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Spaziergang mit einer Kranken

Als Zaza meinte, ich solle mal in die Morgenpost schauen, da stünde ein Artikel drin, dessen Thematik mich auch interessiere, dachte ich: „Jetzt ist sie völlig übergeschnappt.“ Aber weil sie so hartnäckig nickte und sich ansonsten geweigert hätte, weiter meine Balkonblumen mitzuversorgen, konnte ich nicht anders, als ihn zu lesen. Und tatsächlich, in der Morgenpost erscheinen Artikel, die gut sind und mich interessieren: ein Spaziergang mit Silvia Bovenschen.

Es war von Anfang an klar, dass es kein Spaziergang werden würde, höchstens eine kleine Spazierfahrt mit dem Elektroroller, den sie besitzt, seit ihr das Gehen schwerfällt. Und es dauerte, bis wir einen Termin fanden, der nicht mit einem ihrer Arzt- oder Klinikbesuche kollidierte. Noch an diesem Morgen war nicht sicher, ob sie es schaffen würde, gesundheitlich, denn Silvia Bovenschen hat multiple Sklerose – eine Krankheit, so unberechenbar wie ein verletztes Tier.

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5 Kommentare

  1. 01
    heidrun

    danke für den hinweis, muss mich mit so themen auch gerade beschäftigen, gleich mal „älter werden“ bestellt. auf die morgenpost wäre man ja sonst nicht gerade gekommen, aber der artikel ist schön.

  2. 02
    Andreas

    Durch solche Aufmerksamkeiten werden die eigenen aktuellen Probleme ganz schnell bagatellisiert. Manchmal sollte man auch einfach mal dankbar sein. einfach so. ohne zum nächsten Gedanken zu hetzen. Ist schwer das einzuhalten in der heutigen Zeit.

  3. 03
    heidrun

    nunja, ich lerne gerade, dass auch im alltagsumgang mit einer/einem schwerkranken trotzdem die eigenen probleme nicht automatisch zur bagatelle werden und man selbst und auch der/die kranke sich immer noch ganz gut über kleinscheiss aufregen und daran aufhängen kann. ist wohl auch eine persönlichkeitsfrage, und auch eine frage dessen, wie stark die krankheit sich (erst) im alltag bemerkbar macht. aber dennoch ist da immer dieses zeitbombengefühl – wobei ja auch so immer alles sein kann, aber plötzlich wird es einem fies bewusst. das dankbarsein, das ist meistensschwer, glaube ich.

  4. 04
    Andreas

    Stimmt, vielleicht sehe ich das zu einseitig. Ich meinte es bezogen auf gesunde Mensche die oft Probleme mit Job, Geld, Freunden etc. überbewerten uns sich darauf besinnen sollten wie gut es ihnen doch eigentlich geht. Das vergisst man heute zu schnell denke ich. Es fällt schwer, aber ab und an sollte man die Geschwindigkeit herausnehmen und sich neben sich stellen und beobachten.