„Future Talk“, so hieß es heute bei der CeBIT und ich durfte einen kurzen Vortrag halten und danach mit Reinhard Karger (DFKI), Lars Cords (fischerAppelt Kommunikation, Pressesprecher „Du bist Deutschland“) und Stefan Keuchel (Pressesprecher Google Deutschland) diskutieren. War okay, fand ich. Keine wilden Gefechte, eher gesittetes Positionieren.
Das PDF meines Vortrags gibt es hier, ich habe aber keine Ahnung, ob das Dokument ohne meine mündlichen Erläuterungen funktioniert (Update: Hier kann man den begleitenden Vortrag als MP3 hören, Dank ans DFKI und an Andreas, der eifrig von der CeBIT bloggt!).
Ein paar Fotos und erste Eindrücke hier und hier (beim Foto des ersten Artikel bitte die beiderseitige – oder heißt es beidseitige? – Körpersprache beachten!).
Update: Einen Videomitschnitt des Vortrags gibt es bei Lars Roth (MP4 ist hier).
Noch mehr: Andreas hat die Talkrunde als MP3.
die expertenmeinung von 1998 (Berliner Sparkasse) is wirklich der knaller. bei welcher gelegenheit wurde das gesagt?
@oma:
es ging um die kreditvergabe für johnnys new-economy-firma…
*lol* super thorsten! die bänker haben’s schon immer gewußt.
der körpersprache nach zu urteilen, habt ihr euch danach die birne mit bier vollgeschüttet und seid tanzend einmal ums carree. oder?
Netter Vortrag. Ich mag deinen Einsatz für das Blogdings. Spreeblick mittlerweile auch.
Ja, nette Zitate, aber Hand auf Herz Johnny – ist das „future talk“? Der Vortrag ist doch wohl doch eher eine (kurze) Bestandsaufnahme einer Entwicklung, die noch niemand vollständig einordnen kann.
Parallelkultur? Naja, Innovation ist eben nicht für jeden. Aber irgendwann werden Innovationen eben übernommen.
Für die Zukunft der „Generation C“ empfehle ich (als Einstieg) das „IBM Media and Entertainment 2010 white paper“ http://www-1.ibm.com/services/strategy/files2/G510-3569-00_media2010.pdf
Klar, das sozialisierte Verständnis von Eigentum ist ein enormes Problem, aber dennoch: die Mikroökonomie all dessen ist leider noch immer nicht auch nur annähernd geklärt.
Und keine Playlist der Welt kann das Problem von collaborative filtering lösen: statistisch relevanten Initialkonsum. Es wird – zumindest dafür – immer VC Investoren in Inhalte geben. Auch wenn jetzt mal zwei bis drei Bands über das Netz den „Break“ geschafft haben.
Ach ja, das Statement über die Frustration von Musikern über die Resonanz auf das Sonnenlicht kann ich auch ganz persönlich nachvollziehen (http://www.tapsmusic.de).
Mich würde mal die Anzahl der Zuschauer interessieren, die dem Vortrag beigewohnt haben.
Den Vortrag fand ich recht interessant. Die Zitate fand ich besonders zum schmunzeln ;).
Ach ja, zu Thomas Stein / Major Labels und ihre Perzeption des Internet: Im Frühjahr 2000 sprach ich mit einer Business Developerin bei EMI, die ernsthaft meinte, darüber habe man sich noch keine Gedanken gemacht…
guter vortrag, merkwürdig verhaltener applaus.
Tobias, nee, Visionen sind das sicher nicht, ich verstand das Thema eher als eine Art Bestandsaufnahme, die ich sehr subjektiv und generell betrachten wollte. Ebenfalls schwierig: Man weiß nie, welches Publikum vor Ort ist. Sind die Leute schon gut informiert? Oder sollte/muss man viel erklären? Immer ein schwieriger Spagat.
Es waren wenig Leute am Stand, so um die 30, würde ich schätzen. Ich hatte auf mehr gehofft.
Das Sparkassen-Zitat ist einer meiner Lieblings-Klassiker, tatsächlich gab es das sogar in etwas anderer Form, aber mit ähnlicher Aussage sogar schriftlich, aber das hab‘ ich leider verschlampt.
Ach Trackback will er ja manchmal nicht. Hier gibt das Video zum Vortag.
Schnob, so sah ungefähr das Publikum aus
Geil, welcher Teil ist denn nicht dokumentiert? :)
@lars: Trackbacks gehen nur, wenn man zum Artikel verlinkt, gell?
Im Pdf steht MyPlace. Die machen sehr robuste Hundekörbe.
Also mir als (obwohl Spreeblick-Stammleser) in Sachen Internet und Blogs nicht allzu bewanderten hat der Vortrag gut gefallen. Was haben denn die anderen Referenten noch so zu dem Thema geäußert?
Komisch, als Naddel ihr Kochboch auf der Buchmesse vorgestellt hatte, war mehr los. Ist’s nicht das Phänomen an Blogs, dass wenig Menschen viel Wind machen? Und der bläst manchmal wohltuend ins Gesicht?! Wie ein kühler Nordwind …
Schon komisch dieses blogdins und all die moderne Technik.
Ich bin immer wieder erstaunt, dass so viele surfende und mit dem Begriff Internet vertraute Menschen immer noch keine blogs kennen und mit dem Begriff auch nichts verbinden. Nach einer Erklärung klickert es auch, nur glauben sie nicht, dass blogs irgendwas bewegen können.
Noch schwieriger wird es, wenn ich einem alten Menschen versuche das Internet zu erklären. Für jemanden, der nie etwas mit Computern gemacht hat und vor mindestens zwanzig Jahren in Rente gegangen ist ist es fast unmöglich zu verstehen. Dieses Blogdings bewegt eher die jüngeren unter vierzig, deswegen kann ich schon fast die Aussage des Sparkassentypen verstehen, da dieser sich 1998 bestimmt mit seinem Bürocomputer auseinander gesetzt hat aber nicht mit der Technik im freien Leben.
MyPlace ist natürlich falsch, sorry.
danke für dein update. Sag mal jhonny, hast du wenigtens das video gesehen? Ich frage nur, weil es wohl bei anderen nicht funktioniert hat. Aber da du mich verlinkt hast, denke ich eigentlich, dass es bei dir lief.
Das Video lief bei mir leider auch nur in iTunes. Winamp (jaja, ich weiss) und WMP hatten keine Lust, das Bild darzustellen, Audio only.
Also ich fand das jetzt ne sinnvolle Veranstaltung – danke an *Andreas sein Weblog* für die live coverage.
Eigentlich erstaunlich, dass blogs & co gar nicht so im Mittelpunkt stehen (auf der cebit), wobei sie doch vieles bewegen und nicht nur kleine hypes wie den Sonnenlichtquatsch hervorbringen.
Um mal ein externes Beispiel zu bringen: für Kenia, Ostafrika, gibt es eine sehr lebendige Blogospähre, deren Schreiber größtenteils im Ausland (USA, Europa) sitzen, vieles aber auch im Inland gelesen wird.
Das geht teilweise sogar soweit, dass Zeitungsartikel dort direkt aus Blogs abgeschrieben werden. Wenn es diese blogs nicht geben würde, müsste sich die Kommunikation der sehr an Politik interessierten Bevölkerung mit div Inet-Foren zufrieden geben – hier also auch die angesprochene Filterfunktion.
Interessant fände ich es auch, wenn die deutsche Blogosphäre in Zukunft ein paar round-ups für z.B. Globalvoices.org schreiben würde (lese leider zu wenige deutsche blogs um das selber zu machen).
na, das mit den folien koenntest du ja schon noch etwas fetziger hinkriegen. als inspiration empfehle ich mal einen blick auf http://identity20.com/media/WEB2_2005/
alex, das kenne ich natürlich. Hätte ich mehr Zeit (oder würde ich also wie Lessig u.a. meine Vorträge mehrfach halten, könnte man das viel schicker machen, na klar.
Thomas Stein ist ja wohl aber auch die grösste flachzange der republik.
hat ja wohl keine ahnung der typ“¦bei dsds fand ich den ja schon richtig scheisse.
ich glaube manche leute sollten schon mit anfang 40 in zwangsrente gehen, denn die musikbranche ist voll von solchen vollspasten“¦
Ich habe mir gerade den Audiomitschnitt angehört und parallel dazu die PDF-Datei durchgelesen. Fazit: Inhaltlich kurzweilig und interessant (spreeblick eben), minimale Abstriche gibt’s beim Vortragsstil (Tonfall gut, aber ein wenig viele „äh“ oder „…und“ drin sowie unnötige populistische Einlagen). Man hat schon den Eindruck, daß der Vortragende ein normalsterbliches Nicht-Freak-Publikum ansprechen wollte. Einzig die vielen Abkürzungen / Dienste, die einem um die Ohren geworfen wurden, standen dem im Wege.
Eine technisch ketzerische Anmerkung an Johnny sei mir erlaubt: Wieso hast Du aus einer 18-Folien-Präsentation eine 69 Seiten lange PDF-Datei gemacht, bei der für jeden neu erscheinenden Stichpunkt eine neue Seite erscheint? Das ist doch überhaupt nicht formatgerecht! Als Leser scrollt man sich einen Wolf, wenn man versucht, gleichzeitg dem Vortrag zu lauschen und die passenden Folien zu betrachten. Eine Version nur mit den 18 Seiten wäre deutlich besser.
Ich bin durchaus der Meinung, daß dieser Vortrag etwas mit „Zukunft“ zu tun hat. Die zitierten Prognosen der Vergangenheit, die spektakulär danebengegangen sind, zeigen, daß auch „Experten“ wenig über die Zukunft sagen können und man sich viel Geschwafel sparen könnte. Dazu noch die nüchterne Betrachtung von Hypes, der Umgang von Medien und Wirtschaft mit ihren Kunden und das Schlußfazit, daß von einer Entwicklung und nicht einer Revolution spricht… für so viel ungewohnten Menschenverstand ausgerechnet auf der CeBit sollte es einen Preis geben!
Jetzt habe ich mir auch das Video angesehen. Es ist ein paar Minuten länger und enthält noch, wie Johnny einige Fragen des Moderatoren im Anschluß an seinen Vortrag beantwortet. Kleiner Tip an Johnny: Bei Präsentationen nie auf die Leinwand hinter sich gucken. Dann dreht man dem Publikum den Rücken zu und es wirkt so, als sei man sich seiner Sache selbst nicht sicher. Letzteres mag ja sein, aber dafür hat man doch diesen kleinen schicken Computer vor sich stehen, auf dem man die Folieninhalte sieht. So kann man schnell auf die eigenen Punkte schauen und direkt wieder Blickkontakt mit seinen Zuhörern aufnehmen.