Oh ja, das perfekte Thema für den Start ins neue Jahr: Die böse, böse GEZ verlangt ab sofort 5,52 Euro monatliche Gebühr für den Internet-fähigen PC und nennt selbigen äußerst ungeschickt „Neuartiges Rundfunkgerät“. Doch obwohl die Gebühr nun schon eine Weile feststeht, regt sich Blogistan erst jetzt richtig darüber auf. Nur dass diese Gebühr niemand bezahlen muss, der schon ein Radio oder einen Fernseher angemeldet hat bzw. dass sie das Radio ebenfalls beinhaltet, das schreibt niemand. Naja. Dann mach‘ ich das halt.
In Wahrheit kommen die Öffentlich-Rechtlichen nämlich gar nicht umher, in irgendeiner Form Online-Gebühren zu erheben, auch wenn ich mir eine weitsichtigere und klügere Herangehensweise gewünscht hätte: Schließlich klagen die Privaten wegen angeblicher Wettbewerbsverzerrung schon seit Jahren gegen die digitalen Angebote von ARD und ZDF. Die Argumentation lautet dabei vereinfacht ausgedrückt: Die Öffentlich-Rechtlichen dürften die von ihnen eingenommenen Gebühren nur zu einem sehr geringen Prozentsatz für die Finanzierung eigener Online-Angebote verwenden, und auch nur dann, wenn ein direkter Programmbezug zum bereits bestehenden Angebot gegeben sei – eine Regelung aus pre-digitalen Zeiten, die u.a. festlegen sollte, welcher Anteil der Gebühren für Eigenwerbung eingesetzt werden darf. Sobald also ein öffentlich-rechtlicher Sender eigene Angebote im digitalen Netz zur Verfügung stelle, müsse dafür nach Meinung der Privaten Geld vom Nutzer verlangt werden, da die Privaten ähnliche Angebote schließlich nicht für den Konsumenten werbe- und kostenfrei anbieten und sie somit nicht mit den Öffentlich-Rechtlichen in Konkurrenz treten könnten.
Dass es genau darum geht, nämlich um eine teilweise durch Gebühren finanzierte Schaffung einer Medien-Teillandschaft, die eben nicht ausschließlich wirtschaftlichen Zwängen unterliegt, interessiert privat finanzierte Medienhäuser selbstverständlich herzlich wenig. Schließlich geht es darum die Stimmung in der Bevölkerung durch neue oder höhere Gebühren gegen die Öffentlich-Rechtlichen zu lenken, womit der Weg für private Bezahlangebote wieder ein Stück weiter geebnet wäre.
Um auf vorhersehbare Anti-Gebühren-Kommentare schon im Vorfeld zu reagieren: Natürlich gibt es viel daran auszusetzen wie mit den Aufgaben, die die jüngeren Medien stellen, von öffentlich-rechtlicher Seite umgegangen wird und sicher auch daran, wie Gebühren im Einzelnen verwendet werden. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass öffentlich-rechtliche Medien eine äußerst wichtige Funktion in einer Demokratie erfüllen und ich daher auf keinen Fall auf sie verzichten möchte. Ein allein von privaten TV- und Radio-Sendern bestimmtes Medienleben? Viel Spaß dabei, auch mit Hinsicht auf die Gebühren, die von dort aufgerufen werden, sobald man sich traut. Es dauert nicht mehr lange, versprochen, dann dürfen wir auch für werbeunterbrochene Spielfilme mit Vor- und Abspann im Zeitraffer endlich bezahlen.
Ich kann und will mich nicht einreihen in die offenbar vorherrschende „Ich will alles umsonst“-Mentalität, die letztendlich nur dazu führt, dass man keinen Schritt mehr machen kann ohne mit Werbung zugeballert zu werden und ich würde daher die Gebühren für öffentlich-rechtliche Medien mit einem Lächeln zahlen, würden sich doch nur die Medienanstalten hierzulande ähnlich fix und Konsumenten-orientiert bewegen wie bspw. Großmutter BBC. Bis dahin zahle ich die Gebühren zwar etwas zähneknirschend, aber nicht ohne Hoffnung, denn die aktuelle Regelung ist ganz sicher nicht der Weisheit letzter Schluss.
(Dazu passend: Der netzpolitik-Hinweis auf das „Create with the BBC“-Angebot)
word johnny! es scheinen die meisten wirklich nicht zu wissen, dass bei einer bestehenden anmeldung, diese gebühr gar nicht mehr draufgeschlagen wird. allerdings finde ich es schon beschissen, dass die gebührenregelung vor der angebotserneuerung entstanden ist. wenn der gebührenzahler wüsste, dass es für ein paar mehr sachen der marke hr2 „der tag“ etc. fällig ist, wäre das geschrei sicherlich nicht so groß. vom fernsehprogramm mal ganz zu schweigen. das stellt ja nun leider auch keine wirkliche alternative mehr dar :(
jap. es ist meiner ansicht nach wirklich wichtig, dass auch die öffentl.-rechtlichen ein vernüftiges digitales angebot haben. zumal der sogenannte „bildungsauftrag“ in kurzer frist über die klassischen medien kaum noch junge menschen erreichen wird (wenn er sie denn überhaupt noch erreicht).
aber wenn gebühren, dann bitte geräteunabhängig!
Ja ja, ist ja alles schön und gut. Wenn sie denn ihren Job wenigstens gut machen würden, hätte das alles auch seine Berechtigung. Wenn.
Danke, Danke, Danke. Eine zutreffende Darstellung! 100% agree!
Da hier ja die BBC als Beispiel gebracht wird:
Nur mal so zur Ergaenzung, in gewisser Weise sind internetfaehige PCs im UK schon seit langem gebuehrenpflichtig. Naemlich dann wenn man ueber’s Internet bestimmte Sendungen sieht.
Dass es hier auch Gebuehren gibt (TV Licence nennt sich das) wissen vielleicht einige auch in Deutschland. Ist ja nicht so dass es nur bei Euch die GEZ gibt, bei uns gibt’s TV Licensing. Allerdings funktioniert das ganze hier etwas anders:
Zuerst einmal sind Radio und Internet an sich gebuehrenfrei, da braucht man keine Licence fuer.
Dann Fernsehen:
Nur fuer einen Fernsehapparat an sich braucht man, anders als in Deutschland, auch noch keine Licence. Die Schule die damit nur Videos abspielt braucht also nicht zu bezahlen.
Wer aber „Live“ Fernsehen sieht, der braucht eine TV Licence. Dabei ist das Mittel egal, ein „richtiger“ Fernsehen, streaming live video (view again ist was anderes, da braucht man keine) ueber’s Internet, sobald moeglich ueber’s mobile phone, fuer all das braucht man eine TV Licence.
Womit also internetfaehige PCs gebuehrenpflichtig sind, zumindest solange man damit live streaming macht.
Ganz billig ist das auch nicht, ich glaube im Moment so um die GBP 130 (also so um die EUR 190-200) pro Jahr. Da ich nicht fernsehe weiss ich den genauen Preis nicht. So einige Anti-TV-Licensing Vereine gibt’s auch, denen das nicht passt. Und ueber „dumbing down“ und „biased BBC“ wird hier genauso gemeckert wie bei Euch.
Ich persönlich habe nicht viel an den Gebüren auszusetzen. Auch wenn diese Weiß Gott überhöht sind und das System dermaßen überhohlt und unplausibel ist.
Ich glaube die ÖR sind schon wichtig und manchmal will ich sie auch nicht missen – in Sachen Doku etc.
Aber das Angebot lässt in Relation zu ausländischen ÖR – und den Gebühren – wirklich zu wünschen übrig. Da bekommt im Ausland man House MD (sync.), Doctor Who und etliche weitere Qualitative Produkte geliefert … (eingekauft oder selbst produziert) und was bekommen wir? Die Lindenstraße … und schlechte Deutsche Spielfilme.
Das, ist das was mich stört.
Ich finde das Angebot der öffentlich rechtlichen Sender eigentlich ganz passabel, auch deren Internet-Auftritte. Sender wie Arte oder auch ARD, ZDF (dann aber Nachts) möchte ich nicht missen.
Und wie Johnny bereits bemerkt hat, ist ein öfftl. rechtl. Informationsangebot für eine Demokratie immens wichtig.
Insgesamt Zustimmung. Daran das man fürs TV auch was bezahlt ist nichts auszusetzen, gibt es doch einige Angebote der Öffis die man nicht missen möchte. Insofern würde ich auch nicht die Gebührenerhebung selbst kritisieren, sondern die Form in der das gemacht wird. Das Auftreten der GEZ ist durchweg unter aller Kanone, ob nun in Printwerbung, im TV oder im Kino. Zudem möchte ich nicht wissen wieviel Geld nur für das ausschnüffeln und bekämpfen von Schwarzsehern verfeuert wird.
Und da ja der reine Besitz eines Empfangsgerät, welches auch immer das sein mag, ausreicht und nun wirklich so gut wie jeder so ein Geärt besitzt sollte dann doch mal über eine generell TV-Abgabe nachgedacht werden. Dann könnte man sich das mÜlltonnendurchwühlen und die Einschüchterungsspots und die aufgeblasene Verwaltung sparen.
Und der Vergleich mit der BBC nunja… auch wenn sich die ARD gerne in der Tradition sieht: Das Niveau bei EIgenproduktionen und Dokumentationen das BBC, Channel 4 und ITV haben, hat die ARD noch nie erreicht, bestenfalls mal in Einzelfällen.
Und solange man sein Hauptprogramm mit Rosamunde Pilcher, Andy Borg und Frank Elstner bestückt, und sich dutzende Regionalfenster leistet die einem erzählen das in Posemuckel eine Kuh gefurzt hat, braucht man sich über den Unmut der Zuschauer auch nicht zu wundern.
Wer einmal bei den Öffis gearbeitet hat und weiß wieviel Bürokratie da hinter jeder Entscheidung steht, wie ungelenk und aufgeblasen und uneffizient dort oft produziert wird, der wird auch ganz zurecht in Frage stellen ob die sicherlich zurecht erhobenen Gebühren denn wirklich sinnvoll eingesetzt werden.
Ich mag die öffentlich rechtlichen, ehrlich, aber wieso gibt es nicht ab jetzt Livestreams für alle Sender (ausgenommen vllt. die lokalen Stunden innerhalb der Sendeanstalten)? Wenn ich ein Gerät für neuartigen Rundfunk habe, dann will ich auch Rundfunk haben und nicht nur ein paar Nachrichtenseiten. Wieso nicht auch Videopodcasts (ohne DRM) von der Mehrheit der Formate? Sollen sie halt Bittorrent nehmen, wenn sie die Rechnung nicht zahlen wollen.
Ich habe aus Prinzip keinen Fernseher oder Radio, wenn ich aber Arte am Rechner gucken könnte würd ich diese Gebühr viel viel lieber zahlen, als jetzt zähneknirschend.
Insofern würde ich auch nicht die Gebührenerhebung selbst kritisieren, sondern die Form in der das gemacht wird. Das Auftreten der GEZ ist durchweg unter aller Kanone, ob nun in Printwerbung, im TV oder im Kino. Zudem möchte ich nicht wissen wieviel Geld nur für das ausschnüffeln und bekämpfen von Schwarzsehern verfeuert wird.
Keine Sorge, damit seid Ihr auch nicht allein ;-)
Tut mir aufrichtig leid, aber macht sich da sowas wie Alters-Konservatismus breit? Die Entdeckung alter Werte? Staatl. gepruefte Information zur Sicherung demokratischer Grundwerte? Der Vorwurf der „žIch will alles umsonst“-Mentalität haengt nach. Will ich nicht! Aber ich will schon mitbestimmen, wenn ich zahlen soll. Und tatsaechlich benoetige ich „oeffis“ fuer gar nichts im Netz. Aber ich benoetige das Netz fuer die Arbeit. Ich brauche kein TV/Radio bei der Arbeit. Aber ich benoetige Email etc. Also zahle ich nun fuer Infos, die ich ungefliltert und schneller eh schon bekomme. Und fuer Infos die ich gar nicht haben will. Nee, die Scheisse muesst ihr wohl alleine toll finden!
Aber und Und: Ein frohes neues, blogvolles Jahr.
@Regina: Denke positiv! :-)
Für 5,22 Euro/Monat kannst Du tolle Radioprogramme sponsorn. Mehr Fritz & 1Live, weniger Charivari & „Hit-Radio“.
Den Computer kannst Du dann ganz einfach zum arbeiten benutzen.
Auch wenn das im Prinzip stimmt, es wird leider am Konstrukt der Länderanstalten scheitern.
Der RBB oder NDR senden ja nur für die jeweiligen Landesbürger und das gilt wohl auch fürs Internet und eben darum wird das nix.
Kleinstaaterei und jede Menge Bürokratenhickhack.
Es wäre ja toll, wenn endlich mal jeder den Radio Eins Stream hören könnte, der ist ja immer überlastet, dafür wäre ich sogar bereit die weltweit einmalige Internet-Gebühr zu zahlen.
Erfüllen unsere ÖR wirklich noch eine wichtige Funktion in unsere Demokratie?
Ich kann eine unabhängige Berichterstattung dort nicht mehr feststellen. Mir wird regelmässig schlecht, wenn ich das Morgenmagazin einschalte, und die Politikmagazine sind auch nicht mehr das, was sie mal waren.
Und dann die Sache mit der Schleichwerbung. Es ist ein Unding, das sowas wie die INSM Sätze bei Marienhof plazieren durfte… Mal ehrlich, die ÖRs erfüllen immer weniger ihren Auftrag, da sie eben doch wirtschaftliche Zwängen unterliegen, warum auch immer…
Erfüllen unsere ÖR wirklich noch eine wichtige Funktion in unsere Demokratie?
Ähnlich wichtig finde ich die Frage: „Leben wir überhaupt in einer Demokratie?“
Nach der letzten Forsa-Umfrage (für den stern), zweifeln >50% der Bevölkerung an der Demokratie in Deutschland. Ich nehme an, solch absurde Gesetz wie „Internet = Rundfunk“ haben maßgeblich dazu beigetragen, dass „Bürger“ mittlerweile an allem zweifelt.
Was die ach so überragende Qualtität bei den Zwangssendern angeht, schreibt Oliver Kalkhofe bei SpOn:
ARD und ZDF fühlen sich inzwischen selbst so alt, dass sie sogar von Johannes Heesters erwarten würden, dass er aufsteht und ihnen seinen Platz anbietet.
Als logische Konsequenz zielen die Sender auch gar nicht mehr auf jene Zuschauer, die mit Qualität geködert werden müssen, sondern produzieren lieber simple Lockstoffe für das in seinem eigenen Existenzvakuum gefangene Restpublikum. Der Begriff „Unterschichtenfernsehen“ ist in diesem Zusammenhang nicht diskriminierend, sondern vor allem falsch. Es handelt sich nicht um die soziale Unterschicht, vielmehr um den intellektuellen Bodensatz der Gesellschaft, die schlammige Ursuppe der televisionären Evolution.
spiegel.de/spiegel/0,1518,457054-2,00.html
Früher hatten wir die Wahl, wir konnten bewusst darauf verzichten, sowas zu finanzieren (ums ankucken geht’s mir gar nicht), heute werden wir dazu gezwungen. Genau das würde in einer echten Demokratie nicht funktionieren.
Es gibt auch viele, die doppelt und dreifach zahlen sollen (Freiberufler, Sebstständige). Das ist – neben dem offenbar erbärmlichem Programm, das mit Grundversorgung und Kulturauftrag so gar nichts zu tun hat – ein weiterer Aspekt, den du in deinem Aufsatz vergessen hast, Johnny.
Nun ja, die Verfassungsklage steht noch an. Schauen wir in einigen Monaten, was vom sogenannten Rechtsstaat noch übrig ist.
ich bezahle gerne freiwillig für leistungen, die ich nicht beanspruche. ist doch klar. die armen sender haben nicht genug geld, kriegen sie eben meins, denn ich habe genug. und einen fernseher extra melde ich auch noch an. auf mein zweikonto und meinen zweitwohnsitz. ich bin nämlich ein guter mensch und helfe den armen und bedürftigen. ich werde meiner sozialen verantwortung gerecht und bin dankbar für diese chance, die mir hier gegeben wird.
wo darf ich unterschreiben?
Ich versteh das trotz dem gut erklärenden Artikel noch immer nicht.
– Warum stellen die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender kein Premium-Angebot ins Netz, dass man nur mit einem bezahlten Passwort (wie sonst auch üblich) nutzen kann? Das Passwort könnten Sie jedem zahlenden Kunden bei der Anmeldung mitschicken.
– Das Argument „Man bezahlt ja jetzt auch schon fürs Fernsehen / Radio, da ist die Gebühr schon mit drin“ kann ich nicht nachvollziehen, denn ich habe keinen Fernseher für das Drecksfernsehen sondern nur für DVDs, etc. – Meinen PC nutze ich zum Arbeiten
– Warum nicht die Wahl lassen? Ich bin gar nicht daran interessiert, die „tollen Online-Angebote“ von ZDF, ARD und was auch immer anzusehen. Gibt genügend internationale und auch deutsche Webseiten, die den „Bildungsauftrag“ erfüllen. Sowohl freie als auch Bezahlangebote
– Warum muss ich eine Internet-Gebühr wg. 3-4 Webseiten bezahlen wenn ich mir eine Surfing-Website auf Hawaii ansehe?
– Mit Verlaub, ich will weder Radio Fritz noch Kiss.FM sponsorn, da läuft auch nur Chart-Mist (bis auf wenige Ausnahmen). Das sollen die Eltern der pubertierenden Kinder bezahlen. Außerdem läuft da auch Werbung.
Nebenbei bemerkt: Deutsche Privatsender sind Dreck und werden von mir schon lange nicht mehr ausgewählt. Wie hier beschrieben, ist es ein Witz, sich einen zerhackten Film mit zig Werbungen anzusehen.
Anyway: ich zahl sowieso nix, die können mich mal alle am A**** lecken.
Johnny, so sehr ich die Argumentation begrüße, sie ist inhaltlich leider falsch.
Bei der nun zu zahlenden Rundfunkgebühr für „neuartige Empfangsgeräte“ geht es gerade nicht um die Finanzierung eines eigenständigen Onlineangebotes. Das ist erst bzw. wird erst der nächste Level, den man zur Zeit noch gar politisch zu argumentieren wagt (Und ja, ich halte ein solches Angebot für sinnvoll, wenn man über die grundsätzlichen Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (regulierender Gegenpol im Leitmedium der jeweiligen Zeit) nachdenkt. Und ja, die Praxis sieht leider oft anders aus.)
Erstmal geht es nur darum, dass ganz klassischer Rundfunk zunehmend über IP-Netze verbreitet wird (Live-Streaming, Trippe-Play-Angebote). Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, sind nun auch „neuartige Empfangsferäte“ gebührenpflichtig.
Andi:
Weil das ganz elementar dem Sinn und Auftrag des dualen Fernsehsystems widersprechen würde. Es soll einen frei empfangbaren öffentlich-rechtlichen Gegenpol (ein Regulativ) zu den privatrechtlichen Angeboten geben. Und das ist tatsächlich gut so.
Gleichwohl profitierst du als Mitglied der Gesellschaft von seiner informationsvermittelnden und diskurfördernden Funktion.
Das ist ein Fehler in Johnnys Argumentation, siehe oben. Zur Zeit würdest du nicht für Webseiten bezahlen, sondern für die Möglichkeit Rundfunk via IP zu empfangen.
Schau, in öffentlich-rechtlichen Vollprogrammen (Ja, der Auftrag geht weit über die als Eliten-TV missverstandenen Grundversorgung hinaus) gibt es für alle etwas. Etwas für die Rentner, etwas für pubertierende Kinder und auch etwas für den kulturell vom Privatfernsehen unterforderten Blogleser. Unzerhacktete Filme übrigens auch.
Einige schreiben, dass sie einen Sinn im Zwangsfunk sehen, leider schreiben nur die wenigsten, welcher Sinn das sein soll.
Staatsferne? Wegen der paar Alibi-Sendungen à la Panorama und Monitor?
Staatsferne? Kurt Beck ist Vorsitzender der Rundfunkkommission der Länder – soviel zur „Staatsferne“ in den Medien. Mir ist es egal, ob ein werbefinanzierter Privatsender die Realität bis zur Unkenntlichkeit verzerrt, oder ob mich ein Zwangsgebührensender belügt. „Trustworthy“ sind sie beide nicht – weder der dümmliche Reklamefunk noch das unersättliche Staatsfernsehen.
7 Milliarden Euro im Jahr waren zu wenig. Mit den neuen Zwangsabgaben nimmt man nun ein paar Millionen mehr ein. Peanuts im Grunde. Ein Schelm, der denkt, es ginge bei dieser Übung darum Finanzierungslöcher zu stopfen.
Immerhin gehöre ich nicht mehr zu einer Minderheit. Vor einigen Momenten waren meine Bedenken noch „die Jammerei eines Querulanten“, mittlerweile sind sie Common Sense:
Einer Umfrage zufolge glauben 82 Prozent der Deutschen, „dass auf die Interessen des Volkes keine Rücksicht“ genommen wird….“
spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,456684,00.html
Schau, in öffentlich-rechtlichen Vollprogrammen (Ja, der Auftrag geht weit über die als Eliten-TV missverstandenen Grundversorgung hinaus) gibt es für alle etwas. Etwas für die Rentner, etwas für pubertierende Kinder und auch etwas für den kulturell vom Privatfernsehen unterforderten Blogleser. Unzerhacktete Filme übrigens auch.
Ein paar Zahlen:
Durchschnittsalter der Zuschauer einiger Sendungen
Polylux: 53 Jahre.
ARD-Presseclub: 66j.
Zapp: 58j.
Extra3: 57j.
Verbotene Liebe: 56j.
Bravo TV (ZDF): 46j.
Der Altersdurchschnitt des Ö/R-Zuschauers liegt bei 58 Jahren, beim WDR gar bei 61. Der WDR hat das Problem erkannt, man will in den nächsten 3-4 Jahren ein derartig modernes Programm zusammenfrickeln, das den Altersdurchschnitt auf 58 runterholt.
[Quelle: www3.ndr.de/ndrtv_pages_std/0,3147,OID3097394,00.html]
Was nutzt es, wenn für jeden etwas dabei ist, das Angebot aber nur eine Altergruppe (50+) anspricht?
Man nimmt es zur Kenntnis und damit hat sich’s. Zahlen muss schließlich jeder, ob das ach so wertvolle Programm jemanden interessiert oder nicht.
Demokratie fühlt sich anders an. Akzeptanz im Übrigen auch!
Die Geistige Belagerung funktioniert nur so lange – als die Belagerungskosten von den Belagerten selbst bezahlt werden!
Das Gleiche gilt für Sklavenhaltungskosten und Besatzungskosten!
Johnny du hast deinen Discaimer vergessen:
„Ich verdiene den Großteil meiner monatlichen Einnahmen aus GEZ-Geldern. Denn die GEZ bezahlt Spreeblick/Trackback.“
Zum Inhalt: „Nur dass diese Gebühr niemand bezahlen muss, der schon ein Radio oder einen Fernseher angemeldet hat…“
Na dann pass mal auf, dass die Ermittler deines Arbeitgebers nicht vor deiner Tür stehen, denn du bezahlst zwar zu Hause GEZ-Gebühren, aber auch DAS ZWEITE MAL auf Grund deiner selbständigen Tätigkeit, FÜR DAS GLEICHE GERÄT? (Nachtrag: Ich meine deinen Laptop.)
Acid: Na, und welche Aufgaben hat diese Rundfunkkommission? Genau, du kannst es u.a. in der Wikipedia nachlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Rundfunkkommission_der_L%C3%A4nder. Um es abzukürzen, von inhaltlicher Kontrolle steht dort nichts.
Und ja, der vor allem von Beck zu verantwortende Eingriff in die Gebührenautonomie war verfassungrechtlich durchaus bedenklich. Aber das ist so einiges in den letzten Monaten.
Und was bitte hat der Altersdurchschnitt damit zu tun, wer angesprochen wird? Willst du nun ernsthaft behaupten, dass „Polylux“ und „Verbotene Liebe“ primär Rentner ansprechen? ,)
Abgesehen davon, wusstest du, dass der durschnittliche Deutsche über 40 Jahre alt ist, bzw. 1/4 der Bevölkerung gar über 65 (http://de.wikipedia.org/wiki/Demografie_Deutschlands#Altersstruktur)?
Und bitte, dass der Altersdurchschnitt bei den ÖRs höher ist, als beim privatrechtlichen Gaga-TV, bzw. Jugendliche und junge Erwachsene generell weniger fernsehen (können) als Rentner ist nun auch nicht weiter verwunderlich.
von inhaltlicher Kontrolle steht dort nichts
Hier schon:
cras-legam.de/HHZ04.htm
Willst du nun ernsthaft behaupten, dass „Polylux“ und „Verbotene Liebe“ primär Rentner ansprechen?
k.A. – ich kenne die Sendungen nicht. Ich muss mich auf die genannte Quelle verlassen und die war der NDR.
Ich kenne allerdings niemanden unter 40, der/die TV kuckt, also bejahe ich deine Frage. Vermutlich trifft das auf das gesamte Programm zu, nicht nur auf die beiden Sendungen: zum allergrößten Teil schauen Rentner zu.
Meinswegen kann die Bevölkerung im Durchschnitt auch über 80 sein. Wir (die Jüngeren) zahlen deren Rente, für ihre Unterhaltung möchten sie bitte selbst aufkommen. Sollen sie den Zombiefunk aus der Rentenkasse finanzieren.
„Gebührenautonomie“- meinst du die absolute Unabhängigkeit, die Höhe selbiger festzulegen?
Es läuft doch so:
die Rundfunkanstalten fordern höhere Zahlungen, approved by the „KEF“ und die Ministerpräsidenten haben das abzunicken.
Was dabei herauskam, ist ein über alle Maßen aufgeblähter Verwaltungsapparat, der am Leben erhalten wird, in dem man eine Art Stasi/Inkasso das Volk bespitzeln lässt.
Es wird immer schwerer, da etwas Positives zu vermitteln. Im Gegenteil: einmal durch’s Umfeld gefragt, sind die Leute schon größtenteils zutiefst angewidert vom Zwangsfunk. Besonders das ZDF konnte nicht gerade damit punkten, Spielfilme mit einem Werbeblock zu splitten. Sie zeigen die ersten Uralt-Streifen jetzt ab 19:25, um in alter Privat-TV-Manier noch etwas Reklame reinpacken zu können.
Die von dir (und Johnny) gebetsmühlenartig wiederholte Mär, es gäbe einen nennenwerten Unterschied zum Privatfunk, kann kaum noch jemand nachvollziehen.
Bitte nicht vergessen, dass die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ihre Radio- und TV-Angebote zusätzlich zu den GEZ-Gebühren auch noch zu einem nicht unerheblichen Teil mit Geldern aus Werbung finanzieren, die sie in ihren Programmen ausstrahlen.
Wenn man es grob auf einen mit zwei Kuchen gedeckten Tisch runterbricht, der eine mit „Werbegeldern“, der andere mit „Gebührengeldern“ gebacken, essen die ÖR’s von beiden Kuchen, während die Privaten nur von einem naschen dürfen. Wobei die ÖR’s jammern und einen immer grösseren „Gebührengeld“-Kuchen fordern.
„Nur dass diese Gebühr niemand bezahlen muss, der schon ein Radio oder einen Fernseher angemeldet hat bzw. dass sie das Radio ebenfalls beinhaltet, das schreibt niemand.“
Und warum es niemand schreibt: weil es so pauschal eben leider nicht stimmt. So darf man als zuhause arbeitender Freiberufler jetzt doppelt zahlen, zwar ist der private Fernseher angemeldet, aber dummerweise wird ja der Rechner eben nicht nur privat genutzt… dumm gelaufen, also kommt zur privaten TV-Gebühr noch die berufliche Radio-Gebühr dazu… und wie genau das nun am Ende wirklich mit gemieteten Servern aussehen wird ist auch noch offen, im schlimmsten Fall wird eben eine weitere Radio-Gebühr fällig, weil der Server ja beim Provider und damit auf einem anderen Grundstück steht… Gibt ja noch mehr Beispiele.
Jaja, mag alles nur eine Minderheit betreffen und es sind ja auch nur 5,22 Euro im Monat – aber diese Minderheit fühlt sich verarscht (Und womit? …) und auch 5,22 Euro im Monat sind eben Geld und mich ärgert es schon, wenn ich für eine Leistung doppelt zur Kasse gebeten werde.
so sehr ich Fritz, Radio 1 und Inforadio schätze, aber die 5 Euro irgendwas für den Internet PC sind doch nur der Einstieg, irgendwann auch die volle Gebühr von jedem und ist er selbstständig, auch noch doppelt zu erheben – und nein, ich will nicht Harald Schmidt, Florian Silbereisen und die Millionengehälter in der Bundesliga bezahlen – das liefe alles auch im Privaten TV.
Öffentlich Rechtlich gibt es wegen Monitor, Panorama, Frontal, aber die ARD hat letztes Jahr die politischen Magazine um 15 Minuten gekürzt.
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Irgendwer hat es oben schon gesagt: Reichen 7 Milliarden etwa nicht?
Ehrlich, in einer Zeit, wo Studiengebühren eingeführt werden, obwohl Deustchland mehr Studenten braucht, wo Schulen Mittel gekürzt werden (siehe heute der offene Brief)
Ich zahle gerne 5,22 pro Monat an eine Kreuzberger Schule, aber nicht in den Wasserkopf der Öffentlich Rechtlichen.
@acid: Du kannst keinen Unterschied zum Privatfernsehen mehr feststellen?
Dann nenne mir bitte mal einen Privatsender der NDR,BR,WDR,SWR,Arte,3Sat,BRAlpha,EinsPlus,Einsextra,Einsfestival,(…) zum Verwechseln ähnlich sieht.
Allerdings vermisse auch ich die Möglichkeit, gebührenbezahlte Inhalte mit meinem Rechner mehr als nur rudimentär empfangen zu können. Was spricht dagegen, die von den Sendern selbst produzierten Inhalte als P2P-Content freizugeben?
Die Sache mit dem Altersdurchschnitt erinnert mich an die Themenkonferenzen beim Ratgeber Technik, bei denen immer alles abgebügelt wurde was wirklich interessant schien. Als damals UMTS im kommen war und die Möglichkeiten von Bluetooth diskutiert wurden, entschied der damalige Redaktionsleiter, das „seine Zuschauer“ sich für sowas nicht interessieren würden. Die seien eh über 50 und würden lieber die xte-Variation sehen von „Vorsicht EC-Karten sind unsicher“ und „Onlinebanking ist Teufelszeug“. Zudem murmelte er ständig vor sich hin, daß er ja damals „Betamax“ für das bessere Videosystem gehalten habe, aber daß niemand auf ihn hören wollte und er nicht verstehen könne warum sich VHS durchgesetzt hat.
Man versuchte nichtmal ein Magazin zu machen, daß auch jüngere Ansprach. Man produziert dort seit Jahrzehnten kuschelig für das Rentnerherr, egal ob im Unterhaltungsbereich oder bei Magazinen – und das ist den Offis hier wirklich vorzuwerfen. Einerseits auf die bösen Privaten schimpfen, aber inhaltlich an vielen Stellen keinen deut besser sein. Mag sich zwar in den Dritten, bei ARTE oder 3Sat die eine oder andere Perle verbergen, mag auch nach 23 Uhr ab und an mal eine interessante Doku ausgestrahlt werden – Die Hauptprogramme der Öffentlich Rechtlichen sind oft genauso banal, boulevarig, sensationslüstern und widerlich wie vieles was bei den Privaten läuft. Nur mit dem Unterschied, daß man immer so tut als habe man die Rechtschaffenheit und moralische Integrität gepachtet.
Sven:
Stimmt nicht, in der Schweiz gibt es sowas schon länger. Resteuropa wird bald nachziehen.
Acid:
Tolle Quelle, beindruckend seriös und gut unterrichtet ,)
Das ist schlicht falsch. Aber ok, das wird dich nicht weiter interessieren.
Batz: Naja, Ratgeber Technik und EC-Karten ist ja eine ganz eigene Geschichte. Aber schön, wenn man auch noch ein paar Bücher nebenbei verkaufen kann.
Was ist für dich denn das „Hauptprogramm“? „Das Erste“ ist letztendlich nur eine massenkompatible Kompilation der Inhalte, die die jeweiligen Landesanstalten produzieren. Als dediziertes „Best of“-Vollprogramm (Brot und Spiele gehören zum Auftrag!) ist es natürlich auch immer mehr Mainstream, als es Sparten- oder Regionalsender sein müssen.
Liegt in der Natur der Sache, oder? Das ist kein Bug, sondern ein Feature, bzw. eben der (auch auch vom Bundesverfassungsgericht geforderte) Gegenentwurf zum Perlensende- bzw. Elitenfernsehen.
Das Hauptprogramm sind ARD und ZDF und die entsprechenden großen Radiosender von denen sich auch genug auf die „über 50“ Gruppe eingeschossen haben.
Und ich hab überhaupt nichts gegen Unterhaltung, aber das entschuldigt nicht die grenzdebilen Schnarchprogramme, Fernsehfilme für Autisten, verlogenen tendenziöse Magazinbeiträge und boulevarige Reportagen, die in ihrer schmierigkeit einem „Stern TV“ oder „PLanetopia“ oft in nichts nachstehen.
Wenn man sich nur anschaut was die BBC oder Channel 4 für Serien produziert haben in den letzten 15 Jahren, sowohl im Thriller, SF, Comdy und Dramabereich, da können sich die die Öffis hierzulande einsargen lassen. Ab und zu mal ein guter Tatort und das eine oder andere gelungene Fernsehspiel rettet nicht die hunderte beschissenen Serien und Fernsehfilme die ARD und ZDF jedes Jahr herauswürgen.
Zwei Worte zum Thema ZDF und junge hippe Zielgruppe: Veronika Mars. Man hätte ja damals schon bei den Sopranos gewarnt sein müssen, aber Hope is what keeps us going. Um mal eine andere übel behandelte Serie zu zitieren…
Ebenso wie Batz habe ich nichts gegen gute Unterhaltung und mag sein, dass auch das System der BBC nicht perfekt ist – aber wie schaffen es die Briten reihenweise tolle Dokumentationen – ja, die Dinosaurier, alter Hut, aber da gibts diverse andere Sachen die hier oft bei den Privaten laufen ironischerweise – oder innovative, spannende Serien zu drehen – „Life on Mars“, „Doctor Who“, die Krimiserien, die oft am Sonntagabend im Zweiten laufen während wir hierzulande eine Telenovela nach der anderen vorgesetzt bekommen?
Vermutlich eine Frage auf die es keine gute oder schlechte Antwort gibt, das Problem mit der neuen Gebühr sehe ich eindeutig darin dass ich jetzt Geld für etwas entrichte ohne einen eigentlichen richtigen Mehrwert zu bekommen. So schön Zweitverwertungspodcasts auch sind, aber Internetstreams mit begrenztem Zugriff, keine Live-Streams des aktuellen Fernsehprogramms… Verständlicher wäre es gewesen man hätte gewartet, solche Zusatz-Dienste angeboten und dann wäre das Meckern nicht so groß. Ich glaube da löckt man gegen den ungerecht empfunden Stachel…
Ad Astra
Disclaimer: Der Kommentator ist durch Mark und Bein unglücklich darüber, für verfilzten und uneffektiven Staatsfunk eine Lanze zu brechen.
Auch mein Eindruck. Vielleicht Globalisierungsdruck, vielleicht Inkomptenz. Der Rundfunkstaatsvertrag verselbstständigt sich. Einerseits muss die Quote unerheblich sein, andererseits fehlt es an kompetenten Style Guides, A&R mit Exekutionsgewalt, irgendwie soetwas.
Der Ruch des Staatsfunks überdeckt den Wunderbaum.
Na, dann viel Spass mit dem Privatfernsehen, also extremer Marktausrichtung, Zielgruppe 14-49, KKR/Permira (pro7sat1kabel1n24), inkl. Hot-Button und „Unterwegs mit dem Ordnungsamt“ und ähnlichen Formaten, wo wir uns wieder den Verhältnissen der 30er Jahre anpassen, in denen das Filmmaterial das teuerste an der Produktion war.
Die werberelevante Zielgruppe der Privatsender scheint dies gerne anzusehen, ebenso Telenovelas, Nachahmungen von Gerichtsverhandlungen und bildungsferne Pubertierende mit einem kessen Haarschnitt, die sich in Aussicht auf den Gegenwert eines Kraftfahrzeugs zum „Star“ vermarkten lassen.
Oh, das ist alles Schrottfernsehen? Na, glaubt mal dass die Eure Sendegewohnheiten genau analysieren. Müssen sie ja auch, denn die Werbegelder (Einkommen) wollen nicht zu jedem.
Nun, als selbstständiger Unternehmer mit 40 Angestellten zahle ich natürlich exakt 5,22 Euro für alle 40 Computerarbeitsplätze. Als selbstständiger Freiberufler, Rumfruckler, Webdesigner, Berufsaufreger, Digitales Prekariat mit WLAN und ohne Krankenversicherung ist das natürlich mein privates Notebook – das mir natürlich auf die Rundfunkgebühren angerechnet wird, die ich schon längst zahle.
Bei wem war denn schon der Peilwagen der GEZ, der das olle iBook als potentiellen Empfänger identifiziert hat? Habt ihr dann auch alle Eure GEZ-Abo-Ausweise im Cafè dabei?
Sorry, so einen bekackten Sturm im Blog-Wasserglas kann ich auf Grund seiner Lächerlichkeit in keinster Weise unterstützen. Reformbemühungen des staatlichen Funks schliesse ich mich gerne an. (bzw. warte einfach ab, bis Radio u.a. durch Euch tot ist und sende dann auf FM. Radio, das kommende Ding!)
Tolle Quelle, beindruckend seriös und gut unterrichtet
Du wirst sicherlich jeden einzelnen Eintrag widerlegen können. Immerhin verweisen die dort auf solch dümmliche Kampfblätter wie „Süddeutsche“, FAZ, Spiegel“ – du wirst ganz gewiss bessere Quellen haben. Lass mich daran teilhaben, Jo, mich dürstet nach Erleuchtung.
Aber ok, das wird dich nicht weiter interessieren
Was den „KEF“ angeht, stimmt, es interessiert mich wirklich nicht, wer in diesem unsäglichen Filzballen wem die Kohle zuschustert.
Es geht nur um einen Punkt: ich möchte selbst für mich entscheiden, ob ich das Angebot wahrnehme und mitfinanziere oder nicht. Ist doch ganz einfach – bis zum 31.12. war dies auch möglich, ich hatte eine Wahl, ich konnte auf Rundfunkempfänger verzichten.
NDR,BR,WDR,SWR,Arte,3Sat,BRAlpha,EinsPlus,Einsextra,Einsfestival interessieren mich ebenso wenig wie KKR/Permira (pro7sat1kabel1n24) inkl. „Hot Button“ – Herr J. ich weiß nichtmal was das ist. Ich habe keine Zeit für diesen Scheiß, es interessiert mich einfach nicht.
Sollen sie’s verschlüsseln! Wenn dieses ach so wertvolle Programm so unentbehrlich ist, werden sich genug Freiwillige finden, die es finanzieren. Aber vermutlich ist man sich darüber im Klaren, dass die Jubelperser ganz schnell zur „leichten Muse“ konvertieren, wenn auf den Cent abgerechnet wird, wie bei jeder Dienstleistung.
Der eine mag das einen Sturm im Wasserglas nennen, einige ziehen wegen diesem Fatz vors Bundesverfassungsgericht.
Der Sturm findet übrigens nicht nur im unbedeutenden Bloggläschen statt. Es soll auch erwachsene (Medien) geben, die sich damit befassen:
heise.de/newsticker/meldung/83110
Beeindruckende Diskussion. Meines Erachtens sind die ÖR ein Segen für die Gesellschaft. Wenn ich den Weg vor einen Fernseher finde, muss ich mich auf ÖR-Kanälen bewegen. Was uns das Private bietet will ich nicht kommentieren.
Das die Interntauftritte der meisten ÖR besser sind, als die der Privaten kann jeder selber entdecken.
Ich störe mich nur an der verursachungs
ungerechten Abgabe. Also der Pauschalabgabe. Ich lebe seit einigen Jahren gut ohne Radio und Fernsehen und auch das Streamen ist qulitativ noch nicht da wo es technisch sein sollte. Nun muss ich, weil ich in Deutschland lebe, Geld für die ÖR zahlen. Hm, da erlebe ich einen Konflikt. Ich zahle doch auch keine Pauschalabgabe auf das meinen Führerschein, sondern Steuern für das Benzin. Nicht das theortische sondern das praktischeNutzen wird gebührenpflichtig. Hier sollte meiner Meinung noch was passieren.
Zudem denke ich, dass die Lage in Deutschland bezüglich Gebühren und Abgaben längst ausgereizt ist. Im Bezahlen sind wir Weltklasse, und viele sehen berechtigterweise keinen Sinn darin, da kein messbarer Profit dabei rauskommt.
Letztes: solange das hier passiert, brauchen wir eigentlich nicht weiterzureden.
Schönes Jahr wünscht Euch
Henning
Ich würde es mir gerne aussuchen, ob, wann und wie ich eine Dienstleistung in Anspruch nehme. Wenn die Leistung stimmt, bin ich bereit, dafür zu zahlen. Was mich stört, ist, dass ich absolut keine Wahl habe.
Ich habe bewusst Fernseher und Radiogeräte abgeschafft, weil ich das Programm durchgängig grausam und unnütz fand und die wenigen Ausnahmen das Geld nicht wert sind. Das geht auch problemlos, weil man Fernseher und Radio auch nur zum Fernsehen und Radiohören braucht. Meinen Rechner hingegen kann ich nicht abschaffen, ich brauche ihn täglich. So werde ich also gezwungen, eine monatliche Gebühr für etwas zu bezahlen, was ich nicht in Anspruch nehmen oder auch nur unterstützen will. Das kann doch nicht sein.
Ist es also jetzt legal, für eine unerwünschte, nicht in Anspruch genommene Dienstleistung Geld zu verlangen? Super. Hiermit berechne ich jedem in meiner Nachbarschaft monatlich 50 Cent für die Benutzung der Fußmatte vor meiner Tür. Das werden, wie die Streams der ÖR, auch verhältnismäßig wenige nutzen. Trotzdem müssen alle zahlen, weil ja die theoretische Möglichkeit der Nutzung besteht. Ich sehe da viele neue Geschäftsmodelle auf uns zukommen.
Man sollte für Leistungen, die öffentlich finanziert und vom Staat organisiert werden, nur zahlen, wenn man sie auch nutzen will – und wenn man nichts davon will, dann zahlt man nichts?
Dann zahlen die Autofahrer keine Steuern mehr für Busse, die Mehrzahl der jüngeren Arbeitnehmer zahlen keine Rentenbeiträge, wer sich gesund genug fühlt, braucht keine Krankenversicherung und wer einen sicheren Job oder privat ausreichend für’s Alter vorgesorgt hat, zahlt nichts mehr für Arbeitslosenversicherung – oder wie?
Ich dachte der Gedanke bei solchen öffentlichen ‚Dienstleistungen‘ war, dass sie gesellschaftlichen Wert besitzen und daher durchaus auch von denen mitbezahlt werden, die sie nicht nutzen. Da gibt es so Wörter für, die mit ’sozial-‚ anfangen.
Hatte ich schon erwähnt, dass ich für eine pauschale ÖR-Abgabe pro deutschem Haushalt bin? Was auch den Vorteil hätte, dass man sich die GEZ weitestgehend sparen köntte…
Wie oben gesagt: Ich halte das System für alles andere als perfekt. Doch die Service-Argumentation „Ich zahle nur für das, was ich persönlich auch nutzen will“ funktioniert einfach in diesem Fall nicht. Man zahlt für die Gemeinschaft mit. Selbst wenn jemand nie arbeitslos wird, zahlt er Sozialabgaben.
Der Vergleich wirft weitere Fragen auf, schon klar, doch diese stellen nicht nur wir uns. Eine allgemeine, steuerähnliche Mediengebühr wird sicher kommen.
Nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich.
„Dann zahlen die Autofahrer keine Steuern mehr für Busse“
Es ist so ermüdend, immer wieder dieselben hanebüchenen Versuche, einen Missstand schönzureden.
Die Steuer wird nach Leistung deines Kfz errechnet. Je mehr km du zurücklegst, umso mehr Steuern (Kraftstoff) zahlst du. Du erhältst in jedem Fall einen Gegenwert. Wenn du keine Kfz-Steuer zahlen willst, verzichtest du auf ein Auto und die Sache ist gegessen. Mehr will ich gar nicht: ich möchte verzichten können.
Da gibt es so Wörter für, die mit „™sozial-„™ anfangen.
Ay! Du meinst sicher die Tatsache, dass ein Unternehmen mit 1000 Mitarbeitern dieselben Mehrkosten hat, wie ein Freischaffender, der sich gerade so über Wasser halten kann. Ja, du, dass ist so sozial, du! Lass uns zusammen einen rosa Elefanten rauchen und die Sonne himmelblau anmalen, du!
Echt knorke, du…
Hatte ich schon erwähnt, dass ich für eine komplette Privatisierung der ÖR bin? Was auch den Vorteil hätte, dass der Wettbewerb nicht so verzerrt wäre. Wer weiß, vielleicht würden die Privaten ganz neue Ideen umsetzen, müssten sie sich nicht stets gegen einen Zwangsgebühren-finanzierten Apparat behaupten. Der mit seinem Monsteretat von >7mrd € im Übrigen mehr schlecht als recht versucht, die Privaten zu kopieren, wie man immer wieder ließt. Entweder das, oder Grundverschlüsselung. Wer’s braucht, wird gerne zahlen. Wer das verneint, wird sich darüber im Klaren sein, dass die Zahl derer, die freiwillig auch nur einen Cent für die Ö/R ausgeben würden, verschwindend gering sein dürfte. Man muss das debile Volk also zu seinem Glück zwingen.
Zwang – das is aber nicht so sozial, du.
Acid, es ging mir nicht darum, dass ein Autofahrer keine Steuern mehr für das Benzin zahlt sondern darum, dass Autofahrer keine Steuermittel mehr zahlen, aus denen der ÖPNV finanziert wird. Warum sollte der, der nie mit den Öffentlichen fährt, diese mitfinanzieren? Warum sollte jemand, der keinen Ökostrom will und mit seinem Atomstrom zufrieden ist, Steuern (bzw. seinen Anteil daran) für die Gelder bezahlen, die in die Förderung erneuerbarer Energien fließen? Warum sollten all die unstudierten Arbeitnehmer mit für das akademische Bildungswesen in Deutschland zahlen? Warum sollten Kinderlose Sachen wir Kindergeld, Schulen, Kindergärten mitfinanzieren? Haben die doch alle nichts davon. Soll doch lieber jeder für das bezahlen, was er nutzt. Oder…?
Jetzt verstanden?
Klar kann man darüber streiten, ob die Grundversorgung mit ÖR-Rundfunk genauso zu diesen ‚Wird-von-allen-bezahlt-für-die-die-es-brauchen/ wollen‘ – Dingen gehören soll wie die erwähnten Beispiele. Aber dann sollte man sich über eine solche Unterscheidung im Klaren sein und sagen können, warum das für die einen Dinge so sein sollte und für andere nicht.
‚Will ich nicht, zahl ich nicht‘ ist unsozial.
Der Begriff „Grundversorgung“ stammt aus jenen finsteren Zeiten, als wir nicht einmal Privatsender kannten. Du weißt schon: Erstes, Zweites, Drittes und Ostzone. Die Idee der „Grundversorgung“ ist ein Relikt. Zu Zeiten des Internets/Multimedia ist das ein Fossil. Dummerweise eines, das nicht freiwillig sterben will, obwohl längst kein Leben mehr drin ist. Die Ö/R sind wie Untote – Zombiefunk eben.
Unsozial? Unsere ganze Politik, ja unsere ganze Gesellschaft ist unsozial. Ausgerechnet beim Zwangsfunk macht man plötzlich so ein Aufhebens um die soziale Komponente?
Wir sind ja hier im Netz – daher => ROFL
Offenbar scheint kein Argument absurd genug, um dem Zombiefunk noch ein paar Jahre Gnadenbrot zu gewähren.
Grundversorgung – sind damit die allein 8 (acht!) Radiosender des NDR gemeint? 8 Sender, das reicht für die ganze Welt, man muss die Streams nur in internationalen Foren posten. China, USA, Australien… dann wird man beim Zwangsfunk vielleicht mal lernen, auf was man sich eingelassen hat. Ich mein, wir sind Deutschland! Da versteht es sich doch von selbst, dass wir deutsches Kulturgut in aller Welt lobpreisen.
@johnny @kornecke
Ich zahle ja gerne etwas gegen Volksverblödung und für kritischen Journalismus, aber nicht umgekehrt und genau das passiert doch:
– Die ARD kürzt die politischen Magazine
– streicht das Kabarett
– dafür gibt es Telenovelas und Pseudovolksmusik
Warum soll ich Verblödung subventionieren?!
Ich will nicht dafür zahlen, daß Oma und Opa am Samstag vor der Glotze hängen, die sollen in die Kneipe oder Freunde zum Skat einladen oder noch besser: Zum Gemeindechor und dort echtes Volksgut schmettern.
Was ist besser für die Gemeinschaft – Fernsehen oder kein Fernsehen?
Und: Da die Privaten ja nix für Rentner senden – umso besser, dann können die Rentner:
– spazieren gehen
– lesen
– Kuchen backen
– Freunde einladen
– sich engagieren für Kinder, für Umweltschutz
– oder einfach Liebe machen
Das wäre sozial – Vereinsamen vor der Volksmusik, das hingegen unsozial.
@acid – stimme vollkommen zu.
Richtig, acid
Die ÖR sind schon lange tot, nur weigern sie sich zu sterben.
Wer immernoch für die GEZ ist oder das System auch nur im Ansatz unterstützt, soll mir bitte diese Fragen beantworten:
– Warum soll ich dafür bezahlen, auch noch Werbung vorgesetzt zu bekommen? Warum soll ich Sendungen, die völlig an meinem Geschmack vorbei gehen, zwangssubventionieren?
– Warum soll ich für den Internetzugang bezahlen, wenn ich nichtmal die Sendungen in einem akzeptablem Mediaformat in guter Qualität und großer Auswahl bekomme?
– Warum soll ich für eine „Diskussionsbildung“ bezahlen, die sowieso nicht von den ÖR ausgeht und teilweise fragwürdige Kommentare abliefert (siehe aktueller Spreeblickartikel/Thomas Knüwer)?
– Warum soll ich dafür bezahlen, dass der Content der Privaten im ÖR nochmal gedoppelt wird?
– Warum soll ich einen völlig unverhältnismäßigen Beitrag zahlen? Wann hat das ZDF das Letzte Mal mal eine Doku a la BBC gemacht?
– Warum soll ich ein verkrustetes Kontrollsystem unterstützen, das sogar Werbung macht, obwohl doch 99% theoretisch zahlen müssten.
– Warum soll ich für eine universelle Maschine (Computer), welche man meist nicht für Rundfunk nutzt, Radiogebühr bezahlen?
– Warum kann ich nicht verhindern, dass mein (Zwangs-)Geld irgendwelchen Bundesligamillionären in den Arsch geschoben wird?
– Warum sind die ÖR „für das Volk“, aber keineswegs demokratisch? Warum wird der Beitrag pro Person gerechnet und nicht pro Bedarf?-So sind die ÖR nicht zum wirtschaftlichen Handeln verpflichtet.
– Warum soll ich glauben, dass ÖR wichtig für eine Demokratie sind, wenn es doch viele dem. Staaten ohne gibt und gerade in den totalitären mit Freude Staatsfernsehn gesendet wird. Noch dazu werden die ÖR von einer kleinen Politik-Elite kontrolliert (Achtung: Rückkopplung!).
Acid, es wäre nett, wenn Du auf meine Argumentation eingehen würdest. Wenn Du Dich jedes Mal über ein anderes Thema aufregst ohne auf das einzugehen, was ich geschrieben hatte, macht die Diskussion wenig Sinn.
Matze, was meinst Du, was los wäre wenn die Rundfunkanstalten *nicht* einen Großteil ihre Programms mit ‚populären‘ Inhalten füllen würden sondern nur noch ‚anspruchsvolles‘ Programm rund um die Uhr senden würden? Hälst Du das für realistisch?
Glaubst Du ernsthaft, dass ‚die Rentner‘ all diese schönen Dinge machen würden, wenn es kein ÖR-Fernsehen mehr gibt? Oder würden sie vielleicht eher Bertelsmann & (Ex-) Kirch – TV gucken?
Stefan, warum Du für ÖR bezahlen solltest? Weil Du sonst bspw. keine Möglichkeit hättest,
– Kulturzeit, Mo-Fr 19.20 3sat
– Tagesthemen, täglich 22.xx ARD
– Kroko, morgen 22.45 ARD
– Zug des Lebens, morgen 22.35 3sat
– Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker 2007, 05. Januar 20.15 auf 3sat
– Die Nacht der lebenden Toten, 05. /06. Januar, 01.1o auf arte
…zu schauen. (Ein schneller Blick auf Fernsehprogramm der nächsten drei Tage.)
Und sicher gibt es auf dieser Welt Demokratien ohne ÖR Rundfunk. (…obwohl mir im Moment keine einfällt. Frankreich, England, Schweiz, Österreich, USA, Tschechische Republik – die Länder von denen ich sicher weiß, ob es ÖR gibt oder nicht. Es gibt ihn dort überall.) Aber hast Du Dich schonmal ein wenig mit dem Fernsehprogramm von Ländern mit ’schwachem‘ ÖR-Rundfunk beschäftgigt? Schon mal versucht, in den USA Nachrichten zu schauen?
Welche Argumentation?
Ich habe weiter oben bereits geschrieben, was ich davon halte:
Es ist so ermüdend, immer wieder dieselben hanebüchenen Versuche, einen Missstand schönzureden.
sowie:
Offenbar scheint kein Argument absurd genug, um dem Zombiefunk noch ein paar Jahre Gnadenbrot zu gewähren.
Von einer Diskussion kann man in diesem Fall ohnehin nicht reden, da wir als (Netz)Bürger nicht zu einer Lösung beitragen dürfen. Unsere Meinung ist nicht gefragt, sie geht den Entscheidern am Arsch vorbei.
Immerhin dürfen wir hier – in einem quasi-öffentlich/rechtlichem Blog – noch unsere Meinung kundtun. Das ist vermutlich schon mehr, als uns für 5,52€/Monat zusteht.
Aber um deine „Argumente“ mal aufzugreifen, schau ich mal, was mir entgeht:
– Kulturzeit? Meine präferierte Kultur spielt sich im Rundfunk nicht ab. Pech gehabt, zum 1.
– Tagenthemen? Die les ich tagsüber im Web. Wenn die Steifen vom Ö/R das abends bringen, sind die Themen bereits wieder veraltet.
– Kroko? Muss man das kennen?
– Zug des Lebens? dito – muss man das kennen, oder versuchst du, uns deine Auffassung von „Kulturgut“ nahezubringen?
– Neujahrskonzert – Neujahr war vorgestern. Wow – man hängt nur 4 Tage zurück. Mein Bedarf an Klassik hält sich allerdings in Grenzen. Wo ist die Plattform für elektronische Musik? Ich kann dir aus dem Stehgreif 5 Dutzend Webradios aus den USA nennen, die mich dahingehend 24/7 bedienen. Streams im MP3-Format im 128-192kbps. Davon sind die Zwangsgebührenstreams Galaxien entfernt.
– Nacht der lebenden Toten – Romeros Lebenswerk hab ich auf DVDs. Im Übrigen habe ich auch all die japanischen Streifen, die sie manchmal verschämt morgens in den Puppen bringen. Takashi Miike, ect. Die Filme stammen z.T. aus den 90ern. Man hatte sie als Filmfreak bereits im Regal, als die verschnarchten Moralwächter hierzulande sowas noch auf den Index beförderten (siehe Night of the living dead).
Dein schneller Blick auf das Fernsehprogramm der nächsten drei Tage zeigt mir also allzu deutlich: Ö/R gehört zu den Dingen, die ich so dringend brauche, wie ein Rudel Gallensteine.
Das Killerargument zum Schluss:
Schon mal versucht, in den USA Nachrichten zu schauen?
Schon mal drüber nachgedacht, dass die USA die letzte verbliebene Supermacht sind? Das mächtigste Land der Welt (völlig wertfrei gemeint) hat keinen Ö/R Rundfunk. Wir hingegen haben den teuersten Zombiefunk auf Erden und unser Land wird permanent an die Wand gefahren. Ich würde soweit gehen, dass eben dieser Ö/R daran eine gewaltige Mitschuld trägt. Angefangen bei Christiansen, über Beckmann bis hin zu den Pöstchenschiebereien.
Die USA – hach ja… die besten Serien sollen aus den USA kommen (steht in diesem einen SpOn-Artikel), sie laufen alle bei den Privaten. Ob nun „Lost“, „Six Feed Under“, ect… offenbar ertragen die Leute doch eher 3 Werbeblöcke, als die untoten Modertations-Amöben (O-Ton „Kalkhofe“) der Ö/R.
ich möchte nicht alles umsonst, für mein geld allerdings etwas mehr, als schlechtes programm ohne werbeunterbrechung. Deine hoffnung stirbt bestimmt zuletzt was die regelung angeht, dass das programm (auch online) noch mal besser wird, vage ich zu bezweifeln.
Das mächtigste Land der Welt (völlig wertfrei gemeint) hat keinen Ö/R Rundfunk.
Dem wuerde ich nur eingeschraenkt zustimmen. Gibt ja schliesslich den Public Broadcasting Service und das National Public Radio. Beide werden laut den Wikipedia Artikeln zu einem grossen Teil vom Staat finanziert, mit anderen Worten aus Steuergeldern.
Das ist kein grosser Unterschied zur GEZ, die koennte man ja auch abschaffen und dafuer im Gegenzug irgendeine Steuer erhoehen und dann daraus das ganze bezahlen. Ergebnis waere im grossen und ganzen das gleiche, nur wuerden’s weniger Leute merken.
Ach Acid, Du glaubst in ‚Kulturzeit‘ geht es um Kultur im Rundfunk? Was Du nicht kennst oder nicht magst, zählt für Dich nicht? Aus der Tatsache, dass Du Deine Lieblingsfilme auf DVD hast, meinst Du verallgemeinern zu können, dass alle Leute ihre (oder Deine?) Lieblingsfilme auf DVD kaufen können und sollen? Du glaubst, es gebe keinen ÖR-Rundfunk in den USA? Und Du meinst, wir hätten in Deutschland den ‚den teuersten Zombiefunk auf Erden‘?
Ich hoffe Du nimmst es mir nicht übel, wenn ich darauf nichts mehr erwidere. Hab noch viel Spaß mit Deinem Weltbild. ;)
@kornecke
auf das Argument mit den populärProgramm habe ich gewartet.
Ich würde gerne mal wissen, wieviele Florian Silbereisen Omas denn Kulturerport gucken? Ok, es müssen einige sein, denn der Alterschnitt ist ja extrem hoch.
Aber schau doch mal von der Mattscheibe zum Kiosk:
Gibt es da staatlichen Zwang, nur weil jeder die „Empfangsgeräte bereithält“? Es gibt sicherlich Subventionen für viele Fachzeitschriften oder UNI-Publikationen.
Am Kiosk: Gibt es ca 20 Frauenzeitschriften, 20 Tittenmagazine, 20 Automagazine, 20 PC Magazine und nur 4 politischere Blätter, aber diese Mischung gibt es doch auch im TV, nur da staatlich reglementiert und bei den Zeitschriften via Marktwirtschaft.
Nochmal, ich finde es beschäment, wenn man 7 Mrd oder 8 Mrd Euro pro Jahr ins Fernsehen stecken muss, anstatt in Bildung.
Überleg doch einfach mal: Ein Harald Schmidt, 1 Stunde die Woche, circa ein dreiviertel Jahr lang, das ist eine Schule. Genauso bei Gottschalk, Kerner. etc.
Man hätte m.E. das Privatfernsehen nie einführen dürfen, hat man aber, und seit dem sind die ÖR schlechter geworden und wollen dafür auch noch mehr Geld.
Matze, wir sind uns nicht nur uneinig. ;)
Ich habe nie bestritten, dass das ÖR schlechter geworden ist und besser sein müsste und könnte. Ich würde auch nie abstreiten, dass die GEZ in ihrer jetzigen Form mindestens reformbedürftig ist.
Ich bin mir nicht sicher, ob der Vergleich mit dem Kiosk funktioniert. Mit der Mischung magst Du Recht haben – aber sind die vier politischen Blätter unabhängig und ’solidarisch‘ finanziert (und daher auf relativ hohem Niveau preiswert zu haben)?
Zugegeben, letzteres sind die ÖR Anstalten sicher auch nicht immer. Aber zumindest ist das die Idee, das Ideal dahinter. Niemand behauptet, dass alles toll wäre.
Ich hoffe nicht, dass ich mich zwischen ÖR Rundfunk und einem ordentlichen Bildungswesen entscheiden muss. Ich wage zu behaupten, dass sich beides finanzieren ließe. Ich will ja auch nicht, dass die Bibliotheken geschlossen werden, damit die Schwimmhallen billiger werden – oder umgekehrt. Im übrigen sehe ich zwischen ‚Bildung‘ und ‚ÖR Rundfunk‘ eine nicht kleine Schnittmenge. Sesamstraße, Löwenzahn, KiKa, und so Sachen.
As mentioned above: Ich glaube, dass wir uns hierzulande einen starken ÖR Rundfunk leisten können und sollten – und zwar solidarisch finanziert. Bei den Details bin ich durchaus kompromissbereit. ;)
Du glaubst in „˜Kulturzeit“™ geht es um Kultur im Rundfunk?
Nochmal: ich kenne all die Sendungen nicht, daher kann ich nur vermuten. Und ja, bei einer Sendung, die „Kultur“ im Namen trägt, vermute ich in der Tat auch Kultur im Inhalt. Ist vermutlich etwas zu blauäugig, so als wenn man bei einem Ministerpräsidenten Kompetenz erwartet.
Aus der Tatsache, dass Du Deine Lieblingsfilme auf DVD hast, meinst Du verallgemeinern zu können, dass alle Leute ihre (oder Deine?) Lieblingsfilme auf DVD kaufen können und sollen?
Aber nicht doch. Mir ist es völlig latte, was jemand schaut, so lange ich mir ansehen kann, was mir gefällt. Im TV kommt sowas definitiv nicht, ich bin also ohnehin „gezwungen“ mir meine Sendungen anderweitig (DVD) zu beschaffen. Ich wollte damit nur klar machen, dass weder Ö/R noch Private mit derart Inhalt (Spielfilme) bei mir punkten können.
Oder ganz vereinfacht ausgedrückt: die nix gut Content für mich, ich nix Fernseher.
Du glaubst, es gebe keinen ÖR-Rundfunk in den USA? Und Du meinst, wir hätten in Deutschland den „˜den teuersten Zombiefunk auf Erden“™?
Zumindest würde dich in den USA niemand zwingen, den Mist zu finanzieren. Sicherlich gibt es Cable Fee, weg glotzt, zahlt, wer nicht zahlt hat seine Ruhe. Nichts anderes wünsche ich mir für unser putziges kleines Land.
Dass wir den teuersten Zombiefunk haben, hatte ich irgendwo gelesen. Zeit, SpOn, Welt – die üblichen Kampfblätter, du weißt schon.
Ich hoffe Du nimmst es mir nicht übel, wenn ich darauf nichts mehr erwidere.
Musst du nicht – ist ja (angeblich) ein freies Land. Du kannst mich also mit hanebüchenes Pseudoargumenten beglücken, oder du kannst es lassen. Letzteres ist in der Tat für alle das Beste.
Nur eins noch: deine vielgepriesene Solidarität wäre in anderen Lebensbereichen wirklich angebrachter. Dass man gerade bei der Gehirnwaschmaschine darauf pocht, spricht Bände.
Im übrigen sehe ich zwischen „˜Bildung“™ und „˜ÖR Rundfunk“™ eine nicht kleine Schnittmenge. Sesamstraße, Löwenzahn, KiKa, und so Sachen.
Sorry – ich möchte dir nichts unterstellen. Aber mir scheint, du hast wirklich ein sonniges Gemüt. Sesamstr. ist Bildungs-TV!
Wir sollten es wirklich lassen mit der Konversation, wir leben auf völlig verschiedenen Planeten in anderen Zeitkontinua und sprechen andere Sprachen.
So weit ich weiß, kamen die Teletubbies beim ARD. Ich schätze, das war/ist der Premiumcontent für Leute mit zuviel Hasch im Gebäck.
Immerhin haben wir schon 2 Hauptzielgruppen: Kinder im Krabbelalter und die Großeltern, die auf sie aufpassen, während die Eltern beim Drittjob die Zwangsgebühr verdienen.
*Aua haua*
@kornecke
Kika, Löwenzahn in allen Ehren und ich stimme Dir zu, wir bräuchten einen guten ÖR, aber:
Warum werden die politischen Magazine gekürzt?
Warum darf Volksmusik überziehen?
Warum kommt TV Millionaro Jauch von RTL zur ARD?
Warum lädt Christiansen mehr Neoliberale als Soziale ein?
Warum sind die Dritten von INfo-Kanälen zum Valium-TV geworden?
Das ginge doch auch alles bei NTV, N24 oder was weiß ich wo, aber doch nicht beim „solidarisch“ finanziertern ÖR!
Warum muß man dafür Gebühren erhöhen, zwanghaft!!!
Zustimmung Matze. Da läuft einiges schief. Habe ich nie bestritten.
Aber sind das genug Gründe um für eine komplette Abschaffung des ÖR Rundfunkes zu plädieren?
Dann müsste man konsequenterweise auch die Abschaffung staatlicher Hochschulen und die Schließung aller Kreuzberger Schulen fordern. Oder? ;)
@kornecke
Ich würde Kreuzberg abschaffen und es direkt in Hellersdorf integrieren :-)
Den ÖR soll man nicht abschaffen, sondern ihn nicht zur UNterhaltungsmaschine verkommen lassen:
Monitor statt Telenovela
Panorama statt Brisant
Löwenzahn statt Verbotene Liebe
Ich meine: Warum muß die ARD Boxen zeigen?! Ist das nicht Gewaltverherrlichung?
Solange es in öffentlichen-rechtlichen Programmen Werbung gibt (z.B. grausames Generve alle 20 Minuten im Berlin-Brandenburger Nachrichtenradio, Diese-Sendung-wird-ihnen-präsentiert-von-Anbiederungen vor jedem besseren Spielfilm und minutenlange Eigenwerbung zwischen allen Sendungen bei ARD und ZDF), solange die Einschaltquoten gemessen werden und solange immer nur Konzepte der Privaten lediglich kopiert werden, wird die Akzeptanz seitens der Masse für zwangsbgebührenfinanzierten Rundfunk im Keller bleiben – Notwendigkeit hin oder her.