Wir erleben hier seit einigen Tagen eine kleine Echtweltversion der ReadWriteWeb-/ Facebook-Login-Geschichte. Denn mittlerweile haben etwa ein Dutzend Menschen bei uns angerufen, welche die Pappbuchstaben, über die wir kurz geschrieben hatten, bei uns kaufen wollten. Aber wir verkaufen die ja gar nicht. Und lernen stattdessen aus diesem Erlebnis:
1.
Man kann Dinge nicht deutlich genug sagen oder schreiben. Statt einfach Wörter in einem Text zu verlinken, wie wir es alle gerne tun, sollte man schon durch den verlinkten Text deutlich machen, worum es geht. In diesem Fall also lieber „Klicken Sie bitte hier, wenn sie Buchstaben aus Pappe kaufen möchten!“. Das klingt etwas blöd, weshalb man es ungern tut, aber sinnvoll wäre es.
2.
Menschen, die sich irren, sind nicht dumm, ganz im Gegenteil, man musste ja erstmal nach unserem Impressum und der Nummer suchen. Alle Anrufenden besaßen die Gabe der klaren Kommunikation und verstanden innerhalb kürzester Zeit den Irrtum. Sie hatten den Artikel einfach falsch verstanden, weil sie — und das ist der springende Punkt — zufällig auf dem Artikel gelandet sind und nicht wussten, was Spreeblick oder Blogs im Allgemeinen sind. Sie sehen einen Text über ein Produkt (der noch dazu unter der Kategorie „Produkte“ steht!) und gehen davon aus, dass es dieses Produkt auf der Seite mit dem Text zu erwerben gibt. Das kann man ihnen nicht verdenken, das kann man „Konditionierung durch zu viel Online-Shopping“ nennen, das kann man aber auch als lehrreiches Phänomen im Hinterkopf behalten. Unser Design oder unsere Benutzerführung ist ganz offensichtlich irreführend, manchmal.
3.
Wir sollten einen neuen Spreeblick-Online-Shop eröffnen, in dem es auch Buchstaben aus Pappe gibt.
first!
Sach ich doch ;-)
Na ja, zumindest so ungefaehr. Das Grundproblem ist jedenfalls das gleiche.
4. Viel zu viele Menschen halten das gesamte Internet für einen Onlineshop
ich hätt gern ein H.
In dem Fall kaufe ich ein E
@#747752: H ist alle. Die hab ich alle gekauft. :)
@#747746: Habe dir auch nie widersprochen! Zumindest nicht in diesem Fall. ;)
Tasse und Lätzchen sind bei uns täglich in Gebrauch. Euer Shop ist unterbewertet.
Ich würd‘ die Buchstaben auch viel lieber bei Euch kaufen.
Ect? Mance Bucstaben sind bei euc scon ausverkauft? Wegen eftigen Scneefalls? offentlic wäcst sic das nict zur nationalen Katastrope aus!
Folgerung Nummer 3 ist nur konsequent.
Ich kaufe ein E!
So ist das also, da hab ich also umsonst nach dem Einkaufswagen gesucht!
Ich glaube, eines der Probleme hier ist auch, dass die Links farblich im Text nicht, sonderlich hervorstechen. Ich meine, was ist das? Weinrot? Für mich als Mensch mit leichter Rot-Grün-Schwäche ist da der Kontrast zum normalen Text gar nicht gegeben und Links find ich erst durch rübergehen mit dem Cursor.
5. Viele Menschen lesen Texte nicht mehr richtig.
Dieses Phänomen habe ich beim E-Mail-Verkehr mit unterschiedlichen Freunden beobachtet. Da werden Fragen überlesen, Antworten ignoriert, Aussagen nur zur Hälfte gelesen usw.
5. Der Spreeblick-Online-Shop wäre sicher ein Hort der schönen Dinge und würde dem Kapitalismus vermutlich das Überleben sichern ;-)
6. Kann der Shop auch Flash?
7. Können die Buchstaben eigentlich auch Flash?
@#747844:
8. Was ist mit Multitasking?
Hab mir mal den Buchstaben-Text nochmal durchgelesen. Er könnte so schon auch so auf einer webseite stehen, die solche Buchstaben selbst verkauft. Wobei ich ihn nicht beandstanden möchte.
@#747850: Ja, das meine ich: Man kann das so verstehen, finde ich auch. Daher sollten/ könnten wir klarer schreiben.
i ♥ u
Der „Benutzer“ ist und bleibt ein unbekanntes Wesen. Das ist der Grund, warum auf manchen Produkten die abstrusesten Warnungen stehen… und trotzdem nicht helfen..
Wer aus euerem Text schliesst, bei Spreeblick diese Buchstaben kaufen zu können, der kann nicht wirklich helle sein. Da ist alles ganz deutlich formuliert und gekennzeichnet.
Irreführende Benutzerführung? Eher irre Benutzer.
sind noch M’s da?
Gute Ware, schneller Versand. Gerne wieder, Danke!
Ich gebe @#747879 und @#747891 Recht: Ich finde es auch klar und deutlich formuliert. Ich denke nicht, dass ihr was an eurer Verlinkungspraktik ändern müsst. Es gibt einfach Sachen, die werden falsch verstanden, wenn jemand das Sprachspiel, das üblich ist, nicht beherrscht. Wenn jemand mit ’nem Elektriker redet (nicht beruflich) und einige seiner Abkürzungen oder Begriffe nicht versteht, passt der Elektriker sich auch nur an, indem er andere Begriffe verwendet oder seine Begriffe/Formulierungen erklärt. Ansonsten behält er aber seine Sprachpraktik bei, wenn er wieder mit anderen kommuniziert.
Im Internet wird manchmal einfach anders kommuniziert als woanders (da es ein anderes Medium ist!) und daher treten Missverständnisse auf. Aber wegen einiger User, die es falsch verstehen, würde ich nicht gleich meinen Stil umstellen.
Statistisch ist das nämlich das Problem, dass man gar nicht nachprüfen kann, wie hoch der Prozentsatz derer ist, die es richtig verstanden haben. Bei euch rufen ja nur die an, die es missverstanden haben. Alle anderen sagen: „Joa, alles klar“ und klicken auf die Website des Anbieters. Oder auch nicht. Oder was auch immer. ;)
(Ich weiß, man bekommt Klickzahlen usw. von WordPress, aber da werden nicht die mitgerechnet, die zu zweit oder dritt vor dem Rechner sitzen oder nur im Feedreader lesen o.ä.)
@#747906:
Got loled. Definitiv
ähnliches ist mir neulich passiert: ein alter herr, der sich sonst nur in foren bewegt, hatte um meine blog-adresse gebeten. in den kommentaren sah ich hinterher, dass er sich gut dreiviertelstunde mit der wordpress-eingabekorrektur herumgeschlagen hat. er hat auf die korrekturanzeigen zunehmend erbost geantwortet – weil er eben nur foren kennt.
wär’s eigentlich wert, gebloggt zu werden, aber das kann ich wohl nicht machen…
http://www.spreeblick.com/shop/
Merchandising
Ein althergebrachtes Mittel zur Kundenbindung
Bekenntnis zu einer Marke (Anker) auch nach
aussen zu zeigen. Von wegen Elitär und so…
–
Das ‚Label‘ von Spreeblick ist leicht duplizierbar.
Siehe:
http://www.spreeblick.com/2010/02/18/free-vector/
Den eigens erstellten Ausdruck bügel ich auf mein ca.
fünf Euro teures T-Shirt.
–
UuuPs
Nix für Ungut
Anonym
Echzweltkonfusion
Das muß einem erst mal einfallen.
Gibt es neben den Meinungsäusserungen einen Shop,
wo die Unwörter meistbietend verkauft werden?
–
Kann man als ‚Nerviger‘ Kommentator an der Seite
http://www.spreeblick.com/shop/ herummäkeln, nur
weil es keine Möglichkeit gibt Sinnvoll sein Geld auszugeben?
–
Räusper
Vektor ausgedruckt und gebügelt. Schicker Anker aufm Shirt.
UuPs
@#747972: Zeig mal, das Shirt! :)
Pappbuchstaben – Wenn es um Papp-Kameraden ging, dann könnte ich die Nachfrage nachvollziehen.
Die Geschichte wiederholt sich immer wieder in Selbstähnlichkeit:
Zitat:
„Hey Du, willst Du ein Ypsilon kaufen?“
„Wer ich?!“
„Pssstssst- Ja genau Du!“
Mit kleinen Veränderungen wiederholt sich alles geschichtete.
@#748071:
Sich selbst zu gefallen ist sicherlich eine Motivation.
Von Ärztlicher Seite ist neben Penetranz auch das
ADS als Syndrom bekannt. Kann nix dafür o. gegen.
;-)