„Die Damen trugen rote und gelbe Bändchen“, berichtet einer der Gäste in seiner eidesstattlichen Versicherung. Die einen waren als Hostessen anwesend, die anderen machten durch die Farbe des Handschmucks deutlich, dass sie nicht nur zum Plaudern gekommen waren.
Und dann gab es da auch Damen mit weißen Bändchen. Sie waren reserviert für die Vorstände und die Besten der Besten aus der Vertriebstruppe, intern die „Top-Five-Mitglieder“ genannt. (…) Jeder konnte mit einer der Damen auf eines der Betten gehen und tun, was er wollte. Die Damen wurden nach jedem solcher Treffen mit einem Stempel auf ihrem Unterarm abgestempelt. So wurde festgehalten, welche Dame wie oft frequentiert wurde“.
Dieses Zitat aus dem Handelsblatt-Artikel über eine 2007er „Incentive“-Reise der Ergo-Versicherungsgruppe (vormals Hamburg-Mannheimer/HMI) dreht einem vor Ekel den Magen um, das Ganze wird nur noch dadurch übertroffen, dass die damals Anwesenden die „Mega-Fete“ auch noch in der HMI-Mitarbeiterzeitung feierten mit dem Wunsch, „sofort wieder loslegen“ zu können. Es gibt einen guten Grund, „Deutschlands neue große Versicherung“ zu verlassen, und da ich tatsächlich irgendeine alte Versicherung bei der ehemaligen Victoria habe, die heute ebenfalls zu Ergo gehört, fange ich gleich mal damit an. Es möge mir bitte niemand mit „das läuft doch überall so“ kommen.
Immerhin: Das Klischee-Bild des Versicherungsvertreters ist wieder im Lot und eine millionenschwere Anzeigenkampagne im Eimer. Danke, Ergo.
Und wenn ich schon dabei bin:
Die aktuellen Geschehnisse rund um den IWF-Chef Strauss-Kahn sind keine „Sex-Affäre“, liebe Qualitätsmedien, die ihr ein möglicherweise schweres Vergehen mit diesem Begriff bagatellisiert. Dem Mann wird ein Gewaltverbrechen vorgeworfen. Über Schuld oder Unschuld entscheiden die zuständigen Stellen, aber davor schon so zu klingen, als würde man über einen bedauerlichen Seitensprung sprechen, ist ebenfalls: Ekelhaft.
Man mag es mir nachsehen, aber ich verstehe die ganze Aufregung darum nicht.
Die Reisen mussten von den Betreffenden als Geldwerter-Vorteil nachversteuert werden. Wobei Steuerhinterziehung ja eh ein Volkssport ist.
Ich persönlich, halte dies nicht wirklich schlimm.
Na das mit dem »das läuft doch überall so« ist nicht ganz von der Hand zu weisen. VW flog zum Poppen nach Südamerika, die HDI nach Ungarn und das ist nur das, was herausgekommen ist. Dass die das im eigenen Haus gemacht haben, kann ich mir kaum vorstellen. Dann wäre das vielleicht schon eher herausgekommen. Irgendwer wurde damit beauftragt. Die Kundenkartei von »Irgendwer« gäbe sicherlich viele Einsichten.
Muss es nicht :
„what the fuck is wrong with these people?!?“
heissen?
WIe auch immer. Klar, eklig. Aber… seit VW wissen wir doch, ganz normal. Und wenn die SexarbeiterInnen ordentlich entlohnt wurden…
Was mich mehr wundert. Gab´s unter den 100 besten Vertretern keine Frauen? Und wenn doch – gab es für die dann männliche Nutten?
disclaimer: Ich will das jetzt nicht verteidigen und fürs Image der Versicherung ist das sehr schädlich. Aber ich finde, es gibt wahrlich schlimmere Dinge, als einen „Orgien-Betriebsausflug“.
Find ich schon sehr peinlich und primitiv …
es ist beänstigend, dass
1. vermutete Vergewaltigung mit Fremdgehen verglichen wird – DSK
2. es so klar ist, das heterosexuelle Männer, die keine Probleme damit haben, gemeinschaftlich Prostituierte zu „nutzen“, die „Leistungsträger“ gewisser Unternehmen sind… Oder gibt es Berichte über Callboys? Was paasierte mit Männern, die diese Feiern nicht mitgemacht haben, weil sie aus diversen Gründen nicht wollten? Was ist das für eine Unternehmenskultur in der käuflicher Sex mit Kennzeichnung der „Ware“ dazugehört?
Deswegen widerhle ich „Waht the fuck is wrong with people?“ und wundere mich mit…
@#787597: @#787598: Vielleicht habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt. Ich urteile nicht über Bordell-Besuche – solange man davon ausgehen kann, dass die Arbeiterinnen ihrem Geschäft freiwillig nachgehen, handelt es sich um eine körperliche Dienstleistung, dieses nicht gerade neue Geschäft moralisch zu beurteilen oder zu diskutieren, war nicht Ziel des Artikels.
Ich will mit meinen Versicherungsbeiträgen aber keine Bordell-Incentives finanzieren. Wenn jemand zu einer Prostituierten gehen mag, soll er das gefälligst selbst bezahlen und nicht nur den Vorteil versteuern. Und ekelhaft finde ich den Umgang mit den Frauen im Detail (Kennzeichnungen für die Top-Manager, die Stempel) und das anscheinende Vergnügen der Beteiligten daran. Auch eine Prostituierte ist ein Mensch, den es mit Respekt zu behandeln gilt.
Ich weiß: Das machen die Frauen eben mit und das wird bezahlt. Ich finde es trotzdem eklig. Aber das geht mir bei Männern oft so.
@#787597:
@#787598:
@#787599:
Schlimmer geht immer. Ab wie schlimm dürfen wir denn hier berichten, ohne dass das Geschriebene sofort relativiert wird?
Es geht in dem Artikel nicht um Prostitution, sondern um die Menschen verachtende Art, mit der die Prostituierten gekennzeichnet wurden und die Tatsache, dass derlei Klassifizierungen von Vertretern eines Unternehmens vorgenommen wurden, dessen Aufgabe es unter anderem ist, Menschen vertraulich zu beraten.
„Und dann gab es da auch Damen mit weißen Bändchen. Sie waren reserviert für die Vorstände und die Besten der Besten aus der Vertriebstruppe, intern die „Top-Five-Mitglieder“ genannt.“
Da fällt einem in der Tat auch nichts mehr ein.
Den Zusammenhang zwischen den beiden Geschichten kann ich nicht so ganz erkennen. Hier dekadent-verkommene Versicherungsvertreter, dort ein notgeiler IWF-Präsi der aus dem Weg geschafft werden musste.
Ich finde es einfach nur zutiefst widerlich. Zum Rudelbumsen auf Betriebskosten in den Puff nach Osteuropa.
Und dann noch das ekelhafte „Abstempeln“ von „gebrauchten“ Menschen. Ich glaube, das ist das schlimmste daran. Das Menschen nach Güte kategorisiert und abgestempelt werden. Das sassen also Leute in der Orga zusammen und dachten: „lass uns doch die geilsten Mädels für die Topverkäufer reservieren. Und damit man immer nur die frischesten fickt, stempeln wir die nach Gebauch ab.“.
Ich habe gegessen, ich habe gekotzt und ich werde weiteressen, damit ich bald weiterkotzen kann.
Ich musste ebenfalls lange überlegen warum ich die ganze Sache widerlich finde, obwohl ich gut finde, dass Prostitution legal ist.
Der Punkt ist einfach: Sexualität ist Privatsache. Dass es Unternehmen gibt, die das anders sehen (Bordelle, Versicherungen) mag sein, aber Kunde sein möchte ich da nicht. Angestellt noch weniger, wie unsensibel und verachtend muss eine Firma ihren Mitarbeitern gegenüber sein, wenn sie Gruppenzwang mit Sex vermischt….
Alles andere ist im Grunde nur eine Konsequenz daraus. Die geschäftsmäßige Leistungsmessung per Stempel oder die warenmäßige Kennzeichnung der Dienstleisterinnen.
Ich finde es auch seltsam in so eine Situation genötigt zu werden. Es gibt ja viele Gründe daran nicht teilnehmen zu wollen/können (schwul, moralische Gründe, verheiratet, impotent). Vielleicht fanden es ja auch ca. 60% einfach nur bescheuert.
@#787605: Prinzipiell bin ich Deiner Meinung: Wenn die Jungs ins Bordell gehen wollen, dann sollen sie das bitte tun.
Aber welchen Unterschied macht es, von welchem Teil Deiner Versicherungszahlungen das bezahlt wurde. Fakt ist: du hast dafür bezahlt, dass sich 100 Leute in Ungarn amüsieren konnten. Wenn sie sich zusammengeschlossen und das privat gemacht hätten, stünde die Tatsache doch immernoch im Raum.
Das mit den Stempeln und den Exklusivnutten ist nur eine Ausprägung. Der Geist, der dahintersteckt, ist doch das Entscheidende.
a) Die Jungs dort haben die Prostituierten nicht als Frauen angesehen. Die Stempelaktion macht die Frau zu einem Objekt. So wie eine Gummipuppe, nur in echt.
b) Die Bändchen sind für die Einhaltung der Unternehmenshierarchie notwendig. Wo kämen wir denn hin, wenn ein Vorstandsmitglied und ein dahergelaufener Generalvertreter sich die gleiche Nutte teilen würden. Und die, die die Vorstandsnutten mitbenutzen durften, waren quasi die frisch Geadelten. Macht und Herrschaft. Toll.
c) Schließlich kommt noch hinzu, dass das theoretisch auch in Deutschland hätte veranstaltet werden können. Aber das wollte man nicht. Die Jungs von VW wollten wissen, wie sich eine Brasilianerin anfühlt. Die Jungs von der HMI haben sich heiße Pusztamädchen gewünscht. Man erzählt sich doch immer so viele Geschichten…
Es geht doch dort überhaupt nicht um die Frau als Frau. Und das bei einem Versicherungskonzern, der den Kunden als Menschen ansehen will.
@#787610: @#787611: Danke für die Ergänzungen. Ja, ich glaube, dieses Abstempeln nach „Gebrauch“ ist der Kernpunkt.
@#787614: Das frage ich mich bei solchen Geschichten auch immer: Was passiert mit denen, die Nein sagen, aus welchen Gründen auch immer? Oder finden das tatsächlich die meisten toll?
Wie ich vorhin schon tweetete: „Man überlege sich mal die Bild-Schlagzeilen, Dominique Strauss-Kahn wäre von einem Pagen vergewaltigt worden…“
Diese Verniedlichung von Vergewaltigungen ist unerträglich. Die Bild titelte nach der Verhaftung etwas von „Sex-Krimi“. Ein Krimi ist spannend, leicht verrucht und ganz schön aufregend. Eine Vergewaltigung ist ziemlich genau das Gegenteil.
Ihr habt Euch verschrieben. Es muss heißen:
What is wrong fucking the people?
@#787615: Der Unterschied ist halt: Was jemand privat macht, geht mich nichts an. Du hast ja mit allem Recht, was du schreibst, aber gefallen muss mir das ja nicht … und dabei geht es genau um deinen letzten Satz.
Diese Verhaltensmuster erinnern mich (auch bei Berlusconi, VW-Reise etc.) immer an „Die 120 Tage von Sodom“.
Humor ist wenn man trotzdem lacht!
hier ein ausschnitt aus der gestriegen HaraldSchmidtShow. Es tangiert doch irgenwie das Thema.
http://mediathek.daserste.de/sendungen_a-z/2996442_harald-schmidt/7204248_best-of–klassiker-des-herrenwitzes
Moin!
Ich finde den Vorgang ja auch, vorsichtig gesagt, einigermaßen unappetitlich – und bin v.a. erschrocken über den „Organisationsgrad“ dieser Veranstaltung. Die „Abstempelung“ von Frauen ist einfach nur … aber ich habe zumindest den Eindruck, dass das Unternehmen selbst von der Sache mit am meisten erschrocken ist und (anders als z.B. VW seinerzeit) dort schnell und ohne großes Aufhebens aufgeräumt hat, bevor die Sache öffentlich wurde. Von daher: wenn ich dort eine Versicherung hätte (was nicht der Fall ist), würde ich sie erst recht behalten. Denn klar: bei großen Organisationen kann immer einer (gewaltigen) Mist bauen. Entscheidend ist, wie der Laden damit dann im Anschluss umgeht. Und so weit ich das bisher beurteilen kann, reagiert die Ergo da sehr gut.
Die Art und Weise dieser „Lustreisen“ ist zu verachten und das tue ich voll und ganz. Zudem schon geäußertem kommt ja noch ein aspekt hinzu. Die Teilnehmer werden instrumentallisiert, da ihr Handeln gegen sie verwendet werden kann und auch wird. Auch wenn das Hirn nur noch auf Sparflamme brennt doch noch mal die Syapsen auf Durchzug stellen. Es lohnt sich für alle.
take care of your own shit.
@#787598: Gemach, gemach: die Vorwürfe gehen nicht gegen die HDI, sondern die HMI (Hamburg-Mannheimer International
@#787627: Stimmt. Hab ich geändert.
@#787615: Du hast noch was vergessen: nciht nur ist die HMI so frauenfeindlich, dass sie ihren Leuten Frauen als Belohnungsobjekte vorwerfen, sondern obendrein noch entweder so frauenfeindlich dass ihre weiblichen Top Leute nicht belohnt werden oder sie schlicht keine einzige Frau unter ihren Top 100 Leuten haben. Drecksladen
@#787624: Könnte ein Punkt sein, mag sein. Immerhin hat man sich klar geäußert.
Ich frage mich gerade ernsthaft, ob ich ein zimperliches, weinerliches Weichei bin, aber ich finde die ganze Aktion von vorne bis hinten völlig verachtenswert und verachtenswert. Ob es nun privat geschähe, als Geschäftsreise oder sonstwie und wer auch immer dafür löhnt – mir egal. Und das Abstempeln ist doch wirklich nur der Punkt, an dem JEDER zugeben muss, WIE scheisse das war. Das ist der Ölteppich auf’m Golf, die Wasserstoffexplosion in Fukuchima – der Punkt an dem man einfach nicht vorbeikommt, so sehr man sich über die Zustände in der Wirtschaft vorher die Taschen vollgelogen hat. Wer das nicht versteht, tut mir nicht leid, vor dem hab‘ ich Angst!
@#787629: Zumindest war ihnen bewusst, dass das nicht auf öffentliche Gegenliebe stoßen wird, falls es herauskommen sollte, was da geschehen ist. Sonst hätte man den Teilnehmern vorher nicht sämtliche Technik abgenommen. Zumindest hat man in dieser Hinsicht von VW gelernt. Allerdings eben nur das Nötigste und nicht das Notwendige.
Auf den Gruppenfotos im Handelsblatt waren aber schon Frauen zu sehen. Welches Unterhaltungsprogramm die Damen zum selben Zeitpunkt genießen durften, ist bislang nicht veröffentlicht.
Allerdings ist hierbei die Imagination von »Frau« wichtig. Die Kolleginnen sind höherwertige Menschen. Nimmt man eine verheiratete Frau mit in den Puff, dann schneidet man sich doch ins eigene Fleisch, denn nicht die Frau nimmt den Callboy, die Frau lässt sich vom Callboy nehmen. Nicht auszudenken, wenn das jemand mit meiner Frau tun würde…
In der Imagination des Begriffs steht Frau als »Ehefrau« oder – so liberal sind wir schon geworden – als werktätige Frau mit Lebenspartner. Auf jeden Fall sind das ehrbare Frauen. Die Frau gebiert die Kinder und hütet die Familie – neben dem Haus, dem Boot und dem Sportwagen sind das die wichtigsten Besitztümer des Mannes. Und Besitz muss beschützt werden. Geht man also mit einer verheirateten Frau in den Puff, dann ist das in etwa so wie einen Einbrecher zum Haus zu führen, ihm eine Inventarliste in die Hand zu drücken und die Tür aufzuschließen. Und das ist nicht ehrbar. Und führt dem anderen vor, dass er seinen Besitz nicht verteidigen kann – Potenzverlust.
Nutten sind da ganz anders. Die sind nicht wie ein Haus, eher wie ein Hotelzimmer.
Da in der Vorstellung zu »Frau« aber kein Platz für »Nutte« ist, fällt es noch viel leichter, sie zu objektivieren. Und außerdem sind die dort doch eh viel ärmer. Arme Leute sind sowieso weniger wert.
Das Menschenbild an sich ist antiquiert. Der Blick auf die Frau, auf sich selbst als Mann und wer in einer Beziehung welche Rolle ausübt.
Ihr habt doch einen an der Waffel. Schreibt den ganzen tag irgend ne Shice in die Kommentarfelder. Stütze schon abgeholt, oder was? Get a life und liegt mir nicht auf der Tasche.
@#787642: Du bist doch nur neidisch, weil Deine Stütze nur zum Überfliegen reicht und unsere zum Schreiben. ;)
„Es möge mir bitte niemand mit „das läuft doch überall so“ kommen.“
doch, komme ich, da sich hier genauso die unwissenheit wiederspiegelt wie der stammtischjournalismus der mediennutten.
fakt ist, die HMI ist ein übler strukturvertrieb wie bspw OVB, DVAG,AWD usw, der sich unter dem dach der HM oder Ergo verbirgt. mit der normalen HO (hauptorganisation) haben die kaum was gemein. leider haben aber viele versicherungsgesellschaften und banken immer noch nicht begriffen, dass diese spassvereine „Strukturvertrieb“ unbeliebter als merkel, schäuble und die momentane fdp zusammen sind. von deren geschäftspraktiken mal ganz zu schweigen.
von daher ist die aussage, versicherungen der HM (victoria) zu kündigen, gerechtfertigt. doch wie sieht es bei anderen dingen aus?
thema musik, medien, sport, politik usw??? da werden ebenso feiern, fahrten, drogen aller art konsumiert oder puffgänge veranstalltet und somit gelder, die von menschen bezahlt wurden, verschleudert, die in der tat für viel bessere dinge verwendet werden müssten. wird man diesen dingen nun auch den krieg erklären? schliesslich bezahlen die menschen da, so schätze ich, wesentlich mehr kohle als für versicherungen. letztlich ist das deren geld was für eine bspw cd bezahlt wurde, bzw, was ein musiker verdient hat und somit können die damit machen was sie wollen. ebenso sieht es mit versicherungen aus. wobei man natürlich fragen müsste, ob eine so hohe provision wie bei lebensversicherungen, die hauptsächlich von dem strukturvertrieb hmi vertrieben werden, gerechtfertigt ist. doch letztlich liegt es an den menschen….da die ja die preise bezahlen…siehe beim sprit (wer lässt das auto stehen, arbeitswege mal abgesehen???) angebot und nachfrage meine damen und herren ;-)
@ Martin Albrecht #25 : zu viel hardcore-feminismus gelesen oder wat? mach dich mal bitte schlau was es mit den frauen und vertrieb in der versicherungsbranche so auf sich hat. hintergründe des normalen leben zählen da hochprozentig zu.
und @ all: um was geht es eigentlich wenn man einen puff besucht? ich frage ja nur mal, weil hier einige was davon schreiben, dass es bei der reise ja nicht um die frau, die dort ihren lebensunterhalt verdient oder muss, als solches ging………
scheinbar schaut ihr euch auch noch pornofilme, die selbst ich ziemlich mies finde, noch ein 2. mal an, weil ihr voller hoffnung seid, dass die im film doch noch heiraten :roll:
Hm, ja die Betitelungen in den Massenmedien sind echt sone Sache..
Ich finde auch immer erschreckend, wenn Fälle von sexuellem Missbrauch mit Inzest oder Pädophilie betitelt werden.
Wie krank ist es, wenn man sexuellen Missbrauch (!!) durch tabubehaftete Signalwörter skandalisieren muss. Noch dazu werden gleich mal alle Pädophile und einvernehmliche Partner inzestuöser Beziehungen als sexuelle Gewaltverbrecher stigmatisiert. Naja ich bin guter Dinge, dass das Internet als dialogisches Medium hier in Zukunft entgegenwirkt, gerade durch solche Beiträge.
Wäre eigentlich mal einen ausführlicheren Artikel wert.
@#787652: Wenn eine Frau sich verkaufen „muss“, dann ist das in meinen Augen eher Nötigung als eine gute Tat des „Käufers“. Da muss man keine hardcore Feminismus-Bücher gelesen haben, um diesen Zusammenhang zu verstehen. Aber worum geht es denn Deiner Meinung nach „wenn man einen Puff besucht“? Ich hab‘ da keine Erfahrung, bin also auf Hilfe angewiesen.
@ BenZol: stand irgendwo in den medien, dass diese frauen gezwungen wurden? es geht mir hier nicht um zwangsprostitution, sondern um falsches geheuchel. wieviel menschen kaufen sich billige kleidung ohne zu wissen oder trotz des wissen, dass diese durch kinderarbeit gefertigt wurde. oder andere artikel, die durch ausbeutung gefertigt wurden. machen gerade diese moralapostel alles so wie es sein soll? verzichten sie auf wirklich alles, was durch unrecht ausbeutung und co hergestellt wurde? und natürlich berücksichtige ich die tatsache, dass manchen menschen gar nix anderes übrig bleibt den billig hergestellten ramsch zu konsumieren, da die löhne gedrückt und viele durch das system kleingehalten werden.
um was geht es denn bei dir wenn du eine hose kaufen willst? eben um die hose. und wenn jemand seine sexuellen bedürfnisse im puff ausleben will, dann steht das für die person im vordergrund. damit meine ich nicht, dass er die frau wie ein stück dreck behandeln darf, aber sie bietet eine dienstleistung an für dier er bezahlt. nirgends stand, dass die damen von der hmi erpresst wurden. im übrigen willst du mir nun nicht erklären, dass alle prostituierten zu dieser art geld verdienen gezwungen wurden und werden, oder? und bitte unterlasse doch die amateurhaften spitzen deiner letzten beiden sätze. ;-)
Aber immerhin hatte Herr Kaiser mit allen Damen vorher ein Berufsunfähigkeitsversicherung zu sehr guten konditionen abgeschlossen.
@#787658: Okay, ich werde an meinen Spitzen arbeiten, damit sie weniger amateurhaft rüberkommen. Von Zwangsprostitution will ich gar nicht reden. Die Damen hatten bestimmt bei ihren Preisen einkalkuliert, wie Vieh behandelt zu werden. Trotzdem bin ich der Meinung, dass man die Kommerzialisierung aller Lebensbereichen gesellschaftlich nicht begleiten sollte. So bin ich auch dafür, gewerbliche Prostitution zu verbieten oder unter >strenge< gewerbliche Kontrolle zu stellen. Mal hier und dort ein bezahlter F*** soll mir egal sein, aber ich finde (heute), es sollte eigentlich niemand davon leben können/müssen dürfen. Ich würde die (Einkommens-)Grenze dort ziehen, wo der Fiskus auch das Anmelden eines Gewerbes vorsieht. So, und nun kannste mit Selbstbestimmung oder "das älteste Gewerbe der Welt" oder sonst einem Scheiß ankommen. Is mir egal. Jeder zieht seine Grenzen eben woanders. Nur damit das klar ist: Ich bin sogar für jede Menge Sex, aber "free" sollte er sein. Und vor allem kann man hier kaum sagen: Was nix kostet is auch nix. ;-) Kapitalismus dahin, wo er hingehört!
@ BenZol:
„Trotzdem bin ich der Meinung, dass man die Kommerzialisierung aller Lebensbereichen gesellschaftlich nicht begleiten sollte.“
da bin ich mit dir in einem boot.
in wie man so ein gewerbe unter gewerbliche kontrollen stellen kann mag ich nicht zu sagen, da es doch einige probs geben könnte. aber mit verbieten ist niemanden geholfen. denn das geschäft scheint ja sehr lohnend zu sein. dazu zähle ich jetzt nicht die damen, welche dazu durch kriminelle machenschaften gezwungen werden, sondern die, die das freiwillig machen. ich habe keine ahnung was man für eine nacht mit solch einer dame hinblättert, doch ich denke mal, es wird sich jeh nach dame um die 1000 € und mehr handeln. bei lebensversicherungen kann man es sich ausrechnen. man nehme den beitrag x 12 monate x laufzeit und rechne davon 2,5% (durchschnittswert)= provision, und das für einen beratungsaufwand von (wenns schlecht läuft) 2,5 Stunden. man sieht, es lohnt sich also. mach davon 5 stück im monat (oder mehr, jeh nach monatsbeitrag) und du verdienst mehr moneten als ein studierter in anderen jobs. das ist aber nur möglich, weil die menschen das bezahlen….
du siehst, es geht mir nicht um selbstbestimmung oder das dämliche gewerbe, sondern ums system. würden die menschen das nicht bezahlen gingen die preise runter oder das produkt geht vom markt. oder anders, es gäbe kaum frauen die sich für das wenige geld noch zu solch einem job hinreissen liessen. doch selbst hier zeigt die politik doppelmoral indem man die prostitution zwar versteuern will und tut, ihnen aber die sozialleistungen versagt. denn das ist ein milliardengeschäft.
auch mit dem free sex bin ich bei dir im boot, doch leider gibt es zu viele menschen, die eben nicht in der lage sind, solch eine gleichgewillte frau zu finden. aus was für gründen auch immer…also…was bleibt denen anderes übrig?
„Kapitalismus dahin, wo er hingehört!“
word
Ihr seid doch alle nur neidisch.
Außerdem hat das Abstempeln in diesem Fall nichts Menschenverachtendes. Im Gegenteil, denn daran können die aufmerksamen Versicherungsvertreter ablesen wie erschöpft jemand ist, um dann auf weniger beanspruchte Frauen zurückgreifen zu können. Zudem dient das der Chancengleichheit, damit alle Frauen im Durchschnitt gleich oft randürfen.
Wenn ich etwas absolut ekelhaft finde, dann ist es diese Art von Vorverurteilungen wie bei Strauss-Kahn. In höchstem Maße ekelerregend. Man hat nahezu jeden zivilatorischen Standard vergessen. Bei Kachelmann war es ja ganz ähnlich. Da wird jemand festgenommen, und schon denkt die dumme Masse, da muß ja was vorliegen, sonst hätten das die Bullen ja nicht getan. Unterstützt wird das Denken ohne Hirn von den Medien, auch die sog. Qualitätspresse tut da einfrig mit. Man könnte jeden Tag nur brechen. Daß die Leute prominent sind, rechtfertigt diese Art von Pranger (Justiz und Medien) in keiner Weise.
„zivilisatorischen“ wollte ich schreiben
Ein meist unbeachteter Nebeneffekt derartiger Veranstaltungen ist, dass er die Teilnehmer erpressbar macht. Wenn mal einer nicht mehr nach der Pfeife des Unternehmens tanzt oder sich gar von der Konkurrenz abwerben lassen will, braucht man ihm bloß androhen, die netten Partybildchen wahlweise zur trauten Gattin oder zur Presse zu schicken. Ja, auch DAS ist gang und gäbe im „Business“.
alle jahre wieder kommt so ne geschichte raus… und alle sind sie erschüttert, weil sie die deutsche wirtschaft für einen hort der moralischen jungfräulichkeit halten.
mal schauen, welcher konzern als nächstes in die schlagzeilen kommt. einer aus der energiebranche? oder vielleicht wieder ein autobauer? könnte ich mir gut vorstellen. sauber wird dort auch nicht gearbeitet. hört man zumindest so.
Immer mehr mischen sich Konzerne in das Privatleben ihrer Mitarbeiter ein. Klar, ist doch cool, dass es jetzt eine Betriebssport, Betriebsbigband, Betriebstrallala und Pipapo gibt, da kommt Betriebsbumsen doch gerade recht.
Allumfassend versorgt – und verpflichtet. Der Arbeitnehmer als der unmündige Sklave, dem auch noch die Freizeit vom Unternehmer vorgeschrieben wird. Und dann auch noch, wo er wie Sex haben soll. Na super.
Wen juckt das? Kinderprostitution wäre ein Aufreger… aber das? War sicherlich nen riesen Gaudi die Teilnehmer und eine echte Bekundung für den Wert ihrer Arbeit wenn die zu so einem Luxus eingeladen werden. Haben sich ja vorher sicher selber schon lange genug prostituiert. Das empörte Volk geht natürlich lieber ganz anständig in ein Musical… Cats, oder so.
also ich finde, die ganze Geschichte klingt _so_ absurd, dass ich mir noch gar nicht sicher bin, ob ich da jedes Detail glauben kann..
Ich finde die meisten Kommentare hier im Thread ziemlich daneben. Vor allen diejenigen die meinen, daß das alles so okay ist und nichts besonderes. Wenn man alles nur nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten und „Leistung“ ausrichtet, mag das ja so sein. Anders wird das erst wenn diejenigen die hier den Mund so voll nehmen mal selber betroffen sind. Ihr würdet sicher das nicht ganz so cool finden wenn es eure Schwester oder Frau wäre die da „genutzt“ wird für Liebesdienste von Vorständen.
Mir ist durchaus bewußt wie es in führenden Unternehmen in Deutschland abläuft und ich hab sicher einen direkteren Einblick von Managern die bis morgens herumkoksen und sich dann nachdem sie aus dem Bordell um 5 nach Hause kommen, krank melden. Trotzdem kann es nicht sein, daß das alles so als „gegeben“ hingenommen wird und hier so verständnisvoll damit umgegangen wird.
Moralisch gesehen ist der Umstand daß Menschen kategorisiert werden in „Wertigkeit“ nur abtoßend und widerwärtig. Da merkt man erstmal was für ein krankes Menschenbild manche Leitbilder unserer Wirtschaft mit sich tragen.
Erst waren die Jungs von ERGO anscheinend ganz fleissig ihren Werbespot aus dem Film „High Fidelity“ abzukupfern, jetzt organisieren sie ihre Firmenausflüge wohl nach dem Film „Eyes wide shut“ von Stanley Kubrick.
Für all diejenigen hier im Thread die so tolerant sind würde ich empfehlen eine Anliegen zu schreiben, die STASI wieder neuzubeleben als „Agentur für Bürgernähe“.. da ließe sich doch auch noch was machen… marktingmäßig.
(Nur mal so aus Interesse, gab es eigentlich Kommentare, die von einem Admin gelöscht oder erst gar nicht durchgelassen wurde, oder ist das hier schon das Best Of?)
@#787745:
Soweit ich weiß kann jeder Fehler machen. (Kommasumlaude) :)
–
Habe mich auch mal als Versicherungsvertreter versucht. Bin dann
ganz schnell davon abgekommen, weil das Interesse an Provision
kurzfristig gedacht, bedeutet hätte, die Menschen auszunehmen.
–
Gerüchte besagen, dass es ehrliche Versicherungsmakler geben soll.
Bin seit der Erfahrung sehr pessimistisch gegenüber Assekuranzen.
Ja, die Abstempelei von Menschen ist widerlich und abstoßend. Darüber hinaus sehe ich kein wirkliches Problem.
Prostitution ist zum grundsätzlich Glück legal und ob unsympathische Versicherungsvertreter als Bonus nen Besuch im Bordell oder beim Nobelitaliener bezahlt bekommen ist doch lediglich Geschmackssache aber sicher keine moralische Grundsatzfrage.
Lieber Herr Haeusler,
Sie sind einfach nur dumm.
Die heutigen Mitarbeiter selbst haben diese Story wieder hervorgeholt um den jetzigen Vorstand zu stürzten und Sie bedanken sich dafür, in dem Sie Ihre Versicherung aus Trotz kündigen?
@#787605: Ich hab lange überlegt, wie ich meine Gedanken dazu formulieren soll, aber das hast du hiermit perfekt an meiner Stelle erledigt. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Ich habe sehr gelacht:
http://www.ergo.com/de/Presse/Overview/Pressemappen/HMI/Stellungnahme-24052011