Als kleiner Piefke, der sich mit seinem Skateboard abrackerte (und nie wirklich gut wurde), hat mich Tony Alva unendlich beeindruckt. Bis er kam, waren Skater sonnengebräunte Surfer-Typen, sauber, mit voller Sicherheitsausrüstung und von Mama finanziert.
Tony Alva war, soweit wir das anhand der Fotos in sündhaft teuren Ami-Magazinen beurteilen konnten, anders. Er trug Jeans und T-Shirt, hatte lange, wilde Haare und sagte Dinge wie „Let’s get radical“. Und wurde von Papa finanziert.
Der geschwungene Alva-Schriftzug auf einem Board war lange das Objekt meiner Begierde (bevor er als solches von Jaqueline abgelöst wurde, die bereits einmal sitzengeblieben war als sie in unsere Klasse kam und daher über unübersehbare körperliche Vorsprünge verfügte) und wurde in seiner Coolness erst viele Jahre später vom Stüssy-Logo übertroffen.
Irgendwann tauchte in Berlin auch mal Stacy Peralta während einer Promo-Tour (zu was?) auf einem Parkplatz einer Zehlendorfer Ami-Siedlung auf. Mein Bruder und ich unternahmen den Trip dorthin, um einem erwachsenen Mann dabei zuzusehen, wie er sich 312-mal auf einem Skateboard stehend um die eigene Achse drehte. Ohne danach zu kotzen.
Tony Alva und Stacy Peralta gehörten zum DogTown-Team. Sie waren die Z-Boys. Und obwohl wir keine Ahnung hatten, was das alles bedeutete, waren sie Helden für uns. Sie hatten die coolsten Logos, die wir als teure Aufkleber auf unsere Bretter kleisterten, sie hatten große Betonröhren, in denen man skaten konnte, sie hatten richtige „Skateparks“ und sie hatten Pools, die rund waren und sich daher minimal besser zum Skaten eigneten als die deutschen Kachelwannen. Zumindest, wenn kein Wasser drin war.
Jetzt, 30 Jahre danach, bringt Hollywood die Geschichte „Lords of DogTown“ in die Kinos.
Und wenn man den diversen Trailern glauben kann, ist der Film kompletter Müll.
Und was wurde aus Jaqueline?
der hier ist aber richtig, richtig gut:
http://www.sonyclassics.com/dogtown/
dafür bürge ich höchstpersönlich.
ich denke, der film wil nur seinen spaß haben, so wie es tony alva wohl auch wollte. große dialoge erwarte ich nicht wirklich, aber ein paar schöne bilder, songs und äkschn
Agreed! Die Trailer sehen nach Müll aus. Aber Dogtown Z-Boys ist wirklich sehenswert! Ich bürge mit!
… ohne jetzt die Trailer, oder genauere Infos zu kennen:
so viele Male wird genialer Filmstoff doch durch schlechte Umsetzung für alle Zeiten geschändet und kein weiterer Film darüber kann die Jungfäulichkeit wieder herstellen …
Letztes Jahr gab“™s nen Dogtown-Film (oder ist es schon zwei Jahre her?) in der Columbiahalle. War eher ne Doku als was anderes — lohnt also nur für Fans. Aber sind wir nicht alle Fans (bin persönlich eher ein Skate-Krepel).
na sowas. dog town and z-boys ist eine meiner lieblings dokus, mit einem phantastischen soundtracks.
aber der spielfilm hier scheint echt cheesy zu sein.
stacey peralta bringt dafür diesen sommer eine doku über surfer auf hawaii raus…nur falls wir hier wieder keinen sommer haben ;)
http://www.stokedmovie.com/
den würde ich ja gerne mal sehen
Ja, das sieht mir auch nach Schrott aus. Blue Crush on Wheels oder so. Man sollte das nur nicht persönlich nehmen, auch wenn diese Exploitation weh tut.
Schließlich muss man die Zielgruppe vor Augen haben. Die wollen hier m.E. keine Doku à la Back in the Days für Zeitzeugen (oder — na klar — nur Interessierte) präsentieren. Da fuhr man mit „Dogtown and Z-Boys“ schon gut. Das ist Entertainment. Wenn einer an der „echten Story“ (da fängt das Übel doch schon an), auf dem das ganze basieren soll, interessiert ist, will er bestimmt nichts von fingierten Rivalitäten sehen, oder sehen, wie der Tony oder der Stacy (selber ganz braungebrannte Surferboys) mit kalifornischen Blondienen auf der Sonnenliege rumknutschen. Oben ohne. Da hat einer goldenes Pulver als hauchdünne Basis für die übliche Hollywood-Inszenierung verschossen.
Oder dachte einer, Sony will mal etwas seriöses für den Rollsplitt-Coinosseur* auf die Leinwand bringen?
Ich hab das ähnlich auch mitgemacht. Mit dem Unterschied, dass das nicht mehr „Oldschool“ war. Bin wohl ein paar Jahre jünger. Bei mir hatten die Bretter schon lange ihr Concave. Aber die Promotours waren einfach das beste. Und die (begehrten) Sticker waren echt sauteuer, kann ich nur bestätigen.
*wisst ihr noch, wie die Steinchen dann beim Sturz oft Risse in die Handfläche gruben, gegebenenfalls auch steckenblieben? Aua aua…
ich will ja die nerd stimmung nur ungern stören, aber ich hab aufgrund der überschrift jetzt irgendwo was übers kartenspielen erwartet.
oje, das kommt vom rückwärtslesen. ich sag nichts mehr.
Das ist das Blöde am bloggen. Man kann das ja nicht verstehen, ohne den früheren Artikel gelesen zu haben. :)
http://www.skimthefat.com , dort findet man eigentlich alle sk8 videos (inkl. der musik).
von powell~peralta halt ich persönlich nichts, die decks waren immer aus zu weichem holz und als die bones brigade in den 80igern hier war, hat nur caballero mit uns die spots der city gerippt. der rest fand wohl autogramme geben für kids und dann im hotel abhängen besser ?
das problem als „alter sack auf rollen“, liegt an der beschaffung von den decks, die neueren streetdecks ähneln den damaligen freestyleboards (nur halt mehr concave/nose) – doch was mich am meisten traurig macht, das in meinen vans heutzutage „made in china“ steht :(
heut stand übrigens auf http://tinyurl.com/8yv5n
ein artikel zum thema – wie passend.
Hab mal ne tinyurl aus dem Link gemacht.
Das gute am Bloggen ist, dass man es schnell wieder richtig stellen kann und auch selten alleine gelassen wird.
@ Muzikz: Vielleicht schon zu spät, und du wirst ganz zufällig wohl nicht in London sein… ist mir nur in puncto Vans eingefallen:
http://www.beinghunted.com/v40/features/2005/vans/index.html
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ach ja, wayne es interessiert – es gibt auch seiten die sich der kunst am design (die waren ja meist nich sehr langlebig) der damaligen boards verschrieben haben. http://www.artofskateboarding.com
hier noch wat zum glotzen http://www.bobstricktips.com
@ Meck, naja, ich kauf die dann doch lieber hier vor ort.
die leute im laden freuen sich dann, auch mal kundschaft zu haben.
skateboarding is ja nicht so mehr der trendsport, womit man groß überleben kann ;)