Suchergebnis für 'clash'

16

London Olympics Calling

blur

Man kann die Textzeilen von „London Calling“ vielseitig deuten. Soweit ich weiß, stammt der Titel aus dem Zweiten Weltkrieg, denn wann immer der BBC World Service andere Länder adressierte, hieß es: „This is London calling“. Den Rest des Textes hat Joe Strummer wohl aus verschiedenen Zeitungsschlagzeilen zusammengetragen – dafür, dass daraus ein herausragendes Stück Zeitgeist-Lyrik entstanden ist, muss man dennoch dem Autor und nicht etwa den Zeitungen danken.
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67

Neujahrssortierung

CDs

Ich verkürze mir die Wartezeit auf den Rücktritt des Bundespräsidenten mit dem Aussortieren von CDs. Welche muss gehen? Welchen Vergehens haben sich die Künstler schuldig gemacht? Und während ich richte und sortiere, versuche ich zu verstehen, nach welchen Kriterien ich vorgehe – und scheitere daran.
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23

Spreeklicks (Soundtrack: Los Campesinos!)

Obwohl ich mir einbilde, die Sprachlosigkeit der Redaktion von Technology Review ob einiger Gedankenausflüge von Julia Schramm im Gespräch mit Constanze Kurz zwischen den Zeilen beinahe hören zu können, hat das Interview mit dem harmlos wirkenden Zitat-Titel „Datenschutz greift nicht mehr“ mehr Unterhaltungswert als der Versuch von USA Today, die Geheimnisse von Facebooks Datenverfolgungsmechanismen aufzudecken. Letzterer Artikel ist dennoch informativer. Aber eben nicht leichter.

Währenddessen stilisiert die TAZ Marina Weisband, die Geschäftsführerin der Piratenpartei, zu einer Mischung aus Natalia Vodianova, Hello Kitty und Mutter Theresa und sollte froh sein, dass Sätze wie „Marina Weisband wirft einen Kontrollblick in den Spiegel, bevor sie sich malerisch langsam den Mantel aufknöpft“ nicht von einem Mann geschrieben wurden. Trotzdem finde ich den Artikel irgendwie dann auch wieder ganz nett.

Und obwohl wir für den Aktionstag zu spät dran sind, darf auch bei uns der Hinweis auf die tolle „Aktion Libero“ gegen gegen Homophobie im Fußball nicht fehlen, denn erstens zählen zu unseren Freunden mehr Schwule als Fußballspieler (was aber Zufall ist, wir haben nichts gegen Fußballspieler!), zweitens gibt es schließlich auch bei uns ab und zu Fußball (wer Freds Spielkommentare vermisst: Ab zum blonden Engel!) und drittens sowieso. Schlimm genug schließlich, dass man im Jahr 2011 noch immer Aktionen gegen Homophobie machen muss.

UPDATE Gerade noch via Tobias Schulze darauf gestoßen, dass die TAZ die Qualität der hier stattfindenden Urheberrechtsdebatte lobend erwähnt, was mich sehr freut.

Nach dem Klick dann noch das neue Video der Black Lips. Und allen Clash-Fans sei ein Klick hierhin sehr ans Herz gelegt.
Ich hab‘ euch fast alle übrigens sehr gern.
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17

Music changed my life – The 70s

recordplayer

„There’s so many bands around that don’t mean anything“, beschwerte sich Jonny Fox von The King Blues neulich im Interview, und ich war ein bisschen froh über diesen Satz aus dem Mund eines Mittezwanzigjährigen. Denn ich war davon überzeugt, dass so etwas nur alte Säcke mit eingeschränkter Sicht sagen – sicher gibt es doch genügend junge Bands, die das Leben ihrer ebenso jungen Fans beeinflussen?!

Dennoch hat mich der Satz von Jonny dazu inspiriert, mal ein paar Songs rauszusuchen, die mein eigenes Leben geprägt haben. Nicht nur im Sinne von: Toller Song. Sondern im Sinne von: Ich wäre nicht, wer ich bin, wenn ich diese Songs nicht gehört und geliebt hätte.

Natürlich stellt diese erste Liste, die sich ohne besondere Reihenfolge auf die 70er konzentriert, nur eine beschränkte Auswahl dar, ich könnte sie beinahe endlos weiterführen. Und schließlich: Feel free to add your own…
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13

Interview: The King Blues

Am vergangenen Samstag ließen die Broilers das ausverkaufte Berliner Huxley’s kochen, und noch während die Düsseldorfer ihr Album Santa Muerte feierten, schlichen wir uns hinter die Bühne und klopften vorsichtig an die Backstage-Tür der Support-Band, die als Gäste der Broilers zum ersten Mal durch Deutschland tourt: The King Blues haben es uns mit ihrem dritten Album Punk & Poetry, das in feinster englischer Tradition Politik mit Reggae-, Punk- und Pop-Klängen mischt, nämlich sehr angetan.

King-Blues-Sänger Jonny „Itch“ Fox zeigte sich trotz unseres spontanen Interview-Überfalls erfreut über das Interesse an seiner Band und entpuppte sich im Gespräch als nicht nur äußerst engagiert, sondern auch sehr freundlich und charmant. Und so entwickelte sich zwischen Bierflaschen, Catering-Resten und übervollen Aschenbechern ein anregendes Gespräch, von dem wir etwa 20 Minuten auf einem iPhone mitschneiden konnten.
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7

Interview: Ja, Panik (Teil 1)

(Hier geht es zum zweiten Teil!

Ja, Panik tauchten schon mehrfach bei Spreeblick auf, nicht nur in Artikeln oder als Rezension, sondern auch in euren Kommentaren. Christian Ihle hat den Sänger der Band, Andreas Spechtl, getroffen und uns die lange Version des Gesprächs zur Verfügung gestellt, als Einstieg empfehlen wir sein Portrait von Ja, Panik bei der TAZ.

Die Gruppe Ja, Panik hat das wohl beste, mit Sicherheit aber interessanteste Album des Jahres veröffentlicht. Die gebürtigen Österreicher und jetzigen Wahlberliner sehen die eigenen Befindlichkeiten im Gegensatz zu den meisten deutschsprachigen Indierockbands nicht als Herzstück ihrer Texte, sondern arbeiten sich auch an politischen Themen ab.

Mit dem neuen Album DMD KIU LIDT haben Ja, Panik eine etwas größere Bekanntheit erreicht und stehen nun vor der Frage, wie sie mit ihren eigenen Ansprüchen umgehen sollen. Kompromisse machen, um von noch mehr Menschen gehört zu werden? Oder sich lieber dem „Mainstream“ verschließen und nur zu den bereits Bekehrten predigen?

Johnny hatte kürzlich in einem Artikel hinterfragt, ob eine Teilnahme an einer Stefan-Raab-Sendung heutzutage ein Muss für eine Indieband ist – oder ob man auch ohne Raab ein Auskommen finden kann. Im Interview beschäftigt sich Ja, Panik -Sänger und -Songwriter Andreas Spechtl mit dieser Problematik und überlegt, welcher Weg der „richtige“ sein kann.
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36

The Specials in Berlin [Update mit Videos] [Update 2 mit Setlist]

specials

Gestern, am 20. September 2011, spielten The Specials endlich in Berlin. Und einer von den rund 3.000 begeisterten Menschen im Publikum war ich.
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13

Vreitagsvers, der siebenunddreißigste

das wort zum vreitag

ich glaube an den rock’n’roll
an drums und e-gitarren
mit elvis, iggy, interpol
will ich im jetzt verharren

bei herkömmlicher religion
wird nur die stimmung mieser
statt sünde, jenseits, judaslohn
halt ichs mit clash und weezer

kein mann mit bart, der flossen klopft
gebote? geht auch ohne!
mein herz für einen gott nur hopft
sein name: joey ramone

Zuhause, auf Zwölf Zeilen zur Zeit, zockt Ingo Neumayer tagtäglich so lange mit der deutschen Sprache, bis sie ihm einen sinnigen Reim spendiert.
Vreitags gibt er auf Spreeblick einen aus.

45

Thees Uhlmann

thees uhlmann

Ich finde es immer noch schwer, deutschsprachige Musik zu hören. Ich kann den Text nicht überhören, die einzelnen Wörter, die es in meinen Ohren einfach nicht schaffen, einfach nur Teil der Geräusche zu sein. Immer stehen sie da vorne im Weg rum, springen auf und ab, versperren die Sicht, winken hektisch und rufen: „Guck mal, was ich ka-hann!“.

Das ist anstrengend für alle Beteiligten. Sollen die Wörter doch einfach mal warten, bis man von allein auf sie zukommt. Dann kann man ja immer noch sehen, ob man miteinander klar kommt.

Die Kunst liegt also für deutschsprachige Künstler darin, ihre Wörter so zu wählen, dass sie nicht aufdringlich wirken, bei genauerer Betrachtung aber selbiger standhalten. Schwierig, ja, aber manche schaffen das.
Thees Uhlmann zum Beispiel.
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20

Olympia 2012: London Calling

Ich bezweifle, dass es wirklich bei der Entscheidung bleibt, The Clash’s „London Calling“ als Werbesong für die Olympischen Spiele 2012 in London zu benutzen, denn ob der eher post-apokalyptische Text wirklich die beste Einladung in die Stadt ist, darf bezweifelt werden.

Bisher gibt es eher Verwunderung auch aus dem Ausland bezüglich der Nutzung des Songs, in diesem Blog-Post findet man den Mitschnitt eines NPR-Features zum Thema.

10

Alte Helden

Mich überrascht es immer wieder, dass mich der Todestag von Joe Strummer jedes Jahr wirklich derart bewegt, wie es sonst nur die Todestage von Familienmitgliedern oder Freunden tun. Ist ja auch nicht so, dass er der einzige musikalische Held wäre, der nicht mehr lebt, aber in seinem Fall richtet sich seit 2002 jedes Jahr am 22.12. eine kleine schwarze Wolke über meinem Kopf ein und spielt traurige Lieder auf einer leicht verstimmten Gitarre.

Das liegt vielleicht nicht nur daran, dass Strummer und The Clash nicht nur für meine musikalische Entwicklung enorm wichtig waren, sondern auch an der Erinnerung an den Tag, als ich es erfuhr. Als ich die letzten Arbeiten vor Weihnachten in unserer damaligen Agentur abschloss, kam die einzige andere anwesende Person, eine junge Designerin, in mein Büro und sagte: „Schon gehört? Joe Strummer ist tot.“

Sie wusste um meine Bewunderung für den Mann, doch die Nachricht berührte sie selbst kaum – Strummer war einfach kein Teil ihrer Generation. Aber unter mir schwankte für einige Sekunden der Boden, auf dem ich stand – nein, die ganze Welt.

Am 22.12. verliere ich mich seither gerne in YouTube-Videos alter Aufnahmen und dabei bin ich erneut auf ein Internet-Phänomen gestoßen, das ich schon lange einmal würdigen wollte und das ich einfach mal völlig unscharf „Alte Männer, alte Helden“ taufe. Erwachsene Menschen, meist Amateur-Musiker, machmal (ehemalige?) Halb-Profis, die sich vor eine Kamera stellen oder setzen, um die Songs ihrer alten Heroen zu covern. Einfach so. Weil es geht und Spaß macht.

Klar, dass ich mich damit verbunden fühle und klar, dass ich eine kleine Auswahl zusammengestellt habe. Nicht alle der gezeigten Musiker sind wirklich „alt“ und alle fühlen sich natürlich noch wie 20 (aber der Rücken, der Rücken…), aber… naja, you get the drift.

Über weitere Perlen – gleich, aus welchem Grund und mit welchen Coversongs – freue ich mich in den Kommentaren!
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22

Joe Strummer’s London Calling

In den Jahren vor seinem Tod hatte Joe Strummer eine regelmäßige Radioshow bei der BBC. Die Sendung mit dem treffenden Namen „London Calling“ steht via iTunes als kostenloser Podcast zur Verfügung, dort sind die Shows jedoch von ergänzenden Kommentaren umgeben.

Der großartige Tim vom Radio Clash Podcast und Blog hat nun die 14 BBC-Dateien und einige der im offiziellen Podcast nicht vorhandenen Episoden als Ogg- und MP3-Dateien so aufbereitet, dass man sie wie bei der Original-Ausstrahlung hören kann. Und das sollte man tun, denn Strummers Musiksammlung, die von afrikanischen Sounds zum Blues, vom Hiphop über Reggae zu Pop, Country und Rock’n’Roll reicht und mit einigen Obskuritäten gespickt ist, findet Vergleiche allenfalls bei John Peel, einer weiteren viel zu früh verstorbenen Legende.

Knappe zehn Stunden allerfeinster horizonterweiternder Musik aus aller Welt, moderiert von Joe Strummer, bei Radio Clash als einzelne Shows zu finden oder bei uns als MP3-Gesamtpaket (Link weiter unten). Die Shows sind nicht in alle in bester Audio-Qualität digitalisiert, aber das ist völlig egal. Um es mit Tims Worten zu sagen: „Joe’s love was the music and getting it heard, and this show deserves to be preserved and heard again.“

Als Bonus-Tracks gibt es noch die einmalige Tribut-Sendung von Joes Kumpel Don Letts obendrauf, die nach Strummers Tod entstanden ist und die mit Letts‘ wundervollen Worten beginnt: „I ain’t here to moan at death, I’m here to celebrate life!“

Ignore alien orders!
Joe Strummer’s London Calling 1998-2002 (18 Shows) plus Don Letts Culture Clash Tribute Show (~500 MB .zip)

[via – mit Dank an Bosch!]