Das Album, also die Sammlung mehrerer Songs eines Künstlers, ist als Format tot. So hört man es in den dunklen Gassen der Musikbranche raunen. Schuld daran sei das Internet die Tatsache, dass Menschen seit der Verfügbarkeit digitaler Downloads eher einzelne Songs als ganze Alben auf ihren Rechner laden, denn viele Hörer empfinden Alben als lästig und wollen oft nur zwei, drei aktuelle Songs eines Künstlers hören und ggf. kaufen.
Wirtschaftlich gesehen könnte einem der Niedergang des Albums egal sein. Zwar ist es für ein Label sicher sinnvoller, ein ganzes Album mit einer Kampagne zu bewerben als einzelne Tracks, doch dies kann als Herausforderung, nicht als Problem gesehen werden. Und schließlich bringen 12 einzelne Download-Verkäufe nicht weniger Gewinn als ein 12er-Paket, vermutlich sogar eher mehr.
Betrachtet man das Album jedoch als Gesamtkunstwerk und als Mehrwert, darf ruhig der ein oder andere Gedanke daran verschwendet werden, welches Format wohl an die Stelle des Albums treten könnte. Weshalb Apple kürzlich die iTunes-LP eingeführt hat.
Die Beweggründe für das neue Format sind bei Apple sicher in erster Linie wirtschaftliche, doch ich bin überzeugt davon, dass es auch kreative, kulturelle Aspekte gibt. Schließlich besteht das Werk einer Band oder eines Künstlers nicht nur aus einzelnen Tracks. Viele Stücke eines Albums mögen vielleicht für die kaufende Masse irrelevant sein, für den Kreativen und diejenigen, die sich als „echte Fans“ bezeichnen würden, sind sie das unter Garantie nicht. Ein Musiker, der sich immer wieder auf den möglichst gut verkaufenden einzelnen Song konzentrieren muss, verliert ein Stück seines künstlerischen Freiraums, seine Fans verpassen diejenigen Momente, in denen er entspannter und ohne direkten Erfolgsdruck an seiner Musik arbeitet und außerdem können bestimmte Songs im Zusammenhang und -spiel mit anderen eine Kraft entwickeln, wie es für den einzelnen Track nicht möglich ist. Die wirklich großen Werke der Rock- und Popgeschichte beinhalten Kernstücke, sind aber in Wahrheit Alben: London Calling. Pet Sounds. Exile on Main St. Erotica. The White Album. Nevermind. Die Liste ist endlos.
Der Versuch, dem Album ein neues, digitales Format folgen zu lassen, welches über den Song einer Band hinausgeht, ist also kein überflüssiger. Bei diesem Versuch ist die iTunes-LP („Es lohnt sich wieder, Fan zu sein“) jedoch bisher eine einzige Enttäuschung. Die greiseren unter uns erinnern sich an die Musik-CD-ROM der frühen 90er Jahre, die zu Zeiten des noch sehr,
sehr,
sehr langsamen Internet immerhin dafür sorgte, dass man Songs, Texte und Videos (plus, manchmal, einige „interaktive“ Gimmicks) eines Künstlers auf einer kleinen Scheibe bekam. Und genau so, oder wie eine simple Website, fühlt sich auch die iTunes-LP an: Eine Oberfläche mit einem Foto und einigen Links zu Bildern, Texten, Songs und Videos eines Künstlers. Spielt man das Album über diese Oberfläche ab, starten lahme Animationen des vorhandenen Bildmaterials. Mag sein, dass diese Format noch ausgebaut wird, doch im Moment haut mich das noch nicht vom Sockel.
Was mich hingegen fasziniert ist das, was in musikalischer Hinsicht gerade im AppStore fürs iPhone passiert — und damit meine ich zunächst nicht die Software für Musiker (darüber folgt zu anderer Zeit mal was), sondern von Musikern. Könnten einige dieser Programme den Walled Garden von Apple verlassen und mobilplattformübergreifend arbeiten, könnte man vielleicht nicht gleich von einer Alternative zum Album, mindestens aber von einem neuen Format reden. Denn hier schaffen es clevere Unternehmen in Zusammenarbeit mit Künstlern, einen neuen Zugang zum Schaffen von Musikern zu kreieren und Fans miteinander zu verbinden. Es entsteht im besseren Fall eine kleine eigene Welt des Künstlers auf dem mobilen Display, ein neues Gesamtkunstwerk. After all: Code is poetry.
Ich habe mir in den letzten Wochen einige Künstler-Apps angesehen und werde ein paar Eindrücke niederschreiben (in einigen Fällen genau das richtige Wort …), doch jetzt muss ich erstmal los.
Mich interessiert, ob ihr das Album als Format vermisst. Ist das Album, das temporäre Gesamtwerk einer Band oder eines Künstlers etwas, das euch interessiert oder hört ihr sowieso nur noch eigene Playlists?
Wenn es euch nicht stört, könnt ihr zu euren Gedanken euer Alter angeben. Ich bin sicher, dass Leute meines Alters in einer Nostalgie schwelgen über die jüngere Musikfans nur lachen können.
Update Christian fragt in den Kommentaren, woher meine Aussage bzgl. der Downloadzahlen (mehr Einzeltitel als Alben) stammt und brachte mich auf eine interessante Erkenntnis. Ich hatte die genannte Tatsache einfach im Kopf, denn so wurde es in den letzten Jahren wiederholt kommuniziert. Nach der Suche einer aktuellen Quelle kam ich jedoch darauf, dass sich das Verhältnis in diesem Jahr zum ersten Mal gewandelt hat: Gegenüber 3,1 Millionen Alben wurden etwa 23 Millionen einzelne Songs per Download verkauft — geht man von zehn bis zwölf Titeln pro Album aus, ist das Verhältnis also ein neues. Mit klarem Trend zum Album.
Ja, iTunes ist schon mager. Keine Marillion Sachen, kein Pendragon, nichts spezielles nur Mainstream. Ist für uns alte Säcke wirklich nichts.
Achja, ich fand Alben immer cool. Habe immer noch meine LPs. :-)
@#736631: Ach, einen Musikladen ohne Marillion finde ich ja eher gut. ;)
24 jahre.
viele leute in meinem alter gibt es nicht mehr die sich intensiv mit musik beschäftigen. unter den wenigen gibt es nur noch eine handvoll die sich für alben interessieren. und unter denen bin ich wohl der einzige der sich noch cd´s kauft.
meiner meinung kommt es auf den künstler an ob ein album relevant ist. die foo fighters werden kein relevantes album machen ebenso wenig wie fritten bude. beide bands finde ich großartig. sind für mich aber eben nur bands welche sich über einzelne songs definieren. sprich man könnte den hit pretender heute auf einem album mit dem song everlong veröffentlichen und niemand würde das stören. aber das unterscheidet sie eben von bands wie incubus, rjd2, wilco oder sonstigen anderen bands wo es eben viel mehr um eine welt von gedanken und erlebnissen geht anstatt um einzelne zusammenhanglose momentaufnahmen (welche trotzdem sehr gut sein können). Darum stimme ich der aussage das Meisterwerke eigentlich immer durch ein ganzes album verkörpert werden zu. meiner meinung nach aber eben nicht immer durch die band/musiker hinter einem album.
also ich bin dreiundzwanzig und schon ein ziemlicher albumhörer – genau wie mein – zugegebenermaßen überdurchschnittlich musikinteressierte – freundeskreis.
wobei – es kommt immer auf die situation an. wenn ich zuhause am rechner sitze, ist das album die länge der wahl, unterwegs auf mp3-player respektive handy (MIT kopfhörern) eher der einzelne song.
also ja: ich würde das album definitiv vermissen.
wenn ich mir allerdings zum beispiel meinen jüngeren bruder ansehe, gilt das nicht für jeden in meiner ungefähren altersklasse.
Seit ich meine CD-Sammlung digitalisiert habe höre ich fast nur noch Vinyl. Der größte Vorteil von Schallplatten ist für mich nicht der Sound, etc sondern: Man ist nach spätestens nach 22 Minuten mit einer Seite fertig. Für 80 Minuten CDs oder gar endlose Boxsets reicht nicht immer meine Aufmerksamkeit oder Zeit. Und ein Album ist für mich eine überschaubare Einheit, wie ein Buch oder ein Kinofilm. Doch um Alben als ganzes hören zu können, sollten diese auch ein durchgängiges Niveau halten…
Ich habe vor ein paar Monaten endgültig aufgehört CDs zu kaufen, und kaufe jetzt nur noch Vinyl (Ausnahmen bestätigen die Regel). Bei vielen LPs sind heutzutage Download-Codes für mp3 oder sogar die CD dabei. Wenn nicht, finde ich die mp3 irgendwie trotzdem… Unterwegs und beim Laufen möchte ich meine Ipods nicht mehr missen, aber zu Hause höre ich einfach am liebsten LP. Unter anderem, weil es mir oft schwer fällt 45 Minuten am Stück in Ruhe auf dem Sofa zu sitzen und zuzuhören. Die Dauer einer Plattenseite finde ich da ideal… Im Übrigen kaufe ich zwar sicher noch mehr als 50 Platten im Jahr, habe aber noch nie einen Download gekauft…. (aber viele Konzertkarten und T-Shirts)
Ansonsten habe ich ausserdem keinen Fernseher und bin 40, aber sonst bin ich eigentlich normal und nett…
also ich (25) kaufe mir zwar keine CDs, lade mir aber fast immer komplette Alben aus dem Internet. Das Album ist für mich also nicht tot.
Ich fände es schon schlimm, wenn es irgendwann keine Alben mehr geben würde. So eine CD/Download gibt schon einen viel tieferen Einblick in das Schaffen und die Musik von Bands als einzelne Songs, die dann meistens auch noch in der Endlosschleife im Radio laufen. Außerdem sind viele meiner Lieblingssongs nie als Auskopplung erschienen und somit der breiten Masse nicht bekannt (ob Fluch oder Segen ist erstmal egal). Und für Fans sind Alben eigentlich Pflicht. Schon alleine der vielen richtig guten Songs wegen, die da oft neben dem bekanntesten auch drauf sind.
Kann dem Beitrag nur zustimmen, ich für meinen Teil habe aber trotzdem lieber CDs im Regal stehen als das ganze Ding über iTunes & co zu beziehen.
Bin übrigens 19 :)
ich (24) finde eher einzelne Titel doof. klar gibt es auf alben auch titel mit denen ich im einzelnen nichts anfangen kann (z.B. diese kurzen zwischenstücke auf den alben von Eminem), aber gerade die machen doch das album als gesamtkunstwerk komplett. würde ich mir nun ein album zusammenkaufen, würde ich nicht einsehen, warum ich für 14s zwischentext auch 0.99$ bezahlen soll.
wenn ich mir musik kaufe, dann meist als CD, weil die erstens nicht unbedingt mehr kostet als der download und zweitens hab ich dann was schickes im schrank stehen.
einzige ausnahme bilden da bands, deren CD sehr rar sind, wie z.B. Hellsongs. die verwalten das dann auch selbst und man kann per PayPal zahlen, was einem die großen portale immernoch vorenthalten.
ach und einzelne tracks lassen sich total beschissen in die musikbibliothek einsortieren: wie sieht das denn aus wenn da nur 3. 5. 9. 10. steht?
also ich mag alben. wenn sie denn gut sind. aber ich mag auch die single nur, wenn sie gut ist.
allerdings fehlt mir das album nicht, weil ich auf itunes, bzw im web ein album runterlade und dann je nach laune auf shuffle oder normal höre. und ich muss sagen, dass ich es als ziemlich erleichternd empfinde keine cds mehr zu kaufen, bzw äußerst selten.
ich bin sogar richtig richtig froh darüber, die „wenigen“ cds die ich im regal habe empfinde ich schon als last, wohingegen mich die vielen GBs an musik nicht wirklich stören, auch wenn da viel junk dabei sein mag.
ich bin eigentlich recht zufrieden, wie das zZt läuft… wobei ich für *gute* neuerung immer zu haben bin :)
achja: 20.
kann mich Matze nur anschließen. Bin ebenfalls 23 und für mich würde mit dem Wegfall des Albums eine Welt zusammenbrechen.
Allerdings gibt es Ausnahmen, die dem großen Markt gar nicht oder nur mit großer Verzögerung folgen. Ich höre viel kleinere deutsche Bands, hier ist die digitale Vermarktung noch nicht an erster Stelle angekommen und Vinyl war nie ausgestorben. Somit mache ich mir in dieser Szene auch kaum Sorgen über das Albumsterben.
Das ist gut und beruhigt meine Musikerseele…
Also ich bin 19 und könnte auf Alben nicht verzichten. Nichts zeichnet die verschiedenen Phasen, die eine Band durchlebt hat, besser auf. Außerdem entstehen nur mit Alben in sich konsistente Werke, die einen wirklich mitreißen können. Natürlich schaffen es auch bestimmte Songs eine emotionale Bindung aufzubauen, doch wird diese durch ein gutes Album noch um einiges verstärkt.
PS: Ich bin aber wahrscheinlich nicht für so eine Umfrage geeignet, weil ich in einem Monat mehr Musik höre als die meisten anderen in einem Jahr
mal im ernst. das ist keine altersfrage, sondern eine genre frage. für mich sind alben ein nebenprodukt. die königsdisziplin ist die ep.
Ich, 28, war beim Lesen soeben überrascht erfahren zu müssen, dass lieber Einzelsongs anstelle von Alben erworben werden. Ich bin ein Albenmensch und empfinde einzeln herumwuselnde Songs irgendwie als minderwertig, weil sie nirgends dazugehören. Vermutlich liegt das aber auch in dem mir innewohnenden Sortierbedürfnis, das die Alben in einzelnen Unterordnern ablegt, die zudem nach Erscheinungsjahren geordnet sind.
Ich bezweifle, dass das Album ausstirbt. Konzeptionelle Werke, die mehrere Songs umfassen, sind insbesondere in hitlistenfernen Bereichen absolut normal, und selbst wenn das Hauptaugenmerk dann auf einem song- und nicht albumweise Veröffentlichen und Weiterentwickeln der Band liegen könnte, wird das Prinzip, mehrere Werke gleichen Stils, gleichen Erschaffungszeitraums, gleichen Ensembles… zusammenzubinden, nicht aussterben. Vielleicht zurückgehen, aber nicht aussterben.
Was hingegen immer mehr zu vernachlässigen ist, ist meiner Meinung nach Artwork. Sicherlich; iTunes und Konsorten können Cover darstellen, doch schon die früher in Booklets abgedruckten Songtexte können direkt auf dem Song abgelegt sein bzw recht rasch aus dem Netz bezogen werden. Dafür brauche ich nicht blättern, weder in Papier oder in digitalen Booklet-Äquivalenten.
Zuweilen kaufe ich noch CDs, doch das Booklet wird einmalig durchgeschaut und dann zusammen mit dem gerippten Tonträger dem Regal übergeben und nie wieder angerührt. Es gibt auch keinen Grund dafür.
Das neue Muse-Werk erwarb ich im Netz und bekam LPiges Bonusmaterial dazu geliefert, das ich bis zum heutigen Tage nicht ansah. Interessiert mich nicht. Es bedarf auch hierfür nicht wirklich einer LP. Wer sich interessiert, kann das Netz befragen, Künstler- oder Fanhomepages zum Beispiel, wo dieser Kram abgelegt sein könnte.
Nachdem ich anfangs, als mp3s üblich wurden, Probleme damit hatte, das Haptische zu verlieren, begrüße ich nun die Rückkehr zum Purismus. Alles, was zählt, ist die Musik, schlicht und unansehnlich in eine Datei verpackt. Das ganze Artwork-Drumherum ist sicherlich nett und imstande, eine Atmosphäre zu schaffen oder zusätzliche Informationen zu geben. Doch ist es nicht essentiell. Was zählt, ist die Musik, und die mehr oder weniger ungeplante Rückbesinnung darauf gefällt mir.
[Disclaimer: Ich bin auch nicht interessiert an DVD-Extras.]
Zum Format „Album“ gehört allerdings auch das künstlerische Format, ein solches füllen zu können. Und das geht vielen Newbies noch ab. Kann sein, dass der einzelne Song für junge Bands, die alles auf einen Hit setzen, mehr wert ist. Könnte aber auch mein Kulturpessimismus sein und mein Alter (ich bin 31 und inzwischen so weit, dass ich die Jugend nicht mehr verstehe).
Ich persönlich hänge aber immer noch am Album. Dabei ist das alles Gewöhnungssache: ich habe die LP gerade noch so mitbekommen, aber bin eigentlich „Generation CD“. Bin es also gewohnt, dass ein Album am Stück durchläuft. Die noch ein bisschen älteren Herren von Portugal. The Man haben ihr „Censored Colours“-Album etwa in A- und B-Seite unterteilt, als Tribut an „Abbey Road“. Dabei ist das „Loch“ in der Mitte der Spielzeit (Platte oder Kassette umdrehen) eigentlich nichts als eine technisch bedingte Restriktion, von der man annehmen sollte, dass Künstler froh sein sollten, sie loszuhaben. Hätte es damals schon CDs gegeben, wäre Pink Floyds „Meddle“ vielleicht auch ein durchgehendes Stück Musik geworden- wer weiß? Für P.TM musste diese Halbierung im Konzept aber unbedingt sein.
Sprich: die Technik bedingt das, was die Künstler draus machen. Die rückwärtsgewandten Musiker denken vielleicht noch in Alben, gut möglich aber, dass im Download-Zeitalter die Wichtigkeit des Formats abnimmt, und wir wieder bei den Singles (sprich Songs) als Maßstab landen – wie es vor Einführung der LP war.
Die Apple LP halte ich für ein mageres Substitut, um uns alte Herren zufriedenzustellen. Sie wird sich wohl kaum durchsetzen. Ich brauche weiterhin das Festprodukt, will weiter Booklets durchblättern und meinen Schrank vollstopfen, aber damit gehöre ich einer aussterbenden Gattung von Musikhörern an.
Meine Transformation zum mp3-Hörer ist auch schon im vollen Gange. Schließlich höre ich die meiste Musik von meinem Arbeitsrechner, und da ist die Frage „Song oder Album“ mit einem Strg+H im Windows Media Player beantwortet. Es hält sich die Waage. Mal will ich ein Album durchhören und genieße es, wenn ein Album so spannend ist, dass man das kann (aktuell: Thrice und Baroness). Oft spiele ich auch Radio random mode. Meine Lieblingsstation mit immer garantierter Lieblingsmusik.
Ich fand das Thema so interessant, dass ich gleich mal meinen Sohn (16) gefragt habe, wie er das sieht.
Er findet es einfach und schnell, bei iTunes etwas runterzuladen. Aber er sagte: „Ehrlich gesagt Mama, ich finde es schön CD’s zu kaufen, ich möchte etwas in der Hand haben und meine Sammlung sehen.“
Ich kann das verstehen. Ich (44) habe sowohl noch meine LP’s als auch meine CD Sammlung. Ich stehe gerne am Regal und krame in den Albums, nehme mal dieses oder mal jenes heraus und schaue mir das Cover an.
Sowohl ich als auch mein Sohn kaufen uns noch CD’s. LP’s nicht mehr. Mein Sohn hat keine Vorstellung mehr davon, was das ist und mir fehlt der Plattenspieler. Ich kann meine alten LP’s also nur noch anschauen.
Wenn ich am Rechner sitze, stelle ich mir meistens Playlists zusammen und höre die. Ich spiele jede CD, die mein Sohn und ich kaufen, sofort auf meine Festplatte.
Gruß Susanne
und: ich fühl mich als jugendlicher unterschätzt im umgang mit musik. ich glaub nicht, dass die mp3 irgendwas kaputt gemacht hat im hörverhalten. das angebot ist einfach größer und vielfältiger, leichter zu haben in den meisten fällen. ohne downloads würde ich nicht mal halb soviel musik besitzen, wie es der fall ist, weil ich es mir gar nicht leisten könnte. und ob cd oder mp3 die musik aus der box ist immer noch dieselbe.
Ich (26) bleibe dem guten alten Album treu – bei der Veröffentlichung von Singles hat ja selbstverständlich nicht nur die Band das sagen und meine Lieblingssongs von diversen Bands wurden nie als Single veröffentlicht (gut, manche als quasi-B-Seite). Das Albumhören hat aber wohl auch viel mit der Musikrichtung zu tun, denke ich.
Was ich hier interessant fand, war, dass gleich zu Beginn jemand schrieb, zu Hause am PC wäre das Album die richtige Wahl. Das klingt für mich stark nach dem „Musik nebenbei hören“, das zwar wirklich gang und gäbe ist – ich höre Musik aber am liebsten (genüsslichsten), wenn ich *nichts* anders mache. Auch frage ich mich, wie viele Leute tatsächlich noch Geld für gutes Audio-Equipment ausgeben (reine Stereogeräte werden wohl immer teurer dank 5.1 Kinoboooooomanlagen). Mein PC ist nicht mit der eigentlichen Anlage verbunden, ich spare im Moment noch auf ein paar nette kleine Nahfeldmonitore extra für den PC.
Ich idealisiere das Bild des alten Plattensammlers – und liege damit wohl denkbar weit vom Zahn der Zeit weg. Damit habe ich mit „der Plattenindustrie“ ja eine Menge gemeinsam ;o) Das Internet spielt für mich für das Kennenlernen von Bands/Künstlern eine wichtige Rolle, aber gekauft habe ich noch nie irgendwelche Musik ohne physischen Datenträger. Vinyl hat für mich nur eine Rolle gespielt als ich fast ausschließlich Punkrock gehört habe – das war nnicht nur cooler sondern auch witzigerweise noch deutlich billiger als die Alben auf CD. In anderen Musikrichtungen zahlt man für das Vinyl ja deutlich mehr als für die CD (was wg. der Herstellungskosten ja eigentlich auch nachvollziehbar ist).
Also ich bin mit meinen 29 definitiv ein Album Mensch ^^
Nichts desto trotz würde ich aber schon sagen, dass man Musik-konsum wirklich etwas differenzieren kann. Das Beispiel wurde ja schon gegeben. Es gibt Bands, joa die hört man sich gerne ma so nebenbei an – man klickt ma n video auf youtube ect … oder geht spontan zu nem Gig mit – aber um jetz die „Platte“ unbedingt haben zu müssen reichts irgendwie nicht. Sozusagen springt der Funke nich so recht über.
Ich kaufe gerne noch CD und Vinyl – will aber die Flexibilität eines iPod genauso wenig missen. Insofern denke ich nicht, dass sich das irgendwie gegenseitig ausschließen muss ^^. Ich höre kein Radio mehr aber kaufe mir z.B. gerne noch den Musikexpress (wenn man schon keine Tageszeitung mehr hat) und die Heft CDs sind unter anderen dann Rohmaterial für die lose Playlist-ansammlung um etwas Musik via Dokingstation im Schlafzimmer zum einschlafen oder wecken lassen zu haben.
Also ich weiss nicht, wo du deine Informationen her hast, Johnny, aber ich bekomme davon auch nichts mit, dass Alben dem Aussterben geweiht sind.
Ich höre zu über 90% nur Alben, und ja, auch digital (erworbene).
Für mich wird ein Musiker erst zu einem richtigen Künstler, wenn er es schafft, ein Album zu veröffentlichen.
Eine EP mit ein paar Hits kriegen viele mal aus dem Ärmel geschüttelt, jedoch ein Full-Length, das nach Jahren immer noch begeistern kann ist einer eher kurzlebigen Maxi bei weitem voraus.
@#736646: Wie Recht du hast!
Trotzdem liebe ich Alben, die bei mir oft den höheren Stellenwert haben als einzelne Tracks. Eigentlich kaufe ich ziemlich viele Alben (gepresst), aber in letzter Zeit kommt mir immer öfter der Gedanke komplett auf Vinyl umzusteigen. Mal schauen. Aber das Album als Format – ob nun online oder auf Platte oder auf CD – wird überleben. Da bin ich mir sicher, denn einzelne Songs reichen keinem Künstler aus um seinen Prozess darzustellen.
Ich kaufe fast nur Alben, allerdings ärgere ich mich über die Einschränkungen. Beim letzten Fields of the Nephilim Album sollte ein Lied eigentlich 16 Minuten(oder länger weiss nicht mehr genau) lang werden, das musste auf 6 Minuten geschrumpft werden.
Glaub der SFB hatte in den 80ern eine Sendung wo nur Maxis gespielt wurden, da hab ich immer davorgesessen und aufgenommen – die Frankie goes to Hollywood Maxis hab ich mir erst letztens wieder bei iTunes besorgt. Ich hätte gern wieder mehr Versionen von Liedern, Mixe, Maxis oder Alben die 3 Stunden lang sind und aus 5 Liedern bestehen.
Ich höre auch viel klassische Musik(ab Gustav Mahler) und da ist eine Symphonie nun mal 1-2 Stunden lang. Ich hoffe es geht in die Richtung. Durch die Loslösung vom Medium wäre es ja möglich.
Artwork ist mir relativ wichtig, allerdings gibts da schon interessante Entwicklungen. Was mir fehlt ist der Geruch von frischem Vinyl.
38
Ich (33) bin ein Alben- und kein Track-Sammler. Vorwiegend CD, manchmal – bei Sahnestückchen – auch Vinyl. Ich erfreue mich an der ständig wachsenden Zahl von CDs, die meine Billy-Regale füllen. Und in einer mehrstündigen Sitzung mehrere Alben hintereinander durchzuhören, gehört zu den wichtigen – weil regenerativen – Tätigkeiten meines Lebens.
Was ist eine Playlist? :)
Aber ernsthaft, der einzige Grund, daß ich eine (automatische) Playlist auf meinem iPod habe ist der, daß das blöde Harman Kardon Drive & Play die Kategorie „Hörbuch“ nicht unterstützt und ich daher diese über die Playlist simulieren muß.
Ansonsten höre ich Musik in Form von Alben und wäre Apple dankbar, wenn es die neu hinzugefügten Titel auf dem iPod auch zu Alben zusammenfassen könnte anstatt nur die einzelnen Titel anzuzeigen.
Ciao,
Steffen
Für die Statistik: Nur Alben. 30 Jahre alt.
Alles andere wurde schon (oder wird garantiert noch) gesagt.
ich kaufe in letzter zeit wieder aktuelle vinyl-alben von bands, die erst gar nicht mehr auf die idee zu kommen, die völlig unnötige cd parallel anzubieten und stattdessen gleich den download-code beilegen. gutes beispiel aus jüngster zeit: dinosaur jr mit doppelalbum plus 7″-single plus poster plus download-code für 19€. gut angelegtes geld. könnte das nicht schule machen? bitte?
vorneweg: nur alben, nie singles, nie einzelne songs (28)
aber: ist das phänomen wirklich so neu? haben sich nicht früher schon singles öfter verkauft als ganze alben? also zumindest in charts-relevanten genres? für alles andere wird das album eh nie aussterben
ich mach schon immer meine eigenen alben, crossover.
Ich bin 21, habe ein volles CD-Regal (auch mit aktuellen Alben, nicht nur mit dem, was vor 10 Jahren aktuell war, als MP3 und Download quasi Fremdworte für mich waren) und plündere regelmäßig den Plattenschrank meiner Eltern. Für unterwegs und zum Beispiel jetzt in Frankreich habe ich meine komplette Musiksammlung digitalisiert, praktisch ist es natürlich schon. Meistens höre ich aber auch da die Alben, teilweise geht einfach etwas verloren, wenn man nur 1, 2 Songs hört und den Zusammenhang, das Drumherum nicht kennt/nicht mithört. Am liebsten ist es mir allerdings wirklich, wenn ich einen Tonträger in der Hand habe – eine Schallplatte aufzulegen, ist für mich eine Zeremonie, ich zelebriere quasi die Musik, das Musikhören. Klicken ist mir zu schnell, zu einfach, zu wenig.
Interessant, was die Musikindustrie da mal wieder so rumglaubt. Wahrscheinlich liegen sie auch da mal wieder daneben. Wenn das so ist, dann bin ich völlig abseits des „Trends“. Ich kaufe immer nur Alben und das zumeist als Tonträger (gern Vinyl) und nicht als Datei. Und das übrigens auch noch zumeist im Plattenladen meiner Wahl und nicht online. Ich wüsste nicht, warum ich mir einzelne Songs irgendwo hinstellen sollte (egal ob auf die Festplatte oder ins Plattenregal) – da kann ich ja gleich die Sampler von Oli Geissens Chartshow kaufen ;)
Ich bin ebenfalls ein Fan von Alben. Die „dookie“ von Green Day zum Beispiel oder die „Use your illusions II“ von Guns ’n‘ Roses habe ich seit ich in der 5. oder 6. Klasse war und höre sie immer wieder (bin heute 26). Es gibt zwar nicht viele Alben, an denen ich so hänge, aber missen möchte ich sie auf keinen Fall. Fand Maxi-Cds schon immer ziemlich bescheuert. Außerdem geht es mir wie einigen von euch auch. Das Cover anschauen oder im abgegriffenen Booklet blättern ist doch irgendwie schön.
Ich kenne aktuell und von „von früher“ (ich bin 42, meine musikalische Sozialisation beginnt mit „Disco 7x“) genau zwei Anlässe, ein komplettes Album von Anfang bis Ende in der vom Künstler (oder von der „Plattenfirma“) vorgegebenen Reihenfolge zu hören:
1. Album „privat“ komplett anhören (zuhause oder unterwegs, gerne mit den „Kumpels“)
2. Eine Band spielt ein „Album-Konzert“, Beispiel: Pink Floyds „The Wall“-Konzerte (das ist aber auch eine Ausnahme in den Konzert-Konzeptionen, oder? AC/DC zum Beispiel hat auf jeder „Album-Vorstellungs“-Tournee niemals das komplette neue Album, dafür aber in loser Zusammenstellung zusätzlich auch frühere „Hits“ gespielt, ich war Zeuge).
Ich kenne viele Anlässe, „wild gemischt“ einzelne Lieder, aus den verschiedensten Quellen (Single, EP, Album, Webseite, Soundtrack) extrahiert, zu hören:
1. Disco, Party, Kneipe
2. Radio
3. MP3-Player im „Misch-Modus“
4. Gemeinsame Konzerte verschiedener Bands
5. Konzert einer Band mit einem „Querschnitt“ mehrerer Alben
6. Sampler mit einem bestimmten „Thema“ („Best of German Blasmusik“ und so) (zuhause und unterwegs)
Will sagen: Die überwiegende Anzahl von Anlässen wird Album-unabhängig beschallt.
Und trotzdem höre ich komplette Alben immer wieder gerne – AC/DC „Dirty deads done dirt cheap“ _muss_ man komplett hören. Also: Ja, das Album-Format würde ich vermissen.
Für mich zählt auf jedenfall das Album als Ganzes, einzelne gute Songs können der Einstieg sein, um das Album zu kaufen. Künstler, die auf ihren Alben nur einzelne gute Lieder haben, bringen mich auch dazu, den Künstler als solchen eher nicht zu hören. Wenn ich einzelne Songs habe, kann es auch passieren, dass sie bei mir verrotten, weil in meistens Kontinuität beim Hören will. Sogar EPs haben geringere Chancen, gehört zu werden.
Ich bin 23.
30 Jahre alt
Ich gehöre ganz eindeutig zu den Albumsliebhabern. Ich kaufe fast ausschließlich Vinyl bei meinem Plattendealer, der mich seit zehn Jahren als Kunden kennt. Demnächst leiste ich mir einen besseren Plattenspieler (Zur Information für diejenigen, die genauso verrückt sind wie ich: ein Pro-Ject RPM 1.3 Genie mit VinylMaster Red).
Radio und Fernsehen finden bei mir nicht statt. Ich besitze nicht mal Geräte für den Rundfunkempfang. Die Charts gehen also glatt an mir vorbei.
Neue Musik empfiehlen mir mein Plattendealer und diverse Musikblogs. Im Schnitt schaffe ich mir ein, zwei Alben pro Woche an.
Also ohne das Album fühlte ich mich um ein musikalisches Erlebnis betrogen. Denken wir an (was aktuelles) U2 – No Line on the Horizon. Viele einzelne Lieder sind Top, andere nicht ganz so der Bringer, aber das Album von Anfang bis Ende ist großartig! Ich könnte unzählige Beispiele nennen, von Alice Cooper bis ZZ Top…
Das Album als Solches ist mehr als die Summe der einzelnen Songs! Achja, 26 werd ich dann in einigen Wochen.
Also ohne das Album fühlte ich mich um ein musikalisches Erlebnis betrogen. Denken wir an (was aktuelles) U2 – No Line on the Horizon. Viele einzelmne Leider sind Top, andere nicht ganz so der Bringer, aber das Album von Anfang bis Ende ist großartig! Ich könnte unzählige Beispiele nennen, von Alice Cooper bis ZZ Top…
Das Album als Solches ist mehr als die Summe der einzelnen Songs! Achja, 26 werd ich dann in einigen Wochen.
Das Album ist für mich ein Gesamtkunstwerk. Wie die Scheibe heißt, auf der ich es finde, ist für mich nebensächlich. Keine Terabytefestplatte der Welt kann das Gefühl ersetzen, das man hat, wenn man ein neu erstandenes Musikalbum in den Händen hält, noch neu duftend und mit „artwork“ versehen, das kein Scanner auch nur ansatzweise brauchbar erfassen kann (siehe Dear John Letter oder Tool).
Nach dem Album kommt, so hoffe ich, das Album.
Obwohl ich – Jahrgang ’85 – wohl gut in die „Zielgruppe“ von iTunes und ähnlich perversen Vermarktern passen würde..
Jahrgang ’64, mein Senf:
Es kommt auf das Album an! Manche sind einfach ein Muss, die meisten kann und konnte man sich schon immer schenken, waren sie doch nur ein Vehikel um Songs, die sonst keiner gehört hätte, an den Konsumenten zu bringen. Füllsel.
Insofern: Don’t panic – wenn ein Künstler ein relevantes Album auf den Markt bringt, wird es auch seine Käufer finden. Egal ob auf auf Vinyl, CD oder MP3. Und die angesprochenen Apps sind ein weiteres, neues und vielleicht aufregendes Medium um ein Gesamtkunstwerk zu veröffentlichen (Ich liebe die RjDj Serie)
Ich bin 24 und kaufe nur Alben in Form von CDs, allerdings erst seit 4-5 Jahren. Bin allerdings froh, dass ich mir vorher keine Musik gekauft hab, weil ich damals nur Charts gehört hab und viele der Sachen, die ich jetzt höre erst durch einen Arbeitskollegen kennen gelernt hab.
Obwohl ich mehr als 90% der Zeit per MP3 Player oder PC Musik höre, finde ich es einfach schön, die Original CD mit Booklet im Regal stehen zu haben. Das Booklet sollte aber dann auch ansprechend gestaltet sein, wenn die optische Gestaltung einer CD mir nicht gefällt, denke ich auch schonmal „Ne, das hässliche Ding musst du nicht unbedingt haben“.
Von legalen MP3 Downloads halte ich persönlich nicht viel. Die Vorstellung, dass bei einem Festplattencrash alles weg ist und das jemand, der das ganze für lau saugt genau das gleiche hat, gefällt mir nicht. Ich muss was in der Hand haben.
Einzelne Songs muss ich mir auch nicht kaufen. Wenn mir ein Song gefällt bin ich eh neugierig auf den Rest und hör mir das Album an. Und lasse es als Gesamtkunstwerk auf mich wirken. Und kaufe es anschließend wenns mir gefällt.
Also Fazit: Ich brauche Alben, weil ich mir nichts anderes kaufen werde. In meinen Genres, Prog Rock und Metal wird das Album aber sowieso nicht aussterben.
Ich bin auch mit dem Internet großgeworden und schätze das Album trotzdem sehr als künstlerische Einheit.
Ich würde es gar nicht fertigbringen, nur einzelne Songs aus dem Konzept gerissen downzuloaden, genausowenig wie ich mir vorstellen kann, eine CD nicht in der vorgegebenen Reihenfolge anzuhören.
Insofern ist das Albenformat für mich noch lange nicht tot, es ist doch nochmal etwas ganz anderes, ob man nur ein, zwei Songs eines Künstlers anhört als die komplette LP.
Bin 21 und würde mich als Albumhörer bezeichnen. Höre zwar natürlich auch einzelne Songs (beim Busfahren, auf dem Weg zur Uni), aber grundsätzlich kaufe und höre ich Alben. Und mir sind Alben lieber, auf denen 5 okayer 4 gute und ein sehr guter Song drauf sind, als Alben, auf denen sich 5 sehr gute und 5 schlechte Songs befinden.
Achja und ich mag auch sehr gerne schlne Artworks und Texte im Booklet.
21
Höre eigentlich nur Alben als Ganzes. Einzelstücke eigentlich nur, wenn der Rest des Künstlers wirklich nicht zu gebrauchen ist.
Bin aber noch ein bisschen mit der Schalplattensammlung von meinem Vater aufgewachsen (The Who, Pink Floyd,…) vielleicht kommt das Ganze daher.
Bin aber in meiner Generation da schon eine absolute Ausnahme.
Ich (15) bin ein Fan von iTunes. Nicht wegen iTunes LP. Sondern weil es mir ermöglicht, Tracks einzeln zu kaufen. Ich will manchmal einfach nicht 20€ für das „Real-Life-Album“ (und für 10 Lieder) ausgeben, wenn ich weiß, dass ich mir sowieso nur einen Track anhören werde.
Trotzdem liebe ich Alben, weil ich was in der Hand habe. Weil ich eine CD ganz altmodisch in den CD-Player legen kann und – ja, wegen dem Feeling :)
Ich fände es eine Katastrophe, wenn es nur noch das eine gäbe. Ich will die Möglichkeit haben, mir nur ein Lied zu kaufen und ich will die Möglichkeit haben, ein Album in der Hand zu halten.
Vor allem aber will ich endlich eine variablere Preisstruktur. Ich will ein Spendensystem (so viel bezahlen, wie ich will). Ich würde für manche Alben/Tracks mehr, für manche weniger bezahlen. Aber ich hätte bei beiden Varianten ein besseres Gefühl, weil ich „den richtigen Preis“ bezahlt habe. Und ich will, dass mehr Geld an die Künstler geht.
(Und nein, ich will keine „Kostenlos-Kultur“.)
@#736687: Und du glaubst, bei iTunes haben die Künstler mehr Profit als wenn du dir die Single kaufst?
Ich find die iTunes LP ganz ok, besonders da man sie auch über AppleTV abspielen kann (und später wohl das iTablet). Müssten nur noch mehr Titel geben … kommt ja vielleicht noch.
iTunes LP reizen mich mehr als ’normale‘ Alben.
Sind wir hier mal wieder ziemlich konservativ…
Großer Vorteil von EPs oder Singles ist die Möglichkeit, schneller besseres und zusammenpassendes Material herausbringen zu können, als es bei Alben noch machbar ist. Früher hat Bowie innerhalb eines Jahres zwei Alben vollgespielt, heute ist es kaum möglich, mehr als ein Album in zwei Jahren mit dem ganzen PR Gebimsel außen herum rauszubringen.
Je größer der Act, desto veralteter ist das Material wenn das Album voll ist. Kaum eine Band schafft es, zehn Tracks zusammenzusammeln, von denen nicht die Hälfte Füllmaterial sind, bei dem man bereits am ersten Tag weiß, dass sie bereits bei der nächsten Tour ganz sicher nicht mehr auf der Setlist landen.
Je länger das Album, desto größer sind auch die künstlerischen Kompromisse ans Konzept. Niemand würde eine gewagte Doppel-CD rausbringen, eine bizarre EP hingegen hat eine geringere Fallhöhe.
Das Album war eine wunderbare Erfindung und hat die Popkultur sicherlich geprägt, aber vielleicht ist man auch einfach drüber hinaus.
Album nur dann wenn es was taucht…
wieviele Vinyl Alben stehen hier rum wegen 1 oder 2 songs…
das Album ist vom Künstler viel schwerer mit dauerhafter Substanz zu füllen als der Einzelsong, deshalb gibts eben auch viele tolle Songs aber nur wenige gute Alben. Joe Jackson war mal ein Meister des Albums. Pink Floyd, obwohl nicht meins auch. Fela Kuti hat im Zweifelsfall einen Song zum Album gemacht.
Bei Top10-Wuppe lohnt ein Album ja meist auch nicht. Bei richtiger Musik würde ich behaupte kann man den ganzen Künstler vergessen, wenn das Album kein Gesamtwerk ist, sondern nur ein Hit taugt.
@#736688: Nö. Hab ich ja auch nicht gesagt ;) Sorry, wenn dass so rüberkam. Was iTunes der Single gegenüber besser macht, ist a) immer noch der Preis und b) die Schnelligkeit :)
Ich mache das anders: Eine Band, die nur Murks fabriziert, wird auch für einzelne gute Lieder keinen Cent von mir bekommen. Radiomitschnitte (oder eMule) reichen mir da völlig. Ich bin der Meinung, dass Qualität belohnt gehört; schlechte Qualität allerdings auch adäquat bestraft.
(— vorweg nur kurz: findet ihr eigentlich so eine kommentardiskussion fruchtbar? dieser repetitive charakter? dieses versickern von informationen, wissen, meinung? es hallt ein wald von echos – in sofern hat das internet die form des diskurses doch nicht verändert, verbessert und komplexer gestaltet, sondern der diskurs, nicht quer über die blogs, sondern als interaktion auf diesem weißen felde hier gedacht, wird immer flacher, linearer – ich hatte damals, als ihr die quote funktion eingeführt hattet große hoffnung, aber nun muss man doch sehen, dass es sich nicht trägt: der einfachste diskurs dort draussen in der realen welt, ist ein Gespräch in dem sich zwei menschen nicht in unendlichekeit aneinanderredend wiederholen (das mag vorkommen) sondern ein reziproker versuch des antwortens. warum passiert das eigentlich nicht in blogs?—)
seltsam ein jeder ist album fäään, seltsam auch: niemand bemerkt es. seltsam auch, dass tatächlich eine mediale panik ausbricht: ohjee, das album. Und seltsam auch, ein Internetnativer der ersten Stunde plerrt nach, womit Konzerne gerne ihr nächstes Geld verdienen wollen: der iTunesLP. Dabei ist doch gerade das Internet die Renaissance des Albums. Das Märchen des Track-Downloadenden Leecher muss noch aus den gefühlten 80ern stammen, als das Internet noch sehr
sehr
sehr
langsam war (übrigens, highlight dieses Textes, wenn ich anmerken darf). Tatsächlich ist aber doch der typische Musikhörer (mann frage sich doch ein mal, wann hier ein feministischer Diskurs ausbricht, dieses ganze getue ist doch noch zu tiefst vom Mief der Männer umhüllt, all diese GB trächtigen Schwanzvergleiche, Downloadtechnologien und revolutionären Anstöße zur Verteidigung der Menschenrechte – und hier schließen wir die Klammer und wenden uns wieder dem MusikhörER zu:) dieser ist doch gerade klassicher Weise in sein vorevolutionäres Verhaltensmuster des Jagens und Sammelns zurrückgekehrt – bequem kann er dabei zum Glück im Sessel sitzen bleiben.
Nein, nein. Das Album war nie Tot (Gott, ja vielleicht). Warum auch? Künstler haben im besten Falle nichts besseres zu machen, als die Kunst. Und was sollten sie denn auch den ganzen Tag über tun, „Johnny, spiel den Track noch mal…?!“ Ich kenn mich natürlich nicht aus, aber was ich so höre, wird es doch immer, immer günstiger so ein Album zu produzieren.
Interessant wäre doch die Frage nach der Kunst – wozu, warum, vor allem aber: was? Was ist die Kunst? Und hier geht es doch nicht rein quantitativ darum, dass es Bands gibt, die ein Album füllen können, und das es Bands gibt, die es nicht können, wie das in den Kommentaren anklang. Geschenkt.
Wirklich interessant wäre hier eine tiefere Ausführung zu diesen neuen iPhone Gadgets gewesen, für alle die noch ein 30euro handy haben werden, wenn deins schon fliegen kann. Oder zumindest ein Link, statt das Thema pseudo zu politisieren mit wikipedia, ich weiß ja noch nichtmals worum es geht. and of course „its evil“: they wanna sell it…
Die Frage nach der Ästhetik ist in der Tat eine, die zu stellen ist: Rock hat sich zwischen Indietronic und Postrock verloren, Pop sich zwischen Camille, Björk und Amy behaglich verzaubert und Elektro wird immer besser, je besser die Geräte werden schon klar. Die Frage ist also durchaus spannend, denn: Wenn wir inhaltlich das Spektrum der 12 Töne gebrochen haben in den letzten Jahrzehnten, immer mehr und mehr – von unhörbar schlecht bis unhörbar intellektuell, dann haben wir doch immer noch an den Formen festgehalten, wenn Du so willst: Das Lied ist immernoch ein Lied, das Album ein Album. Das Konzert ein Konzert – 4.33.
Ich (28) stöbere neue Musik meist über Musikblogs auf, lade z.B. „Mixtapes“ von dort runter oder lade mir einzelne Kostprobenlieder quer durch den Musikblogladen meiner favorisierten Musikrichtungen, stelle die als Monatsplaylists zusammen und höre diese neuen Einzelstücke dann am mp3 Player. Ohrwürmern gehe ich dann auf entsprechenden myspace-Seiten und youtube nach und kaufe mir bei Überzeugung das Album einer neuen Band und gehe aufs Konzert.
Bei altbekannten Gruppen werden natürlich auch die Alben gekauft. Dann aber gern auch als physische CD, die ich dann einlese.
@#736696: warum hörst du musik von bands, die murks machen? um sie zu bestrafen? versteh ich nicht.
Da sehe ich irgendwie kein Risiko. Das Album hat das Radio überlebt, die Mixtapes, das Musikvideo, die Single-CD und die Compilations. Wirklich sterben wird es mit Sicherheit nicht.
also ich bin ein großer alben fan. wie du schon sagst, ein album zeigt songs im zusammenhang – manche lieder wachsen ja aufgrund ihrer platzierung auf der cd nahezu zu hits heran.
ich sitz gerade hier und hör mir das firekites album an, das heute endlich gekommen ist und stelle wieder fest, dass so ein fertiges album mit hülle und drum und dran einfach was ziemlich feines ist!
ich habe noch nie bei itunes etwas geladen und finde das „sammeln“ von einzelnen songs eher abstoßend.
besten gruß.
@#736699: Ich werde damit weiträumig beschallt. Nicht aus freien Stücken. Qualitätsmusiker haben aggressive Vermarktung nicht nötig.
Ich muss sagen, dass ich die Möglichkeit mir von iTunes einzelne Songs zu ziehen als Musiker (studiere Schlagzeug) sehr attraktiv finde. Wenn ich was nachspielen will, mir Elemente aus DEM Track von DEM Album anhören will/muss, brauche ich nicht mehr Geld für ein ganzes Album auszugeben. Was das konsumieren angeht bin ich aber auch eher Albumhörer … nicht immer, gerade bei Sachen die ich mal irgendwo im Radio entdecke, aber generell mag ich es, wenn das Werk eines Künstlers „komplett“ ist. Das Haptische fehlt mir allerdings nicht, vielleicht ist das aber auch ein Gewöhnungsding, bin 20 und habe recht früh angefangen alles am Rechner zu hören.
Ich höre im Grunde fast immer ganze Alben. Ein Track gehört einfach in seinen Kontext und ohne das Album drumrum fehlt etwas. Allerdings gibt es auch einzelne Songs, die ohne das restliche Album drumrum besser aufgehoben wären. In solchen Fällen breite ich den Mantel des Schweigens über das Album.
Bin Jahrgang 1982, habe große Brüder mit vielen LPs und meine erste CD war Kraftwerks The Mix. Einzeltracks (auf Bravo Hits und Co) waren dann später nur ein paar Jahre lang so eine Phase.
ich bin 26 und habe schon vielen weisen menschen zugehört, die mir erzhlt haben, wie toll platten sind. unter anderem kann ich das buch „lost in music“ von giles smith empfehlen, die liebe mit der der mann von seiner plattensammlung schwärmt ist herzerwärmend.
vor einem halben jahr habe ich meinen ewig nur rumstehenden plattenspieler repariert bekommen. seitdem habe ich kaum mehr eine cd angefasst, sondern kaufe mit leidenschaft vinyl und mag meine bis jetzt paarunddreißig platten (jeder fängt mal klein an!) so sehr, dass ich jeder von ihr einen blogeintrag widmen will (einfach mal auf meinen namen klicken wer sonst nix zu tun hat). ich mag vinyl aus folgenden gründen:
– ein schönes großes cover, das ich während des hörens gerne eine weile in der hand behalten und angucken kann
– das ritual des platte rausnehmens, mit bürste reinigens, auflegens
–> beides zusammen kein vergleich zu cd rausnehmen und in den cd player legen, vom booklet aus der hülle friemeln mal ganz zu schweigen
– bei meinem laptop wird das abspielen von cds durch die laute lüftung übertönt
– sich über die plattenkiste beugen und dann blätter blätter blätter..geiles gefühl
– alben sind gut weil man die besonders liebgewonnenen einer bestimmten lebensphase zuordnen kann. aber das geht bei mp3s auch, ich weiß.
– ansonsten muss ich auch jk recht geben, die pause nach zwanzig minuten entspricht sehr meiner aufmerksamkeitsspanne.
und noch etwas: ich kenne einige leute, die platten auf verdacht kaufen, weil das cover interessant aussieht. so kann man auch neue musik entdecken. macht man aber bei mp3s wahrscheinlich eher selten.
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Ich höre vor allem Alben. Eigene Playlist erstelle ich sehr selten. Wenn, dann bestehen sie aus 3,4 Songs, die ich in einer Dauerrotation hören will.
Ich will wissen, was die KünsterInnen während einer Schaffensperiode produziert haben, Konzepte dahinter entdecken. Das Format ist egal. Ob ich jetzt eine CD ins Laufwerk schiebe oder einige mp3s oder lieber flacs anklicke, ist doch erstmal völlig Wurscht. Ich mag Haptik aber auch sehr und bin ein großer Konzertgänger.
Trotzdem: wie viele großartige Stücke haben wir alle schon durch unbeschriftete Mixtapes/mp3s kennengelernt?
Also ich persönlcih gucke immer erst, um was für eine Band es sich handelt. Es gibt zum beispiel super Bands, bei denen neben der Musik natürlich auhc das Artwork stimmt und als eigenständiges Kunstwerk zu sehen ist. Sowasist für mich zum Beispiel bei Captain PlanET der Fall, und ebenso bei sigur ros. Und natürlich bei Thom Yorke. Wer auf so ein Artwork freiwillig verzichtet.
Und dann ist natürlich noch die Frage ob CD oder Vinyl. Und da ist bei mir die devise relativ eindeutig: Wenn es eine Schallplatte gibt, dann kauf ich lieber die als die CD. Nicht nur weil der Sound meiner Meinung nach besser ist und auch das ganze Gefühl mehr dem entspricht, wie ich Musik verstehe(Musik ist für mich Kunst, zumindest ein Teil, also sollte sie auch so behandelt werden). Nein. Man hat auch gleich etwas größeres, etwas besonderes, das man ins Regalstellen kann und was auffällt, woran man mit seinem Blcik kleben bleibt und sich an die Musik erinnert, an gtenau diese eine Passgae am Ende des dritten liedes. Sowas fehlt mir bei Cds und erst recht Mp3s.
Also abschließend bleibt zu sagen: Wenn das Album inklusive Artwork und Drumherum als Gesamtkunstwerkgedacht sit, wie bei etlcihen Konzeptalben wie zum Beispiel allen Mars Volta-Alben, dann gehört hierzu auch das Artwork das bitte in Form einer Cd oder am besten LP/EP in meinem Regal zu stehen hat. Un dann will ich das ganze auch anfassen und mir anschauen können, nur um eine der Musik angemessene Lektüre zuhaben (sofern sowas von nöten ist.).
nebenbei: Konzerte ringen immerncoh am meisten Spaß. Vor allem wenn man Bands sieht, die einen live nochmer umhauen als auf Platte(bestes Beispiel: sigur ros und radiohead)
Lalla(19), Musiker
Zwei Geschichten muss man hier aber unterscheiden. Zum einen: Musik vs. Charts; und: alleine, oder zu mehreren?
Wenn man auf einen Künstler steht, ist natürlich das Album wichtig. Wenn man auf ein Stück aus den Charts steht, ist das Album auch mal rausgeworfenes Geld.
Ebenso macht es einen Unterschied ob man alleine (oder auch zu zweit) ist und der Musik auch ZUhört, oder ob die Musik neben einer Unterhaltung mehrerer Personen läuft. Auch hier braucht ersteres das Album, während sich das bei mehr als fünf Leuten gerne auch mal negativ auswirken kann („Mach doch mal was anderes!“). Da ist dann eine Playlist besser.
Also ich hole mir, wenn möglich, immer die ganzen Alben von einer Band. Schon allein deshalb, weil ich nicht besonders mainstreamige Musik höre und da immer schwieriger ist gute Sachen zu finden und man froh ist wenn man auf eine gute Band gestoßen ist.
Zum anderen, weil die bekannten Lieder einer Band nicht zwangsläufig die besten sind. Wann immer ich ein Album höre finde ich da Lieder die mir eigentlich besser gefallen als die, die man vorher kannte.
Von daher hoffe ich, dass es auch weiterhin Alben gibt, ob als CD oder zum laden oder beides, das ist ja egal.
Ich höre Musik eigentlich nur Alben-weise. Anders funktioniert vieles für mich gar nicht. Und ich kaufe liebend gern die CDs zu den Alben, die ich immer und immer wieder höre. (Wäre nur schön, wenn das Geld auch beim Künstler ankommen würde, aber das Problem kennen wir ja alle schon.)
Bin auch immer noch auf der verzweifelten Suche nach einem Online-Shop, in dem ich MP3s kaufen kann und beim Kauf der entsprechenden CD später das Geld vom MP3-Kauf direkt angerechnet bekomme.
Das wäre einfach perfekt. Nicht mehr irgendwoher MP3s besorgen, nur um zu erfahren, ob sich der Album-Kauf lohnt.
wir sind doch hier eh die falsche zielgruppe. da stellt sich die frage kaum.
aber wenn es pop-musik ist, dann reicht mir der song, der hit, der kracher. ansonsten natürlich alben alben alben. auch wenn es mal mehr waren. und ich mir sehr viel mehr zeit für musik genommen habe. aber vielleicht kommt das auch gerade wieder.
Ich höre ausschließlich Alben/DJ-Mixe/Compilations. Einzelsongs interessieren mich (fast) nicht. Das ist dann eher der Fall, wenn einer der vier Charthits pro Jahr ansteht, bei denen ich auch mal Mainstream toll finde. Da reicht dann auch der eine Song. Alter:31
wtf? Ich wollte grad mal ein paar Meinungen lesen – aber 65 Kommentare? Ihr habt sie doch nicht alle! ;)
Ich bin (als DJ) ebenfalls einer, der einzelne Songs gern kauft bzw. viel eigene Playlists und Mixes hört. Allerdings liebe ich gut gemachte Alben und höre noch heute Alben von 2001 oder so, weil sie etwas zu sagen hatten. Dass ich viele Einzelsongs höre, hat viel mehr mit Zeitmangel zu tun, als dass ich das Album nicht schätzen könnte.
(25)
So ganz verstehe ich die Frage nicht. Ich habe fast nur Alben meiner Lieblingskünstler auf meiner Platte und höre sie auch am Stück. Nur weil ich jeden Song einzeln kaufen könnte heisst das ja nicht dass ich das machen muss. Aber viele tun es. Das hat meiner Meinung nach mit dem erlernten Nutzerverhalten am Rechner zu tun und der Wertigkeit die Musik heute noch hat.
Ich finde das iTunesLP-Format nicht so schlecht, es ist zur Zeit nur kaum ausgereizt. Vielleicht bereitet Apple mit einem Tablet in Kombination mit iTunesLP da eine Änderung vor.
Lassen wir uns überraschen…
Ehrlich gesagt … ich hör so gut wie kaum Musik. Geld dafür auszugeben ist mir fremd; selbst downloaden ist eine zu große Anstrengung.
Meine iTunes-Lib besteht zur Hälfte aus digital gekauften und zur anderen Hälfte aus CD-importierten Inhalten. Letztere sind natürlich immer Alben oder Compilations. Erstere sind fast immer einzelne Stücke. Ich bin wohl eher albumophob.
Ich bin 16, mein letztes Album habe ich auf einem Live Konzert einer kleineren Band gekauft um diese zu unterstuetzen. Und davor?
Gute Frage…
Ich glaube mit 12 weil das Cover so cool aussah, seitdem gibt es Freunde mit externen Festplatten und torrentz.com…
meistens höre ich einzelne stücke aus alben, die ich schon kenne. aber als erstes – und auch manchmal wenn ich die zeit habe – will ich hören was sich der künstler dabei gedacht hat – 36
icke (mitte 30) glaube nicht an das ende des albums. es waere auch sehr schade.
wer nur einzelne songs konsumiert wird immer etwas verpassen.
vielleicht gibt es viele menschen fuer die ist musik nur noch die aneinanderreihung der groeßten hits der 80,90… bla-bla-bla. fuer sie sind einzelne tracks gut.
wer weiter kommen will, wer bereit ist auch mal stuecke zu hoeren die nicht sofort ins ohr gehen, stuecke deren videos auch mal ohne nackte tatsachen oder blitzblanke angeberautos auskommen oder tracks die evtl. nie im radio zu hoeren sein werden und auch in keinen downloadcharts auftauchen – der wird beim album bleiben. und es lohnt sich! (und ich glaube diese leute wird es immer zur genuege geben … hoffentlich)
Mhm,
ich befürchte, daß auf Dauer tatsächlich ein verändertes Hörverhalten Auswirkungen haben wird. Fein konzipierte Alben werden vielleicht nicht völlig verschwinden, aber wohl eine sehr sehr seltene Ausnahme sein.
Insbesondere ein Verschwinden der physischen Datenträger, die in meinen Augen zum Gesamkunstwerk „Album“ dazugehören (ein Album muß man anfassen können, es gehört immer eine Inszenierung des Hörens dazu – das kann ich mir mit einer Wiedergabeliste nicht vorstellen).
Vielleicht ist das aber auch nur ein kulturpessimistisches nostalgisches Jammern eines Einundreißigjährigen.
Putzigerweise habe ich erst vor wenigen Wochen genau darüber kurz gebloggt. ;) http://tinyurl.com/yl8oemq
(43) Für mich gibt es Standardgrößen:
Pop-Song: 3 Min.
Album (Sammlung der besten Songs einer Schaffensperiode): 45 Min.
Mix: 80 Min.
Innerhalb dieser Zeiten kann das Wesentliche passieren, alles andere ist die Freiheit eines Musikers, aber es kommt meist nicht mehr bei rum. Wenn zu wenig bei rumkommt, reicht mir das nicht.
Wer bei mir in Erinnerung bleiben will, muss ein Album abliefern, sonst vergesse ich ihn ganz schnell wieder.
Richtig schade finde ich, wenn gar keine Alben zustande kommen (New Villager z.B.).
Ich kaufe also nur Alben (als CD, MP3 oder WAVE), so wie ich nur eine Sammlung von Kurzgeschichten kaufe oder Comic-Alben (Keine Einzelgeschichten oder Einzelhefte).
@Martin: pfjuu, da bin ich froh, dass ich in Genres, denen ich zugetan bin, keinerlei zeitliche Schranken sehe (höre?), über die hinaus die Künstler nichts Wesentliches zu produzieren mehr im Stande wären.
Ansonsten fühle ich (29) mich bezüglich dieser Diskussion eher ausgeklammert, da ich Subgenres und Gruppen mag, die oftmals so klein und, vom Mainstream unerkannt überleben (! interessanterweise habe ich von noch keiner Band gehört, dass sie aus finanziellen Gründen hätte aufgeben müssen), dass iTunes und Konsorten gar nicht zur Debatte stehen.
Ich kann das Album, die CD oder Platte direkt beim Label oder der Band selbst kaufen, kriege statt Hülle, Rohling und 4-Seiten Inlet kleine, umfangreich und aufwändig gestaltete – oft handnummerierte – Kunstwerke und zahle zwischen $10-$20 dafür (die direkt an Label und Band gehen). Manchmal liegt noch eine persönliche Handnotiz vom Künstler mit liebem Gruß bei.
In dieser Umgebung gibt es Album, EP oder Single (7“) und es bleibt glücklicherweise dem Künstler überlassen, welches Medium er sich für sein Werk aussucht.
Bj. 66 ^^
ich bin ein echter albumhörer und auch sammler. zumindest was meine favorites angeht.
aber auch ich habwe mich da ein wenig an die „neuen zeiten“ angepasst. bei electronischer musik (ja, sowas hör ich auch) muss es kein album sein. da hör ich eher tracks oder mixe.
Wow. Ich hatte nicht mit derart vielen Reaktionen zu diesem doch etwas nerdigen Thema gerechnet, vielen Dank! Sehr spannend, denn offenbar liege ich ziemlich falsch, es hat sich nämlich etwas getan:
@#736654: Siehe Update oben im Artikel. :)
wer nur einzelne songs hört, interessiert sich nicht wirklich für die musik bzw. den künstler und hat – schlicht und ergreifend – keine ahnung. ;-) oder anders gesagt: er/sie ist gänzlich unabhängig vom musikgenre „unrockbar“. gibt’s leider viel zu viele da draußen. sollten alle verboten bekommen, überhaupt was in sachen musik verlautbaren zu dürfen. solche leute hören auch beim frühstücken, während dem kochen oder im auto irgendwelche pseudo-hippen formatradio-stationen, weil es sie „unterhält“. da krieg ich einen schreikrampf. so!
Wie wäre es hiermit:
http://www.golem.de/0911/70967.html
;)
eine kleine Geschiche aus dem Mediamarkt:
Ziemlich verloren irrte ich da durch der CD-Abteilung auf dem zielstrebigen Weg zur Kasse. Dann stand es da, ganz unvermittelt, vor mir: das „Album der Alben“ und weckte die Erinnerung an die wirklich einzige schmerzliche Entscheidung bei der Trennung von meinem Plattenspieler vor gefühlten 100 Jahren. Pink Floyds „The Wall“ habe ich seinerzeit einem guten Freund übergeben müssen, der mir hoch&heilig versprach, meinen Liebling immer gut zu behandeln. Ein Doppelalbum.
Danach trat (m)eine Frau in mein Leben, der ich leider bis heute nicht vermitteln konnte, was es mit dieser Beziehung zu dieser LP auf sich hatte. Seither hat selbstvérständlich noch die eine oder andere CD zu mir gefunden (so z.B. die kompletten GARBAGE-Ausgaben – siehe spreeblick weiter unten) – dies meist im Kaufrausch. Dann eine ganze Zeitlang nur noch downloads.
Nun, wieder zurück im mediamarkt: das musste jetzt sein. An der Kasse glaubte ich Bemerkungen und dämliches Grinsen hinter mir stehender „Kinder“ wahrzunehmen – wer kauft denn sowas? Hilfe – bin ich jetzt alt?
Dann rein damit in den CD-Player des Autos und los gings – Leute ich sags euch. Jeden Ton kannte ich noch! Text sowieso.
Und trotz „another brick in the Wall“ zum 1000. mal im Radio – ohne Album drumherum kannst Du’s vergessen.
post scriptum nostalgicum:
Jetzt wo ich drüber nachdenke, die völlig zerkratzte „Livehaftig“ von Udo L. (war auch’n Doppelalbum) musste ich damals auch aufgeben. Schlimm war’s.
ich bin 36 und offensichtlich very old school.
ich konsumiere musik NUR im album-format und kaufe mir auch noch regelmäßig CDs (vor allem an konzerten die gefallen). gerade kürzlich hatte ich eine diskussion mit einem der musik nur noch als einzelsongs konsumiert und konnte das überhaupt nicht verstehen. auch wenn man nicht jedes musik-album als konzept-album bezeichnen kann, so steht doch mit den ideen in den musikerköpfen und der zeit in der ein album entstanden ist eine gewisse grundstimmung im vordergrund. und genau das finde ich das interessante am album. und entweder finde ich ein album super, mittel oder überflüssig — das hat meist wenig mit einzelnen songs auf diesem album zu tun. im gegenteil: gerade einige meiner all-time-favorites sind alben in die ich mich mit viel anstrengung reinhoeren musste, die erst nach dem 8ten mal hören richtig für mich funktionieren und dann plötzlich zu den all-time-top3 gehören. ist schon mehrfach vorgekommen.
ihr seht schon… ich bin very old school.
bin 34, höre mit vorliebe noch immer die musik meiner jugend, welche nur in form von alben verfügbar war. wenn ich heute etwas aktuelles kaufe, dann auch eher in form der cd, bzw. das komplette album als mp3 download. viele stücke, die mir heute sehr ans herz gewachsen sind, hätte ich seinerzeit nie gekauft, wenn sie als einzelstück angeboten worden wären. dieses abenteuer des entdeckens und verstehens von versteckten perlen zwischen den eingängigeren stücken eines albums möchte ich nicht missen.
parallel bin ich semiprodj und als solcher bin ich es gewohnt einzelne mp3-tracks oder 12″ mit einem bis 3 tracks zu kaufen. was also die elektronische tanzmusik angeht, verzichte ich auf alben, da viel dieser musik für mich eher einen kurzfristigen zweck erfüllt.
Ich höre nach wie vor nur komplette Alben, sogar auf dem MP3-Player.
Wenn ich einen wilden Mix verschiedener Künstler hören will kann ich auch das Radio einschalten. ;)
@#736744: ich schrieb ja: Pop und meinte damit solche Beispiele. Alle drei Ideen halte ich für keine klugen und wie der Eintrag hier ja auch zeigt, ist das nicht das, was Hörer/Käufer wollen.
Also, hier mal meine 2cents:
1. die verbereitung von itunes, die baldige explosion (im sinne von rasanter verbreitung) von spotify und die große Unübersicht werden für die masse der musikkonsumenten es leichter machen, dass zu tun, was sie vom radio hören gewöhnt sind (und was sie offensichtlich auch genauso wünschen!): der tot des albums. Alben die Bad und Dangerous von Michael Jackson, robbie williams‘ sing when you’re winning oder alles von linkin park werden so nicht mehr existieren.
da werden sich ganze kreisläufe ändern. von album – promo – tour – album – promo – tour hin zu song – konzert – song – konzert. „die massen“ wollen das. live-radio sozusagen, das was festivals heute sind.
für große (im sinne von verkaufszahlen und bekanntheit) künstler und die dazuhegörige vermarktungsmaschine heißt das: das radio wird überleben, die einnahmen werden sich von verkäufen über konzerteinnahmen bis hin zu merchandising (schreibt man so?) aufgeteilt, der performer wird zur marke. da braucht es kein album. da KANN es die option geben, ein album hinter das lieblingslied zu stellen („kaufen Sie jetzt „Black or White“ und Sie erhalten „Scream (remix)“ dazu“!), da käufer zu animieren. Wie ein Auto mit zusatzoptionen.
2. für „uns“, also alle die, die das netz, die blogs, die hype machine, rolling stone (wenn’s sein muss), laut.de, pitchfork, foren, twitter, freunde, etc nutzen um neues zu entdecken, eine neue band auf zu tun, die alten pink floyd oder genesis sachen, die man immer schonmal hören wollte, die neue alec empire. die großartige „hospice“ von den antlers, all diese kunstwerke zu erleben, und zu diskutieren.
Ich sage das jetzt bewusst wertfrei: wir begreifen kunst als kunst, als etwas wo viel liebe zum detail, viel talent, abgefahrene ideen, besondere kompositiionen, wo ganze universen hinter einem kunstwerk stecken.
„die masse“ (also ca. 80-90 prozent) begreift kunst als entertainment. es berührt oder nicht, es gefällt oder nicht, es mach gute laune oder nicht, man kann mitsingen oder nicht. ich werde kein „nur“ hinzufügen. nichts daran ist schlecht oder dumm oder engstirnig. diese konsumhaltung ist sozusagen der normalfall. und die meisten werden NIE etwas anderes wollen! es geht ihnen gut damit. das kann und will ich nicht verurteilen.
diese vielen leute brauchen kein album, keine geschichte, keine gesamtkomposition. kein „the wall“, kein „downward spiral“, kein „kid a“. für die sind „wir“ versnobt, verkopft, hochnäsig, wollen sie missionieren, ihnen das GESAMTKUNSTWERK erklären. brauchen sie nicht.
Weit ausgeholt (gerade für einen kommentar): das album als ausdrucksform einer geschichte, einer (wie ich das wort hasse) kohärenten komposition wird überleben. als bloße aneinanderreihung von liedern nicht. zurück zur EP sozusagen.
Also wenn es das Album nicht mehr gibt, dann wird doch auch das Live-Spielen für die Künstler schwerer.
Man Stelle sich nur mal vor, bei einem Konzert kann keiner die Texte! Das wäre gar nicht so unwahrscheinlich, denn wenn es ja keine Alben gibt, dann gibt es auch keine echten Fans mehr, wozu auch die hören dann ja Ihre eigens zusammengetragenen Playlisten.
Die Hörer werden garantiert nicht, gerade wenn Sie eh schon keine Lust haben das Album ganz zu hören, alle Songs einzeln kaufen oder sammeln und der Umkehrschluss ist, dass nur noch Musik produziert wird, die sich verkaufen lässt und schon haben wir eine Situation wie bei den Radiosendern – das wäre echt schade.
Ich bin 18 Jahre alt und für mich gibt es zum Album praktisch keine Alternative. Sobald mich ein Interpret interessiert, interessiert mich auch sein Gesamtwerk, ich will seine Songs auch im „Kontext“ hören.
Ich höre auch digital hauptsächlich Alben am Stück. Solche dir mir besonders gut gefallen kaufe ich mir nach wie vor als CD. Um etwas vom Künstler „in der Hand zu haben“, um auch mal Musik hören zu können, wenn der Computer aus ist und wegen der Sammelleidenschaft.
Sufjan Stevens, der sicherlich bisher eher mit seinen Alben aufgefallen ist, sagt zum Thema folgendes: „I“™m wondering, why do people make albums anymore when we just download? Why are songs like three or four minutes, and why are records 40 minutes long? They“™re based on the record, vinyl, the CD, and these forms are antiquated now. So can“™t an album be eternity, or can“™t it be five minutes?“ He pauses. „I no longer really have faith in the album anymore. I no longer have faith in the song.“
Steht hier: http://www.pastemagazine.com/articles/2009/11/sufjan-stevens-on-the-road-to-find-out.html
Ich vermisse das Album nicht. Ich kaufe es immer noch.
Ich will Musik in den Händen halten, nicht runterladen. Albern und altmodisch, aber es macht Spaß.
@Johnny Na ich mag halt Fish und Marillion mit Fish fand ich 1986 schon großartig. Aber zum Album zurück. Etwas wie „War of the Worlds“ geht nur als Album. Als MP3 ist es zerstückelt. Gleiches gilt für Pink Floyd „The Wall“, Amaseffer „Slaves of Life“, Mandalaband „Eye of Wendor“ und und und. Auch diverse Soundtracks z.B. „Lord of the Rings“ oder „Once upon a Time in America“ gehen als MP3 nicht wirklich. Sowas sollte komplett am Stück als Album gehört werden.
Wenn dem Künstler das Gesamtkunstwerk ‚Album‘ wichtig ist, kann er es ja wie Prince (damals glaub ich als ‚tafkap‘ oder ‚Symbol‘) bei seinem Album ‚lovesexy‘ machen.
Dort sind – zumindest auf der von mir damals gekauften CD – alle Lieder als ein Track drauf.
Ich hab’s gehasst, weil ich zu bestimmten Lieder immer ewig vorspulen musste. Wie bei ’ner Kassette.
Spannend, das alles, und daher auch und gerade für die längeren Beiträge nochmals danke!
Schönes Gefühl übrigens: Dass wir offenbar von Menschen zwischen 15 und 50 gelesen werden, zumindest bei diesem Artikel. Die 50 hab‘ ich jetzt mal so dazugepackt, um den Eindruck zu haben, dass es Leser gibt, die älter sind als ich. ;)
Das Album darf definitiv nicht sterben!! Ich bin mit der Kassette aufgewachsen, dann kam bald die CD. Seit zwei/drei Jahren kauf ich auch Vinyl. Und damit is aber auch gut. MP3 is super für Mucke to go, aber Hören tu ich zu Hause hauptsächlich CD und LP udn alte Kassetten. Digitales nur in Form von last.fm, weil es einfach nix Besseres gibt, um auf neue Bands zu stoßen, auf Gigs, auf Leute etc. Aber Musik vom Rechner gibts ansonsten nicht bei mir. Keine Playlists, keine digitalisierte CD-Sammlung – long live living-room-Hi-Fi aus dem Regal. Optisch und haptisch ein Teil des gemütlichen und individuellen Zuhause.
Amen.
P.S.: bin Jahrgang ’78
m, 33
Also, dass ausgerechnet Musikliebhaber Johnny Haeusler hier davon ausgeht, das Album würde sterben, hat mir einen mittelschweren Kulturschock versetzt. Nichts ist doch ferner als das!
Was haben wir denn ab Anfang dieses Jahrtausends gelernt? Napster und Co. schaden hochgecasteten künstlerischen Eintagsfliegen, die 1-2 erfolgreiche Lieder haben, deren Single oder Album niemand kaufen will. Ganze Alben hingegen können durchaus nach oben gedrückt werden (bei Shaggy war’s doch 2001 so). Anders wird’s auch nicht mit MP3-Verkäufen sein.
Weder Singles noch Alben an sich werden aussterben. Das liegt in der Natur der Sache:
Bei einer Single bekomme ich im besten Fall gute alternative Versionen (z.B. akustische) entweder des Titelliedes oder eines früheren Erfolges; mitunter auch sonstige Stücke, die nicht auf dem Album zu finden sind; oder ungewöhnliche Coverversionen. Dafür gebe ich gerne Geld aus. Im schlechtesten Fall sind es überflüssige Remixe, die niemand mehr als einmal hört und sogar das bereut. Letztere braucht niemand zu kaufen.
Bei einem Album muss nicht immer ein Riesenkonzept dahinter stehen. Aber so ein Werk gibt einem Künstler die Chance, mehrere Seiten zu zeigen, minimal „hart“ und „zart“, „schnell“ und „langsam“, „laut“ und „leise“, „rauh“ und „weich“, „voll aufgedreht“ und „zurückgenommen“. Wenn mir ein Lied, das ich irgendwo höre, gefällt, gebe ich mitunter dem Künstler die Chance, mir auch andere Sachen vorzuführen. Entweder ich höre das vorher – meist über Internet oder Laden – an oder ich gebe ihm mitunter sogar ein Vorschuss Vertrauen und kaufe das Album blind. Damit kann man reinfallen – siehe Eintagsfliegen vorher. Es kann auch sein, dass eine Band nur ein gutes Album hervorbringt und danach nur noch Schrott (oder sich selbst endlos kopiert). Alben bieten aber die Chance, jenseits von Radio- und Discotauglichkeit interessante Lieder zu veröffentlichen. Ich habe es schon so oft erlebt, dass ein gutes „Albumstück“ besser ist als die Singles – ebenso wie bei manchen B-Seiten.
Ein reines Kaufen von einzelnen Stücken nimmt einem die Chance, auch mal etwas zu entdecken, auf das man nicht über die üblichen Kanäle (Freundeskreis, Partys, Privatkopien, Indie-Radiosender) gekommen wäre. Ich kenne auch Künstler, die veröffentlichen gar keine Singles, sondern machen lieber kleine Konzerte, auf denen sie dann eine CD (das Album eben) verkaufen. Fazit: Alben werden nicht untergehen – nur wird es noch mehr Unterschied zwischen guten und schlechten Alben geben. Und die Anzahl der Leute, die sich ein Album nur wegen einem Lied kaufen, wird deutlich zurückgehen.
m, 32
Also ich vergleiche diesen „Einzeltrack-Wahn“ (soweit es ihn gibt) eher mit flüchtigen Beziehungen oder One Night Stands ^^ Am Anfang sicher aufregend, schnell ausgetauscht und man nimmt sich die Gelegenheit eine richtige Beziehung zu dem Künstler und seine Musik aufzubauen, also ein seine Welt einzutauchen.
In der heutigen Zeit ist beides wohl immer häufiger zu beobachten, auch wenn du glücklicher Weise eine Umkehr- Tendenz ansprichst.
Ich denke, dass es für einen Künstler wichtig ist, sich auf einem kompletten Album auszudrücken. Wer will schon z.B. nur durch eine Einzelne Aussage oder Handlung beurteilt zu werden? Durch die komplexität eines Albums besteht halt die Möglichkeit viele Fascetten einer bestimten Phase zu präsentieren. Und wenn diese auch mal nur ein und die selbe Attetüde haben mag ;) Es bentsteht so also die Möglichkeit ein relativ komplettes „Bild“ zu „malen“ , als über einzelne, zusammenhangslose Songs.
Und ich spreche hier nicht über diverse Popbands, für die jeder einzelne Song nur absatzdienlich Konstruiert wird und die Gesichter einfach nur gut ins Marketingkonzept passen…
Ausserdem denke ich, dass auch aus Sicht der Musikindustrie nicht aussterben werden. Jedes neue haptische Werk verstärkt die Bindung zwischen Künstler und „Fan“ und einzelne Hits sind leicht und sehr schnell austauschbar. Album- Kampagne -Tour = läuft
Alles andere würde wohl recht schnell in einem mehr oder minderen Chaos enden ;) Alleine deshalb habe ich vorerst keine großen Sorgen, dass das „Album“, in welcher Frm auch immer, momentan vom Aussterben bedroht ist.
Also wer sein Leben lang nur musikalische „One Night Stands“ jagt, wird mit großer Sicherheit was verpassen ;)
Ein exemplarisches Wort zur Nevermind: man kann doch alle nur bemitleiden, die Nirvana auf teen spirit und vllt. noch in bloom reduzieren. Das Album ist so fantasisch, dass es heute noch so frisch wie am ersten Tag klingt. Und die Alben-Fans kennen sowieso den wahren super Hit von Nirvana: DRAIN YOU. Ich will mit der ganzen Download-Geschichte nichts zu tun haben und freue mich immer wieder aufs Neue auf die Alben meiner Faves. Aktuell: Das Comeback-Album von Terry Hoax ,,Band of the day“, wozu man nur eins sagen kann: Danke liebe Band, you make my day once more. Anders augedrückt: ich begreife ein Album immer als ein Geschenk der Band/des Künstlers an den Fan.
In meinen kurzen Dasein
habe ich schon viele Künstler gehört.
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Fanatismus ist mir fremd!
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Trifft insbesondre auf Sportler zu.
Personen-Kult kann man nicht als Ernsthaft bezeichnen(finden.
Wenn ich meinen Kopf nach links wende, seh ich da die Rückseite der Vinyl-Version der „Birth, School, Work, Death“ von den Godfathers. Das war nun nie meine absolute Lieblingsplatte, es ist reiner Umräum-Zufall, dass die da so steht, aber es waren ein paar gute Sachen drauf. Der Titelsong natürlich, klar. Oder „Cause I Said So“. Mein absoluter Lieblingssong von der Platte war aber „When Am I Coming Down“, letzter Song auf Seite A. Ich kann mich nicht daran erinnern, den jemals irgendwo im Radio oder bei ähnlichen Gelegenheiten gehört zu haben. Bei youtube gibts (ich hab gerade mal nachgesehen) immerhin eine allerdings ziemlich miserable (soundtechnisch gesehen) Live-Version. Niemals hätte ich diesen Song für mich entdeckt, hätte ich mir 1988 nicht das Album gekauft. Und das gilt nicht nur für dieses Lied von dieser Platte, mir fallen da auf Anhieb über die Jahrzehnte angesammelte persönliche Lieblingssongs, die sich irgendwo auf einer Platte zwischen den „Hits“ (in welcherlei Bedeutung auch immer) versteckten. Genau genommen hat der Wert eines Werkes für mich auch immer damit etwas zu tun gehabt – gibt es da versteckte, möglicherweise nur für mich bedeutsame, Stücke? Umso mehr davon, desto größer das Werk.
„Gesamtwerk“ (Spannungsbogen, Konzept, etc.) ist sicherlich ein Argument für das Album, wie wir es kennen – diese „heimlichen Hits“ ein anderes, zumindestens für mich ziemlich wichtiges. Aber ja, ich bin auch alt. Vierzig.
Ich kenne Alben gar nicht mehr. Ich mag CDs, Ipod und dass man seine Musik so fast überall mit hinnehmen kann.
LG Doris