Bei den King Feisal Babes handelt es sich nicht um den Harem eines saudischen Prinzen, hinter dem Namen verbirgt sich das Aushängeschild des ghanaischen Fußballs. Die King Feisal Babes mussten sich dieses Jahr allerdings AS Bamako schon in der 2. Runde des Afrikanischen Confederation Cups geschlagen geben. Eine Prognose für die WM lässt das Scheitern an den Nilpferden allerdings nicht zu, denn nur der Abwehrspieler Habib Mohammed ist ein Babe.
Alle anderen Spieler Ghanas sind verteilt in aller Herren Länder, von Blockbildung ist die Mannschaft soweit enfernt wie Egon Krenz von einem Werbevertrag mit TUI.
Die Spieler sind angestellt in Ankara, Eindhoven, Rom, Rennes, Tel Aviv, Istanbul, Stockholm, Belgrad, St. Gallen, Modena, Kopenhagen, London – und in Mainz, Wolfsburg und Dortmund.
Otto Addo begann beim Hummelsbüttler SV und besitzt neben der ghanaischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft, Hans Sarpei startete seine Karriere in der E – Jugend beim SV Fühlingen – Chorweiler.
Sarpei ist ein solider Abwehrspieler und hätten wir so etwas wie eine Einwanderungspolitik, so könnte ein Londoner Reservist im Sommer zum Holzhacken nach Kanada fahren. Matthew Amoah hat sich bei Dortmund noch nicht besonders hervor getan.
Trotz des Weltklassespielers Essien, der bei Chelsea zaubert, ist Ghana der Außenseiter in dieser Gruppe, in der zwei Mannschaften vor Gruppenkopf Italien in der Weltrangliste stehen.
Tschechien belegt Rang zwei, die USA Rang vier, während Italien auf den vierzehnten Platz abgerutscht ist.
Doch das ist Fifa – Zahlenmystik, selbstredend ist Italien Favorit. Nicht nur auf den Gruppensieg, sondern auch auf den WM – Titel. Der Trainer ist diesmal kein Altmeister, sondern Meistertrainer, die Mannschaft ist auf allen Positionen sehr stark besetzt, selbstbewusst und in guter Form. Es wurden nicht die hübschesten Spieler nominiert, sondern die, die ein Team ergeben. Gefahr geht für Italien eigentlich nur davon aus, dass Trainer Lippi von dem Schiedsrichterskandal eingeholt werden könnte.
Der Terror dieser Gruppe besteht darin, dass das Weiterkommen allein nicht reicht, es muss der Gruppensieg sein, denn der Zweite trifft im Achtelfinale auf Brasilien.
Und bei dem Gedanken an Ronaldinchen und Káká so früh im Turnierverlauf bekommen auch die smarten Italiener Schwitzefüßchen.
Tschechien, die zweitbeste Mannschaft der Welt, wird wohl nicht mehr so stark sein wie bei der EM in Portugal.
Nedved sprang über den Hai als er von seinem Rücktritt zurück getreten ist, und Koller muss erst wieder laufen lernen. Für Giraffen ist übrigens der Moment der Wasseraufnahme der gefährlichste des Tages, weil sie zu diesem Zeitpunkt von Löwen angegriffen werden können
Die Amerikaner haben in der Qualifikation Mexiko hinter sich gelassen und sind jedesmal wieder nicht so schwach wie man es glauben will bei einem Volk, das Fußball mit Schulterpolstern und Helmen spielt und bei dessen Weltmeisterschaften höchstens mal kanadische Teams mitspielen dürfen. Insgesamt ein Grauen, diese Gruppe, wer sich da durchsetzt, der ist für Alles gewappnet. Oder so kaputt, dass er gegen Kroatien rausfliegt.