Der Dünnschiss, der da tagein tagaus von den unterschiedlichsten Seiten immer wieder von sich gegeben wird, stinkt erst dann richtig, wenn einer mal erfrischenderweise die Wahrheit sagt:
„žDie Klagen seiner Unternehmer-Kollegen über zu hohe Abgaben bezeichnete Werner jetzt als ‚Lug und Trug‘. Die Unternehmer zahlten so gut wie keine Steuern: ‚Klagen und Jammern gehören zum Geschäft. Aber jeder Unternehmer wälzt seine komplette Steuerlast auf die Preise ab.'“
und
„žAufgabe der Wirtschaft sei es, die Menschen von Arbeit zu befreien. Anstelle eines Rechts auf Arbeit ‚brauchen wir ein Recht auf Einkommen‘, bekräftigte Werner seine Forderung nach einem Grundeinkommen von bis zu 1500 Euro für alle und lebenslang.“
Dazu möchte ich unbedingt auf einen sehr nachdenklichen Redakteur von brandeins hinweisen. Wolf Lotter. Brandeins geht diesem Thema übrigens tiefer auf den Grund als es der Spiegel tut.
http://www.brandeins.de/home/suche.asp?sid=su841771071131551191&MenuID=3
5. DER LOHN DER ANGST
Cheers
Felix
Der Mann (Werner) wurde auch bei uns schonmal erwähnt.
Ich finde die Spreeblick Postings wandern zunehmend in die Dünschiss Ecke ab. Postings ala – Isch war auff dieser total sozialkritischen Webseide oder die Arktic Monkeys sind auch heute schon wieder im Radio zu hören – langweilen einfach nur.
Euer einziger Lichtblick bleibt der Mahoni, zum Glück hat der nen eigenen Feed, der Spreeblick wird nämlich jetzt wegen Dünschiss deaktiviert.
Grüße, Blabla
Klar, Unternehmer müssen jammern. Sonst meint man es ginge Ihnen zu gut. Auch ist die Idee mit 1500 EUR „Bürgergehalt“ wunderbar und ich bin sofort dabei, ermöglicht dies doch mehr Zeit zum Leben bevor es zu spät ist und man die Radieschen von unten sieht (was natürlich Rente und Krankenkassen freut, wenn man vor lauter Überarbeitung einfach so tot umfällt).
Aber: Wie zum Henker will dieser Staat mit den leeren Kassen das finanzieren? Hier klappt doch noch nicht mal das angedachte Elterngeld, das es so mancher jungen Familie OHNE KAPITAL viel leichter ermöglichen würde dem Leben etwas mehr Sinn als Arbeiten-Schlafen-Arbeiten usw. zu geben.
Auch würde es wohl das Preisniveau wieder treiben, wenn mehr Geld zu Verfügung steht, denn: den Unternehmen geht es schlecht, die müssen mehr verdienen um wenigstens ein paar Leuten die Arbeitsplätze zu sichern…
Ok, schlagt mich. Meine unausgegorene Meinung. Mein herausgewürgter Ärger über die Situation. Doch recht hat er schon der Herr Werner „Aufgabe der Wirtschaft sei es, die Menschen von Arbeit zu befreien“. Denn es gibt nix sinnloseres als zu Arbeiten nur um zu Sein. Aber das müssen mehr und mehr tun.
gefrustete Grüße
Gunnar.
Ist freie Medienwahl nicht eine wunderbare Erfindung?
Ein Beitrag von René so ganz ohne Videos und Musikstücke? Respekt ;)
So gut ich Herrn Werner und sein bedingungsloses Grundeinkommen finde – die Spiegel-Überschrift „…hält Hartz IV für Menschenquälerei“ ist doch sehr reisserisch. Diesbezüglich hat SPON ja mittlerweile sowieso B*LD-Niveau erreicht.
Herr Werner meint ja eigentlich das Stigma der Arbeitslosigkeit an sich, und nicht die Zusammenlegung von Sozialhilfe und Arbeitslosenhilfe, wenn ich den Text richtig verstanden habe.
„Finanziert werden soll dieses Bürgergeld über die Mehrwertsteuer, die „allerdings kräftig, vielleicht sogar auf 50 Prozent ansteigen müsste“. Alle anderen Steuern gehören nach Auffassung des Unternehmers abgeschafft.“
Der Typ hat doch ein Rad ab! Ich wäre dafür die Mehrwertsteuer abzuschaffen, dafür eine ordentliche Steuer auf Luxusartikel und wenn es sein muss auch noch Drogen(die aus dem Supermarkt) zu geben. N bissle Umverteilung wär dann auch nicht schlecht bei fast einer Millionen Millionäre in diesem Land. Ich wüsste auch schon bei wem man anfangen könnte…
Das mit dem Bürgergeld kann kann man dann ja machen.
Wäre ja mal wieder zu schön um wahr zu sein. Nur leider ist das nicht so einfach. Zumindest wenn man den VWL-Modellen mit Angebot und Nachfragekurven glauben darf können Unternehmen nicht alle Steuern an den Verbraucher weitergeben. Und dies ist ja auch nicht so. Siehe zB Zigaretten oder Benzin Skript zum Thema Steuer
Da auch der Arbeitsmarkt auf Angebot und Nachfrage beruht führen Mindestlöhne so schade das auch ist zu Arbeitslosigkeit. Kurz: Wenn ein Arbeitnehmer teurer ist als sein eigentlich Marktwert bekommt er auch keine Arbeit.
@Robert Steuern auf Luxusartikel bringen es leider auch nicht wirklich. Das hat man in der Vergangenheit schon versucht. Die sind leider leicht ersetzbar und statt der Yacht kauft man halt noch ein Haus am See. Daher bleibt die Steuerlast beim Produzenten hängen, also wieder beim Mittelstand.
dieses thema hatten wir doch auch schonmal. und da erinner ich mich an einen reißerischen artikel. hier mit „dünnschiss“ und „wahrheit“ zu argumentieren, finde ich sehr bedenklich und voreingenommen.
spreeblick im wandel? scheinbar nicht zum guten.
Aber jeder Unternehmer wälzt seine komplette Steuerlast auf die Preise ab
Jo. Sollen die doch die Steuern aus Schwarz- und Schmiergeldern bezahlen….
Um Himmels Willen! Wo soll sonst das Geld für die Steuern her kommen wenn nicht über die Preise? Oder hat ein Unternehmen noch andere (legale) Einnahmequellen?
Finanziert werden soll dieses Bürgergeld über die Mehrwertsteuer, die „allerdings kräftig, vielleicht sogar auf 50 Prozent ansteigen müsste“. Alle anderen Steuern gehören nach Auffassung des Unternehmers abgeschafft.
Ahja. Und die Mehrwertsteuer schlägt sich direkt worauf nieder? Doch hoffentlich nicht auf die Preise oder!?
Also der Mann will die Mehrwertsteuer auf 50% erhöhen. Bezahle ich heute für ein Brot 2 Euro, bezahle ich morgen für das selbe Brot 3 Euro. Damit ich mir das dann auch noch leisten kann, soll also Hartz IV/Bürgergeld in etwa verdoppelt werden. Und die Löhne müssten dann natürlich auch ansteigen, soll ja noch Menschen geben die Löhne bekommen. Um die höheren Löhne finanzieren zu können, muss man natürlich die Preise anheben. Dann kostet das Brot nicht mehr 3 Euro, sondern 4 oder 5 Euro.
Ich möchte auch was von den Drogen haben mit denen man den Typen sonst ruhig stellt…
Nochmal der Link zum Skript…
Klar wird das Brot dann teurer…
man muss aber auch weiterlesen: die 1500 € sind nur ein „Grundgehalt“, wer mehr haben will, muss auch arbeiten..und wer darauf keinen Bock hat (wie einige hier bei Spreeblick, seufz), der lässt es halt.
Und man muss sich für die 1500 € nicht nackig machen, wie jetzt bei Hartz 4. Und alles was ich mir zusätzlich erarbeite kommt auf die 1500 € drauf – und wird nicht abgezogen, wie jetzt bei Hartz 4…
Erst lesen, dann meckern..menno.
@Martin:
toller Link – kannst du auch chinesisch?
Bestimmt ist da was wahres dran. Leider lassen sich solche utopischen Modelle nicht umsetzen. Eigentlich haben wir schon vor zwanzig Jahren in Deutschland genug Wohlstand gehabt, um nur noch zehn Stunden pro Woche arbeiten zu müssen. Das jetzt trotzdem alles den Bach runtergeht, hat sowieso ganz andere Ursachen.
Michael. Is ja schön das Du feststellst, dass da bestimmt was wahres dran sei. Und schön, dass du sagst, dass dies nicht umsetzbar sei. Unabhängig davon ob Du recht hast oder ob das Model gut oder schlecht ist, möchte ich doch auf die Geschichte verweisen. War Wohlstand für eine große Masse, war Demokratie, keine Klassen, freie Meinungsäußerung, ein Kirchenunabhänigerstaat (naja) usw nicht alles mal Utopie und unerreichbar, ganz nett, aber naja das bestehende System lässt sich nicht ändern?! Schön das nicht alle so gedacht haben im Mittelalter…
Jenseits dessen, das Werner mit seinen wirtschaftspolitischen Einschätzungen regelmäßig recht hat, ist schon darauf zu verweisen, dass er häufig seine anthroposophischen Phantasien nicht hinter’m Berg halten kann. Dass diese hochgradig menschenverachtend sind, sollte ja bekannt sein.
OT: malak, keine Ahnung, ob ich Dir das schon in einer der vorigen Diskussionen geschrieben habe – aber wenn Du auch nur einen Teil der aktuellen Jugend repräsentierst, halte ich meine Hoffnung noch ’ne Weile aufrecht :)
Ein bedingungsloses, garantiertes Grundeinkommen
http://www.grundeinkommen.info/
Ein bedingungsloses, garantiertes Grundeinkommen …
http://www.grundeinkommen.info/
felix schrieb: »Dazu möchte ich unbedingt auf einen sehr nachdenklichen Redakteur von brandeins hinweisen. Wolf Lotter. Brandeins geht diesem Thema übrigens tiefer auf den Grund als es der Spiegel tut.«
@felix: vielen Dank für den Hinweis auf den Brandeins Artikel (dein Link funktioniert leider nicht, ich habe ihn aber über die Suche gefunden, Link siehe unten). Ich kannte bisher nur die verschiedenen Artikel und Interviews von und mit Goetz Werner im SpOn und diversen Zeitschriften. Seine Argumente sind zwar sehr eingängig, aber irgendwie blieb bei mir immer der Eindruck einer nicht bezahlbaren Utopie. Die Beiträge sind auch meistens zu kurz, um das Thema von mehreren Seiten zu betrachten.
Der Brandeins Artikel ist ziemlich lang, aber es lohnt sich. Der bisher beste Te xt zum Thema, den ich gelesen habe:
http://www.brandeins.de/home/inhalt_detail.asp?id=1763
@alle, die glauben, Unternehmen zahlen soviele Steuern:
Schaut euch mal an, wieviel Kapitalertragsteuer und Gewerbesteuer die Unternehmen wirklich zahlen. 38 Prozent, wie behauptet, sind das sicher nicht. Das geht eher in Richtung 10 Prozent. Und dieser Satz soll noch einmal abgesenkt werden.
Zu 5: Nein
„Die Unternehmer zahlten so gut wie keine Steuern.“
Danke, Rot-Grünes-„Projekt“! Wozu gibt es eigentlich noch die CDU?
Trackback
Mmhh, 1500 € Flatrate bei 50% Umsatzsteuer.
Ich gehe mal davon aus das Mietzuschüsse/Mietübernahmen, Begleichung der Energiekosten, Beihilfen/Übernahme für die Anschaffung von Haushaltsgegenständen u.s.w. dann entfallen. Krankenversicherung ist dann selbstverständlich auch von der Flatrate zu bestreiten.
Mal abgesehen davon das ich mein Vermögen nicht offen legen muss, bin ich mir nicht so sicher das man damit besser fährt als mit den momentan jedem in einer entsprechenden Lebenssituation zustehenden Leistungen.
Wenn man heute eine Semmel (Brötchen für Nichtbayern) kauft, zahlt man ohnehin etwa 50 Prozent an den Staat. Lohnsteuer, Gewerbesteuer, Körperschaftssteuer, Mehrwertsteuer, Krankenkasse, Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung, etc.
Statt Erwerbstätigkeit durch Steuern zu bestrafen, könnte man das wesentlich sinnvoller als Verbrauchssteuer ansetzen. Keine Frage.
Da gibt es aber zwei Sachen, die Schwierigkeiten bereiten. Erstens klappt Mehrwertsteuer nur für den Binnenmarkt. Für eine Exportweltmeisternation ist da nicht viel zu holen. Zweitens gibt es auch diese Dagoberts, die ihr tägliches Goldbad brauchen. Für die Gesellschaft ist der wachsende Inhalt der Geldspeicher leider völlig wertlos.
Was ganz gut gehen könnte, wäre eine gesalzene Mehrwertsteuer und eine Einkommenssteuer, die ab 50.000 Euro Jahresverdienst mit 10 Prozent greift und sich sich zu einem Spitzensatz von 95 Prozent steigert, der ab einem Einkommen von 1 Million fällig wird.
@nfowar
Danke, war wohl ein bischen schnell.
Es gibt auch noch zwei weitere Artikel zum Grundeinkommen.
http://www.brandeins.de/home/inhalt_detail.asp?id=1878
http://www.brandeins.de/home/inhalt_detail.asp?id=1903
Eigentlich wollte ich auf die Seite mit den Suchergebnissen zu „Grundeinkommen“ verlinken – kriege es aber nicht hin.
Danke für diese Diskussion, das Leben ist doch so einfach – wir müssen nur genug Geld in Sache xy stecken und schon läuft alles wieder. Wenn das nicht hilft einfach woanders noch etwas Geld dazugeben. Kreativität, Stimmungen und Gefühle – alles eine frage des richtig verteilten Geldes. Darum streicht die Mittel für Rene, gebt sie Toni und alles wird besser.
@Rene „Der Dünnschiss, der da tagein tagaus von den unterschiedlichsten Seiten immer wieder von sich gegeben wird, stinkt erst dann richtig, wenn einer mal erfrischenderweise die Wahrheit sagt:“
Du hast es gut – bist im Besitz „der Wahrheit“, dann lass uns doch daran teilhaben und schmeiss dem Leser nicht nur Gossensprachen und Zitate um die Ohren.
plonk
Ach, da hab ich ja was angerichtet. Mal schnell ein Schuß aus der Hüfte, polemisch formuliert und mit einem Link zu einem kontroversen Thema versehen und schwups, da hab ich den Salat. Und womit? Mit Recht. Den muss ich jetzt essen, den Salat, und das Dressing könnte in der Tat besser sein.
Zur Wahrheit: So ein Blog ist ja ein subjektives. ich poste hier und in mein eigenes Blog das, was ich für richtig halte. Da steh ich zu, und halte das, was Werner dort im Spiegel sagt, durchaus für die Wahrheit. Und das, was vielerorts über Arbeitslosigkeitsbekämpfung und Wachstumsprogramme geredet wird, für Dünnschiss. Ihr wisst schon, diese Veranstaltungen im TV, bei denen sich Politiker die Klinke in die Hand geben und sich gegenseitig auf die Schulter klopfen (oder auch nicht).
Werner war auch schon bei diesen Sendungen eingeladen, leider zu selten. Oder diese Bayerischen Brüder, die Sozialwohnungen für einen Euro Miete zur Verfügung stellten unter bestimmten Voraussetzungen. Das sind alles spannende Konzepte, die ich für den richtigen Weg und somit auch „žwahr“ halte.
Vielleicht hätte ich das alles dazu schreiben sollen. Hab ich aber nicht.
das Interview in der Süddeutschen Zeitung scheint offline.
Hier kann man es nochmal nachlesen.
@rene;29: nee, das hättest du nicht dazuschreiben müssen, das geht aus deinem posting schon hervor. geändert hätte es an den kommentaren gar nichts. ich habe hier schon manches mal beobachtet, dass zweifel am lauf der dinge und die idee, man könnte mal über die neuordnung des wirtschafts- und sozialgefüges nachdenken, wahre phobien hervorruft. dass dem so ist, hat wohl was mit ideologischer gläubigkeit zu tun.
ich finde deine tendenz zum zweifel und die tatsache, dass du es immer wieder schaffst gesellschafts- und zukunftsrelevante themen zu posten, sehr ermutigend.
Finde ich auch. Es geht auch nicht um Dünnschiss oder nicht, sondern dass man sich überhaupt Gedanken macht um den ganzen Wahnsinn, der so läuft. Eigentlich blickt sowieso keiner mehr durch und dann ist das auf jeden Fall erfrischend, wenn eine Diskussion (wo vielleicht eh alle aneinander vorbeireden) überhaupt zustande kommt – So jetzt reicht’s aber…
Schuster, bleib bei deinen Leisten.
Das gilt sowohl für dm Chef Werner, als auch für den Grossteil der hier kommentierenden „Wirtschaftsexperten“.
die Idee des Grundeinkommens ist ohne eine Komplettabschottung vom Rest der Welt nicht durchfühbar.
Schorsch, Kritik und Korrekturen in allen Ehren, aber bei solchen Statements dreht sich mir der Magen um. Wenn dem so ist, woher kommt deine Expertise, die du ja über die der anderen stellst? Wie oft in der Geschichte wurde behauptet „das geht nicht“, wie oft ging es einige Jahre oder Jahrzehnte später doch?
Im Gegenteil zu Menschen, die einfach so drauflosplappern beschäftige ich mich eben erstmal etwas intensiver mit den Dingen, bevor ich anfange schlau daherzureden. Im Fall Volkswirtschaft/Arbeit/Gesellschaft so ca jetzt 5 Jahre. Wenn Du willst nehemm ich gern ausführlicher Stellung zu der Idee – die im Grundsatz ja durchaus trifftige und gute Argumente hat:
– Angst / soziale Kälte / Unsicherheit / Armut lähmt –> stimmt
– das Grundeinkommen würde die beheben, stimmt bedingt auch
Das mit „geht nicht“ und Jahre später ging es doch fand in der Tat sehr oft in der Geschite statt – nur dass es nicht grrundlos erst später stattgefunden hat – die Rahmenbedingungen müssen passen – und genau das tun sie für diese eigentlich sehr smarte Idee leider im Moment nicht.
Das ist leider ne Tatsache.
Und diese Meinung hat jetzt auch NICHTS mit meiner politischen Einstellung zu tun. Falls es dich interessiert: Weder links noch rechts, noch Mitte.