Ist das nicht schon die Regel heutzutage ? Ich meine, dass Unternehmensgründer ihren „Laden“ irgendwann verkaufen. Meist an dem Zeitpunkt an dem der Gründer meint keine Lust mehr zu haben oder bzgl. der Entwicklungsfähigkeit des Unternehmens den persönlichen Zenit erreicht zu haben glaubt, sprich glaubt alleine das Unternehmen nicht mehr weiter bringen zu können.
Es gab einen schönen Artikel in einer englischen Zeitung (kann den jetzt leider nicht finden), in dem die Rede von einer „neuen“ Generation von Unternehmern die Rede war. Unternehmer die ihr gegründetes Unternehmen recht zeitig (nein, ich meine nicht „rechtzeitig“) verkaufen.
Ich kann mich irren, aber früher war es ja meist so, dass Unternehmensgründer mehrere Jahrzehnte am Unternehmen festgehalten haben und erst aus „Altersgründen“ oder fehlender Nachfolge (weil keine Kinder oder vorhandene Kinder das Unternehmen nicht weiterführen wollen) verkauft haben. Heute hingegegen könnte man meinen, dass viele Unternehmensgründer ihr Unternehmen nur so weit führen bis ein Unternehmenskäufer mit einem dicken Scheck wedelt.
Ich könnte es mir persönlich nicht vorstellen, da ich bei einem Verkauf ein schlechtes Gewissen gegenüber meinen Mitarbeitern hätte. Einfach so verkaufen, obwohl man den „Laden“ selber noch weiterführen könnte…
Andererseits ist die Vorstellung nur noch gutsituierter „Privatier“ zu sein auch verlockend. Ja, das hätte einfach was, wenn man mit einem Jaguar die Allee zu seinem (Land-)Haus entlang fährt und den Kies unter dem Auto knirschen hört. Man hätte einen Butler aus der Schweiz, der sechs Sprachen spricht (wenn man sein „Waliserdeutsch“ mitzählt, sind es sieben Sprachen) und einen an der Pforte empfängt, die Gardrobe und den Aktenkoffer entgegennimmt, das Feuer im Kamin des „Salons“ entfacht (Geruch von rauchenden, harzigen Holzscheiten verbreitet sich rasch, die Zweige knacken, schließlich steigt aus den zaghaft schwelenden Scheiten ein loderndes Feuer), einen 45 Jahre alten Cognac einschenkt (dezent feines Aroma, nussig und schokoladig im Geschmack) und einem die Tagespost auf einem silbernen Tablett nebst eines Brieföffners aus Platin reicht (während man in seinem Mohairsessel vor dem Kamin sitzt und über eine Schachpartie grübelt).) Endlich hätte man Zeit Bücher zu schreiben. Kinderbücher (denn da kann man nicht viel falsch machen) mit solchen Titeln wie „Ali und der Jet-Ski“ oder „Ali, Fatma und das Zahlenmonster“ oder „Ali und sein Bewährungshelfer machen eine Reise“.
Ja, ich kann diese „neue“ Unternehmergeneration irgendwie verstehen…
Ich tue mich auch schwer, das zu werten. Man kann ja nachvollziehen, dass ein Gründer nach vielen erfolgreichen Jahren die Chance wahrnimmt, sich mit einem netten Packen Geld zurück zu ziehen. Trotzdem trauert man dem „alten Unternehmergeist“ etwas hinterher, da man davon ausgeht, dass eine Übernahme durch einen „Großen“ den Laden nur schlechter machen kann.
Ach herrjeh. Manufactum ist ja ganz von selber und ohne Not immer schlechter geworden – über deren Katalogprosa konnte man (auch hier) ja schon immer trefflich streiten (ich fands dämlich), aber inzwischen besteht ja auch die Produktpalette in weiten Teilen aus selberproduziertem Lifestyle-Unsinn für Geländewagenfahrer mit handgenähten Schuhen – und dabei wird es mit Sicherheit auch bei Otto bleiben.
Ich mag die Texte ja, verstehe aber, dass man darüber streiten kann. War bei der Meldung heute dann aber doch über 100 Mio. Jahresumsatz bei 150 Mitarbeitern überrascht. Offenbar laufen handgenähte Schuhe also ganz gut. ;)
Ist das nicht schon die Regel heutzutage ? Ich meine, dass Unternehmensgründer ihren „Laden“ irgendwann verkaufen. Meist an dem Zeitpunkt an dem der Gründer meint keine Lust mehr zu haben oder bzgl. der Entwicklungsfähigkeit des Unternehmens den persönlichen Zenit erreicht zu haben glaubt, sprich glaubt alleine das Unternehmen nicht mehr weiter bringen zu können.
Es gab einen schönen Artikel in einer englischen Zeitung (kann den jetzt leider nicht finden), in dem die Rede von einer „neuen“ Generation von Unternehmern die Rede war. Unternehmer die ihr gegründetes Unternehmen recht zeitig (nein, ich meine nicht „rechtzeitig“) verkaufen.
Ich kann mich irren, aber früher war es ja meist so, dass Unternehmensgründer mehrere Jahrzehnte am Unternehmen festgehalten haben und erst aus „Altersgründen“ oder fehlender Nachfolge (weil keine Kinder oder vorhandene Kinder das Unternehmen nicht weiterführen wollen) verkauft haben. Heute hingegegen könnte man meinen, dass viele Unternehmensgründer ihr Unternehmen nur so weit führen bis ein Unternehmenskäufer mit einem dicken Scheck wedelt.
Ich könnte es mir persönlich nicht vorstellen, da ich bei einem Verkauf ein schlechtes Gewissen gegenüber meinen Mitarbeitern hätte. Einfach so verkaufen, obwohl man den „Laden“ selber noch weiterführen könnte…
Andererseits ist die Vorstellung nur noch gutsituierter „Privatier“ zu sein auch verlockend. Ja, das hätte einfach was, wenn man mit einem Jaguar die Allee zu seinem (Land-)Haus entlang fährt und den Kies unter dem Auto knirschen hört. Man hätte einen Butler aus der Schweiz, der sechs Sprachen spricht (wenn man sein „Waliserdeutsch“ mitzählt, sind es sieben Sprachen) und einen an der Pforte empfängt, die Gardrobe und den Aktenkoffer entgegennimmt, das Feuer im Kamin des „Salons“ entfacht (Geruch von rauchenden, harzigen Holzscheiten verbreitet sich rasch, die Zweige knacken, schließlich steigt aus den zaghaft schwelenden Scheiten ein loderndes Feuer), einen 45 Jahre alten Cognac einschenkt (dezent feines Aroma, nussig und schokoladig im Geschmack) und einem die Tagespost auf einem silbernen Tablett nebst eines Brieföffners aus Platin reicht (während man in seinem Mohairsessel vor dem Kamin sitzt und über eine Schachpartie grübelt).) Endlich hätte man Zeit Bücher zu schreiben. Kinderbücher (denn da kann man nicht viel falsch machen) mit solchen Titeln wie „Ali und der Jet-Ski“ oder „Ali, Fatma und das Zahlenmonster“ oder „Ali und sein Bewährungshelfer machen eine Reise“.
Ja, ich kann diese „neue“ Unternehmergeneration irgendwie verstehen…
Ich tue mich auch schwer, das zu werten. Man kann ja nachvollziehen, dass ein Gründer nach vielen erfolgreichen Jahren die Chance wahrnimmt, sich mit einem netten Packen Geld zurück zu ziehen. Trotzdem trauert man dem „alten Unternehmergeist“ etwas hinterher, da man davon ausgeht, dass eine Übernahme durch einen „Großen“ den Laden nur schlechter machen kann.
Ach herrjeh. Manufactum ist ja ganz von selber und ohne Not immer schlechter geworden – über deren Katalogprosa konnte man (auch hier) ja schon immer trefflich streiten (ich fands dämlich), aber inzwischen besteht ja auch die Produktpalette in weiten Teilen aus selberproduziertem Lifestyle-Unsinn für Geländewagenfahrer mit handgenähten Schuhen – und dabei wird es mit Sicherheit auch bei Otto bleiben.
Ich mag die Texte ja, verstehe aber, dass man darüber streiten kann. War bei der Meldung heute dann aber doch über 100 Mio. Jahresumsatz bei 150 Mitarbeitern überrascht. Offenbar laufen handgenähte Schuhe also ganz gut. ;)
Lustig: Mir fällt gerade auf, dass Du mal „Otto-Versand für Akademiker“ geschrieben hast. Ab jetzt also nur noch „Otto-Versand“…
Echt?
Stimmt!
Ich sollte in die Beratung gehen… ach nee: Consulting.
Ist das nun eine richtige Kette im Mahoni’schen Sinne oder darf man da noch kaufen?
Beides, würde ich sagen. ;)