Christoph Koch hat das Wahlprogramm der Piraten und der großen Parteien einmal durchs Wordle gejagt und zeigt auf seinem Blog den etwas anderen Wahl-O-Maten, die parteiprogrammatischen Inhalte ihrer Worthäufigkeit der Größe nach sortiert und in einer Wolke angeordnet (Bild oben: Die Piratenpartei). Das illustriert ganz schön politische Schwerpunkte und deckt Gemeinsamkeiten auf, mit denen man vielleicht nicht unbedingt gerechnet hätte. Die Grünen zum Beispiel klingen der Worthäufigkeit nach beinahe deckungsgleich nach CDU/CSU und SPD.
Auffällig auch, dass die Begriffe Menschen, Deutschland und Arbeit einzig bei den Piraten nicht nur nicht im Vordergrund, sondern überhaupt nicht stehen.
@#721698: zumindest telearbeit hätte sich da irgendwo finden müssen, wenn sie auch nur irgendwie die 5% schaffen wollen.
Schön, dass bei der FDP so häufig FDP vorkommt. Dann weiß man wenigstens, von wem das kommt. Genauso bei der Linken. Vielleicht ein Indiz für den Populismus und die Selbstfixierung dieser Parteien.
Aber auch wenn das ganze schön die Wahlprogramme illustriert, man darf dennoch nicht vergessen, dass trotz allem nicht immer das am Ende raus kommt, was vorher drin steht.
Bündnis90/Grüne: „Brauchen deshalb neue Menschen!“
Ich wußte schon immer, daß grüne Politik mit den jetzigen Menschen nicht zu machen ist.
„Fußballer Bekämpfung“
Cool, die wähl ich:
http://www.wordle.net/gallery/wrdl/993008/Spreeblick_09_07_11
Die Piratenpartei sind auch keine Regierungspartei, nicht mal eine potentielle. Für mich sind die Piraten eine Protestpartei, die sich über einen langen, kraftzehrenden Weg etablieren kann, aber nicht zwangsläufig muss. Was an den Piraten aber wichtig ist, sie bringen bestimmte Themen und Ansichten in den politischen Diskurs ein, die zuvor ausgeblendet oder gar geleugnet wurden. Und das ist ein wichtiger Beitrag, für welchen man den Piraten nur dankbar sein kann.
Erheiternd ist doch die Selbstreferenzialität der FDP. Wer FDP wählt, bekommt eben FDP. Das ‚Mehr‘ bei den Sozis ist nach der Rot-Grün-Periode auch nicht ohne Humor. Und ‚Deutschland‘ bei der CDU/CSU zeugt davon, wie diskursiv angestrengt Merkel versucht, die Unionskonservativen von der parteiinternen Rebellion abzuhalten. Ach ja: Muss ich die Programme jetzt noch lesen?
Entscheidend ist ja nicht ei Wortfrequenz sondern der Inhalt. Dass die Grünen (inzwischen und seit Längerem) die selben Themen besprechen sollte ja nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie andere Werte verfolgen als CDUCSU, FDP und SPD.
Z.B. auch die die bei den Piraten da ganz fett sind ;)
„Die Grünen zum Beispiel klingen der Worthäufigkeit nach beinahe deckungsgleich nach CDU/CSU und SPD“
Für die Erkenntnis braucht’s aber nun wirklich keine Tag-Cloud..seufz.
Ehrm….das basiert auf Wahlprogrammen. Und jeder, der einigermaßen geradeaus denken kann dürfte sich im Klaren sein, dass diese keine Grundlage für die Meinungsbildung sein können. Ob bei den Piraten oder bei der CSU.
auf jeden fall eine sehr sympathische idee!
Danke für den Link! Bilder sind jetzt noch etwas größer und besser erkennbar. Vorher war’s zugegebenermaßen etwas mühsam für die Augen.
Das ist doch nichts neues!
Mag sein, daß sich die Piraten zur Zeit als „Protestpartei“ präsentieren aber sind nicht viele Parteien aus „Protest“ entstanden?
Fakt ist, daß unsere Regierungsmannschaft Deutschland in eine Demokratur und in den Abgrund steuert. Deshalb müssen CDU/CSU/SPD/Grüne/FDP von der Regierungsverantwortung fern gehalten.
gruß
Mea culpa, mea maxima culpa. Wie bei mir im Update erklärt: Habe im Eifer des Gefechts das Parteiprogramm der Piraten statt des Wahlprogramms als Grundlage für die Wolke genommen.
War natürlich Quatsch. Jetzt ist“™s repariert, die „alte“ Wolke ist aber auch noch einsehbar.
@#721698: Ich habe aber auch den Eindruck, dass bei Politikern, die diese Worte in einem Satz benutzen (oder auch in mehreren), der Satz meistens eine Lüge ist.
Wow, wie… nicht repräsentabel.
Schöne Wolke, aber eine monothematische Partei wie die Piraten oder die FDP: Sind die wirklich wählbar?
@#721820: Wissen Sie, wie spät es ist? Ja.
@#721751: das war Feststellung, nicht Wertung.
auch hier sei nochmal gesagt, dass noch gar nicht feststeht, wer alles zur bundestagswahl antreten darf..
PS: das gleiche gab es auch schon zur wahl des eu-parlaments:
http://designest.de/2009/05/europawahl-wahlprogramme-der-parteien-visualisiert/
Die Aktion zerlegt auch ganz allgemein den Parteienwahlkampf auf eine schöne, künstlerische Weise: Wahlprogramme sind hier nichts anderes als ein Haufen bunter Wörter zur freien Bedienung.
Auch für die Landtagswahl in NRW habe ich die Wahlprogramme der Parteien noch mal so kompakt wie möglich zusammengefasst – anzusehen hier:
http://www.christoph-koch.net/2010/03/31/der-etwas-andere-wahl-o-mat-nrw-wahlprogramme-der-parteien-auf-einen-blick/