Stundenlang habe ich darüber nachgedacht, wie wir mit dem heutigen Anruf der Fa. Euroweb bei uns umgehen sollen. Das Unternehmen beklagte (mündlich, nicht juristisch) zwei Kommentare zu diesem Spreeblick-Artikel, deren Inhalt nicht der Wahrheit entsprächen.
Ich habe daraufhin die Verfasser der Kommentare um Stellungnahme gebeten, nur einer davon hat bisher reagiert. Zähneknirschend habe ich nun die Kommentare gekürzt, obwohl ich es bei Nachweisbarkeit der aufgestellten Behauptungen in den Kommentaren darauf hätte ankommen lassen. Aber Schulden und Nervereien für Kommentare, die sich im schlimmsten Fall tatsächlich als nicht ganz richtig herausstellen? Brauche ich nicht wirklich und die Kommentatoren sicher auch nicht.
Trotzdem wurmt das alles. Sehr.
knirsch
Sehr geehrte Firma Google, vielen Dank für Ihre viel zu selten benutzte Suche im „cache“ :-)
so kann man sich natuerlich auch wieder ins gespraech bringen. viele wuerden auf zehenspitzen an schlafenden hunden vorbei pirschen. es gibt aber einige, die versuchen es mit pauken und trompeten.
in diesem sinne:
sehr geehrter Stefan_K, vielen dank fuer ihren hinweis auf die manchmal schon in vergessenheit geratene google-suche mit cache-funktion :-)
@ Sunny: Lustig
rene: lustig?, was tust du meinem prestige an? :-)
Ausgerechnet für den Haufen… Verständlich, dass das wehtut.
„knirsch“ fand ich schon passend.
Das Grausamste. Natürlich. Grade heute.
ach rené…
Euroweb, hört sich ja nach ner tollen Firma an. Danke für den Cache-Tip, hatte ich echt vergessen…
da fragt man sich aber auch, was jetzt eigentlich schlimmer ist. der google-cache (er funktioniert), oder dass sich euroweb zurückmeldet.
Toll, was man hier so alles lernt.
Ihr glaubt doch nicht etwa, dass easydentic/euroweb etc. an Google noch nicht gedacht haben. Haben sie nämlich! Und Google knirscht anscheinend noch viel weniger als Johnny…
Es ist schon interessant, mit welchem Ausdauer diese Firma vorgeht. Immerhin ballen sich unter dem Begriff „Euroweb“ die Blogs mit dementsprechenden Einträgen. Scheint dort aber niemanden zu stören. Verkaufen die ihre Webseiten per Telefon an Menschen die keinen Internet Anschluss haben?
Sowas in der Richtung, Don. Wenn man nach „žErstellt von €uroweb“ sucht, findet man Mittelstandsfirmen (Sockenhersteller, Entsorgungsfachbetriebe, Umwelttechnik etc.), deren Kompetenzen garantiert nicht digital sind. Da schickt man dann Vertreter hin, der zu einem Vertrag überredet und zack, hat man tausende Euro zu zahlen für meiner Meinung nach minderwertige Stangenware. Keine schöne Tour.
Ja, die Szene bekommt langsam wieder Oberwasser, nachdem sie gesehen hat, was die kritische Berichterstattung bewirkt – und was nicht. Und man muß sich auch keine Illusionen machen, daß sie auch dazu lernt und sich übt, mit den neuen Medien umzugehen. Zumal die vielen negativen Berichte in Blogs ein deutsches Phänomen sind. In den Niederlanden, Belgien oder Frankreich hat man das Thema im Griff.
Euroweb macht auf jeden Fall weiter wie gehabt. Dieser jüngste Kundenbericht bei Anna Kühne hat selbstverständlich NICHTS mit Euroweb zu tun. Und dieser Kommentar bei Lawblog (ganz unten) auch nicht. Ganz sicher.
Sie lernen es nicht. Man könnte sagen, weil sie nicht wollen. Vielleicht aber auch: weil sie nicht können.
Ich befürchte letzteres. Können. Nach dem irgendwie hilflos klingenden Telefonat hatte man fast Mitleid.
Wann war noch einmal der weltweite „Tag des Google-Caches“? ;-)
Herr Preuß bat mich vor einem knappen halben Jahr um Rat wegen dieser Dinge. Ich habe mich mit ihm getroffen und zwei Eindrücke aus dem Treffen mitgenommen:
1.) Die Philosophie von Euroweb, die Gestaltung von Websites betreffend, beißt sich an vielen Stellen mit den Erwartungen der Blogosphäre an gutes Webdesign und an das, was man einem (potenziell online inkompetenten) Kunden verkaufen sollte. Das ist allerdings so nicht unbedingt strafbar. (Leider?) Dennoch ist es schon interessant, beide Seiten einer solchen Debatte zu hören. Viele Seiten, die im Netz als grauenhafte Dienstleistung eines inkompetenten Unternehmens (Euroweb) rumgereicht werden, stammen beispielsweise aus einer Zeit, bevor die aktuelle Geschäftsführung bei Euroweb das Sagen hatte. Diese unsäglichen HTML-Wüsten aus nur einer einzigen statischen Seite (mit Ankern, zu denen gesprungen wird) machten sie schon lange nicht mehr. Behauptete jedenfalls damals Herr Preuß.
2.) Gulli betreffend erklärte er, dass der User, der dort gegen Euroweb mobilisiert hätte, ein Kunde sei, der gegen einen mit Euroweb geschlossenen Vertrag verstoße, die Konsequenzen nicht tragen wolle und nun seinen Frust öffentlich auslassen müsse. Ähnlich erklärte er, dass es andere Leute in der Blogosphäre gebe, die Dienstleistungen bei Euroweb bestellt und bekommen hätten, diese jedoch nicht bezahlen wollten, sondern stattdessen öffentlich Stimmung gegen sein Unternehmen machen würden. Auch das nicht meine Meinung, sondern die Äußerungen von Herrn Preuß.
Ich habe ihm daraufhin zu erklären versucht, dass ein Unternehmen, das Websites wie Lebensversicherungen verkauft, in der Blogosphäre erstmal per se keinen guten Stand hat. Das sah er ein, beharrt aber eben auf diesem seinen Geschäftsmodell. Dann habe ich ihm erklärt, dass es in der Blogosphäre nie sinnvoll ist, gleich mal mit rechtlichen Schritten zu drohen. Sondern dass ein klärendes sachliches Gespräch – ohne Drohungen, sondern mit Werben für Verständnis – ein besserer Weg sei. Den Fehler mit der Rechtskeule erkannte er wohl an, aber er hielt auch dagegen, dass mit manchen Leuten einfach nicht zu reden sei.
Mein Rat war dann noch, dass es nützlich sein kann, mit einflussreichen Bloggern, die zur Verbreitung der Geschichte beitragen, direkten persönlichen Kontakt aufzunehmen und die eigene Seite der Geschichte darzustellen zu versuchen.
Ich erzähle das hier alles nicht, weil Herr Preuß recht hat und weil Eurweb ein Superunternehmen ist. Ich kenne das Unternehmen nicht, abgesehen von dem einen Gespräch. Aber a) liegt mir daran, darauf hinzuweisen, dass es bei diesen Dingen oft Grautöne gibt, anstelle von „die Blogger sind gut und das Unternehmen ist böse“. Und b) könnte es sein, dass das damalige Gespräch auch zu obigem Anruf geführt hat (aber natürlich nicht muss – ist, wie gesagt, 5 Monate her). Das wollte ich hier nur mal transparent machen. Ich habe das Thema damals auch zu diskutieren versucht, ohne allerdings den Namen zu nennen: http://www.connectedmarketing.de/cm/2006/05/was_darf_virale.html
Entschuldigt den vielen Text, aber ich hab’s irgendwie nicht knapper hinbekommen.
Zu Nr. 19:
Es gibt meines Erachtens kein Problem der Kommunikation, das man damit klären könnte, daß man bei ein paar „einflußreichen Blogger“ um Verständnis wirbt. Es gibt ein inhaltliches Problem:
Mit welchen Methoden kommt das Unternehmen zu neuen Kunden? Und wie geht es mit Kritik der neu gewonnenen Kunden um?
Denn es geht nicht um ein paar Einzelfälle „zahlungsunwilliger Kunden“ (und eher am Rande um mangelende Qualität von Websites). Es geht um Hinweise auf systematisch unterdrückte Kritik wie hier, hier, hier oder hier. Es geht um alte Kunden der Firma Proximedia wie hier. Es geht um Handwerker, die sich in Chemnitz zusammentaten. Es geht um Veteranen in Deutschland, die seit Jahren versuchen, dem Unternehmen das Handwerk zu legen und die Öffentlichkeit für die sogenannte Referenzkundemasche zu sensibilisieren. Es geht um Kunden, die sich im Frühjahr zusammentaten und Berichte verfassten. Und es geht um weitere Kunden, die von einer Kanzlei, die bei Blogger einen guten Ruf genießt, vertreten werden. Es geht um Schwesterfirmen in den Niederlanden und in Belgien, über die dieses Magazin schrieb: „Dutzende Kleinunternehmer fühlen sich betrogen„. Dieses Forum titelte: „proximedia = prutsermedia“. Und diese Menschen reden auch nicht freundlich. Die Ähnlichkeit der Vorwürfe, über Jahre, über Länder: Ein Kommunikationsproblem? Eines mangelnder Diffenzierung?
Das meiste davon kursierte bereits vor Monaten in der Blogosphere und jeder konnte die veröffentlichten Recherchen über Euroweb, Proximedia, Parfip überprüfen.
Trotz deines sicherlich ehrenwerten Anliegens: Ich habe nicht den Eindruck, daß die unkritische Verbreitung der Unternehmensmeinung, die du auf deinem Blog veröffentlicht hast, die Sache weiterbringt. Sie hilft weder dem betroffenen Unternehmen, noch nutzt sie der Allgemeinheit. Die meisten Blogs schrieben da wesentlich diffenzierter. Und „Differenzierung“ und „Grautöne“ wurde auch gleich zu Anfang von nicht wenigen Stimmen in dieser Sache eingefordert. Zurecht.
@martin:
1. es geht nicht um schlechtes Webdesign sondern um die Akquisemethoden. Die aktuellen, wohlgemerkt.
2. mit manchen Leuten ist nicht zu reden: stimmt.
3. Grautöne: Das ist das eigentliche Thema. Nicht alles, was gerade noch erlaubt ist, muss man auch tolerieren. Man darf solche Geschäftsmethoden mies finden und man darf das auch sagen. Und wenn ein Herr Preuß hinterher heult frage ich ihn, was er sich eigentlich für Gedanken darüber macht, wenn seine Kunden heulen…
Zu Nr. 21, oder @Julio: Ich stimme Dir, in Bezug auf wenig Differenzierung und Ausführlichkeit der Auseinandersetzung mit dem Fall Euroweb auf meinem Blog völlig zu. Ich hatte nicht die Zeit und die Gelegenheit, mich mit dem Thema ausführlich genug zu befassen. Daher habe ich auch bewusst nicht den Unternehmensnamen genannt, sondern die Geschichte anders und hypothetisch „erzählt“, denn mich interessierte damals vor allem auch, was Unternehmen ganz allgemein tun können oder sollten, wenn ihr Name möglicherweise ohne eigenes Verschulden in der Blogosphäre in Verruf gerät. Zu Euroweb wusste ich nicht genug, um allein nach dem Gespräch die These aufzustellen, das Unternehmen sei an dem Desaster nicht schuld. Im Gegenteil, ich war mir nach dem Treffen überhaupt sehr unsicher, wie die Sache einzuordnen ist. Die Firma Euroweb von irgendetwas reinzuwaschen, war nie meine Absicht.
Insofern danke ich Dir nochmal für die ausführliche Verlinkung in Deinem Kommentar, denn ich hatte einfach nicht die Möglichkeit, das damals auch wirklich anständig zu recherchieren. Es sollte aber m. E. möglich sein, auch ein Thema auf seinem Blog zu diskutieren, wenn man nicht alle Geschichten dazu kennt. Insbesondere, wenn man es anonymisiert.
„Es sollte aber m. E. möglich sein, auch ein Thema auf seinem Blog zu diskutieren, wenn man nicht alle Geschichten dazu kennt. Insbesondere, wenn man es anonymisiert.“
Ja, selbstverständlich.
88 Euro für eine KK?!
108 Euro für eine .de Domain im Jahr?!
160 Euro für ein Kontaktformular?!
566,99 EUro für eine Anmeldung bei Suchmaschinen
Kann mir jemand eine Telefonnummer von Euroweb geben? Ich möchte die Adresse des Drogenlieferanten, der die mit Stoff versorgt. Über die Webseitenpreise will ich gar nicht erst anfangen…
160 Euro für eine .de Domain… Das sind Kurse von 1997.
Herrgott. Lass Hirn vom Himmel fallen.
Euroweb hat jetzt auch einen eigenen Blog. Hat schon mal jemand versucht, dort kritischen Kontakt mit den Leuten aufzunehmen?
http://blog.euroweb.de
@#669490:
Hallo,
ihr könnt gerne kritisch und kontrovers über unsere Beiträge und Themen diskutieren.
Wie der Einleitungstext schon sagt:
„Dieser Blog ist von Euroweb-Mitarbeitern für die Öffentlichkeit gemacht. Wir laden Sie ein, schnell und unkompliziert mit uns zu kommunizieren…“ http://blog.euroweb.de/kontakt/willkommen-auf-dem-euroweb-blog/
Wer sehen will, wer Euroweb eigentlich ist, der sieht sich den Film dazu an: http://www.euroweb.de
Grüße,
Gesine – Euroweb-Mitarbeiterin
„¦ dann ist es jetzt aber auch gut mit der Eigenwerbung, ja?
um nicht alles zu wiederholen, schaut mal auf meinen kommentar nr. 50 unter
http://www.spreeblick.com/2006/03/20/euroweb-internet-gmbh/
mittlerweile wurde mir berichtet, dass euroweb die berufung zurückgenommen hat.
damit ist das urteil rechtskräftig!
jetzt will ich nicht auch noch nachkeilen.
aber ein geschmäckle hat die berufung für mich schon.
da gibt es für den betroffenen endlich mal einen zeugen, der hinsichtlich der vertragsanbahnung das bestätigen kann, was immer wieder mal berichtet wird,
und was macht euroweb bzw. die beteiligten rechtsanwälte?
argumentieren u.a., dass die aussage des zeugen vom gericht nicht berücksichtigt werden dürfe (-> beweisverwertungsverbot).
mal ehrlich!
@ein_narr:
Über jegliche Informationen zu dem Urteil wäre ich sehr dankbar. Meine Kontaktmöglichkeiten finden sich auf meinem Weblog.