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Bananen zum Spieltag

Stuttgart – Duisburg 1:0
Ein Spiel so spannend wie das übrige Parallelfernsehprogramm zwischen Phoenix und Sat1. Wenigstens stutzt ein solches Gekicke die in kürzester Zeit exorbitant gewachsene Gruppe schwäbischer Gomez-Grouppies auf ein erträgliches Maß. Mal im Ernst: Wer will schon euphorisierte Schwaben sehen?

München – Hannover 3:0
Inzwischen beträgt das Verhältnis Ribéry-sonstige Worte in einem Kurzbeitrag 40 zu 60, wie bei Bayern-Beiträgen insgesamt ein harsch um sich greifendes Verben-Sterben zu beobachten ist. Am Ende der Saison wird wohl nur noch in den zwei Silben Ri und Be kommentiert, was insbesondere überzeugte Monoton-Kommentatoren wie Marcel Reif vor einige Probleme zu stellen verspricht.

Leverkusen – Karlsruhe 3:0
Maik Franz hat sich innerhalb zweier Spiele zum am meisten überforderten Innenverteidiger der Bundesliga gemausert. Immer einen Schritt zu langsam, immer in Gedanken woanders, häufig zwei Meter weg vom falschen Platz, und ständig am In-die-Mikrofone-reden.

Nürnberg – Bremen 0:1
Jetzt, da die letztjährige Mätresse des deutschen Fußballs auf dem Zahnfleisch geht, beißt sie. Ein bißchen wenigstens. Schön ist anders, aber muss ja auch nicht immer alles und so. Geht schon.

Dortmund – Cottbus 3:0
Thomas Doll scheint sich seine Aufstellungen zusammenzuwürfeln. Hoffentlich stellt er nicht allzuhäufig versehentlich den Physiotherapeuten auf. Wiedersehen werden wir jedenfalls den niedlichen Klimowicz, der sich bei jedem Torjubel kaum traut, seiner Freude einsam Ausdruck zu verleihen, sondern wie ein überdimensionaler Teddybär die Arme aufhält, als wolle er sagen: Kommt her, drückt mich feste, hmgdl. Süß, sowas.
Gekaufter Kalauer: Kuba ganz fidel.

Bielefeld – Berlin 2:0
Bei Wichniarek erschließt sich mir der Sinn des Gebotes, Trikotausziehen mit einer Verwarnung zu sanktionieren. Der findet sich offensichtlich, wenn er ne Bude macht, sowas von geil, der würde sich im Fall der Fälle auch in aller Bescheidenheit komplett entblättern. Besonders gespenstisch finde ich die Kameraaufnahmen von nach dem Spiel, wenn man ihn im trauten Kreis seiner Familie sieht, und das Töchterchen ihm glucksend die Arme entgegenstreckt: Ich weiß nicht, was das mit mir machen würde, wenn Papa vor 25.000 jubelnden Leuten sein T-Shirt lupft, und dann kommen da Brustwarzen zum Vorschein, die aussehen wie überfahrene Nacktschnecken. Nix gutes, wahrscheinlich.

Bochum – Hamburg 2:1
Ich bin mal sehr gespannt, was der Uli Hoeneß am nächsten Wochenende mit Guy Demel anstellt, dessen erklärtes Ziel es zu sein scheint, häufiger des Gegners Achillesverse als den Ball zu treffen. Als Wurstfabrikant hat man da doch sicher ungeahnte Möglichkeiten.
Gekaufter Kalauer: Hamburg weinert.

Keine Kommentare

  1. 01

    Hat eigentlich in Sportschau oder -studio jemand den albernen Schwalbenversuch von Osorio kommentiert? Er schien sich nicht sicher gewesen zu sein, ob sein Durchschieber bei Gomez ankommen würde, also hat er einfach mal die Schenkel nach hinten geklappt und die Arme hochgerissen … „really awesome“ …

  2. 02

    Das ist ja großartig – is mir bis jetzt gar nicht aufgefallen. Ich war so fasziniert von Tararache, der ja, nachdem er mit viersekündiger Ansage getunnelt wurde, wie von der Tarantel gestochen Richtung Schiedsrichter springt.

  3. 03

    Wie doch die Spiele der immer noch muffigen deutschen Bundesliga plötzlich irgendwie, man verzeihe mir, cooler wirken als sonst, wenn sie nur von einem englischen Kommentar begleitet werden. Es ist ein Kreuz mit der Muttersprache, was ja, wenn ich mich richtig erinnere, für den Autor dieses Beitrags nicht gilt. Seliger Mann.

  4. 04

    Ich mach zwei Kreuze :)
    Aber französische Kommentatoren sind noch ne spur beschissener als deutsche. Man glaubt es kaum, aber es ist möglich.