Die gesamte Grafik gibt es hier.
UPDATE Ich habe hier eine kleine Nachbearbeitung zu diesem Artikel getippt.
Facebook, Twitter, Google, Tumblr, Apple, Instagram, Pinterest und wie sie alle heißen … sie machen das Web kaputt.
Vorbei die Zeiten, in denen für die Öffentlichkeit gedachte Inhalte im öffentlichen Raum – dem Web nämlich – stattfanden, wo sie in den meisten Fällen von allen Internet-Nutzern gefunden, gesehen, verlinkt und kommentiert werden konnten. Vorbei auch die Zeiten, in denen die eigene Repräsentanz im Netz gleichbedeutend mit einer eigenen Homepage oder einem Blog war, auf denen ein individuelles Archiv der Meinungen, Links und Netzfundstücke der Betreiber entstand.
Heutzutage vergraben wir unsere kurzen Gedanken und Links in der Twitter-Wüste, unauffindbar nach nur wenigen Tagen. Wir posten längere Artikel bei G+ und können nur hoffen, dass Google den Dienst nicht irgendwann genauso einstellt wie viele andere Dienste zuvor. Und wenn wir das tolle Video suchen, das neulich jemand auf Facebook geteilt hat, dann sind wir aufgeschmissen, sobald die Facebook-Timeline es verschluckt hat.
Wenn bit.ly und andere URL-Shortener den Geist aufgeben, funktionieren Millionen von Links im Web nicht mehr. Würde Apple beschließen, auf iOS-Systemen nur noch Apps und keine Web-Browser mehr zuzulassen, dann hätte das Unternehmen seine Nutzer effektiv aus dem WWW ausgesperrt und ein eigenes Netz kreiert. Doch Apps lassen sich nicht untereinander verlinken, und einzelne Beiträge in News- oder Blog-Apps lassen sich nicht bookmarken. Und wenn Facebook den automatischen RSS-Import von Blog-Beiträgen unterbindet und gleichzeitig privilegierten Unternehmen neue Möglichkeiten gibt, dann ist das Web, wie wir es kannten, tot.
Es wird also Zeit, dass wir uns – und damit meine ich alle Internet-Nutzer, deren Nutzungsverhalten über den gelegentlichen Online-Einkauf von Waren hinaus geht – das Web zurückholen. Nicht, indem die Nerds unter uns die Zeit zurückdrehen wollen und von früher™ schwadronieren. Und auch nicht, indem wir die genannten Gewinn-orientierten Unternehmen verteufeln, sie boykottieren und ignorieren. Ganz im Gegenteil: Wir sollten von ihnen lernen. Denn sie alle sind nicht deshalb so erfolgreich, weil ihre Nutzer dummes Klickvieh sind, sondern weil sie auf Bedürfnisse vieler Internet-Nutzer reagiert haben und Dienste des Netzes auch für diejenigen leicht nutzbar gemacht haben, die sich weder mit Blog-Systemen und RSS noch mit Trackbacks beschäftigen wollten.
Während wir als Blogger, Podcaster, Programmierer und Web-Designer unsere eigene elitäre Geek-Suppe köchelten, immer mehr Gewürze hinein streuten, jeden auslachten, der den Fraß nicht einmal probieren wollte, und (fast) jeden mit Missachtung straften, der sich um die Monetarisierung dieser Kochkunst Gedanken machte, schoben sich ein paar kalifornische Rich Kids die Milliarden zu, schauten sich in Ruhe die Bedürfnisse der Durchschnittsnutzer an und bauten Online-Dienste für sie, die ohne jede technische Vorkenntnis funktionieren und Spaß machen. Dass die meisten dieser Dienste die Nutzer quasi rechtlos machen und nebenbei noch jede Menge Einnahmequellen auf Basis der Aktivitäten der Nutzer eingebaut haben, ist dabei ein Nebeneffekt, von dem allein die Betreiber der Dienste profitieren.
Google hat die Währung des Webs, Links nämlich, mit AdWords und Adsense clever in Bares verwandelt. Twitter hat erkannt, dass es für einen coolen Link keinen Blogpost braucht. Facebook war bewusst, dass es nur eine Minute dauern darf, ins eigene Netzwohnzimmer einzuziehen. Und Apple hat für die um Viren, Spam und die dunkleren Seiten der Netzwelt besorgten Nutzer für ein eigenes Ökosystem der Online-Unterhaltung und nebenbei noch für Rechtssicherheit sowie Einnahmequellen für Coder und Rechteinhaber gesorgt. Pinterest weiß, dass ein Bild manchmal mehr sagt als tausend Worte oder ein kryptischer Link ohne Vorschau. Und sie alle zusammen haben vor allem frühzeitig auf das mobile Netz gesetzt.
Das wäre alles überhaupt nicht schlimm, würden die Unternehmen dabei nicht so oft die Gepflogenheiten eines offenen Webs ignorieren, das schließlich die Grundlage ihrer Dienste und Geschäftsmodelle ist. Und so wächst eine Generation von Netznutzern heran, die keine E-Mails mehr benutzt (weil alles über am Ende kommerzielle Dienste wie Skype oder WhatsApp oder Facebook-Nachrichten läuft) und die kaum noch weiß, was ein Web-Link ist (weil geteilte Inhalte direkt innerhalb von Facebook angezeigt werden und mit einem Klick weitergegeben werden können – ebenfalls innerhalb des Systems).
Ich trete an dieser Stelle mal kurz auf die Bremse und gebe zu, dass ich fast alle der genannten Dienste aus dem vermutlich gleichen Grund wie die meisten Anderen nutze: Ich bin faul. Es dauert wenige Sekunden, einen Gedanken oder Link per Twitter via Smartphone raus zu schicken, ein Posting auf Spreeblick würde mich hingegen mindestens einige Minuten kosten, denn ein gut funktionierendes mobiles Interface für WordPress ist mir immer noch nicht bekannt. Ich mag es, in den Kommentaren bei Facebook mal schnell nachsehen zu können, wer hinter einem besonders klugen Satz steht. Und ich muss zugeben, dass mir Instagram und Pinterest einfach Spaß machen.
Und trotzdem ärgert es mich, dass das Web immer mehr in die Hände und damit auch die Willkür von wenigen Unternehmern geht.
Wenn ich früher™ einen Artikel wie diesen hier auf Spreeblick veröffentlichte, stießen nach und nach ein paar andere Blogger darauf, verlinkten ihn vielleicht, und im besten Fall fand eine Diskussion dazu statt, die man auch Jahre später noch nachlesen konnte. Unter dem Artikel, direkt hier bei Spreeblick. Veröffentliche ich heute etwas, stoßen die meisten Leserinnen und Leser erst dann darauf, wenn ich den Link per Twitter und Facebook weitergebe, wo der Inhalt dann oft auch diskutiert wird. Ein Spreeblick-Artikel braucht heutzutage die Kommentar-Betreuung und ggf. meine Reaktion auf diversen Kanälen, die Debatte zerfasert, teilt sich auf und verschwindet schnell im Nirwana der Sozialen Netzwerke. Noch schlimmer: Wenn auf einen Tweet verschiedene interessante Antworten folgen, sind diese nach kurzer Zeit verloren, eine Dokumentation ist beinahe unmöglich. Und das ist Mist.
Das Web sammelt Wissen und dokumentiert Menschheitskultur. Es ist für jeden zugänglich, der einen Internet-Anschluss hat. Wenn dieses Wissen und diese Dokumentation jedoch immer mehr hinter verschlossenen Türen in Räumen stattfindet, die von wenigen kontrolliert werden, die nur diejenigen eintreten lassen, die zunächst ihre Daten hinterlassen und ihre Rechte abgeben, dann wird das Web verkümmern, zu einem obskuren Nerd-Spielplatz werden oder ganz sterben.
Es lässt sich jedoch jede Menge tun, um dies zu verhindern. Wir können – und das geht zu allererst an mich selbst – wieder mehr bloggen, auch wenn es sich nur um einen kleinen Link handelt, den man postet. Wir können – und das geht zu allererst an mich selbst – wieder mehr Blogs verlinken und wieder mehr auf Blogs kommentieren statt auf Facebook oder Twitter. Und wir können – und das geht zu allererst an diejenigen, die coden können – uns kommerzielle Dienste ansehen und von ihnen lernen. Mobile Apps, die uns die Arbeit erleichtern; Blog-Designs, die klar verständlich auch für Erstbesucher sind; Tools, welche die Vernetzung unter Blogs weiter verbessern; Werkzeuge zum Abonnieren von Blogs, die keine Auseinandersetzung mit RSS-Readern brauchen (Mail-Abos z.B. dürften für die meisten Nutzer einfacher sein); vielleicht sogar Rating- oder „Like“-Systeme, die Blog-System-übergreifend funktionieren … mir und vor allem den Leserinnen und Lesern dieser Zeilen fällt sicher noch viel mehr ein, das man tun könnte, um das offene und nicht von Großunternehmen bestimmte Web weiter voran zu treiben. Ich denke seit Wochen darüber nach, wie Spreeblick aussehen müsste, was man mit Spreeblick noch machen könnte, um Blog-Kultur voranzutreiben und zu unterstützen, und sobald ich tolle Ideen (und die Zeit zur Umsetzung) hatte, werdet ihr es hier erfahren.
Ich werde Twitter, Facebook und alle anderen Dienste weiterhin nutzen, denn immerhin bringen sie euch oft genug auch hier hin und schließlich bieten sie allesamt auch Vorteile im digitalen Alltag. Ich werde jedoch verstärkt darauf achten, dass die Inhalte, die mir am Herzen liegen, in erster Linie auf Spreeblick passieren.
Irgend etwas muss man sich ja vornehmen für das neue Jahr.
Welches, das wünsche ich uns allen, großartig wird!
Sascha Lobo auf der re:publica 2012
Anil Dash: The Web We Lost und Rebuilding The Web We Lost
Epeus‘ epigone: The Antifragility of the Web
Jonathan Zittrain: Will the Web Break?
danke für den denkanstoss.
Danke Johnny. Ich denke auch schon seit einiger Zeit darüber nach, wir man „das Netz“ wieder zurück holt. Vor allem in der privaten Kommunikation. Geschäftlich läuft alles (noch?) über Mail, Telefon und die eigenen Seiten. Aber Privat habe ich bis auf den Kontakt mit Dozenten und meiner Mutter seit Jahren kaum mehr eine E-Mail geschrieben.
Die Themen, die mir am Herzen liegen, veröffentliche ich aber nun auch wieder auf meinem Blog. Das fühlt sich deutlich besser und richtiger an.
Sehr gut. Da bin ich dabei.
Ich habe mir das auch mal wieder vorgenommen, denn in der Tat das ist ein wenig in Vergessenheit geraten, ich wurde schluderig … vor 3,5 Jahren hatte ich ähnliche Gedanken dazu …
http://www.ringfahndung.de/archives/managing-the-hype/
Man kann Tweets und Facebook-Kommentare in in WP Kommentare integrieren.
Wieder mal ein Treffer, Johnny! Chapeau! Ähnliche Gedanken spuken mir auch schon seit längerem im Hirn herum, du hast es sehr gut zusammengefasst.
Guter Artikel mit einigen anregenden und vielen zutreffenden Beobachtungen. Auch ich habe mir vorgenommen, im neuen Jahr wieder mehr auf eigene Blogs zu setzen…
Freies Publizieren und Verlinken, außerhalb von sozialen Netzwerken – Ein gutes Thema, welches auch dazu geeignet ist, Einlass in die Erziehung der Jüngeren zu finden. Also los!
Sehr schöner Artikel, Johnny! Und ja, genau so.
Mir aus der Seele gesprochen. Hatte mir einen Kurzgucker zum Thema für das Mittelhessneblog überlegt. Mal sehen, was ich da noch reinpacken kann. Gerade eben (28.12. 2012, 16:29) zum Thema ebenfalls Debatte bei Facebook. Kollegiale Grüße aus Biebertal nach Berlin….
100% Agree Danke und auch ich fange mal wieder an zu denken ;-)
Aus der Seele gesprochen!
Ich hatte schon vor Jahren – als Blogs (zumindest innerhalb der Netzgemeinde) noch stärker und Facebook noch kein Thema hier in D war – immer den Eindruck, dass RSS-Feeds eher was für Geeks als für die große Öffentlichkeit sind. Schade eigentlich, aber aus meiner Sicht hat sich daran bis heute nichts geändert. Das Mail-Abo ist nur sehr bedingt eine Alternative zum Feedreader, denn die „jungen Leute“ schreiben keine Mails mehr, die kommunizieren über Facebook oder die bekannten Apps.
Die beste Kombination besteht für mich immer noch darin, dass man sich die Netzwerke (FB, Twitter, etc.) so vorstellt wie sein Stamm-Café, in dem man den Freunden davon erzählt, was es zuhause (im eigenen Blog) neues gibt. Lange Geschichten mag auf FB sowieso keiner lesen, da geht es nicht um Inhalte, sondern nur um Neuigkeiten …
Bin ich also nicht der einzige, der diese Verschiebung von Blogs weg und hin zu FB und Co. als den falschen Weg empfindet… :-)
Gefällt mir. ;)
Das ist alles komplett richtig.
Oder, wie man „früher™“ sagte:
[x] AOL
guter ansatz. es muss umgedacht werden. ganz klar. dienste dürfen nicht den sinn der website übernehmen. deswegen nutzen wir (whitetapes) twitter auch wohl falsch. wir posten fast ausschließlich nur unsere artikel, reagieren natürlich auch auf @-tweets, diese erfolgen aber relativ selten. gleiches gilt für fb, g+, pinterest, reddit etc. trotzdem haben wir vor mehr als einem jahr die kommentare auf unserer seite abgeschaltet, weil genau das passiert in der regel, was keiner haben will: es wird gespammed, es wird getrollt, es wird gegenseitig nieder gemacht – nicht nur blogger gegen blogger, nein, leser gegen leser. meinungen sind inakzeptabel. das wollten wir niemandem mehr antun, der unserer arikel liest und sagt: jau, klasse. oder nee, geht gar nicht. jeder wurde IMMER angegangen. das ist falsch. auch ist es so, dass über dienste zwar einige leser kommen, in unserem fall stehen dienste aber erst ab der 5. stelle im statistikensystem. vorher sieht man suchmaschinen und feedreader. und so sollte es sein, finden wir. kommuniziert wird, wenn, am meisten über fb, und das nicht nur mit schnöden likes. likes führen nicht zu gelesenen artikeln, wie wir gemerkt haben. likes beziehen sich auf die überschirft oder das thema des fb postings. mehr nicht.
es ist auch „falsch“ wie sich manche in das system ziehen lassen. präsent sein und nur noch über dienste zu agieren, ist ein unterschied. dienste sind genau das. wir sind blogger, podcaster etc. der sinn und ursprung unseres tun liegt nicht auf fb oder twitter. nutzen: ja. unbedingt. aber der blog, der podcast oder was auch immer man „ist“, steht darüber. ganz einfach.
dienste sind werbung. ganz blöd gesagt. wo ersätzt werbung das angebot, das unternehmen? nirgends. das muss das internet generell noch lernen.
Auch von mir nur Lob für diesen Blogpost! Genau DAS ist das Thema für 2013. Auf heise.de war neulich ein Artikel zu lesen, der zwar schon über 20 Jahre alt ist, aber aktueller kaum sein könnte und ähnliche Gedanken aufzeigt. http://www.heise.de/newsticker/meldung/Was-war-Was-wird-1774278.html — Und Dein Blogpost erinnert mich natürlich stark an Anil Dashs Post http://dashes.com/anil/2012/12/the-web-we-lost.html und das ist auch gut so! Ich werde in den kommenden Tagen bei den Blogrebellen auf Deinen Artikel zurückkommen. Beste, martone
Wenn jetzt schon der Papst tweets postet, sollte eigentlich Jeder und Jedem klar geworden sein, dass da irgendwas verkehrt gelaufen ist. Ich verschicke nach wie vor E-Mails, auch immer gern an Johnny. Daher ganz konsequent hier der Inhalt meiner gestrigen Mail noch einmal für alle: „Zwischen den Jahren bleibt manchmal ein wenig Zeit, uns an die Dinge zu erinnern, die wir in den vergangenen Jahren gelebt haben.
Viel Spaß mit dem Gig von Uncle Lou.“ http://www.youtube.com/watch?v=v737-B1fAkU
seit dem artikel von anil dash denke ich auch darüber nach. es ist ja durchaus nicht so, dass facebook für normalnutzer das mass aller dinge ist. es geht nur relativ langsam, bis sich etwas anderes wirklich so sehr etablieren kann, dass es wirklich relevanz bekommt. ich denke, es wäre sinnvoll, über eine mischung aus mail und rss nachzudenken. und dann wirklich benutzbare filter-management-werkzeuge anzubieten, so dass aufgrund der eigenen einstellungen ein ranking erzeugt wird. ein haken sind die likes/favs/sternchen. kann man die nicht in rss einbauen?
Insgesamt natürlich Denken in die richtige Richtung, allerdings liegt die Schwierigkeit in dem Falle natürlich darin, der Tendenz etwas entgegen zu setzen,das in gleichem Maße wirkungsvoll und umsetzbar ist.
Es brennt ja nicht nur an der Ecke, sondern wird langsam zu einem flaechenbrand des Systems, bei dem neben Finanzen und man-Power die schwierigste Aufgabe der Fokus der Wahrnehmung ist
Lustig, das habe ich heute so ähnlich auch geschrieben, bei mir drüben, im Jahresrückblick bzw. -ausblick.
Man kann natürlich niemanden zwingen, die Diskussion bei sich im Blog zu führen. Die Leute unterhalten sich dort, wo es für sie gerade passt. Insofern halte ich die Zwangseinbindung der Facebook- und Twitterkommentare, wie von Ben (Kommentator Nr. 05) angesprochen, für einen eher faulen Kompromiss. Nicht jeder will mit vollem Namen öffentlich seine Facebookkommentare auf der eigentlichen Website sehen, ich kriege da schon etwas Bauchweh bei.
Andererseits kann man die Kommentare natürlich auch ganz zumachen bzw. halt warten, bis alle wieder ankommen wenn sie merken, daß man nur im Blog antwortet und nicht auf den Werbeplattformen von Facebook & Co.
Aber irgendwie muss der Teufel wieder in die Kiste.
Ich verspreche einfach mal auch 2013 meinen woechentlichen Blogging Roundup weiterzumachen. Meine Methode der weiteren Bevoelkerung andere Blogs anzupreisen.
PS: Und ich entdecke dabei jede Woche das Blogs noch lange nicht tot sind. Ich finde immer wieder neue und tolle Blogs die ich (fuer mein Thema) fuer erwaehnenswert halte.
Wie wahr!!
Für mich waren twitter und Facebook nie eine Ersatz zum Blog, aber die Auswirkungen spüre ich natürlich trotzdem. Alleine schon das Zerfasern von Kommentaren und Meinungen finde ich furchtbar.
Word! Bin selbst in den letzten Wochen und Monaten ein wenig des Bloggens müde und habe ebenfalls diverse Ideen, die ich im kommenden Jahr bei mir neu umsetzen möchte bzw. werde. Ich freue mich jedenfalls auch auf alles, was hier bei Spreeblick passiert. Bin gespannt und yes, let’s make 2013 a great year!
Was, wenn Spreeblick selbst eine Art „Social Network Light“ wäre? Mit Facebook Connect und Twitter OAuth zur bequemen Identifizierung und es egal ist ob man hier oder dort kommentiert, alles landet (auch) im Blog. Bisschen so wie die Interaktionen auf Instagram automatisch in Facebook erscheinen und umgekehrt.
Theoretisch wollte ich das schon im vergangenen Jahr so halten. Und auch das Jahr davor: Für das „banale, schnelle“ reicht ein Tweet oder fbG+-Eintrag, auch für die Linkschleuderei zum reinen Infoverteilen, aber „richtige“ Gedanken mach‘ ich mir auf’m Blog. Mach‘ ich auch so. Blöd nur, dass mir seit ein-zwei Jahren einfach nix mehr einfallen will, wovon ich nicht das Gefühl habe, es schon mindestens zwei mal in den letzten 10 Jahren rausgehauen zu haben. Und wahrscheinlich hätte ich das Problem schon länger, wenn mir das Teil nicht vor ein paar Jahren mal gecrasht wäre und ich so ein paar Sachen anlasshalber „nochmal“ denken durfte. Ich gebe zu, ich bin da echt ein bissl gefrustet, schon seit einer Weile. Auch, weil ich mich manchmal frage, ob sich im Großen und Ganzen denn wirklich so wenig ändert, dass sich alle 2 Jahre die Themen, egal auf welchem Gebiet, im Kreis drehen. So dass ich eigentlich nur ein Script einbauen müsste, das alle Blogartikel, die älter als 3 Jahre alte sind, aufs aktuelle Jahr setzen würde. Ich fürchte, das merkt kein Mensch….
Schöner Text, Johnny, aber wie du richtig schreibst, die Kids interessiert das alles ein „Scheiß“ und meine Mutter hat noch nie was von der FSF und deren Software gehört, ergo wir alten Säcke werden einfach überlebt. Evolution. Aber wehren ist natürlich erlaubt und wünschenswert ;)
Jawohl. Das Netz braucht ein Leistungsschutzrecht.
Geh mit gutem Beispiel voran und verlinke nicht mehr auf Facebook und Twitter. Sonst wird sich nichts ändern.
Zurück ins Web also. Wo genau liegt jetzt der Vorteil, wenn meine Inhalte statt auf den gut behüteten Servern von Google oder Facebook auf denen eines dubiosen Hosting-Anbieters liegen? Wenn ich die Kosten nicht mehr zahlen kann oder wenn der Anbieter Pleite geht, sieht das mit der ewigen Verfügbarkeit plötzlich ganz bitter aus.
Mal ehrlich, das hier ist doch Unsinn. Im Zweifelsfall sind die Daten bei Google oder Twitter sogar sicherer als wenn sie sich auf meinem eigenen Server im Nebenraum befinden. Mittlerweile kann man seine Tweets sogar exportieren.
Hier wird doch nur ein romantisches Bild gezeichnet.
grad heut nachmittag meinen G+ Account, den ich wirklich über alles geliebt habe, geschlossen. Aus genau diesen Gründen. 2013 wird wieder mehr gebloggt.
2011 habe ich mir ähnliche gedanken gemacht: http://caipi.limone.de/2011/06/20/facebook-twitter-und-das-verwaiste-blog/
wobei man differenzieren muss zwischen sachen, die wie in einem chat nur für den moment gedacht sind und die keiner mehr nachschlagen will und sachen, die bleiben sollen.
in facebook & co. publizieren ist aus noch mehr gründen als den schon genannten einfacher: man kann es nur für freunde sichtbar machen (lassen wir die privacy-probleme mal außen vor), muss sich um die technik keine gedanken machen (backup? was ist das?) und auch weniger gedanken um abmahnungen wie ein blogbetreiber, der deutlich leichter festzunageln ist als ein facebook-account.
und ein fremdgehostetes blog (das nix kostet) kann auch von heute auf morgen verschwinden – und wenn der provider pleite geht (wie gerade im bekanntenkreis erlebt), kann auch das selbstgehostete blog von heute auf morgen weg sein, wenn nicht regelmäßig backups gemacht wurden und das know how vorhanden ist, die daten wiederherzustellen. es ist einfach in vieler hinsicht mehr aufwand. deshalb wird die masse weiterhin die einfach nutzbaren dienste umarmen.
trotzdem ist es ein guter ansatz, wenn diejenigen, die das know how und die blogs ohnehin schon haben, den traffic auch vermehrt wieder dorthin ziehen.
und eins darf man auch nicht vergessen: von spaßbildchen mal abgesehen, die früher über e-mail-verteiler kursierten (die vermisse ich nicht! was bin ich froh, dass facebook diese rolle übernommen hat!), sind ein großteil der in fb und twitter geteilten inhalte, na? genau. BLOGinhalte. jetzt nur noch die diskussion ins blog zurückholen, und es läuft.
Sehr schön!
Jetzt bitte bitte bitte noch das „zurück erobern“ im Titel in „zurückerobern“ und das „zurück holen“ im 4. Absatz in „zurückholen“ korrigieren, diesen Kommentar dann löschen und so gut mit Spreeblick weitermachen! :)
Inhalte, die mir am Herzen liegen, lieber bloggen statt posten – das ist ein guter Gedanke, dem auch ich versuchen werde zu folgen. Danke für den schönen Text – und guten Rutsch!
Mal wieder öfter raus aus dem umzäunten Garten: Guter Vorsatz fürs neue Jahr.
Super Artikel – habe etliches auch schon beobachtet – Diskussion und Kommentare auf FB statt auf dem Blog, etc. …
Denke, es ist nach wie vor wichtig eine starke Homebase zu haben und das kann eine eigene Site oder ein blog sein. Da ist man sein eigener Herr und nicht der Willkür der FB und Twitter Fürsten ausgesetzt….
Social Media konsequent als Zulieferer und Booster für den eigenen Kanal nutzen – funktioniert!
Wahrscheinlich wollen die wenigsten (zumindest ich) nicht öffentlich kommunizieren, daher ist Facebook und Co. eine gute Alternative zu Blogs usw. Da ist es auch noch nicht ganz so üblich, abgemahnt zu werden.
Aye. *bedächtig nick*
Das hatten wir eigentlich schon im Mai gesagt, nichja? #rp12
Recht hast du. Das nächste Jahr wird entscheiden, ob Dienste wie Facebook und Twitter komplett die Oberhand gewinnen – oder ob wir das Netz doch „wieder zurückholen“. Wie du so schön sagst. Ich hoffe das zweite.
@#810276: Sorry. Ist korrigiert. :)
@#810273: Wenn man sich auf dubiose Hostinganbieter verlässt, dann ja. Wer keine 60-80 €/Jahr für ein gescheites Hosting ausgeben kann (oder anders ausgedrückt: den Gegenwert von ein bis zwei Soja-Star-Puschel-Dream-Glitzer-Latte mit allem Schnickischnacki von Starbucks pro Monat), und wer dann noch zu blöd oder faul ist regelmässige backups zu machen, der fällt dann wohl aus dem Spiel.
@#810256: Dash habe ich oben auch drei- oder viermal verlinkt.
@#810282: Ja, daher auch der Link auf Saschas rp-Talk. Ich hab’s aber 2012 nicht geschafft, weshalb jetzt 2013 herhalten muss …
@#810281: Kein unwichtiger Faktor, diese Abmahnerei. Dieses Blog hat mich an Anwaltsgebühren seit Gründung einige tausend Euro gekostet durch diverse Klagen von Vollidioten. Die Nerven und die verlorene Zeit mal außen vor … Jemandem, der nur auf Facebook und Twitter postet, passiert das nicht ganz so schnell, glaube ich. Guter Punkt.
@#810273: Es geht nicht ums Hosting. Klar kann mir das hier auch alles verloren gehen (wenn ich keine eigenen Backups mache), aber immerhin ist es auffindbar, solange es nicht verloren ist. Bei Twitter scheitert man doch schon, wenn man alle Antworten auf einen Tweet sucht, der zwei Monate alt ist. Oder ich weiß nicht, wie es geht, das kann auch sein.
Und was machen die ganzen armen Unternehmen, die noch immer denken, sie wären dank Facebook auf eine Bonanza gestoßen?
23 Ausrufezeichen. Aber so was von.
Herzlichen Gruß – euch alles Gute, Schöne und Feine für 2013.
Johnny, bis auf deine Musik mag ich ja vieles, was du machst und gemacht hast. Aber so ein klein wenig populistisch finde ich es schon, wenn du jetzt gegen verschlossenen Türen und Systeme anschreibst, während du selber ein Blog Werbenetzwerk betrieben hast, das genau dieses System über Jahre kultivierte. Euer Werbenetzwerk war geschlossen und euren elitären Kumpels vorbehalten, während anderen Interessierten die Tür verschlossen blieb.
Ansonsten, ja, bloggen ist toll. Nicht erst seit diesem Artikel.
… und wie kriegen jetzt meine Leute mit, dass ich den Artikel gut finde ohne den auf xyz zu posten?
@#810286:
Ah, also geht es nur wieder um so ein Eliten-Ding.
Volle Zustimmung! Ähnliche Gedanken beschäftigen mich auch immer wieder …
hell yesss!
Interessant ist ja auch immer wieviele Leute täglich die Blogs und Webseiten anklicken, jedoch keinerlei Reaktionen zeigen. Ein Linkpost auf Facebook wird aber kommentiert. Schade wirklich, ich frag mich oft warum ich mir die Mühe noch mache und nicht gleich alles nur in die Fanseite knalle. Aber nee das will ich ja dann auch nicht.
Personal Blogging ist wie posten, nurn bisschen länger, interessiert ja morgen keinen mehr, worüber also beschweren wenn die Prozesse des Entdeckens und mögen vereinfacht werden.
Techblogs haben diese Probleme nicht, bzw. werden durch FB, G+ eher gepusht.
Eben. Und genau aus diesen Gründen habe ich nach fünf Jahren meinen Twitter Account gelöscht: http://blog.kbojens.de/die-freiheit-die-wir-verschenken-oder-warum-ich-bei-twitter-raus-bin/
Stimmt ja auch alles. Jetzt bin ich aber immer noch faul vs. Ich weiß nicht wo mir der Kopf steht. Und dann war das mit der Resonanz irgendwann auch ein bisschen traurig. Aber der Gedanke zurück auf die eigenen Inhalte und Spaces zu gehen, war ja spätestens seit Sascha Lobos Beitrag auf der rp12 schon da, dies zu tun. Wenn dann nur nicht dieser verdammte Krampf mit diesem „auch eine Meinung haben müssen“ nicht auch noch gegen die Ambitionen kämpfen würde. Verdammt seien alle verkorksten Gedanken.
Wenn das mal kein Paukenschlag von Weckruf ist. Und ein notwendiger dazu.
Viele Blogs, die sich untereinander verlinken, eine Blogroll haben und Kommentare zulassen, sind ja auch ein großes soziales Netzwerk irgendwie. Und ein freies dazu, in dem jeder Hausbesitzer vor seiner Tür kehrt.
Mir gefällt der Gedanke sehr und ich hoffe, dass je mehr die Kommerzialisierung zunimmt, das Pendel wieder zur anderen Seite zurückschwingen wird. Denn wer will schon ein klinisches Netz?
@#810297: Ja klar. Bloggen war und ist ein Elitending. Es braucht Zugang zu einem Computer und dem Internet und ein gewisses know-how, wie man welche Werkzeuge benutzt. Das steht eben nur der Elite zur Verfügung, vielleicht den oberen 85% des Landes.
Ernsthaft: klar gibt es Internetcafés und kostenlose Hostinganbieter für Blogsoftware. Nur ist deren Angebot halt nicht kostenlos, man bezahlt mit Daten statt mit Geld und mit der Schere, falls man Inhalte veröffentlichen will, die als NSFW oder anders anstößig gelten. Denkanstößig zum Beispiel. Das ist bei blogger.com etc. genau wie bei den anderen Werbeplattformen wie facebook & Co.
Wer halbwegs unabhängig bloggen will, hostet selbst oder über einen Bezahlanbieter, das war aber auch schon immer so. Und wir reden hier ja eher nicht über die drei Leute im Land, die tatsächlich zu arm zum plattformunabhängigen bloggen sind und keine 5€/Monat dafür übrig haben, sondern über die Millionen von Nutzern, die sich im Nichtschwimmerbecken facebook halt so wohl fühlen, weil es so warm und kuschelig ist und man sich so gar nicht anstrengen muss. Die früher halt bei AOL geblieben sind.
Zum Glück habe ich heute früh noch einen Tweet gefunden! Kaltmamsell hat auf diesen ehrlichen und zum nachdenken anregenden Blogbeitrag verlinkt!
Das sehe ich ähnlich wie Johnny. Über die Trägheit, die uns bei den ganzen Web 2.0 Diensten hält, habe ich kürzlich einen Artikel auf der TAZ-Website veröffentlicht: http://www.taz.de/Ueber-die-Schwierigkeit-sich-loszuloesen/!107918/
Habe den Weg über twitter hierher gefunden.
Danke sehr für diesen guten Beitrag.
Mehr bloggen. Yes!
Das eigene Blog auch als Archiv begreifen.
Stichworte Relevanz, Kommunikation, Nachhaltigkeit und Wertschätzung. Die Kombination von Blog und twitter finde ich persönlich sehr nützlich.
Und auch hier gilt: weniger ist oft mehr…
Auch für mich als Social-Network- Minimalistin (nur Xing) ist dieser Artikel so interessant, dass ich ihn in meinem Blog verlinken werde. Denn ich habe es selbst immer wieder erlebt, dass ich an manche Inhalte, die eben bei Facebook oder so stehen, nicht heran kann. Danke.
@#810248: Stimmt, es geht um kurze Fetzen. Das Problem: Weil anscheinend viele gewohnt sind, nur noch kurze Satzfragmente zu lesen schleichen sich schräge Bilder und Missverständnisse ein. Das erinnert an mich an die diversen Studi und WG-Partys: Du kommst in einen Raum. Tausendfache Wort- und Satzfetzen. Du driftest dahin dorthin. Und wenn Du Glück hast, triffst Du auf Leute, die unter einer Unterhaltung mehr verstehen als hastig hingeschmissenen Smalltalk….Die Situation in FB und Co ist ähnlich meiner Meinung nach: Schnell die Schlagzeile gelesen. Und bricht eine Debatte los, haben viele meist nur die Zusammenfassung gelesen…..Nur wie kommt man diesem Trend bei? Gar nicht, so lassen…..? Weitermachen wie immer und hoffen, dass man ein paar findet, denen geistige Arbeit noch etwas wert ist?
Danke @johnny und @mo (Kommentar). Das Unbequeme ist ja selten falsch – leider. Flächenbrand überall, Arbeit überall aber bequemlich kriegen wir es nicht besser hin. Also auf! Guter Vorsatz für 2013 :)
Es ist ein wunderbarer Artikel, dessen Inhalt vielen aus dem Herzen spricht. Danke dafür!
Einige LeserInnen haben es angesprochen: wir werden die Einstellung bzw. das Nutzerverhalten der stark zugenommenen Mitgliederzahlen der sozialen Netzwerke nicht widerstehen. Für diese Feststellung braucht es keine besondere Weitsicht. Der Mensch ist ein träges Tier und über solche Zusammenhänge mögen die meisten nicht mal mehr nachdenken. Sie „konsumieren“ und fertig. Klingt defätistisch. Entschuldigung. Trotzdem ein gesundes, tolles und erfolgreiches neues Jahr.
Wichtig!
Und schön, dass ein vielbesuchter Blog das gesagte schreibt – dann wird vielleicht was draus.
@#810294: Das wird jetzt etwas länger. :)
Zuerst basieren ja Facebook & Co auf dem Gegenteil von Elitarismus, nämlich auf Massentauglichkeit. Mein Vorwurf an die Geschlossenheit der Systeme ist weniger ein inhaltlicher, sondern ein technischer, die Netzwerke hebeln die Web-Gepflogenheiten aus und stellen eigene, neue Regeln auf.
adnation als Dienstleister hat keinerlei Web-Funktionen umgangen oder neu definiert, selbst wenn es dir elitär vorkam, dass zuerst nur wenige Blogs mitmachen konnten, hat das keine Behinderung anderer Blogs dargestellt.
Obwohl es nicht das Gesamtziel von adnation war (und schon lange nicht mehr ist, dazu gleich mehr), halte ich einen elitären Kreis eines Blog-Werbenetzwerks aber immer noch für nicht ganz falsch. Es gibt meiner Meinung nach zwei Wege, um mit Blog-Werbung Geld zu verdienen: Masse oder Exklusivität. Die meisten Werbekunden wollen Masse, also möglichst viel Werbung für ihr Geld. Sie zahlen wenig für ein Banner und der Blogger hat nur dann etwas davon, wenn er wirklich, wirklich viele Seitenabrufe hat. *Wenn* du einen TKP von 1 Euro pro Banner bekommst, verdienst du bei 100.000 Seitenabrufen, die man erstmal erreichen muss als Blog, 100 Euro. Das ist viel zu wenig für die Arbeit, die du investieren musst, um soviel Seitenabrufe zu haben.
Der andere Weg, die Exklusivität, könnte also der bessere sein: Bestimmte Blogs mit gutem Content bieten nur einen kleinen Platz für Werbung, die daher so exklusiv ist, dass sie gut bezahlt sein muss. Klasse statt Masse. Einige Werbe-Netzwerke gehen diesen Weg inzwischen (z.B. Stilanzeigen) und sind absichtlich elitär. Bei adnation hat das als Startidee eine Weile lang auch ganz gut funktioniert, dann wurde es immer schwerer, denn die Kunden wollten immer nur Masse. Wenn man ihnen als Netzwerk nicht *mindestens* 1 Million Seitenabrufe (lieber 10 Mio.) garantieren konnte, war das uninteressant. Die meisten Kunden haben sich null für die Qualität der Blogs interessiert, sie wollten einfach sehr viel Werbung für sehr wenig Geld streuen.
Nicht nur deshalb war uns immer klar, und das haben wir auch mehrfach betont, dass wir alle interessierten Blogs bei adnation haben wollten. Den Long Tail halt. Viele kleine hätten für eine große Gesamtzahl gesorgt, die wir vielleicht besser hätten verkaufen können. Dies aber umzusetzen, also eher 500 als 20 Blogs im Netzwerk zu haben, hat uns vor technische und personelle Aufgaben gestellt, die wir leider nicht aus eigener Kraft lösen konnten. Wir haben damals die Blogs alle manuell abgerechnet, was schon bei 10, 20 oder 30 Blogs völliger Irrsinn und ein viel zu großer Aufwand war, bei 50, 100, 200 oder 300 Blogs hätten wir ein automatisches Abrechnungs- und Überweisungssystem gebraucht, wie es „die Großen“ haben. So was zu bauen ist aber kein Pappenstiel und hätte Startkapital und mindestens einen festen Techniker gebraucht, dafür waren unsere Einnahmen (wir hatten 30% von allem übrig, der Rest ging an die Blogs) zu unregelmäßig.
Inzwischen ist adnation ein Teil von Populis und dort kann jeder sein Blog anmelden, denn die haben die technische Infrastruktur dafür. Ich kann dir gerne einen direkten Kontakt herstellen, einfach eine Mail an johnny @ spreeblick.com schicken, ich leite dich gerne weiter.
Dabei kommt aber noch etwas anderes hinzu: Wir haben damals immer wieder die Erfahrung gemacht, dass viele Blogger zwar gerne etwas Geld mit ihrem Blog verdienen wollten, aber keine Lust hatten, sich mit den Mechanismen dahinter auseinanderzusetzen. Manche dachten, sie müssten sich nur bei adnation anmelden und schon würde das Geld fließen. Das ist natürlich Quatsch. Das obige Zahlenbeispiel zeigt, dass man mit einem Blog, dass wenige hundert Leser hat, keine müde Mark verdienen kann. Also geht der Kram mit dem Traffic los. Nicht umsonst bloggen sich größere US-Blogger die Finger wund und tippen bis zum Umfallen, Traffic ist wie auf allen anderen Seiten die Währung. Das macht aber oft keinen Spaß und ist ein Knochenjob – wir haben daher jedem empfohlen, der nur ein paar Euros fürs Hosting verdienen wollte, eher auf Affiliate- und Adsense-Möglichkeiten zu setzen. adnation hätte da auch nicht viel helfen können.
Ich habe selbst unzählige Abrechnungen in Höhe von € 2,17 getippt und verschickt und überwiesen und kann dir ehrlich sagen: Nicht unser eigener Wunsch nach Elitarismus war der Grund, warum wir nicht mehr Blogs im Netzwerk hatten (wir hätten gerne viele tausende Blogs gehabt), sondern die Tatsache, dass wir es alleine nicht geschafft haben, größer zu werden. adnation hätte ein echtes Startup mit Startfinanzierung und Full-time-Angestellten sein müssen, dann hätte das vielleicht geklappt. Da wir das aber alle eher „nebenbei“ versucht haben, u.a., weil ich z.B. überhaupt keine Lust hatte, Vollzeit-Werbevermarkter zu sein, hat es nicht ganz so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt hatten. Immerhin haben wir aber eine Menge gelernt.
@#810303: Auch ein wichtiger Punkt, stimmt. Tech-Blogs, aber auch Auto-Blogs scheinen gut zu funktionieren. Die allgemeineren wie z.B. dieses hier tun sich schwerer, das war aber eigentlich schon immer so, man weiß einfach nie, was einen z.B. bei Spreeblick erwartet, man muss sich reinknien, den jeweiligen Blogger „kennenlernen“ … das kostet mehr Mühe als z.B. ein klar definiertes iPhone-Blog.
@#810317: @#810322: Um Missverständnisse zu vermeiden: Ich mag Twitter sehr. Und meine das oben ernst, wenn ich sage „Ich werde Twitter, Facebook und alle anderen Dienste weiterhin nutzen, denn immerhin bringen sie euch oft genug auch hier hin und schließlich bieten sie allesamt auch Vorteile im digitalen Alltag.“ – Die Dienste bringen ja auch den Traffic, den früher mal die Blogs gegenseitig brachten, sie also einfach zu ignorieren wäre fatal. Viel, viel mehr sollten wir sie also vielleicht nutzen, um Menschen auf unsere Inhalte aufmerksam zu machen, statt unsere Inhalte selbst dort zu posten. So meinte ich das. :)
Unser Online-, Klick- und Lese-Verhalten ändert sich andauernd, das ist normal und gut, Stillstand wäre furchtbar. Beispiel: Als wir vor Jahren das von ntropie gefundene „Sonnenlicht“-Video auf Spreeblick hatten, waren plötzlich hunderttausende von Menschen auf Spreeblick, um sich das Video anzusehen. Der Link (zu Spreeblick) ging hauptsächlich via Mail durch die Büros, der meiste Traffic kam wirklich durch direkte Links in Mails. Damals war aber YouTube noch recht neu und die wenigsten wussten, wie man ein Video direkt verlinkt.
Wenn ich heute ein YouTube-Video poste, teilen Menschen das Video (nicht den Link zu Spreeblick) auf Facebook oder Twitter, manche der Old-School-Blogger schicken noch ein „via @spreeblick“ mit, aber man verlinkt halt gleich aufs YouTube-Video, was ja auch eigentlich sinnvoller ist. Der Traffic geht zu YT, nicht zu Spreeblick.
YouTube als eigener (auch Blog-) Kanal wurde und wird von mir außerdem sträflich missachtet, ich habe keine Ahnung, wie viele YouTube-Abonnenten ich habe, denn für mich war die Plattform immer nur ein Tool, um Videos hosten und einbinden zu können. Für viele jüngere Netznutzer ist YT aber seit Jahren *der* Video-Blog-Kanal, und die bekannteren unter ihnen machen sogar die ein oder andere Mark damit. Sascha Pallenberg hat auf der re:publica vor zwei Jahren schon darauf hingewiesen, glaube ich.
Wie wäre es einfach mal Nägel mit Köpfen zu machen und eine Kampagne für https://tent.io zu starten? Man bräuchte natürlich eigene Server und man sollte Entwicklern aufrufen dieses offene Protokoll mit anderen Produkten wie WordPress besser zu vernetzen. Wenn genug Nutzer aufmerksam werden, dauert es auch nicht lange bis App-Entwickler aufmerksam werden und Bilder- und Bookmark-Services auf diese Infrastruktur aufbauen.
Man könnte wöchentlich über die Fortschritte schreiben, Vorträge halten und Hackathon veranstalten um zu verhindern, dass dem ganzen nach zwei Wochen die Luft ausgeht.
Ich denke, dass ist alles auch gar nicht unrealistisch wie es klingt. Das Netz braucht nicht nur eine Infrastruktur für den offenen Austausch von großen HTML-Seiten, sondern auch das wilde hin- und her von Statusmeldungen und kurzen Gedankenfetzen.
tent.io sollte man eine Chance bieten.
Was für ein dummer, spießiger Text. Unsere Kinder! Schreiben! Keine! Emails mehr!
Ein sehr guter Denkansatz. Ich nutze einiger dieser „Dienste“ zwar auch gern aber im großen und ganzen ist dieser „Denkanstoß“ genau richtig…
Ja!
Habe diesen (über Twitter entdeckten) Artikel mit Interesse gelesen, fand aber leider keinen Hinweis darauf, wie ich denn zum Blog des Autors komme
Steckt mein Kommentar gerade in der Moderationswarteschlange oder wurde er einfach nicht abgeschickt?
@Johnny Haeusler Ja genau so meinte ich das auch: vernetzte Kommunikation von Blogs +Twitter
„Viel, viel mehr sollten wir sie also vielleicht nutzen, um Menschen auf unsere Inhalte aufmerksam zu machen, statt unsere Inhalte selbst dort zu posten. So meinte ich das. :)“
Genau! Zurück zu Blogs, Foren, Newsgroups!
Mit dieser konservativen Haltung entfernt ihr euch nur noch mehr vom Rest der Gesellschaft, insbesondere dem jüngeren Teil.
Die Idee, die Dinge wieder verstärkt selbst in die Hand zu nehmen, gefällt mir. Das muss aber bedeuten, die Zukunft zu gestalten – und nicht in die Vergangenheit zurückzukehren. Entwickeln wir das nächste Medium und überlassen dies nicht Facebook, Google und Apple, statt uns auf Blogs und E-Mails (und damit in unseren Elfenbeinturm) zurückzuziehen, während 99,5% der Bevölkerung sich auf Facebook des Lebens freut und gar nicht mehr mitbekommt (und es sie auch nicht interessiert), was wir auf WordPress & Co. veranstalten…
chapeau! das vermutlich erste mal für mich einen kommentar unter einem blogpost zu hinterlassen.
ich glaube was in der diskussion zu kurz kommt ist das alte problem mit den produktionsmitteln. jeglicher inhalt, ob 140 zeichen lang oder als 5GB grosses HD Video, muss irgendwo gehostet werden. Das verursacht kosten. Davon bekommt der Nutzer nichts mit, denn bezahlen wird dafür ein Werbetreibender. Aber Dienste welche sich gut monetarisieren lassen, bieten auch den grössten Funktionsumfang für den Anwender.
Egal was die freie Netzgemeinde sich ausdenkt, das kommerzielle Vorbild wird immer ein Schritt weiter sein. Aus Nutzersicht. Ein bisschen weniger frei, ein bisschen mehr beschränkt, aber mit ein bisschen höheren Nutzungslimits und Schnittstellen zu allem was man schon benutzt.
Das Internet ist verloren gegangen als der Betrieb zu teuer für Enthusiasten wurde. Peer-2-Peer Netzwerke sind ein guter Ansatz um den Prozess wieder umzudrehen – sprich die Produktionsmittel wieder in die Hände der Nutzer zu legen. Leider lässt sich das schlecht vermarkten und so fristet die Technologie ein Schattendasein in rechtlichen Grauzonen.
Wird der Betrieb der Infrastruktur wieder durch die Gemeinschaft der Teilnehmer übernommen, ist die Form der Kommunikation innerhalb des Netzwerkes irrelevant. Tweets und Likes sind probate Wege sich mitzuteilen und zu teilen, sowie potentiell persistent bis in alle Ewigkeit.
Packen wir es an, bevor er uns packt.
Hi Johnny,
ich geb dir natürlich voll und ganz recht, wenn du sagst wir brauchen mehr/besser und vor allem besser vernetzte Weblogs in Deutschland. Aber ich weiß nicht wie du dir eine Alternative zu Facebook vorstellst.
Zwar blogge ich selbst und bin viel mehr im Browser als in Apps, doch gleichzeitig verstehe ich jeden, der sich nicht damit beschäftigen will und in Facebook bleibt. Der/die durschnittliche 20-30 Jährige der/die deinen Blog liest studiert evtl, ist in einem oder mehreren Vereinen und Organisationen tätig usw. und egal ob es die Fakultät oder der Fußballverein ist, jeder hat eine Facebookgruppe um darin zu kommunizieren. Oft genug gibt es auch Whatsapp Gruppen.
Wie soll man das auf privaten Wege machen? Der gute alte E-mail Verteiler ist nun mal alles andere als gut. Es ist viel einfacher in einer Studentengruppe von Facebook die neusten Mitschriften usw per Dropboxlink zu teilen – nur als Beispiel.
Und wenn der User dann schon auf Facebook ist, dann möchte er dort doch gleich alles haben. Außer mir selbst kenne ich keinen anderen in meinem Freundeskreis der auf rivva oder quote.fm oder einfach anderen Blogs nach lesenswerten sucht. Man schaut einfach auf Facebook – wenn es etwas tolles gibt wirds schon jemand posten und die Nachrichten hole ich mir von SpOn.
Ich kann mir nicht vorstellen wie man diesen Kreis durchbrechen kann. Aber ich wäre um jeder Antwort froh :)
Auch ich reihe mich ein und nehme den Denkanstoß dankend an. An mir beobachte ich genau das von dir formulierte, und ja, die zerfasernden Diskussionen (wenn man sie noch so nennen kann) sind mitunter zeitraubend, entnervend, und man lässt vieles ob der vielen Diskussionsstränge schnell liegen…
Bei Twitter (ha!) wird gerade folgender Link herumgereicht:
http://greycavalier.wordpress.com/
Ein 92jähriger hat diese Woche mit dem Bloggen angefangen und erzählt ein wenig vom Urlaub in der Schweiz und Erinnerungen an früher.
@#810313: der vergleich mit dem nichtschwimmerbecken ist klasse. :-) und die parallele zu AOL stimmt auch… im grunde hat sich gar nicht so viel geändert.
Sind wir alle Idioten? – Mein kleiner Blogpost zur @Spreeblick Debatte über die Zurückeroberung des Web http://jensbest.net/2012/12/29/sind-wir-alle-idioten/
Danke Johnny für deinen Initialschuss.
Meinen Senf zur Debatte gibts unter http://jo-schu.net/?p=614 (Mal schauen, ob mich der Spamfilter jetzt durchlässt. Ich bin kein Spam. Wirklich nicht.)
Meine These: Die Nutzer schreiben nicht im freien Web, gerade weil sie die Einschränkungen der Zugänglichkeit in den sozialen Netzwerken bevorzugen.
Juchhu! ;)
(Das wär aber auch echt blöd gewesen, wenn man für mehr Diskussion in den Kommentaren wirbt und dann die Hälfte dieser im Spamfilter hängenbleibt.)
Der Autor schreibt mir aus der Seele. Ich bin da (vielleicht altersbedingt -56-) altmodisch.
Auch ich nutze Facebook und Twitter. Aber nur für Dinge, die mir nicht so wichtig sind, dass sie auch in Jahren noch nachlesbar sein müssen.
Seit 2005 betreibe ich eigene Foren. Mein Blog unter http://www.stadtmaennchen.de ist natürlich von der Admin-Seite her arbeitsintensiv, aber es finden dort echte Diskussionen statt. Man lernt die Leute, die dort posten im Laufe der Jahre kennen. Man weiß sich einzuschätzen. Das ist mir allemal mehr wert als ein schnell rausgerotzter Tweet mit einer Halbwertzeit von wenigen Stunden.
… Bedenkenswertes Posting, das allerdings in einem Detail nicht ganz stimmt:
„Würde Apple beschließen, auf iOS-Systemen nur noch Apps und keine Web-Browser mehr zuzulassen, dann hätte das Unternehmen seine Nutzer effektiv aus dem WWW ausgesperrt und ein eigenes Netz kreiert. Doch Apps lassen sich nicht untereinander verlinken, und einzelne Beiträge in News- oder Blog-Apps lassen sich nicht bookmarken. …“
….
…. Ich schicke Dokumente, Links, Inhalte von einer App (IOS, iPad) zur anderen oder zu Webseiten und Plattformen …
…
Meiner Meinung nach geht es darum, ofne Plattformen und freie Inhalte anzuschließen an die sozialen Netzwerke (twitter, Facecbook etc.) … und ebenso die vermeindlich „geschlossenen Systeme) wie iPad oder mazo. Reader zum Austausch und Vernetzunf zu benutzen, etwa, indem man (Amazon kindle highlights auf einer freien Plattform readmill in einr freien Community zirkulieren lässt :-)
less talk, more doing =)
Ich als Leser würde gerne wieder häufiger kommentieren. Leider gibt es da das Problem, dass seit ein-zwei Jahren immer mehr Blogs dazu übergegangen sind, externe Dienstleister zu nutzen, wo man sich mit Twitter- oder Facebook-Konto anmelden muss. Nicht, dass ich mir nicht sowas anlegen könnte, aber es ist eben viel umständlicher, als einfach seinen Namen, eine E-Mail-Adresse und seinen Kommentartext weitgehend anonym einzuwerfen.
@#810336: ui, dieses tent könnte tatsächlich die lösung sein, ich bin spontan begeistert! (Und man braucht nicht zwangsweise einen eigenen server, tent.is bietet bereits hosting an und gmx/web.de/usw könnten dergleichen tun.)
Ganz ehrlich: Wer sich früher Zeit genommen hat, einen Link zu bloggen und mit eigenen Gedanken anzureichern, dies jetzt aber aus Bequemlichkeit sein lässt und stattdessen den Link schnell twittert, der wird nicht zum Bloggen zurückkehren. Jedenfalls nicht dafür. Allen guten Vorsätzen zum Trotz.
Ich habe vor kurzem meine Präsenz auf Delicious reaktiviert. Jeder kann die Links über RSS abonnieren. Ich könnte sie auf mein Blog setzen, wenn ich das wollte. Jeder gespeicherte Link erscheint automatisch auf Twitter, dort aggregiere ich aber nur andere Quellen. Mit wenigen Ausnahmen. Ich behalte die Kontrolle über meine Links, da ich sie regelmäßig sichere.
Wir haben verstanden! :-) Also ich bin dabei!
Hey Johnny, mögt ihr vielleicht die Schrift hier in den Kommentaren etwas größer machen? Das macht das Lesen und Schreiben eben dieser etwas wertiger. 11px ist wirklich respektlos :)
(Toller Artikel übrigens.)
@#810273: Bitte schau Dir dringend den Vortrag von Sascha Lobo auf der rp12 an.
Umfangreichere Beiträge blogge ich schon länger wieder, anstatt mich auf FB, G+ o.ä. auszulassen. Ich habe das Bloggen auch trotz intensiverer Twitternutzung nie aufgegeben. Mein Blog (bzw. meine Blogs) sind meine Spielwiese und ich finde es auch schade, wenn die Diskussion zerfasert, aber kein Grund für mich, das Bloggen sein zu lassen. Aber kch werde wohl wirklich dazu übergehen auch öfter wieder kurze Dinge zu bloggen und auch mal nur einen interessanten Link, den ich sonst vielleicht nur getwittert hätte.
Aber ich finde es noch immer faszinierend, wenn ich Leute treffe, die noch nie was von Blogs gehört haben und / oder sagen, dass sie „sowas“ nie lesen würden.
Danke! Guter Artikel und für mich als Blog-Neuling noch mehr Motivation, weiter zu schreiben. Alles Beste für 2013!!
Einen Silvester Knaller auf dieses tollen Artikel, der meine gesamten Gedanken aufgreift … zumal sich diese Woche bei mir jemand bedankte „Danke für Deinen Kommentar im Blog“. Ich freue mich auf 2013 zumal es für mich absolut wieder zurück und mehr dem bloggen geht.
Alles Liebe für 2013!
Die Macht ist stark in dir, Johnny. Klasse Artikel der mir einen Blog-Beitrag wert war. Ein kleiner Anfang. Ein kleiner Beitrag meinerseits zur Rückeroberung des Web. ;)
Ich schließe mich den vorigen Kommentatorinnen gerne an: guter Beitrag!
Am spannendsten finde ich allerdings die Diskussion um den Beitrag von @marius denn ich glaube ebenfalls dass es eher um die frage der Organisation als um mehr oder andere Technik geht.
Danke für die Infos zu den Erfahrungen mit dem adnation-Netzwerk. Vielleicht sollte man da noch mal weiter drüber nachdenken, vielleicht wäre ja die Gründung einer Genossenschaft ein gangbarer weg? So könnte man Geld zusammen legen und die benötigten Systeme entwickeln, darüber hinaus wäre es ein spannender Gegenentwurf zu den Aktiengesellschaften die gerade das Netz neu definieren.
Unabhängig davon könnte man sich auch einmal Gedanken machen wie diese Form von gegenöffentlichkeit und bürgermedium von staatlicher Seite unterstützt werden könnte. Bei tv und Radio ging/geht das ja auch.
Das wäre doch auch mal ein gutes Panel für die republica, müssten wir natürlich im Vorfeld etwas aufbereiten.
Guten Rutsch,
Hgfk
Sehr guter Beitrag.
Hätte jemand interesse den Text ins englische zu Übersetzen? Ich würde das Thema gerne mal mit einem englisch-sprachigem Publikum diskutieren. Oder soll ich mich selbst mal an eine Übersetzung wagen (falls das gewünscht ist)?
@ fk „Genossenschaft ein gangbarer weg?“
Das ist echt ein guter Ansatz. Muss allerdings gründlich durchdacht werden. ;-)
Genossenschaften sind keine „Vereine“ und ein grundlegender Aspekt bei einem genossenschaftlich ausgerichteten Wirtschaftsunternehmen ist, der Anspruch, die wirtschaftlich geringe Potenz der betreffenden Interessengruppen dergestalt zu mindern, dass der wirtschaftliche Überlebensspielraum für diese Gruppen gesichert und ausgeweitet werden kann. Damit ist die Frage verbunden, inwieweit das Verhältnis von Unternehmens- und Mitgliederinteressen austariert ist.
Eine Blog.eg macht sich natürlich gut, und wenn damit dann auch noch ne Dividende für die Mitglieder erwirtschaftet wird, dann ist das fast schon wie Google.eg (wobei das eg für eingetragene Genossenschaft stehen sollte).
Man könnte natürlich noch eine Stiftung ins Leben rufen, aber ich denke Blogs wie Spreeblick und die vielen anderen, die sich hier zu Wort melden, haben eine Finanzierung ihrer Blog-Aktivitäten gefunden, die den Blog zumindest bestehen lässt.
Das eigentliche Problem ist das mediale Nischendasein dieser Local Player im WWW. Während die global Player G+, Fratzenbuch, Tweeter u. a. es eben geschafft haben, das WWW auch als ein solches zu instrumentalisieren. Sie wurden somit zu Akteuren auf dem global marketplace, die die Aufmerksamkeit für einen belanglosen tweet, video, oder like etc. erfolgreich kapitalisieren.
Dieser nachdenkliche Beitrag gefällt mir – ich she es schon länger nicht gern, dass so wenig gebloggt wird. Die Kurzmeldungen bei Twitter, FB und Co. können gar nicht so viel wiedergeben, wie ein Blogeintrag – und, wie Du schon schreibst, sie sind doch schnell irgendwo verschwunden!
Wäre schön, wenn (die „alten“) Blogger wieder mehr bloggen würden. :)
Das wovon Du da sprichst ist ja im Grunde das, was Diaspora versucht hat. Es gibt da nur ein klitzekleines, großes Problem.
Ich als Nerd, mit einem gemieteten Root-Server kann mir mal eben ein Blog, einen Diaspora-Knoten oder ähnliches einrichten.
Nerds ohne einen eigenen Server im Netz (egal ob Root oder V-Server) stehen schon schlechter da, auch wenn die Kompetenz vorhanden wäre. Die können dann einen Dienst wie von wordpress.com oder blogger.com (jetzt Google) verwenden.
Und Lieschen Müller, die auch „im Netz“ präsent sein will hat gar nicht erst die Möglichkeit sich zu emanzipieren. Und mangels Wissen sieht Lieschen nur die Webfrontends der verschiedenen Dienste, denkt möglicherweise, dass die alle von dieser einen Firma mit dem Namen „The Internet Inc.“ betrieben werden (This, Jen, is The Internet). Wenn Lieschen im Netz unterwegs ist und die verschiedenen Blogs und Dienste besucht besteht für sie kein qualitativer Unterschied zwischen selbst administrierter Webpräsenz, einem Blog bei einem kleinen, unabhängigen Diensteanbieter oder Google+ oder Facebook. Alles was Lieschen sieht ist so ein Fenster, oben kann man was eingeben das „Internet“ findet es dann und man kann auf den blauen Text klicken.
Es sind die Lieschen Müllers die Facebook und Twitter mächtig machen (Google ist sowieso ein Thema für sich), da sie auf derartige Diensteanbieter angewiesen sind, wenn sie sowas wie ein Blog, oder einen Abklatsch davon betreiben wollen.
Aber es sind ja nicht nur Blogs und das Web um die ich mir Sorgen mache. Wer kennt noch das Usenet (abgesehen von Filesharern, die sich auf den binary Groups herumtreiben)? Eine verteilte Diskussionsplattform mit Gruppen und Untergruppen für alles Mögliche. Ich habe immer noch ein gutes Dutzend Gruppen abonniert, aber auf den meisten davon ist mehr oder weniger tote Hose. Die Leute sind zu Reddit und StackExchange, also zentralisierten Anbietern abgewandert. Wenn die außer Betrieb gehen sind gigantische Mengen von Wissen dahin.
Ich sehe da mehrere Probleme, die dazu geführt haben, dass die Entwicklung so ist, wie wir sie heute sehen:
1) so große Netze sind „winner takes it all“ Märkte. Das sorgt dafür, dass sich alles zunehmend zentralisiert und nicht mehr so dezentral abläuft wie früher (abgesehen davon hatte Deutschland nie eine wirkliche Netzkultur wie zb in UK – höchstens eine Subkultur)
2) wir entwickeln uns von der klassischen Web-Welt hin zu einer Web-Konsum Welt. Und das nicht nur, weil die Geräte (tablets) hauptsächlich dafür gemacht sind – kürzlich sagte mir ein 16 jährigem „boah du kannst HTML – ich wünschte ich könnte auch programmieren, aber ich Spiel halt lieber Apps “ O_o
3) die Aufmerksamkeitsspanne wird immer kürzer. Das heißt, dass nur noch die besten Filetstücke geteilt werden (pinterest, reddit, …) ich meine wer ließt heute noch lange Artikel? (Übrigens auch wegen mobile…)
4) es gibt heute globale Konkurrenz. Eine englisch-sprachige Seite hat per se Faktor 10 Reichweite zu einer deutschen von daher macht da auch die monetarisierung viel mehr Spaß. Und es gibt größere Budgets.
5) ach und dann kommt natürlich noch dazu, dass wir eine Nation von Angsthasen und Regulierern sind. Und während wir noch überlegen, ob man rohen Fisch wirklich an der Straßenecke verkaufen dürfen soll, haben die anderen schon lange Sushi erfunden und ein Franchise eröffnet.
Toller Post wirklich, weil er die Entwicklung beschreibt, nur wirst du mit den vorgeschlagenen Maßnahmen leider nix erreichen.
Euch allen ein erfolgreiches 2013
_Bastian
„Wenn dieses Wissen und diese Dokumentation jedoch immer mehr hinter verschlossenen Türen in Räumen stattfindet, die von wenigen kontrolliert werden, die nur diejenigen eintreten lassen, die zunächst ihre Daten hinterlassen und ihre Rechte abgeben, dann wird das Web verkümmern, zu einem obskuren Nerd-Spielplatz werden oder ganz sterben.“
Ist nicht grade das genaue Gegenteil der Fall ? Die breite Masse der „keinen Bock auf Technik“ user fühlt sich doch gerade in diesen kontrollierten, geschlossenen Räumen pudelwohl (weil sie die negativen Konsequenzen erst realisieren wenn es zu spät ist). Ein Nerd-Spielplatz war das Web wohl eher vorher.
Durch Assimilation in die entsprechenden Dienste wird sich allerdings an der Situation nichts ändern. Solange es Verweise auf alles bei fb gibt, besteht für keinen fb user der Grund, irgendeinen anderen Dienst zu verwenden. Boykott ist das einzige was hilft, so ungern man es hören will. Wenn ich mich fb nicht konsequent verweigern würde, hätte ich einige meiner Bekannten heute noch nicht so weit, dass sie mir sms oder e-mails schicken wenn sie was wollen. „Man erreicht dich ja nicht, du bist ja nicht bei facebook“ war mein Lieblingskommentar in dieser Hinsicht. Die Leute realisieren gar nicht mehr, dass es ein Internet oder überhaupt Kommunikation ausserhalb von facebook gibt. Und das kann sich nur ändern, wenn man sie immer wieder mit „Gewalt“ mit der Nase auf diese Tatsache stößt.
@kiezneurotiker
Du schriebst: „Viele Blogs, die sich untereinander verlinken, eine Blogroll haben und Kommentare zulassen, sind ja auch ein großes soziales Netzwerk irgendwie. Und ein freies dazu, in dem jeder Hausbesitzer vor seiner Tür kehrt.“
Leider stelle ich immer wieder fest, dass viele Blogger das Verlinken scheuen, wie der Teufel das Weihwasser. Wir hatten kürzlich ein Gartenbloggertreffen bei dem es u.a. um gemeinsame Projekte sowie überhaupt um einen stärkeren Zusammenschluss ging. 14 Blogs, 18 Blogger. Von den paar, die überhaupt über das Treffen gebloggt haben, haben ganze zwei Blogs die Teilnehmer genannt und verlinkt. Eins davon war mein Blog. Da kann einem echt manchmal die Lust vergehen, v.a. wenn man über den Teich schaut, wo Kollaborationen an der Tagesordnung zu sein scheinen.
Guter Artikel.
ich hab auch meinen Spaß bei fb. Aber wenn ich dort einen Link zu einem Blogartikel finde, dann kommentiere ich den dort und nicht bei fb. Es sei denn ich hab grad Zeitdruck. Denn ich weiß selbst, wie traurig ich bin, wenn zwar viele meine Blogeinträge lesen, aber dann bei fb kommentieren oder dort nur ein like drunter klicken. Den Link hierher habe ich übrigens in einem Blog gefunden. ;)
@#810403: Sehr gerne!
(Kann mich wegen Auslandsaufenthalt mit lahmen mobilen Netz gerade nur wenig einmischen, werde aber in den kommenden Tagen noch antworten auf die vielen tollen Kommentare und denke auch über ein Update nach, ich denke, man sollte am Thema dran bleiben. Danke für das tolle Feedback!)
Guter Artikel. Im Grunde genommen der von Sascha Lobo nur anders formuliert ;) (Was nichts daran ändert, dass die Botschaft wichtig ist.)
Eine Frage: Warum steht ganz oben eigentlich „158 Kommentare“, hier unten ist jedoch bei 107 Kommentaren Schluss? (Übersehe ich etwas?)
Ein sehr schönes Plädoyer, das sich wunderbar in meine eigenen Gedankengänge einfügt. Speziell das Thema Blogs und deren Bedeutung als freies, unabhängiges Medium sowie die Vernetzung unter uns Bloggern finde ich sehr interessant und unbedingt verfolgenswert!
Danke für diesen Beitrag!
… und genau deshalb bereite ich jetzt auch mein eigenes Blog vor.
Und genau so lege ich nach wie vor großen Wert darauf, eine vernünftige E-Mail-Liste aufzubauen – auch wenn das Versenden von Newslettern durch die diversen Spam-Filter der Provider so seine Tücken hat, besonders bei Google-Mail-Adressen ….
Ich glaube (noch) nicht an die Mär von emailen über die Sozialen Netze. Mit einer E-Mail erreiche ich eigentlich immer genau den, den ich erreichen will.
http://www.stiftung-media.de/waermeblock-und-soziale-plastik_de.html
@#810421: Die Trackbacks (oben rechts) zählen mit. Mehr Bug als Feature. :)
Das Internet stellt sich mir immer noch dar wie eine explodierende Tankstelle: immer neue Feuerblasen jagen einander, der Trend von heute ist jetzt gleich schon gestern.
Ich habe 1997 meine erste Onlineerfahrung auf Geocities gemacht und bin fuer diesen Einstieg heute noch dankbar. Aber wer kennt das noch? Die Sites, auf denen ich Geotags hinterlassen habe, kann ich kaum noch zaehlen. Fast alle wurden inzwischen eingestellt. Was wirklich bleibt, sind meine handschriftlichen Tagebuecher.
Ein gutes Neues Jahr!
LG
Peter
Schöner Text, hervorragend auf den Punkt gebracht. Habe mich vor ein paar Wochen mit dem gleichen Thema auseinandergesetzt und bin zu nahezu identischen Schlussfolgerungen gekommen. Habe dich gerade nachträglich verlinkt.
Hier mein Beitrag: http://blog.cendt.de/?p=744
Viele Grüsse und ein schönes neues Jahr,
Christian
@#810410:
Es gibt heute mehr Konsumenten als jemals zuvor. Gerade auch durch die mobilen Geräte. Durch die größere Zahl der Konsumenten wächst der „Markt“ auch für Blogs.
Ich glaube nicht, dass Twitter ein Problem bzw. eine Konkurrenz zu Blogs darstellt. Facebook hingegen schon. Twitter zwingt die Nutzer dazu Links zu folgen. Es ist einfach kein Platz für lange Texte. Facebook hingegen sammelt die Inhalte von externen Seite und hält die Nutzer somit innerhalb von Facebook.
Dieser Unterschied ist SEHR wichtig, wenn man sich die Entwicklung des Webs ansieht. Für viele Nutzer ist Internet = Facebook. Das trifft auf Twitter nicht zu.
nicht nur meckern, sondern auch selbstkritisch und konstruktiv – gefaellt mir ;)
Ohne SPON Tweet haette ich diesen Post aber nicht gefunden. Mit anderen Worten: Dank an Rainer Zufall.
Stimme voll zu was Rechte , Privatsphaere, Archivierung und Oligopol kalifornischer Milliardaere angeht. Aus eigener Erfahrung kann ich allerdings feststellen, dass 90% der User sich nicht die Muehe machen ueber den mickrigen Tellerrand ihres eigenen Facebook Newsfeeds hinauszusehen – Internet ist wie Fernsehen: es wird sich das angeschaut was einem vorgesetzt wird. Wissensgieriges Umhersurfen kennen nur die, die 1994/95 schon dabei waren…. Leider.
Recht haste, allerdings löst bloggen auch nicht ganz das Problem. Ein Blog kann auch vom Netz genommen werden. Zustimmen muss ich Dir leider dennoch …
Danke für den coolen Artikel. Aus dem gleichen Grund habe ich vor kurzer Zeit beschlossen wieder einen privaten Blog anzufangen.
Danke! Einfach nur: Danke!
@#810441: „[…]Wissensgieriges Umhersurfen kennen nur die, die 1994/95 schon dabei waren[…]“
Nicht unbedingt: meine Mom, 55+, hat seit etwa 3 Jahren Internet und schickt uns jüngeren wöchentlich die irrsinnigsten Verschwörungstheorien. Allerdings hatte ich ihr Links erklärt und nahegelegt, facebook zu meiden, was sie verstanden hatte und was keinen verlust darstellt; sie surft, twittert und youtubed wild umher.
@debatte: blogs vs. fb ist ja nicht so der Kernpunkt. Vielmehr geht es doch um die Dezentralisierung allgemein. (und natürlich die gefahr, daß fb für viele zum „internet“ wird. – aber das pendant zu fb sind ja nu nicht blogs… trotzdem: bloggen was das zeug hält!)
Und, wie ja Johnny auch in seinem Buch schreibt: die Leute wollen kommunizieren und einfach muß es sein und gerne alles vereint in einem tool/service. fb ist nun mal nicht ohne grund erfolgreich. ich würde gern selber an einem ähnlichen ding mitmachen, kommunizieren, teilen; eins, dessen rahmenbedingungen und struktur für mich akzeptabel sind. aber was nützt mir diaspora/tent, wenn sonst keiner mitmacht?
Aber hallo. Muss sein. Ich bin nur noch unklar, wie ich manches besser retten könnte. Meine Tweets eines Jahres in einen Blogpost hauen? Zusammenfassungen meiner Facebook-Postings mit allen gesammelten Links und Videos? Ideen dazu wären gut – und wenn Progger entsprechende WP-Plugins liefern könnten, die das automatisiert reinziehen würden, wär das cool.
Als gemein und minder Gefährlich sind bsp. meine Äusserungen zu sehen.
@PiPi
Nicht a l l e sind Mitglieder in irgendwelchen zusammenhängenden Netzwerken.
Die Entscheidung sich, auf welchen Weg auch immer, zu OUTEN, ist doch Privat.
–
Allen alles Gute für 2013
Nachtrag
Geld, Musik und YouTube
Mir ist es ltz. Wurscht was wie geht.
Neben dem ‚Cro‘ ist die Szene derer,
die aus dem beschaulichen BW stammen, nicht allen bekannt.
–
Nachträgliches (Koschtni) X-Mas
http://www.dreiblatt.de
Anscheinend fällt langsam der Groschen.
„Was hat also das Web2.0 bislang verändert? Das, was wie der Beginn eines Triumphzugs aussah, war in Wahrheit ein Rückzugsgefecht. Die reichen weißen Männer (und Erbinnen) haben bislang gewonnen. Uns bleibt das Liken.“
http://www.malte-welding.com/2012/12/29/die-ruckeroberung-des-offentlichen-traumes/
Das Credo „Sharing is caring“, das uns seit Jahren von Silicon-Valley-Unternehmen gepredigt wird, bedeutet eben, dass immer mehr auf den von dort stammenden Social Networks passiert. Die Aufmerksamkeit wird dort gebündelt und von den Schaffenden abgezogen.
Immer häufiger finden die Diskussionen zu (Blog-)Posts dort und nicht mehr auf der ursprünglichen Site statt. Dagegen kann man sich auch nicht wehren, denn das Sharen findet durch Dritte statt.
Diese Entwicklung, die in den nächten drei Jahren erst an Fahrt aufnehmen wird, führt eben zu solch ängstlichen Reaktionen wie die Forderung nach einem LSRfP. Man stelle sich einen Google-Reader mit eingebauter Kommentarfunktion und sonstigen „social features“ vor. Die Aufmerksamkeit (Page Impressions) der Content-Lieferanten wird dadurch abgezogen.
Wir sehen das an Reddit, wo ein durchschnittlicher Thread eine *vierstellige* Anzahl Kommentare hat und unter dem eigentlichen (Blog-)Post vielleicht *vier* Kommentare zu finden sind. Und genau das ist die Entwicklung, gegen die die „Urheberrechtler“ vorgehen wollen!
Ihr wollt erfahren, wer die neuen Bosse sind, die schlimmer sind als die alten Bosse? All das, was im folgenden, sehr lesenswerten Artikel geschrieben steht, lässt sich mit etwas Fantasie von „Artists auf „Blogger“ übertragen:
http://thetrichordist.com/2012/04/15/meet-the-new-boss-worse-than-the-old-boss-full-post/
Aus den oben genannten Gründen habe ich mein Blog aktualisiert und mir eine eigene Timeline angeschafft http://www.netclosing.de/timeline/ da ich meine Gedanken, Links und Ideen etc. dort publishen will, wo ich die Kontrolle habe. Natürlich werde ich nach wie vor Twitter nutzen aber auch bei mir wird sich mehr auf meinem Blog abspielen. Früher wurden gute Inhalte verlinkt und somit bewertbar gemacht. Heutzutage verschwinden Sie im Nirvana von Facebook & Co. sehr schade!
Grüße, Hendrik
Danke für diese Gedanken!!!
Mein Blog @ Livejournal wird dieses Jahr 10 Jahre alt – und ich habe es in den letzten drei Jahren so gut wie gar nicht – vor allem aus Bequemlichkeit der anderen Anwendungen – genutzt! Daher wird es auch mein Vorsatz für dieses Jahr sein!!!
Auch ich benutze Facebook täglich. Mein Vermissen geht aber noch weiter: Ich vermisse nicht nur das alte Web, sondern auch das Usenet. Da wurde noch richtig über Dinge diskutiert, das war spannend. Aber es war zugegebenermaßen auch zu nerdig für die meisten Leute. Und heute sitzen da nur noch die alten Stammtischbrüder und reden von früher.
Vielleicht geht es bei Facebook auch nicht um das gleiche wie in Blogs. Es ist einfach eine große Unterhaltungsmaschine, eine Art Reality-Web-Show, die dem Geschehen seine Anonymität nimmt und einen damit selbst gefühlt näher am Geschehen sein lässt. Dass dieses Geschehen inhaltlich oft nahe am Rauschen ist, scheint dann zweitrangig.
Weitere/andere Gedanken zu Facebook habe ich in meinem Blog festgehalten: http://zwei.drni.de/archives/1240-Mein-Facebook-und-ich.html
Wichtigster Punkt in dem verlinkten Post: Jede einzelne Aktion auf Facebook spaltet die Welt weiter auf in „drinnen“ und „draußen“.
99% agree.
Der TwitterFacebook-Kultur ® kann man nur entgehen wenn man – ja richtig: Diese Dienste einfach *nicht* nutzt.
Ja – das geht.
Ach ich weiß ja nicht Johhny. Den Spaß den du beschreibst beim Nutzen der Anwendungen wie Instagram und für mich ja unbedingt noch Foursquare ist mehr als das Wegprokrastinieren aus dem echten Internet.
Wir sind lange noch nicht richtig angekommen im sozialen Web, zwar finden sich immer mehr Nondigitalos dort ein, aber ich sehe eine klare Kluft. aus der Schweiz weiß ich, dass die Jugend sich dort immer stärker von Facebook zurückzieht und stattdessen Whatsapp und schweizer Fotocommunities nutzt.
Das geht genau in die Richtung der Appisierung des Netzes den du beschreibst und auch Dienste wie das gerade hypende Snapshot und Facebooks Vorstoß mit der Pokeapp zeigt, es kommt eine Zeit der „privaten“ Social Media. Die Leute vertrauen den Privatsphäre Einstellungen nicht, haben Angst das ihre Beiträge von Allerwelt gesehen werden. Aber diese Angst ist eine Angst die aus mangelnden Selbstbewußtsein resultiert, wer nicht wirklich was zu sagen hat der möchte nicht das seine Postingversuche zu sehen sind. Nicht jeder will soziale Beziehungen ausdauernd online pflegen. Das Vorurteil des verfilzten Computernerds der nicht draußen spielt ist immer noch vorherrschendes Bild. Man macht das nicht online.
Und vom Bloggen müssen wir gar nicht anfangen, wer nicht regelmäßig auf Facebook posten kann, kann auch keinen längeren Blogpost verfassen. Das ist ja schon Raketenwissenschaft dagegen.
Wie schade, es ist so wichtig das wir uns mehr ausprobieren, auch anderen Lust machen auf die Art des Online Austausches. Es wird immer wichtiger werden, dass wir so früh wie möglich anfangen die Kommunikation im digitalen Raum zu verproben. Wenn wir da eine Ablehnungshaltung entwickeln gegen Facebook, Twitter und Co, drohen wir werdenden Bloggern die Lust zu nehmen. Social Media fängt an Bestandteil unseres Lebens zu werden und das ist gut so, last uns das nicht kaputt machen.
Ich denke, wie bei den meisten Dingen im Leben, ist auch diesbezüglich ein gesundes Maß gefragt. Leider verliert das Netz zunehmend seinen unabhängigen Informationsgeist und sinkt herab in ein zunehmend gesteuertes Medium. Dabei sind es weniger die, welche Inhalte einspeisen, teilen und sich vernetzen als vielmehr die, welche sich dem liebgewonnenen Unterhaltungswert von Nachrichten und Wissen unreflektiert widmen.
Dabei spielen Social Media Dienste eine nicht unerhebliche Rolle, da sie eine regelrechte Stenogesellschaft hervorbringen, wo eben nicht jeder in der Lage ist einen geraden Satz zu formulieren, ohne dabei an seine eigenen geistigen Grenzen zu stoßen. Ich wende mich nicht gegen Facebook, twitter und Co., aber wünsche mir einfach mehr Qualität im Durchmarsch unzähliger „ich war grad kacken“-Posts.
Google-Feedproxy – genug gesagt.
Ich bitte zu verzeihen, das ich gerade nicht alles durchgelesen habe, aber einige Gedanken dazu:
-Ich bin über das debianforum auf diesen Blog aufmerksam geworden
-Ob es möglichst einfach sein sollte am web teilzunehmen glaube ich inzwischen nicht mehr: Viele Leute, viel Information, ganz viel davon belanglos. Ergebnis es ist kaum mehr nützliches zu finden (googles Ergebnis sind voll von „kauf mich“ links, wenn ich Wissen suche).
-Und schon vor twitter, g+, facbook etc. habe ich mich gefragt, wie man denn die vielen doppelten Infos zusammenführen könnte..
Vielen Dank für diesen tollen Artikel!
Ich kann dieses Gefühl, wieder mehr auf der eigenen Webseite zu tun sehr gut nachvollziehen. Auch deshalb, weil ich auf Facebook nicht mehr die Inhalte zu sehen bekomme, die mir etwas bringen. Da gelobe ich mir meinen Feedreader und filtere lieber wieder selber. Facebook & Twitter hab ich gelöscht, G+ hab ich noch.. Aber kein Smartphone und meine Internetzeit pro Tag ist beschränkt.
WENIGER IST MEHR!
Gruss aus der Schweiz
@datenwolf (102)
Usenet, gutes Stichwort. Sicher, früher war nicht grundsätzlich alles besser, aber das steinalte Usenet kann Sachen, die die ganzen ach so tollen modernen Tools immer noch nicht (wieder) können: XPost, F’up…
Wir haben letztes Jahr bei uns in der Firma ein Tool zur internen Kommunikation eingeführt (YEAH, highfive!). Das Teil ist nicht weiter als ein ‚Facebook light‘, das auf unser Customer Relationship Management-System draufgeknallt wurde (vom CRM-Anbieter, nicht von uns). Das Ding kann nichts. Will man Dinge an mehr als eine Gruppe schreiben, darf man es in jede einzeln setzen. Antworten auf Kommentare? Nicht möglich. Übersichtlichkeit 0.
Erzähle ich den Leuten aber vom Usenet und zeige ihnen, wie es geht, kommt garantiert ‚Bäääääh, dazu muss ich ja ein anderes Programm aufmachen, wieso geht das nicht im Browser?‘. Achja, obiges Dingens läuft _natürlich_ im Browser.
Offenbar muss heute alles, was irgendwie eine Masse an Usern erreichen will, grundsätzlich im Browser laufen. Alles andere wird nicht mehr akzeptiert, egal wie nützlich oder besser als Vorhandenes es wäre.
Echt interessanter Gedanke. Ich glaube, ich kann das Gefühl nachvollziehen, dass uns das Netz aus den Händen gleitet. Das aber auch mal durch die technische Brille zu betrachten ist mir so noch nie gelungen.
Vielen Dank!
Danke für diesen Beitrag – der rege Austausch beweist, dass da ein Nerv getroffen wurde.
Es mag sein, dass es Netzwerke und Angebote gibt die besser, freier oder weiter entwickelt sind. Wenn die Menschen sie trotzdem nicht benutzen, sie die Oberflächen und Oberflächlichkeiten von Angeboten wie Facebook und Co vorziehen, so haben nicht diese Menschen versagt, sondern wir, die eigentlich in der Lage sind, intellektuell und kreativ, ihnen eine andere Perspektive, eine andere Art von Netz aufzuzeigen. Da fasse ich mir selbstverständlich auch an die eigene Nase.
Wer sagt, es sei nicht seine Angelegenheit, den frage ich: Wessen dann?
Mich hat es dazu bewogen, endlich mal außerhalb meines beruflichen Schaffens in dieser Richtung aktiv zu werden. Das reicht noch nicht, aber irgendwo muss man ja mal anfangen:
http://dieleidendesjungenwerber.de/2013/01/01/hausler-kampf-aufruf-zum-widerstand/
Danke für den Weckruf. War auch höchste Zeit mal den Hintern hochzukriegen.
Indem wir bei Facebook verlinken haben wir nicht wirklich die Reichweite der Blog Beiträge erhöht. Nur die Relevanz eines Themas sorgt tatsächlich nachhaltig für Zugriff, und das geschieht vornehmlich durch google, seltener durch Links in diversen Foren und am wenigsten durch Facebook (behauptet meine WP Statistik). Aber ist es tatsächlich so wichtig, im anonymen Netz wahrgenommen zu werden? Wann verliert sich die Relevanz des veröffentlichten Contents, wenn man sich zur Aufgabe macht, regelmäßig zu posten? Wen interessiert wirklich meine Meinung zu einem Thema, und wann bin ich wirklich objektiver Journalist mit der Expertise, die eigentlich nur wirklichen Experten zusteht? Vielleicht ist die größte Illusion, der wir hinterherhecheln die, dass das, was wir zu sagen haben, tatsächlich jemanden interessiert. Und was gewinnen oder verlieren wir, wenn es nicht von uns sondern von anderen schon gesagt wurde? „Wir kommen aus dem Nichts, wir gehen ins Nichts. Was haben wir verloren? Nichts!“
Macht doch einfach mal nen Test für Euch. Stellt Euch vor ihr habt noch nie im Netz irgendwas gemacht.
Jetzt habt ihr die Aufgabe einen Text ins Netz zu stellen, den möglichst viele Leute lesen sollen. Dann macht ihr die Stoppuhr an, und baut einmal ne Webseite und einmal meldet Ihr euch bei nem Dienst an (facebook etc). Denke den Rest kann man sich zusammenreimen.
Interessanter Artikel!
Mal gucken, wie sich Facebook entwickelt – vielleicht ist es ja in paar Jahren gar nicht mehr so wichtig? ;-)
Und wenn all die 13 jährigen von Heute in 10 Jahren die ersten Jobs annehmen, werden sie merken dass die Firma intern nicht in/auf/via Facebook kommuniziert ;-)
@Raul Katos Ich habe eine zeitlang ähnlich gedacht. Doch die Sichtweise ist etwas sehr pesimistisch, oder? Im Grunde gilt das für alles Publizierte – Bücher, Filme, Kommentare.
Die Frage, die man sich stellen sollte ist, welche Öffentlichkeit man erreichen will und in wie vielen Schritten man das erreicht.
Eine – zugegeben völlig plakative – Hochrechnung zu Veranschaulichung.
Angenommen du veröffentlichst einen Beitrag und hast 100 unique Zugriffe darauf. Wenn du davon ausgehst, dass jeder dieser Menschen mit min. ca. 50 Menschen in Kontakt tritt (Freunde, Nachbarn, Verwandte, Kollegen, Bekanntschaften, etc.), so hat der Eintrag eine indirekte Wirkung von 5.000 Adressaten. In dem du jemanden beeinflusst, beinflusst du auch dessen Umfeld.
Wird klar, worauf ich hinaus will?
Wirft man einen Blick in die Disziplin der Netzwerk-Forschung, so wurde bewiesen, dass nahezu jeder über wenige Kontakte miteinander verbunden ist. Je näher du also an einem Knoten sitzt, desto größer ist die Wirkung eines Beitrags, auch wenn sich da in den vermeindlich harten Zahlen deiner Statistik gar nicht wiederspiegelt.
Dieser Beitrag hat bisher 138 Kommentare. Sagen wir 100 davon sind unique. Sagen wir nur 5% der Betrachter des Posts haben kommentiert. Hätten wir also tatsächlich 5.000 unique Visits, mit jeweils 50 Kontakten… Darin einige Knotenpunkte, Influencer, etc.
Ja das trifft nicht auf jeden Post zu und im Meer einen einzelne Perle zu finden ist auch nicht gerade eine leichte Aufgabe. Und selbst wenn wir als Kuratoren im Netz fungieren ist es immer noch schwierig die Übersicht zu bewahren. Sollen wir deshalb einfach aufgeben und uns vor einen Zug legen.
Die Frage sollte lauten: Was ist dein Ziel?
Ist dein Ziel erreicht, wenn du eine möglichst hohe Zahl an unique visits erreichst oder ist es erreicht, wenn du weißt, dass du 1 User darunter hast, der sein Verhalten ändert oder der zumindest deinen Gedanken aufgreift und der selbst Einfluss auf das Verhalten vieler Menschen hat?
Werfen wir einen Blick in unsere Statistiken, so sagen diese nur eine einzige Sache: Die Seite wurde X-fach aufgerufen. Ob der Beitrag verstanden wurde oder zum nachdenken angeregt hat, erfahren wir nicht.
Also sollten wir Öffentlichkeit und Reichweite mal genau für uns definieren. Die Größe der erreichten Gruppe ist dabei vielleicht nicht unwesentlich, aber es ist eben nicht der einzig entscheidende Faktor.
„Heutzutage vergraben wir unsere kurzen Gedanken und Links in der Twitter-Wüste, unauffindbar nach nur wenigen Tagen…“
Und das „Wir“ verflüchtigt sich. Das war mal was, so „unter Blogs“…
johnny, wenn du krieg willst, kannst du krieg bekommen!
ich habe immer mindestens 500 deutsche und alle nordkoreaner als opferbereite lämmer in der hinterhand!
ich werde dir eine welle nach der anderen schicken. bis alle gefallen sind, dann werde ich neue organisieren! und danach noch mehr!
NIEMAND erobert mein blog!
du hast doch gar keine opfer auf deiner seite!
kommt ruhig, ich werde mich wehren!
Allein die Anzahl an Kommentaren zu deinem Beitrag zeigt die Brisanz dieses Themas. Ich denke man sollte nicht vorschnell Dinge (über)bewerten. Alle Social Media Kanäle haben immer noch eins gemeinsam: sie sind abhängig von der Aktivität der User. Also haben WIR es auch weiter absolut in der Hand, wie viel Einfluss wir Facebook&Co. geben. Trotzdem gebe ich dir Recht, dass es teilweise schon sehr anstrengend ist, auf allen Kanälen gleichzeitig Moderator spielen zu müssen.
Achso und by-the-way: die Grafik oben ist echt gelungen!
Beste Grüße
Ronny
Wow, so lange musste ich schon lange nicht mehr scrollen um einen Kommentar zu hinterlassen. Deshalb gestehe ich auch das ich nicht alle gelesen habe.
Toller Artikel – Tolles Thema. Das scheint momentan mehr Menschen im web so zu gehen. Wir haben in unserer Livesendung, dem Bloggercamp Anfang Dezember das thema auf die Agenda gesetzt. In der zweiten Session diskutieren wir zum Thema: Über die AGB-Diktatoren des Netzes auf http://schleeh.de/livestream-blogger-camp-nurnberg-2012/ und http://bcn12.wordpress.com/
Lieber Johnny Du bist herzlich eingeladen, am 30.01.2012 um 19:00 Uhr live mit zu diskutieren.
Ja, dasJahr wird sicher „Großartig“, nur nicht für uns…:-(
Danke für die Bestätigung und die Inspiration.
http://spheric.de/momworx-ist-tot-es-lebe-spheric/
Der Schritt ist einfach, man muss ihn nur tun.
„Das Web sammelt Wissen und dokumentiert Menschheitskultur“ – ein schöner Gedanke!
Es mag wohl unpassend erscheinen.
Mir ist es aber wichtig zu sagen, dass eine Person,
welche mich bereits in jungen Jahren beeindruckt
hat, verstorben ist. Bin traurig
http://www.elmar-gunsch.de
Wir haben viel, viel schlimmere Probleme. Im Moment kämpfen die letzten freien Blogs gegen die Dikatatur in den Medien (schließung der Frankfurter Rundschau. Schließung der FTD – jeder der nicht der Lionie der Dikatur folgt bekommt üpbelste Gewalt zu spüren – es sind auch Leute eingesperrt worden die jetzt nicht mehr schreiebn unetr anderem weil sie Kinder haben). Das ist die Situation unter dem Gauck-/Meekleschen Verbrecherregime hier in Frankfurt a.M.. Apple, Telekom und Großhoster wollen die Netze endgültig zu einer ABHÖRFREUDLCIHEN zetralistischen Struktur ausbauen um eine Meinungsdiktatur vorzubereiten. Dabi ist das was in den Leitmedien steht schon lange nicht mehr deckunsgelich sondern allenfalls ein äußerst schwacher abklatsch dessen was da draussen wirklich passiert.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/schwer-verschnupft-piraten-neben-der-spur/5855368.html
Das mit den KOKAIN-Piraten war nicht Berlin. Das waren auch keine gründlichen Ermittlungen sondern eine druzch und durch unfähige korrupte Justiz in Verbindung mit ebensolchen Ermittlungsbehörden.
http://www.bad-homburg.eu/after8f.jpg
http://www.bad-homburg.eu/after8m.jpg
http://www.bad-homburg.eu/warsawf.jpg
http://www.bad-homburg.eu/warsawm.jpg
Hier kam Kokain her (beim „Ertu“ im „Warschau“ das sit die Kellerbar im Gluckensteinweg) untersgeschoben
http://www.openstreetmap.org/?lat=50.239163&lon=8.600788&zoom=18&layers=M
http://www.bing.com/maps/?v=2&cp=sc5xxbhqh1np&lvl=19.2&dir=347.59&sty=b&where1=Gluckensteinweg%2C%2061350%20Bad%20Homburg%20vor%20der%20H%C3%B6he&form=LMLTCC
und der (after eight – lindenallee – miles einadung ) rief nicht die bullen von nebenan
http://www.openstreetmap.org/?lat=50.23849&lon=8.58939&zoom=17&layers=M
http://www.bing.com/maps/?v=2&cp=sc5xcphqfybp&lvl=18.2&dir=184.15&sty=b&where1=Lindenallee%2C%2061350%20Bad%20Homburg%20vor%20der%20H%C3%B6he&form=LMLTCC
Johnny, deinen Idealismus in allen Ehren, aber ich denke, dass dein Ansatz nur in der (relativ) geschlossenen, durchaus hier und da elitären Welt der Blogosphäre funktionieren wird.
Bei den Netzaktivisten, Journalisten, Webdesignern, Künstlern, und den Technik-Nerds halt. Die der Internet-Gemeinde etwas mitzuteilen haben, die einen Beitrag leisten wollen.
Aber das ist, bezogen auf die Masse der „normalen“ Internet-Nutzer eben nur eine verschwindend geringe Anzahl an Leuten.
Weg von Facebook, zurück zu eigenen Blogs ?
Ein interessanter Gedanke, aber wohl kaum realistisch.
Nehmen wir mal an, du hast 500 Freunde bei FB ( sind sicher mehr, aber sei’s drum ^^ ). Wenn jetzt jeder von denen einen eigenen Blog aufmacht, und einen Eintrag verfasst, wenn er oder sie einen Gedanken mit der Welt teilen will, oder ein Foto, oder einen Link, wie übersichtlich wäre das wohl ?
Noch schlimmer: was wäre, wenn sich auf jedem dieser 500 Blogs, die sich jetzt zusätzlich in deiner Blogroll befinden, tatsächlich regelmäßig inhaltlich anspruchsvolle Diskussionen mit Mehrwert entwickeln, denen du folgen möchtest ? Selbst wenn es „nur“ 100 wären, hättest du die Zeit ?
Die meisten von uns, die sich nicht mehr oder weniger „haupberuflich“ mit dem Netz und / oder dem Bloggen beschäftigen, haben doch jetzt schon kaum die Zeit, bei einem halben Dutzend für uns interessanter Blogs mit zu kommentieren, und dort auf dem laufenden zu bleiben.
Zum Teufel, ich weiss ja noch nicht mal, ob ich neben Beruf, Familie und RL die Zeit haben werden, DIESEN einen Blogeintrag ( auf den ich via Stefan Niggemeier gestoßen bin ) weiter zu verfolgen, um zu schauen, wie die Diskussion sich entwickelt.
Es sind einfach zu viele Blogs, zu viele Themen, und zu wenig Zeit.
Und darum wird das Bloggen in gewisser Weise immer elitär bleiben. Und es wird imho immer eine relativ kleine, geschlossene Gruppe sein, die regelmäßig bloggt. Nicht umsonst nennt man es ja Blogosphäre. ;)
Der Rest von uns hat der Welt entweder nichts wirklich wichtiges oder interessantes mit zu teilen ( für das sich andere in größerem Ausmaß interessieren würden ), oder aber schlicht zu wenig Zeit, regelmäßig eine Blogroll mit 50+X Einträgen abzuarbeiten.
Für diese Masse an Internet-Nutzern bieten die sozialen Netzwerke genau das richtige Maß an Vernetzung und Usability.
Sicher, FB und Twitter zerfasern eine Diskussion, machen sie weniger nachhaltig. Aber gleichzeitig machen sie sie eben auch zugänglich.
@#810536:
Bloggen ist schon lange nicht mehr elitär. Das ist eine Mär. Jeder, der will, kann bloggen. WordPress ist kinderleicht zu bedienen. Es gibt freie Themes und kostenlose Plugins. Es gibt genügend Quellen im Netz um als Anfänger nicht alleine da zu stehen.
Blogs sind meines Erachtens nach sogar wesentlich übersichtlicher und verschwinden nicht so schnell in der Versenkung.
Es gab ja die Blogs bereits lange vor Facebook, Twitter und Co. Und das hat auch hervorragend funktioniert.
Unter anderem auch weil man sich einfach auch mehr Mühe gab, einen Blogartikel zu verfassen und man nicht in Versuchung kam, seine Sachen mehr oder weniger wahllos in diverse Social Media Kanäle zu blasen.
Ich nutze auch Twitter sehr gerne und Facebook war bis zum Herbst 2012 auch noch relativ erträglich.
Instagram ist mir von Anfang an suspekt gewesen. Und mit Google+ werd ich einfach nicht warm.
Ich denke auch nicht, dass es darum geht von Facebook, Twitter und Co. abzulassen, sondern es ein wenig bewusster zu nutzen und die die vorher bloggten, kommen vielleicht wieder zurück zum Wesentlichen.
Natürlich wird es der breiten Masse an der Regio glutaea vorbeigehen. Die postet weiterhin Party, Katzen und Co. auf Facebook. Dafür ist es da. Damit Facebook entsprechende Werbung schalten kann.
Es liegt ja auch an einem selbst, was man presigeben will. Facebook & Co. verleiten dazu, mehr presizugeben als man vielleicht will. Gerade auch dann wenn man etwas unbedarft an die Sache geht oder nicht genau weiß wie das alles funktioniert.
Facebook macht das ja nicht, weil sie tolle Menschen sind und uns einen Gefallen tun wollen. Die wollen schlicht und ergreifend uns! Unsere Gewohnheiten, unsere Sachen, damit sie genau das machen, was sie gerade machen. Geld genrieren und immer mehr Gedl generieren. Zugegeben: Respekt an Zuckerberg und Co. für die Ideen.
Genau das ist aber auch der Punkt der mich etwas stört. Warum nutze ich nicht mein Blog, meine Domain um Geld zu generieren, warum verschenke ich meine Kreativität (wenn sie auch noch so klein sein mag) an Facebook oder Instagram, oder wie auch immer sie heißen mögen?
Wenn man die Möglichkeit hat, die Hand auf den eigenen Sachen draufzuhaben, sollte man sie auch nutzen. Dafür sind eigene Blogs und eigene Domains herrvorragende Mittel. Man kann selbst bestimmen was erscheint, wie es erscheint und was damit dann letztendlich passiert. Und wer mag kann damit sogar ordentlich Geld verdienen, ohne den anderen (z.B. Facebook) auch nur einen Cent abzugeben.
Ich glaube darum geht es auch ein wenig.
@Mac Danke, ich sehe das ganz ähnlich!
Ich persönlich nutze facebook gar nicht – habe wohl nicht so viel Interesse an solchen „Partys, Katzen und co“….
Aus Marketingsicht kann es natürlich für Unternehmen und Projekte Sinn ergeben, sich dort zu präsentieren. Dennoch bleibe ich skeptisch und halte Facebook für völlig überbewertet (wie ja auch die Aktienentwicklung deutlich zeigt…). Von den angeblich 1 Milliarde angemeldeten Nutzern ist nur ein Bruchteil aktiv….
Mich interessiert mehr die Qualität als die Quantität.
Substanz.
Relevanz.
Originalität.
Meinung.
Haltung.
Diskussion.
Und diese finde ich meist in Blogs.
@Georg
Bloggen halte ich auch überhaupt nicht mehr für elitär. Mit wordpress z. B. geht es wirklich sehr einfach…
Ich werde demnächst in der Metropolregion Hamburg für Menschen aus dem Kunst- und Kulturbereich eine Einführung in Bloggen mit wordpress und twitter geben. Freue mich schon darauf!
@#810537: sorry für die Tippfehler. :-/
@#810540:
Mich interessiert mehr die Qualität als die Quantität.
Substanz.
Relevanz.
Originalität.
Meinung.
Haltung.
Diskussion.
genau das sind die Argumente!
KLARES JA!
Man kann in WordPress auch per E-Mail bloggen, d.h. per E-Mail einen Blog-Eintrag verfassen, man vgl. http://en.support.wordpress.com/post-by-email/. Damit kann man grundsätzlich auch vom Mobiltelefon kurze Nachrichten veröffentlichen. Der „Abschwung“ der Blogs kann also nicht nur mit der Einfachheit beim Posten in Facebook, Google+ etc. erklärt werden.
Ich halte den Gedanken der Zerfaserung von Diskussionen für wichtig.
@Elmar Klausmeieier
Ja, die „Zerfaserung“ von ALLEM ist ein großes Problem der schnelllebigen online-Kommunikation. Einerseits „vergisst“ das Internet angeblich nichts, andererseits verliert es sich / oder man sich in seinen Untiefen.
Die Blog-Kommunikation ist da viel nachhaltiger.
Ähnlich nachhaltig wie ein gutes Print-Magazin, zum Beispiel brand eins, das ich immer mal wieder vorhole und Artikel nachlese.
Prima Blogpost. @Kulturplaneten vermittelte mir den Link – et voilà, eine Entdeckung für mich. Ein Thema, was bewegt und in der Tat weiter gedacht werden muss. Das Blog muss das Herzstück jeder SoMe-Aktivität sein. Beurteilte ich meine Posts nur nach den Kommentaren, müsste ich mir ernsthaft Gedanken darüber machen, warum ich überhaupt blogge, wenn ich mal den Selbstzweck, meine Gedanken zu mir wichtigen Themen zu verschriftlichen, übergehe ;-). Trotzdem wird diskutiert, viel läuft auf FB oder Twitter, aber auch als Kommentar zum Post und die Qualität des Wenigen macht Spaß (junges Blog). Die anderen Kanäle bieten nicht den Raum dafür.
Nehme mir auch immer wieder vor mehr zu kommentieren und zu vernetzen, klappt mal gut, mal weniger gut. Bin auf weitere Denkanstösse gespannt.
Grüße aus München, Tanja
Finde’s sehr instruktiv. thx.
Hallo, das ist lustig. 30 Sekunden vorher habe ich meinen Facebook Account stillgelegt, weil ich ebenfalls nicht mehr weiter wusste. Soll ich ihn weiter aktiviert lassen, um auf dem Laufenden zu bleiben oder wieder mehr einzelne Blogs nutzen und lieber wirklich privat mit den Menschen über alles, was ich sonst so poste, reden.
Die persönliche direkte Interaktion hat sich nämlich ebenfalls gefühlt verringert.
Ebenfalls nutze ich im Opera die Schnellstartseite mit meinen meist genutzten Links.
ich frage mich aber immer wieder, dass da doch noch mehr sein muss als das.Mehr als Facebook, mehr als die Links, die ich so sehe. Jetzt stoße ich auf den Artikel und es passt zusammen. Ich will es auch nicht wie früher, aber anders… Umfangreich aber unabhängiger, Jederzeit erreichbar aber dennoch persönlich und nicht so indirekt wie auf Facebook. (Ein Post über den momentanen Status und der Hoffnung auf Likes und Kommentare.)
Wie soll man das sonst noch erklären. Da muss doch noch mehr sein ?
das Internet ist riesig und wir sitzen auf Facebook und finden nur über Google. Das kann doch nicht sein.
Johnny, wann setzt Du das aus dem Blogeintrag denn mal in Aktion um? ;-)
Irgendwas muss Dich doch in den letzten 6 Tagen genuegend bewegt haben um das mal in einen Blogeintrag umzuwandeln?
@#810553:
Vermutlich hat die Familie H. die Brückentage dazu genutzt um sich mal frei zu machen.
take
http://WWW.cartoonland.de
@#810513: „Die Frage sollte lauten: Was ist dein Ziel?
Ist dein Ziel erreicht, wenn du eine möglichst hohe Zahl an unique visits erreichst oder ist es erreicht, wenn du weißt, dass du 1 User darunter hast, der sein Verhalten ändert oder der zumindest deinen Gedanken aufgreift und der selbst Einfluss auf das Verhalten vieler Menschen hat?
Werfen wir einen Blick in unsere Statistiken, so sagen diese nur eine einzige Sache: Die Seite wurde X-fach aufgerufen. Ob der Beitrag verstanden wurde oder zum nachdenken angeregt hat, erfahren wir nicht.
Also sollten wir Öffentlichkeit und Reichweite mal genau für uns definieren. Die Größe der erreichten Gruppe ist dabei vielleicht nicht unwesentlich, aber es ist eben nicht der einzig entscheidende Faktor.“
Danke für den Kommentar. Ein ganz wichtiger Aspekt.
Wie im echten Leben ist „das verstehende“ Lesen, das Begreifen von Inhalten der entscheidende Punkt, um ins Nachdenken zu kommen.
Und dann wird es spannend:
Was mache ich mit meiner Erkenntnis?
Komme ich auch ins Handeln, Umsetzen, TUN?
Voll und ganz dafür und nicht erst seit der #rp12. Leider hapert es etwas an der Umsetzug. Facebook ist einfach zu bequem.
Ich habe gerade auf einem anderen Blog einen Kommentar abgesetzt und es passierte das, was dem ganzen etwas den Spaß nimmt: Elendiges Dateneingetrage, dann ein komisches Captcha und am Ende tauchte mein Kommentar nicht mal auf und es gab keinen Hinweis, dass er sich in der Moderation befindet. Und nun? War meine Kommentarleistung umsonst?
Sehr gut argumentiert. Würde meine blogs hier gern verlinken. Wollt ihr die sehen? Schreibt mir ne email.
Fritz
@all, genau wir brauchen alternativ mal einen echten blogbuster: http://de.wikipedia.org/wiki/Blockbuster
BlogYou oder so ;-)
mein reichlich schräger beitrag zur debatte: wie ich (höchstselbst) die zeit dazu brachte, ein paar inkompetente zensoren auf ihr publikum loszulassen, erinnerungen an eine zeit, in der foren noch plätze waren, auf denen menschen sich zuhörten und voneinander lernten, einige abschweifungen über deutsche tabus, die augstein/broder debatte und einige lustige volten mehr.
sehr schräg, aber in einer zeit vor 148zeichen sch****hausparolen durchaus noch üblich
http://hinterwaldwelt.blogspot.de/2013/01/sisyphos-0-caveat-erste-schritte_869.html
ich will auch „mein“ netz zurück, aber machen wir uns nichts vor – es gehört längst multis …
Ja absolut!
Dezentrale (entschleunigte) OpenSource Alternativen zu facebook & co. – GeniaL!
Ich benutze dieses ganze Gedöns ehrlich gesagt ja nicht, ist mir alles zu oberflächlich.
Ich denke wir haben eh ein gewaltiges Kommunikationsproblem, ich bin für ein OpenScource-Web das vor allem auch die OFFLINE-Kommunikation und Offline-Aktivitäten anregt -> weniger virtuelles „pixel-geglitzer“ -> mehr realer Tiefgang!
Die Entwickler & Designer der neuen Tools für’s OS-Web 3.0 sollten natürlich auch kurz- bis mittelfristig den notwendigen finanziellen „Wums“ spendiert bekommen – tragfähige Finanzierungsstrategien zu entwickeln ist auf jeden Fall eins der ersten ToDos.
Ahoi!
@#810572:
Na Prima,
Du forderst, bist aber selbst nicht in der Lage Alternativen zu
benennen. Vielleicht können andere Leser mehr dazu beitragen.
.
http://www.ulistein.de/cartoons-taeglich-neu-humor.html
Werter Herr Haeusler,
wir leben nun mal in einer Schlagzeilen-Zeit.
Ein gut gestalteter Blog (Homepage) lädt ein zum Verweilen, zum Analysieren, Reflektieren, provoziert zur seriösen Stellungnahme (in ganzen Sätzen mit Komma und Punkt), verleitet eben zur geistigen Teilnahme.
Auch die Zeitungsleser teilen sich in BILD- und SZ-FAZ-ZEIT-SPIEGEL-etc.-Leser auf. Im Printmedienbereich haben die rasenden Zeitgenossen (BILD kaufen, schnell überfliegen, ab in den Papierkorb) eindeutig die Nase vorne.
So ähnlich verhält es sich in unserer virtuellen Welt. Trotzdem glaube ich an die Zukunft des Blogs, der Homepage. Er/sie ist eben der geistige Überbau des Internets – und wird es bei entsprechender Qualität auch bleiben.
Mit freundlichem Gruß
Anton Potche
@pipi
ja sorry wie konnte ich das vergessen ;p
es gibt ja schon Aktive:
WHAT ARE EUROPEAN ALTERNATIVES TO GOOGLE AND FACEBOOK?
Digital Backyards | International Conference
October 18th-20th at Kunstquartier Bethanien | Berlin
http://berlinergazette.de/symposium/digital-backyards
AHOi
Tom
!
… p.s.
und natürlich noch die entsprechenden OS- Hardware-Lösungen
für ein unabhängiges dezentrales „LocalNet“:
http://start.freifunk.net
AHOi!
Viel Wahres dran, in der Tat. Und doch können Blogs auf Twitter etc. als Marketingmaßnahmen kaum verzichten…
Früher Tm… hihi, köstlich.
Ich bin dabei. Stellen wir uns mit unseren Mistgabeln und Fackeln gegen die Obrigkeit, stürmen wir die Bastille! Es ist Zeit für Aufstand:)
Von Hype lässt sich in Bezug auf Social Media nicht sprechen. Aber sprechen wir doch von Ebbe und Flut. Die Flut geht irgendwann zurück. Und dann pendelt sich der Wasserstand wieder bei „normal“ ein.
Denn immerhin gibt es eine Menge Suchende, die ihren Wissensdurst über Google stillen. Und da ergeben sich einfach noch eine Menge Möglichkeiten, seine sorgsam erstellten Informationen auch einer Leserschaft zu verfügung zu stellen!
Interessanter Beitrag, aber für meinen Geschmack ein bisschen blog-zentrisch. Das internet ist nicht Facebook, aber es ist auch nicht blogs, man kann Millionen Dinge damit machen. (Übrigens, was heute schon fast vergessen ist: Das internet ist auch nicht das WWW.)
Die Liste der services bringt Dinge durcheinander, die wesentlich verschieden sind. Der eine Aspekt ist: wems gehört und wie die Regeln sind. Facebook und Google+ und das Apple-Ecosystem sind walled gardens, gilden cages. Dagegen sind twitter und tumblr und blogger etc. zwar company-owned, aber relativ offen. Und dann gibts noch Grassroots-Versuche, verteilte Systeme, die aber ohne company backing naturgemäss schwerer zu unterhalten sind.
Der zweite Aspekt ist: Was ist die angemessene Kommunikationsform? Nicht jeder will und kann im Netz andauernd lange Texte lesen und kommentieren. Manchmal gehts eben auch darum, einfach nur Fundstücke mit Freunden zu teilen. Und dazu braucht es keinen eigenen Blog auf dem eigenen Server. Im Gegenteil, wenn jeder meint ständig so tiefe Gedanken zu haben dass er/sie ein eigenes Blog braucht, ist das eher ein Zeichen für Narzissmus; und wer soll das eigentlich alles lesen?! (Ich lese tagesschau.de um zu wissen was der mainstream denkt, NachDenkSeiten für die Wahrheit, und heise news für die Nerdbedürfnisse. That’s it.) Und nicht jeder post und die daran gehängten zweieinhalb Kommentare sind es wert, für die Nachwelt erhalten zu bleiben. Manchmal gehts einfach um die Kommunikation des Moments, und fertig.
Daher: soziale Netzwerke sind nicht das Problem. Walled gardens und gilden cages sind das Problem. Bei Google+ z.B. stört mich nicht, dass das Google gehört. Sondern dass es sehr restriktive policies gibt, keine Garantien seitens des Betreibers sondern fast totale Rechteaufgabe, keine brauchbare API so dass third party tools drauf zugreifen könnten usw.
Ich persönlich hasse Facebook, aber ich verstehe, dass die Leute trotz allem Müll nicht weg von Facebook wollen. Facebook erfüllt eine spezielle Funktion, ermöglicht eine bestimmte Art von Kommunikation, die weder durch Mail noch durch Blogs ersetzt werden kann. Was es braucht, ist nicht blogs & mail gegen soziale Netzwerke auszuspielen, sondern ein soziales Netzwerk, das offen ist. Diaspora* ist ein Versuch, der leider (noch?) nicht so toll gelaufen ist, aber es gibt eine Menge anderer. Aufgabe der Nerds jetzt ist es, das alternative soziale Netzwerk zu finden und ihm zum Erfolg zu verhelfen. Wenn ihr meint, der Kampf ginge darum das goldene Zeitalter der bloggerei zurückzuholen, dann habt ihr schon verloren.
Wie gut, dass ich keinen „Account“ bei Fiesbook habe und auch NIE einen haben werde!
Frank
Was ist eigentlich aus dem guten alten Foren geworden?
Die halfen dabei Kommentare und Themen zu organisieren. Wenn man sich heute austauscht, dann immer linear – wie auch diese lange Liste an Kommentaren zeigt die sich keiner durchliest.
Auch eine technische Entwicklung die man verbessern könnte.
Info für die Kommentar-Abos: Ich habe hier eine kleine Nachbearbeitung zum Text verfasst.
So schön.
So wahr und so sehr auf den Punkt.
Allerdings finde ich es auch schwer gerade heutzutage im Netz zu Veröffentlichen.
Ich will dieses Tor garnicht wirklich öffnen, aber das Thema leistungsschutzrecht ist allgegenwärtig und nicht klar genug ausdefiniert.
Was die verteilung der Diskussionen angeht, so wäre ein plugin denkbar das kommentare aus Facebook, Twitter und co auf den Blog holt und dort separiert (Kommentare auf FB / auf Twitter / etc)
Dann hätte man zumindest alles gebündelt.
Aber Grundsätzlich bin ich komplett bei dir, Twitter, Facebook, tumblr und wie sie alle heissen haben eine haltwertszeit von Stunden, höchstens Tagen und das ist sehr sehr schade.
Poah! :D Bester Blogpost, den ich seit Langem las. :)
Eine Technische Frage:
wie schaffst du es, die Trackbacks so übersichtlich in der Sidebar anzuzeigen? Händisch oder gibt es dafür ein WP Plugin?
Tolle Fundgrube jedenfalls!
Johnny Haeusler sieht das folgende Problem: Mit den Möglichkeiten des Social Network verlagert sich die öffentliche Kommunikation vom Internet in abgeschlossene Bereiche des Web und sie ist damit de facto nicht mehr öffentlich. Ausserdem wird diese Art von Kommunikation anders dokumentiert als im Web, die Verfallszeiten sind wesentlich kürzer.
Die Tatsache kann man bedauern und als kulturellen Verlust beklagen, aber man kann diese Situation nicht ändern. Das ist so. Punkt. Niemand hat eine Chance gegen die sozialen Netzwerke, denn sie befriedigen ja ganz elementare, Massen-Bedürfnisse. Diese Netzwerke haben eine andere Funktion als Blogs und sie funktionieren anders. Auch völlig logisch und selbstverständlich. Dass die Einträge dort bald nicht mehr verfügbar sind, ist charakteristisch für diese Medien. Twitter ist auch der absolut passende Begriff dafür: Es erwartet doch auch niemand, dass irgendwer das Gezwitscher aller Spatzen dieser Welt für die Ewigkeit konserviert! Alles ist weg, was im Web existiert, wenn der Strom ausgeht. Und er wird ausgehen. Das ist nur eine Frage der Zeit. Schon in 500.000 Jahren wird niemand mehr wissen, und niemanden wird es mehr interessieren, was heftig am 09. Januar 2013 in Deutschland digital diskutiert wurde. Und was sind 0,0005 Milliarden Jahre in der Evolution der Erde?
Niemand kann die Vergangenheit zurückerobern. Daraus wird nichts. Aber Johnny hat (ungewollt) auf ein Factum aufmerksam gemacht, das gravierend, aber so offensichtlich nicht ist: Er hat uns ins Bewusstsein geholt, wie relativ alles ist: Wir erreichen mit einem Blog eine bestimmte Gruppe von Menschen. Mit Twitter, Facebook und anderen Diensten kann man diese Gruppe erweitern. Aber was man auch unternimmt, es ist unmöglich, alle zu erreichen. Warum auch sollte man das wollen? Eine hoch interessante Frage …!
Diese Frage kann jeder nur für sich selbst beantworten. Johnny will auf Twitter und Facebook nicht verzichten. Ich benötige beispielsweise nicht eine Funktion, die mir ein soziales Netzwerk bietet. Zwitschern interessiert mich einfach nicht. Sogar die Kommentarfunktion habe ich, weil nutzlos, in meinem Web eliminiert. Wer will, kann mir jederzeit eine Mail schicken. Höchstens zehn solcher Mails erreichen mich jährlich. Jede zweite davon aber ist wirklich interessant. Das ist die Realität und das ist OK. Ich verfolge auch keine Mission. Mir ist klar, dass ich weder die Welt ändern, noch Spuren hinterlassen werde. Aber ich mache mir Gedanken, weil ich einen Kopf mit Inhalt habe. Und dabei lasse ich mir über die Schulter gucken. Mehr nicht. Mir reicht (im Alter und weise geworden), gewollt und gekonnt zu haben …
Ich sehe aber für 2013 eine wirkliche Gefahr für alle Blogger aufziehen: Das Leistungsschutzrecht bedroht ganz akut das freie Internet. Sobald das Urheberrecht enger gefasst ist, wird jedes Zitieren, jeder Link und jedes fremde Bild zum existentiellen Risiko. Der Blogger haftet mit seinem Privateigentum und er ist spätestens dann den Abmahnern hilflos ausgeliefert. DAS würde das Web völlig verändern! Hier bin ich mit Johnny einer Meinung: Das könnte der Todesstoss für das freie Internet werden!
Deshalb: Nicht jammern und klagen, sondern alle Kraft gegen das Leistunsschutzrecht!
Und Danke an Johnny Haeusler & Spreeblick!
Man kann ganz einfach anfangen: Alle Verbindungen zu Facebook und ähnlichen Diensten im eigenen Blog kappen. Denn nicht zuletzt damit sammelt Facebook ordentlich Daten und wer sowieso bei Spreeblick vorbeikommt, braucht keinen Hinweis auf Facebook. Umgekehrt ist Facebook nach wie dafür gut, dort auf einen Artikel aufmerksam zu machen.
Dann ist mir im Dezember selbst noch etwas eingefallen, was zunächst aus der Not geboren war: Ich dachte, ich hätte irgendwie keine vernünftigen Themen für das 2012 gehabt bis auf ein paar persönliche Erlebnisse. Dann habe ich bei meiner Facebook-Zeitleiste nachgelesen, was ich dort so alles im ablaufenden Jahr veröffentlicht habe – und siehe da: Da waren sie, die guten Themen! Es musste nur noch einmal vernünftig aufbereitet werden, also mit einem längeren Text versehen, als ich ihn begleitend bei Facebook veröffentlicht hatte. Auf die Weise gehe ich sicher, dass nicht eines Tages alles im Nirwana verschwindet, nur weil Facebook den Bach runtergeht (habe das schon mit einigen anderen Plattformen seit 1999 so erlebt).
Nun ja. Kurz nachgedacht und dann weiter so… Das geht wohl allen so. Mit Apellen kann man es nicht ändern. Die Welt ändert sich und im Netz schneller als man verkraften kann. Man muss damit zurechtkommen.
Grüße!
In vielem stimme ich zu, genau diese Gedanken haben mich zum Ausstieg aus facebook bewogen und das bloggen begonnen. In meinem Blog erkenne ich mich viel besser wieder, als in dem Grundrauschen von Facebook.
Schade, dass viele heute die Unabhängigkeit einer EMail (vielleicht sogar verschlüsselt) oder den Wert eines Links auf eine Originalquelle nicht mehr schätzen.
Stimme voll zu. Allerdings hat Otto-Normalcoder keine Chance mehr. Früher hat ein wenig Hmtl und Content gereicht, um zu Besucher zu haben. Traffic kam von Verlinkungen, Katalogen und – klar – Suchmaschinen.
Heute geht ohne externem CSS, jQuery-lastigem Design, Brand-Signalen etc. nichts mehr (keine Sichtbarkeit, keine User). Und Google ist nahezu die einzige Trafficquelle.
Leute, die heute noch in der Lage sind, sichtbare, „Google“-konforme Websites zu bauen, können das nicht mehr nebenbei tun, sondern gehören der Berufsgruppe der professionellen Webdesigner an.
Der alte „Webmaster“ von einst, Screen- und Webdesigner sowie Content Curator in einer Person, hat keine Chance mehr.
Ich glaube, dass die Zurückeroberung in Feierabendprojekten vielleicht Achtungserfolge erzielen kann. Zu komplex sind Produktmanagement, Entwicklung, Marketing.
Wenn man sieht, welcher Aufwand heute schon hinter Open Source Projekten wie Typo3 Neos oder Diaspora stehen muss, ist man noch weniger optimistisch.
Vielleicht ist ein anderer Ansatz interessanter: Unabhängiger von Google werden. Suchmaschinen sind toll, aber es sollte mehr starke Trafficquellen geben und ideal wäre, wenn man es schaffen kann, durch andere Mechanismen auf sich aufmerksam zu machen.
Ein gutes Beispiel dafür war, wie ich finde, der breite Launch von Dropbox. Dropbox lebt nicht durch die Suchmaschinensichtbarkeit, sondern durch Recommendations. So etwas könnte ein Ansatz für ein neues Prinzip sein.
Hi Johnny,
sehr spannender Artikel, der hoffentlich nicht schnell in den Untiefen des Netz bzw. der Köpfe der Menschen die Ihn lesen verschwinden wird.
Mehr davon
Mario
Einen Dank an Kay, der den Link in seine Timeline setzte und mir damit ins Gedächtnis rief, was von mir in letzter Zeit zu wenig Aufmerksamkeit erhielt.
Ich ertappte mich auch dabei, meinen Blog und alle damit verbundenen Aktivitäten 2012 nahezu auf Eis gelegt zu haben. Da ich aber Ende 2012 eh schon sehr unzufrieden mit der Gesamtsituation geworden bin, danke ich für diesen anstoßenden Blogbeitrag. Nun bin ich motiviert genug Dinge zu ändern, die geändert werden müssen :)
„vielleicht sogar Rating- oder “Like”-Systeme, die Blog-System-übergreifend funktionieren“
Genau das erzeugt aber wieder einen zentralen Ansatz. Disqus machts ja vor. Und jedes System, das dezentral einen Service umsetzen soll, wird früh Spam- und Sicherheitsprobleme generieren. Schließlich geht es dann um das Einbinden von Fremdfunktionalität, das ein Browser – wenn nicht explizit – aus gutem Grund unterbindet.
Thematisch bin ich voll bei Dir, Sascha Lobo hatte ja kürzlich etwas sehr ähnliches gesagt.
PS: Grundlegen herrscht heute auch ein anderes Paradigma: „Früher“ hat der Blogger vielleicht vornehmlich gepostet, um etwas zu sagen, was im Idealfall noch niemand sonst gesagt hat. Erfreulicher Bonus war dann, wenn das (viele) auch gelesen haben. Heute herrscht eher die Umkehr: Viele „hauptberuflichen“ Blogger haben nur noch ihr Stammpublikum zu bedienen. Was ja bspw. auch Paralleldebatten wie die ewige Duplizierung banalster Themen, bspw. in gängigen Tech-Blogs zeigen.
Nun ist Senden in den luftleeren Raum auch kaum besonders sinnvoll. Aber Dienste wie Twitter und Facebook haben das Prinzip der Fans und Freunde halt überkultiviert und Autoren mental abhängig vom Zuspruch ihrer Fangemeinde gemacht. Das gilt es vielleicht auch wieder abzubauen, um wieder eine echte Motivation für Autoren zu schaffen. Und Burnouts und Komplettausfällen (ich sag nur J. Vielmeier) zuvorzukommen.
Vielen Dank für diesen genialen Artikel. Ich habe auch schon oft über diese Vereinnahmung aller Inhalte nachgedacht, hätte es aber nicht so treffend formulieren können.
Diesen Artikel werde ich definitiv verlinken und bookmarken.
So, habe mal deinen Artikel in die Tat umgesetzt und führe nun seit einigen Wochen den Webfriday durch, der jeden Freitag über neue und interessante Links im Web informiert.
Hoffe dadurch, das Web wieder etwas „zurückgewinnen“ zu können.
Wer Interesse hat, kann ja mal beim WebFriday vorbeischauen:
http://netz-meinung.de/category/webfriday/
Danke für die gute Analyse! Ich muss gestehen, dass auch ich über Twitter darauf gestoßen bin…
Vielen Dank für diesen inspirierenden Artikel. Ich möchte auch wieder bloggen und habe nun endlich damit begonnen. Und auch ich werde es einfach probieren, ohne soziale Netzwerke meine Leserschaft zu finden. Natürlich auch, indem ich wieder mehr kommentiere. Back to the roots halt…
Deswegen nochmal danke!
Ich blogge mit dem Autorenblog seit über zehn Jahren und habe die Entwicklung „weg vom Blog“ schon oft bedauert.
Ich habe mich anlässlich dieses wunderbaren Artikels erneut damit beschäftigt:
http://treffpunkt-twitter.writingwoman.de/index.php/twitterblog/blogging/social-media-in-die-blogs/
Lieben Gruß und keep on blogging!
Petra
Obwohl ich erst seit einem Jahr blogge, bei Twitter und co. aber teilweise schon viel länger bin, sind dies wirklich gute Denkanstöße! Artikel wie diese sind es, die das Internet wirklich wertvoll machen, nicht irgendwelche hingeschmissenen Text- und Gedankenfetzen die mal eben in die Welt hinausposaunt werden! Vielen Dank und liebe Grüße von der Lahn an die Spree!
Jörg
Recht hast du. Ich habe selbst erschreckt festgestellt, wie bei mir selbst dieser Prozess abgelaufen ist.
Danke für den Denkanstoß!
nice information
thanks For Sharing
Das muss einen von der Nutzung ja nicht abhalten, sollte aber dazu führen, dass man sich die Angabe seiner wirklichen Daten spart. Damit wird dann auch das Monetarisierungsmodell der der Anbieter empfindlich gestört: Keine Rechte – kein Geld.
Auch nach zwei Monaten noch ein Thema, über das sich unendlich lang diskutieren lässt. Und als Blog-Neuling, ja, hat mich der Artikel optimistisch gestimmt. Und dann hab ich mal versucht, mich hier in dieser riesigen großen Szene zu bewegen. Ui, schwer. Mal hier und da einen Kommentar gepostet. Vielleicht hat ja einer auch mal ein Stück von mir gelesen. Wir sehen bei WP ja die Zugriffe. Immerhin ist das schon mehr als ein Like-Button bei Facebook, der manchmal schneller gedrückt ist als ich das Teil poste. Komisch, gell? Die liken das ohne es zu lesen. Das ist nu auch nicht Sinn der Sache. Aber viel lieber hätte ich Kommentare oder Reaktionen. Wie die vielen anderen, die sich aufmachen, die sich trauen, ihr Zeug rauszuhauen. Hier in den Kommentaren habe ich einiges gelesen, was mir bekannt vorkommt, also bin ich mit meiner Ratlosigkeit nicht alleine.
http://floetenfrosch.wordpress.com/2013/01/18/der-frosch-brutet/
Als ich den Beitrag von Jürgen Domian bei Facebook gelesen habe, musst ich sofort an deinen Artikel denken. http://www.facebook.com/Domian.Juergen/posts/466265690110405
Um so weniger verstehe ich nicht warum er nicht ein Blog betreibt.
Das wäre doch mal ein erster Schritt, das Netz zurück zu erobern.
Gleichzeitig bin ich entsetzt wie stark eine Zensur bei Facebook betrieben wird.
Seht guter Artikel! Spricht mir voll aus dem Herzen. Wer ist schon Facebook und Co, eigentlich niemand.
Wir blogger sollten wirklich miteineender arbeiten.
Also wenn was dran ist, Anfrage genügt.
Hallo und guten Morgen,
ich möchte mich denen, die dieses Zerfasern bedauern, anschließen – genau deshalb wollte ich in sozialen Netzwerken nicht aktiv sein, weshalb ich weder twittere noch bei Facebook Mitglied bin. Seit kurzem blogge ich selbst auch ein bißchen, aber hauptsächlich für mich selbst als virtuelles Tagebuch, das ich unregelmäßig führe, bei einem Anbieter weitab von Google oder WordPress. Das Sich-Ausgeschlossen-Fühlen erlebe ich aber kurioserweise selbst schon in der Bloggerwelt, und zwar aus folgendem Grund:
Ich lese auch sehr gerne Blogs, die bei „blogger“ oder „wordpress“ zu Hause sind. Leider aber musste ich in letzter Zeit feststellen, dass ich Beiträge in den meisten von mir gelesenen Blogs inzwischen kaum noch kommentieren kann, weil ich weder über ein wordpress- oder ein Google-Profil oder ähnliches verfüge und die Profile der Blogger und Bloggerinnen keine andere Option zulassen. Mit Name/URL zu kommentieren ist schier unmöglich geworden. Begründet wird diese Handhabung damit, dass man sich so vor Spamattacken schützen kann und es seinen Lesern nicht zumuten möchte, einen umständlichen und kaum lesbaren Code einzutippen, bevor man den Kommentar absenden kann. Also müsste ich streng genommen dort auch einen Blog führen – aber die „Blogger“-Blogs, eigentlich „blogspot“-Blogs, sind unter dem Dach von Google angesiedelt, und ich möchte nicht extra dafür ein Google-account anlegen (da könnte ich mich ja gleich bei Facebook registrieren).
Eigentlich findet dieses Ausschließen doch auch schon in der Bloggerwelt statt, oder liege ich mit meiner Einschätzung so falsch?
Nachdenkliche Grüße von Ulrike
PS: wie ich sehe, macht das der Hoster, auf dem mein Blog zu Hause ist, das gleiche, um sich vor Spam zu schützen – ich möchte den Passus oben nicht als Kritik oder Maßregelung verstanden wissen, sondern nur als einen Gedanken, der mir zum Thema „Aussperren“ oder „Paralleluniversum“ eingefallen ist. Da ich mit dem Bloggen noch keine große Erfahrung habe, bitte ich darum, mir eventuell seltsam erscheinende Kommentare nachzusehen.
Waren es nicht die Hipster-Blogger, mit stolz geschwellter Brust und iPhone, die uns diese ganzen Social-Media-Dienste angepriesen haben – als glückseligikeitspendende Heilsbringer der modernen vernetzten Welt.
Und jetzt genau hier an dieser Stelle Mimimi?
Die Maßstäbe sind auch andere. Ich zum Beispiel schätze jedes Blog, wo ich noch ohne Facebook (Wahlweise Twitter/Google/andre große OpenID-Anbieter) Account kommentieren kann. Hier ist super, bei anderen ist gleich disqus nötig. Da laden fremde Scripte, da wird ein Account mit dem alles mögliche querverlinkt ist verlangt, ein Login ist nötig. Ich verstehe nicht, warum jemand das besser findet als einfach ein Kommentarfeld.
Ein Schritt den ich jedesmal noch komisch finde, den aber jede Blogsoftware die man so kennt fordert: Kommentieren nur mit E-Mail. Die E-Mailadresse wird in keiner Form überprüft, wer Benachrichtigung bei neuen Kommentaren aktiviert (optional ja durchaus ein gutes Feature) kann damit theoretisch fremde Leute vollspammen, trotzdem wird eine E-Mail-Adresse als Pflichtfeld verlangt.
Ich weiß nicht mehr wo, aber vor kurzem bin ich einmal über ein Blog gestolpert, dort war sogar der Name freiwillig. Trug man nichts ein, stand dort nur etwas wie „ein Besucher meint“.
Das ist einer der Punkte, wo eine private Seite gegenüber den großen Privacy-Feinden punkten kann.
Optional sollte natürlich eine Querverlinkung möglich sein, die entsprechenden Standards wie Trackbacks gibt es, auch RSS muss kein Hexenwerk sein. Vielleicht gibt es hier zu viel Auswahl bei den Readern, Google Reader war da sicher für viele die sich nicht viele Gedanken machen wollten eine gute Wahl. Vielleicht könnte ja Firefox einen brauchbaren Reader per Default einbauen statt irgendwelcher APIs um Facebook einbinden zu können. Oder zusätzlich, wenn die Nutzer eben Facebook auch haben wollen.
E-Mail-Benachrichtigungen anbieten ist auch gut, es könnte aber gerne auch große nicht (zu) kommerzielle Portale geben, die RSS in E-Mails umwandeln, und einem zum Beispiel einmal täglich gebündelt die neuen Nachrichten schicken.
Bei Kommunikation, wie Facebook und Google sie anbieten und sie anscheinend geschätzt wird, würde es mal zeit für einen Standard wie das dezentral umsetzbar ist. Persönlich halte ich XMPP für sinnvoll, Ansätze gibt es zum Beispiel mit Buddycloud. Die Software scheint mir nicht fertig und auch nur Teile abzudecken, aber es ist ein guter Ansatz, und Jabber-Server funktionieren genauso verteilt wie E-Mail es tut. An dieser Stelle sollten noch viel mehr der XEPs die zum Beispiel spezifzieren wie Nachrichten (im Sinne von Blog-Einträge, Facebook-Feeds) auf dem Jabber-Server gespeichert werden können umgesetzt werden auf dem Server, angeboten werden (ja, das kostet Speicherplatz, Traffic und eventuell Rechenzeit), und in Clients so implementiert werden, dass das Interface wirklich hübsch ist. Hier könnten auch die Desktopclients und Apps punkten, die es besser interpretieren können mit kürzeren Ladezeiten als die Webinterfaces bei Facebook und Co es tun.
Vielleicht sollte jeder mit der Aufmerksamkeitsmaximierung seiner eigenen Aktivitäten selbstkritischer umgehen. Andy Warhol propagierte im vordigitalen Zeitalter noch für jeden die Viertelstunde Berühmtheit. In Zeiten von Web 3.0 scheint es so, dass die Masse an Menschen sich am liebsten täglich im Narzismus sielen möchte. Diese pure Selbstüberschätzung macht das Erfolgsrezept von Facebook, Twitter und Konsorten aus. Und der CIA gab über eine seiner Investmenttöchter erst die Vorfinanzierung, damit Facebook mit Millionenaufwand wachsen konnte. Schreibt man diese Tatsache, wird man nur noch angerüffelt, denn die Quellen hierzu verschwinden mehr und mehr. Die totale Deprivatisierung ist jedoch Fakt.
Du schreibst, aus Faulheit und weil es schnell geht, nutzt Du Facebook, Twitter etc.? Ich schätze 90% derartiger Postings als Informationsmüll – wenn ich mir die Zeit dafür spare, habe ich Muße um eigene Websites zu pflegen. Ja, sogar lesenswerte Mails an reale Freunde zu schicken.
Ich will mir keine Sozialisation vorstellen, in der nur jeder soweit denkt wie er scheisst. Das Web ist die Chance der Horizonterweiterung. Aber es ist wie im realen Leben: Menschen sind Herdentiere und zu eitel. Oder gar erschreckend dumm – wie soll man es sonst bezeichnen, wenn man seine Passworte für Mailaccounts treudoof z.B. bei Facebook eingibt, die dann alle Kontaktdaten „importieren“?
Es ist wie im Reallife: 20% der Menschen mögen es sein, die offen für Neues sind. Und genau diese open minded Zielgruppen sind die erfreulichen Surfer, die special interest Seiten, Blogs und kunstvolle Websites gerne frequentieren, statt in Monokulturen und proprietären Scheinwelten zu verdorren.
Die totale Deprivatisierung des Intimlebens via Web 3.0 züchtet medial verkrüppelte Charaktere. Wer darum weiss, der klopft seine Accounts bei den paar internationalen Oligopolisten in die Tonne – oder war nie dabei.
Gerade wird ja die nächste Sau durchs virtuelle Dorf getrieben und euphemistisch Cloud genannt. Der Nichtnachdenker-Mensch soll seine Datenfluten doch bittschön allverfügbar bei kommerziellen Anbietern ablegen. Eine eigene Domain und reichlich Webspace zum Daten spiegeln kann sich jeder für ein paar Euro im Jahr leisten. Das Image von ipad, ipod wird leider nur langsam als i fake begriffen.
Definitiv wird das Web 4.0 wegen diesen Misständen kommen – und die Hure der Kommerzialisierung und Massenverblödung wird wieder locken. Und so weiter und so . . . .
Der gesammte Artikel und seine kommentare sind eine ekelerregend antisemitsiche brauen Soße! Ist doch wohl kein Zufall das ihr besonders Unternehmen angreift die angeblich in jüdischem Besitz sind, und der Kommentar von Mario Falcke ist ja wohl das hinterlezte. Und euch führen sie beim Störungsmelder als Partner auf! Ihr seid schlimmere Störer als die Nazis wenn ihr legitime Interessen verleumdet. widerlich!
Hey,
inzwischen gibt bei COPY.com (von Barracuda Networks!) mit diesem Link satte 20GB gratis:
https://copy.com?r=aeFLPW
Mehr Speicher, mehr Funktionen und beliebige Ordner können zur Synchronisation ausgewählt werden. Apps für Windows, Linux, iOS und Android sind selbstverständlich ebenfalls kostenlos.
Schau am besten mal vorbei! – Ist meiner Meinung nach wesentlich schneller als Dropbox und so kann man sich die Arbeit sparen, den Speicher auf mühsame Art und Weise zu erweitern.
SU
WX
Thanks for sharing the interesting post
der denkanstoß ist lieb gemeint, nur wird er sich nicht durchsetzen, da der mensch einfach faul und gemütlich geworden ist.
80% der jungen generation sind nicht technikaffin, obwohl das immer wieder behauptet wird. 80% der jungen generation können weder nen PC zerlegen und wieder zusammenbauen noch kennen sie sich halbwegs mit coding oder betriebsystemen aus. Sie kaufen sich einen PC vom discounter wo alles vorinstallliert ist machen den brwoser auf und gehen auf die, auch von dir erwähnten seiten, facebbok, twitter und co. und kommunizieren dort direkt mit ihren freunden verwandten und bekannten.
was mit den daten, die sie dadurch verursachen, passiert ist ihnen meist komplett egal… (siehe snowden skandal mit der NSA usw.)
Sehr guter Artikel! Bin dabei!
rouven,
dieses peinliche betteln um klicks durch kommentieren eines fast zwei jahre alten artikels ist dir nicht unangenehm???? weia, das ist so was von peinlich …
@#818502: Ich lösche täglich ca. 12 kommerzielle Links aus Kommentaren unter alten Artikeln, sehr nervig … danke für den Hinweis, manchmal checke ich nicht jeden URL.
Hallo, heißes thema, auch wenn der beitrag schon älter ist und echt eine informative seite, werde mich mal nen bischen durch klicken ! p.s. die head grafik ist sehr gelungen…gz :)
Hallo, heißes thema, auch wenn der beitrag schon älter ist und echt eine informative seite, werde mich mal nen bischen durch klicken ! p.s. die head grafik ist sehr gelungen…gz :)
sorry doppelklick
Was ist denn eigentlich hier draus geworden?
NIce articel. We love it!
dieses peinliche betteln um klicks durch kommentieren eines fast zwei jahre alten artikels ist dir nicht unangenehm????
Sehr guter Artikel!
Seht guter Artikel! Spricht mir voll aus dem Herzen. Wer ist schon Facebook und Co, eigentlich niemand.
Hallo,
hatte schon einige Deja Vu Erlebnisse bezüglich des Themas in diesem Artikel und bin über eine Suchmaschine hierher gekommen. Auch wenn schon älter immer noch hochaktuell und diese genannten Firmen nehmen uns sogar die Meinung weg, wenn sie gewissen geschäftlichen Interessen im Wege stehen. Das kann auf keinen Fall hingenommen werden, im Sinne einer freien quelloffenen Software. Man muß sich natürlich wieder etwas mehr anstrengen, so wie früher als ich ganz ganz früh angefangen haben mich mit Html rumzuschlagen. Es war hart aber es hat sich gelohnt, wenn man die Besucherzahlen im Nachhinein gesehen hat. Heutzutage wird man auch wenn man einen tollen Artikel über ein Thema geschrieben hat der aber gewissen Interessengruppen nicht in den Kram passt einfach gelöscht. Und das darf auf keine Fall sein, denn letztlich müssen die Nutzer über den Wert eines Beitrages im Internet entscheiden und nicht irgendwelche Interessensgruppen. Das haben wir ja schon in den Parlamenten und genau deswegen, müssen wir uns das Internet wieder von Google, YouTube, Facebook und Anderen wiederholen. Die Coder und die Gemeinschaft sind mal wieder gefordert zusammenzuarbeiten, denn ich will wieder mein eigenes freies Login System damit Nutzer die auch nur zufällig vorbeikommen ihre Meinung sagen können. Und möglichst ein quelloffenes Log System das man standartisiert und das man wie zum Beispiel Php/Mysql (Joomla) überall nutzen kann. Anregungen und Links zu dem Thema herzliche willkommen, es gibt auch auf jeden Fall Feedback wenn ich entsprechende Erfahrungen mit einem System mache. Nur mit Zusammenarbeit können wir uns das Web wieder zurückholen. Geschieht das nicht ist das Web bald genauso langweilig wie heutzutage normales Fernsehen und Radio. Da wird ja auch nur das gesendet was im Interesse von bestimmten Firmen ist.
Grüße
Wolfgang
Sehr wichtig Artikel
Drogen einfach und schnell bestellen, überzeugen Sie sich selbst!