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Rückblick – re:publica 2011

Als einer der Initiatoren und Organisatoren der re:publica sollte ich eine gewisse Routine bei der Konferenz entwickelt haben, und doch bin ich in jedem Jahr erneut überrascht davon, wie hart der Aufprall nach dem Drei-Tage-Marathon ist. Die Arbeit der letzten Monate, die auf eben diese Tage hinsteuerte; die unzähligen Baustellen, die es im Vorfeld zu beachten gilt; die Anspannung in den Tagen davor; die Schlaflosigkeit in der Nacht zum Mittwoch (was haben wir vergessen?) … dies alles löst sich bei mir am letzten Abend in ein glückseliges Grinsen auf und wird am folgenden Wochenende, also jetzt, zu einem Energietiefpunkt. Ich bin glücklich und unendlich müde.

Das Organisationsteam der rp11 war das beste, das wir bisher hatten. Manche der vielen Beteiligten waren schon in den vergangenen Jahren dabei, andere haben uns zum ersten Mal unterstützt und alle haben sie ihre ganze Energie und Leidenschaft in diese Konferenz gesteckt und ihr Bestes gegeben, damit es ein tolles Erlebnis für die rund 3.000 Besucherinnen und Besucher wird. Neben Tanja, Andreas, Markus und mir ist das Kernteam mittlerweile auf rund 20 Leute angewachsen, die sich monatelang im Vorfeld um die Veranstaltung kümmern. Hinzu kommen in den drei Tagen des Events Dutzende von zusätzlichen freiwilligen Helferinnen und Helfern, so dass sich am Ende etwa 100 Menschen um die Gäste und das Event selbst kümmern.

Bei all denen, die uns im Team oder als Helfer vor Ort unterstützen, bedanke ich mich sehr, ebenso wie bei den Gästen, die uns vertrauen und besuchen und natürlich bei den vielen wirklich tollen Rednerinnen und Rednern, die für die Inhalte sorgen.

Ein bisschen wehmütig war ich gestern Abend beim Abschluss in der Kalkscheune jedoch auch, denn nach dem aktuellen Stand wird die fünfte re:publica die letzte gewesen sein, die in dem bekannten Rahmen des FriedrichstadtPalastes und der Kalkscheune stattfand. Zu viele Menschen wollten die Vorträge, Talks und Workshops sehen, wir hätten in diesem Jahr problemlos noch viele hundert Gäste mehr begrüßen können, doch die Raumsituation war so schon streckenweise nicht mehr optimal. Ein Umzug der re:publica steht dringend an und wird bereits seit einigen Wochen geplant – denn bis zur #rp12 sind es jetzt nur noch 12 Monate!

Ein Stück re:publica-Geschichte ist also gestern zu Ende gegangen, und das ist einerseits schade, spornt aber andererseits dazu an, die re:publica für die kommenden Jahre neu zu erfinden und trotzdem den Geist zu erhalten, den ich persönlich in der Mischung aus politischen, gesellschaftlichen, kulturellen und technischen Themen, ganz besonders aber in der dauernd spürbaren Kommunikationsoffenheit und Freundlichkeit aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehe. Vom 2007er Treffen einer Klasse, die nie eine war, hin zu einer Konferenz, bei der kaum ein gesellschaftliches Thema im Zusammenhang mit digitalen Entwicklungen fehlt und bei der Menschen aus verschiedensten Branchen, Umfeldern und Interessengebieten zusammenkommen und miteinander reden: Das ist für mich die re:publica.

Natürlich ist meine Sicht auf die re:publica eine andere als die der meisten Gäste, wir werden daher die kommenden Tage und Wochen damit verbringen, Kritik und Hinweise auszuwerten und das nächste Jahr zu planen, ich persönlich freue mich aber zunächst auch sehr darauf, die Vorträge zu sehen, die ich vor Ort leider verpasst habe. Die Mitschnitte werden ab Montag nach und nach auf der re:publica-Site online gehen und ich kann allen, die nicht dabei sein konnten und sich dennoch für die Themen interessieren, einige sehr spannende, anregende und auch unterhaltsame Stunden versprechen, die sicher auch Lust darauf machen, beim nächsten Jahr wieder oder zum ersten Mal dabei zu sein. Denn nach der #rp ist vor der #rp, und so lange das weiter so viel Spaß mit euch macht, gibt es keinen Grund, aufzuhören!

80 Kommentare

  1. 01

    Danke. Für alles.

  2. 02

    Danke. Für alles. Auch für René.

  3. 03

    Dankeschön! Und ja, Euer Team ist sehr spürbar sehr besonders. Herzlichen Dank jeder, jedem Einzelnen!

  4. 04
    Thomas Maier

    Ja. Voll schön gewesen und so! :)

  5. 05
  6. 06
    Nico

    Freue mich für euch. Keep on rocking!

  7. 07

    War toll. Danke.

  8. 08

    Ich bin immer noch ganz euphorisiert und inspiriert. Musste gleich wieder bloggen. :-)

  9. 09

    Großartige Sache! Danke Machern, Helfen und Teiilnehmer.

  10. 10

    Wie wärs denn mit dem Flughafen Tempelhof als nächstem Veranstaltungsort? Da ist zumindest genug Platz ;)

  11. 11

    Ich hab in diesem Jahr die Re:publica erstmals via Livestream im Büro und unterwegs (teils im Background) mitverfolgt. Speziell die Themen Blogging und soziale Netzwerke und Marketing als deren Subtopic stehen in meinem Fokus. Jetzt bin ich auch nur Quereinsteiger und dachte mir „okay, guckste Dir erstmal im Stream an“. Nächstes Jahr werde ich wohl mit noch einem Kollegen oder solo (mal sehen) selbst bei Euch aufschlagen, weil ich allein schon bei den gestreamten Vorträgen soviel Input hatte, dass ich einfach selbst im kommenden Jahr dabeisein will. Ganz großes Dankeschön für dieses Event Dir, Johnny, und allen fleißigen Mitmachern! Super Sache das!

  12. 12

    Um den begrenzten Raum besser auszunutzen, wäre auch eine Zusammenlegung populärer Themen denkbar, z.B. „Trofittern – Trollen und Feminismus auf Twitter“ (Lobo & Lantzsch, 14 Uhr, Hauptgebäude, Bahnsteig 6A-F).

  13. 13

    Ganz dicker Dank, ihr wart unglaublich.

  14. 14

    THX…wir sehn uns im nächsten Jahr!

  15. 15
    Gregor

    Danke!

  16. 16

    … immer wieder die Reise wert :). Danke für interessante Tage (wenngleich ich die Vorträge in den vergangenen Jahren ein wenig spannender fand, aber ich vermute, das liegt an den gleichen Gründen, die für den Umzug (der metaphorische Marsch durch die Institutionen ;)) verantwortlich sind, und die wohl auch Sascha Lobo (im Trollvortrag) und Dr. Dueck zu impliziten Auforderrungen zum CDU-Eintritt veranlasst haben. Bis 2012!

  17. 17
    Moritz

    Ganz doll danke.

  18. 18

    Danke für die schöne Veranstaltung! Es war meine erste rp, und ich hoffe, dass es nicht die letzte bleiben wird.

    Besonders schön fand ich die Breite der dargebotenen Themen. Auf vielen „normalen“ Fachkonferenzen bekommt man irgendwas zwischen Winznische, Dienstleister-Selbstbeweihräucherung und (mit Glück) ein paar hochfliegende Visionäre zu sehen.

    Letztere gab es auch bei der rp, dazu aber so ziemlich das komplette Spektrum digitalen Lebens – und genau das hat die rp für mich besonders gemacht. Ich wüsste nicht, wo ich das sonst schon mal so erlebt hätte.

    Klar, nicht alle Sessions waren super, und in manche, die bestimmt toll gewesen wären, bin ich leider nicht mehr reingekommen. Aber ich denke mal, ihr habt selber gemerkt, an welchen Ecken es organisatorisch gehakt hat. Das wichtigste ist, dass die Grundidee stimmt.

  19. 19

    Ich habe zu danken – nämlich dem ganzen Team der Re:publica für den lieben Umgang mit mir und dem tollen Service während der ganzen Re:publica – immer ein offenes Ohr und ein Lächeln für mich und alle anderen Besucher und zu guter letzt:

    Von ganzem <3 ein großes Dankeschön, dass ich ein Teil der re:publica sein durfte und eine große Bühne bekam für ein wichtiges Thema – ohne eure Einladung wäre ich nicht dort, wo ich jetzt bin.

    Danke für die schlaflosen Nächte während der Re:publica vor lauter Nervösität auf mein Panel und nach dem Panel vor lauter Fassungslosigkeit, dass es mir gelungen ist Menschen für ein eher sperriges unmediales Thema zu bewegen.

    Danke!

  20. 20

    soo schön, der Abend im Innenhof!

  21. 21
    Henning

    Danke
    (ganz ohne Disclaimer)

  22. 22

    Danke für ein berauschendes Fest. Ihr zeigt alle Jahre wieder, daß Herzlichkeit, Freundlichkeit, Phantasie und Improvisationsgeist über Kommerz, Nörgelei, Planwirtschaft und Arroganz die Oberhand behalten können. Ihr seid immer noch Punk und einfach wunderbar!

  23. 23

    Danke, und für das kommende Jahr nehme ich mir drei volle Tage vor. Drei Tage, in denen Dienstliches kein Grund mehr sein darf, dieses Kopfaufmachen nur zu einem Drittel zu erleben. Und egal wo es sein wird: Ich werde genau hinschauen, ob ich wen schlecht gelauntes sehe – damit ich mich nicht so über die schlecht gelaunten Kritiken wundere, und die verbindet, dass sie offenkundig von Menschen geschrieben werden, die andere für ihr Erleben verantwortlich machen.

  24. 24
    ber

    Konnte leider nicht dabei sein – daher vielen Dank für den Live Stream* und vorab für die kommenden Aufzeichnungen.

  25. 25

    Das Wetter! Da müsst ihr ansetzen… :-)

    Vielleicht kann man die Beuth Hochschule anmieten. W-Lan, Max Beckmann Saal U-Bahn vor der Tür. Alles da. Nur eine Idee.

    Und ja, ich fand die #rp11 gelungen. Auch wenn sich da der eine oder andere Honk echauffiert, dass es keine Schnittchen und Kaba freihaus gab…. und das englisch gesprochen wurde….

    Ich glaub der will nur Traffic mit seinem – wie ich finde subterranen – Artikel über die re:publica 11 bekommen oder der verscheißert uns alle.

    Macht weiter so. Fehler passieren und man kann daraus lernen. Bis 2012!

  26. 26

    Natürlich gibt es immer was zu kritteln. Klar hätte ich das eine oder andere Panel gern gesehen, wo ich nicht mehr reingekommen bin oder was zeitlich nicht mehr passte. Genauso wie ich gerne noch mehr Gespräche geführt hätte, als Zeit da war. Leute dafür gab’s ja auch genug.

    Das lag aber auch daran, dass es in nur drei Tagen mehr und vielfältigere Themen gab, als man essen kann. Ich kann mich an keine andere Konferenz erinnern, bei der es im gleichen Rahmen gesellschaftliche, technische, philosophische oder auch mal einfach nur unterhaltsame Beiträge gab. Und bei der sich einzelne Rosinen meiner Ansicht nach noch den einen oder anderen TED-Vergleich gefallen lassen müssen ;)

    Danke und Hut ab für alles, schlaft euch aus und kommt aus eurem Automatikmodus wieder raus – ihr habt’s euch verdient! :)

  27. 27

    Auf
    http://www.heise.de und anderen Publikationen (Fachzeitschriften)
    wird erst im Nachgang zu den einzelnen Themen referiert.

    Und

    Ab

  28. 28

    Ich würde mich freuen, wenn im kommenden Jahr mal darauf geachtet wird, dass es wieder mehr deutschsprachige Veranstaltungen gibt. Ich fand es sehr schade, nach mehreren Jahren diesmal nicht mehr teilnehmen zu können, weil meine Englischkenntnisse nun mal icht so super sind. Und ich glaube kaum, dass ich da der Einzige bin.
    Wenn die republica nicht den Anspruch hat, nur für eine Avantgarde da zu sein, sollte das berücksichtigt werden. Denn auch andere Menschen haben durchaus was beizutragen.

    @ m.o.m.
    Ich weiß nicht, ob du mich meinst. Aber wenn jemand des Problem mit der Sprache anspricht, braucht man ihn nicht gleich beleidigen, oder?

  29. 29

    Vielen Dank für die Einladung!
    Habe vieles Erlebt, gesehen und gelernt was ich mit nach hause nehmen kann.

    Einzige Kritik: Der Faltplan / Stundenplan den es gab hatte für jedes Panel noch viel freie Fläche die leider ungenutzt blieb.
    Ich habe das Gefühl mich manchmal für das falsche panel entschieden zu haben weil nur „titel“ und „vortragender“ bei der Entscheidung nicht wirklich hilfreich waren (insb. wenn man nicht online gehen konnte um sich zu informieren) also ein paar Zeilen im Faltblatt zu den sessions wären der orientierung sehr dienlich.

  30. 30

    @#785436: Ne dich meine ich nicht. Ich finde es nur etwas unklug, unglücklich, teils dumm, auf die re:publica – eine Internetkonferenz – zu gehen und dann Artikel und Kommentare dazu zu schreiben in denen dann mehr oder weniger davon geredet wird, dass Amtssprache deutsch ist. Und man sich aufregt , wenn z.B. der Diaspora Macher englisch redet, Ist aber nur meine persönliche Meinung.

  31. 31

    @#785438: Ich finde es nicht „dumm“, auf einer Konferenz in Berlin davon ausgehen zu müssen, dass gute Englischkenntnisse erfoderlich sind. Auch ohne diese betreibe ich meine Seiten bereits seit 1998 und mir ist sehr wohl bewusst, dass es von Vorteil ist, englisch zu sprechen.
    Was heißt das in der Konsequenz? Dumme Taxifahrer wie ich haben dann eben Pech gehabt und können eben nichts zur Konferenz beitragen? Ok, dann sollen die Veranstalter das auch klar so sagen.
    Drei Jahre war ich bei der republica, ich habe jedesmal mehr den Eindruck gewonnen, dass die Professionalisierung gleichzeitig bedeutet, dass bedtimmte Leute ausgegrenzt werden. Mir ist klar, dass ausländische Referenten kein Deutsch sprechen müssen. Wieso aber müssen auch deutsche Muttersprachler ihre Veranstaltungen in Englisch abhalten?
    Das als „Amtssprache“ zu diffamieren zeugt leider genau von dem Geist, den ich dort kennengelernt habe. Es soll offenbar nur noch eine bestimmte Art von Bloggern angesprochen werden, wer kein Abi oder Studium hat, braucht gar nicht erst zu kommen.
    Aber was soll’s. Diese Diskussion ist müßig, sie ist schon im vergangenen Jahr abgeblockt worden. Damals habe ich von Äußerungen von Johnny Haeusler so verstanden, dass künftig darauf geachtet werden soll, aber das war offenbar nicht Ernst gemeint.

  32. 32

    @#785440: Ich habe weder Abi noch Studium. :-)

    Es bleibt natürlich jedem selbst überlassen ob man eine Fremdsprache lernen will oder nicht.

    Man bekommt letztendlich einfach mehr mit.

  33. 33

    Offenbar willst du es auch nicht verstehen. Wieso muss man eine Fremdsprache beherrschen, um teilnehmen zu können? Ist es nicht Aufgabe des Veranstalters dafür zu sorgen, das auch ganz normale Leute teilnehmen können? Das meinte ich mit Avantgarde. Und das finde ich zum Kotzen. Aber bitte, zieht euer Ding durch und grenzt euch schön ab von den Leuten die zu doof sind.

  34. 34

    @#785440: Ich denke, es gab mehr Vorträge auf Deutsch, als ein einzelner Mensch an den drei Tagen kompensieren kann. Warum nun deutsche Vortragende Englisch reden (wer war das denn?), verstehe ich auch nicht, das müsstest du diejenigen einfach mal fragen. Ansonsten denken wir immer wieder über Dolmetscher nach, das können wir uns aber schlicht (noch?) nicht leisten – doch wie gesagt: Sooo viel war das nun nicht. Und von „Amtssprache“ keine Spur, es gibt halt aber einfach Leute, die kein Deutsch sprechen und die wir trotzdem einladen. Das waren in diesem Jahr meiner Meinung nach weniger als 2010, aber das ist Zufall. Wir laden keine Leute aus, weil sie kein Deutsch können.

    Da dich das aber ja schon letztes Jahr beschäftigt hat und sich die Rednerinnen und Redner z.B. aus Ägypten oder Libyen, die also auch keine Englisch-Muttersprachler sind, sehr viel Mühe geben, in gut zu verstehendem Englisch ihre Worte an deutsche Zuhörer zu bringen: Hast du mal darüber nachgedacht, etwas Englisch zu lernen?

  35. 35

    @#785447: Ich spreche etwas Englisch. Und auch etwas dänisch und italienisch. In diesen drei Sprachen kann ich mich durchaus im Alltag verständigen. Aber die Konferenzen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass das offenbar nicht reicht. Ich hatte mehrere englischsprachige Workshops und Vorträge besucht, leider vergeblich, es geht hier eben nicht um Alltagssprache.
    Ob es in diesem Jahr Deutsche gab, die ihre Vorträge auf Englisch gehalten haben, weiß ich nicht. 2009 und 2010 war es so, teilweise waren sie sogar vorher in Deutsch angekündigt. Aus diesem Grund habe ich mir diesmal keinen Urlaub genommen und das Geld für die Konferenz gespart. Mir ist durchaus bewusst, dass ausländische Referenten nicht in Deutsch sprechen können/sollen/wollen, aber darum gehts mir auch nicht. Es geht um den Umgang mit diesem Problem und das wird offenbar von denjenigen, die sich zu Wort melden, nicht gesehen.
    Mit einem Münchner und einem Berliner Kollegen hatten wir überlegt, in diesem Jahr selber etwas anzubieten, einen Workshop zu Angestelltenblogs in Firmen, doch die beiden sind nur belächelt worden, als sie das mit der Sprache thematisiert haben. Es war klar, dass sie nun nicht mehr teilnehmen, genauso wie ich.
    Aber es ist ok, es ist eure Veranstaltung und wenn Ihr die Referenten so auswählt, dass eben gute Englischkenntnisse die Voraussetzung sind, springen eben die anderen ab.

  36. 36
    Frank

    So viel Harmonie, Selbstbewusstsein und Lob machen intelligente Menschen per se misstrauisch. Ich habe die re:publica 2011 als eine Internetkonferenz erlebt, die inhaltlich stark von Selbstverliebtheit, Nabelschau und Nerdverhalten geprägt war. Was nach aussen gut verpackt und marketingmäßig inzwischen sehr gut verkauft wurde, hat leider bei genauerem Hinsehen keinen tieferen Sinn oder Kern. Hier fehlt es deutlich an Substanz und der Erkenntnis der eigenen Grenzen. Dem hohen Anspruch „kaum ein gesellschaftliches Thema im Zusammenhang mit digitalen Entwicklungen“ ausgelassen zu haben, stimme ich zu – fast jedes Thema wurde gestreift und oberflächlich (sowie meist fern jeder wissenschaftlicher Standards) abgehandelt. Die inhaltliche Aufgabe, programmatisch weiter zu kommen und die Themeninseln in einen Zusammenhang zu bringen, wurde leider nicht geleistet. Gerade die übergreifenden Themen, die man z.B. gut an aktuellen Problemfeldern hätte illustrieren können, kamen vollkommen zu kurz. Hier fehlt jegliche strategische Vision und der Anspruch, wirklich Neues zu bieten. Ich fürchte, dass dies mit der aktuellen Zusammensetzung des Teams von Organisatoren, leider auch nicht möglich sein wird.
    Doch das ist auch gut so und lässt viel Raum für spannende neue Veranstaltungsformate, die sich dann nicht an Quantität oder einer liebgewordenen Routine messen lassen werden, sondern für ganz neue Sichtweisen sorgen werden.

  37. 37

    @#785448:
    Du bist das beste Beispiel für Innovative Statements.

    Traut Euch etwas zu, und macht es, auch wenn das
    geplante Projekt nur einen Synergieefekt erwirkt oder auslöst.

    waldhase.htm

    Alles Gute ;)

  38. 38

    Ich seh das so wie Aro. Wir sollten uns mehr auf unsere eigene Sprache besinnen. Für so gut wie jedes Thema finden sich garantiert hier auch bei uns kompetente Sprecher, die man nicht erst einfliegen lassen muß vom anderen Ende der Welt.

    Traurig irgendwie wenn das einheimische Potential verkannt wird. Traurig wenn man im eigenen Land eine Fremdsprache beherrschen muß um eine Konferenz besuchen zu können.

  39. 39
    Namen, hui =)

    Traurig, wenn man sich in Zeiten der weltweiten Vernetzung gezwungen sieht, Hans Wurst aus Oer-Erkenschwick anzusehen, weil irgendwessen Englisch nicht ausreicht ;-)

    N.S.: Diese ausländischen Billigredner nehmen uns Deutschen die Vorträge weg!

  40. 40
    S. Schwarzmeister

    Jaja , der Prophet im eigenen Land.

  41. 41
    kaufnix

    was habt ihr vergessen? DIE USER. Ihr Macher-Elite seit schon so abgehoben das ihr den Anschluss an die User verloren habt. Ihr seid wie die Siemens Werbeabteilung, nur noch Schein und Glitter und Phrasen. Eliteres Geschrubbel. Grüne Werbeveranstaltung.

  42. 42

    Bitte nehmt euch das mit den englischen Vorträgen nicht zu sehr zu Herzen!
    Wenn ein Redner gut ist und ein spannendes Thema hat, dann sollte er eingeladen werden, egal ob er Deutsch oder Englisch spricht.

    Bei so vielen parallelen Sessions ist doch garantiert immer was für die dabei, die lieber nur deutsche Speaker hören wollen.

  43. 43

    (Ohne notwendige Kritiken damit a priori abwerten zu wollen, aber bin ich eigentlich der einzige, der sich bei dem vermehrten Auftauchen der Begriffe „Wir“, „das Publikum“ oder „die User“ in ein paar Kommentaren stark an Sascha Lobos Vortrag erinnert fühlt? Meinjanur…)

  44. 44
    Chris

    Noch etwa 12 Kommentare bis zum Hitlervergleich, der Countdown läuft!!

  45. 45

    @ Diaet: Du willst sagen, Du warst dieses Jahr da… und wir haben uns nicht getroffen? Nach gefühlten drölf Jahren Blog-Bekanntschaft? Alter, das nehme ich Dir übel, auf so ’ne Art. I mean, ich glaube, Alter… Du warst (glaube ich) sowas wie mein erster Blog-Buddy, ever.

    However. Fühl Dich gedrückt. Nächstes mal ;)

  46. 46
    Jeriko

    Der Anteil an in englisch gehaltenen Sessions lag bei 25%, jeder konnte also noch aus über 120 deutschsprachigen Panels auswählen. Soviel dazu.

  47. 47

    Welcher deutsche Redner soll den bitte über das lybische, jordanische, ägyptische Netz und den politischen Umbruch referieren? Welcher deutsche Redner soll kompetent über Flattr, Diaspora, Twitter und Co. reden?

    Außerdem ist das nichts neues. Auf jeder Star Trek, Herr der Ringe Convention gibt es englische Redner. Bereits 1999 habe ich in diversen IHK Konferenzen mit Thema Neuer Markt und Medien englisch gehört.

    Und mal ehrlich. Englisch! Wenn es chinesisch oder japanisch wäre. Das sind schwere Sprachen.

    Warum nutzt ihr englische Begriffe wie SEO, User etc. und tragt T-Shirts mit englischen Schriften? Hört ihr nur deutsche Musik?

    Ich verstehe den Wirbel nicht.

  48. 48

    @#785456: Ja, das ist wirklich serhr überzeugend.

  49. 49
    Marie

    Schön war sie, inspirierend, anreichernd, bestätigend, und aufgeräumt. Ich fühlte mich gut durchs Programm geführt. Morgens habe ich das Onlineprogramm genutzt um mich zu informieren. Ich kam auch in jede Session rein.

    Was übrig bleibt sind neue Ideen und Gedanken. Und vor allem das Gefühl das man Teil einer großen Entwicklung ist. Es hatte nichts elitäres sondern es ist gut zu wissen das man Teil eines großen Puzzles ist und es ist egal welches Teil man darstellt. Ich persönlich habe kein Problem mit der Sprache gehabt obwohl ich vielleicht zur untersten Bildungsschicht gehören mag. Wenn ich etwas nicht wusste hatte ich freundliche Leute um mich die mir die ein oder andere Vokabel zugesteckt haben. In der Nachbearbeitung bieten sich vielleicht Untertitel an.

    Lieben Dank für diese Konferenz bei deren Vielfalt auch ich etwas für mich fand und gut mit meinen Interessen durch´s Programm geführt wurde.

    Danke

  50. 50
  51. 51

    Wie schon im Blog geschrieben und im vorbeigehen zu Johnny gesagt: Ich fand’s großartig und freue mich auf nächstes Jahr. Ja, es war nicht alles so wie ich es mir vorgestellt hatte, aber die positiven Eindrücke überwiegen ganz klar. Auch im nächsten Jahr wird es wieder Meckerpötte geben, aber ich habe nicht vor, mir davon ein hervorragendes Erlebnis kaputt machen zu lassen.

  52. 52

    vielen herzlichen dank auch von mir an alle macherinnen und macher. war meine erste rp und als einstiegsdroge perfekt.

    eine veranstaltung in der grösse, mit der alle zufrieden sind, gibt es nicht. und sicher werdet ihr euch von nun an mit dem metallica-syndrom abfinden müssen, wo alte fans in der jahrhunderthalle stehen und darüber schwadronieren, dass die band in der batschkapp viel geiler war.

    irgendwas ist halt immer.

  53. 53
    kimbo

    keine frauen in eurem beitrag außer die eine? wieviele männer habt ihr hingegen reden lassen?! ganz ehrlich: das verstehe ich nicht.

  54. 54

    @#785489:
    Bin unbeherrscht und sage nur:

    Selber lesen macht klug.

    Mal schauen was sich sonst noch ergibt.

    Powered @ Krümmel

  55. 55

    Auch, wenn ich mich über die Raumsituation ärgerte – alles in allem wirklich wieder einmal eine tolle Veranstaltung, die merkbar von Menschen mit Herzblut gemacht wird. Und ich bin mir sicher, dass das im nächsten Jahr wieder so wird – denn nicht die Räumlichkeiten, sondern die Menschen machen die re:publica aus :)

    Danke!

  56. 56

    Re:Publica am Wochenende wäre toll :)

    Ansonsten ist die Veranstaltung – leider – aus der Ferne über Livestream und Co. richtig gut

  57. 57

    Och menno. Wenn ich das alles so lese hier, dann bereue ich fast, nicht dagewesen zu sein.

    Andererseits habe ich in Hamburg das Patenamt für die süßeste Nichte der Welt übernommen und ausgerechnet dort oben einen Sonnenbrand bekommen. Das ist doch auch was wert :D

    Nächstes Jahr bin ich wieder dabei!