Port O’Briens letztes Album, allen vorran die hippieske Single ‚I woke up today‘ hat von den Spreeblick Kommentatoren vor allem ihrer Oberflächlichkeit wegen seinerzeit ganz schön auf die Alpaka-Mütze bekommen. Und irgendwie hab ich eigentlich ebenfalls erwartet, dass die Kalifornier den One-Hit-Wonder-Weg, den auch schon I’m from Barcelona gelaufen sind, hinabsteigen würden — bis dann dieser Tage dritte Studioalbum veröffentlicht wurde, denn auf einmal ist alles anders.
Die Band ist auf ihren Kern, die beiden Teilzeitmusiker Van Pierszalowski und Cambria Goodwin zusammengeschrumpft, die beide den Sommer über in Alaska gearbeitet haben. Wenn es sowas wie Credibility für Folk-Musiker gäbe, Port O’Brien hätten sie sich damit verdient. Van arbeitete auf dem Lachsfänger seines Vaters und Cambria als Bäckerin in einer Konservenfabrik. Die ernstere Stimmung auf ‚Threadbare‘, dem neuen Album, liegt dann allerdings weniger in der sommerlichen Festanstellung begründet, sondern viel eher in einem privaten Schicksalsschlag, den Cambria Goodwin durchstehen musste. Auf ‚Threadbare‘ ist sie wesentlich präsenter, singt häufiger und vor allem die schwermütigen Titel. Eine Brücke zu den alten unbekümmerten Alben bleibt dennoch erhalten. Allein deshalb, weil einige Titel wie ‚Tree Bones‘, bereits vorher veröffentlicht wurden und das Album dadurch in einer angenehmen Balance halten, die es als gesamtes wesentlich vielschichter erscheinen läßt und auch wieder einige Hits an Board hat. Die aktuelle Single ist einer davon:
[VIDEO] Port O’Brien – ‚My will is good‘
Auf der Webseite von Port O’Brien kann man sich einen kostenlosen Titel abholen.
Mir sagt dieses Lied überhaupt gar nichts.
Anbiederung an das Prekariat?
Hör das album „the wind and the swell“ seit ich die band diesen sommer aufm highfield gehört hab, freut mich hier von dennen zu lesen,
ich werd aufjedenfall reinhören, die band war mir sehr sympathisch, und ich glaub sogar das war die erste band die ich dort gesehen habe,
Eher so der leidende Typ, was?
ich bin barcelona-fan, aber müsste man als one-hit-wonder nicht wenigstens einen hit gehabt haben? oder anders gesagt: wo genau war der „abstieg“ von barcelona? und vor allem: wie hätten den port auch gehen können? also auch so als one-hit-wonder ohne hit?
@#732875: I’m from Barcelonas – ‚We’re from Barcelona‘ und Port O’Briens – ‚I woke up today‘, beides pophits im allerbesten sinne.
ja welche songs du meinst ist mir schon klar, aber: der begriff one-hit-wonder impliziert bei mir was anderes. ich denke da zum beispiel an chesney hawkes, oder so. also leute die wirklich nur mit einem song dafür aber dann so richtig abgesahnt haben. port und barcelona sind da sehr schöne pophits gelungen, lkeine frage und in beiden bandgeschichten wphl auch die grössten (bislang), ABER: die sind durch die songs weder reich geworden (jetzt mal in gängigen chart-hit-sphären gesprochen), noch hätte die qualität ihrer arbeit unter den „hits“ gelitten. und die fan oder aufmerksamkeits-base dürfte auch gleich geblieben sein, siehe das ausgedehnte touren dieses jahr (wenn auch, wie ich zugebe, barcelona im ausland angesagter las hier zu sein scheinen).
langes schwurbeln, kurzer sinn: ist der begriff „one-hit-wonder“ dein synonym für „ich fand das zweite album nicht so gut.“? :)
@#732882: okay jetzt hab ich’s. ich hab das tatsächlich weniger auf den kommerziellen erfolg bezogen, also so wie one-hit-wonder klassischerweise verstanden wird, sondern aufmerksamkeitsökonomisch. und da waren beide im web respektable erfolge. mit one-hit-wonder mein ich also ‚alles andere war nicht so gut‘. würde da den barcelona-fans aber auch nicht an den karren fahren wollen, denn experte bin ich bei denen nicht. ;)
Port O’Brien ist der geile Scheiß! Danke für den Tipp! :-)
ich hatte jetzt eine sparsamere instrumentierung erwartet. zu vorhersehbar arrangiert. allerdinsg mag ich die mit my will is good abrupt endenden strophen. habe ich aber auch schon mal besser gehört. danke für die mühe. nette belanglosigkeit.
@ nico: now we´re talkin…:)
I have built a tree house.