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Update: Protest neben Jack-Wolfskin-Website, Chef meldet sich beim Werbeblogger [Update]

Update

Das Abmahn-Debakel, dass sich in den letzten Tagen zu einem echten PR-Desaster für Jack Wolfskin entwickelt hat, geht in die nächste Runde, denn durch ein Web-Tool formiert sich gerade weiterer Protest gegen das Vorgehen des Unternehmens gegen Handarbeitsanbieter und andere. Und zwar — über Umwege — direkt neben der Homepage von Jack Wolfskin.

Google Sidewiki nennt sich das Werkzeug, dass es Benutzern des beliebten und empfehlenswerten Firefox-Browsers (und für Benutzer des etwas weniger beliebten und nicht so empfehlenswerten Internet Explorers) nach Installation erlaubt, Kommentare und weiterführende Links zu einer Website in einer gesonderten Seitenleiste zu hinterlassen und die Kommentare anderer Nutzer zu lesen und zu bewerten. Derzeit gibt es erst eine handvoll Kommentare zu Jack Wolfskin, darunter ist jedoch kein einziger, der die Abmahnungen unerwähnt lässt. [via]

Desweiteren hat sich der Chef des Unternehmens, Manfred Hell, mit Ralf Schwartz (dem Autor des Werbeblogger-Artikels, der die Sache an die Öffentlichkeit brachte) in Verbindung gesetzt. Und zeigt sich wenig beeindruckt. Ganz im Gegensatz zu Ralf Schwartz, der nach seinem einstündigen Gespräch mit Manfred Hell beim Werbeblogger niederschreibt, was „uns“ der Jack-Wolfskin-CEO „mitteilen wollte“, der „am Montag zum ersten Male wieder im Office“ sein wird und „natürlich längst in sein Unternehmen hineingebrieft“ hat.

Ähem.

Also.

Ich finde die ganze Geschichte schade, denn ich besitze zwar kein Jack-Wolfskin-Kleidungsstück, aber ich hielt die Firma bisher ohne nähere Recherche für okay-ish. Ich weiß außerdem, dass sich in größeren Unternehmen Eigendynamiken entwickeln können, die zu Fehlern führen. Und dass Markenrecht eine komplizierte und nervige Sache ist, denn als Markenrechtsinhaber ist man durchaus dazu verpflichtet, auf Verletzungen zu achten und diese anzuzeigen, selbst, wenn es um einen Pfotenabdruck geht.

Aber: Dies gilt im Zusammenhang mit Unternehmungen, die mit der des Rechtsinhabers identisch oder ihr sehr ähnlich sind.

Während es also wahrscheinlich einige Menschen vielleicht nachvollziehen könnten, wenn Jack Wolfskin trotz der generellen Absurdität des Schutzes eines Pfotenabdrucks andere Outdoor-Klamotten-Hersteller abmahnen würde, die ein solches Logo benutzen um damit den Anschein zu erwecken, sie wären Jack Wolfskin, fehlt für das Vorgehen der Wolfskin-Anwälte gegen Leute, die Handarbeiten vertreiben, bei mir weiterhin jegliches Verständnis. Das Markenrecht soll Unternehmen vor Trittbrettfahrern bewahren und nicht dafür sorgen, dass niemand anderes mehr ein ähnliches Signet benutzt.

In der Theorie. Die völlig anders aussehende Praxis beobachten wir gerade. Und diese Praxis liegt — da kann der CEO noch so viel „hineinbriefen“ und erst Montag wieder im „Office“ sein — in der Hand und Macht des Chefs und sie wird vor allem nicht erst seit gestern betrieben, sondern seit Jahren. Ein einziger Anruf genügt, um den ganzen Bullshit vorerst zu stoppen, wenigstens auf Pause zu stellen, den Betroffenen eine Hand zu reichen, wenn man das wirklich wollte. Nichts davon ist anscheinend passiert, stattdessen spricht man eine Stunde lang mit der Quelle des Protestes, die sich nun auf das persönliche Kennenlernen freut und plötzlich findet, dass der Mann „Zeit verdient“ hat. Zeit wofür? Statt eine Stunde lang unbeeindruckt zu sein hätte das „Mastermind“ vielleicht ja auch seine Anwälte zurückpfeifen können!?

Okay: Es ist zu leicht, bei solchen Themen emotional zu reagieren und das wäre tatsächlich ein Fehler. Doch ich fänd es sehr interessant zu sehen, wie Manfred Hell seine Emotionslosigkeit denjenigen erklärt, für die ein 1.000-Euro-Schock von einem Anwalt schlaflose Nächte und akute Existenzsorgen bedeutet.

Wahrscheinlich ist Herr Hell ein netter Kerl. Wahrscheinlich ist Jack Wolfskin im Grunde okay-ish. Und ebenso wahrscheinlich weiß Manfred Hell, wie er Ralf Schwartz ansprechen muss, um die Stimmung zu wenden. Ich kenne Ralf Schwarz nicht, der sicher auch ein netter Mensch ist, und ich habe keine Ahnung, warum er offenbar nur für die Jack-Wolfskin-Story Gastblogger beim Werbeblogger wurde (ich vermute einfach freundschaftliche Verbundenheit und/ oder Zufall), aber wenn ich mir den — Entschuldigung — esoterischen Marketing-Kram von Ralf Schwarz durchlese, dann kann ich mir ganz gut vorstellen, wie das Gespräch zwischen den beiden abgelaufen ist. Du.

Fast jedes der nicht allzuvielen Unternehmen, über die ich in den letzten Jahren „kritisch“ geschrieben habe, hat mich kontaktiert und zu einem Treffen und persönlichen Kennenlernen eingeladen. Jamba wollte mir damals „mal die tollen Büros zeigen“ und wie sie „so arbeiten“. Ich habe das abgelehnt mit der Begründung, dass mich das Unternehmen nicht von innen, sondern von außen interessiert. Dabei ist es grundsätzlich natürlich völlig okay, miteinander zu reden, sich in die Augen zu sehen, eventuelle Missverständnisse zu klären und wenn ich den Eindruck habe, ich könnte ein Fünkchen Gehör finden und vielleicht sogar etwas bewirken, rede ich lieber mit Leuten als dass ich sie ignoriere; ich halte keinen Menschen für den Satan, nur weil er Geschäftsführer eines großen Unternehmens ist, ich gestehe jedem Patzer zu und diese muss man natürlich auch vergeben können.

Doch Tatsachen bleiben Tatsachen, und Tatsache ist derzeit, dass Jack Wolfskin als Mega-Unternehmen kleine Anbieter von Handarbeiten abmahnt. Dies gilt es zunächst zu erklären und zu stoppen. Danach hat man immer noch alle Zeit der Welt für nette, unbeeindruckte Gespräche.

78 Kommentare

  1. 01

    Ich habe das abgelehnt mit der Begründung, dass mich das Unternehmen nicht von innen, sondern von außen interessiert.

    Diese Begründung ist mir übrigens äußerst sympathisch: Lieber gründlich von außen als flüchtig von innen betrachten.

  2. 02
    ganzunten

    Ich bewundere deine Ausgeglichenheit und Fairness. Ehrlich! Für mich sind solche Fälle immer schnell erledigt. Große Unternehmen bekommen von mir als Kunde keine zweite Chance. Sie haben schließlich gutbezahlte Strategen. Wenn die solche Fehler machen: Pech gehabt! Aber das nützt den Beschuldigten natürlich erstmal wenig…

  3. 03

    Immer wenn ich so hanebüchene Klagsgründe wie („Pfote haben wir uns schützen lassen und deshalb darf Oma nicht mehr eine Pfote häkeln“) frage ich mich, warum es keine Art soziale Rechtschutzversicherung gibt, die es von derartigen Klagen Betroffenen ermöglichen würde, auf überteuerte Anwaltsbriefe ein „Sehe ich Ihrer Klage mit Gelassenheit entgegen“ zu antworten.

    Und die Anwälte dieser Rechtsschutzversicherung wären dann auch von der ungut agressiven Art und Weise, die schnell mal mit Gegenklagen bei der Hand sind.

  4. 04
    ganzunten

    @#734699: Oder noch einfacher: Wieso kann sich Jack Wolfskin überhaupt eine Pfote als Marke schützen lassen? Oder Apple den Apfel? (Die spielen ja des öfteren genau das selbe Spiel)

  5. 05
    Peter

    Danke für diesen Artikel. Trifft präzis auf den Punkt. Manfred Hell wollte mit dem Telefonat vor allem Zeit gewinnen und den Blogger „umdrehen“ ohne irgendwelche Zugeständnisse machen zu müssen. So wie es aussieht ist ihm das sogar teilweise gelungen. Ich empfehle allen Beteiligten, sich nicht einlullen zu lassen und zu handeln, solange die Kacke noch am Dampfen ist. Nachher ist es zu spät.

  6. 06

    Word. Da stimme ich zu. Solange jack wolfskin die existenz von handarbeitsmuddies zerstört braucht man nicht mit dem chef zu reden. Warum auch? Ein gepräch ist keine änderung in der sache, jack wolfskin muss etwas tun, nicht nur reden.

  7. 07

    Da zeigt sich mal wieder, dass der äußere Schein oftmals trügt. Schade. Aber ich werde in Zukunft auch gänzlich auf Jack Wolfskin verzichten. Ich bin der gleichen Meinung wie ganzunten. Wenn solch große Unternehmen solche Fehler begehen und sich daraufhin dann auch noch so verhalten wie in diesem Fall, sind sie wohl sehr uneinsichtig und dann haben sie es-meiner Meinung nach- nicht verdient, weiterhin unterstützt zu werden. Fehler macht jeder, das steht wohl außer Frage, aber dann doch bitte versuchen, alles so schnell wie möglich wieder hinbiegen! Oder es zumindest versuchen!

  8. 08
    Sgt. Kabukiman

    Ich frage mich, weshalb sich speziell an diesem Beispiel abstrusen Marken“schutzes“ auf einmal so die Gemüter erhitzen- denn wenn ich mich recht erinnere, feiert beispielsweise die Firma o2 fröhliche Prozessorgien gegen Hersteller von Beatmungsgeräten, was ich persönlich mindestens ebenso abwegig (und ärgerlich) finde.
    Naja, just my 2 cents…

  9. 09

    @#734725: Wohl wahr. Ich schätze, dass man sich mit albernen Abmahnungen den ganzen Tag beschäftigen könnte. Habe aber keine Ahnung, was aus dem vier Jahre alten Fall, den du beschreibst, geworden ist. Weißt du mehr?

  10. 10

    @#734725: Weil es doch nochmal eine andere Dimension hat, wenn ein Konzern gegen Bastelarbeitenverkäufer, die ihren Kram auf einer Bastelarbeitenverkaufsplattform in Stückzahlen von so ungefähr 3 anbieten, als wenn ein Konzern gegen einen Mittelständler vorgeht. Beides ist abstrus, ja, aber nur eins davon unverschämt.

  11. 11
    Totti

    Ich finde dieses Verhalten auch nicht gerade professionell. Denn solche Abmahnwellen können einem Unternehmen sehr schaden, wie man an der Ressonanz sieht. Das sich Firmen schützen müssen ist mehr als O.K., es kommt aber immer darauf an wie. Und hier wurde wohl das Prinzip der Keule anstelle der Diplomatie verwendet. Komisch finde ich auch das hier nicht von Jack Wolfskin entsprechend versucht wird etwas gegen diesen Imageverlust gegenzuwirken. Da scheint die PR Abteilung den Outdoorgedanken aber extrem auszuleben …

  12. 12

    @Johnny Es ist natürlich superschade, dass JW sich nicht gleich durchringen konnte, den Schalter auf STOP zu legen und direkt (auch) bei den Dawanda-Damen zu signalisieren, dass sie definitv wieder ruhig schlafen können. Ist doch klar, dass das von uns auch „überbracht“ wurde als Botschaft.
    Aber: Die Fristen bezgl. der Abmahnung laufen formal erst am 27-29.10 aus. Vorher kommt nun dieses Gespräch. Wir tun, was wir können und sehen angesichts des erheblichen medialen Drucks, der noch weiter ansteigt (TV, Print) keinen Grund, dieses Gespräch durch einen allzu bissigen, zweifelnden Kommentar unsererseits in dieser Phase athmosphärisch vorher zu stören.

    Wenn JW sich nach diesem Montag nicht bewegen sollte (was ich eher nicht glaube), dann kann man und wir ja wieder ordentlich Dampf machen.
    Nachvollziehbar?
    P.S.: Die Geschichte, wie das mit Ralf und dem Werbeblogger zustande kam, habe ich gestern auf der Twittnite in HH erzählt. Die Geschichte kommt auch noch im Werbeblogger, aber wir sind als „kleines Blog“ im Moment mit diesem Thema an der personell absoluten Grenze des Machbaren und schlafen seit Tagen nur noch rudimentär, weil so ein Traffic auch rein administrativ ein riesen Aufwand ist. Bin ja kein Blogger, der vom Bloggen lebt. Ralf auch nicht.

  13. 13
    David Bowman

    Ich kenne Herrn Hell nicht … und ich brauche IHN auch nicht
    persönlich zu kennen … aber eines lehrt die Erfahrung mit
    Menschen wie Herrn Hell: Der Schritt vom „Selbstbewußtsein“
    zur „Selbstgefälligkeit“ ist ein sehr kleiner. Unternehmen
    ab einer bestimmten Größe neigen – per Definition – zur
    Selbstgefälligkeit. Eine Art „Unantastbarkeits-Syndrom“.
    „Uns kann keiner“ …
    Die Liste der Unternehmen, die an ihrer Selbstgefälligkeit
    zu Grunde gegangen sind, sprengt den Rahmen dieses Textes.
    Selbstreflexion scheint, primär bei deutschen Unternehmen,
    eher ein Fremdwort zu sein.
    „Der Kunde zahlt meine Miete“ gilt ab dem Moment nicht mehr,
    wo die Zahlungen schon für Wohneigentum ausgereicht haben.
    Ab diesem Zeitpunkt „braucht“ man selbst (als Eigentümer) den
    Kunden nicht mehr zum „Lebensunterhalt“, sondern nur noch
    um sein Eigentum zu mehren und sein Ego zu befriedigen:
    „Schaut her wie toll ich das alles mache“ …
    Ein Dialog findet, wenn Überhaupt, nicht mehr auf Augenhöhe,
    sondern von „Oben“ (hier bin ich) nach „Unten“ (dort seid ihr)
    statt. Anpassungen an neue, ökonomische und kommunikative
    Gegebenheiten, finden nur noch unter „Zwang“ statt. Reagieren
    statt agieren. Verwalten statt aktiv managen … solange bis
    einen die „neue Realität“ eingeholt hat – und über den Haufen
    rennt. Dann … ja dann sprechen wir noch einmal mit Herrn Hell.

  14. 14
    Mutti Vitamin

    esoterisch ohne „h“ bitte. Jedem anderen Wort des Artikels kann man nur zustimmen.
    Je länger JW die Abmahnung aufrecht erhält, desto mehr schaden sie sich. Mal gucken, wann das auch bei Herrn Hell ankommt.
    Nachtrag:
    @#734725: Das kann man sicher noch beliebig weiterführen. Spontan kam mir da Tchibo in den Sinn….

  15. 15

    @#734731: Das mit dem Schlaf kenn ich nur zu gut „¦

    Ich glaube ja nicht, dass ihr nun zu den „Rettern der Nation“ werden müsst, das kann doch gar nicht eure Aufgabe sein. Ich fand aber die beiden Artikel nebeneinander schon „¦ erstaunlich. Ich persönlich erwarte nicht, dass ihr den Mann nach einem persönlichen Gespräch runtermacht oder so — aber derart verständnisvoll seine anscheinende Gleichgültigkeit beinahe zu feiern klingt nach dem ersten Artikel doch arg merkwürdig. Die ein oder andere direkte Antwort auf die offensichtlichen Fragen wäre in der Stunde schon möglich gewesen, finde ich.

    Aber nun gut. Warten wir’s ab. Toi toi toi!

  16. 16
    TwoEdgedWord

    Zum Thema „den Laden mal von Innen kennenlernen“:

    http://wordpress.blokey.de/2007/10/28/der-fuss-in-der-tuer/
    (Ja, bezieht sich auf Schule, trotzdem bis zum Ende lesen)

    Google-Stichworte fuer den geneigten Leser sind
    Caldini, Commitment, Weapons of Influence

  17. 17
    Eo

    … durch ein Web-Tool formiert sich gerade weiterer Protest gegen das Vorgehen des Unternehmens gegen Handarbeitsanbieter und andere. Und zwar — über Umwege — direkt auf der Homepage von Jack Wolfskin.

    Der „Widerstand“ formiert sich a) nicht auf der Wolfskin-Website, sondern b) in einem Webtool, wie selbst bereits festegestellt, das c) die Installation der Google Toolbar erfordert.

    Aber Hauptsache: schön dramatisch bleiben. Flashmob im Web und so. Weiss’e Bescheid.

  18. 18

    @#734742: Stimmt. Das „direkt auf“ ist missverständlich. Ändere ich.

    @#734735: Aua, danke, ist korrigiert.

  19. 19
    Nico

    Könnte man eigentlich von Abmahntollwut sprechen, oder?

  20. 20

    Vorhin war ein Apfel / Pfoten Vergleich. Der Apfel in der Mac Form ist nie und nimmer so zufällig am Baum zu finden. Er ist doch noch mit sehr feinen Einzelheiten stilisiert. Das hat genug Mittel, sich nicht mit einer simplen Zeichnung „Apfel“ vergleichen zu müssen.

    Die Tatze, JW nennt sich zwar Wolf, der Pfoten hätte, aber man sprich dabei bitte von der Tatze – ist leider nicht anders, als wirklich so in der Natur zu finden. Ob ein Hund von einem kg oder eine Dogge oder ein Wolf oder ein Luchs, beim passenden Untergrund werden alles exakt diesen Abdruck hinterlassen können.
    Deswegen hat man bei JW eigentlich auch diese typische Schräglage im Logo.
    Aber man hat auch das Wort Tatze gesichert, richtig gelesen, das Wort „Tatze“ ist die Wortmarke von JW. Oder „born to be wild“. Diese Anmeldungen werfen bei mir erst Recht ein schlechtes Licht auf die Firma. Keine eigenen Ideen, aber nicht gesicherte Ideen anderer … nun, klauen, sichern, sehen??? Ich sag lieber nicht, was ich davon halte.

    Wer nur gerne selbst woanders abschaut, empfindet sich auch immer beraubt, wenn andere etwas vielleicht in der Art macht.

    Ich hatte im März für meinen Shirt Shop bei Spreadshirt eine Abmahnung. Sogar für 3700 Euro. Ich habe die Abdrucke meiner Dogge auf meinem T-Shirt eingescannt, als Vektor Grafik bei Spreadshirt eingestellt und diese für eine Tierschurtzinitiative in einen Shop gebracht. Ich habe sogar das dreckige Shirt noch. Nicht, weil ich Beweise sichern wollte. Die Pfotenabdrucke lagen einfach schön auf dem Stoff!
    Warum ich dachte, JW könnte sich nicht an meinen Pfoten stören: Es waren eben die echten Pfotenabdrucke eines echten Hundes.

    Nun ja, mich nervt immer noch, wir wollten alle so garn mit Herrn Hell sprechen. Keine Chance! Aber nach der Abgabe einer Erklärung, sogar mit allen Auskünften, die es gibt, hat man bis heute nicht das Geld bei mir eintreiben wollen.
    Ich würde immer noch klagen, auch wenn ich bei 125000 Euro Streitwert schon viel aufgeben muss für mein „Recht“.

    Eben weil ich Markenrechte eigentlich beachte. Eben weil ich nie und nimmer mit dieser Marke eine Ähnlichkeit wollte. Mir ist schon die fehlende Info zur Herkunft der Produkte, Stichwort Kinderarbeit, so ein Dorn im Auge, dass ich schon deswegen nichts vergleichen will.

    Schauen wir mal, was noch kommt. Die Aktion, jetzt selbst nicht mit den Betroffenen aber mit dem Schreiber zu sprechen, ist also nichts, was ich gut finde.

  21. 21
    rezz

    nur mal so am Rande

    Das Markengesetz ist nicht DAS Gesetz, sondern ein im Grunde höchst subsidiäres. Dies wird sogar aus dem Markengesetz selbst deutlich:

    § 13
    Sonstige ältere Rechte

    (1) Die Eintragung einer Marke kann gelöscht werden, wenn ein anderer vor dem für den Zeitrang der eingetragenen Marke maßgeblichen Tag ein sonstiges, nicht in den §§ 9 bis 12 aufgeführtes Recht erworben hat und dieses ihn berechtigt, die Benutzung der eingetragenen Marke im gesamten Gebiet der Bundesrepublik Deutschland zu untersagen.

    (2) Zu den sonstigen Rechten im Sinne des Absatzes 1 gehören insbesondere:

    1. Namensrechte,
    2. das Recht an der eigenen Abbildung,
    3. Urheberrechte,
    4. Sortenbezeichnungen,
    5. geographische Herkunftsangaben,
    6. sonstige gewerbliche Schutzrechte.

    Aus diesem Grund ist es mir auch eigentlich unverständlich, wie die TAZ in die missliche Lage kommen konnte, ihr eigenes Logo nicht mehr für Merchandisingzwecke verwenden zu können. Aus § 13 Abs. 2.3 heraus hätte sie die Eintragung der Tazze als Bildmarke imo verhindern können.

  22. 22
    Mister t

    Ist ja schön, sich mit dem Verantwortlichen für diesen Käse zu unterhalten, generell hab ich auch kein Problem damit, ein Interview mit jeder anderen X-beliebigen zwielichtigen Gestalt oder diversen Verbrechern zu lesen. Das man ich aber bei der Ankündigung desselbigen derart einschleimt, ist schon widerlich. So widerlich, dass ich vom Interview selbst ehrlich gesagt nicht mehr so viel erwarte. In dem Werbebloggerbeitrag schwingt viel zu sehr die Hoffnung mit, JW vor weiterem Schaden bewahren zu können. Aber darum darf es gerade nicht gehen. Vielmehr muss man JW zumindest moralisch zur Verantwortung ziehen.
    Manchmal geht es halt nicht um Ausgleich und Schadensminimierung, sondern einfach darum, den erzeugten Zorn auch wieder seinem Urheber zurückzuführen.

  23. 23
    Matze

    wie wär’s denn mal mit dem Gedanken: Als schlauer PR-Mensch nimmt man ein – sagen wir – Markenrechtlich engstirniges Unternehmen (bei JW liegt man/frau bestimmt immer richtig), provoziert mit wenig Aufwand einen Abmahnstreit, organisiert sich einen mächtigen Bloggerfreund (der große Bruder) und freut sich über die gute alte David-Goliath-Geschichte, die im Web reissenden (Aufmerksamkeits-)Absatz findet.
    Ich mag gar nicht zuviel darüber nachdenken. Die Wahrheit ist sicher nicht jene, die ich hier beschriebe. Es ist nur ein Gedanke wert…
    Und nein, ich bin kein Insider…

  24. 24

    @#734753: Ja, man kann manchmal auf komische Gedanken kommen.

  25. 25

    Hast Du wirklich ernsthaft „okay-ish“ geschrieben? Oh Mann „¦

  26. 26
    Theo

    Wenn ich bei einer Tischlerei nun ein Stück Holz als Logo verwende, und dieses Logo markenrechtlich schützen lasse, dann kann ich jeden abmahnen, der sowas ähnliches verwendet?

    Holzindustrie-Tischlerei-Holzlogo ist doch fast dasselbe wie

    Outdoorklamotten-Jack Dogskin-Tatzenlogo.

    Irgendwie merkwürdig, das sowas durchgehen kann.

    Die Firma selber ist mir egal, so überteuerten Markensch..ss kaufe ich eh nicht. Wäre ja schön, der ganzen Abmahnerei mal einen Riegel vorschieben zu können.

  27. 27

    @Matze: Nix dergleichen. Wir sind ein Marketing-Fachblog, haben darüber berichtet, sind zwei aktive. J.Martin, unser dritter aktiver Kollege ist im Urlaub und der Scoop ist gigantisch, von dem wir im Moment persönlich vollständig absorbiert werden. Jetzt versuchen wir das in unseren Kräften liegende als Blogger (nebenbei bleibt unserer eigentliche bezahlte Arbeit liegen) zu tun, damit die Abmahnungen zurückgezogen werden.
    That´s it.

  28. 28
    Andreas

    JW hat doch nur Angst, dass es jemand genauso machen könnte wie sie Anfang der 80er mit der taz: Logo klauen und dann den Beklauten verklagen.

    Aber man muss ja nicht gleich die Krallen dermaßen gegen Hobbybastler ausfahren.

    BTW: Gibt es eigentlich ’ne Rechtsschutzversicherung für Haustiere? Ich mach mir um meine Katze und Nachbars Lumpi sorgen, nicht das JW fordert, sämtliche Tiere mit Tatzen einzuschläfern.
    scnr!

  29. 29

    @#734754:

    Kann man vergessen, weil wie gesagt, es ist nicht die erste Abmahnung!
    Zielkundschaft von JW ist je nicht unsere Altersklasse, auch wenn ich schon 30 bin. Die eigentlichen Kunden erreicht man so nicht.
    (P.S. Einer meiner Familienangehörigen wollte irgendwann einen Store eröffnen. Just vor meiner Abmahnung. Ich bin nicht wirklich nicht informiert über die eigentlichen Hintergründe…!)

    Man kann eher sagen, rein rechtlich ist die Sache mit fertigen Produkten ja leider übel. Für den Markeninhaber nicht, hier ist die Sache ganz für ihn von Vorteil.
    Wie er darauf reagiert, ist ja praktisch gesetzlich vorgegeben. Die Abmahnung ist doch leider die einzig angedachte Form. Dass es besser wäre, lieber erst einmal zu sagen, lass es, um erst dann abzumahnen, wäre menschlich der bessere Weg.
    Mutig also, in diesem Fall dagegen vorzugehen. Immerhin bietet man hier schon fertige Produkte an.
    Dass der Sinn der Beiträge also nur darin bestand, sich gegen acht mal knapp tausend Euro zu setzen, ist wohl klar. Was auch eine gute Begründung findet.

    Beim Markenrecht geht man von Marke gegen „markenähnlich“ aus. Aber kein Dawanda Mensch wollte sein Produkt als Marke anmelden. Gewerblich ist das handeln mit allen Dingen dort aber leider dann doch.
    Die Kanzlei sitzt in Hamburg. Beim berüchtigten Gericht in diesem Bereich sind die aberwitzigsten Entscheidungen gefallen. Aber, ich kann’s wieder bestätigen, auch dort hat man inzwischen dazugelernt.

    Eigentlich müsste tatsächlich endlich jemand gegen die Tatzenmarke Widerspruch einlegen und klären, wie weit das Kennzeichen wirklich gültig ist. Weil es in der Form jetzt doch zu allgemein ist.
    Der rote Stern ist ja auch keine Marke mehr.

    Tatze mit Text, verstehe ich nur zu gut. Tatze allein, nein, verstehe ich nicht.

    Wäre es meine Marke, ich würde es als kostenlose Werbung sehen, wenn so viele Pfoten dargestellt werden. Würde aber mein Umsatz dramatisch einbrechen, würde ich vermutlich auch hinterfragen, ob es Zusammenhänge gibt. Aber eigentlich verkauft man doch so hochwertige Sachen – angeblich – dass es keiner vergleiche Bedarf! Auch wieder so ein Thema, für mich wird nur deutlich, dass man nicht einmal von seinen Produkten mehr im eigenen Haus überzeugt ist.

  30. 30

    Hi Johnny, Danke für’s Toi toi toi!

    ‚Esoterisch‘ ist gut. Eine neue Perspektive! ;-)

    Ich habe ihm erstmal erklärt, was er wirklich für einen Ärger hat. Und daß er eben nicht vorschnell entscheiden soll (denn das wäre höchstwahrscheinlich für alle Beteiligten in die (Wolfskin-)Hose gegangen – die die meisten schon voll genug haben).

    „Was tun, wenn es brennt? – Ruhe bewahren!“, hat schon Hans-A-Plast in den frühen 80ern oder so gesungen!

    In solch einem Erstgespräch kann man keine Antworten – oder eben nur Halbgares, was keinem helfen würde – erwarten.

    Danach aber – also spätestens Montag – muß Butter bei die Fische!

  31. 31
    Matze

    @Roland: Jo, ich seh das nicht als euren Scoop. Allerdings ist es sooo einfach damit die perfekte Welle im netz zu machen. Gerade Hobbybastler vs. Unternehmen ist einfach wunderschön.
    Ohne mich auf die Seite von JW schlagen zu wollen. Ich wette, da kommen demnächst die ersten schlauen PR-Affen drauf, dass man ein unbekanntes Unternehmen (dawanda) mit einer provozierten Abmanung nach vorn bringt. Das ist eben auch nicht fair ggb. jenen, diee viel Geld in Markenaufbau investieren. U.a. finanzieren die wahrscheinlich einen großen Teil der Bloggosphäre, direkt und indirekt…

  32. 32

    ein echt okay-isher artikel finde ich. so sehe ichs auch. bin gespannt, was am montag beim gespräch rauskommt!
    liebe grüße
    eva

  33. 33

    Selbst wenn das Kind eine Hardshell aus dem eigenen Hause angehabt hätte – es wird sich hoffentlich so einiges weggeholt haben beim Kopfsprung in den Brunnen. Nicht nur weil die Jacken von Wolfskin nich wirklich was taugen.

  34. 34

    @#734755: @#734765: Ich bitte um Verzeihung. Es war sehr spät.

  35. 35

    ich gebs zu: ich hab dem johnny das okay-ish hineingebrieft….

  36. 36
    Kommentator

    @Matze (23):
    Ich hatte einen verwandten Gedanken: Blogbeobachtung als Managementinstrument – man macht sich keinen Kopp mehr, ob eine Maßnahme „okay-ish“ ist oder nicht, sondern haut einfach alles unpoliert raus und schaut dann in Blogs, wie die Sache ankommt.
    Alarm in Blogs = Zurückrudern, Aufsehen in den klassischen Medien vermeiden, gute Laune verbreiten, Werbeeffekte mitnehmen.
    Kein Alarm in Blogs = Weiter so, immer feste druff etc.

    @Johnny:
    „Okay-ish“ . . . gnihihihi . . .

  37. 37

    @#734699: Ich finde die Idee mit der Versicherung auch sehr interessant. Leider darf aber eine Rechtschutzversicherung keine Anwälte stellen oder auch nur empfehlen. Es müsste sich also um einen Verein handeln. Dieser wird dann wg. des Werbeverbots für Anwälte gleich von einer Versicherung abgemahnt…

  38. 38
    alko

    meine Güte wie peinlich.
    Die sollen doch froh sein dass sich jemand freiwillig eine Tatze auf ein Kissen näht- aber nein da muss mit Kanonen auf Spatzen geschossen werden. Erst Millionen verdienen und dann die Heimwerker verfolgen.
    Ich dachte immer die Wolfskins sind Outdoor freaks und normale Typen und eben nicht so Aalglatte Geschäftsmänner wie bei den US Amerikanischen Großkonzernen der Westküste. Dann lassen wir es eben sein und kaufen coole andere Marken aus Skandinavien- tschüß Tatze.

  39. 39
    Marie

    Die taz heute dazu …

    https://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=tz&dig=2009%2F10%2F22%2Fa0167&cHash=7d63f44c0a

    Vielleicht könnte man Jack Wolfskin die Rechte ganz abnehmen. ;-)

  40. 40
    rezz

    @#734779:
    Das wäre zweifellos der Megagau für JW. Aber wie in besagtem Artikel bereits angemerkt, wird JW sich auf „Verkehrsgeltung“ berufen. Aber dennoch hat es die taz in der Hand, hier viel Ärger zu machen, denn die haben das Urheberrecht auf die Bildmarke und können so deren Löschung nach § 13 Markengesetz betreiben. Urheberrechte verjähren erst 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers. Siehe hier.

  41. 41
    Stampchef

    …….merkwürdig, man führt dann also ein Gespräch mit dem Überbringer der Nachricht.Der Dialog mit den Betroffenen findet also a´la bande statt?
    Machtmensch lässt „antazen“ um sich zu erklären.
    Stampchef

  42. 42

    @Stampchef: Genau das ist auch unser Kritikpunkt. Aber sollen wir deswegen das angebotene Gespräch ablehnen?!

  43. 43
    TwoEdgedWord

    Wer traut sich eine T-Shirt Kollektion mit einem Nienborger Stadtwappen Remix herauszubringen :-)? Ich wuerd eins bestellen.

  44. 44
    asd

    @#734769:
    du dachtest an so etwas hier:

    http://www.arvato-online-services.co…dia_monitoring
    (gehört zu bertelsmann)

    Zitat:
    Wissen, wie und wo Ihre Zielgruppe über Sie spricht. Social Media Monitoring mit arvato online services.

    Für Unternehmen wird es immer wichtiger, soziale Netzwerke im Internet zu beobachten, um die Markenwahrnehmung durch die Konsumenten zu analysieren und gegebenenfalls rechtzeitig mit gezielten Marketingmaßnahmen darauf zu reagieren. Das Live-Monitoring-Tool ermöglicht es Ihrem Unternehmen, qualitative und quantitative Einblicke in relevante Foren, Blogs und Communities zu erhalten. Denn nur wer weiß, was über einen geredet wird, kann schnell und proaktiv handeln.
    […]
    Beratung & Handlungsempfehlungen zur Gegensteuerung bei negativen Ergebnissen

  45. 45

    Was gibt es da noch zu reden? Entweder sie mahnen diese Leute ab oder nicht. Irgendwelche Rechtfertigungen oder Erklärungen greifen in diesem Fall tatsächlich nicht, Handeln wäre gefragt (eben Anwälte zurück, alle bisherigen Abmahnungen ungültig), DANACH könnte man darüber reden, wie das denn passiert ist und ob sie sich nicht darüber klar waren, wie das Netz heute funktioniert.

  46. 46
    Stampchef

    Und demnächst müssen sich die Weddinger in Berlin auch „warm anziehen“.
    http://register.dpma.de/DPMAregister/marke/register/2589074/3020080737069/DE

    Stampchef

  47. 47

    und alle so: ookaay-ish :)

  48. 48
    Kurratus

    Man kann die Kommentare auf google Sidewiki lesen, ohne das man sich google sidewiki installieren muss. Es gibt einen sogenannten Sidewiki Comment Reader
    http://digitalinspiration.com/tools/google/sidewiki/index.php
    Einfach die Url dort einfügen, uns schon lassen sich die Kommentare dort lesen.
    Ich meinerseits verwende WOT und habe die Seite dort rot markiert.

  49. 49

    @#734794: das kannst du mit einfachen Mitteln selber machen:
    Photoshop Elements (die Sparversion für 60 Euro) enthält 3 Pfotentemplates (Pinselspitze und freie Form). Ich habe mir schon den Kopf zerbrochen, ob sie Adobe demnächst drankriegen.

    Keinen Bock soviel Geld auszugeben? Dann such im Web (dafont.com) nach einem Dingbat-Font namens AnimalTracks. Mit Open Office lässt sich dann für umme das ein oder andere Markenrechtsverbrechen begehen.

  50. 50
    RJonathan

    @johnny
    Ausnahmsweise muss ich Dir mal widersprechen – zumindest in einem Teilpunkt. Wenn man akzeptiert, dass eine Marke geschützt werden soll, welche Ausnahme sollte dann Handarbeit machen. Klar, die entsprechenden Personen haben sich sicher kein goldenes Näschen verdient. Insofern kann man über den Gebührensatz solcher Abmahnschreiben sicherlich diskutieren.
    Aber wo würde man denn die Grenze ziehen zwischen: „Och, die Nadine stickt doch nur und wäre gerne Mode-Designerin“ und „Hey, diese Tatzen-Mützen von der Nadine laufen so sau gut, die kommt mit der Arbeit gar nicht mehr hinterher. Die verdient grad richtig Asche!“

    Also entweder sagt man gleich, man braucht keine Marken – oder man akzeptiert, dass diese ihr Ansprüche auf Schutz auch durchsetzen. WIe gesagt: mit welchen Folgen wäre in diesem Fall sicher diskutierenswert. Weil ich im Internet für 20 Euro was verkauft habe, an einen Anwalt 1000 zu zahlen, ist natürlich bescheuert.

  51. 51
    automaat

    Och nöö, jetzt noch einer der drauf rumreitet:

    http://www.urbandictionary.com/ sagt uns:

    OK-ish : A state of being moderately down, but some way short of full-blown miserable.

    -How are you?
    -mmm, OK-ish.

    Also, der Artikel ist für mich ok! Und Jack Wolfskin war´s auch…

  52. 52

    @#734801: Okay. Das war’s. Ich mach’s nie wieder. :)

  53. 53
  54. 54

    schöner artikel.. ich pack mal meine jw sachen nicht weg, da gibts bestimmt ne lösung, .. bin gespannt.

  55. 55

    Gehör das „T“ nich milerweile der elekom? Und müße, wenn dem so wäre, nich jeder Saz, was sag ich, jedes Wor in dem dieser Buchsabe vorkomm, abmahnfähig sein? Heissa, was wär das für ein Fes für die elekom.

    Wo ich mich grad in Rage fanasiere: „Ich liebe es“ gehör der Burgerkee mit dem großen M. Die Wolfsaze ist weg, das “ “ ist weg und die Liebe ist auch schon verkauf.

    Hoffenlich kauf niemand die reslichen Buchsaben. Sons wirds ganz schön langweilig hier.

  56. 56

    @Mars: Wahre Satire tut manchmal richtig weh, weil sie im Herzen eben nicht parodiert, sondern eine ernste Angelegenheit ist. Auf alle Fälle ein großartiger Kommentar #54, ich musste tatsächlich lachen. Wenns nicht so bitter wäre ;-)

  57. 57

    Absolute Zustimmung, Johnny!

    Ausserdem muss ein grosses Unternehmen sich auch einmal überlegen, ob es kleine Handarbeiter nicht einfach aushalten kann, bzw. ob die angebliche Gefahr einer Verwässerung der Marke a. wirklich besteht und b. falls sie besteht, es nicht andere Wege als Abmahnschreiben gibt, um sie zu entschärfen.

  58. 58
    matthes

    @RJonathan (49): Ich stimme zu! Allerdings scheint hier aus einem juristischen Sachverhalt (Markenrechtsverletzung, eventuelle!!) ein Geschäftsmodell für Anwälte entstanden zu sein, was der ganzen Sache eine gewisse Eigendynamik verleiht. Schade ist, daß das Geschäftsmodell idiotensicher zu sein scheint. Entweder die Abgemahnten erschrecken sich zu tode und bezahlen – oder sie engagieren einen Anwalt um sich zu wehren. Diese Gelddruckmaschine gehört abgeschaltet. Schnell! und Endgültig! Also: nicht nur JW und Co. Dampf machen (natürlich auch, wegen Dummheit zwangsverhaften), sondern den Politikern Eures Vertrauens gleich mit!

  59. 59
    matthes

    @Mars: in alder Glücksrad (äh Glücksridder)- Dradidion: Ich möchde das E kaufen. *händereib* und *abward* (Disclaimer: Aus markenrechdlichen Erwägungen wurden alle „T“s in diesem Posd durch „d“s ersedzd. T und alle anderen Buchsdaben, Sadzzeichen und Sonderzeichen werden nur zur Illusdradion verwended. Evenduelle Markenrechde der Inhaber beiben unberührd.)

    Zu meinem vorigen Posd (57)siehe auch hier: http://www.abmahnwelle.de/zustaende/wesen/index.html

  60. 60
    Tiron

    krasse Sache, habe mir selbst schon Jack Wolfskin -Sachen gekauft.
    Wenn es bei den Abmahnungen bleibt werde ich in Zukunft nichts mehr von Jack Wolfskin kaufen, das ist sicher.

  61. 61
    Olivero

    Da hier gerade die Telekom auf den Plan tritt…mal ein praktisches Beispiel aus dem Markenschutz-Abmahn-Absurdistan: es gab in Berlin mal eine kleine Druckerei (4 Leute) die sich „magenta“ nannte. Sehr naheliegender und auch recht witziger Firmenname. (cyan, magenta, yellow, black – die Prozessfarben im Offsetdruck). Der Inhaber erhielt eine Aufforderung von der elekom, den Namen zu ändern. Es bestehe Verwechslungsgefahr. Klar, wegen der ci-Farbe des Telefonriesen. Und logisch: Druckindustrie und Telekommunikation, da kann man leicht mal was verwechseln. Aber jetzt kommts: Die Telefonfirma erhielt vor Gericht Recht und der gute Mann hat seine Firma umbenennen müssen! Das ist doch alles unglaublich, was in diesem Bereich möglich ist, von Anwälten betrieben und von Gerichten sanktioniert wird! Die Druckerei allerdings besteht unter einem ähnlichen Namen immer noch, wächst und gedeiht.

  62. 62
    Virale Tendenzen

    Jetzt gibt es wenigstens für alle Tiere eine Lösung gegen die Jack Wolfskin-Abmahnungen. Schaut euch mal den Artikel hier an: http://www.affenkralle.de/blog/2009/10/jack-wolfskin-unterbietet-pfotendesigns/ und vielleicht ladet ihr euch dann ja das Bild auf nen Server und verseht es mit einem passenden Firmennamen!? ;)

  63. 63

    @

    Wenn man akzeptiert, dass eine Marke geschützt werden soll, welche Ausnahme sollte dann Handarbeit machen?

    Das Markenrecht dient vor allem dem Schutz vor unfairer Konkurrenz, z. B. in Form von Nachahmung durch Konkurrenten. Es sichert ernsthafte wirtschaftliche Interessen – und soll nicht der Einkommenserzielung für mit rechtspflegerischen Handeln offenkundig überforderte Anwaltskanzleien dienen.

    Falls irgendwelche auf das Markenrecht Juradiplomierten die Auffassung vertreten, dass die Produkte der abgemahnten Dawanda-Heimwerker eine beachtliche Konkurrenz zu den Produkten von Jack Wolfskin darstellen, dann irren sie sich. Ich sage: Die beauftragte RA-Kanzlei aus Hamburg bzw. ihr Auftraggeber und missbrauchen das Markenrecht entgegen seinen Intentionen. Zusätzlich ist bei so allgemeinen Symbolen wie einer Tierpfote von einem besonderen „Freihaltebedürfnis des Verkehrs“ (also: der Allgemeinheit) auszugehen – und dies bereits seitens der potentiellen Abmahner zu berücksichtigen.

    Ich hoffe, das war jetzt nicht zu hoch für niemanden. Die Outdoor-Klamottenfirma könnte sich übrigens ganz prima aus der Affäre ziehen, indem es seine Abmahnungen einfach einkassiert – sich entschuldigt und sich als menschliches Unternehmen darstellt.

    Auch das ist möglich.

    Wenn das nicht seitens von Jack Wolfskin bis spätestens Monatsende geschieht, werde ich jeden Monat eine Aktion betreiben, bei der die Firma jeweils unangenehme Erfahrungen mit dem Rechtsstaat machen wird.

    Bis sie einknicken.

    (Das wäre übrigens auch ein schönes Hobby: Eine Firma solange mittels des Rechtsstaates „ärgern“, bis sie ihre Macht missbrauchenden Fehler abstellen. Doch, könnte mir Spaß machen. Großen sogar.)

  64. 64

    Doof: Man gewöhnt sich an, Kommentare nachträglich zu korrigieren (der da oben hat das sehr nötig), weil das so schön bequem ist – und kann es dann nicht. Failed.

  65. 65

    Nun denn, Sie haben reagiert.

    Trotzdem ist das ganze Verhalten nicht akzeptabel. War es von Anfang an nicht. Mag ein teurer Bildungsurlaub für JW gewesen sein.

  66. 66

    @ creezy

    Oh, danke. Message for mich selbst: Erst googlen. dann schreiben.

    Tja, da hat sich die Wolfsfirma von seinem Abmahn-Tollwut-Anfall gelöst. Und ich bin ein potentielles Hobby los. Allerdings ist die weiter aufrecht erhatltene Rechtsauffassung von JS immer noch sehr problematisch.

  67. 67

    @#734911: Schick mir die Korrektur, dann mach‘ ich sie. Korrigieren geht nur ein paar Minuten lang. Und hättest du ’ne echte Maildresse hinterlassen, müsste ich das jetzt nicht hierhin tippen!! :)

  68. 68

    Hallo zusammen,

    nachdem ich diese ganze Diskussion verfolgt und auch in anderen Communities darüber gelesen habe, mache ich mir Gedanken, ob ich meinen kleinen Stubentieger „Sheeba“ überhaupt noch in den Garten lassen darf.

    Schließlich kommt es ja dann unweigerlich zu Spuren, die man mit dem Logo von JW verwechseln könnte.
    Muß ich nun befürchten, ebenfalls eine Abmahnung zu erhalten, oder darf meine Katze auch weiterhin den Rasen mit ihren kleinen Pfötchen verzieren ?

    Mir ist es gänzlich unverständlich, wie ein Unternehmen einen Abdruck als sein geschütztes Eigentum betrachten kann, der bereits seit Jahrtausenden in der Natur vorkommt.
    Will jetzt JW auch noch alle Wölfe abmahnen, die im Wald ihre Spuren hinterlassen ?

    Für mich hat dieses Unternehmen den Bumerang noch nicht realisiert, der mit hoher Geschwindigkeit auf sie zukommt.
    Ob das nächste Weihnachtsgeschäft in Anbetracht ihrer Vorgehensweise genauso gut ausfällt wie im letzten Jahr, wage ich zu bezweifeln.

    Ebenso dürfte für eine lange Zeit ihr öffentliches Ansehen einen gewaltigen Kratzer abbekommen haben, der so schnell nicht wieder zu entfernen ist.
    Mit dieser Aktion haben sie sich eindeutig mehr geschadet als an Ansehen gewonnen.
    Aber es war ja schon immer etwas einfacher, erst einmal mit der groben Keule auszuteilen und nachher die Scherben einzusammeln.
    In diesem Fall dürfte aber wohl kaum ein Handfeger und eine Schaufel dazu ausreichen.

    Gruß, Sheeba und ihr Dosenöffner Mike

  69. 69
    Cris John

    @#734910:
    sehr gut geschriebener Artikel. Stimme voll mit ueberein. Man muss ein Exempel statuieren! Wo kommen wir hin wenn jeder vermeintliche Firmengruender Allgemeingut nur fuer sich beanspruchen kann?

  70. 70
    tanja

    hallo allerseits,

    könnt ihr mir dann mal sagen welche von den bekannten marken nich ausbeutend produziert? lg