Eine kreative Kampagne hat sich die Naturschutzorganisation WWF von ihrer Agentur Jung von Matt entwickeln lassen: Mit einem kostenlosen Programm lassen sich aus jeder beliebigen Vorlage .wwf-Dokumente erstellen, die nicht druckbar sind und daher Papier-Ressourcen schonen (und vielleicht auch noch dafür sorgen, dass diese blöden „Schützen Sie die Umwelt! Drucken Sie dieses Dokument nur, wenn sie im Bundesministerium arbeiten!“-Hinweise in Mail-Signaturen von Unternehmen verschwinden).
Das .wwf-Format ist dabei nichts anderes als ein geschütztes PDF, das anscheinend nur mit einem Passwort gedruckt werden könnte, welches weder der Absender noch der Empfänger des Dokuments kennen. Genaueres zur Technik erfährt leider nicht, und dass die Software beim Erstellen eines .wwf-Dokuments eine Verbindung zum WWF-Server herstellt und jedem erstellten Dokument eine zusätzliche Informationsseite hinzufügt, ist nicht nur unschön, sondern könnte auch bei der Verbreitung des Formats hinderlich sein.
Doch um die Praxistauglichkeit geht es wohl nur in zweiter Linie, zunächst soll Aufmerksamkeit generiert werden und dafür eignet sich die Aktion allemal.
Ich habe hier die aktuelle Version des JMStV in ein jmstv.wwf verwandelt. Falls sie mal jemand lesen oder das Format testen möchte. Sollte es beim Öffnen Probleme geben, kann man die Endung des Dokuments einfach in „.pdf“ ändern.
Leider zu wenig Information und die Software (derzeit nur für Mac OS X, Windows in Vorbereitung, Linux bisher unerwähnt, iPhone App mal sehen, Android vielleicht später, Symbian wahrscheinlich eher nicht, Windows Mobile 7 nur vielleicht, Palm Pre bisher ohne Information, weitere Clients nur nach Budgeterhöhung) gibt es unter saveaswwf.com.
[via]
Da wird eine gute und wichtige Idee wohl an ihrer grottigen Umsetzung scheitern… Aber sowas kann ja auch als Ansporn für anderen dienen, die daraus was Brauchbares machen.
Nette Idee, aber lässt sich nicht alles was sich irgendwie am Bildschirm anzeigen lässt drucken?
Zumindest Okular druckt das Dokument ohne weitere Probleme…
Auf meinem Mac mini mit Standardausstattung konnte ich das wwf nicht ohne weiteres öffnen. Hätte ich nicht gewusst, dass ich die Endung ändern kann, hätte ich schon ein Problem gehabt.
Auf meinem MBP habe ich es ohne Probleme mit Acrobat Professional geöffnet. Und auch ohne Tricks oder Umwege ausgedruckt.
Nun ja.
Aber die Idee ist toll.
@#777107: Danke, das hätte ich auch gerne probiert (hab aber gerade kein Acrobat Pro zur Hand) – fragt Pro nicht einmal nach einem Passwort? Wenn man das Doc hier mit Skim drucken will, passiert nichts, bei Preview („Vorschau“) wird ein PW nachgefragt.
Ach, die Jung von Matts, die den Umweltschutz beim Castortransport mit ihrer Sixt-Kampagne ins Lächerliche ziehen wollten und RWE zu ihren Großkunden zählen? Wie heuchlerisch.
http://blog.rebellen.info/2010/11/08/fuck-you-sixt-jung-und-matt/
Meine ehrliche Meinung dazu? Genauso unsinnig wie entsprechende email-disclaimer. Wenn ich etwas ausdrucke, hab ich einen guten Grund dafür, ansonsten lasse ich es. „Nichtdruckbare“ Dokumente drucke ich – wenn ich sie aus irgendeinem Grund auf Papier haben will/muss – mittels screenshot und verbrauche mehr Papier, als wenn sie druckbar wären.
Also mit einem gängigen Linux dürfte es sich mit einem Dokumentenbetrachter öffnen lassen (bei mir; Gentoo-Linux, Kernel: 2.6.36. Desktop: KDE-4.5.3) geht es ohne Umstände.
Ich denke , das liegt daran, das Linux mit der Magic Number ( http://en.wikipedia.org/wiki/File_format#Magic_number ) arbeitet, die vermutlich durch die kleine Veränderung des Dateityps nicht geändert wird und Linux das Format untrüglich als PDF erkennt.
Ich mag mein Linux :-)
(Apple ist auch toll und Windows ist auch nicht die Manifestierung des Bösen, damit es hier nicht zu nem Flamewar kommt^^)
@ Johnny
…ganz genau. Und bei Acrobat Pro passiert nichts. Keine Abfrage. Kein Dialog. Nix. Es kommt einfach nur das bunte Papier aus dem Drucker.
Also ich hab keinen Drucker hier, aber in ne Datei kann ich das Teil ohne Probleme ausdrucken.
Ich mag mein Linux :-)
@#777113:
Das ist ja seltsam. Ich habe hier Acrobat Pro Extended (v9.4.1) und da funktioniert der Kennwortschutz genau wie er soll. Drucken ist beim Öffnen gesperrt und der Schutz lässt sich nur durch Eingabe des Kennworts entfernen.
Das sich natürlich trotzdem alles was angezeigt wird irgendwie drucken lässt ist klar, dass es bei dir aber so simpel geht, ist für mich nicht ganz verständlich.
Bin jetzt unterwegs. Werde aber gleich noch mal nachsehen, welche Programmversion ich habe und einen zweiten Test durchführen. Will hier ja schliesslich nichts kaputt reden, denn ich finde die Idee an sich gut. Selbst, wenn die Stückeltest mit etwas Mühe umgehbar ist, regt diese Idee ja letztlich zum Nachdenken an. Das ist m.E. viel wichtiger als alles andere. Nur so kann nämlich eine Verhaltensänderung angestoßen werden, die dann auch losgelöst von irgendwelchen Dateiformaten greift. Letztlich geht es ja genau darum. Oder?
Hehe Stückeltest = Drucksperre
Lustiges Gimmick, aber wer druckt denn Sachen aus, die er nicht ausdrucken „muss“?
Und ab da wirds dann sinnfrei.
Ernsthaft: ich kenne genügend Leute, die trotz IMAP und Backups alle ihre E-Mails ausdrucken und so archivieren. Wenn nur die Hälfte davon aufgrund einer solchen Kampagne mal nachdenken und dann davon die Hälfte ihr Verhalten ändern, ist schon etwas erreicht worden.
Es ist wie verhext. Beim zweiten Test mit Acrobat Pro (6.0) lässt sich das Dokument plötzlich nicht mehr drucken. Eben ging es noch…
Und da jetzt jeder versucht, ob das papierschonende Format auch wirklich nicht ausdruckbar ist, es in 90 Prozent der Fälle aber zu klappen scheint … DUH!!!
@#777122: Jetzt musste ich gerade sehr lachen. :)
@#777119: Sehr sehr viele… Warum sind Büros voll von Akten, in die max. einmal im Jahr hineingeschaut wird (z.B. Behörden, Industrie)? Das WWF will ja wahrscheinlich nicht ins Dokumenten-Management-Business einsteigen, sondern ein Augenmerk legen auf. Weiter so.
Nett. Das es nicht brauchbar ist, dürfte klar sein. Nette Idee.
Mhm…kann man das Feature bitte auf das gesamte Netz ausweiten? Dann bleiben uns vielleicht die Erlösung aus dem „rechtfreien Raum“ erspart, weil die betreffenden Damen und Herren schlicht nicht mehr mitkriegen, wenn sich im WWW etwas tut…
also evince druckt das auch ohne weiter nachzufragen.
womit ich dank des wwf gerade 21 seiten papier verschwendet habe ;-)
Ich kenne auch Leute, welche eine E-Mail mehrfach ausdrucken und anschließend im Büro verteilen. Die lustigste Mail die auf diesem Wege verbreitet wurde hatte nur einen Satz zum Inhalt „Im Anhang finden Sie die gewünschte Datei“ – Es war eine Datenbank, welche aber aus unbekannten Gründen nicht mitgedruckt wurde.
Aber im Ernst, ich finde die Idee sehr gut um auf die Verschwendung von Papier, Toner u.s.w. hinzuweisen.
Selbstverständlich wird es Methoden geben, um mit relativ geringen Aufwand diese Sperre zu umgehen, aber ob dazu die qualifizierten „Internet-Ausdrucker in der Lage sind?
Wo wir schon bei Anekdoten sind:
Von meinem alten Chef bekam ich die Antworten auf meine Mails immer handschriftlich auf dem Ausdruck meiner Mail – per Hauspost.
Inzwischen ist er sogar tatsächlich in der Lage zwei Blackberries gleichzeitig zu bedienen – während er Auto fährt und sich mit einem unterhält.
Brave new world!
[…] und vielleicht auch noch dafür sorgen, dass diese blöden „Schützen Sie die Umwelt! Drucken Sie dieses Dokument nur, wenn sie im Bundesministerium arbeiten!“-Hinweise in Mail-Signaturen von Unternehmen verschwinden […]
Das wär toll, ich hasse diese schwachsinnigen Anmerkungen.
Ich will nicht übertreiben. Aber für den Typen, der die Plage der nicht-druckfähigen (oder auch nicht-copypaste-fähigen) PDFs über die Welt gebracht hat, wäre ewiges Fegefeuer ne angemessene Strafe. Es gibt kein sinnvolles Szenario, das derartige Usability-Beschneidungen und Benutzerentmündigungen rechtfertigt.
Als PR-Gag ist die Idee des WWF-Formats ganz gut (da sogar ich mir nun Gedanken darüber gemacht habe). Aber sollte sich das Format durchsetzen, flippe ich total aus.
Konsequent wäre ja, wenn das .WWF auch zwecks Stromeinsparung automatisch die Intensität der Bildschirmbeleuchtung herunterregelte.
@#777138: Du musst keine unfreie Software nutzen. Freie PDF-Reader (nicht die von Adobe) implementieren derartig restriktive Funktionen entweder gar nicht erst, oder haben eine Option zum Abschalten (was ich noch viel bekloppter finde).
Nachtrag: Die Free Software Foundation hat übrigens eine Kampagne für freie PDF-Reader.
Seht mal, ein DRM verseuchtes Dateiformat. Juhuu!
da hat jemand wohl „rohrkrepierer“ etwas umstaendlich ausformuliert.
Man könnte auch sagen:
Da hat jemand eine fällige Diskussion angestoßen, bei der sich die Betonköpfe freiwillig und von selbst outen.
Sicher gut gemeint, aber in der Ausführung hat die Aktion den selben Charme wie wenn sich der Greenpeace-Vorsitzende von den Spenden eine S-Klasse rauslässt…
@ philipp
Entschuldige bitte, aber das ist doch echt blabla.
Oder kannst Du uns erklären, inwiefern sich hier wer auf wessen Kosten bereichert?
Hm
Lerne gerne hinzu.
http://www.android.com
Marketplace ist für
einen ‚Apfelbeisser‘
ausserhalb jeglicher
Erwägung.
@#777188:
Ist doch ganz simpel: Der WWF beauftragt eine der größten (wenn nicht die größte) Agentur in Deutschland was sicher nicht ganz billig ist. Wenn man sich dann noch vor Augen führt wie halbgar die Umsetzung ist – zum Start nicht etwa für das viel weiter verbreitete Windows sondern eben ein Betriebssystem dass nur von einem Bruchteil der User genutzt wird – dann macht das auf mich eben genau diesen Eindruck. „Ja wir machen was, so irgendwie“ – damit ist der eigentlich gute Gedanke eben von vorne herein zum scheitern verurteilt und das Geld verpufft im Nichts.
Dann doch lieber ein paar qm Regenwald aufforsten oder echte Aufklärungsarbeit leisten…
Freue mich als „via“ zu diesem Post beigetragen zu haben. :))
Wann verstehen WWF & Co. endlich, dass sie nichts erreichen, wenn die Leute sich gegängelt fühlen?
@Philipp (34):
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Es ist ein pro-bono-Projekt von Jung von Matt/next für den WWF, in Zusammenarbeit mit dem WWF sowie mit der Unterstützung von Dederichs, Reinecke & Partner.
Statts Geld einzunehmen, wurde Geld für die Entwicklung ausgegeben und wer sich etwas auskennt weiß, dass es total einfach ist, solch ein Tool für Mac zu entwickeln statts für Windows oder sogar die zig verschiedenen Linuxsysteme oder gar mobile Betriebssysteme wie iOS oder Android.
Mac identifiziert quasi alles als .pdf auf der eigenen Oberfläche, Windows ist weitaus komplizierter an der Stelle. .pdf greift extrem tief ins System ein und bei XP, Vista, Windows 7, etc. müssen extreme Anpassungen vorgenommen werden, damit die Win-Version bugfrei läuft. Darum kommt es zur Zeit zu Verzögerungen. Diese Woche soll die .wwf-Software nun aber auf für Win erscheinen. Auf dem Laufenden wird man u.a. auf Facebook gehalten http://www.facebook.com/saveaswwf – und der internationale Zuspruch und fast 8.000 Fans wissen, dass es vllt einfach zu knacken ist, aber was der Sinn und Zweck dahinter ist – Bäume retten, damit Lebensraum für Tiere erhalten und Verminderung des CO2-Ausstosses (denn das ist das Endprodukt bei Waldrodung…).
WTF jetzt als Dateiformat.
Schade. Das war im Prinzip ne gute Idee, aber die Umsetzung ist einfach nur Schrott. Schon die Idee beim Installieren eines Druckertreibers (was anderes ist das ja nicht) die Windows-CD zu verlangen ist nur noch lachhaft. Ich kann mit meinem PDF-Creator das Drucken ebenfalls unterbinden und wenn jemand das knackt, ok. dann war es ihm die Sache wert. Schade ums Warten und die vergeudete Zeit für die Installation und Deinstallation.