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Kennwort mit S3lb5tUeBr1!s7Ng

Passwort
(Foto: newrafael)

Oh, Tücken der Technik!

Ich war über Silvester bei einem Freund in Köln. Nette Geschichte, fette Party, alles super. Er hatte mir auch zugesichert, dass ich sein WLAN nutzen könnte, um ein paar Dinge zu erledigen, die man nunmal so erledigen muss, wenn man online lebt. Außerdem wollte ich mit ein paar Familienmitgliedern eine Videokonferenz starten.

Sonntag früh also das iBook angeworfen, AirTunes für die Nacht an den Start gebracht und meine Kamera angeschlossen. Dank überlegener Ausrüstung und detektivischer Kombinationsgabe das drahtlose Netzwerk mit dem einprägsamen Namen ArcorWLAN2006dsl als das vermeintlich richtige ausgemacht und nach dem WEP-Kennwort für den Zugang gefragt.

„Hamburg.“

„Das, uhm… das kann nicht sein.“

„Stimmt aber.“

„Sicher nicht.“

„Doch, ich nutze das ja so. Benutzername ist irgendwas mit ‚User‘.“

„Irgendwas… wieso Benutzer? Ich brauch’… das muss was mit Zahlen sein und so. Ziemlich lang. Kein Wort, man kann das nicht so lesen.“

„Nimm ‚Hamburg‘!“

„Das wird nicht gehen.“

„St. Pauli.“

„Hehe, das wird auch nix.“

„Du musst das ausschreiben. Nicht abgekü…“

„Das wird nix. Das stimmt nicht.“

Er setzt sich neben mich, genervt: „Gib‘ doch mal ein!“

„Wozu? Das bringt nix, das ist falsch.“

„Woher willst Du…“

„Weil das bestimmt kodiert ist. Das sind… das ist… hast Du das nicht irgendwo aufgeschrieben oder so?“

„Probier doch erst mal!“

„Boah, hier.“ Ich gebe ‚Hamburg‘ ein, ‚hamburg‘, ‚HAMBURG‘, nix. Wie auch? Ich gebe die verschiedenen Schreibweisen des o.g. Stadtteils ein, natürlich wieder nix.

„Hm.“ Das ist er.

„Hm.“ Das bin ich.

Er steht auf, greift sich einen Aktenordner, ruft rüber: „Versuch‘ mal ‚grünes Gol…'“

„Meister, wie oft eigentlich noch? Wir brauchen ein Passwort mit ZAH-LEN!!! Zahlen, verstehst Du? Das muss eine Zeichenkette sein, irgendwas längeres, etwas wirr, viele Zahlen, kein Wort, man wird das nicht…“

Er hält mir einen Zettel mit einer handschriftlichen Notiz hin. Sieht aus wie ein 128bit ASCII-Kennwort, ich atme auf. Zum Glück kann man sein kleines G nicht von einer 9 unterscheiden, aber was soll’s, taucht nur vier mal auf, lieber nicht fragen, schnell durchprobieren…

Nix. Immer falsch.

„Ist das eine 9 oder ein kleines G?“

„G.“

„Und das?“

„G. 9. Nimm‘ G“.

Zwanzig Minuten später: „Hast Du noch einen anderen Zettel mit dem richtigen Kennwort? Bist Du überhaupt sicher, dass das das aktuelle Kennwort ist? Oder… Du hast nicht zufällig ein Ethernetkabel, hm?“

„Ein was?“

„Kann ich mal an Deinen Rechner?“

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