Das Familienministerium möchte das Kinderbuch Wo bitte geht`s zu Gott?, fragte das kleine Ferkel verbieten lassen. Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien will im März entscheiden, ob das Bilderbuch tatsächlich – wie das Ministerium behauptet – antisemitische Tendenzen aufweist.
Ein deutsches Kinderbuch, das Antisemitismus verbreitet. Das ist eine Geschichte, die das Zeug zum weltweiten Skandal hat. Da möchte man vom noch fruchtbaren Schoß murmeln und Bedenken mit sich herumschleppen.
Tatsächlich sagt der Verbotswunsch nichts über das Buch aus und einiges über das Familienministerium.
Ein kleines Schwein sucht Gott, findet aber nur Hass und kommt zu dem Schluss: Wer Gott nicht kennt, der braucht ihn nicht.
Das ist eine frohe Botschaft, die man Kindern gern beibringen will, aber dem Ministerium ist sie nicht froh genug. Das Buch mache „die drei Weltreligionen Christentum, Islam und Judentum verächtlich“ findet man dort.
Sieht man nur das Bild des Rabbis, dann liegt dieses Assoziation tatsächlich nicht allzu fern. Dieser Rabbi sieht nicht gut aus, nicht gut, nicht gutmütig. Das Böse in Judengestalt?
Der Autor Michael Schmidt-Salomon sagt dazu:
Wegen meines jüdisch klingenden Namens werde ich seit 1994 regelmäßig als „žJudensau“ beschimpft und auch massiv bedroht — meist von Christen, mitunter auch von Muslimen. Deshalb nehme ich mir das Recht heraus, in aller Offenheit jene orthodoxen Juden zu kritisieren, die ebenso wie fundamentalistische Christen und Muslime vom Gotteswahn befallen sind. Mit Antisemitismus hat das selbstverständlich nichts zu tun! Wer liberale oder gar säkulare Juden — insgesamt glücklicherweise die Mehrheit! — von diesen glaubensfanatischen Löckchenträgern nicht unterscheiden kann, der ist wirklich selber schuld! Übrigens: Niemand macht schärfere Witze über Ultraorthodoxe als säkulare Juden…
Wie sollte man Religionskritik betreiben und vom orthodoxen Judentum dabei schweigen?
Aber ich habe das Buch nicht gelesen und bin kein guter Zeuge. Was sagen denn Menschen, die es gelesen haben? Die Amazon-Kritiker?
In der Flut religiöser Schriften, die auf Kinder verstörend wirken, ist dieses Buch eines, das Kindern Angst nimmt und zu einem selbstbestimmten Leben anregt.
Das Buch zeigt unverhohlen den Schrecken, den – nicht nur die drei Weltreligionen – schaffen können und das nicht nur durch islamische Selbstmordattentäter, sondern auch z.B. durch die Geschichte der Sintflut in der jüdisch-christlichen Bibel, wenngleich natürlich nicht wirklich vergleichbar, aber die Religion an sich ist die Ursache für diese Furcht.
Meine 9-jährige Nichte erzählte mir kürzlich, dass ihr Religionslehrer meinte die Sterne entstehen aus Erdklumpen. Ihr Kommentar: „So ein Quatsch.“
Um ihre Zweifel weiter zu nähren, werde ich mit ihr dieses schön illustrierte und klar formulierte Kinderbuch gemeinsam lesen. Denn dafür ist es bestens geeignet, und Erwachsene haben auch etwas zum Schmunzeln.
Es gibt eine unüberschaubare Zahl von Büchern, die den Kleinen vermitteln sollen, dass es einen gewaltigen Unterschied gibt zwischen Zeus, Gilgamesch, Ra und Jesus. Aber keines dieser Bücher endet so fröhlich.
Wenn man übrigens über Jugendgefährdung nachdenkt, sollte man einen Blick auf diese bizarre Geschichtensammlung werfen. Besonders zu empfehlen: Die Geschichte von der Kinderschar, die einen Glatzkopf verspottet und zur Strafe von zwei Bärinnen gefressen wird. Steht alles in der Bibel. Aber ein Bibelverbot will ich natürlich nicht. Denn was züchtet schon mehr Atheisten heran als die Bibel?
Und eine Unterstützer-Website gibt es auch schon.
Der erste Impuls, beim Lesen des Indizierungsantrages des Bundesfamilienministeriums, ist natürlich Empörung. Wie kann man ein Kinderbuch verbieten wollen, das Kindern eine andere Sicht auf Religionen anbietet als sie üblicherweise vorgesetzt bekommen? Doch geht es hier wirklich um eine andere Sicht? Oder doch eher um eine deutliche, ja stark karikierte Herausstellung der negativen Aspekte der drei monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam? Und ruft dies nicht ganz selbstverständlich Kritiker auf den Plan, die das Buch als hetzerisch und verächtlichmachend beschreiben?
All dies liegt offenbar durchaus im Interesse der Autoren. Es soll sichtbar eine öffentlich Debatte, ja ein Skandal provoziert werden, der zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema religiöse Indoktrination von Kindern und Jugendlichen einlädt. Insofern hat man fast alles richtig gemacht. Man hat ein Kinderbuch geschrieben, wie es so viele Kinderbücher gibt, die Heranwachsende mit dem Thema Religion – bisher natürlich eher unkritisch – vertraut machen sollen. Man hat es clever beworben und schürt nun mit Pressemeldungen die öffentliche Debatte um den Indizierungsantrag des Bundesfamilienministeriums. Dieser stützt sich vor allem auf die zweifellos hauptsächlich negative Darstellung des Rabbis. Der wohlfeile Antisemitismusvorwurf greift natürlich. Werden doch die Zeichnungen des Rabbis, in der Kritik des Buches, gern mit Karikaturen aus dem 3. Reich verglichen. Doch wie überall sollte man die Inkontextstellung der Abbildungen nicht vernachlässigen. Die Zeichnungen dienen mitnichten der Verherrlichung einer Idee oder dem Rassenwahn der Nazis. Die Zeichnungen sollen verdeutlichen, dass im Zentrum der Weltreligionen religiöse Fundamentalisten sitzen, die die buchstabengetreue Interpretation ihrer heiligen Schriften und sklavische Unterwerfung unter tradierte Normen fordern und leben.
In dem Kinderbuch geht es eben nicht – wie von den Rezensenten gefordert – um aufgeklärte, ja säkulare Religosität, die uns unter Christen, Muslimen oder Juden alltäglich begegnet. Eine Religiosität, die eigentlich nur noch als kulturelle Religiosität bezeichnet werden kann und mit „Gott“ und dem Bild, das kirchliche Würdenträger von ihrer Religion zeichnen, nichts aber auch gar nichts mehr zu tun hat.
Das Ferkel-Buch verfolgt gänzlich ungeniert das Ziel, die gefährlichen und lächerlichen Aspekte der abrahamischen Religionen bloßzustellen und auf die Inkonsistenzen von öffentlicher Wahrnehmung und echten Inhalten aufmerksam zu machen.
Schon das erste der Zehn Gebote ist verfassungswidrig. Zeit für eine Indiziderung der Bibel! :o)
Die eventuell hier in den Kommentaren folgenden Agnostikern möchte ich ermuntern, ihre Höflichkeit fahren zu lassen. Einem religiösen Menschen schuldet man nicht mehr Respekt, als einem Mann, der seine Frau für schön und seine Kinder für klug hält.
Auch sollten die Agnostiker ihre Zweifel fahren lassen. Unsere Welt ist voller Ungewissheit und Wahrheit gibt es nicht – streng genommen. Und dennoch haben die Menschen die Fähigkeit, zu richten. Unser Urteil gibt uns Wahrheit und nicht das Urteil derer, die behaupten, sie hätten das Antlitz Gottes geschaut. Habt Mut, euch eures eigenen Verstandes zu bedienen. Macht euch frei von Zweifeln. Die Vorstellung einer Autorität, die unsere Gedanken liest und unser Verhalten richtet, ist absurd. Und was soll Gott anderes sein? Und wenn man damit die ziemlich mystische Kraft einer vereinigten Physik oder die Wunderlichkeit unseres Bewusstseins benennt, dann braucht man auch nicht das Wort Gott.
Das großartigste Erbe des Abendlandes ist der Atheismus, das will ich mir nicht von den Tom Cruises und Mike Tysons dieser Welt kaputt machen lassen.
Naja, hier in UK hat es kürzlich eine DVD mit den 3 kleinen Schweinchen erwischt. Hübsch gemacht, zeigt die DVD wie Kinder sich zB ein Pop-Up Buch selber zusammenbasteln können, als Rahmenhandlung gabs eine Geschichte mit den 3 kleinen Schweinchen. Allerdings wird da nichts mehr draus, weil a) Muslims das vielleicht nicht so gut finden könnten (wegen der Schweine) und b) die Zunft der Maurer sich verunglimpft fühlen könnte (weil eins der Schweinchen ein arg schlechter Maurer ist).
Schweine haben’s heutzutage echt nicht leicht.
Diese ganze Geschicht ist sooooo lächerlich!
Dann müsste die Bibel auch auf den Index kommen.
Immerhin hat die Kontroverse das Ferkelbuch auf Platz1 bei Amazon gehievt, haha :)
die bilder sind ja noch dämlicher als die im »wachtturm«. aber wieso soll es nicht auch atheistenkitsch geben? und noch ein nachfolgebuch? »wie, bitte, gehe ich dem zeitgeist auf den strich?«, fragte der kleine malte.
Ich freu mich schon, wenn „Gotteslästerung“ endlich wieder eine Straftat wird.
Auf den Haufen, ihr Ketzer! Alle.
Das Buch scheint schon auf dem Index zu sein.Jedenfalls sagte man mir gerade in einer Buchhandlung, dass das Buch z.Z. nicht zu bestellen sei, man aber nicht wüsste warum…
@#668276:
die maurer waren beleidigt?
gibt es in england besondere maurerrechte?
@#668255:
@schomsko
genau
@ sapere aude: „Doch geht es hier wirklich um eine andere Sicht? Oder doch eher um eine deutliche, ja stark karikierte Herausstellung der negativen Aspekte der drei monotheistischen Religionen[…]“
In diesem Zusammenhang finde ich es besonders gut, dass sich die Künstler in ihrer ‚Stellungnahme‘ zu einem gern übersehenen Detail äußern:
„Selbstverständlich gibt es Millionen aufgeklärter, humanistisch denkender „žGläubige“ in allen Religionen. Die Frage ist allerdings, inwieweit diese tatsächlich noch „žgläubig“ sind! Ist man wirklich ein „žgläubiger Christ“, wenn man — wie derzeit die überwiegende Mehrheit der Kirchenmitglieder in Deutschland — nicht einmal mehr an einen personalen Gott glaubt? Wenn man die reale Existenz der Hölle und des Teufels oder die leibliche Auferstehung Jesu von den Toten bestreitet? Wenn menschliche Kommunikation gelingen soll, so muss doch sichergestellt sein, dass die Begriffe, die wir verwenden, irgendwie stringent sind, d.h. nicht bloß Worthülsen ohne inhaltliche Bedeutung.“
Schön, dass sie sich tatsächlich Gedanken gemacht haben und nicht nur atheistischen Hass predigen wie z.B. Dawkins.
@#668355:
inhaltlich stimme ich dir zu bis auf den letzten absatz: wo findest du denn bei dawkins hasspredigten?
*Zitat Malte* gibt es in england besondere maurerrechte?
Da stecken sicher mal wieder die Freimaurer hinter *kalauerhervorquäl* :).
Problematisch mag es schon sein, angesichts der schlimmen Karrikaturen aus dem ‚Stürmer‘, solch ein Feindbild eines fundamentalistischen Juden zu gestalten.
Doch letztlich geht es gegen alle religiösen Ultras und da ist ein grober Keil auf die noch gröberen Klötze durchaus angebracht. Ein Kinderbuch darf getrost Flagge zeigen, nicht immer ist es schön in Panama.
Niemand weiß das besser als Janosch selber, der sich selbst als Opfer einer ekklesiogen geprägten Erziehung bezeichnet hat. Ich glaub, das war bei Maischberger.
Jedenfalls scheint mir die Bundesprüfstelle schlecht beraten, wollte sie einem Verbotsantrag ohne nachweisliche Jugendgefährdung nachkommen.
Mooment, henteaser. Dawkins predigt keinen Hass. Dawkins ruft nicht zur Vernichtung der Gläubigen auf, wie Hassprediger zur Vernichtung der Ungläubigen aufstacheln. Dass dieses Detail gern übersehen wird, spricht für die Wichtigkeit dieser Debatte. Wird doch jeder, der sich ohne falsche Scham oder besondere Rücksicht kritisch mit Religionen auseinandersetzt gern als Volksverhetzer beschimpft und in die Ideologenecke gestellt. Es wird behauptet, Dawkins, Harris, Hitchens usw. seien nicht besser als religiöse Fundamentalisten. Aber warum? Warum? Weil sie die Dinge rücksichtslos und unverschleiert beim Namen nennen? Weil sie sagen, dass Religion zu Mord und Totschlag verführen kann? Weil sie ohne jede political correctness zeigen, dass der Glaube an einen „Gott“ ebenso sinnvoll ist, wie der Glaube an ein unsichtbares rosafarbenes Einhorn oder das berühmte Spaghettimonster? Wer glaubt denn in der größten Religionsgemeinschaft der Welt z.B. ernsthaft an die Transsubstantiation, ein Hauptbestandteil der katholischen Messe und nur eins der Themen, die im Ferkelbuch aufgegriffen werden?
Sorry, aber Spinner muß man Spinner nennen dürfen!
„Das ist eine frohe Botschaft, die man Kindern gern beibringen will, aber dem Ministerium ist sie nicht froh genug. Das Buch mache „ždie drei Weltreligionen Christentum, Islam und Judentum verächtlich“ findet man dort.“
interessant, dass beim thema weltreligionen immer wieder die wohl größte und freieste religion vergessen wird – die des atheisten.
wenn behauptet wird der gottlose wird in der hölle schmoren, könnte ich mich dadurch ja auch mal angegriffen fühlen.
zur zensur: das thema hatten wir in deutschland schonmal. wie hieß doch gleich der mann mit dem lustigen kleinen bärtchen? es ist doch irgendwo ironie des schicksals, wenn einen die größten faschisten vor gefählichen dingen wie meinungsfreiheit schützen wollen. würde mich nicht wundern wenn das familienministerium im zusammenhang mit diesem buch demnächst von entarteter kunst spricht.
dazu und zu dem rest unserer verkorksten welt:
*kopfschüttel*
Ich glaube(!) mich zu erinnern, dass Dawkins in seinem aktuellen Werk die Gottgläubigkeit wahnhaft nennt. Meine Leseart ist die, dass man Wahnsinnige besser wegsperrt, weil sie eine Gefahr für die Menschheit sind.
Disclaimer: Ich würde mich als Atheist bezeichnen, zumindest als Agnostiker. Aber ich bin nicht versessen darauf, Gläubigen meinen Unglauben aufzuzwingen. Denen Fakten und Bibelzitate um die Ohren dreschen hingegen macht Spaß.
Ich bin jedenfalls gespannt, ob mein Nachwuchs eher dem Ferkel zustimmt oder dem Größten Märchenbuch aller Zeiten. Wie gesagt: Aufzwingen ist Mist. Im Zweifelsfall laufen die Kinder später zur Religion über, um gegen ihren Vater zu revoltieren.
Im Prinzip bin ich ja auch ein Vertreter der Denkweise des Buchautors, aber die Bilder sind wirklich Stürmer-like. Seltsam z.B. das der christliche Vertreter, zumindest auf den mir online vorliegenden Bildern, immer lächelt, der Jude und der Muslim aber Fratzen haben. Und die Art und Weise wie das Thema den Kindern textlich vermittelt wird, extremer 7Ots retro- anti-autoritäts-BS.
Selbstverständlich ist Religion, zumindest wie sie von den Kirchen vermittelt und praktiziert wird, blanker Unsinn, dennoch, die Grundwerte, die allen Welt-Religionen zugrunde liegen – und m. M. n. auf dem gesunden Menschenverstand beruhen -sollten geschützt werden. Ich meine Nächstenliebe, Gewaltlosigkeit, Friedfertigkeit, Ehrlichkeit, Geduld, Respekt etc..
Dadurch, das der Autor in die gleiche Kerbe wie die von ihm Verteufelten haut, wenn auch etwas weniger extrem, aber eben auch propaganda-mässig, wird das Buch sehr unsympathisch. Schade..
Und noch was: das ist doch ein Kinderbuch? Was glaubt der Autor eigentlich, wie gut Kinder differenzieren können? „Ah ja, die mit Locken sind die bösen Juden, die andern sind nett und normal“ -oder wie? Ganz schön viel verlangt von einem 6 Jährigen.
Der Begriff Wahn repräsentiert eine Überzeugung, die
1. logisch inkonsistent ist oder wohlbestätigtem Wissen über die reale Welt widerspricht und
2. trotz gegenteiliger Belege aufrechterhalten wird, weil die persönliche Gewissheit der Betroffenen so stark ist, dass sie rational nicht mehr zugänglich sind.
Was beides, wie ich finde, sehr schön das Phänomen Glauben an einen „Gott“ definiert. :o)
SZ: „Die Darstellung des Rabbi erinnert an Karikaturen aus der NS-Zeit. [Das Killerargument schlechthin!] Gerissen blickt er drein und stellt sich als unangenehmer Zeitgenosse heraus“
Oho, darf ein Jude nicht gerissen dreinblicken und sich als unangenehmer Zeitgenosse herausstellen? Wie soll denn jemand „dreinblicken“, wenn er schreckliche Dinge als einzig wahren Glauben hinstellen will außer scheißfreundlich?
Die Endlösung: Karikaturen komplett verbieten. Sonst könnte ja jemandem einfallen, auch Politiker oder Bahnchefs mit stürmeresken Zeichnungen in Verruf zu bringen.
@#668347: Nein, es ging nur darum, daß ein Berufsstand (eben der der Maurer) sich eventuell beleidigt fühlen würde, wenn ein Maurer als Lusche dargestellt wird.
Nicht die Maurer waren beleidigt, aber die Komission, die diese DVD des Prüfens unterzog, war der Meinung, die Maurer könnten eventuell beleidigt sein. Genauso wie die Vereinigung befand, daß eventuell Muslims sich beleidigt fühlen könnten.
Wie auch immer – falls noch jemand hier in UK wohnt, so empfehle ich polnische Handwerker – die sind gut, preiswert, und machen alles richtig. Und sind normalerweise auch pünktlich.
@#668378:
Um Handwerker kuemmer ich mich nicht. Einfach den Makler/Verwalter anrufen und denen sagen was kaputt ist. Muss ja wenigestens etwas gutes haben zur Miete zu wohnen.
Es ist ein Kinderbuch, Leute. Soll ja Leute geben, die ihren Kindern Dawkins zum Einschlafen vorlesen; aber ich finde es schlicht unangebracht.
Ist jawohl lächerlich, Kindern, die zum Teil noch an den Weihnachtsmann glauben, Religionskritik beibringen zu wollen.
Will sagen: Kinder, die in diesem Alter noch gar nicht wirklich bewusste Glaubens-Entscheidungen treffen mit sowas zuzumüllen, ist auch nciht anders, als sie in den Kommunionsunterricht zu schicken. Man überträgt den eigenen Glauben auf die Gören. Nur ist es hier noch heuchlicherischer, weil es ja „Wissen“ ist; und ich meinem Kind mit sowas beibringe selbständig zu entscheiden.
@Christoph
Geh mal zur Post und hohl die die schicken Papst-Briefmarken. Da steht auf dem Rand des Briefmarkenbogens: „Mitarbeiter der Wahrheit“. Na wer ist denn da wohl heuchlerich. Wie der Chef so der Laden.
Und zu den Kindern: Als ich sechs Jahre alt wahr, da wusste ich schon, dass Colt Seavers eigentlich Lee Mayors und dass der nunwieder kein Stuntman war. Aber es gibt wohl auch unterschiedliche kluge Kinder.
Wenn mein Kind mich nach Krieg oder der Hölle fragt, werde ich ihm sagen, dass der Krieg die Hölle ist. Und das der Krieg aber nur in den armen Ländern geführt wird und wir hier sicher sind, weil große Firmen uns als Konsumenten für Luxusartikel brauchen.
@#668394: Wenn ich so rüberschau zu LondonLeben komme ich zu dem Schluß, daß ihr beide mich heute draufhabt. Boah, wat habt ihr bloß für ne fiese Karakta.. :-)
@#668399:
Ich bedaure dein Kind.
Man sollte sein Weltbild nicht seinen Nachkommen aufzwingen. Meine Gastschwester hat, btw, letztens 5ten Geburtstag gefeiert. Mit Veganerkuchen, weil eine der eingeladenen Freundinnen aus einer Ökofamilie stammt und Veganerin war.
Als ich eines Abends mit den Worten betete „Liebes unsichtbares rosa Einhorn, mach, dass alles gut wird.“, sagte mein Vater, ich solle das sein lassen. Meine kleine Schwester „erklärte“ ihm daraufhin, dass das nicht schlimm sei, ich würde „Gott“ nur anders nennen.
TL;DR: Erwachsene mit imaginären Freunden sind mir suspekt.
Können aber auch ganz nett sein.
@sapere aude:
„säkulare Religiösität“ – ein Traum. Intelligente Verblödung hat mich davor bisher bewahrt. Und natürlich meine versaute Pietät.
@Christoph: „Meine Gastschwester hat, btw, letztens 5ten Geburtstag gefeiert. Mit Veganerkuchen, weil eine der eingeladenen Freundinnen aus einer Ökofamilie stammt und Veganerin war.“
Und du findest es blöd, wenn Menschen ihre Kinder ordentlich ernähren wollen, statt ihnen gekochte Kadaver und kindgerechte Zusatzstoffe-Mixe vorzusetzen?
the_stephan, schlag mal im google nach! Säkular heißt: nicht kirchlich, kirchenunabhängig, kirchenfern …
Aber naja, was kann man erwarten bei intelligenter Verblödung :)
zu no. 16:
Was ist „extremer 7Ots retro- anti-autoritäts-BS.“ ?
Besonders das mysteriöse „7Ots“ interressiert mich.
…nicht wirklich.
@#668465:
extremer siebziger jahre anti-autoritärer bullshit
@#668451:
Bitte, jetzt keine Diskussion über Ökokacke. Veganismus ist ziemlich extrem, und mit 5 Jahren ist man definitiv nicht in der Lage, dass selber zu bestimmen.
„Ordentliche Ernährung statt gekochter Kadaver“ – Ich bin sicher, dass sich alle Aasfresser und Tiermörder jetzt schämen.
Ich bin ja ein fröhlicher Mensch, aber Fanatiker (Egal ob Religiöse,“Brights“ oder Greenpeacespasten) gehen mir irgendwie doch auf die Eier. Vermutlich weil sie so ignorant sind.
Den Antisemitismusvorwurf halte ich für sinnlos. Natürlich ist der Rabbi eine boshafte Karikatur, aber dass sind auch die beiden.
„Während die Vertreter anderer Religionen eher tölpelhaft und dumm dargestellt werden, scheinen die Verfasser mit der Darstellung des Rabbiners zu suggerieren, dass die jüdische Glaubensgemeinschaft andere Religionsgemeinschaften vernichten will“
Nach den Bildern, die ich gesehen hab, werden die ja anscheinend alle als gleich bekloppt und gewalttätig dargestellt.
Edit: Und Religionsbashing ist ja sowieso mal supergay. Vor allem wenn die gleichen Typen sich Warzen besprechen lassen. Oder sich weigern Tiere zu essen. Jede Form von Diät (im Sinne von eine Sache gar nciht essen, weil es böse ist; nicht Gewichtsverlust) ist schließlich Pseudoreligion. Vegetarisch/Veganische Glaubenskritiker sind so ziemlich das „intelligent verblödeste“ (danke dafür).
@Christoph
Ich würde jetzt gerne mit dir darüber diskutieren, warum ich keine Religionskritik äussern darf, nur weil ich kein Fleisch esse.
Aber ich glaube das ist bei Menschen, die andere Leute wegen politischem Engagement (egal in welcher Richtung!) als „Spasten“ (!) bezeichnen, relativ sinnfrei, da diskutiere ich lieber noch mit Fünfklässlern, in dem Alter finde ich es noch verzeihlicher, solche Wörter zu benutzen.
(Auch wenn selbst der Fünfklässler wohl eher selten eine ganze MenschenGRUPPE als „Spasten“ bezeichnet..)
@#668473:
soweit ich weiß ist christoph zehntklässler, somit ist sogar das „supergay“ verzeihlich.
wir waren ja alle mal allwissend und sechszehn.
Nanu, wieso steht mein ellenlanger Monolog hier nicht? War sogar politisch korrekt und so…
Versuch 2:
@Malte:
Ich bin 17, im Auslandsjahr.
Werden wir auch alle mal arrogant und volljährig? Ich behaupte nicht, dass meine Meinung die einzig richtige ist, damit bin ich Dawkins, Ultragreenpeace und Mohammed schon mal vorraus. Dein Kommentar ist ziemlich lausig, da du dich mit meinen Worten und meiner Person, nicht mit meinen Argumenten auseinandersetzt. Da diskutiere ich doch lieber mit gleichaltrigen. Die benutzen zwar auch Slangwörter und haben Dawkins nie gelesen, aber sie setzen sich mit meinen Argumenten auseinander. Deine Angriffe auf mein Alter sind auch nicht besser als lanas Kommentare bezüglich deines stylischen Web 2.0 daseins und sind damit kaum für mich ernst zu nehmen.
@Bongokarl:
Bitte, versteh mich nicht falsch:
Greenpeace ist zum Teil richtig gut. Ich finde Wale ja auch cool. Aber Fanatiker sind „Spasten“. Wenns euch gefällt setzt stattdessen „Ignoranten“ oder „Kretins“ ein. Ich schätze, nur ein Bruchteil der Greenpeace-Unterstützen sind fanatisch; aber auch da gibt es Frutarier (Ich esse nur Pflanzen, die eines natürlichen Todes gestorben sind) und Veganer der Stufe 5 (Ich esse nix was einen Schatten wirft).
So mancher, der sich politisch engagiert ist ein ignoranter Fanatiker (werde ich ab jetzt statt Spast benutzen, auch wenn wir alle wissen, dass es das gleiche meint). In meinem schönen Rostock ist es vor allem die SAV, woanders sind es Nazis. Natürlich könnte man diskutieren, wo Fanatismus beginnt; für manchen vermutlich bereits bei Geschwindigkeitslimit auf Autobahnen. Aber wenn politische Gruppierungen von der Revolution reden, ganze soziale Schichten hassen („die da oben“) und die Chuch’e-Ideologie (Kim Il Sungs System) in Deutschland einführen wollen, sind sie für mich nicht mehr als ignorante Fanatiker.
Ich halte Vegetarismus (und jede andere Art von Diät aus moralischen Gründen) für eine Beschneidung der eigenen Freiheit ohne wirklichen Sinn, und meine, dass er dem „koscheren Essen“ der Juden sehr nahe steht. Zwar glauben die Veganer meist nicht, dass sie in die Hölle kommen, aber dennoch sind sie überzeugt, dass es „böse“ ist.
Der Glaube an Gut und Böse und die daraus folgende Selbstbeschränkung ist meiner Meinung nach deprimierende Lämmermoral (der Grundgedanke ist für mich das, was Nietzsche in „Zur Genealogie der Moral beschreibt“,) die Schwachen (Lämmer) herrschen, weil sie Stärke als böse deklarieren, aus reinem Hass gegen über den Adlern (die die Lämmer natürlich nicht hassen, schmeckt ja auch gut, so ein Lamm). Laut Nietzsche ist deswegen auch das Christentum eine Religion des Hasses und Ressentiments.
Dieser Gedankengang über Religion ist für mich unglaublich interessant. Er ist deutlich tiefgehender, als die Ablehnung der Religion als bloßen Aberglauben. Die Abrahamitischen Religionen sind eine enorme Weiterentwicklung des eigentlichen Götterglaubens (auch wenn sich Reste vor allem im Alten Testament finden). Anfangs waren Götter kaum mehr als personifizierte Naturgewalten, später repräsentierten sie auch den Kampf menschlicher Kulturen, aber alles ohne MORAL (Man nehme das antike griechische Götterbild als Beispiel). Götter waren noch viel eindeutiger menschlich, als JHWH heute. Und damals waren auch nicht alle Menschen gleich, Helden kamen generell aus Königsgeschlechtern oder von Göttern. Ich frage mich, ob die Vergöttlichung mancher Helden (Als Sternbild ins Himmelsgestirn verewigt) eine Art Allegorie auf das Streben nach dem Übermensch ist. Der Abrahamitische Gott ist mehr als Zeus und co. Er stellt moralische Regeln auf, erklärt Exzess zur Sünde (etwas was geradezu diametral zu den Griechen steht), und in sein Paradies (leider habe ich den Namen des griechischen Gartens vergessen, diese Heldensammelstelle) kommt man für Nett- und Schwachsein, nicht für Heldentaten.
Christentum ist ziemlich links.
An die dreißiger Jahre fühlt man sich da erinnert? Also bitte! Der Autor hat da tatsächlich ein Problem, dass entnimmt ja dem Zitat. Aber im Stürmer-Stil?? Das gibt das Buch nicht her… Das habe ich übrigens hier „žAntisemitisch oder nur völlig daneben? auch schon festgehalten…
@Christoph
Natürlich hat ethisch motivierter Vegetarismus etwas mit Religion zu tun. So gesehen ist jeder Mensch, der das Leben an sich hochschätzt und intelligenten Lebewesen Rechte zuspricht, ein sehr religiöser Mensch. Du findest Wale cool, wunderbar. Wenn du keine Wale isst, dann beschneidest du ja ebenfalls deine Rechte.
Der Teil meines persönlichen Vegetarismus, der moralisch begründet ist, stützt sich auf meiner Überzeugung, dass die heutige Massentierhaltung, Massenschlachtung und Massenproduktion gegen jede Moral arbeitet, die das Leben schätzt. Wenn ein Mensch der Steinzeit oder meinetwegen auch des Mittelalters in den Wald geht und sich ein Reh schiesst, dann ist das weit weniger pervers als eine Fabrik mit der Tötungsrate von 25 Schweinen die Sekunde.
Ich finde Wale z.B. auch cool. Und Katzen! Persönlich religiös motiviert als superspiritueller Atheist spreche ich diesen Tieren Rechte zu. Ich würde keine Katzen essen.
Egal ob Veganer 5. Grades oder Kommunist, solange diese Leute niemandem etwas zu Leide tun stören sie mich nicht. Im Gegenteil, ich finde sie cool.
Mir geht es gar nicht um die Greenpeace-Diffamierung. Ich würde auch NPDler nicht als „Spasten“ bezeichnen. Mir ist es egal wie alt du bist, du schreibst so erwachsen, dass ich von dir genauso viel Sensibilität erwarte, wie von Erwachsenen Menschen.
Ich bin Elftklässler und immer noch 16 Jahre, aber ich darf trotzdem schon ein Sozialpraktikum in der örtlichen Psychatrie absolvieren. Und „Spast“ sagt man nicht, so viel politische Korrektheit muss sein.
@Bongokarl:
Aber du verachtest sie doch trotzdem, oder? Inwiefern macht da das eine Wort einen Unterschied? Wie gesagt, ich nenne sie jetzt Ignoranten, dass klingt soviel schlauer. Aber meinen tue ich das gleiche; es sind widerliche Mitglieder meiner Spezies die meiner Vorstellung von Perfektion arg hinterherhinken.
Das Verbieten von Wörtern (wie jedes andere Tabu) ist auch irgendwie religiös, nicht wahr?
Tabus sind Dogmen, Dogmen sind doof. Meine kleine Welt ist gar nicht mal so kompliziert.
@#668479:
ich habe dich lediglich verteidigt. wenn ich „supergay“ und „spasten“ sagen würde, dann hätte ich eine entwicklungsstörung. der rest klingt interessant, ich bin aber gerade zu satt, um zu denken.
@#668486:
Dann bitte ich um Entschuldigung. Wenn man noch jung ist, sich aber unglaublich erwachsen vorkommt, stört einen jeder Bezug aufs eigene Alter. ;-)
moral kann doch auch ohne religion existieren, was habt ihr denn alle ?
@erlehmann
Wie gesagt, offensichtlich hängt das davon ab, wie man Religion definiert. Wenn der Glaube an den Wert des Lebens und die Achtung vor dem Dasein auch schon als Religion gilt, wirds schwierig. Meiner Meinung nach.
@Christoph
Naja, also erstmal bin ich so christlich, dass ich sie bemitleide und nicht glaube, dass sie bereits als Nazis geboren wurden. :)
Ja, das eine Wort macht einen Unterschied. Worte haben sehr viel Kraft. Und ein „Spast“ ist für mich jemand, der es nicht wert ist zu leben, weil er in seinem Dasein schlecht und fehlerhaft ist und zwar von Geburt an. Da es in meiner Sicht so jemanden aber nicht gibt, benutze ich dieses Wort nicht. Auch nicht im Zusammenhang mit Neonazis, siehe oben.
Du magst das anders sehen, das mit dem Vorstellung von Perfektion, der Menschen nahe kommen sollten, ist mir persönlich aber schon wieder zu faschistoid, sorry.
@#668502: Wären sie nicht bemitleidenswerter, wenn sie wirklich als Nazis geboren wären? Wir haben immer eine Wahl, und wenn jemand einen Weg einschlägt der mir nicht passt, verachte ich ihn dafür. Das tut letzten Endes eigentlich jeder, ist doch Mitleid die ärgste Form der Verachtung.
Ich habe das Buch gekauft. Um es mir mal anzusehen. Meine Meinung.
1: Das ist kein Kinderbuch. Es ist zwar so aufgemacht, spricht aber die Kinder nicht wirklich an. Vor der Herangehensweise erinnert mich das eher an diese Jamba-Erklärung im Stile der Maus, die es vor ein paar Jahren mal gegeben hat. Für ‚Erwachsene‘.
2: Seine Botschaft lautet: ‚Keine Macht den Radikalen‘. Und das diese Warnung nötig und sinnvoll ist, beweist nicht nur DIESE Diskussion. Und da stecke ich den aufhetzenden Nazi, den dogmatischen Juden und den fanatischen Moslem bewusst in einen Sack.
Ich hoffe nur, dass genügend intelligente, gemäßigte Menschen die das auch verstehen im Lande bleiben: http://www.cicero.de/259.php?kol_id=10532
Ach wenn da nicht, ach wenn da nicht die Probleme des Materialismuss währen…
@#668364: Wenn Dawkins den Gottglauben als „Wahn“ bezeichnet, dann zeigt er damit nur auf, dass es nichts anderes ist, als wenn man an UFOs oder Monster, Feen oder den Weihnachtsmann glaubt. All das kann man bei einem erwachsenen Menschen als Wahn bezeichnen, also wieso nicht die Vorstellung, es gäbe einen unsichtbaren Voyeristen im Himmel, den alles interessiert? Aber wegsperren ist wohl zu hart, das meint er sicher nicht. Man sperrt ja auch nicht alle UFo-Gläubigen oder Uri-Geller-Fans ein xD
Ich finde, dieser Comic drückt gut aus, was Dawkins meint: http://idrewthis.org/d/20070116.html
Hm, dann bleib ich doch lieber beim
„Kleinen Prinzen“, für meine Enkel die noch nicht da sind. Der Autor wurde von deutschen Jägern abgeschossen, der war bestimmt kein Antisemit. Aber ganz sicher ist das auch nicht.
Christenbashing bei Spreeblick. *augenroll*
Übrigens:
„meinte die Sterne entstehen aus Erdklumpen.“
Ich behaupte mal, der Lehrer wollte kindertauglich erklären, dass Sterne/Planeten aus verdichtetem „Staub“ sind. Daraus die eigenen Religions-Antipathien zu nähren ist doch lächerlich und selektive Wahrnehmung.
Ich warte erst mal auf Henryk M. Broder bevor ich mir eine Meinung bilde, dann kann ich auch nichts falsch machen.
Diese sensiblen Zusammenhänge sind zu kaprziös und ausserdem wirklich viel zu gefährlich, denn, sowas wie dieses Kinderbuch scheint ja ähnliches Potenzial zu besitzen, wie Karikaturen? ….gar nicht dran zudenken.
Wer soll dies überhaupt verstehen, die Aussichten sind doch wohl eher folgende:
„Das Christentum ist keine Doktrin für die Mittelklasse.
Weder für eine ökonomische Mittelklasse noch für eine intellektuelle Mittelklasse.
Es hat folglich keine Zukunft.“
Nicolas Gomez Davila
@ christoph und all die anderen deren kommentare ich zu lesen nicht die muße hatte:
man setze bitte an stelle von religion das wort ideologie oder (deutscher gesprochen) weltanschauung. da kann man dann bequem atomkraftgegnerschaft, hindufundamentalismus, blumenessen, klimakatastrophenalarmismus und was sonst nicht noch alles in den selben topf schmeißen, ohne gefahr zu laufen, falsch verstanden zu werden. da gibts auch ne menge literatur dazu: stichwort weltanschauungsanalyse bzw. ideologiekritik…
klingt banal, aber bizarrerweise scheint der mensch nahezu instikthaft an irgend was glauben zu müssen.
die achso aufgeklärte fassade ist gerade bei ‚aktivisten‘ einfach oftmals ziemlich rissig. wobei einem jene fanatiker die um ihren eigenen fanatismus wissen, tendenziell schon sympathischer sein müssten, als diejenigen, die sich nicht einmal eingestehen mögen, dass ihre grundannahmen eben auch dogmen sind, wenn das nur nicht so proto-faschistische anklänge hätte.
bleibt nur die einsicht, dass trotzallem gerade gegenüber (menschengemachten) problemen bloßer zynismus auch nicht der weisheit letzter schluss sein kann…
@#668691: Sollte man hier nicht zwischen Weltanschauungen aufgrund von (Aber)Glaube und Aktionismus aufgrund von ziemlich feststehenden Tatsachen unterscheiden (Atomkraftgegner: ungelöstes Entsorgungsproblem, Blumenesser: die Welt könnte uns nicht ernähren, wenn wir alle Fleisch essen wollten)? Letzteres hat IMHO nichts mit „Glauben“ zu tun.
Wobei Du Recht hast: der Mensch muss glauben…
naja… man muss halt sehen, dass auch ‚ziemlich feststehende‘ tatsachen nur auf dem boden zu akzeptierender gewissheiten als solche gültigkeit beanspruchen können.
zugespitzt formuliert: „was nützt die schöne nachhaltigkeit, wenn meine familie und ich wegen eures gottlosen lifestyles etliche ehrenrunden im fegefeuer drehen müssen?!?“
da mag der ‚aufgeklärte‘ bürger zwar drüber schmunzeln, aber exklusive heilsversprechen innerhalb als kohärent empfundener weltbilder sind eben harte nüsse, denen argumentativ kaum beizukommen ist.
im übrigen würde ich dir nicht bedingungslos zustimmen wollen, ich glaube auch in deinen beispielen steckt noch ne menge ‚glauben’… was nicht heissen soll, dass ich deine meinung nicht teilte. wie gesagt: an irgendwas muss man sich ja halten . . .
@#668474: „wir waren ja alle mal allwissend und sechszehn“
Und Du wirst es wohl auf ewig bleiben.
Free your mind! Love,peace and freedom to all! ;-)
the truth is in U, too!
@henteaser (15): Dawkins schrieb über „God Delusion“, was ich eher mit „Gottestäuschung“ übersetzen würde. Doch da man es auch mit „Wahn“ übersetzen kann, läßt sich ein deutscher Verlag die Möglichkeit zu einem reißerischen Titel natürlich nicht durch die Lappen gehen.
(edit malte: inwiefern gehört das hierhin?)
@schomsko,
danke für deinen klugen Satz in deinem ersten Absatz. Das Trifft es genau.
Wenn ich mir noch einen generellen Kommentar erlauben darf: Wie kommt man von einer Atheistischen Haltung, zu Kritik an allen Weltreligionen (wusste im übrigen nicht, dass es nur drei gibt), zu Antisemitismus, dass ist doch nun wirklich lächerlich. Selbst wenn man die allgemeine Religionskritik annehmen will, so ist das dann eben allgemein und nicht speziell eine Kritik an der Jüdischen Religion, geschweige denn Antisemitismus.
Das Hier ist dann doch schon etwas intelligenter argumentiert (was nicht heissen muss das es richtig ist)
http://www.video.google.co.uk/videoplay?docid=6768613920774640117&q=richarddawkins&total=2408&start=10&num=10&so=0&type=search&plindex=0„
@#668971:
Da habe ich mich wohl geirrt.
Grüsse an die Lemminge ;-/
http://www.spreeblick.com/2008/02/08/lebensmittelfotoscom/
Doch letztlich geht es gegen alle religiösen Ultras und da ist ein grober Keil auf die noch gröberen Klötze durchaus angebracht.
@#668271: Das haben Sie treffend formuliert, allerdings halte ich die Tom Cruises und Mike Tysons für weitaus weniger gefährlich, als es geistige Brandstifter wie Recep Tayyip ErdoÄŸan oder die Mullahs im Iran sind. Es ist an der Zeit, dass die Europäer beginnen, für die Werte des aufgeklärten Abendlandes einzustehen. Falsche Toleranz, insbesondere gegenüber den religiösen Anmassungen des Islam, wird uns zurück ins Mittelalter führen.
http://www.ex-muslime.de
@#668368: Der chrsitliche Vertreter lächelt nicht immer. Bild siehe https://tepin.aiki.de/blog/archives/260-Gelesen-Wo-bitte-gehts-zu-Gott-Das-Ferkelbuch.html
Das Buch gefällt mr nicht.
Wer als Kinderbuchautor ein Buch über Religionen schreibt, sollte sich zuvor genügend Sachkenntnis erarbeitet haben. Man kann meinetwegen Gründe dafür finden „die“ jüdische Orthodoxie abzulehnen, aber die Darstellung der Noahsgeschichte geht komplett am Judentum vorbei. Die Noahsgeschichte ist keine Geschichte der rasenden Wut oder eines Vernichtungswahns, sondern im Gegenteil, eine Mahnung vor der unheilbringenden Macht der Gewalt und eine Aufforderung an alle Menschen, miteinander gerecht und friedfertig umzugehen.
Zugespitzt könnte man sagen: Das Kinderbuch stellt an dieser Stelle Hetze dar, denn es verdreht die Botschaft des orthodoxen Judentums.
Ist das nun antisemitisch? Nein, denke ich nicht. Aber das kann man sagen:
Das Buch ist religionsfeindlich und, in Teilen erkennbar verhetzend.
Es mag sein, dass Leser, die mit den Grundzügen der dargestellten Religionen nicht so vertraut sind, hier noch nichts Unanständiges erkennen können. Das macht es um so schlimmer.
Wäre ich der diktatorische Obermotz unseres Landes ;-), dann würde ich verfügen, dass man in dieses Buch einen Beipackzettel in DIN A5-Größe legt, wo darauf hingewiesen wird, dass die Religionen in diesem Kinderbuch in erheblichen Teilen falsch dargestellt werden.
Ich denke aber, man kann auch gut damit leben, wenn schlicht nichts passiert. Es gibt schließlich eine Menge anderer schlechter Bücher – und ich wüsste für eine freie Geellschaft nicht, warum ein Verbot die optimale Antwort darstellten soll.
Meiner Meinung nach ist das ein typischer Politikhabitus der Nullerjahre: Immer gleich ´nen Verbotsdiskurs.
Schon allein die Tatsache, dass ein Schwein durch Moschee und Synagoge spaziert, ist recht lächerlich.
Man sieht hier schön den Einfluss der Pfaffen und ihrer albernen Glaubensmärchen auf die angeblich säkulare Regierung.
Die Aufklärung ist noch lange nicht vorbei.
Und deshalb gibt es dieses Buch.
Wenn ein Bücher verboten gehören, dann Bibel, Koran und Talmud.
Diese Bücher beleidigen den Verstand aller aufgeklärten Menschen.
Verführung für Dumme.
So, ist dann ja doch nicht auf den Index gekommen, Antisemitismus-Vorwurf vom Tisch, alles gut, Meinungsfreiheit gerettet, trotzdem ein scheiß Buch. :)