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Herr zu Guttenberg ist betroffen

Wirtschaftsminister zu Guttenberg heute in der Tagesschau:

Es macht mich schon sehr betroffen, wenn pauschal der Eindruck entstehen sollte, dass es Menschen gibt, die sich gegen die Sperrung von kinderpornographischen Inhalten sträuben. Das ist nun wirklich eines der wichtigsten Vorhaben in vielerlei Hinsicht.

Es macht mich schon sehr betroffen, wenn pauschal der Eindruck entstehen sollte, dass es Politiker gibt, die sich entweder aus Dummheit, Uninformiertheit, Arroganz, Ignoranz oder gar mit boshafter Absicht nicht zu schade sind, mehr als 55.000 Bürgern die Unterstützung von Kindesmissbrauch zu unterstellen.

Daher noch einmal, Herr zu Guttenberg, und ich werde nicht müde, das zu betonen:

Als Mitzeichner der E-Petition gegen Internetsperren gehe ich hinsichtlich des Missbrauchs von Menschen sehr viel weiter als das Familienministerium. Denn während Frau von der Leyen ein Tuch über die illegale Dokumentation dieser Verbrechen hängen möchte, fordere ich die Stillegung der entsprechenden Seiten sowie die Strafverfolgung der Täter.

Sie hingegen, Herr zu Guttenberg, möchten die dem BKA bekannten Seiten im Netz lassen, ihre Adressen auf eine Liste schreiben lassen, die dann den Internet-Providern zugesendet wird, die die betreffenden Seiten vor den Augen von Internet-Anfängern verstecken sollen? Sie, Herr zu Guttenberg, möchten also ganz offenbar die Verantwortung für das übernehmen, was passiert, wenn diese Listen an die Öffentlichkeit gelangen, was sie mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit tun werden, wie vergangene Fälle aus anderen Ländern bewiesen haben?

Die Klärung der Frage, wer von uns beiden sich nun wogegen sträubt, Herr zu Guttenberg, ist eines der wichtigsten Vorhaben in vielerlei Hinsicht. Zum Beispiel in jener, dass ich bei weiteren Aussagen dieser Art durch Sie oder ihre Kolleginnen und Kollegen durchaus erwäge, Strafanzeige wegen Verleumdung und übler Nachrede zu stellen. Und wenn ich schon dabei bin, würde ich gerne mit einem Anwalt evaluieren, inwiefern man einen Politiker haftbar machen kann, der mit einer gehörigen Prise Zynismus auf dem Rücken von Missbrauchsopfern Unwahrheiten und Diffamierungen in der Öffentlichkeit verbreitet.

Und hier noch ein ganz heißer Tipp für alle Parteien, die nach der Obama-Methode in Deutschland suchen, Social-Media-Kommunikationsberatung für lau, sozusagen:

Diejenigen Politiker, die jetzt den Mut haben, sich nicht allein von den Pressemeldungen des Familienministeriums informieren zu lassen und die es jetzt wagen, sich in großer Öffentlichkeit und begründet gegen das Gesetzvorhaben auszusprechen, um der Öffentlichkeit ein paar tatsächliche Fakten zu präsentieren; diejenigen haben mit großer Wahrscheinlichkeit genau die Wählerschaft hinter sich, die sie in den kommenden Jahren dringend benötigen werden:

Die Generation der angeblich Politikverdrossenen, die Generation derer, die mit dem Internet und mobiler Kommunikation gerade genau so aufwachsen, wie wir Älteren mit dem Radio und dem TV aufgewachsen sind. Die Generation eben, die die Zukunft dieses Landes ist und die durch Äußerungen wie die von Herrn zu Guttenberg so weit weg von der klassischen Politik getrieben werden, dass selbige sie vermutlich schon lange nicht mehr hören kann.

178 Kommentare

  1. 01
    Gee

    Gründgütiger. Selten eine so wenig durchdachte Aussage zu diesem Thema gehört. Einfach mal nach dem Parteicredo reden, ohne nachzudenken. Und dann noch mit diesem süffisanten Lächeln vorgetragen.

    Warum hat dieser Mann eigentlich irgendwas zu sagen in der Frage? Ist er nicht Finanzminister und sollte sich um… naja… Finanzen kümmern?

    Ach und noch etwas… „Zufällig auf Kinderporno Seiten landen“ ?! Also stinknormale Pornoseiten treffe ich ja schon täglich im Internet – sei es als Bannerwerbung oder Pop-Up. Und ich wüsste auch, wo ich welche finde, wenn ich sie finden wollte. Aber Kinderporno ist mir in 12 Jahren Internetnutzung noch nicht einmal „zufällig“ untergekommen. Und ich habe das merkwürdige Gefühl, ich bin da nicht alleine.

  2. 02
    Schtuef

    Klar selfowned

    Danke für diesen post, habe sehr gelacht beim Video (und überlegt dass weinen eigentlich passender wäre)

  3. 03
    Manuel

    Stimme dir zu, er heißt aber „zu Guttenberg“ nicht „von“ ;)

  4. 04
    David Skodawessely

    Ich glaube, Du hast den Satz von Guttenberg etwas falsch verstanden.
    Er sagt: „Es macht mich schon sehr betroffen, wenn pauschal der Eindruck entstehen sollte, dass es Menschen gibt, die sich gegen die Sperrung von kinderpornographischen Inhalten sträuben.“ Ich habe mal das Wörterbuch „Politiker -> Deutsch, Deutsch -> Politiker“ bemüht und im Endeffekt sagt er doch, dass es ihn betroffen macht, wenn die Petitanten (heißen die (wir) so?) auf eine Stufe mit Kinderpornographie-Befürwortern gestellt werden.

  5. 05
    Schtuef

    @#715497: Ich berate momentan auch mit nem Freund wie das zu verstehen ist
    Aber wohin dann mit der eben erzeugten Wut ?

  6. 06

    Man könnte G. in der Tat zu Gute halten, dass er das anere Gemeint hat und dass man ihn aus dem Kontext gerissen hat.

    Dann hingegen wäre hier die Tagesschauredaktion bei lebendigem Leibe im Feuer der Kritik am Qualitätsjournalismus zu braten.

    Andererseute hätte er auch sagen können: „Ich bin überzeugt, das die Petanten gegen Kinderpornografie und für Bürgerrechte eintreten. Etwas anderes kann ich mir nicht vorstellen.“

    Ggf sollte man ihm einfach mal das Buch ‚Dummdeutsch‘ von Henscheid zu lesen geben, dann ist er auch nicht mehr ‚betroffen‘. Oder nicht emhr so oft, jedenfalls.

  7. 07

    Ich frag mich, wo ich grad auf dem Blog über die 50.000 gelesen hab. Glaub das war in der netzzeitung oder so. ABer auf jeden Fall hab ich nur darauf gewartet, hier eine Reaktion zu sehen. Wie auch immer – ich hatt eigentlich die Hoffnung, dass 55.000 Unterzeichner ein Zeichen wären. Scheint aber manche nicht einmal ernstzunehmen.

  8. 08
    peter h aus b

    Das Herr zu Guttenberg zu den ganz großen Töffeln gehört, ist doch bekannt..

  9. 09
  10. 10

    Ist doch wurscht wie er es gemeint hat. Wichtig ist, was bei den Leuten ankommt.

    Hab mal gelernt, dass wenn etwas falsch verstanden wird liegt’s am Sender und nicht am Empfänger.

  11. 11

    @#715498: Wenn er das anders gemeint hat, entschuldige ich mich selbstverständlich. Ich kann das. Ich bin ja kein Politiker.

  12. 12
    Anonym

    Mich würde jetzt auch mal die Frage, die ihm (Wirtschaftsminister @Gee) gestellt wurde, interessieren. Leute in den klassischen Medien können ja mächtig hinterhältlich sein.

  13. 13
    leiswolf

    immer wieder lustig so hoch motivierte leute zu sehen die alles richtig machen wollen und ganz emsig so tun als ob sie die schlausten sind und sich dann so zum affen machen ;-) vielleicht surft er ja heut abend bei spreeblick vorbei… eher unwahrscheinlich aber wer weiß?!

  14. 14
    quasi

    man lässt sich da halt nicht so gerne beraten, wenn man schon mal eine meinung hat – da fällt es dann eben auch schwer offen für eine bessere idee zu sein.

  15. 15

    Für mich macht Guttis Satz so oder so überhaupt keinen Sinn. Egal wie ich ihn auslegen will, es macht bei mir nur: häää? was willer?

    vielleicht sollte Gutti mal ne Stellungnahme raushauen, die seine Meinung mal KLAR äußert.

  16. 16

    bei diesem Thema gibt es scheinbar häufiger Verständnisprobleme. Ich zum Beispiel habe Frau von der Leyen in ihrem berühmten Radiostatement auch ganz anders verstanden, als viele der anderen Hörer. Ich habe in ihrer Aussage nicht erkennen können, dass sie versierte Internetnutzer mit schwer „Pädokriminellen“ auf eine Stufe stellt.

    Bei obiger Aussage von Herr zu Guttenberg ist mir die Bedeutung allerdings unklar. Ich weiß nicht genau was er damit meint und wische mir deshalb lieber erstmal den Schaum vom Mund.

  17. 17
    Uwe

    In Anbetracht seines Engagements für das Gesetz, kann ich mir kein Motiv denken, aus dem heraus Herr zu Guttenberg die Kritiker dieses Gesetzes in Schutz nehmen sollte.
    In diesem Zusammenhang nicht uninteressant: Stephanie Freifrau zu Guttenberg sitzt einem Verein vor, der sich „dem Kampf gegen Missbrauch und sexueller Ausbeutung von Kindern insbesondere im und über die neuen Medien verschrieben hat.“ (Quelle: http://www.innocenceindanger.de/index.php?id=295)

    Mehr: http://www.danisch.de/blog/2009/03/27/ist-jetzt-zu-guttenberg-wirtschaftsminister-oder-seine-frau/

  18. 18
    ZeroG

    [i] würde ich gerne mit einem Anwalt evaluieren, inwiefern man einen Politiker haftbar machen kann, der mit einer gehörigen Prise Zynismus auf dem Rücken von Missbrauchsopfern Unwahrheiten und Diffamierungen in der Öffentlichkeit verbreitet. [/i]

    Lass das mal lieber.
    Politiker, die Unwahrheiten verbreiten kann man dafür nicht haftbar machen – selbst dann nicht, wenn sie Eide drauf schwören.

    Bin zudem nicht sicher, ob Anwälte das erklären können, zeigt aber die Praxis …

  19. 19
    Schtuef

    @#715505: ich hätte den Herrn Wirtschaftsminister dann auch falsch verstanden :)
    Die youtube Kommentare in Verbindung mit dem Gedanken von @#715504 haben mich überzeugt:
    Die Kinderpornoindustrie hat wohl die Gesamtheit ihrer Vertragskunden innerhalb von drei Tagen dazu bewegt gegen das Gesetz zu stimmen.
    So klingt das was vonundzu Guttenberg von sich gibt

  20. 20
    dré

    Aber er will doch nur diejenigen schützen, die total zufällig immer wieder auf diesen Kinderpornoseiten landen, obwohl sie doch eigentlich was ganz anderes gesucht haben!

    Es gibt schon genug Themen von denen Herr von und so weiter nix versteht, und trotzdem was zu melden hat.

  21. 21

    Das ist alles schlimm. Wo wir jetzt schon einmal die Petition unterzeichnet haben, sollten wir „den Druck“ weiter erhöhen und mal jeder bei abgeordnetenwatch.de bei unseren zuständigen Bundestagsabgeordneten fragen, wie sie es denn mit diesem Thema halten.

  22. 22

    @ der_sema (10) „wenn etwas falsch verstanden wird liegt“™s am Sender und nicht am Empfänger.“

    Stichwort „Sender“: Das ARD-Hauptstadtstudio ist berüchtigt dafür, dass es die Leute so zusammenschneidet, dass es sinnentstellend wirkt.

    Das soll jetzt nicht den Minister entlasten, aber es kann uns (z.B. Franziska) genauso passieren.

  23. 23
    serda

    mich beschleicht langsam der verdacht, das ein ganz übler pädophilen-kreis im parlament sitzt. woher hat von der laien die kindesmißbrauch-videos, die sie den journalisten zeigt? werden die sperrlisten für parlamentarier einsehbar sein? warum werden die rechner in öffentlichen einrichtungen/behörden von der verpflichtung befreit? wie heißt marc dutroux in deutschland?

  24. 24

    wer hat lust auf ne sammelklage wegen übler nachrede?

    ich muss sagen, dass für mich der satz auch nicht allzu viel sinn ergibt aber selbst wenn er „uns“ gegenüber eher positiv eingestellt sein SOLLTE, was ich nicht glaube, kommt der letzte teil seines statements nicht so rüber, hört sich eher wie ein vorwurf an.

    however, ich hab lust wen zu verklagen. ausserdem gäbe das presse und „wir“ könnten mal sagen wie wir das finden, alles.

    schließlich würden wir ja auch offenkundig rechtsstaatliche mittel ergreifen und nicht versuchen hintenrum einer zensur den weg zu ebnen.

  25. 25
    Christopher

    @#715512: Es sei mal in den Raum gestellt, dass sehr viele Politiker Anwälte sind/waren. Möglicherweise gibt es da ja einen ursächlichen Zusammenhang.

    Ich warte ja noch darauf, dass Frau von der Leyen die ganzen 50.000+ Petitions-Unterzeichner vom BKA überprüfen lassen will. Schließlich müssen das ja schwerst Pädokriminelle sein, wenn die sich schon gegen den Schutz von Klein- und Kleinstkindern stellen.

    @#715491: Weswegen Herr zu Guttenberg dazu überhaupt äußert ist einfach zu erklären. Die Kriminalprävention ist Ländersache und fällt nicht in die Zuständigkeit des Bundes. Damit es überhaupt zu einem Gesetz im Bundestag kommen kann, muss man also ein Bundesministerium finden. Hat man. Namentlich Bundesministerium für Finanzen und Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
    Wer die Debatte gestern verfolgt hat (zu finden bspw. auf YouTube) stellt fest, dass das auch ein wesentlicher Kritikpunkt der FDP ist.

  26. 26

    Bei ’ner Sammelklage würde ich wohl auch mitmachen, allerdings fehlt dazu meinerseits noch der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt (oder anders: eine Aussage, die man nur auf eine Art deuten kann). Der Kölner Stadtanzeiger meldet übrigens, dass Herr Wiefelspütz uns Unterzeichnern den Finger zeigt: http://www.presseportal.de/pm/66749/1401828/koelner_stadt_anzeiger

    Am Traurigsten daran sein Satz, dass Kinderpornographie zu den „Scheußlichkeiten, die aus dem Netz raus“ gehörten, er aber dennoch voll hinter diesen Sperren steht, die ja eben nichts rauskicken, sondern nur übertünchen.

  27. 27
    Akkupunk

    Hum der Satz selbst ist eigentlich „geschickt“ formuliert.
    Indem er sagt „wenn der Eindruck“ anstellte von „dass der Eindruck“
    entstehen sollte und zusätzlich den Konjunktiv verwendet, suggeriert er zwar dass das der Fall ist, bindet sich aber nicht daran. Im Gegenteil er „bedauert“ genau das. Damit dürfte die wortgetreue Aussage sein, dass er bedauert dass eventuell Leute denken werden die 50 000 Petitionsunterschreiber wollten Kinderpornografie im Internet schützen, worauf er allerdings im weiteren nicht eingeht sondern stattdessen sein politisches Leitthema „Kampf gegen Kinderpornografie“ hervorhebt.
    Damit beleidigt er niemanden, trifft keine Falschaussage, sondern bringt für den unaufmerksamen Zuhörer, und das ist fast jeder der nicht die Zeit hat den Satz noch einmal in Ruhe zu lesen, die Petition die eigentlich vor Internetsperren schützen will, in direkten Zusammenhang mit Befürwörtern von Kinderpornografie.

    Der Satz ist also so gemacht dass man ihn im Vorbeigehen als Deffamierung auffassen kann (eventuell sogar soll), der aber im Endeffekt mehr eine bloße Feststellung/Leeruassage darstellt. Eine Klage hätte also allenfalls symbolischen Charakter würde aber mit Sicherheit abgelehnt.

  28. 28
    Jan(TM)

    Macht es eigentlich noch Sinn zu unterschreiben, wollte ich eigentlich heute machen?!

  29. 29
    Martin2

    Mein lieber Wilhelm. Aalglatt der Mann. Wenn er im Folgesatz das Gesetz als „wichtigstes Vorhaben“ bezeichnet ist ihm demnach die Petition ein Dorn im Auge. Er will ganz gezielt die Unterzeichner in die Nähe von Pädokriminellen rücken indem er nur die Möglichkeit erwähnt, dass dies nun geschehen könnte.
    Ich finde es aber aus strategischen Gründen nicht allzu clever, weil es keine offene Flanke ist. Allen Unterstützer gehen genau mit dieser Problematik sehr offensiv um.

  30. 30
    luminanzmuster

    dieser unfassbare unsinn kann nur die eiskalte rache für den wiki-wilhelm sein. leutz die wiki-artikel manipulieren, wissen nach seinem verständnis sicher auch wo es diese scheusslichen bildchen gibt…

  31. 31
    teobald

    *grusel*

  32. 32
    DerBenni

    @Johnny: Danke!

  33. 33
    edd1y

    Irgendwie hab ich so den Eindruck dass er selbst nicht genau weiß was er da sagt – der erste Satz klingt noch irgendwie so als ob er sich vor die Kampagne stellen will, aber dann kommt so eine unsinnige Politiker-Sprachwendung und schon ist die ganze Message reif für die Tonne … hoch erfreut sollte man allerdings darüber sein wie gut/sachlich die Tagesschau darüber berichtet (mal von der „Kinderpornographie ist das falsche Wort“ Tatsache abgesehen) …

    @#715538: Ja klar macht’s noch Sinn schon allein um die Kraft der Petition zu stärken – 100.000 Unterschriften öffnen den Internetausdruckern sich schneller die Augen als 50.000 ;)

  34. 34
    tom

    Ich frage mich schon die ganze Zeit – und vielleicht hat ja jemand eine Antwort – ob Ursulas Zahlen auch nur von ferne stimmen können;Kann es wirklich sein, dass 2o Prozent aller Internetnutzer aktiv nach pädo-sexuellen Inhalten suchen? Der gesunde Menschenverstand sagt mir, auf jeden, der sich trotz der nicht unerheblichen Gefahren, die damit verbunden sind, tatsächlich traut, kommen zwei, die auch Interesse hätten oder zumindest neugierig sind, sich aber nicht trauen. Damit wären wir bei 60 Prozent Interessierter. Wenn man jetzt noch unterstellt, die Gruppe „Alle Internetnutzer“ wäre ein einigermaßen repräsentativer Querschnitt durch die Bevölkerung, dann reden wir hier nicht mehr von Abseitigen, Kranken oder Perversen sondern von quasi sexueller Normalität… (Vor Jahren mal einen Sexualwissenschaftler gelesen, Name leider vergessen, der wirklich etwas Ähnliches behauptet hat; Pädo-Phantasien und -wünsche als normaler Bestandteil menschlicher Sexualität… Der meinte, dass genau hierin der Grund für die totale Tabuisierung dieses Bereiches liegt – wo’s nur um Ausnahmen oder Randgruppen geht braucht’s kein Tabu…)
    Wer weiß mehr?

  35. 35
    Hendrik

    traurig mit welch bornierter ignoranz der werte Herr zu Guttenberg sich hier zeigt.
    Der Tagesschaubeitrag wirkt hierdurch wie ein Spiegel, die die unfundierte, böswillig falsch verallgemeindernde aussage des Herrn ministers auf ihn selbst zurückwirft.
    Wahlentscheid pro/Contra CDU/CSU wird damit jedenfalls ein weiteres mal verainfacht. Danke.

  36. 36

    Für mich ist die ganze Angelegenheit/Debatte ein Paradebeispiel, wie Politik funktioniert. Jedenfalls die, die sich als forderstes Ziel gesetzt hat, den politischen Gegner zu diffamieren, statt eigene sinnvolle Inhalte zu entwickeln und diese im Laufe einer notwendigen Diskussion zu modifizieren oder gar zu verwerfen. Zur Strategie gehören dann auch ein solch schwammiges, nach allen Interpretationsmöglichkeiten offenes Statements, wie das des Herrn von Guttenberg.

    Ein weiterer, mich beunruhigender Punkt, ist der: Wenn auf einem Sachgebiet, auf dem man sich zufällig überdurchschnittlich besser auskennt als der Durchschnittsbürger, ein so offenkundiger Unsinn beschlossen wird, wie sieht es dann bei den Theman aus, über die man eher weniger Expertise verfügt? Wirtschaftskrise, Steuerpolitik, you name it. Sollten hier von der Politik tatsächlich objektiv durchdachtere, von mehr Sachverstand getragene Konzepte entwickelt und durchgesetzt werden?

  37. 37
    gone-insane

    „dass es Politiker gibt, die sich entweder aus Dummheit, Uninformiertheit, Arroganz, Ignoranz oder gar mit boshafter Absicht “

    Ich denke es ist noch schlimmer: ein so wichtiges Thema für Wahlkampfzwecke zu misshandeln und über die Leiche zu gehen, ein Grundrecht zunichte zu machen.
    Die Petition kommt der CDU/CSU gerade gelegen – der größte Teil des Volks ist unaufgeklärt und für solche Sperren.

  38. 38
    Schtuef

    @#715551: Das habe ich mich bei der ersten „Killerspiel“-Diskussion gefragt und frage ich mich heute auch wieder.
    Und es macht mir Angst.

  39. 39

    @#715526: Nicht Bundesministerium für Finanzen, sondern Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie.

    Siehe auch Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Bundesministerium_für_Wirtschaft_und_Technologie

  40. 40
    Mz089

    Erwartet hier ernsthaft jemand, dass sich ein Politiker für seinen Nebenjob tiefgründig informiert? Soviel Aufwand treibt doch keiner für Peanuts von 7 668 € …
    Das Thema Kinderporno wird seit so vielen Jahren immer wieder durch neue Missbrauchsfälle aktuell, wenn die Politiker an einer Lösung interessiert wären, dann hättensie schon längst was tun können. Oder lesen die etwa keine Zeitungen?
    Ich halte das eher für ein Wahlkampfbashing: für ein vorgeblich hehres Ziel blinden Aktionismus starten, um dann im Wahlkampf auf ganz tolle Taten verweisen zu können. Was sollen sie auch sonst dies Jahr erzählen, Wirtschaftslob ist gerade out…

  41. 41

    @#715547: auch den satz gilt es genau zu lesen. da wird mitnichten behauptet, so wie es auch heute auf spiegel online geschrieben steht, dass 20% der internetnutzer pedokriminell sind. etwas nüchternheit täte dem netz und der ganzen sache mal ganz gut.

  42. 42

    ich habe keinen der kommentare gelesen, was auch unnötig ist. aber DAS unterschreibe ich ebenfalls mit der gehörigen portion wut im bauch!

    !!!!!unterschreib!!!!

  43. 43
    3 Tage wach

    Wuargh!11

    Dann doch lieber besoffen als betroffen.

  44. 44
    Alex

    „Das ist nun wirklich eines der wichtigsten Vorhaben in vielerlei Hinsicht.“

    Immerhin gibt er zu, dass es bei diesem Vorhaben nicht allein um die Eindämmung von Kindesmissbrauch und Kinderpornographie geht, sondern um weitreichendere Zensur-Ziele… so zumindest verstehe ich den letzten Satz des Schmierlappen-Zitates.

  45. 45
    vib

    Habs mir jetzt drei Mal durchgelesen. Wer nicht so genau hinhört, könnte da was falsch verstehen – und ich glaube, dieser Effekt ist einkalkuliert oder sogar gewünscht. Herr von und zu gewinnt damit einmal mehr den Schleimiger-Aal-Contest 2009.

  46. 46
    monk

    Schön ist auch im ARD-Beitrag: „zufällig würde auf den KiPo-Seiten niemand mehr landen“, so rechtfertigt der Minister das Gesetz.
    Sind alle Pädophile also nur pädophil, weil sie sich zufällig Kinderpornos angeschaut haben? Alle Schwulen schwul, weil sie zu viel Gayporn geschaut haben? Doch eine vage These!

  47. 47

    was denken denn eigentlich 60.945.000 wahlberechtige menschen, wenn sie hören, dass sich im internet 55.000 menschen gegen die sperrung von kinderpornographieseiten wehren? könnte da nicht wirklich ein falscher erster eindruck entstehen?
    oder sagt der satz doch, dass jeder der unterzeichner kinderpornographie unterstützt?
    oder hat herr von und zu guttenberg im vorbeigehen den satz geschaffen, in dem jeder lesenkann, was er will. dafür gehört er dann aber verklagt. und die tagesschau gleich mit.

  48. 48
  49. 49
    asuehlo

    Was passiert da gerade? Irgend wie scheint die ganze etablierte Politik Panik vor dem Internet zu haben. Sie fühlen sich bedroht und wollen es kaputtreten. Ich glaube nicht, dass dies im vollen Bewusstsein passiert. Die sind überfordert und verstehen die Welt nicht mehr. Das sind die Leute die uns regieren und uns vor den nächsten Katastrophen bewahren sollen? Wenn ich mal davon ausgehe, dass die Wirtschaftskrise genauso inkompetent gemeistert wird …

  50. 50
    fruddi

    Die einseitige Lesart dieser Aussage bringt eigentlich nur die verkappte Ansicht des Autors gegenüber der politischen Klasse zum Ausdruck. Mißbraucht als Steilvorlage um einen Aufhängepunkt für sein ansonsten nicht ganz falschen Forderungen zu haben. Schade, das macht den ganzen Artikel unseriös.

    Aber hauptsache auf die Buschtrommel geklopft. Ich schlage vor ihr führt eine minimale Qualitätskontrolle ein, muss ja kein Lektor sein, das klingt ja so nach Holzmedium, aber ein simples Vier-Augen-Prinzip wäre nicht zum Schaden.

  51. 51
  52. 52

    der Artikel bringt sehr schön auf den Punkt, was ich zu formulieren nicht in der Lage gewesen wäre. Allerdings, der Mann ist Wirtschaftsminister und benötigt dementsprechend kein Wissen über Internet Gedöns (warum gibt der zu dem Thema eigentlich n Kommentar ab), und selbst wenn dürfte er, als verlängerter Arm hiesiger Konzerne wohl kaum ein Interesse an unzensierten bzw. netzneutralen Webinhalten haben.
    …Und klar ist, das Internet muss gefiltert werden seit Jahren fliegen mir hier die Kinderpornos nur so um die Ohren sobald ich mein Modem einschalte;)

    Wie auch immer, blöd ist dass das Wahlvieh Bild liest und nicht Spreeblick.

    @fruddi
    Für die allumfassende komplett objektive Sicht der Dinge und der Welt im allgemeinen gibts ja dich.
    …wer bist du noch mal?

  53. 53

    @#715605: er gibt nen kommentar ab, weil der gesetzesentwurf aus seinem haus kommt, und nicht, wie man meinen könnte, aus dem familienministerium (er glaubt er sei zuständig, was man noch sehen wird)

  54. 54

    Das kann doch wirklich alles nich war sein. Jedes mal wenn ich irgend etwas zum dem Thema lese könnte ich exlopdieren. Bloßes Effekthascherei, Polarisierung und Stimmenfang auf niedrigstem Nivieau;
    Ich kann eure Aufregung über die Formulierung allerdings nicht verstehen. Da diese durchschaubarer nicht sein kann. DIe Bottomline ist „Wie kann es nur Menschen gegen die gegen eine Eindämmung dieses Schmutzes sein können?“.
    Und ich wehre mich mittlerweile entschieden gegen die Behauptung das unsere Politiker nicht wissen was sie tun. Ich bin mir sicher, das unsere Politiker sehr gut beraten werden. Ich bin mir ebenfalls sicher dass unsere Politiker wissen wie effektiv ihre Massnahmen sind und welche negativen Effekte implizit sind.
    Dennoch wird es in Kauf genommen um das Wahlfolk nicht mit wirklicher Politik zu belasten. Die Entscheidung ob Kinderporno oder nicht ist einfach die Frage wie wir die Wirschaftspolitik in den nächsten vier Jahren gestallten sollten ist viel zu kompliziert für Manni Mustermann.
    Man könnte fast meinen, das unsere Politiker immer mal wieder mit diesen Internet Regularien kommen um das moment welches Internet erzeugen könnte in einem absolut lächerlichen Geplänkel zu binden.
    Ich möchte mal wieder einen ehrlichen wählbaren Politiker.
    Entäuchung ist das einzige was ich unsere Politik zur Zeit entgegen bringen kann.

  55. 55

    Diese Aussage disqualifiziert unseren leiben Herrn von zu auf unter über neben Gut und Böse Berg total. Außerdem verstärkt er so exponentiell den (auch meinen) Eindruck, dass die Kinderpornographie eben nur ein Label ist, mit dem die Gegner der Zensur-Infrastruktur mundtot gemacht werden können. Das passiert auf moralisch sehr, sehr verwerflicher Weise. Ich bin traurig.

  56. 56
    Gene October

    @#1 Gee

    Du bist in den vergangenen Jahren schon x-mal auf vermeintlichen Kipo Seiten gelandet, du hast es nur nicht gemerkt.

    Frau von der Layen und die deutschen Politiker haben eine andere Vorstellung von Kipo als, sagen wir mal der „normale“ Internetnutzer. Deswegen dürfen diese moralisch so verwerflichen Angebote ja auch weiter z.B. in den USA gehostet werden. Sie verstossen nämlich gegen KEIN Gesetz.

    Kipo gehört sicherlich zu den verwerflichsten Straftaten die das 21. Jahrhundert zu bieten hat, diese Meinung dürfte Konsens sein, daher wurde Kipo auch als Vehikel gewählt um eine Zensur des Internets möglich zu machen. Wenn Kipo Seiten im Internet geblockt werden, dann müssen mind. die Kritierien von Kipo festgelegt werden und eine integere Komission gebildet werden die entscheidet was Kipo ist. (auch das fände ich schon schwierig).

    Auf jeden Fall müsste aber jede Website die vermeintlich Kipo verbreitet innerhalb weniger Tage vom Netz sein. Da ein Grossteil der vermeintlichen Seiten in Ländern wie den USA oder den Niederlanden gehostet werden dürfte das ja kein Problem darstellen.

    Nur mal so eine Frage: wer von euch würde Naktfotos/Videos die 17jährige von 15jährigen machen und dann online stellen als Kipo bezeichnen? Ist schwer kriminell das ganze.

  57. 57
    René (ein anderer)

    Hallo,

    Danke für diese Worte Hr. Häusler!

    René

  58. 58
    Gene October

    Achso hatte ich vorhin vergessen zu erwähnen, und Kinder/Jugendpo. fällt seit neustem auch, die pornografische Darstellung Erwachsener, die den Anschein erwecken, nicht erwachsen zu sein. Dabei kommt es nunmehr also gar nicht mehr darauf an, dass die Dargestellten tatsächlich minderjährig ware

    Also in Zukunft Webzensur wenn Frau von der Laien und ihre Freunde denken eine 21jährige gibt sich den Anschein wie eine 17jährige auszusehen. Wer die Kriterien festlegt? Ist doch egal.

    Ich freue mich allerdings das die Front gegen diese Pläne doch sehr breit scheint.

  59. 59
    Haco

    Nur jemand, dem es wichtiger ist, was andere über ihn denken, als eine eigene Haltung zu haben, denkt bei einer solchen Petition als erstes an einen „Eindruck“, der „pauschal entstehen könnte“. Was mögen andere (Nachbarn, das Ausland) darüber denken, wenn sie mitbekommen, dass es Menschen bei uns gibt „die sich gegen die Sperrung von kinderpornographischen Inhalten sträuben“?

    Ich finde das sagt viel über ihn aus.

  60. 60
    mcbexx

    Mag den niemand von der Presse mal nachhaken, was mit „in vielerlei Hinsicht“ gemeint ist? Freudsche Fehlleistung oder nur unreflektiertes Gesabbel, weil ein rotes Lämpchen über einer Kamera gebrannt hat?

    Wobei ich mir nicht sicher bin, welche der beiden Möglichkeiten das kleinere Übel ist…

  61. 61

    der guttenberg hält sich selbst für einen brillianten retoriker und versucht mit jedem satz den er sagt alle meinungen zu bedienen. deswegen kannste das gewäsch da auch in beide richtungen interpretieren. DAS wäre auch der kritikpunkt gewesen ..

    das alles hat die folge, dass wir dabei lernen wer wie denkt, denn wir sehen wer wie interpretiert. in dem sinne ist die kritik an dem gerede auch mehr n eigentor.

    mancher ist vielleicht so empört, dass er gar nicht mehr anders kann als sich reflexartig über jedes vermeintliche gegenwort zu empören. bei den ganzen medialen stilblüten zur zeit ist das aber auch nicht sonderlich verdenkenswert.

    die frage ist, ob das irgendwen weiterbringt. gedanklich, vom ziel her oder gar dem eigenen anliegen dient, schlechtestenfall schadet.

    wer da was drehen will, sollte sich inhaltlich mit dem thema beschäftigen. damit mein ich nicht mal die sachargumente, sondern mehr die textpassagen.

    das hier fand ich z.b. nen ganz guten ansatz:
    http://www.abgeordnetenwatch.de/dr_stephan_eisel-650-12466.html

  62. 62

    Ahrgl macht der Typ mich wütend! Hat der den Text der Petition überhaupt gelesen?

    Außerdem offenbart er natürlich seine Ahnungslosigkeit: Die entsprechenden Seiten vom Netz zu nehmen ist nämlich ebenfalls eine „Sperrung“, und zwar eine solche, wie sie von der Petition direkt befürwortet wird. Es ist eine Sperrung, wie wir sie aus der Offline-Welt schon lange kennen und mit Erfolg praktizieren: Wer illegale Inhalte publiziert, bekommt nach der Publikation auf den Sack. Was für eine irrwitzige Annahme, Sperrungen seien im Internet (hier sowieso mit WWW gleichgesetzt) nur durch Implementierung einer Zensur möglich.

  63. 63
    claude

    Der ölige Baron soll ja ein Dr. jur. sein ????????
    WIr sehen uns dann im Knast, Leute.

  64. 64

    a) Langsam krieg ich vor manchen Kommentatoren hier mehr angst als vor G. Das stimmt mich bedenklich.

    b) was wäre, wenn der gefragt wurde: „Könnte durch diese Petition nicht den Eindruck entstehen, dass viele Deutsche sich nicht für das Problem Kinderpornografie interessieren?“ (oder sowas). An sich find ich es schon unsäglich, dass man ne Antwort ohne Frage ausstrahlt. Da motzt man aus Qualitätsmnedienecke über twitter und Blogs und betreibt selber Soundbiteberichterstattung nach Sekundetaktung.

    Nein, ich würd G und seine Partei nicht wählen, nicht dass da falsche eindrücke entstehen, aber der Ton der Kommentare hier, hm … stimmt mich nicht zuversichtlich…

  65. 65

    Ich stelle grad erstaunt fest, daß ich deutlich älter als Herr zu Guttenberg bin. OMG, ist der äh junge Mann etwa repräsentativ für den Nachwuchs der herrschenden Gerontokraten-Clique?

  66. 66

    Aus einem Impressum:

    ‚GERMAN: Sie dürfen die Services nur benutzen, wenn Sie die unten aufgeführten „žAllgemeine Geschäftsbedingungen“ in englischer Sprache vollständig verstehen. Andernfalls verlassen Sie bitte die Webseiten oder Softwareprogramme umgehend. Durch Nutzung dieser Software und Services unterwerfen Sie sich den unten genannten Bedingungen, die evtl. zu schwerwiegenden materiellen und rechtlichen Konsequenzen führen können.‘

    Da wird man wenigstens geholfen.


    Danke Johnny ;-)

  67. 67
    Pierre

    Also ich glaube auch eher, dass das Zitat von zu Gutenberg hier a) aus dem Zusammenhang gerissen und b) falsch verstanden wird. Oder c) er hat es clever formuliert, so dass es sich im Notfall aus der Affäre ziehen kann.

    Beim ersten hören klingt es als würde er die Petitanten als Unterstützer von Kinderpornos darstellen — beim zweiten hören klingt es eher so als würde er für die Petitanten sprechen.

    Auf jeden Fall sollte man vielleicht etwas Schärfe aus der Diskussion nehmen.

    PS: Pro-Leutheusser Schnarrenberger! Die hat’s kapiert.

  68. 68

    Das ist echt schrecklich. Natürlich muss Kinderpornographie mit letzter Vehemenz bekämpft werden, das steht außer Frage. Aber anstatt auf die Computerexpertinnen und -experten zu hören, wird hier einfach etwas rein POPULISTISCHES beschlossen.

  69. 69
    lork

    Wie dieser gegelte Gockel Wirtschaftsminister werden konnte, ohne eine „Urne von innen gesehen zuhaben“, ist übrigens äußerst interessant. An seiner „Verantwortung im Familienbetrieb“ lag es jedenfalls nicht:

    http://www.youtube.com/watch?v=aZxNejXqypM
    http://www.zeitgeist-online.de/special24.html

    @#715511: Kann es denn Zufall sein dass ausgerechnet er jetzt so in dieser Sache vorprescht, nachdem er grade frisch im Amt ist?

  70. 70
    Arnonym

    Aber, aber…

    Herr Freiherr dero von Hochgelaucht zu Guttenberg ist doch noch einer der Guten. Sein Parteikumpan Hans-Peter Uhl sagt viel deutlicher was Sache ist:

    „Für mich steht jedoch fest, dass z.B. das Freiheitsrecht eines Kindes, nicht sexuell missbraucht und Pädophilen zur Schau gestellt zu werden, um einiges höher zu bewerten ist als eine verabsolutierte „Freiheit des Internets“ oder anderes dummes Geschwätz. Die ganze pseudo-bürgerrechtsengagierte Hysterie von Pseudo-Computerexperten, man müsse um jeden Preis ein „unzensiertes Internet“ verteidigen etc. – vgl. http://www.ccc.de -, fällt für mich in die Kategorie: juristisch ohne Sinn und Verstand und moralisch verkommen.“

    So. Wir moralisch verkommenen Subjekte. Mögen wir auf ewig in der Hölle schmoren.

  71. 71
    Fleißschmiege

    fruddi, oliverg: Ich stimme Ihnen absolut zu. Die Bloggerelite hält sich für furchtbar intelligent und überlegen, dabei wird einfach nur reflexartig eine Mücke nach der anderen zum Elefanten gemacht, was für das eigentliche Ziel völlig kontraproduktiv ist. Denn mit dieser Unfähigkeit zur ruhigen Sachlichkeit macht man sich immer unglaubwürdiger und lächerlicher, selbst wenn man prinzipiell auf der richtigen Seite steht. Aber vielleicht ist das Ziel einiger Blogger ja auch nur der Erste zu sein. Da bleibt keine Zeit Fragen zu stellen oder klärende Zusatzinformationen abzuwarten. Wenn man sich aufregt, kann ich kann nur empfehlen, eine Nacht darüber zu schlafen, bevor man an die Öffentlichkeit geht.

    Die Leute, die sich hier über Äußerlichkeiten von Guttenberg oder sonst irgendwen herablassend äußern, sind mit Verlaub einfach nur pubertär bis dumm.

  72. 72

    Bravo! Weiter so! jetzt scheint der Demoratiezug wieder Fahrt auf zu nehemen. Ich hoffe noch dass bald auch die EP-Petition entdeckt wird!

  73. 73
    Boykott

    Super Kommentar!
    Bin auch Zeichner der Petition und möchte mich bei Ihnen bedanken. Inzwischen habe ich schon das Gefühl, dass ich als Befürworter von Kinderpornografie darstehe, sie machen den eigentlichen Sinn dieser Petition deutlich.

  74. 74
    Thomas

    Man kann das Zitat auch anders lesen.
    Der Herr Minister ist betroffen, nicht weil er den Eindruck hat, dass sich Menschen für Kinderpornographie aussprechen, sondern weil (bei anderen) der Eindruck entstehen könnte, dass die Gegenwehr bei einem solchen Gesetz als Fürsprache für den Missbrauch von Kindern stehe.

    Mich würde es jedenfalls betroffen machen, wenn ich, wegen meiner Ablehnung, als Kinderschänder oder Unterstützer bezeichnet würde.

  75. 75

    ‚Kopfsschüttel‘

    Offizielle Seiten:

    SPD.de
    CDU.de
    Grüne.de
    FDP.de
    Linke.de
    …usw.
    _

    Mich ärgert am meisten die ‚Planlosigkeit‘ der Potentiellen Wählerschaft,
    die nicht selbstständig den Wahlverlauf beeinflussen mögen. Verweigerung der Wahl ist = den Rechtsextremen seine ‚Stimme‘ zu geben.

  76. 76

    @71; Das Johnny sich aufregt, weil er etwas auf eine erwartbare weise versteht – u.a. weil die ARD versäumt, auch die Frage mitzuliefern, die Aufschluss über einen Kontext geben könnte, dass als Jjonny sich aufregt, verstehe ich.

    Dass er es in seinem Blog tut, ist normal ;)

    Dass er es wegen Traffic oder Backlinks täte, glaube ich nicht – wenn man das deswegen macht, formuliert man Titel anders ;) Dass er das auch noch ‚reflexartig‘ tut, glaub ich nicht. dass ihm die Äußerung ‚reflexartig‘ komisch vorkam: schon eher. Neben seiner Rolle als Blogger ist er ja auch noch (Familien-)Vater zweier Kinder, insofern trifft ihn eine implizierte Unterstellung, als Petitionsbefürworter könnte man KiPo.Befürworter sein, besonders. Da obige Behauptung nicht im Raum steht, ist an sich selbst die Frage danach oder das reden darüber unnötig provokant.

    Dass es eine ‚Bloggerelite‘ gibt oder dass sich Johnny dazu zählt, glaub ich auch nicht. Er ist sich eher bewusst, dass das, was er hier tut, Effekte hat.

    Wenn es eine Bloggerelite gäbe, würde sie von anderen Bloggern via Backlinks ‚gekürt‘ und für intelligent hält sich ohnehin fast jeder – am meisten der, der es am wenigsten ist ;)

    Mit „abwarten“ hat natürlich Bloggen wneig zu tun, da es ein Gespräch ist. Man hätte natürlich die ARD um das ungeschnittene Interviewmaterial des Gesprächs bitten können. Ehm, ja. Tolle Taktik ;) Oder bei Herrn Guttenberg anfragen können, was er genau gemeint hat. In Wochenendnähe auch nicht vielversprechend.

    Aber recherchier‘ es doch einfac nach und informiere uns in den Kommentaren, dazu sind sie da.

    Nur nochmal zur Klarstellung: Ich fühle mich von Ihrer Interpreattion meiner Äußerung nicht „eingefangen“. Ich wollte was anderes gesagt haben, was aber primär an Johnny gerichtet war und wes er wahrscheinlich auch versteht.

  77. 77
    Bernd

    Ja – im Schutz der Abgeordnetenimmunität, der Sicherheitsbeamten und der grossen Limousine – da kann man dem doofen Volk, schon mal Sachen ins Gesicht sagen, für die man inner Kneipe „schön einen aus Maul kriegen“ würde.

    Und – wer die „Liste“ kennt und nicht gegen die Sitebetreiber unternimmt – der macht sich für mich der Förderung oder der Beihilfe schuldig. Oder ist das Strafvereitelung im Amt ?

  78. 78

    @#715699: Nunja. Das mit dem Schutz der Immunität und der dahinter geäußerten Sätze ist nun nichts Politiker-Exklusives, man muss nur das Wort „Immunität“ gegen „Anonymität“ austauschen und schon dreht sich der Spieß um.

    Ich bitte daher dringend bei allem Verständnis für Wut, die ja schließlich auch in meinem Artikel zu lesen ist, persönliche Beleidungen hier zu unterlassen. Pauschales Bashing oder anonyme Diffamierungen des Aussehens einer Person sind Teile der Gründe, warum Blogs, Foren und andere Online-Medien oft pauschal verurteilt werden — und dann kommen eben Sätze heraus wie der oben zitierte (wenn ich ihn korrekt interpretiere).

    Wer Respekt fordert, muss ihn selbst auch liefern. Inhaltliche Schärfe: Kein Problem. Beleidigungen etc.: Bitte im eigenen Blog, nicht hier.

    Meine verbale „Attacke“ gegen von Guttenberg ist, ich hoffe, das versteht man auch so, rein inhaltlicher Natur. Es geht mich nichts an, wie der Mann aussieht und es tut auch nichts zur Sache: Ihm gefällt mein Aussehen sicher auch nicht, dennoch möchte ich, dass er mich ernst nähme, würde er das hier lesen. Alles andere als eine inhaltliche Auseinandersetzung (die ja auch in Teilen hier der Fall ist, danke dafür!) schadet vor allem der Sache, um die es geht.

    Man muss sich m.E. entscheiden, ob man sich tatsächlich für etwas einsetzen will — und dabei wird man um gewisse Spielregeln und Kompromisse in der Kommunikation mit dem Gegenüber nicht herumkommen — oder ob man lieber bequem in seiner Ecke stehen bleiben will und seinen eigenen Unmut immer wieder bestätigt sehen möchte. Letzteres ist nicht mein Ziel, ich mag keine Sackgassen.

    Ich bitte also darum, hier halbwegs beim Inhalt zu bleiben und die eigene Wortwahl mit etwas mehr Respekt zu betreiben. Nicht, weil Herr zu Guttenberg ein Politiker ist, sondern weil man hier seine Meinung halbwegs anonym äußern kann. Wer genau solche Möglichkeiten im Netz behalten möchte und dafür eintritt, muss meiner Meinung nach beweisen, dass er diese Möglichkeiten nicht für virtuelle Lynchmobs missbrauchen will.

    (Ja, ich weiß, der Ausdruck „Lynchmobs“ ist sehr übertrieben und soll niemanden hier bisher direkt ansprechen und im Großen und Ganzen läuft das alles bei Spreeblick ziemlich gut, aber ich weiß aus Erfahrung, wie schnell die Kommentare noch beleidigender werden, wenn wir bei Nummer 150 sind „¦ dann möchte nämlich jeder noch einen draufsetzen)

    Danke für euer Verständnis.

  79. 79

    Ich glaube wirklich das das Thema Kipo nicht der einzigste Grund ist wofür dieses System etabliert werden soll. Wenn man nur die KiPo bekämpfen will, dann kann man doch gleich die Server schließen lassen. Wenn man eine Adresse auf diese schwarze Liste setzt, dann besteht die Seite doch weiterhin.

    Wenn man den Server schließt, braucht man die Seite doch nicht mehr auf die Liste setzen. Somit wäre die ganze Netzsprerrentechnik doch hinfällig.

    Somit muss mehr dahinter stecken.

    So wie ich das jetzt verstanden habe.

    Aber das ist bestimmt schon alles bekannt.

  80. 80
    fastiglioso

    @#715509:
    gerade abgeschickt an die cdu:

    ….
    Herr zu Guttenberg hat sich entweder korrekt über die Petition geäußert und die Teilnehmer ausdrücklich nicht mit den Perversen in einen Topf geworfen –

    oder

    Herr zu Guttenberg hat sich betroffen gezeigt, dass 55.000 Unterzeichner alles Perverse sind.

    In den Kommentaren zum Artikel und vor allem zur Tagesschau und seinem Statement kann man sehen, dass er sich zu verschwurbelt äußert, als dass man seinen Standpunkt eindeutig auslegen könnte.

    Könnte ihm nicht nahegelegt werden, da ganz eindeutig Stellung zu beziehen?

  81. 81

    kinderporno kinderporno. Was mich am allermeisten aufregt ist dieser inflationäre Gebrauch und die damit einhergehende Bagatellisierung dieses Begriffs. Kinderporno. Abseits von allen Zensurbegehren und abseits von allen Antisperrgebahren fliegt das Wort durch alle Medien. Kinderporno. Als wäre das was ganz normales, was man halt mal eindämmen muss, aber ist ja auch Wahlkampf. Kinderporno. Ich könnte kotzen. Aber Hauptsache man ist auf der guten Seite. Das macht mich so krank. Bitte, bitte, Hergott lass dem ein Ende sein. Und – ja, ich habe die Petition unterschrieben. Petition. Pedition. Pädition. Kinderporno. Stop. Wenn Sie bis hierhin gelesen haben stehen Sie schon mit einem Fuß im Knast. Kinderporno

  82. 82
    ploko

    ich dachte immer Claudia Roth hätte das Betroffenheitsmonopol…

  83. 83

    @79: mE müssen wir das nicht mal in der form glauben. die vergangenheit hat einfach gezeigt, dass jedesmal wenn eine schranke für etwas vermeintlich gutes geöffnet wird (sperren von widerlichen internetseiten in dem fall), sie im späteren verlauf von einer horde an bösartigkeiten durchlaufen wird.

    und da müssen wir zur zeit noch nicht mal sonderlich phantasievoll sein. die ersten verbände und spinner haben sich ja bereits gemeldet. filesharing und casinos, sollen es dann als nächstes sein. der wille, dinge zu sperren die der politik und den verbänden nicht passen, ist im kern also da.

    mehr argumente braucht man eigentlich auch nicht an argumentation. nicht mal vermutungen und befürchtungen. alles andere ist nur beigabe.

    @80: der is bei der csu ;P

  84. 84
    W. Tell

    Ich bin positiv überrascht, das hier auch Leute posten, die eine Meinung vertreten, die der, der Internetgemeinde konträr ist. Argumentativ kann ich diesen Menschen eigentlich nur den Text der epetition zitieren.

    Im Alter merke ich immer mehr, wie fremd mir manche Konservative sind.
    Internetzensur = Faschostaat möchte ich mir auf die Fahne schreiben.
    Auf meinem anderen Demo-Plakat steht aber immer noch:
    T…strafe für Kinderschänder.

  85. 85

    @#715718: Oh je, ich hab‘ befürchtet, dass eure Fraktion hier auch noch vorbeikommt. Erstens gibt es eine „Meinung der Internetgemeinde“ so wenig wie eine „Meinung der Autofahrer“, und zweitens gehört der Satz „Todesstrafe für Kinderschänder“ zu den fatalsten der letzten Jahre.

    Menschen, die andere missbrauchen, wurden nicht selten in ihrer Kindheit selbst missbraucht. Das rechtfertigt ihre Taten weder noch macht es sie in irgendeiner Weise akzeptabel, um solche Teufelskreise zu durchbrechen braucht es jedoch andere Maßnahmen als die Todessstrafe, die es glücklicherweise in Deutschland nicht gibt. Was sich an dieser Forderung von anderen „konservativen“ Forderungen unterscheiden soll, bleibt mir unklar und ich lasse hier keine weiteren Aufrufe zum Mord zu.

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