Ist zweifelsfrei das Zurückkommen. E-Mail-Spam hat während der Feiertage neue Ausmaße angenommen und statt DSL stehen im neuen Büro weiterhin hautpsächlich Kartons. Und in welchem dieser ist eigentlich mein Mikrofon?
Das Meer, in unserem Fall die Ostsee, war auch im Winter wunderschön anzusehen und der sternenbedeckte Nachthimmel bot eine dermaßen inflationäre Anzahl von Sternschnuppen, dass ich nach den Standards „Gesundheit für alle“, „Weltfrieden“ (auch für alle) und „orangefarbene Gummistiefel“ (nur für mich) zu absurden und unnützen Wünschen wie „Geld“ übergehen musste und wo ist eigentlich dieser Schnee aus meiner Jugend geblieben, mit dem man Bilderbuch-Schneemänner bauen konnte, wobei man durch schlichtes Rollen von Schneeklumpen riesengroße Kugeln formte? Man macht sich ja lächerlich vor den Kindern, wenn man nach 30 Minuten Schneerollen (der Rücken, der Rücken…) immer noch nicht über Golfballgröße hinausgekommen ist.
Auf die berechtigte Kritik des Älteren „Wieso eigentlich immer ‚Schneemann‚, wir können doch auch mal eine Schneefrau bauen!“, die den stolzen Vater an die Erfolge der emanzipatorisch geprägten Erziehung glauben ließ (ein Gedanke, der sich nach dem sofort folgendenden Zusatz „Mit großen, runden Busen!“erheblich relativierte), konnte also durch mangelnde Schnee-Backqualität nicht weiter eingegangen werden, aber egal, immerhin fanden wir einen leicht abschüssigen Feldweg zum Rodeln. Sofern man das an der Küste so nennen kann, denn der Kreuzberg wirkte im Vergleich plötzlich sehr gefährlich. Aber Spaß macht das ja immer, das Rutschen.
Weihnachten auf dem Lande, eine knappe Woche ohne Internet (naja… ich geb’s zu… Opera Mini auf dem Handy… nur mal kurz Kommentare checken und so…) und fast ohne Nachrichten, nur wenige Zigaretten, kaum Alkohol, kurz: es war furchtbar. Nein, das war ein Scherz, es war prima und erholsam und zu kurz, denn natürlich habe ich nichts von dem getan, was ich mir mir vorgenommen hatte: dreißig Bücher lesen, siebzehn DVDs sehen, zwölf fantastische Spreeblick-Essays verfassen. Immerhin konnte ich mir aber erste Eindrücke von GTA: Liberty City Stories (fesselt mich bisher nicht, schlichtes Abarbeiten von Missionen) und Prince Of Persia: Revelations (überraschend heftig, schwierig und spannend) auf der PSP verschaffen und feststellen, dass Lemony Snicket klasse anfängt und wunderbare Bilder hat, leider aber nach dem ersten Drittel langweilt. Man erträgt Jim Carrey trotz seiner zwar von Jerry Lewis geborgten aber dennoch vorhandenen Großartigkeit einfach nur eine begrenzte Zeit lang.
Das beeindruckendste Weihnachtsgeschenk des älteren Sohns habe ich übrigens ungeschickter und peinlicher Weise in der Ostsee versenkt. Darauf gehe ich aber an anderer Stelle nochmal ein, denn das Ding ist ein absoluter Kauftipp, den man halt nur nicht in direkter Nähe eines wie auch immer gearteten Meeres benutzen sollte (und den ich somit gerade ein zweites Mal getätigt habe…). Glücklicherweise haben meine Söhne jedoch sowohl meine Großherzigkeit als auch meine Fähigkeit des subtilen Nachtretens geerbt, denn statt Tränen oder Vorwürfen bekam ich auf der Rückfahrt nur einen trockenen Satz zu hören, der mir irgendwie bekannt vorkam: „Habe ich eigentlich von dir schon das Wort ‚Entschuldigung‘ gehört?“
Und was findet ihr, liebe Internet-aktive Eltern, eigentlich alle an den Löwenzahn-CD-ROMs? Die sind ja grausam langweilig! Um blöde Schulfilme zu sehen braucht man doch keinen Computer! Nee, nee, gebt mir bitte Pettersson und Findus, die haben wenigstens Flecken auf den Latzhosen. Und jede Menge Spaß.
(Foto: Tanja. Aufgenommen von, wie die Möwe heißt, weiß ich nicht.)
Nein! Sag mir nicht, das du DAS versenkt hast, was ich glaube, dass du versenkt hast.
Na, das hört sich doch wirklich sehr entspannt an. Wobei ja „wenige Zigaretten und wenig Alkohol“ immer sehr relativ vom Ausgangszustand abhängt. Ich hab das jedenfalls auch durchgezogen (zumindest das mit den Zigaretten…) und muss sagen, dass es mir (noch) nicht sonderlich schwer fällt.
Gespannt bin ich natürlich auch auf das versenkte Geschenk. Fürs nächste Jahr. Bei uns ist allerdings zwischen Weihnachten und Geburtstag nur ein Zeitraum von 6 Tagen. Das ist der geschenketechnische Super-Gau. Sowohl für das Kind als auch für die Eltern… ;-)
ntropie, nein, kein Powerbook. :)
Berta. Alle Möwen heißen Berta.
Kenne nur die ersten Versionen der CD-ROMS, funktionieren die neue wirklich unter OSX? Mein Sohn Anton (5 1/2) spielt die geren. Ist halt ZDF.
Ja Spreeblick sieht gut aus mit Opera Mini, hab ich neulich auch probiert.
ich finde die löwenzahn cds auch doof. meine tochter spielt ja besonders gerne das hier: http://www.kindernetz.de/tom/spiel/spielmitmir.html und sie hat recht. ach wenn es doch mehr davon gäbe…andererseits hat sie das jetzt bestimmt schon 1000mal gespielt und hat immernoch spass dran. eine neue episode zum mitspielen würde mich also vermutlich mehr freuen als sie.