Foto © EliazarWir sind alle darauf hereingefallen, auf die Sache mit der Vorratsdatenspeicherung. Wir haben im Ernst geglaubt, eine demokratische Regierung könnte die monatelange Speicherung der Verbindungsdaten unserer Kommunikation beschließen. Mann, waren wir blöd. Aber jetzt ist Schluss, jetzt haben wir den Scherz endlich durchschaut, wenn man berichtet, man wolle diese Daten auch nicht-staatlichen Stellen und Unternehmen zur Verfügung stellen. Haha! Nicht schlecht, nicht schlecht! Ganz schön witzig, diese Regierung, mein lieber Herr Gesangsverein! Aber jetzt ist natürlich klar:Das ist alles nur ein lang vorbereiteter Scherz.Ist es doch, oder?ODER???
Kann ich denn dann auch ne Liste bei irgendeinem Provider abgeben mit irgendwelchen IP-Adressen drauf und darauf hinweisen, daß ich da den Verdacht einer Urheberrechtsverletzung sehe? Oder dürfen das nur vorher von der Polizei lizenzierte Medienunternehmen? Sozusagen: Rasterfahndung outgesourct…
geht eigentlich kotzen und weinen gleichzeitig? (evtl.in verbindung mit auswandern?)
tja und nur darum gings in der ganzen sache. terroristen erkennen… bullshit. die musik- und filmindustrie will ran an die leute, sonst gar nichts.
Siehe auch: http://netzpolitik.org/2007/vorratsdatenspeicherung-und-urheberrechts-auskuenfte/
Das ist schon seit Jahren bei der „EU-Richtlinie zur Durchsetzung Geistigen Eigentumsrechte“ in Form eines „Auskunftsrechts“ in der Diskussion. Nur diese Richtlinie interessiert leider niemanden. Und die Union freut sich wahrscheinlich, dass sie jetzt mit dem Verweis einer weiteren EU-Richtlinie der Musik- und Filmindustrie ihre Wünsche erfüllen kann. Das sorgt dann sicher wieder über mehr Sponsoring von Unions-Veranstaltungen durch diese.
Ach, ich denke, das war abzusehen. Sind Daten einmal erfasst, dann wecken sie Begehrlichkeiten. Mich wundert es allerdings, dass die jetzt schon aufkommen. Ich hätte mit einer „Anstandsfrist“ gerechnet.
Florian
Als Fotograf bin ich ja auch irgendwie Rechtsinhaber, somit darf ich das dann doch auch, oder? Gleiches müßte dann ja auch für Journalisten, Künstler, Musiker und ähnliche gelten? Oder gibt es dann mehre Klassen von Rechtsinhabern, sind damit vielleicht nur die Verwalter der Contentlieferanten gemeint ??
Verwirrte Grüße aus Bremen
Das war es für mich mit der Telekommunikation. Ich geh dann mal Briefpapier kaufen.
Lustig wenn man bedenkt daß das erst der Anfang ist.
Herr Aufwiedersehen,
glauben Sie wirklich das nutzt etwas?
ja, das habe ich mir auch nach dem beschluss gedacht, da ja einige bundestagsabgeordnete so verwirrt sich gerechtfertigt haben. ich glaube auch, dass das noch nicht das ende der fahnenstange ist.
aber hey, wir machen einfach ein neues internet auf! :-)
also was anderes als darkweb. vielleicht colored web, oder so.
dann bauen wir die mauer wieder auf und gründen ein neues land.
oder so :-)
ICH bin Rechtsinhaber, entwickle Software und geh jetzt gucken, wer hier kommentiert hat…. :-))))
Kann man das dann auch zuspammen? Also einfach mal ne per Zufallsgenerator erzeugte Liste mit IP-Ranges hinschicken und sich da Auskunft drüber geben lassen? Wenn ja sollte ich wohl etwas sparen, denn dann werden meine Papierkosten erheblich steigen.
spiegel, dark web“,
„žEuropas Menschheitsideal scheint in der Tat unabänderlich mit der freien Meinungsäußerung, in gewissem Grade auch mit der Willensfreiheit des einzelnen, mit seinem uneigennützigen Bemühen um objektives Denken und mit der Förderung gegensätzlicher Meinungen auf geistigem und ästhetischem Gebiet zusammenzuhängen. Aus diesen Forderungen und Idealen setzt sich das Wesen des europäischen Geistes zusammen.“
Albert Einstein
geht das?
http://verfassungsbeschwerde.vorratsdatenspeicherung.de und hoffen das es was bringt…
Eigentlich kann das doch nur eine Konsequenz haben: Alle Daten sind für alle da. Kein Schutz für niemand. Das ist transparent. Jeder ist selber Rechteinhaber an seinen Daten.
Interessant, dass die Länder das anders sehen als ihre Fraktionen im Bundestag. *zwinker*. Nennt man sonst wohl „guter Bulle-böser Bulle“ Spiel.
Ich bin dann mal dafür, dass auch Arbeitsagenturen Zugriff auf die Daten bekommen, denn so mancher Blogger, achwas, jeder der im Web keine Stellenanzeigen liest und dabei staatliche Leistungen erschleicht, steht dem Arbeitsmarkt ja nicht vollumfänglich zur Verfügung. Diese Lücke gehört geschlossen.
Das ist jetzt zwar meine Meinung, aber naja: Spätestens das BVG kassiert meinen Vorschlag ja wieder. Also habt keine Angst.
Anonyme Proxyserver
…fällt mir grade so ein.
jedenfalls wissen das die „Vordergründig“ als ‚Hauptangriffsziel‘ Terroristen, u. alles was sich im vermeintlich Rechtsfreien Raum
=sprich Internet bewegt -> ist schon an sich mehr als Suspekt.
Ho ho ho
Zeit, sich (virtuell) zu Maskieren.
Hat das jetzt noch irgendwen überrascht???
Letzten Endes kann man froh sein, dass die üblichen Verdächtigen nicht einmal so etwas wie eine Anstandsfrist mehr kennen. Solche News spielen der Verfassungsklage doch in die Hände wie sonst nichts, oder?
Oder??
…und sich dann über Terroristen wundern, ja nee is klar.
wann jibst denn wieder pottknartz? äh podcast … oder haste die gute tanja erschlagen, zerstückelt und im balkonkasten verbuddelt?
adieu,
ste
Das Irre ist ja, dass mit dem Beschluss zur Vorratsdatenspeicherung die Regelungen im Telemediengesetz nicht aufgehoben wurden – und nach diesen Regelungen ist die Vorratspeicherung personenbezogener Daten (z.B. IP-Nummer) verboten.
Man hat den Eindruck, dass Grundgesetz und Bürgerrechte den hier hyperaktiven Gesetzgeber nur stören, und mehr noch, dass er mit den neuen Medien und dem Internet einfach nicht klar kommt. Am Ende gibt neben dumpfsinniger Terrorhysterie Ausschlag, wer die mächtigsten Lobbytruppen finanziert und sich am Ehesten als Wirtshaftsinteresse tarnt.
Ich finde das toll! Seit 10 elenden Jahren hänge ich im Interwebs rum. Endlich habe ich einen Grund, das ganze hinter mir zu lassen. Ob mein Provider verpflichtet ist, mir ein Sonderkündigungsrecht zu gewähren?
Ich adoptiere einen Rottweiler (oder irgendeinen anderen Listi) und zieh aufs Land. Nie wieder Amazon, nie wieder ebay, nie wieder Umsatz generieren durch unnötige Begehrlichkeiten. Wenn 4-5 Millionen Privatsurfer mitmachen, tut’s der Wirtschaft ein bisschen weh. Nur diese Sprache verstehen sie.
und jetzt? nur noch kodierte mails, sms und telefongespräche?
…
zB „ich geh nachher noch butter holen“ = der killing in the name of – remix von mr. oizo ist gutn zum tanzen
paranoia!
@ flo: (noch) geht es nicht um inhalte (das ist ein anderes thema), sondern um die verbindungsdaten (also auch von verschluesselten verbindungen, wenn ich das richtig verstanden habe).
ich gebe dr. dean recht, mir scheint es auch so als begreifen die meisten volksvertreter nicht worum es geht und wohin es fuehrt. und man kann den eindruck bekommen als wuerde ihnen immer von falscher seite erklaert was zu tun ist.
ha! ich hab ne idee. zu zeiten, wo sowieso die meisten ne dicke breitbandverbindung haben und wlan nutzen, lasst uns doch alle unsere wlan´s aufmachen. dann geht man halt übers wlan von nachbar xyz online und über meins geht halt jemand anderes on.
dann gehen entweder alle in den kahn oder keiner, weil alle oder keiner schuldig gesprochen werden muss.
you know?
spassbremsen diese.
Das war zu erwarten, warum das so ist findet man hier:
http://www.keine-lobbyisten-in-ministerien.de/index.php/Lobbyisten_nach_Branchen
@29: Wenn Du Dein WLAN als Privatmensch Deinem Nachbar öffnest, sollst Du zukünftig über diese Verbindungen Protokoll führen. Ohne Scherz.
Für Bemühungen a la freifunk.net ein echter pain in the ass.
Ja, sehr geil, seltsam ist tatsächlich, wie schnell das nun nachgeschoben wurde. Oder anders gesagt, die befürchten nix mehr und winken jetzt durch. Der Zement ist noch nicht mal trocken und schon wird das nächste Opfer versenkt.
Da das BKA auch auf Grundlage von Stasi-Akten ermittelt, ist „ºStasi 2.0″¹ wohl weniger überspitzt formuliert als jemals vermutet „¦
auswandern? aber auf keinen Fall nach Frankreich
Zwei Rechner: Ein Nur-Netz-Rechner und ein Nur-Daten-Rechner als erster Schritt.
Zweiter Schritt: Analoges Leben: Öffentliche Bibliotheken, Tageszeitung per Abo, Musik beim Händler des Vertrauens auf Plastik mit schönem Cover oder noch besser als Vinyl-Version, Medikamente beim Apotheker nebenan, der einem noch immer kostenlos ein paar Bonbons mitgibt, frische Salami nicht von Ebay, sondern vom Maybachufer, weniger Skypen, dafür öfter mal einen echten Handschlag geben – einem Freund, den man vielleicht schon Monate oder gar Jahre nicht mehr gesehen hat, etc…
Gott sei Dank ist das Leben nicht der Rechner, nicht das iPhone, nicht Amazon, nicht Ebay, nicht Spreeblick, nicht SpOn, nicht Flickr, nicht studiVZ, nicht FaceBook. Gott sei Dank.
Vielleicht müssen wir einfach alle lernen, den Computer mal wieder abzuschalten und abgeschaltet zu lassen. Löst sicher nicht alle Probleme, aber einige.
Nachtrag: Ich glaube, dass Peter Lustig immer sagte: „Was? Ihr seid immer noch da? Los! Ausschalten!“ Wir sind doch auch alle nur Kinder
@36 / fredge
Analoges Leben:
Öffentliche Bibliotheken – dann darfst Du aber kein Buch mehr ausleihen; ich kenne keine analoge Bibliothek
Tageszeitung per Abo – dann wohl eher in wechselnden Geschäften kaufen und bar bezahlen
Klar, man kann die VDS zumindest teilweise umgehen, aber nur indem ich wegen höchst fragwürdiger Gesetze meine Gewohnheiten enorm ändere. Freiheit ist anders.
Abgesehen davon hat der Weg zurück noch nie funktioniert und er wird auch jetzt nicht funktionieren. Es geht doch nicht darum, wieder Kutsche zu fahren, weil die Autos zuviel Abgase in die Luft pusten oder wieder Vinyl zu kaufen. Es geht darum, für Rechte einzutreten. Das Leben und die Gesellschaft verändern sich und werden sich nicht auf den Stand von 1980 zurück entwickeln (ohne diese oder jene Qualität zu werten, ich mag Vinyl auch lieber und habe noch nie Salami bei Ebay gekauft).
Das ist alles keine esoterische Frage, die mit „Zurück zur Natur!“ beantwortet werden kann. Es ist eine politische.
da fällt mir einfach nix mehr dazu ein. ist das hier dieses unglaublich freie deutschland, das sich diverse bürgerrechte auf die flaggen geschrieben hat?
Keine Frage, der Weg zurück führt nicht zum Glück. Lediglich wollte ich anmerken, dass man durchaus auch noch in der Lage sein kann, sein Leben so zu gestalten, dass „der Staat“ es nicht so einfach hat, die totale Überwachung durchzusetzen. Natürlich ist Freiheit etwas anderes! Aber ebensowenig wie Rousseau Esoteriker war, scheint mir das Internet die finale Antwort darauf zu sein als Mensch endlich besser leben zu können. Insofern könnte dessen Eindämmung und Abschottung vom täglichen Leben zwei Fliegen (anderthalb Fliegen) mit einer Klappe schlagen.
@fredge: Schon klar das alles, aber das ist eine andere und sicher ebenso wichtige Diskussion, oder? Es behauptet ja niemand, dass das Netz die Antwort auf alle Fragen wäre, dennoch trägt es zur Demokratisierung bei, fördert Kommunikation, kann denen Zugang zu Informationen ermöglichen, die ihn bisher nicht hatten, etc. — es wäre also ebenfalls falsch, dem Netz jeglichen Nutzen für die Gesellschaft oder den Einzelnen abzusprechen. Und ob eine „Abschottung vom täglichen Leben“ eine Antwort sein kann „¦ ?
Ich denke, dass es Mittel des zivilen Ungehorsams braucht, um auf die aktuellen Vorhaben zu reagieren (und ich vertraue dabei noch auf die Kreativität der Internet-Nutzer). Denn es wäre doch auch naiv zu denken, dass der Rest unserer Lebensbereiche von solchen Maßnahmen verschont bliebe. Irgendwohin muss dein Geld überwiesen werden, irgendwie musst du es mal abheben oder überweisen, irgendwie (egal, wie zurückgenommen) wirst du konsumieren und kommunizieren, und egal wie analog du das machst, es wird dir nicht gelingen, dabei an der allgemeinen Entwicklung vorbei zu kommen.
Es gibt schon kaum noch Telefonzellen mit Münzeinwurf. Ich glaube nicht, dass es eine Lösung sein kann, einfach nicht mehr zu telefonieren. Ich möchte nicht in einem Land leben, in dem ich offene Gespräche nur noch im völlig privaten Kreis zuhause führen kann.
und ich hör sie alle noch schreien, in den alten bundesländern, wie schlimm das doch in der DDR mit der stasi gewesen sein muss…
Seit Jahren war das vorauszusehen. Schon bei Schily fing das ja an. Viele haben immer wieder gewarnt und gemahnt, u.a. hier in den Kommentaren bei Spreeblick. Was durften wir uns anhören: Verschwörungstheoretiker, Spinner, Paranoider. Und nun, wo das Kind nicht nur im Brunnen liegt, sondern längst drin ersoffen ist, kriegt Popkulturpunker Johnny langsam kalte Füße und hebt den Zeigefinger. „Das ist eine politische Frage.“ – Aber echt, doo! Ein Jammer dass man das den Leuten erst erklären muss, gell.
Was macht dich eigentlich so sicher, dass der Weg nicht zurückgehen kann? Ein Blick nach Frankreich zeigt die Richtung, dort müssen die gar nicht freiwillig aufs Netz verzichten, man kappt ihnen einfach die Leitung. Arcor musste in Deutschland diese Pornopage sperren, irgendwann wird’s der Spreeblick sein. Irgendeine Äußerung wird sich im Archiv gewiss finden und sei es irgendein Kommentar von irgendeinem Schwachkopf, den du vergessen hast zu löschen. Forenhaftung, du weißt schon. Dieses Jahr passiert das vielleicht nimmer, aber wenn nach der nächsten Wahl die CDU allein regiert (und leider wird sie das, weil die widerlichen Sozen ernst recht keiner ernst nimmt) ist schluss mit lustig. Jede Wette.
Der Weg ist bereits zurückgegangen. Die Scheren in den Köpfen haben längst angesetzt. Die erwähnte Forenhaftung hat dazu ebenso beigetragen, wie die höchstrichterlich geförderte Abmahnmafia. Ein Beispiel:
Ich schreibe Artikel über Musiksoftware und i.d.R. programmiere ich ein paar Audiodemos dafür. Für einen Sampler mit riesiger Library suchte ich ein paar MIDI-Files für die Grand-Piano-Samples. „Für Elise“ klang richtig klasse. Also ab dafür. Unser – zum Glück – übervorsichtiger Chef-Red.: „Ääähm Copyrights?“
Ich: „Beethoven ist schon geraume Zeit steif, also länger als 70 Jahre. Aber ich kuck mal…“
Es stellte sich raus, dass sich irgendeine Klitsche die ersten Takte von „Für Elise“ als Audiologo hatte schützen lassen. Das wurde 2003 am EuGH verhandelt, die Klitsche hatte Recht bekommen. Der Weg geht bereits zurück und zwar massiv. Anderes Beispiel: ich moderiere ein Musikerboard (Board/Forum, so richtig Web 1.0… wo bei unseres natürlich min. 1.5 ist). Früher (das Board ist uralt) hatten wir dort Songtexte gepostet und umgeschrieben, irgendwelche Faxen damit gemacht. Dann kamen die ersten Abmahnungen an Fanseiten, die Songtexte veröffentlichten. Und seitdem darf ich jedes Posting mit Lyrics und allzu langen Zitaten löschen. Und die Leute denken alle, ich hätte einen Dachschaden, bis ich die Links zur aktuellen „Rechtssprechung“ poste.
Du ahnst gar nicht, wie sehr wir längst auf dem Rückweg sind. Und wir können nichts dagegen tun, wir können es nur scheiße finden. Die letzte Frage ist, wie lange wir das noch sagen dürfen, dass wir irgendwas scheiße finden, ohne irgendwie in die Bredouille zu geraten. Einige denken sich nun, „was soll ich mit so einem Web?“ Das „zurück zur Natur“ ist nicht zwingend eine „esoterische Frage.“
kontozugriff durch das finanzamt, online-durchsuchung, tornadoeinsatz bei demonstration, vorratsdatenspeicherung, email-überwachung, lauschangriff, einsatz von rfid-chips, videoüberwachung, fingerabdrücke im pass, biometrische gesichsterkennung, steuer-identifikationsnummer, automatische nummernschilderfassung bei mautdaten, rasterfahndung, antiterrordatei, unterbindungsgewahrsam, körpergeruchsproben … to be continued
@Acid: Immer wieder gut, die „echte“ Welt erklärt zu bekommen. :)
Abgesehen davon, dass in meinen Augen Themen wie Abmahnwahn, Vorratsdatenspeicherung, Forenhaftung (und und und „¦ ), wenn’s auch die Sache nicht leichter macht, nicht in einen Topf geworfen werden sollten: Ein kurzes Wühlen im Archiv bringt u.a. Berichte, Recherche und Aktionen zu gerade dem von dir ins Gespräch gebrachten Songtext-Problem z.B. aus dem Jahr 2005 zum Vorschein, die du evtl. noch nicht kennst, denn Kommentare oder Korrekturen oder „Warnungen“ von dir sind dort nicht zu lesen „¦
Sorry, wenn ich da etwas zurück pöbeln muss, aber ich höre mir ungern unerwidert etwas von „kalten Füßen“ und „erhobenen Zeigefingern“ an. Meine Antwort bezog sich, wie unschwer zu erkennen ist, auf den Vorschlag von fredge, den ich für Wunschdenken und auch nicht für erstrebenswert halte (die Diskussion um den Wert des Netzes jetzt oder in Zukunft ist natürlich trotzdem spannend).
Ich bin kein Anwalt, sondern ich veröffentliche Texte, Podcasts u.ä.. Ich versuche meinen Teil zur Diskussion beizutragen, indem wir hier über Entwicklungen oder Vorkommnisse berichten, Stellung beziehen und ein offenes Forum anbieten. Darüber hinaus rede und argumentiere ich, wann immer sich die Gelegenheit bietet, mit Menschen von GEMA oder Labels, etc.. Mir stoßen diverse Rechtssprechungen, Gesetze usw. ebenso auf wie dir, das hier ist meine Art, damit umzugehen und mein Versuch, auf die Entwicklung, hoffentlich positiv, einen minimalen Einfluss zu nehmen. Und eben nach vorne, nicht rückwärts zu gehen. Ob das sinnvoll ist oder irgendetwas bewegen kann, weiß ich nicht, aber ich tu’s, weil ich es für richtig halte.
„Erhobener Zeigefinger“? Vergleich‘ mal bitte meine Kommentare mit deinem. Ich schätze, wir haben eine unterschiedliche Auffassung von dem Begriff.
Abmahnwahn, Vorratsdatenspeicherung, Forenhaftung gehören in einen Topf. Das haben die aktuellen Forderungen doch eindeutig gezeigt. Sie gehören in genau den Topf der auch die Frage nach der Qualität des Webs beherbergt.
Das mit den „kalten Füßen“ war nicht böse gemeint. Die hättest du halt besser schon vor einigen Jahren kriegen sollen.
Deine Artikel zu den Songtexten (und auch die anderen) kenne ich freilich. Nur weil ich nicht alles kommentiere, heißt das nicht, dass ich nicht mitlese.
Deine Art, „damit umzugehen“ ist vielleicht ein wenig zu positiv. Oder sollte ich sagen „blauäugig“?. Bei dir liest sich immer alles, als sei’s nicht so schlimm. Aber es ist schlimm. Schon das Begräbnis vom Bankgeheimnis war schlimm.
Du meinst, „einen minimalen Einfluss“ auf etwas zu haben und möglichweise hast du das auch. Aber reichen wird das nicht, um zu einer nennenswerten Verbesserung beizutragen. Spreeblick mag ein großes Weblog sein, aber es bleibt ein Blog. Mit ein bisschen mehr „Progressivität“ könntest du aber andere (Blogger) zum Nachdenken anregen. Das hier war ja schon mal ein Anfang:
Ich denke, dass es Mittel des zivilen Ungehorsams braucht, um auf die aktuellen Vorhaben zu reagieren
Gibt’s konkrete Ideen? Gibt’s einen Artikel darüber mit Kommentaren im 4-stelligen Bereich? Wo, wenn nicht hier?
Das Internet hat sich zu einer zentralen Sammelstelle entwickelt, die alles beherbergt, alles anbietet, alles ermöglicht und in jeder Lebenssituation dem Bürger Hilfestellung bietet, wenn es irgendwie mit Information zu tun hat. Das ist ja erstmal gut. Andererseits wird der (mündige) Bürger durch diese Entwicklung in meinen Augen zunehmend fauler. Man verlässt sich mittlerweile ganz gut darauf, dass das Internet eine Antwort auf alles hat. Dabei ist es egal, ob es sich um das aktuelle Kinoprogramm handelt oder um die Öffnungszeiten des nächstgelegenen Supermarktes oder um Finanzierungsangebote für Kleinwagen oder, oder. Ich verhalte mich selber zu oft so, aber ich gehe auch mittlerweile bewusst vor die Tür, besorge mir Flyer, gedruckte Kinoprogramme oder kucke mir Werbetafeln mit den aktuellen Theaterstücken ausgiebig an (weiß der Kuckuck, was ich noch für doofe Beispiele finden könnte), nur, um mal wieder zu merken, dass es da noch ein Leben gibt, das sich dort abspielt, wo es sich die letzten zehntausend Jahre abgespielt hat: Draußen. Und „draußen“ ist meines Erachtens wesentlich schwieriger zu kontrollieren als meine IP.
Du hast vollkommen recht, Johnny, das ist im Grunde ein anderes Thema, und das, was Schäuble und Konsorten grade versuchen abzuziehen, ist furchteinflößend und muss rückgängig gemacht werden. Da kann die Antwort nicht lauten, dass eben niemand mehr das Internet nutzen solle.
Andererseits: Trägt das Netz wirklich zu mehr Kommunikation bei? Während ich hier schreibe, könnte ich auch raus gehen und einen Kaffee im Café trinken, könnte ich andere Menschen anreden, in der U-Bahn einem alten Mann die Tür aufhalten oder mich mit pubertären Jugendlichen abplagen. Macht das Internet nicht doch eher faul, weil es uns die Ausrede weltweiter Kommunikation bietet? Die Kommunikation aufgrund des Netzes verschiebt sich und hat sich bereits verschoben. Ist sie dadurch besser geworden? Auf jeden Fall kann man ihr auf diese Weise habhaft werden. Mein Gespräch im Café bleibt frei. Grillen im Volkspark Friedrichshain bleib auch frei (außer, überall lägen Wanzen)
Inwiefern trägt es zur Demokratisierung bei? Viele – und ich würde sagen: ausreichende – Informationen, die heute das Netz bietet, waren vor dem Online-Zeitalter ebenfalls schon vorhanden. Lediglich zu erreichen waren sie schwieriger. Kümmern sich nun wesentlich mehr Menschen um die Personen, die sie wählen, nur, weil diese jetzt offizielle Homepages online haben, wo sie ihr Wahlprogramm veröffentlichen? Ist Lischen Müller, die Atomstrom bezieht, nun informierter und wechselt sofort zu einem regenerativen Anbieter, nur weil sie Mahoni gesehen und sofort mal nach der Knappheit von Uran gegoogelt hat? Ich gebe zu, es hätte bei mir auch länger gedauert, bis ich dies und jenes in die Tat umgesetzt hätte, aber ich tue Dinge aus mir heraus und nicht, weil mein Bildschirm leuchtet. Mich würde interessieren, wieviele Konservative oder gar Rechtsradikale, die eine Weile bei Spreeblick reingelesen haben, mittlerweile wirklich gemerkt haben, dass Ausländerfeindlichkeit keine Meinung ist und nun dank dir auch endlich auf Apple umgestiegen sind (‚tschuldigung ;-))
Vielleicht hast du das mit dem Abschotten nicht so verstanden, wie ich das meinte. Es stört mich einfach ungemein, dass das Internet bis in die letzten Ecken des alltäglichen Lebens eindringt und es selbst von den simpelsten Dingen nicht mehr wegzudenken scheint.
Ich wollte nicht sagen, dass wir uns zuhause einsperren und uns vom gesellschaftlichen Leben verabschieden sollen.
Wunschdenken… Ja, wenn es Wunschdenken ist, dass wir als Menschen nicht so einfach zu kontrollieren sind, dann ist das schade. Aber eine größtmögliche Pluralität von Verhaltensweisen innerhalb einer heterogenen Gruppe ist doch kein falscher Gedanke… Das Internet scheint hier entgegenzuwirken. Oder warum regst du, Johnny, dich sonst so sehr über das studiVZ auf? Hier rennen doch alle User wie kleine Hühner gackernd in ihr Verderben und machen es „denen da oben“ so einfach wie möglich, ihre Daten zu sammeln.
Trotzdem stößt mir Schäubles Verhalten übel auf – und auch ich vertraue auf die Community, die mir (hoffentlich) ein nettes Freeware-Tool zur Verfügung stellen wird, mit dem ich wenigstens schonmal den Bundestrojaner entfernen kann, wenn ihn schon sonst keine Antivirus-Software erkennen darf.
Ich gehe jetzt ein Buch lesen. Offline.
Ziviler Ungehorsam, die erste (eine ziemlich blöde Idee, nur für Nerds!):
es gibt (leider nur für Windows) so ein Kryptografietool namens Steganos. Man kann Texte in Bild- und Tondateien verstecken und mit ’nem 1024-Bitschlüssel versiegeln. Posten wir halt unseren Katzencontent mit irgendwelchen Passagen aus Koran, Thora und Jehovas Tagebuch. Just4fun. Dann haben die Geheimdienstler ordentlich was zu tun.
Falls die Soft jemand kennt: gibt es sowas ähnliches für den Mac?
Acid: Srsly, dumme Idee.
@Acid, @fredge:
Ok, langsam nähern wir uns wieder an „¦ nur einmal muss ich noch nachlegen (und ich nehme das alles nicht böse, im Ernst, sondern als Herausforderung):
Vor einigen Jahren hatte ich keine Zeit für „kalte Füße“. Ich war (sagen wir mal, so vor 8-10 Jahren) damit beschäftigt, gemeinsam mit dem CCC jeden Monat drei Stunden lang im Radio zu erklären, was Kryptografie ist, wie man E-Mails verschlüsselt und anonym im Web surft und warum der Schutz der Privatsphäre so wichtig ist. Über den legendären Satz „Wer nichts zu verbergen hat „¦“ haben wir schon damals™ mit Anrufern heftig diskutiert.
So, jetzt aber von mir genug vom albernen „ich wusste es schon früherererer als du“-Krams, denn es geht ja vielmehr um das, was du (Acid) weiter schreibst. Ja, ich klinge vielleicht positiver als andere. Das ist zu einem Teil halt, wie ich bin, zum anderen aber völlig beabsichtigt. Denn (siehe auch Anmerkung von fredge) alles andere ist doch das berüchtigte „preaching to the converted“. Wenn ich mir bspw. indymedia als grandiose Idee ansehe, ist das in meinen Augen gescheitert. Polemische Kleinkriege, kaum Raum für Differenzierungen, in den Kommentaren oft Auseinandersetzungen darüber, wer nun linker und radikaler ist „¦ ich glaube kaum, dass das jemanden interessiert außer denjenigen, die im Groben sowieso schon einer Meinung sind. Genauso albern wäre es doch, wenn wir uns jetzt hier streiten, wer was schon früher gewusst hat. Selbst wenn jemand heute zum ersten Mal darüber nachdenkt, dass ihn das Thema Privatsphäre vielleicht etwas mehr interessieren sollte, ist das prima. Denn wie viele Themen gibt es, von denen ich oder du oder wir keinen Schimmer haben? Deren Folgen wir nicht annähernd absehen können? Sich also hinzustellen und zu sagen: „Ich hab’s schon immer gewusst und jetzt könnt ihr mal sehen, was ihr davon habt“ bringt meiner Meinung nach gar nichts.
Ich glaube/ vermute, dass Spreeblick die o.a. „Falle“ bisher ganz gut umschifft (!) hat und ein recht unterschiedliches Publikum hat (zumindest kommen die Beschimpfungen per Mail aus allen möglichen Ecken „¦ :)). Sei es durch Positivismus, sei es dadurch, dass wir eben *auch* mal nette Weblinks und Videos oder albernes Zeug haben, uns aber eben auch mit „ernsteren“ Themen beschäftigen. Wir sind nicht klar einzuordnen, manche Leute verwirrt es doch schon, wenn jemand gegen DRM ist und trotzdem einen iPod hat. Ich finde das gut. Ich finde wenig langweiliger als Vorhersehbarkeit. Spreeblick ist (hoffe ich) so verschieden, konfus und auch mal widersprüchlich wie das Leben nunmal ist.
Die Chance, dass bei Spreeblick mal jemand, der eigentlich nur über ein Video gestolpert ist, in einer der ernsteren Diskussionen „hängen bleibt“ ist weitaus größer, als würden wir, übertrieben gesagt, das Ende der Welt ausrufen, hoffe ich. Wissen kann ich es nicht. Aber ich weiß aus Erfahrung, dass „es ist alles furchtbar und schlimm, wir werden alle sterben!“-Getöse im Großen und Ganzen nicht besonders motivierend oder einladend wirkt, das kann man aber auch gut beobachten, denn es gibt ja viele Blogs, die das ganz anders beschreiben und angehen als wir.
(Wir werden trotzdem alle sterben)
Gerade fällt mir noch ein, Acid, dass du evtl. den Sarkasmus meines Postings nicht erkannt hast und ihn evtl. etwas ernst gelesen hast. Das würde deine Entrüstung erklären.
Gleichzeitig muss ich nach den ganzen Sätzen betonen, dass Spreeblick immer nur dann politisch und engagiert sein kann, wenn es die einzelnen Autoren sind. Ich weiß, dass mir oft ein gewisses „Predigen“ unterstellt wird, muss an meiner Art zu schreiben liegen und daran, dass mir meine Standpunkte wichtig sind. Aber es ist immer eher ein Abgleich mit anderen Meinungen, sonst wären die Kommentare schließlich geschlossen, wenn ich so überzeugt von mir wäre dass mich andere Meinungen nicht interessieren. Das ist hier keine Bibel, keine Verbreitung von Weisheiten, keine Allwissenheit. Es ist ein konstanter Austausch von Ideen und Meinungen, natürlich geprägt durch die Erfahrungen und das Leben der einzelnen Autoren. Es gibt außerdem unendlich viele, wichtige Themen, zu denen wir nichts machen, sei es, dass es unsere Fähigkeiten übersteigt, sei es, dass wir keinerlei Bezug dazu haben etc. – aber wir sind ja nicht allein. Daher überraschen mich ein paar deiner Sätze, denn sie klingen, falls ich sie nicht völlig falsch verstehe, ein bisschen wie: „Macht mal endlich was!“. Und es fällt dann zugegebenermaßen sehr schwer, nicht mit der Gegenfrage zu antworten. :)
Progressivität schüttelt man nicht aus dem Ärmel, Ideen brauchen Zeit. Aber du kannst sehr sicher sein, dass wir hier alle sehr beschäftigt sind mit den ganzen Themen (wir haben tatsächlich und ernsthaft zwei Tage lang recherchiert, wie man eine Religion gründet, damit wir alle Geistliche werden „¦) und dass auch die Möglichkeiten des zivilen Ungehorsams hier nicht zum letzten Mal erwähnt werden.
@fredge: Vielleicht sehe ich die Gefahr der Überschätzung des Internet oder des blinden Vertrauens in das Medium bei mir selbst nicht so sehr. Familie mit Kindern und Hund, ein paar Jahrzehnte Leben vor dem Internet, genug Freunde und Bekannte, die sich so gut wie gar nicht fürs Netz interessieren „¦ das ist eine Menge „echtes“ Leben, allerdings zähle ich das Netz schon lange ebenfalls dazu. Doch ich gehöre ja nicht zu der Generation, die mit dem Netz aufgewachsen ist, ich gehöre eher zu der Generation, die schon vor 12 Jahren nicht unter echtem Namen in bestimmten Gruppen des Usenet gepostet hat, aus Sorge darüber, was mit den Daten in zwei Jahrzehnten passieren könnte. Und die immer noch hofft, dass für die Zeichen auf dem Bildschirm Menschen verantwortlich sind. Die mit den Fehlern und den Emotionen und Stimmungen und so.
Meine Güte. Falls sich mal jemand fragt, warum ich kaum noch Artikel schreibe, dann schicke ich ihm den Link zu diesem Kommentar „¦ sorry fürs Ausufern.
könnte der über mir stehende kommentar von einer frau geschrieben sein?
nein. ;)
Die Tücken der nonverbalen Kommunikation. Ich war keineswegs entrüstet. Ebenso wenig möchte ich dir nahelegen, wie du euren Laden hier schmeißen sollst. Deine Predigten, wie du es nennst, wirken auf mich halt ein wenig blauäugig. Vielleicht bin ich ja einfach zu pessimistisch, aber – leider – sind alle Befürchtungen bislang eingetreten und ein Ende dieser Entwicklung ist nicht abzusehen.
Das „Macht mal endlich was!“ war an uns alle gerichtet. Wir alle hätten viel früher mal über Ideen nachdenken sollen. Bei der Flickr-Zensur im Juni wäre eine gute Gelegenheit gewesen. Du verlinkst weiterhin auf Flickr, was ich auch irgendwie befremdlich finde. Aber hey, ich habe meinen Account dort auch nicht gelöscht, er liegt halt ungenutzt rum, ich bin also keinen Deut „besser“.
Ich habe – aus Trotz – damals meinen Webspace gekündigt, als dieses Forenurteil (Heise) kam. Das Blog hab ich bei einem Gratisanbieter untergebracht und die Kommentarfunktion verriegelt. Das war ein Akt demonstrativer Feigheit und sicherlich auch ein falscher Weg.
Genauso albern wäre es doch, wenn wir uns jetzt hier streiten, wer was schon früher gewusst hat.
Aber das tun wir doch gar nicht. Ich weiß doch, dass du nicht erst seit gestern hier rumschwirrst. Ich denke, du gehst die Sache zu unbekümmert an. Und die Pessimismusfraktion übt sich in Fatalismus. So kommen wir nicht weiter. Deswegen bin ich ja gespannt auf gute Ideen zum Thema „ziviler Ungehorsam“. Mit fällt zum Deibel komm raus nichts ein. Fällt es unter Ungehorsam, wenn man seine Mails verschlüsselt und all seine bitterbösen Dateien auf einer externen Festplatte lagert, die an einem Rechner hängt, der nie ins Netz kommt? Das is ja nicht verboten. Und mehr als 1 Rechner haben wir doch alle.
Oder fällt es unter Ungehorsam, wenn ich meine 100Gig Audiosamples „Osama01-10000.aif“ nenne und für umme zum DL anbiete? Irgendwie ist das alles ziemlich albern.
auch wenn es unfair ist. aber einige bundestagsabgeordnete haben ja auch kinder (auch herr schäuble), geht es denen genauso? das interwiev mit den kindern der regierenden ( natürlich anonym) !!!
Wir können ja wirklich mal Tips zum Widerstand zusammentragen wie Acid vorschlägt. Leider bin ich selber ein Fast-DAU. Wichtige mails sollte man eigentlich immer verschlüsseln und unwichtige auch, damit der Unterschied nicht auffällt.
Meine Idee wäre ab Neujahr soviel Daten wie möglich zu produzieren damit Sie daran ersticken.
Die Kosten werden zwar sowieso auf uns abgewälzt aber man kann halt nicht alles haben. Das alle über z.B. Tor gehen halte ich für keine gute Idee, da dann wahrscheinlich alles zusammenbricht.
Ich hab hier Trackmenot (momentan noch ausgeschaltet) werd ich Neujahr wohl anstellen. Ich würd auch gerne alle meine mails als CC ans BMI und BMJ schicken, bin mir da aber nicht ganz sicher ob das legal ist.
Weiß das Jemand?
Wer ne Flat hat, könnte fast rund um die Uhr online bleiben. (auch wenns Strom kostet)
Sie wollen Verbindungsdaten? Sollen sie welche kriegen, mehr fällt mir dazu leider auch nicht ein.
So viele Verbindungsdaten wie möglich zu generieren, indem man sich zb alle 10 min disconnected, um ne neue IP zugewiesen zu bekommen, fördert doch nur die automatisierte Datenaufbereitung.
Schlimmer als der Polizeistaat ist der automatische Polizeistaat.
Zunächst habe ich mich der Sammel-Verfassungsbeschwerde angeschlossen. Auch wenn es nicht immer befriedigend ist: Das ist zunächst der Lauf der Dinge. Sollte Karlsruhe das Gesetz tatsächlich durchwinken müssen technische Details in Erfahrung gebracht werden, bevor man sich viel Gedanken über Gegenmaßnahmen machen kann.
Mails zu verschlüsseln ist grundsätzlich natürlich eine gute Idee, aber bei der VDS geht es ja (bisher) nicht um die Inhalte. auch Datenmengen sind noch kein Thema. Es geht derzeit um die Speicherung der Verbindungsdaten, nicht um die der Inhalte. Das braucht also andere Lösungen und Ideen. Bei der VDS, wohlgemerkt.
Der Bundestrojaner ist dann nochmal ein anderes Thema und ich bin gespannt, wie das z.B. unter Mac oder Linux genau laufen soll. Oder auch, falls ich mich entscheide meine Mails nur noch übers Handy zu machen (blöde Idee, aber ich mein‘ ja nur). Gibt es dann einen Handy-Trojaner? Fest eingebaut bei Kauf?
Die flickr-Frage sehe ich nochmal ganz anders als der allgemeine Tenor, ich hielt den Begriff „Zensur“ in dem Zusammenhang für völlig fehl am Platz. Dummheit und Frechheit seitens Yahoo, sicher auch Grund zur Kündigung, wenn man das will, ja, aber Zensur ist etwas völlig anderes. Das ist aber eine Diskussion, die mehr Platz braucht, da würde ich mir jetzt wieder die Finger wund tippen, hab‘ ich gerade keine Lust zu.
Schon in seiner legendären Antwort bei abgeordnetenwatch.de hatte Dr. Wiefelspütz darauf hingewiesen: „Vorratsdatenspeicherung hat mit Terrorismusbekämpfung relativ wenig zu tun. Ich wäre für die Vorratsdatenspeicherung auch dann, wenn es überhaupt keinen Terrorismus gäbe.“
Jetzt wissen wir, wofür die Sache eigentlich gedacht ist.
@Jörg: Die Diskussion um diese Äußerung gibt es bei Interesse hier.
@ Hans,
glaubst du ernshaft die 6 Monate umfassenden Listen geht jemand von Hand durch, bevor es zu einem Verfahren kommt? Oder der Staat würde auf mögliche Vereinfachungen des Verfahrens von sich aus verzichten? Und was hast du für Lösungsvorschläge?
Ich bleib dabei, soviel traffic bzw. trafficdaten wie möglich generieren, damit die Auswertung und Speicherung so umfangreich, aufwendig, teuer wie möglich wird, bis mal jemand ne Kosten-Nutzen-Rechnung macht.
Den Heuhaufen groß machen.
Es sei denn, jemand weiß was besseres.
Na kuck mal einer an: kaum wird vorgeschlagen, dass auch die Rechteverwerter Zugriff auf unsere Daten kriegen soll, hat die BITKOM kaum noch Einwände gegen die VDS.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/99692
Immerhin:
In der Debatte um die Technik von Online-Razzien will der Bitkom vor allem verhindern, dass hierzulande tätige Verkäufer von Sicherheitssoftware für den so genannten Bundestrojaner „standardisierte Hintertüren einbauen müssen“.
Sicherheitssoftware aus deutschen Landen hat es definitiv hinter sich.
@ corax
mein ja nur, das Sabotage nur nutzt, wenn das auch wirklich was ändert. Wenn es für die Behörden nur ärgerlich ist, passen die die nötige Computerpower einfach an, und die Möglichkeit auf diesem Weg was zu erreichen ist weg.
CC an BMI find ich aber gut ;)
@ hans
Ich denk mir halt, je größer der Heuhaufen desto besser für uns alle.
Bei der CC-geschichte hab ich schon mehrmals nachgefragt z.B. im (lawblog) ob das legal ist oder ob man da wegen „spammerei“ oder so, Ärger kriegen könnte, aber ich hab bisher leider keine gescheite Antwort bekommen.
Im Prinzip bedeutet das ganze ja, dass im Netz
– der Absender nicht mehr anonym sein darf
– eine vollständige Liste der Kommunikationsbeziehungen pro Person über 6 Monate vorrätig ist
Vorschlag:
Eigentlich müsste das ja aus Sicherheitsgründen auch für den physikalischen Postverkehr gelten. Technisch möglich wäre das
– Briefkasteneinwurf nur mit RFID-lesbarem Pass/Personalausweis/Postkundenkarte
– Briefkasten labelt die Post mit Kundennummer und Einwurfort und Uhrzeit
– Verteilerzentrum (wo die Zieladresse gescannt und Schrifterkannt wird) scannt auch die Kundennummer nebst Einwurfort und Zeit Datum und speichert Zieladresse (die ja eh schon erkannt wird)
– speichert diese Daten in einer Datenbank (sortiert nach Kundennummern)
Damit hätte man die Vorratsdatenspeicherung auch auf den physischen Postverkehr ausgeweitet …
Kling gruselich, nich ?!? Hat alle Aspekte der Vorratsdatenspeicherung:
– vollständige Kommunikationsmatrix
– personenbezogenes Bewegungsprofil
– Quelle und Ziel sind personalisiert
und braucht nur nen RFID Leser und nen Barcodeprinter mit Fluoreszenzfarbe (standard in den Sortieranlagen, billig)
Kriege ich jetzt endlich den Orwell-Nobel-Preis ?!?
Oder wenigstens ein Abendessen mit dem Innenminister ?!?
Immer noch nicht ?
Na dann muss ich mir wohl noch was für den ÖPNV ausdenken … man könnte in die Druckknöpfe zum ein- und aussteigen und in die Haltestangen Fingerprintscanner einbauen und die abgleichen mit den Fingerprints aus den neuen Pässen ?
Noch nicht gruselig genug ?
Abwarten, mir fällt noch was ein … für das oben habe ich ja auch nur 5 Minuten gebraucht …
Zwei interessante Veranstaltungen in naher Zukunft zum Thema:
http://www.junge-linke.de/veranstaltungen/leipzig_10012008_diskussionsve.html
http://www.junge-linke.de/seminare/der_rechtsstaat_die_faust_aus_.html
und nochmal der Lesehinweis:
http://www.junge-linke.de/staat_und_nation/rechtsstaat_20.html
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