Und: Ja, es war die Volkszählung. Der Hammer an diesem Tag war aber, dass morgens das Anti-Volkszählungsbüro im Mehringhof gerazzt worden war. Deshalb war schon eine ziemliche Wut da. Der Krawall hat sich dann entwickelt, nachdem ein paar Leute eine Wanne beworfen haben und die Polizei mit großer Gewalt ins Lauseplatz-Fest rein sind und dort auch Tränengas reingeschossen haben.
@#675214:
Oha! Die Autobahnpläne kannte ich noch nicht!
Die Räumung des VoBo-Büros 87 wollte ich eigentlich noch erwähnen, stimmt.
Waren um den Zeitpunkt herum nicht ausserdem noch Reagan und weitere schillernde Feindbilder zur 750-Jahr Feier in der Stadt?
@tanja:
Ich habe hier ne DVD mit Plänen, was damals noch alles in Kreuzberg geplant war. Bei Interesse kann ich sie Dir schicken.
Mit Reagan das war viel früher, 10. und 11. Juni 1982. Davon ist die Aufnahme der umgekippten brennenden Wanne, die es auch als Plakat gab. Damals hatte die Polizei die Gegendemo auf dem Nollendorfplatz komplett eingekesselt.
Tschüss
Aro
bitte darum,
Geschichtliche Fakten nicht unvorbereitet wiederzugeben.
Eure Stärke ist die persönliche Wahrnehmung der Dinge
die um Euch herum geschehen.
@#675233: Ohne den genauen Wortlaut nachzuhören: Ich habe etwas ähnliches wie „auf eine Art ist jeder Hausbesitzer auch Spekulant“ gesagt und auch erläutert, wie ich das meine. Der Unterschied zwischen Großinvestoren/ Spekulanten und „regulären“ Hausbesitzern ist mir durchaus bewusst. Bei diesem Podcast von „eindeutigen Fronten“ zu reden, wo es genau darum ging, dass es diese m.E. nicht gibt, halte ich für „¦ sehr vereinfacht ausgedrückt.
Warum macht ihr eure Podcasts neuerdings 192 Kilobit? Ich freue mich anhand der Dateigröße das es wohl lange dauert, dann sehe ich es liegt „nur“ an der Bitrate. 128 reicht für Podcasts doch locker? Traffic zu billig?
@#675256: Wir hatten das mal zur Diskussion gestellt — viele sprachen sich für 192 aus. Ich finde auch, dass 128 reichen. Mir ist das relativ wurscht, finde aber kleinere Dateien auch sinnvoller.
@#675240:
Nö.
Die Knallharten Fakten gibt’s im total kopflastigen Spreeradio, das musst du verwechseln.
Obwohl die natürlich auch ziemlich privat sind….
Da stimme ich Dir zu.
Die Sichtweise der Leute von Heute hat sich einfach verändert, was früher wesentlich war ist heute unwesentlich. Heute regt sich der Mensch eher über die hohen Preise bei Mediamarkt auf- und wenn sich Frust regt wird der an den Videokonsolen abgeregt.
Hmm eure Aufnahme brach also ab, nachdem ihr den Weltrettungsplan total toll formuliert hattet? Erinnert mich an den Prolog aus H2G2:
„And then, one Thursday, nearly two thousand years after one man had been nailed to a tree for saying how great it would be to be nice to people for a change, one girl sitting on her own in a small cafe in Rickmansworth suddenly realized what it was that had been going wrong all this time, and she finally knew how the world could be made a good and happy place. This time it was right, it would work, and no one would have to get nailed to anything.
Sadly, however, before she could get to a phone to tell anyone about it, a terribly stupid catastrophe occurred, and the idea was lost forever.“
Ich denke damals herrschte einfach mehr Sensibilität für bestimmte Themen. Diverse schlimme historische Ereignisse schienen noch nicht in so weiter Vergangenheit zu liegen wie jetzt. In den 80ern wusste vielleicht eine Mehrheit über die Volkszählung Bescheid, aber da haben ja auch anscheinend die Massenmedien entsprechend darüber berichtet. Für mich stellt es sich so dar, dass die Masse sich (wenn überhaupt) immer nur einer Art Aktionismus hingibt bzw. folgt, der durch die Massenmedien angekurbelt wird. Hätten die entsprechenden Medien jetzt monatelang konstant über z.B. die Vorratsdatenspeicherung berichtet, dass diese schlecht sei, warum sie schlecht sei, wo damit Probleme entstehen könnten etc., dann bin ich mir sicher, dass auch mehr als 34.443 Bürger bei z.B. der Verfassungsbeschwerde mitgemacht hätten. Das Problem liegt also IMHO nicht bei den Spielekonsolen… Ich glaube sowas fasst man heute unter dem Begriff Zeitgeist zusammen.
IMHO werden bestimmte Dinge nicht als schlimm empfunden weil sie unter Umständen wirklich schlimm sind, sondern weil man entweder selbst bereits eine negative Erfahrung damit gemacht hat, oder aus einer Quelle, die man für vertrauenswürdig hält, entsprechendes mitgeteilt bekam. Das ist es wohl, woran es dann fehlt. Da doch gerade nichts so sehr Information verbreiten könnte wie das Internet, kann es doch nur an den Menschen selbst liegen, wenn Aufklärung weiterhin scheitert.
Gestern im Kino standen auch paar Mädels hinter mir und meinten sie müssten sich im StudiVZ unbedingt mal wieder texten. Ich dachte mir nur WIESO??? Wenn sie sich doch JETZT gerade gegenüberstehen. Und dann auch noch ausgerechnet bei StudiVZ??? Wer immer noch bei einem solchen Dienst ist, kann doch unmöglich Leser von Newsmeldungen sein?!? Wenn es elektronische Kommunikation sein soll, was ist dann mit Instant Messaging, Mails, IRC, Foren, Blogs und…? Wie kommt man nur dazu, bei unzähligen besseren Wegen gerade sowas zu benutzen?
Ich würde mir ja erhoffen, dass eine Generation^, die dank Möglichkeiten wie dem Internet, viel näher an Information aufwächst als es zuvor möglich war, die Chance auf mehr Erleuchtung nutzt. Anhand dem Aufstieg von Diensten wie WhateverVZ sehe ich das aber nicht kommen. :(
@#675289:
Naja, ganz so einfach war das mit der Verankerung der Problematik der Volkszählung in den Köpfen der Leute dann doch nicht, dass wir uns einfach hätten damit zufrieden geben können dass die „taz“ in ihrer Weihnachtsausgabe alle regionalen VoBo-AnsprechpartnerInnen auflistet und danach wären die Massen Dank Berichterstattung der Massenmedien zu uns geströmt…
Zumindest für Württemberg kann ich sagen dass das eine ganz schöne Ochsentour war. Damit die Bögen aus der ganzen Region zu uns in VoBo Büro kamen mussten wir erstmal, mit praktisch nur zwei Leuten fürs Ländle, durch die ganze Region zu den Leuten und sie da abholen wo sie waren… Erfolgreich, ja. Aber nicht Dank sondern trotz der Massenmedien. Damals wie heute waren die Mediendarstellungen „hart aber fair“ und meist eher staatstragend.
Was wir natürlich inzwischen auch sind, gelle?
Und damit wir auch in die Zukunft schauen: In Neukölln-Treptow soll ja die A100 demnächst von der Grenzallee bis zur Straße Am Treptower Park verlängert werden. Die Adresse der Bürgerinitiative lässt sich leicht googlen!
Also, sowas … fiese Imperialistentechnik !
Also diesmal IST etwas dazwischen gekommen, das Speicherlimit. ;)
Tanja du hast ja so recht,
ich will gar nicht wissen, wie Kreuzberg ohne die Besetzerbewegung von 1981 heute aussehen würde.
Schau mal die Planung an (Autobahn statt Oranienstraße):
http://www.sanierung-berlin.de/sankot/Gebiet/Geschichte/stadtautobahn.jpg
Und: Ja, es war die Volkszählung. Der Hammer an diesem Tag war aber, dass morgens das Anti-Volkszählungsbüro im Mehringhof gerazzt worden war. Deshalb war schon eine ziemliche Wut da. Der Krawall hat sich dann entwickelt, nachdem ein paar Leute eine Wanne beworfen haben und die Polizei mit großer Gewalt ins Lauseplatz-Fest rein sind und dort auch Tränengas reingeschossen haben.
@#675214:
Oha! Die Autobahnpläne kannte ich noch nicht!
Die Räumung des VoBo-Büros 87 wollte ich eigentlich noch erwähnen, stimmt.
Waren um den Zeitpunkt herum nicht ausserdem noch Reagan und weitere schillernde Feindbilder zur 750-Jahr Feier in der Stadt?
Jeder Hausbesitzer ist ein Spekulant. Schön, dass die Fronten eindeutig sind.
@tanja:
Ich habe hier ne DVD mit Plänen, was damals noch alles in Kreuzberg geplant war. Bei Interesse kann ich sie Dir schicken.
Mit Reagan das war viel früher, 10. und 11. Juni 1982. Davon ist die Aufnahme der umgekippten brennenden Wanne, die es auch als Plakat gab. Damals hatte die Polizei die Gegendemo auf dem Nollendorfplatz komplett eingekesselt.
Tschüss
Aro
Liebe Tanja, lieber Johnny,
bitte darum,
Geschichtliche Fakten nicht unvorbereitet wiederzugeben.
Eure Stärke ist die persönliche Wahrnehmung der Dinge
die um Euch herum geschehen.
Search: ‚Kreuzberger Geschichte‘
Allerbesten Gruß
PiPi
@#675233: Ohne den genauen Wortlaut nachzuhören: Ich habe etwas ähnliches wie „auf eine Art ist jeder Hausbesitzer auch Spekulant“ gesagt und auch erläutert, wie ich das meine. Der Unterschied zwischen Großinvestoren/ Spekulanten und „regulären“ Hausbesitzern ist mir durchaus bewusst. Bei diesem Podcast von „eindeutigen Fronten“ zu reden, wo es genau darum ging, dass es diese m.E. nicht gibt, halte ich für „¦ sehr vereinfacht ausgedrückt.
@#675234: Schick mal gerne rüber, die DVD!
Warum macht ihr eure Podcasts neuerdings 192 Kilobit? Ich freue mich anhand der Dateigröße das es wohl lange dauert, dann sehe ich es liegt „nur“ an der Bitrate. 128 reicht für Podcasts doch locker? Traffic zu billig?
@#675256: Wir hatten das mal zur Diskussion gestellt — viele sprachen sich für 192 aus. Ich finde auch, dass 128 reichen. Mir ist das relativ wurscht, finde aber kleinere Dateien auch sinnvoller.
@#675240:
Nö.
Die Knallharten Fakten gibt’s im total kopflastigen Spreeradio, das musst du verwechseln.
Obwohl die natürlich auch ziemlich privat sind….
@10: Probier doch mal Ogg-Vorbis-Encoding oder können die Player der Konsumenten das Format nicht ?
@#675265: MP3 ist der Standard, den alle Player abspielen können, richtig.
Also warum die Menschen heute weniger politisch sind, als in den 80iger Jahren ist für mich recht einfach nachvollziehbar.
Es gab kein Internet, kaum Handys und wesentlich weniger Spielekonsolen.
Mit anderen Worten, wie hatten Zeit für wesentliche Dinge oder?
@#675259:
Balkonblick
Kneipenblick
Veranstaltungsblick
Radio?… (Starte Sendersuchlauf)… Gefunden
@Sheriff Limbo (14)
Da stimme ich Dir zu.
Die Sichtweise der Leute von Heute hat sich einfach verändert, was früher wesentlich war ist heute unwesentlich. Heute regt sich der Mensch eher über die hohen Preise bei Mediamarkt auf- und wenn sich Frust regt wird der an den Videokonsolen abgeregt.
Hmm eure Aufnahme brach also ab, nachdem ihr den Weltrettungsplan total toll formuliert hattet? Erinnert mich an den Prolog aus H2G2:
„And then, one Thursday, nearly two thousand years after one man had been nailed to a tree for saying how great it would be to be nice to people for a change, one girl sitting on her own in a small cafe in Rickmansworth suddenly realized what it was that had been going wrong all this time, and she finally knew how the world could be made a good and happy place. This time it was right, it would work, and no one would have to get nailed to anything.
Sadly, however, before she could get to a phone to tell anyone about it, a terribly stupid catastrophe occurred, and the idea was lost forever.“
@10
Danke. Dann eben ab sofort noch mehr Quali. :)
@16
Ich denke damals herrschte einfach mehr Sensibilität für bestimmte Themen. Diverse schlimme historische Ereignisse schienen noch nicht in so weiter Vergangenheit zu liegen wie jetzt. In den 80ern wusste vielleicht eine Mehrheit über die Volkszählung Bescheid, aber da haben ja auch anscheinend die Massenmedien entsprechend darüber berichtet. Für mich stellt es sich so dar, dass die Masse sich (wenn überhaupt) immer nur einer Art Aktionismus hingibt bzw. folgt, der durch die Massenmedien angekurbelt wird. Hätten die entsprechenden Medien jetzt monatelang konstant über z.B. die Vorratsdatenspeicherung berichtet, dass diese schlecht sei, warum sie schlecht sei, wo damit Probleme entstehen könnten etc., dann bin ich mir sicher, dass auch mehr als 34.443 Bürger bei z.B. der Verfassungsbeschwerde mitgemacht hätten. Das Problem liegt also IMHO nicht bei den Spielekonsolen… Ich glaube sowas fasst man heute unter dem Begriff Zeitgeist zusammen.
IMHO werden bestimmte Dinge nicht als schlimm empfunden weil sie unter Umständen wirklich schlimm sind, sondern weil man entweder selbst bereits eine negative Erfahrung damit gemacht hat, oder aus einer Quelle, die man für vertrauenswürdig hält, entsprechendes mitgeteilt bekam. Das ist es wohl, woran es dann fehlt. Da doch gerade nichts so sehr Information verbreiten könnte wie das Internet, kann es doch nur an den Menschen selbst liegen, wenn Aufklärung weiterhin scheitert.
Gestern im Kino standen auch paar Mädels hinter mir und meinten sie müssten sich im StudiVZ unbedingt mal wieder texten. Ich dachte mir nur WIESO??? Wenn sie sich doch JETZT gerade gegenüberstehen. Und dann auch noch ausgerechnet bei StudiVZ??? Wer immer noch bei einem solchen Dienst ist, kann doch unmöglich Leser von Newsmeldungen sein?!? Wenn es elektronische Kommunikation sein soll, was ist dann mit Instant Messaging, Mails, IRC, Foren, Blogs und…? Wie kommt man nur dazu, bei unzähligen besseren Wegen gerade sowas zu benutzen?
Ich würde mir ja erhoffen, dass eine Generation^, die dank Möglichkeiten wie dem Internet, viel näher an Information aufwächst als es zuvor möglich war, die Chance auf mehr Erleuchtung nutzt. Anhand dem Aufstieg von Diensten wie WhateverVZ sehe ich das aber nicht kommen. :(
Okay, leicht über das Ziel hinaus.^^
@#675289:
Naja, ganz so einfach war das mit der Verankerung der Problematik der Volkszählung in den Köpfen der Leute dann doch nicht, dass wir uns einfach hätten damit zufrieden geben können dass die „taz“ in ihrer Weihnachtsausgabe alle regionalen VoBo-AnsprechpartnerInnen auflistet und danach wären die Massen Dank Berichterstattung der Massenmedien zu uns geströmt…
Zumindest für Württemberg kann ich sagen dass das eine ganz schöne Ochsentour war. Damit die Bögen aus der ganzen Region zu uns in VoBo Büro kamen mussten wir erstmal, mit praktisch nur zwei Leuten fürs Ländle, durch die ganze Region zu den Leuten und sie da abholen wo sie waren… Erfolgreich, ja. Aber nicht Dank sondern trotz der Massenmedien. Damals wie heute waren die Mediendarstellungen „hart aber fair“ und meist eher staatstragend.
Was wir natürlich inzwischen auch sind, gelle?
Wer sich über die Autobahnplanungen in den 1960ern gruseln möchte: Hier noch ein paar anschauliche Links:
http://home.arcor.de/agksj/suewe/suedtangente100.jpg
http://home.arcor.de/agksj/suewe/fnp.html
http://home.arcor.de/agksj/suewe/bab.html
Und damit wir auch in die Zukunft schauen: In Neukölln-Treptow soll ja die A100 demnächst von der Grenzallee bis zur Straße Am Treptower Park verlängert werden. Die Adresse der Bürgerinitiative lässt sich leicht googlen!