpesten und sich das von mir bezahlen lassen. Und offentsichtlich sollen sie das dürfen, wenn man hier der Argumentation folgt. Und was ich tue, habe ich oben geschrieben.

    Ich finde diese Bild-Zeitungsmoral halt zum erbrechen. Immer schön auf die Kleinen, aber im Großen gerade mal „erwägen vielleicht was zu tun“.

    „Und jemand anders beschwerte sich, man solle nicht alles reglementieren.“

    Naja, was er da schreibt geht absolut am Thema vorbei und ist eine Grundsatzfrage, die es nicht lohnt hier zu diskutieren.

    „Alles was C02-Emissionen senkt muss sofort umgesetzt werden. Eigentlich hilft jetzt nur noch die Notbremse.“

    Ja, da hast du ja Recht. Ich bin auch bereit meinen Teil dazu bei zu tragen.
    Aber verdammt noch mal, es gibt noch viel mehr was man tun kann und muss. Aber im Endeffekt entscheidet sich unsere Politik (und die „Tu-doch-selbst-was“-Gröhler scheinen das auch noch zu unterstützen) doch immer nur, die Last auf die Kleinen zu legen. Wo ist denn das Förderprogramm, dass unsere sauer verdienten Steuergelder nicht in Afrika ohne Sinn und Verstand versickern lässt, sondern z.B. die Weiterentwicklung schadstoffarmer Antriebe oder weniger natur-schädigende Strom-Gewinnungsmaßnahmen fördert oder die Stromanbieter so reglementiert, dass Ökostromanbieter auch für Leute mit schmalerem Geldbeutel erschwinglich werden.

    Verstehst du, mich stört nicht, dass man uns überhaupt in die Pflicht nimmt. Mich stört, dass man uns immer in die Pflicht nimmt ohne auch die andere Seite in die Pflicht zu nehmen. Immer mal drüber nachdenken, viel reden, aber garnichts tun.

  50. 50
    Patrick

    Übrigens sind mir Läden zu lange offen. Ist doch schön so bequem! Neoliberalismus pur. Anstatt 7 Euro zu zahlen und 10 Stunden zu öffnen machen wir lieber 24 auf und zahlen nur noch 4. Sollen doch die KassiererInnen sich noch nen Job leben und auf Urlaub, Kinder, Schlaf, Leben verzichten.

    Hab den Punkt vergessen zu kommentieren.

    Zu lange offen, finde ich nicht. Ich arbeite von 9 – 18 Uhr, dann bin ich so um ca. 18:30 – 18:45 zu Hause (Bus und Bahn halt). Wenn die Läden kürzer auf hätten, käme ich also nicht zum Einkaufen. Außer Samstags, versteht sich. Aber es muss nicht noch länger sein. Ich finde das kritikwürdig, weil es immer häufiger so ist, dass Sonntags die Läden aufmachen und das Ladenöffnungszeiten unter der Woche bis 24 Uhr gefordert werden, aber die sich daraus ergebenden Probleme will niemand wahr haben. Das von dir genannte ist nur eines davon. Denn es ist wahr, dass die Firmen nicht mehr Leute deswegen einstellen. Kann man aber auch verstehen, weil sie mit längeren Ladenöffnungszeiten auch nicht mehr verdienen. (Die Leute kaufen halt nur zu anderen Zeiten ein, dafür zahlt man Betriebskosten für weitere 4 Stunden am Tag). Ein anderes Problem ist halt der erhöhte Strombedarf, der belastend für die Umwelt ist. Deswegen fragte ich mich, ob die die hier auf mich mit dem Finger zeigen, wenigstens so konsequent sind die Ladenöffnungszeiten für lang genug zu halten.

  51. 51

    Uhm, ich fühle mich ein wenig fehlinterprtiert: Was ich in 37 zum Ausdruck bringen wollte, war mein Befremden über die Tatsache, dass man hier süffisant, ironisch oder altklug ein ‚Scheitern‘ des G8 Treffens konstatiert aber sich bei der Erwähnung des Wortes ‚Tempolimit‘ derartig in die Haare bekommt. Wenn sich 20 Spreeblickleser (relativ homogene Gruppe) nicht einigen können, wieso hat man dann Grund zur Häme(?) wenn sich acht Regierungschef solch verschiedener Nationen mit derartig verschiedenen Interessen nicht einigen können?

    Davon abgesehen ist mir der moralische Zeigefinger – den ich selber gar nicht gesehen hatte – allemal lieber als selbstgerechtes Bonzen-Bashing; tut mir leid.

    Und last but not least finde ich es ein weniug merkwürdig, sich über die Politiker aufzuregen, die nichts zu tun haben außer „unsere sauer verdienten Steuergelder in Afrika ohne Sinn und Verstand versickern“ zu lassen. Du bist also Experte für Entwicklungshilfe, hmmm? Und Deutschland sollte lieber seine Entwicklungshilfe einstellen und das Geld lieber den armen Bürgern lassen – weil die es nötiger haben?
    Achja, die Politik sollte (statt dessen) lieber die Erforschung sauberer Energiequellen und die Produktion von sauberem Strom fördern? Von dem ‚Erneuerbare Energien Gesetz‘ hast du noch nie gehört, oder? Und dass der Benzinpreis ohne Besteuerung, zuletzt Ökosteuer, auf einem Level wäre wo gar kein Autohersteller auch nur über Sparsamkeit oder Effezienz nachdenken würde, ist auch an dir vorbeigegangen, was?

    Mancham ist es zu einfach, einfach nur seine Feindbilder zu pflegen. (Von wegen ‚Bildzeitungsmoral‘ und so…)

  52. 52

    Wenn sich 20 Spreeblickleser (relativ homogene Gruppe) nicht einigen können, wieso hat man dann Grund zur Häme(?) […]

    Ich würde sagen, dass es dafür viele Grunde gibt. Einer von den vielen Möglichen wäre, dass es niemanden 100 Mio. Euro kostet, dass wir uns über weltbewegende Themen unterhalten ohne was Nennenswertes zu erreichen. Und es war den Meisten im Vorfeld klar, dass der G8-Gipfel nicht den erhofften Durchbruch bringen würde.

    Und es ist nicht deren Geld, sondern deins, das deiner Nachbarn und aller die arbeiten gehen und von ihrem schwer verdienten Geld Steuern bezahlen. Da darf man sich dann schon einmal drüber ärgern.

    Und last but not least finde ich es ein weniug merkwürdig, sich über die Politiker aufzuregen, die nichts zu tun haben außer „unsere sauer verdienten Steuergelder in Afrika ohne Sinn und Verstand versickern“ zu lassen.

    So, findest du das? Es mag politisch nicht die beliebteste Meinung sein, aber es soll Menschen geben, die es wichtiger finden erst einmal vor der eigenen Haustür zu kehren, bevor man vor der Haustür Anderer kehrt. Aber davon abgesehen will ich nicht wie ein Unmensch klingen. Wenn die Hilfen, die von unseren Steuergeldern bezahlt werden, einen guten Zweck erfüllen würden und da ankommen würden, wo sie wirklich gebraucht werden. Dann würde ich nicht von versickern sprechen. Was mit den Spendengeldern passierte, die bihser nach Afrika gingen, wurde aber nicht nur in dem Spiegel Artikel deutlich gemacht.

    Du bist also Experte für Entwicklungshilfe, hmmm?
    Nein. Muss ich das denn sein?

    Und Deutschland sollte lieber seine Entwicklungshilfe einstellen und das Geld lieber den armen Bürgern lassen – weil die es nötiger haben?

    Nein. Aber prüfen ob die Entwicklungshilfe auch Erfolg hat. Wenn nicht, sollte man über andere Möglichkeiten zur Hilfe nachdenken. Konkrete Projekte könnten z.B. viel mehr helfen, als Millionenbeträge in die Rachen von Menschen zu schießen, die damit nicht umgehen können.

    Von dem „˜Erneuerbare Energien Gesetz“™ hast du noch nie gehört, oder?

    In der Tat kannte ich das nicht. Schande über mein Haupt.
    Aber es ist zumindest fraglich, wieviel dieses Gesetz bringt. Verstehe ich das richtig, dann stellt es eine Verpflichtung für die (Grund-)versorger da, einen gewissen (verschwindend geringen) %-Satz Strom aus nicht-fossilen Quellen zu beziehen und natürlich zu entlohnen. Das fördert die Produktion von gesunden Strom nur bedingt und, da die Stromanbieter die Mehrkosten natürlich an Ihre Kunden weitergeben, auch wieder auf dem Rücken der Kleinen.

    Dagegen mangelt es z.B. an finanziellen Förderungen (zumindest entzieht es sich meiner Kenntnis) für Anbieter die ausschließlich Bio-Energie liefern. Diese stehen ganz offensichtlich in einer deutlich schlechteren Position als die konventionellen Energielieferanten. Das merkt man dann auch an den Preisen, auch wenn sich daran einiges getan hat, weil es eben doch viele Kleine gibt, die etwas für Ihre Umwelt tun wollen.

    Und dass der Benzinpreis ohne Besteuerung, zuletzt Ökosteuer, auf einem Level wäre wo gar kein Autohersteller auch nur über Sparsamkeit oder Effezienz nachdenken würde, ist auch an dir vorbeigegangen, was?

    Das du jetzt mit der Ökosteuer kommst ist jetzt aber nicht dein Ernst oder?
    Einerseits fällt sie wieder zu Ungunsten derer aus, die nicht viel ändern können. Darunter auch Leute, die nicht mal so einfach das Auto stehen lasen und mit dem Bus fahren können. Auch die soll es geben. Das ist aber nicht einmal das Unsinnigste an der Ökosteuer. Zum Einen fließen die Erträge aus der Ökosteuer nicht in die Forschung für umweltschonendere Antriebe, außerdem gibt es für die Großen, die industriellen Umweltverpester, umfangreiche Ausnahmen, die den Sinn dieser Steuer ad absurdum führen und letzlich dafür sorgen, dass dort wo es gerade wichtig wäre keine Veränderung stattfindet. Zum Anderen gilt die Besteuerung als Lösung als ineffizient.

    Mancham ist es zu einfach, einfach nur seine Feindbilder zu pflegen. (Von wegen „˜Bildzeitungsmoral“™ und so“¦)

    Ja, klar, weil es ja auch so einfach ist. Nicht?

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    Patrick, ich weiß nicht, ob ich Dich jetzt richtig verstanden habe, aber wenn ja, dann hast Du über die exorbitanten Entwicklungshilszahlungen moniert. Dazu wäre anzumerken, dass Deutschlands entwicklunshilfszahlungen bei 0,29 % des Bruttosozialproduktes liegen, und keine Angst, das holt die Volkswirtschaft durch Waffenverkäufe, Patentraub und Rohstoffeinfuhren locker wieder rein.

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    Patrick

    Patrick, ich weiß nicht, ob ich Dich jetzt richtig verstanden habe, aber wenn ja, dann hast Du über die exorbitanten Entwicklungshilszahlungen moniert.

    Nein, das habe ich nicht. Von mir aus könnten Milliarden und Abermilliarden nach Afrika fließen. Von mir aus auch in jedes andere Land in dem es Leuten schlecht geht. Aber dann bitte auch regelmäßig mal prüfen, ob das etwas bringt. Wenn nicht, dann könnte man das Geld stattdessen für die Löcher im eigenen Land verwenden..

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    Dazu müsste man aber auch den Willen haben, dass die Entwicklungsgelder sinnvoll eingesetzt werden. Und der Wille fehlt bisweilen erkennbar.
    Warum viele, und auch afrikanische Intellektuelle die Abschaffung der Entwicklungsgelder fordern, ist vor allem, weil sie häufig nichts anderes als schlecht verschleierte Bestechungsgelder sind. Da kann man sich in Europa (wie es der Spiegel ja auch tut) gerne hinstellen, und die Einstellung der Entwicklungsgelder fordern, weil die ja eh nichts bringen. Zwei Fragen bleiben: Erstens, macht man sich’s da nicht ein bißchen einfach? Und zweitens: wäre das nicht ein herberer Schlag für unsere kleine Volkswirtschaft, für die ganzen Bayer und adidas-Aktionäre, als für die Wirtschaften vor Ort?