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kino.to t

UPDATE Okay. Der ist gut.

Mit kino.to wurde eines der hierzulande wohl bekanntesten Video-Stream-Portale geschlossen, mehrere mutmaßliche Betreiber des Portals wurden festgenommen. Verfolgt man die Tweets rund um dieses Ereignis, bekommt man einen gewissen Eindruck davon, wie beliebt die Site offenbar war – obwohl sich die meisten Twitter-Nutzer auf die reine Verbreitung der Meldung beschränken, gibt es auch viele, die das Verschwinden der als illegal eingestuften Seite bedauern, die Schließung für ungerechtfertigt halten oder sich gar politisch für ein Fortbestehen der Site einsetzen wollen. Und damit ein zumindest fragwürdiges Gerechtigkeitsempfinden an den Tag legen.

Falls es jemand wissen will: Ich habe – wie vermutlich fast jeder Internet-Nutzer – in den letzten Jahren eine gewisse Anzahl von Filmen oder TV-Serien angesehen, die jemand illegal aus dem Netz geladen hatte. Besonders TV-Serien, die mich nach einigen „Test-Folgen“ gefesselt haben, habe ich jedoch in der Folge (wenn verfügbar) als DVD gekauft oder als legalen Download weitergeschaut – es kann eigentlich nicht mehr lange dauern, bis ich bei iTunes als „Kunde des Monats“ geführt werde. Und ich habe einmal selbst ein uraltes Musikalbum illegal heruntergeladen wegen eines Songs, den ich weder als CD noch als Download bekommen konnte – ich hatte das Stück aber früher mal auf Vinyl und redete mir mein Vorgehen damit schön.

Viel wichtiger aber: Ich habe noch nie Filme oder Musik Dritter im Netz als Download oder Stream angeboten, es sei denn, ich konnte davon ausgehen, legal zu handeln.

Ich handle nicht etwa aus Furcht vor der Unterhaltungsindustrie wie eben beschrieben, oder weil ich jene Industrie oder geltende Gesetze gar so dufte finde, und erst recht nicht, weil ich zuviel Geld habe. Ich handle allein aus Respekt vor denjenigen, welche die Inhalte produzieren, die ich schätze und die mein Leben in kunstvoller oder unterhaltsamer Weise bereichern, denn ich möchte ihnen und ihren Vertretern die Wahl lassen, wie mit ihrer Arbeit umgegangen wird. Selbst, wenn mir das nicht gefällt.

Die Frage, ob mein Handeln diesen Urhebern auch tatsächlich zugute kommt, bleibt dabei jedoch eine berechtigte, und die aktuellen Branchen-Strukturen und die Gesetzeslage lassen mich dies so sehr bezweifeln, dass ich mir in diesem Blog schon oft Gedanken zum Thema gemacht habe. Nach wie vor bin ich sicher, dass sowohl neue Geschäftsmodelle der Industrie als auch die Novellierung geltender Urheberrechtsgesetze zwingend vorangetrieben werden müssen, denn im digitalen Zeitalter macht sich ein Verschleppen dieser Prozesse mitschuldig an jeder noch so stark verfolgten „Raubkopie“ – ein Begriff, den man im Fall von nichtmateriellen Gütern in Anführungszeichen setzen muss (was wiederum nicht bedeutet, dass ich Urheberrechte für überflüssig halte).

Ich habe also, wie viele andere Netz-Benutzer auch, meine argen Probleme mit einer Gesetzeslage und einer Industrie, die sich gegen schon lange nicht mehr „neue“ mediale und technische Gegebenheiten so oft nur zu wehren scheint, statt ihnen mit Innovation, Ideen, Kreativität und Anpassung zu begegnen.

Das bedeutet aber nicht, dass ich deswegen andere Geschäftspraktiken unterstütze, die um keinen Deut besser sind.

kino.to und alle ähnlichen Streaming-Portale und/oder File-Hosting-Services, die mir bekannt sind, haben einen einzigen Vorteil, nämlich den, dass sie den Konsumenten Inhalte bereitstellen, für die er an anderen, legalen Stellen bezahlen müsste – solange der Nutzer dafür grottenschlechtes Design, bewusst in die Irre führende Links, zweifelhafte Skripte, Werbegeballer ohne Ende, endlose Klicks, konstant aufpoppende Browser-Fenster und oft mäßige bis schlechte Qualität der Streams in Kauf nimmt. Natürlich kann der Nutzer sein Erlebnis auch bei illegalen oder nur bedingt legalen Anbietern ein bisschen verbessern: Wenn er zahlt. Und wenn er dann zahlt, dann darf er sicher sein, dass die Urheber der Inhalte, wegen denen das Portal schließlich überhaupt nur existieren kann, keinen einzigen Cent sehen. Sie bekommen nicht einmal das „Zuwenig“ der legalen Industrie. Sondern gar nichts.

Wer glaubt, sich mit der Nutzung und damit Unterstützung von kino.to oder ähnlichen Anbietern gegen eine Unterhaltungsindustrie zu wehren, die je nach Argumentationsweise zu hohe Preise verlangt, zu langsam agiert oder gemein und unfair ist, sollte sich die Frage stellen, welche Industrie er stattdessen unterstützt. Denn dass solche Portale von gutherzigen Samaritern in ihrer kargen Freizeit betrieben werden, kann sicher niemand ernsthaft glauben. Hinter Plattformen, die täglich mehrere Millionen Nutzer bedienen, steckt in den wohl meisten Fällen ein ausgefeiltes und nach geltenden Gesetzen illegales Geschäftssystem. Eines, das auf die Rechte von Urhebern pfeift, aber gerne Geld mit ihren Werken verdient.

Mir geht die ewige, alte und rückwärts denkende Argumentationsleier der Unterhaltungslobby auch furchtbar auf den Geist und ich wünschte, auf politischer Seite würde sich endlich jemand mal einen Internet-Anschluss ausborgen und auf den Tisch hauen. Ich bin sicher, dass es viele mögliche Maßnahmen gibt, die wirtschaftlich sinnvoll wären, für Innovationsschübe sorgen und den Konsumenten nutzen würden. Doch auch viele Argumente der Gegenseite erinnern mittlerweile stark an Lobbyistentum, das auf Gegenfragen nicht selten allein mit Polemik reagiert.

Ich bleibe Optimist und gehe davon aus, dass sich in den nächsten Jahren noch enorm viel bewegen wird, denn am Ende gibt es gar keinen Weg vorbei an Novellierungen an allen Ecken und Enden und nur innovative, legale Angebote, die auf einen veränderten Markt reagieren, können das bestehende Dilemma ansatzweise lösen. Ich glaube jedoch nicht, dass die romantische Vorstellung der selbstlosen Piraterie als Retter der ungerecht Behandelten eine positive Rolle dabei spielen kann, ganz im Gegenteil. Jedes weitere kino.to, mit dem auf illegale Weise Millionen verdient werden, verstärkt den Ruf nach härteren Gesetzen und nach stärkeren Anbieter- und Nutzer-Kontrollen.

Dass man sich also mit der Nutzung solcher Angebote wirklich aktiv für positive Veränderungen in den Bereichen der Unterhaltungsindustrie und Urheberrechtsgesetze einsetzt, bezweifle ich stark. Denn das eine Falsch macht das andere nicht richtiger.

103 Kommentare

  1. 01

    Volle Zustimmung!

  2. 02

    Ich werde die Tatsache, dass ihr ernsthaft iHibbel zitiert habt, ausgerechnet iHibbel, einfach ausblenden.

  3. 03

    @#788693: Oh, bin ich da auf etwas reingefallen? Dann nehme ich’s gerne raus. Klär‘ mich auf, dann kann ich es besser einschätzen.

  4. 04
    Gutek

    Nun – wären iTunes und Co. auch in Deutschland auf Trab, würde ich mich ja nicht beschweren. Aber es ist unmöglich, bestimmte Serien hier legal zu sehen. Genauso ist es (gerade bei iTunes) immer wieder nicht möglich das Zeug in Originalsprache zu sehen. Also bitte – da hatte Kino.to euch Einiges voraus. Die haben es sogar geschafft Untertitel für gerade Tage alte Folgen anzubieten, während iTunes und Co. noch um Rechte für die Staffeln von 2008 verhandeln oder auf Übersetzung warten. Da kann ich nur sagen: Bietet den Content doch an, ihr Trollis! Content ist euer Geschäft. Und ich euer Kunde.

  5. 05

    „Dass man sich also mit der Nutzung solcher Angebote wirklich aktiv für positive Veränderungen in den Bereichen der Unterhaltungsindustrie und Urheberrechtsgesetze einsetzt, bezweifle ich stark.“

    Da könnte man einwenden, dass Portale wie Kino.to oder auch die Filehoster der Industrie vormachen, wie man mit Content viel Geld verdienen kann und dass die Nutzer auch bereit sind, viel schlechte Werbung zu ertragen bzw. Geld auszugeben.
    Macht die Sache moralisch nicht weniger verwerflich, aber man kann auch noch nicht sagen, dass es nichts bewirken würde.

  6. 06
    fridge

    Hmja. Also ich kaufe meine Musik tatsächlich noch als CD – aber gebraucht. Da sehen die Urheber auch nicht viel von. Ist dann der Gebrauchtmarkt ebenso verwerflich, aber nur legal?

  7. 07
    christoph

    ich find´s schade, dass das Portal zu ist, für moralingeschwängertes Sinnieren hatte ich bisher keine Zeit, weil ich so viel Filme schaue

  8. 08

    Ein Aspekt, den ich in dieser Diskussion vermisse, ist die Existenz freier und legaler Download-Sites für Filme und Musik, etwa archive.org. Bei YouTube bin ich mir nicht immer sicher.

    Da gibt es meist natürlich sehr altes Zeug: Filme und Musik ab ca. 1888 bis etwa in die 1940er, aber das amerikanische Public-Domain-Recht hat auch schon Filme aus den 1970/80ern in selbige entlassen. Bei noch neuerem Material erlaubt die Creative Commons(CC)-Lizenz legales Downloaden – ein toller CC-Film ist zum Beispiel „Sita Sings The Blues“.

    Und ja, alte Musik muß nichts Schlechtes sein – ich habe zum Beispiel einen Narren gefressen an Ada Jones, Annette Hanshaw, Helen Kane,… :-)

  9. 09
    Stefan

    Product Placement oder schon religiöls motiverte Gehirnwäsche? Warum die Erwähnung eines bestimmten Download-Anbietrers?

  10. 10
    rob rob, der robert

    Ich war kürzlich sehr enttäuscht, als ich MUBI (www.mubi.com) meine 15 Euro im Monat für eine Film-Stream-Flatrate geben wollte, nur um kurz vor dem finalen Button noch zu merken, dass offenbar 90% ihres Filmangebots in Deutschland nicht verfügbar sind. Da habe ich geweint. Kann das vielleicht mal jemand einrichten? In den USA geht’s doch auch.

    Ich weiß, das ist nicht wirklich allzu nah am Thema dran – sieht man davon ab, dass Mubi im Grunde ein legales, gutes kino.to ist -, aber für heute soll es reichen.

  11. 11

    Ich denke, bei Musik, Film, Software und und und wird sich nie etwas tun: Die Produzenten solcher Sachen sind leider dazu verdammt, dass ihre Produkte einfach kopier- und verteilbar sind.

    Da kann man noch so oft „bessere Vertriebsmethoden“ fordern – solange in den Köpfen nicht der Respekt vor der Leistung anderer reift, wird es immer eine große Zahl Leute geben, die sich Dinge kostenlos genehmigen.

    Jedem einzelnen von denen wünsche ich eine saftig hohe Abmahnung.

    Das Paradoxe ist übrigens: Ausgerechnet die Leute, die wegen Urheberrechtsvergehen abgemahnt werden, schreien am lautesten „Abmahn-Abzocker!“ … dabei sollten die gerade die Klappe halten.

  12. 12
    Rossi

    Volle Zustimmung. Wer Angebote wie kino.to als Argumentatiosnhilfe für eine Novellierung des UrhG anführt macht den Bock zum Gärtner.

  13. 13
    Buzz

    Menschen wie Du sorgen aber gerade daür, dass sich nichts verändert, und tragen zum „Verschleppen dieser Prozesse“ bei.
    Das Problem ist doch immer, dass sich nichts ändert, solange die Herde es mitmacht. Du kaufst Musik zu jedem Preis, genauso wie Apple-Produkte mit all ihren Einschränkungen. Damit werden die Firmen nur noch bestärkt weiter zu machen.
    Es gäbe bestimmt viele Leute die auf den Pfad der Tugend zurückkehren würden; es müsste nur vernünftige Angebote geben.
    Außerdem sollte auch bedacht werden, dass die illegalen Angeboten tatsächlich auch von Leuten genutzt werden, die wirklich keine Kohle für Entertainment übrig haben.

  14. 14
    ich

    Als erstes möchte ich mal meine Parteimitgleidschaft bekannt geben, ich bin bei den Piraten.

    Als zwotes möchte ich meine Meinung zu dem Artikel bekannt geben, ich stimme ihm 100% zu.

    Es gibt einfach eine Grenze zwischen Privatkopie und gewerbsmäßiger, illegaler Kopiererei und kino.to hat die überschritten.

  15. 15
    Rossi

    @#788710: 3€ für ne Online-leihe mag auch nicht jeder zahlen können, okay. Aber gibt dad einem das Recht, zumindest mutmaßlich illegale Quellen zu nutzen?

  16. 16

    @#788710: „Keine Kohle“ ist ein Totschlagargument. Mein Konter auf solche Argumente ist immer das gleiche: Wer sich kein Segelboot leisten kann, fährt eben kein Segelboot.

    Es gibt immer noch kostenlose Musik, die jeder gern runterladen und verteilen kann. Wenn ein Musiker aber gern Geld für seine Leistung haben möchte, dann respektiert man dies und zahlt dafür … oder lässt es sein.

    Aber dann nutzt man es auch nicht.

  17. 17
    stan

    @Johnny: Hmm. Ich stimme deiner Argumentation im Kern zu, bin aber auf der anderen Seite mit kino.to auch ganz froh gewesen das es ein Gegengewicht zu der Content-Lobby gibt die über Gesetze, die von dieser gemacht werden, sich einfach hinweg setzt. In der Summe kam da nämlich auch manchmal das raus, was ich als Verbraucher gut finde. Gerade das Geeiere mit den 7-Tage-Online-Fristen der öffentlich rechtlichen Anstalten ist einfach super nervig.

    Das Illegale ist mir bei Serien ohnehin etwas schleierhaft. Warum dürfen die nicht ins Netz gestreamt werden, wenn sie ohnehin im Fernsehen laufen (also niemand sich über Kinoeinnahmen refinanzieren muss).

    Reichlich unausgeglichen mein Kram hier, aber ich find es erstmal schade das kino.to weg ist.

  18. 18

    @#788714: “ Wer sich kein Segelboot leisten kann, fährt eben kein Segelboot.“

    :-)

    So isses! Jeder Depp hat ein Handy, Aber mal 3€ Leihgebühr will keiner zahlen.

  19. 19

    Ich finde, Deine Argumentation greift etwas zu kurz. Wie Gutek schon schrieb ist es hierzulande einfach unmöglich, die meisten Fernsehserien legal zeitnah und in Originalsprache zu beziehen.

    ITunes, Maxdome, Videoload und wie sie alle heißen kranken alle daran. Häufig ist eine Serie nicht einmal komplett verfügbar sondern nur einzelne, ausgewählte Staffeln. In den allermeisten Fällen gibt es die englische Tonspur nicht dazu.

    Die amerikanischen Fernsehsender bieten seit Jahren ihre Serien zum streamen an. Vollständig und kostenlos. Auch das gibts bei uns nicht. Vom Ärger, dass ich hier kein HBO oder Showtime empfangen kann, ganz abgesehen.

    Ich möchte den ganzen Kram gern legal beziehen und kaufe mir auch fleißig DVD-Boxen. Aber ich will einfach nicht mehr ein Jahr oder länger warten müssen, bis eine Serie mal auf DVD herauskommt. Ich will sie mir nicht im Deutschen TV ansehen müssen, schlecht synchronisiert und durch Werbung zerrissen.

    Ein Portal wie Hulu oder netflix, hierzulande, mit ähnlichem Contentumfang und ähnlichem Preismodell, und ich bin SOFORT deren Kunde. Warum das bei uns aber nicht läuft ist mir schleierhaft. Und bis dahin besorg ich mir den Kram woanders und kaufe mir bei Gefallen eben die DVD Box

  20. 20
    KOPNR

    Eine 1+ für die Überschrift. Minimalistisch, aber doch mit Kniff.

  21. 21
    alex

    Ich will kino.Tor nicht schön reden, aber ich würde gerne eine Frage an alle kino.to-Verurteiler stellen:

    Wie können wir uns gegen die Macht, Geldgeilheit und die Ignoranz der Film-Industrie wehren?

    Wir können nichts kaufen (ich will zwar ein Segelboot, will den Preis dafür nicht bezahlen) und warten, bis sich etwas tut. Wie lange wird das dauern? Wie merkt die Industrie, dass wir nicht den Inhalt scheiße finden, sondern das System? Wir schreiben Briefe (ja ja wir mailen), twittern und machen sonst was für einen Aufstand.

    Nun ist die Frage, schaffen wir es alle zu mobilisieren und eine Masse aufzubauen, die die Insustrie wahr nimmt und beachtet? Irgednwie bezweifel ich das, denn genug Leute wollen auf den Inhalt nicht verzichten und zahken jeden Preis. Sie sagen damit: liebe Industrie, ist schon ok wie ihr das macht, passt scho!

    Alternativ dazu können wir uns das nehmen was die Industrie wirklich interessiert und was ihr am liebsten ist, ihr Geld. Sie hört erst dann zu, wenn sie merkt, was ihr an Geld durch die Lappen geht (denn laut ihr, würde jeder der illegal schaut, sonst die DVD kaufen). Wieso ist die Kino Karte so unglaublich teuer, wieso kostet die online Miete so viel, wieso ist eine DVD auch nach Jahren noch sehr teuer, wie viel Geld sehen denn die Autoren von den Serien, die ich online bei iTunes kaufe? Muss ich die Fragen wirklich beantworten?

    Wenn jeder auf die Güter verzichten würde, wäre der Weg 1 die Lösung, aber so lange jeder dann doch einfach kauft, sehe ich nur in Weg 2 einen möglichen, zwar schlechten, aber eventuell zum Ziel führenden, Weg. Erst so sehen sie, dass die Serien beliebt sind und versuchen an ihr Geld zu kommen, in dem sie neue Wege einschlagen (allerdings müssen sie erst merken, dass der aktuelle Weg über Klagen zu teuer und nicht erfolgreich ist) und interessante Angebote anbieten. Es gibt so viele Möglichkeiten, aber sie wollen eeinfach nicht. Noch ist das Geld drucken so einfach genug und man hat ja Anwälte und so, die es für einen ein treiben.

    Ich will kino.to nicht schön reden, aber ich sehe nicht wirklich eine Alternative den Riesen zu ärgern und somit zum arbeiten zu zwingen. Aber da können mir bestimmt meine Vorredner aushelfen, denn kino.to war und ist ja keine Lösung. Vielen Dank schon mal im Voraus ;) (nein das soll nicht provozierend klingen :D)

  22. 22

    Ich trauere Kino.to auch nicht nach, aber ich sehe das ein bisschen anders. Die Seite existiert nun wie lange? Drei, vier Jahre? Sie hat einen enormen Zulauf, sie ist im deutschsprachigen Raum sehr bekannt, egal ob in der Schweiz, Österreich oder eben hier und sie füllt natürlich eine besondere Lücke. Wäre es in diesem Zeitabstand nicht möglich gewesen, irgendeinen Dienst zu kreieren, der ähnlich funktioniert? Der meinetwegen kostenpflichtig ist, aber so, dass ihn ein Großteil der Menschen auch bezahlen kann? Wie ich es las, sollen sie monatlich siebenstellige Summen eingefahren haben. Wie Du erwähntest, die Nutzer haben allerlei Werbung und Pseudolinks in Kauf genommen, um ihre Sachen ansehen zu können.

    Kino.to und Konsorten wären zumindest ein bisschen überflüssiger, wenn sich ein paar Riesen dazu aufraffen würden, irgendetwas zu tun. Die Existenz solcher Portale führt das überhaupt heran, vorher geschieht nichts. Ohne Napster hätte es vielleicht nie iTunes gegeben. Natürlich sehe ich die Kino.to-Leute auch nicht als Helden an, sie haben verdammt viel Geld damit verdient und soweit ich weiß, nie versucht, mit den Konzernen über irgendwelche Lösungsvorschläge zu reden. In der Hinsicht ist dieses Projekt selbst sehr von Gier und Ignoranz geritten. Ich weiß auch selbst, wie verzweifelt und wütend ich war, als ich Software von mir auf diversen Seiten gefunden habe.

    Aber dieser Fall zeigt eigentlich deutlich auf, dass der Weg anders verlaufen muss. Wieviele Leute werden heute bei Google nach „kino.to alternative“ suchen und fündig werden? Wenn die „GVU“ nun wieder sehr viel Geld in die „jahrelangen“ Ermittlungen investieren will, um ein solches Portal nach dem anderen aus dem Netz zu nehmen, ist das weniger erfolgreich. Solche Dienste wird es stets geben, ist einer offline, verteilen sich die Mirrors oder ein Konkurrent wird groß.

    Ich habe ein Interview mit jemanden geführt, der bei kino.to regelmäßig hochlud. Ich hoffe, es ist nicht schlimm, dass ich das hier nun verlinke, da es ja dazu passt: http://netzfeuilleton.de/2011/06/kino-to-ist-noch-nicht-zu-ende-interview-mit-einem-uploader/

  23. 23

    Solange keiner auf die Idee kommt jetzt auch alle Pornoseiten abzuschalten…

  24. 24
    Thomas

    Johnny, du schreibst: „Viel wichtiger aber: Ich habe noch nie Filme oder Musik Dritter im Netz als Download oder Stream angeboten, es sei denn, ich konnte davon ausgehen, legal zu handeln.“

    Dazu muss man sagen, dass reine Linkseiten ja auch nicht selbst die Inhalte anbieten, sondern nur zu Hostern verlinken. Im Fall von kino.to sollen sie wohl auch selbst solche 1-Click-Hoster betrieben haben. Aber die meisten Streamseiten linken einfach nur zu Megavideo oder ähnlichem.
    Und das finde ich persönlich nicht verwerflicher als Links zu Musikvideos auf Youtube, die sich heutzutage ja auch jeder in sein Facebook oder seinen Blog hängt.

  25. 25
    Buzz

    @#788714: Dein Beispiel ergibt keinen Sinn. Einen aktuellen Film und ebensolche Musik hören zu können, erleichtert die gesellschaftliche Teilhabe ungemein. Wenn 80% der Einwohner mit Segelbooten rumjuckeln, reden wir weiter.
    Hört außerdem endlich auf dieses Streaming als Diebstahl zu betrachten und begreift, dass die meisten Produkten eh nie gekauft werden würden.

    Ach ja, wäre froh, wenn Du nicht nur auf den letzten Absatz eingegangen wärst. Kann ich davon ausgehen, dass ich mit dem Rest recht habe?

  26. 26

    @NetzBlogR Kulturangebote (wobei man bei kino.to eher von Kulturverstümmelung sprechen kann) gehört genauso wie Nahrung zu etwas dass JEDER Mensch haben sollte. Wer es sich wirklich nicht leisten kann, dem gönne ich tatsächlich jede Raubkopie und er soll damit seine Freude haben.

    Wie man an meinem Klammersatz erkennen kann, trauere ich allerdings in keinster Weise kino.to hinterher und kann dem Artikel generell eigentlich nur zustimmen. Gerne würde ich Angebote wie simfy im Videobereich sehen. Viel Content, kostenlos in guter Qualität und Aufmachung, mit ein wenig Werbeeinblendung dazwischen und für Premiumnutzer eben alles und ohne Werbung. Die Musikindustrie ist gefühlt schon sehr viel weiter als die Filmindustrie was das Thema angeht, auch in Deutschland.

  27. 27
    iHibbel

    @Alex, Johnny Ich bin nur ein armer Twitterer mit Followern die mich hassen…. mehr nicht sonst ein normaler Junge ;-)

  28. 28
    murrayy

    @#788725: Das liegt daran, dass die Filmindustrie noch nicht so stark zu kämpfen hat wie die Musikindustrie. Zum einen weil gemeinschaftlich ins Kino gehen ja als Abendunterhaltung einen Mehrwert zum Produkt liefert, aber auch einfach weil die Datenmengen größer sind und den Aufwand hoch halten. Aber das ändert sich rapide und ich nehme an die werden auch bald merken, dass das so nicht ewig weiter geht.
    Die Industrien werden sich anpassen oder untergehen. Letzteres halte ich zumindest im Fall der Musikindustrie für wahrscheinlicher, weil die braucht ja heute nun wirklich niemand mehr.
    Dazu sehr passend: Der aktuelle elektrische Reporter ab 7:30: http://www.youtube.com/watch?v=D0uJqWVi4UQ&feature=youtu.be

  29. 29
    DerD

    m.o.m.
    @NetzBlogR: ” Wer sich kein Segelboot leisten kann, fährt eben kein Segelboot.”

    Ganz genau! Und wer sich nichts zu essen leisten kann, isst halt einfach nichts!
    Diese Logik ist die der Filmindustrie und es ist immer wieder erstaunlich wieviele Leute das einfach nachplappern ohne ihr Gehirn einzuschalten was sie da genau sagen.
    Natürlich ist das gewerbliche vertreiben von Raubkopien illegal. Aber mal ehrlich, wer von euch hat je auch nur einen cent auf kino.to oder einer vergleichbaren Seite gezahlt? Die Filme werden dort trotzdem gezeigt. Allein diese Tatsache zeigt doch deutlich dass die Betreiber solcher Seiten in keiner Weise mit den Medien der „Künstler“ Geld verdienen, sondern ausschließlich mit der Werbung, die wie bereits festgestellt zu hauf dort vorkommt.
    Die Tatsache dass sie so ein breites Spektrum an Filmen hat ist so gesehen nur eine Art Marketinggag oder meinetwegen Aushängeschild. Und sowas macht in der freien Wirtschaft so ziemlich jedes Unternehmen (bspw. ein Bild der Mona Lisa auf einem Werbebanner mit der Intension zu zeigen höchste Qualität leisten zu können.
    Ich finde es auch nicht gut dass auf Kino.to die aktuellsten Kinofilme unentgeltlich laufen aber wenn man qualität möchte muss man eben ins Kino gehen oder sich die DVD kaufen. Ich jedoch habe nicht so viel Geld, mir alle Staffeln einer Serie die 16 Jahre alt ist, zu kaufen, nur weil ich sie gern mal wieder sehen würde. Und schon gar nicht aufgrund der Tatsache, dass ohnehin jeder schon einmal einen Beitrag für die Lizenzen dieser Filme gezahlt hat, nähmlich in Form unserer allseits beliebten GEZ, als diese Filme im öffentlichen Fernsehen ausgestrahlt wurden.

  30. 30

    Es gab ein kostenpflichtiges Premium-Programm bei kino.to? Hm, wenn das so war, muss ich meine Meinund dazu abändern. Die war bisher: „schadet keinem, kann man also ruhig dulden“.
    Es glaubt ja wohl niemand, die Leute, die sich Filme, abgefilmt und in winziger, pixeliger Auflösung im Browser mit ewigen Buffer-Zeiten anschauen, würden ins Kino gehen, wenn sie diese Möglichkeit nicht hätten (zumal es zahllose Alternativen gibt). Ich bin der festen Überzeugung, dass die Filmindustrie durch kino.to keinen Cent eingebüßt hat, wenn kino.to allerdings mit Filmen Geld macht, die Urheber davon aber nichts sehen, finde ich das nicht okay. Weder den Urhebern, noch den „Kunden“ gegenüber, die für fremde Inhalte gezahlt haben (falls es denn so war, weiß ich wie gesagt leider nicht)

  31. 31
    Chris H.

    „kino.to und alle ähnlichen Streaming-Portale und/oder File-Hosting-Services, die mir bekannt sind, haben einen einzigen Vorteil, nämlich den, dass sie den Konsumenten Inhalte bereitstellen, für die er an anderen, legalen Stellen bezahlen müsste“

    Noch nie so einen Blödsinn gelesen.
    Der Vorteil ist, dass man die Inhalte überhaupt bekommt!
    Ersten war der Umfang viel größer.
    Zweitens ist 1 € Pro Folge keine Alternative.
    Ich denke viele sind gerne bereit Geld zu bezahlen. Beispielsweise würde ich mir den Zugang zu Kino.to gut und gerne 30€ im Monat kosten lassen.
    Aber die Gier der Verwertungsindustrie ist ja schier grenzenlos.
    Der Kern ist also nicht die Kostenfreiheit, sondern das fehlen irgendeines legalen Marktes in dem Bereich.

    Gäbe es eine vernünftige Alternative, wäre Kino.to nie ein Problem gewesen.
    Itunes, u.Ä. und vor allem flattr machen es doch vor.
    Gerade Letzteres zeigt die Bereitschaft Qualität zu entlohnen am deutlichsten!

  32. 32
    malak

    Lieber Johnny,
    es könnte sich hier vielleicht auch einfach um ein Alters- und Generationenproblem handeln? I
    Die Zielgruppe solcher Sites ist meine Altersgruppe.
    In meiner Generation der 20+ Jährigen kenne ich

    a) niemanden der nicht auf Seiten wie letmewatchthis.ch und ähnlichen sich den Film zum passend schlechtem Wetter „reinzieht“ und
    b) kennen wir es nicht anders. Wir sind damit aufgewachsen. Napster war à la mode, als ich 14 war, und ab dann wurde es immer einfacher und besser. Heute sind wir an einem ubiquären Zustand angekommen. Überall, immer, alles.

    Fast jeder benutzt Spotify, etc. Die Festplatten sind trotzdem randlosgefüllt, und dass ich was runtergeladen habe ist schon ewig her. Unser eins hat doch immer einen Stick dabei und zieht sich das coole neue Album von XY auf der Party schnell rüber. Und dann, so meine ich, hat trotzdem jeder meiner Generationsgenossen seinen Spleen. Der eine Vinyl, der ander CDs, der andere iPhone+Apps, oder SpotifyPro, Kino-Flatrate für n zwanni im Monat, Museumsflatrate, Bücher, Konzertbesucher, you name it.

    Kulturgüter sind in den letzten 20 Jahren nicht untergegangen, nein es gibt immer mehr. Die ganze Raubkopier-iTunes-kino.to-Moral/Realitätsfrage, tatsächlich hat sie nicht all zuviel mit der Realität zu tun, denn es wird genug zahlend konsumiert, und es wird unzahlend konsumiert. Längst verdienen Musiker ihr Geld auf andere Wege und who cares? Das Album ist doch auch nur eine Erfindung der Industrie und irgendwie geht es ja auch weiter.

    Tatsächlich ist Spotify kürzlich auf ein neues Geschäftsgebaren umgestiegen, man muss jetzt zahlen. Noch habe ich nicht aufgegradet, aber eigentlich bin ich, wie der Rest meine Generation einfach zu bequem und werde dies dann wohl bald machen, derweil hört der Rest der Welt halt jetzt wieder auf Partys über Youtube die Musik. Das hat vielleicht eben auch etwas mit der Qualität des Angebots zu tun, denn einerseits hat sich der Kulturmarkt zum extremen Nishengeek-Markt entwickelt, andererseits, ist kaum jemand unter meinen Freunden bereit für ein Durchschnittserlebnis zu bezahlen. Wenn ich letmewatchthis.ch, etc. anschmeiße schaue ich How I Met Your Mother, Hangover II und Jeu d’enfants, ehrlich, ich will dann einfach schnellst möglich einschlafen. HIMYM ist ein gutes Bsp. Als amerikanische Serie ist es hier europaweit ein Basiscode für Jugendliche geworden, ohne diese ganzen Sites wäre dies unmöglih. Klar gibt es auch da Seiren Geeks, die dafür blechen, aber die investieren dann wohl eher in The Wire. Für Guten Zeiten Schlechte Zeiten hatte ich damals doch auch nicht gezahlt; und : wenn mir der Zugang zu diesen Inhalten unmöglich wird, tja, dann konsumiere ich diese auch einfach nicht mehr. Insofern sind Medieninhalte in gewisser Weise auf derlei Verbreitung fast angewiesen, handelt es sich eben nicht um Kunstprodukte, die sich eben anders reproduzieren.

    Und dann, dann verlinkt IHR zum Beispiel nur einen Artikel drunter einen freshen Sommermix, umsonst, legal, gebookmarkt, verfügbar. Auch das ist ein Problem. Es gibt einfach so viel gute tolle legal frei verfügbare Sachen, dass sich der Schrott auch dagegen durchsetzten muss. Mein einziges Bezahlabonnement im Internet ist übruigens mediapart.fr eine Internet-Tageszeitung, die in Frankreich alle letzten Politskandale ausgelöst hat (Bettencourt-Woerth, Rassismus im FFF, Lagarde, etc), für Spiegel Online würde ich dagegen nicht einen Pfennig zahlen, dass ich den im Café nebenan lesen kann stört aber doch auch keine Sau?

  33. 33
    Britta

    @#788718: Amen!

  34. 34
    Holger

    Kann mir jemand erklären, ob ich zum Beispiel auf die guten Angebote in den USA mit Hilfe eines VPN zugreifen könnte? Hier wurde ja mehrere Beispiele genannt von Serien die umsonst von den Sendern oder mit Hilfe von Plattformen wie Hulu vertrieben werden. Mit welchen Kosten müsste ich rechnen? Wie sähe hier eigentlich die rechtliche Situation aus?

  35. 35
    Hendrik

    mich beschäftigen bei dem ganzen vor allem die (angeblichen) einnahmen kino.to’s. wenn ich mir das nämlich ansehe, stellt sich mir unwillkürlich die frage, ob sich von den legal (legal im sinne von: ohne den leuten schadsoftware unterzujubeln) , d.h. rein mit werbeeinnahmen erreichten geldmengen nicht lizenzen zum ausstrahlen eben jener filme und serien zumindest teilfinanzieren ließe. ob nicht gerade der erfolg dieses portals mit der mittelmäßigen Qualität und Zuverlässigkeit der beste beweis dafür ist, das wir längst reif sind für netflix oder hulu, und nur unsere absolut vorsintflutlichen gesetze in dieser hinsicht verändern müssten.

  36. 36
    Rebel

    Das ist alles Schrott!
    Dadurch, dass sich die Leute die ganzen Filme etc, nicht mehr ansehen können, kaufen sie sich noch lange nicht.
    Ich hätte mir nicht Fringe, Heroes, Die Simpsons, Futurama und alle Stargate-Serien und Filme leisten können.
    Unsere Biblo führt sowas nicht und ich bin nur ein Schüler, der die Ideen des FREIEN WWW vertritt.

  37. 37

    kino.to und alle ähnlichen Streaming-Portale und/oder File-Hosting-Services, die mir bekannt sind, haben einen einzigen Vorteil, nämlich den, dass sie den Konsumenten Inhalte bereitstellen, für die er an anderen, legalen Stellen bezahlen müsste

    Ach ja? Wo kann man denn in Deutschland die 23. Folge der 7. Staffel von House MD im englischen Original LEGAL ansehen? Ach geht nicht, ok.

  38. 38

    Zuerst: Danke für die insgesamt sachliche Diskussion und den Input!

    Auf alle Kommentare zu antworten, würde meinen Abend sprengen, ich versuche es daher allgemein:

    Ich stimme fast allen „Vorwürfen“ der Lahmheit der Industrie hierzulande und vor allem dem Punkt zu, dass legale Angebote fehlen, die ähnlich wie kino.to etc. sind. Das meine ich oben mit der Forderung nach mehr Innovation und Anpassung an den Markt. Mich nervt das auch und ich kann nur ahnen, warum das alles nicht schneller geht.

    Den Wunsch nach Verfügbarkeit aller Serien, die man sehen möchte, habe ich auch, wenn man aber anscheinend tolle und erfolgreiche Modelle wie Hulu oder Netflix anbringt, kann man das mal umdrehen: Gibt es denn dort alle deutschen, indischen, asiatischen Produktionen? Nein. Auch diese Portale unterliegen einer lokalen Gesetzgebung, die absurderweise eben nicht global ist, sie bieten aber derzeit aus unserer Sicht genau das an, was wir haben wollen, und deshalb finden wir sie toll. Einem in den USA lebenden Inder nützen sie aber gar nichts, auch der muss auf seine Serie auf DVD warten (hoffe, das Beispiel stimmt halbwegs).

    Wobei es natürlich schon mal toll wäre, auch nur die deutschen Serien abrufbar zu haben, zumal die öffentlich-rechtlichen Produktionen im Grunde „von uns“ finanziert wurden. Also auch hier: Zustimmung von mir, ganz so leicht ist das mit Hulu etc. aber auch nicht.

    Es nervt mich auch sehr, dass ich in Zeiten des Internet nicht sehen kann, was und wann und wo ich will (und in welcher Sprache). Das kann aber doch kein genereller Grund sein, dafür halt irgendwen zu bereichern, der in vielen Fällen nicht einmal eine Geschäftsadresse hat. Wir sorgen uns zurecht darum, unter welchen Bedingungen unsere Smartphones und unsere Jeans hergestellt werden, aber solange wir die Filme bekommen, die wir möglichst günstig oder umsonst sehen wollen, sind uns die Geschäftspraktiken dahinter egal?

    Was ich nämlich so gar nicht glaube: Dass Portale wie kino.to der Industrie zeigen, wie man mit Inhalten Geld verdient. Denn Portale dieser Art funktionieren doch nur, weil sie keinerlei Rechte beachten (und ggf. für eine Nutzung zahlen) und ich bezweifle außerdem (lehne mich jetzt mal aus dem Fenster), dass die Einnahmen korrekt versteuert werden, Angestellte ebensolche sind und dass der ganze andere Kram stattfindet, der an einem solchen Unternehmen in legaler Form hängt und eben auch Geld kostet. Anders gesagt: Ein legales Unternehmen könnte ein solches Angebot, wenn überhaupt, nur spürbar teurer umsetzen. Und damit wäre es dann wieder der Raffgierige und man würde es nicht nutzen wollen.

    Nochmal: Mir geht es nicht darum, die aktuelle legale Lage toll zu finden. Sondern darum, dass ich auf die illegale auch keinen Bock habe, denn unter Umständen finanziere ich damit – vielleicht auch nur mit einem simplen Klick – noch ganz andere Geschäfte.

  39. 39
    Theo

    Solange man in Deutschland für 950 Euro netto arbeiten muß/ darf, juckt es mich nicht im geringsten, ob ein Musiker oder Schauspieler Verluste durch meine Schwarzseherei, -hörerei erleidet.

    Wenn meine Wahl zwischen unserem Idiotenfernsehen, nichts sehen, oder Sachen wie kino.to liegt, dann ist meine Entscheidung für letzteres aber normal.

    Ist das verwerflich? Mag sein, kratzt mich aber nicht im geringsten.
    Solange in diesem Land alle möglichen Konflikte auf dem Rücken der kleinen und armen Leute ausgetragen werden, interessieren mich die Belange der Musik- und Filmindustrie einfach nicht.

    Gute Musik, in meinem Fall weitab vom Mainstream kann ich auch auf anderem Weg unterstützen als durch den Kauf von antiken Tonträgern wie CDs.

  40. 40
    malak

    und das geschäftsgebaren von apple ist auch nur legal, weil sie über die ökonomische macht verfügen. oder hat google vorher gefragt, ob sie alle bücher einscannen dürfen? ich will kino.to, what ever nicht gut heißen, finde solche seiten eklig, klar. aber es ist das dealer problem. als hätte das illegalisieren von drogen je was gebracht.

  41. 41
    julee

    ich bezahle genug eintrittsgeld für das internet an den provider. da will ich mich auch frei bewegen können. ich stimme theo voll zu. allerdings neige ich zu noch antikeren tonträgern fernab des mainstreams als der cd und kaufe diese unheilich gerne. =) mal sehen, wann die usa streubomben auf unsere ip’s wirft?!?

  42. 42
  43. 43

    @#788752: Ohne behaupten zu wollen, dass Apple, Google etc. immer sauber vorgehen und nur das Wohl des Kunden statt Gewinnmaximierung im Kopf haben:

    Als Apple iTunes in Europa startete, war die Macht von Vivendi Universal oder auch Sony weitaus größer. Beide hatten zu dem Zeitpunkt bereits legale Download-Portale komplett vergeigt. In erster Linie, weil sie unbenutzbar waren, ich behaupte aber, dass sie nie erfolgreich sein sollten („Schaut her, wir haben’s probiert, aber es kommt nicht an, also weiter wie bisher!“).

    Universal, Sony usw. wollten nicht wirklich erfolgreich sein. Apple musste.

  44. 44
  45. 45
    snicer

    Warum schafft es eigtl niemand das gleiche Prinzip wie Kino.to – genauso einfach zu bedienen quasi mit Bezahlsystem zu machen?

    Gerade bei Serien boten die Streaming Seiten einen absoluten Vorteil, dass a) die englischen Folgen in sehr guter Auflösung zur Verfügung standen und b) die Subber-Communities, welche nichts mit Kino.to zutun haben ständig für updates sorgen. Und ich bezweifel das diese Leute wirklich Geld daran verdienen.

    Bei aktuellen Kinotiteln gab es immer Vor- und Nachteile in Sachen Qualität, vor allem frage ich mich immer wieder woher die Gutauflösenden Streifen kommen? Ich erinnere mich an X-Men origins: woulverine, welche z.T nicht fertige Effekte zeigten oder andere Filme in Top Qualität.

    Ich denke, dass ist wirklich der Bereich, welcher der Industrie schadet und unnötig ist. Aber die Serien welche hier nie erscheinen werden?. Ich kenne keine vernünftige Quelle für Serien die hier nicht erscheinen und auch noch vernünftig gesubbt wurden.

    Wäre es nicht machbar eine ähnlich große Seite wie Kino.to mit den ganzen Streamseiten zu schaffen wo ich Staffel X von HIMYM für 10€ anschauen kann und für 15€ auch die aktuellen englischen Folgen, welche regelmässig gesubbt werden? Wenn auch nur die Hälfte der aktuellen Streaming Nutzer dazu bereit wären…

  46. 46

    Meiner Meinung nach war es nur eine Frage der Zeit, bis gegen kino.to vorgegangen wird. Bedeutete schließlich Millionenverluste für die Filmindustrie. Ich war nie ein Fan von kino.to, allerdings bin ich auch kein Fan der Filmindustrie und ihrer Geldgier. Bei Computerspielen ist es doch genau das gleiche: Anstatt in bessere Grafik oder Gameplay zu investieren, wird nur noch am Kopierschutz gearbeitet, damit man das Spiel auch ja nicht weiter verkaufen kann… ob das dann so der richtige Weg ist, wage ich zu bezweifeln!

  47. 47

    Mit welchen Quellen und Zahlen wird denn hier eigentlich argumentiert, wenn man davon spricht, dass die Filmindustrie nur deshalb Geld für ihre Filme verlangt, weil sie raffgierig ist? Kann’s eventuell auch sein, dass die Produktion von einem Film, einer Serie Geld kostet?

    Dass man Fernsehserien stream sollte, ist für mich bei den öffentlich-rechtlichen selbstverständlich, da *wir* die Produktion sowieso schon bezahlt haben – bei den Privaten aber nur dann möglich, wenn alle eben so oft auf die Werbung klicken (oder, bei fortschrittlicherem Modell, danach eben Produkt erwerben), dass sich mehr als 100.000 € durchs Streaming erwirtschaften lassen (als Orientierung: 60.000 € der 30 Sek Spot bei Wer Wird Millionär). Und ganz ehrlich: wer glaubt ernsthaft daran, dass dieses Geschäftsmodell funktionieren kann?

    Im Gegensatz zur Musik, die prinzipiell immer existieren kann und durchaus auch mal ohne aufwändige Produktion auskommt, ist ja halbwegs vernünftiges Fernsehen und Kino nicht mit Beträgen unter 100.000 € zu machen – und solange Onlinewerbung außerhalb von Google kein Geschäftsmodell ist, das Refinanzierung verspricht, wird auch kein kostenloses Streaming funktionieren.

    Dass irgendwo bei geringeren Preisen mehr Leute auf Bezahlangebote umschalten würden, ist sicher richtig – aber wer hier behauptet, es würde keiner mehr die kostenlosen illegalen Angebote nutzen, der lügt kein Stückchen weniger als wenn die Industrie sich wieder die Mär „alles Illegale = entgangener realer Kauf“ selbst erzählt.

    Genausowenig wie eben steigende iTunes-Downloads die Verluste im physischen Bereich auch nur annähernd aufgefangen haben, warum Spotify oder LastFM eine Nullfinanzierung sind und zu wenige Menschen bereit sind, wenigstens die 10 Euro für Spotify im Monat auszugeben:

    http://static2.businessinsider.com/image/4d5ea3314bd7c8600a090000/music-industry.jpg

  48. 48
    malak

    @#788756:
    Das ist schon richtig. Ich bin ehrlich kein Fan von nutzlosem Denunzieren der großen Mächtigen, diese alte Leier. Meine Idee von Veränderung ist immer darauf basiert, dass man sie selber machen soll, wenn man sich schon beschwert, in dem Sinne ist mir denn dann auch diese ilegale Nutzung ganz recht, weil sie eben die Konzerne zu Anpassung gezwungen hat und zwingt, Konsum ist eben kein Anreiz.

    Ich finde es jedoch interessant, dass Konzerne dazu neigen, je länger sie im Geschäft sind und je größer ihre Marktmacht ist, ihr Verhalten ins Gegenteil umzukehren : Das ist bei Wikipedia nicht der Fall, dort steigt der persönliche Nutzen ohne das gesamtgesellschaftlicher Schaden entsteht oder sich vergrößert. Martkteilnehmer tendieren hingegen dazu die Wohlfahrt eben mit zunehmender Ausbreitung zu mindern.

    Welche Mittel hat aber der Konsument um in den Markt einzugreifen? Das Internet gibt den Menschen doch zum ersten Mal die Möglichkeit auf Augenhöhe mit den MNC zu sein, die auch weltweit agieren und doch nach Recht und Gesetz handeln wo es am billigsten ist. Als wäre es legal, dass Apple seine Produkte in Südostasien herstellen lässt, wenn nicht von Kindern, dann zu welchem Lohn, wäre dieser aufgerechnet auf deutsche Verhältnisse „legal“? und die Arbeitsbedingungen? Etc. ?

    Alors…

  49. 49
    Mr Plow

    warum muss sich der autor hier mit seinem gesetzeskonformen nutzerverhalten aufspielen? ein wenig selbstzentriert der herr, wenn ihr mich fragt. streaming dienste sind in jeder hinsicht fragwürdig. itunes ist es aber auch. die praktiken dieses unternehmens von den arbeitsverhältnissen bei den hardware produzenten bis zum krieg gegen open source haben ein ähnliches kaliber wie die der kino.to betreiber.

    die antwort lautet immer noch schlicht: peer tp peer. streaming dienste und hoster waren eh eine erfindung für nutzer die auf ihrem eigenen computer keine administratorrechte haben. wer künstler unterstützen möchte spendet sein geld direkt, geht zu den konzerten und kauft die sammlereditionen. ja, genau das tue ich auch regelmäßig.

    warum ich aber für jedes album 9.99€ ausgeben muss, wenn es nach 1-2 maligem abspielen zu den anderen ca. 5.600 alben ins archiv geht verstehe ich nicht genau. am besten auch bei lady gaga schön an der kasse bezahlen. oder einmal runterladen und dann aus schuldgefühl zu media markt. kann mir das jemand erklären?

  50. 50

    „kino.to und alle ähnlichen Streaming-Portale und/oder File-Hosting-Services, die mir bekannt sind, haben einen einzigen Vorteil, nämlich den, dass sie den Konsumenten Inhalte bereitstellen, für die er an anderen, legalen Stellen bezahlen müsste.“

    Ich streiche den letzten Halbsatz. Es geht nicht mal zwingend um das bezahlen oder nicht, sondern überhaupt um das zur Verfügung stellen. Noch immer ist es in Deutschland ein Problem, dass FIlme nicht immer und überall verfügbar sind, so wie sie es seien könnten. Oder zumindest nicht in der Sprachauswahl, die ich gerne hätte.
    Wie oft habe ich mir nach einem iTunes-kauf schon in den A…llerwertesten gebissen, weil nur eine deutsche Tonspur dabei war?
    Als Kino und Filmeliebhaber war für mich kino.to allein aufgrund der mangelnden Qualität natürlich trotzdem keine Alternative, aber sichtbar wird, dass eben kino.to (genau wie damals Napstar) eine Lücke an Angebot aufgezeigt hat, und der Kostenpunkt steht dabei nicht an erster Stelle.

    Im Netzfeuilleton gibt es übrigens ein Interview mit einem Uploader von kino.to, der etwas erklärt wie es abliefert und einen Blick hinter die Kulissen liefert: http://netzfeuilleton.de/2011/06/kino-to-ist-noch-nicht-zu-ende-interview-mit-einem-uploader/

  51. 51
    seb

    movie2k.to

  52. 52
    richaaard

    Wie, die verdienen Geld mit dem Laden? Im Ernst? Die Pornos guckt sich doch eh kein Schwein an (gibts eh alles umsonst) und ich glaub kaum, dass die Premiumaccounts die Traffickosten decken.

    Erzähl mir auch niemand, dass irgendein Filmemacher oder Künstler leiden muss, weil es Seiten wie kinto.to gibt. Die Großen sind eh schon zu fett und die Kleinen profitieren eher noch (hoffe ich zumindest, jedenfalls würde keine Sau eingestellte Serien wie Firefly kennen).

    Und die Segelbootargumentation ist an Niedertracht und Ignoranz kaum zu überbieten. Mit der selben Argumentationsstruktur kann man noch ganz andere Dinge rechtfertigen, bei denen man dann verzweifelt nach Ausflüchten suchen muss. Kein Segelboot zu haben, ist scheißegal. Verweigerung kultureller Teilhabemöglichkeiten zementiert Exklusion, und wie kann man überhaupt auf die beschissene Idee kommen, dass einzig Geld einem Menschen erlaubt, an der Gesellschaft teilzunehmen?

  53. 53

    Wo kann ich unterschreiben?

  54. 54
    Hendrik

    @#788748: ein wichtiger Aspekt bezüglich der Nationalität der serienlizrnsierung wurde meiner Meinung nach von dir vergessen : der Großteil der US Serien kommt bei uns meist mit einem Jahr Verspätung und qualitativ stark schwankender Übersetzung ins Fernsehen. (oh : und für indisches tv in den usa gibt es mindestens eine eigene plattform, davon unabhängig ist mir klar was eigentlich gemeint war) . Und wie torrents, us-vpns und eben seiten wie kino.to beweisen, wäre ein gewisser Markt für US Serien im Orignial hierzulande eben vorhanden, auch wenn ich nicht blauäugig eine 1:1 übertragung machen will – kostenlos illegal wird immer seine Anhänger haben. Und wer weiss – vielleicht werden in den Usa js (hier und da) deutsche Serien gestreamed, ( auch wenn mir da spontan ausser Tatort nicht viel einfällt).

  55. 55
    Stefan von Thurn

    Was für ein strammer, braver, angepasster Unfug. Eine Industrie, die nicht im Sinne der Gesellschaft funktioniert, konnte endlich einmal dazu verdonnert werden, sich zu benehmen, und hier wird katholischer Schülersprecher-Quark darüber verschmiert.
    Dass kino.to die Grenze durch die Verflechtung mit den Streamern überschritten hatte, scheint jetzt festzustehen. Ich werde dennoch weiterhin so lange freies Streaming nutzen, wie die Industrie absurde Preise verlangt.

  56. 56
    kaarlo

    Wann wird eigentlich youtube stillgelegt? Es ist voller sicher illegal hochgeladener Serien, spiegelverkehrt, damit youtube das nicht findet.

  57. 57
    Tim

    Das dümmste Argument finde ich: „Schlimm, dass das Angebot für Serienjunkies in Deutschland so schlecht ist. Da wird man ja geradezu in die Illegalität getrieben“.

    Es gibt eben Unterschiede. Lebt damit. Oder wandert in die USA aus. Und lebt dann mit anderen Nachteilen dort. Da beschleicht mich dass Gefühl, dass die, die gleichen Content wie in den UA verlangen, die sind, die sonst Landbewohnern, wenn sie über schlechte Breitbandanbindung jammern, immer raten, doch in die Stadt zu ziehen.

  58. 58
    Rossi

    An alle Streaming-Apologeten mit der Ausrede, dass Serien hier erst zu spät kommen (was richtig ist): US-Account für iTunes anlegen, Dollar-Giftcard bei eBay kaufen und schon könnt ihr alles gewünschte ohne Delay anschauen. Dazu noch ein Apple-TV und gut ist. Aber ist ja Apple und Apple ist böse, gell?

  59. 59

    Das ist alles sowas von total mega hyper illegal, dass wir für mindestens 100 Jahre in den Knast kommen werden, nur dass wir überhaupt darüber reden! *ich habe Angst*

  60. 60

    Wenn der Bedarf an einem Angebot in Deutschland so groß zu sein scheint, dass Serien und Filme auch gegen Bezahlung angeboten werden, dann frage ich mich,w arum dies noch niemand ernsthaft angepackt hat. Es scheint ja ein lukratives Business zu sein. Oder gibt es doch schwerwiegende Gründe dies nicht umzusetzen?

    Ansonsten bin ich für das Recht des Urhebers zu bestimmen was mit seinem Produkt geschieht. Ich komme TV-mäßig aus einer Zeit als man noch etwas gesehen hat oder nicht. Und wenn nicht, dann war es Pech. Video und DVD gab es nicht. Diese Einstellung habe ich bis heute.

  61. 61
    plan9

    „wahrung der rechte des künstlers“… my arse!
    da fabuliert sich die filmindustrie eine hübsche legende zusammen (was ja bei genauerer betrachtung sogar teil ihrer jobbeschreibung ist… arfarf)
    wer schonmal zeuge eines rechtegeschachers war (und man kann das, gut tarnt, jedes jahr auf dem filmarkt der berlinale verfolgen), weiß, dass das völlig über den kopf des künstlers hinweggeht. da werden knallhart veröffentlichungskosten (kopienanzahl, theaterbuchungen, pr) mit vermuteter besucherzahl (wichtig dabei: genre, stars, schwierigkeitsgrad der story) gegengerechnet. wenn da kein möglichst großer gewinn rauskommt, landet ein film ohne weiteres im regal und verstaubt da. da kann der künstler noch so sehr zetern, aber sich die filmrolle untern arm klemmen und selbst nach abspielstätten suchen, darf er nicht, denn die rechte am film gehören ihm nicht!
    das gleiche gilt dann nochmal für eine dvd-veröffentlichung.
    standard-spruch der produzenten: „it’s called filmbusiness not filmart!“

    dieser „millionenverlust“, den die filmindustrie da gerne vorrechnet, basiert übrigens auf der „vermuteten besucherzahl“. imaginäre zahlen, träumereien, schall und rauch…

    um dann endlich auf kino.to zu kommen:
    mich haben nicht die aktuellen filme interessiert, sondern ältere filme, die es nie bei uns ins kino geschafft haben (und da waren perlen dabei) oder klassiker, die nicht in endlosschleife im tv liefen. und das archiv von kino.to war schon ziemlich großartig!

    auf legale weise so ein archiv aufzubauen – und mubi versucht das seit ein paar jahren – scheitert, wer hätte das gedacht, am rechtegeschacher und am geoblocking.

    sehr schade das!

  62. 62
    mostknown

    finde ich gut!
    was gut ist wird gekauft.

  63. 63

    Johnny Haeusler hat schon recht, wenn er auf die kommerziellen Interessen der „Platformbetreiber(innen)“ verweist. Mit folgender Aussage habe ich allerdings ein Problem:

    Ich glaube jedoch nicht, dass die romantische Vorstellung der selbstlosen Piraterie als Retter der ungerecht Behandelten eine positive Rolle dabei spielen kann, ganz im Gegenteil.

    Ist gestehe gerne ein, dass die romantische Vorstellung selbstloser Piraterie vielleicht auch (!) dem Selbstbild der „Platformbetreiber(innen)“ entspricht. Das mag schon „früher“, zu Zeiten „echter“ Piraterie so gewesen sein (für die noch Jüngeren unter uns: also zu Zeiten von Jack Sparrow und so … ;) ). Mensch muss sich ja auch irgendwie vor sich selbst rechtfertigen können.

    Nüchtern betrachtet waren es wohl aber immer schon eigennützig denkende Persönchen bzw. Handlungen, die ihre eigenen Interessen im Auge hatten. Die selbstlose Aufopferung, den Reichen zu nehmen, um den Armen zu geben … die Rolle der Rächer der Entrechteten … das alles ist eine ziemlich romantische Verklärung.

    Deshalb empfinde ich es etwas unangemessen, etwas zu unterstellen, was so gar nicht zu unterstellen ist.

    Müssen die am eigenen Wohlergehen ausgerichteten Motive der „Platformbetreiber(innen)“ immer eine negative Rolle spielen?

    Ich glaube nicht. Trotz derartiger Motive können die gesellschaftlichen Wirkungen positiv sein. Ein Beispiel wäre der englische Teeschmuggel im 19ten Jahrhundert. Sicherlich haben sich die Schmuggler eine goldene Nase verdient. Allerdings hat ihr Wirken dazu geführt, dass die Teepreise sanken und Tee der breiten Bevölkerung zugänglich wurde.

    Ansonsten: Die hier angesprochene 7-Tages-Frist für den Content der öffentlich Rechtlichen ist m.E. eine riesige Sauerei. Ein“Neben-der-Spur-Denken“ würde ich von der Seite der öffentlich Rechtlichen durchaus begrüßen. Es sind ja schließlich unsere Gebühren. Allerdings habe ich auch meine Zweifel, ob ich den öffentlich rechtlichen Content mit zweifelhaften Werbeinhalten verlinkt haben möchte.

    Arbo

  64. 64
    demontjoie

    was für eine gequirlte sch….!

  65. 65
    Andy

    @#788718: Ich höre hier immer dass die Sender in den USA die US-Serien kostenlos streamen.
    Hat sich vielleicht mal jemand von denen, die so etwas behaupten mal die Mühe gemacht und ausgerechnet, was ein durchschnittlicher Amerikaner mit 2 Fernsehern im Monat fürs Fernsehen hinlegt??? Da ist unsere GEZ nur ‚Peanuts‘ dagegen ;-)

  66. 66
    MarcK

    Habe auch schon Musik aus eher zweifelhaften Quellen bezogen, allerdings haben die Musiker davon eher profitiert, denn ich habe dadurch Musik kennengelernt und im Nachhinein auch legal als CD und in Vinylform gekauft, die ich sonst nie kennengelernt hätte.

    Für mich waren einige Plattformen eine fundamentale Erweiterung meines musikalischen Horizontes. Von einigen Musikern habe ich ein Album heruntergeladen und daraufhin mehr 4-5 danach erschienene Alben legal gekauft.

    Insgesamt ein klares Plus für diese Leute. Auf Verdacht ein Album kaufen, kann sich kaum jemand leisten – ein Album eines liebgewonnenden Musikers hingegen schon.

    Und gerade die massentaugliche PR-Handwerks-Musik, die den PLattenfirmen bei llegalen Downloads echte Verluste bringt, soll mal schön weiter illegal verteilt werden.

  67. 67
    J.Panzee

    Kann dem Artikel auch nur so teilweise zustimmen. Klingt für mich auch sehr nach diesem „… dann halte die andere Wange auch hin.“ Wenn ich mir ansehe, wen die Content-Mafia schon so alles verklagt hat (im Recht aber unmoralisch)… Wenn ich sehe wie deren Lobbyisten den JMSV verunstaltet haben (Stichwort: nach 7 Tagen löschen) dann habe ich keine Skrupel einen Robin Hood zu unterstützen, der diesen Idioten symbolisch in die Fresse haut.

    Robin Hood ist sowieso ein gutes Beispiel. Der böse Robin hat sich sicher auch an den erbeuteten Steuern vergangen. Klar, er hat einen Teil an arme Bauern abgegeben, aber rechtfertigt das illegale Handlungen? Und wer denkt dann an die anderen armen steuern-zahlenden Bauern, die nix von Robin bekommen haben und die nun von dem Geld nix mehr haben, weils der Robin geklaut hat. Echt ey, und dann verklärt die Filmindustrie diesen Super-Schurken auch noch dermaßen.

    Vielleicht zeigt dieses Beispiel mal, wie verquer hier einige denken. Und komm mir keiner mit „Das Beispiel passt nicht.“ Es ist genau das selbe. Die Content-Mafia (= der Sheriff) beklaut die Künstler (= steuern-zahlende Bauern). kino.to (= Robin Hood) beklaut die Content-Mafia (= der Sheriff) und verteilt es weiter an einen Teil der Allgemeinheit (= andere Bauern). Außerdem bereichert sich kino.to dabei mit Werbung selbst. (Robin zahlt keine Abzock-Steuern weil er im Wald wohnt).

    Es mag nicht legal sein, es mag nicht die feine englische Art sein, aber es ist der Weg, den die Content-Mafia verstehen wird.

    Ganz abgesehen davon, dass die wenigsten Leute die Filme bei kino.to geschaut haben, diese anderenfalls im Kino geschaut hätten. Oder dass diese Leute nicht auch mal ins Kino gegangen sind, weil sie den Film unbedingt und in guter Qualli, auf einer riesigen Leinwand sehen wollten.
    Keiner kann die Summe realistisch beziffern, wie viel Geld da wirklich verloren gegangen ist. Also wirds von Lobbyisten ausgenutzt ums möglichst viel erscheinen zu lassen.

  68. 68

    Auf Kino.to habe ich einmal Mal etwas angeschaut – und die Qualität war wirklich grottig. Warum halbwegs kundige Komputahnutzer sich da nicht die Mühe machen, Torrents anzuwerfen, ist mir schleierhaft. Kann das kurz jemand erklären?

    Jemand anderem die Wahl lassen, wie mit deren Arbeit umgegangen wird, ist mir instinktiv zuwider: Einerseits hat es einen DRM-Dünkel; andererseits stelle man sich einmal vor, Kafkas Werke wären seinem Willen entsprechend tatsächlich verbrannt worden … Es gab da auch neulich so einen Fall mit dem Gurkenkaiser, der einen kritisierten Artikel gelöscht (und später wieder hergestellt) hatte; nachdem die zeitrafferin den Artikel einfach wieder online gestellt hatte, warf lantzschi ein ominöses Selbstbestimmungsrecht (gemeint ist wohl: Urheberrecht) in die Diskussion, ein Recht des Autors, die Verwertung zu bestimmen.

    Und bevor jetzt jemand rumnervt: Solange Gesetze und Regelungen auf Seiten der Urheberrechts-Extremisten Schlagseite haben, solange halte ich mich größtenteils daran, schau ich mich aber halt woanders um, was Inhalte angeht. Kann mich ja keiner zwingen, irgendwas zu konsumieren; handelt mit es.

  69. 69
    heidrun

    Klar, „die Filmindustrie“ (eine Industrie, bei der die oberen 1000 exorbitant viel verdienen und der Rest sich in aller Regel mit viel Leidenschaft für wenig Geld abrackert), die leidet gar nicht. Nur weil mit hunderttausenden Dollar finanzierte HBO-Serien oder Hollywood-Action noch existieren, heißt das nicht, dass nicht täglich Kinos schließen oder verfilmungswürdige Drehbücher aus Mangel an Geldern abgelehnt werden, Geldern, die evtl. auch mit mehr Mainstream verdient wurden. Schonmal mit nem Kinobetreiber unterhalten, der versucht, ein einigermaßen anständiges Programm zu zeigen? Wer was abseits vom Mainstream-Markt machen will, muss dafür in aller Regel jahrelang Klinken putzen und mit nicht geringer Wahrscheinlichkeit persönliche Verluste hinnehmen, ein enormes Risiko tragen, ganz abgesehen von der Arbeit am Film selbst, wo man dann, wenn man Glück hat, alle Beteiligten wenigstens halbwegs anständig bezahlen kann. DAS sind die Projekte, die als allererstes von der Bildfläche verschwinden, ohne dass es die große Masse mitkriegt. Wer genau dafür mit seinem Konsumverhalten mit sorgt, muss sich dann über den Dreck, den er serviert bekommt, nicht beschweren. Als ob es dabei um Hollywood ginge!
    Die ständige Vermischerei von Musik- und Filmindustrie bei diesen Diskussionen ist auch hanebüchen, aber das kann man mit ein bisschen Denken auch leicht selber herausfinden.
    Und ich würd auch gern mal wissen, wie oft die, die über „keine Kohle“ jammern, so Bibliotheken aufsuchen. In denen meines Vertrauens gibt es eine ordentliche Anzahl guter Filme auszuleihen. Mein ja nur.

  70. 70

    @#788776: Wenn dir Jammerei nicht passt, wander doch aus. ;P

    @#788778: Ja. Bevor ich mir itunes in diesem Leben noch mal antue, folge ich @#788776 ’s Ratschlag und wandere aus.

    @#788796: Du willst aber jetzt nicht ernsthaft Tatort, Marienhof und verbotene Liebe mit Hollywood-Serien vergleichen oder? Da besteht nicht nur ein preislicher, sondern eben auch ein gewaltiger Qualitätsunterschied.

  71. 71
    prettyobvious

    1.) Zum ewigen Thema ob P2P den Kauf von kulturellen Gütern reduziert: In „the true price of peer to peer file-sharing“ (Feb 2011) wurden die Daten einer 2007 veröffentlichten Untersuchung von Andersen und Frenz noch einmal analysiert. Dabei stellte sich heraus, daß die Autorinnen ihre Befunde damals recht selektiv zusammenstellten. Sie hatten „vergessen“ zu erwähnen, daß sie damals ja recht genau fragten, wieviel Musik in Abwesenheit von P2P wohl gekauft worden wäre. Hier also – nachträglich – die Ergebnisse:
    75% aller Befragten sagten, sie hätten dann einige oder alle über P2P konsumierten Musikwerke gekauft.
    Knapp 66% der sog. „Hardcore“ P2P Downloader (damit waren diejenigen gemeint die von sich selbst behaupteten Musik ausschließlich über P2P zu konsumieren und niemals zu kaufen) sagten daß sie ca. 1/3 der konsumierten Tracks gekauft hätten falls P2P nicht möglich gewesen wäre.

    2. Kino.to ist eigentlich nur die Spitze eines Eisberges. In den letzten Jahren haben eine Reihe von skrupellos gewinnorientierten Konzernen Geschäftsmodelle entwickelt die auf dem kostenlosen Konsum kreativer Güter basieren. Diese Konzerne verdienen einfach mehr an illegalen Seiten und setzen Himmel und Hölle in Bewegung um den für sie ungemein profitablen Status Quo zu erhalten. Google ist weltweit der größte Ad-Service-Provider und würde bei Abwesenheit von P2P schlagartig massive Verluste erleiden wenn man bedenkt daß mittlerweile 50% des weltweiten Datenverkehrs eine unvergütete Nutzung kreativer Werke sind. Firmen wie Google, aber auch Finanzinstitute wie PayPal oder MasterCard profitieren genauso wie übrigens auch die Anbieter von Breitbandanschlüssen wie die Telekom. Prof. Anja Feldmann vom Telekom-Institut bekommt für ihre „bahnbrechenden“ Arbeiten zur besseren Nutzung von P2P sogar renommierte Forschungspreise. Die Telekom finanziert diese Forschung weil die verbesserte Nutzung von P2P zu mehr verkauften Anschlüssen führt.

    3) Kino.to ist einfach eine ziemlich miese kriminelle Seite gewesen. Ist es für einige Leute so furchtbar sich einzugestehen daß es auch „im Internet“ so etwas Banales Kriminalität gibt?

    4) Wenn man Musikunternehmen oder Filmfirmen so schrecklich findet, sollte man logischerweise die durch sie entstandenen Werke nicht konsumieren, sondern sich bitte auf die Werke von DIY-Einzelkünstlern beschränken. Niemand wird gezwungen mit irgendwem zusammenzuarbeiten, wenn Künstler es tun werden sie ihre Gründe haben und verdienen Respekt.

  72. 72
    donald draper

    dieser segelboot- spruch da oben, dümmer gehts nimmer.

    ansonsten bin ich mit theo.

  73. 73

    @#788694: Es ist iHibbel. Richtig peinlich, ein dauergebashter Twitterer. Und auch ich halte ihn für nicht ganz zurechnungsfähig. Soviel dazu. Das ist subjektiver Kram.

  74. 74
    Jan

    Kino.to war die einzige Möglichkeit die Filme meiner Kindheit und Jugend,
    ich bin in der DDR geboren und aufgewachsen, noch einmal zu sehen und
    bevor sie als sonst was verteufelt in der Versenkung verschwinden mir
    zu kopieren. Ich spreche von Filmen die in der DDR, CSSR, Polen und
    der UdSSR gedreht wurden. UUUAAAHHHH ein Unbekehrbarer werden
    viele schreien. Ich spreche um ein Beispiel zu nennen von „Reise in die
    Urzeit“ CSSR 1955, von diesem Film gibt es eine Ostdeutsche, eine West-
    deutsche und auch eine US-amerikanische Synchronfassung neben den
    vielen anderen. Dieser Film wurde in diesem Jahrtausend nicht mehr
    gesendet. Von alten SW-Filmen will ich garnicht anfangen oder dem um-
    fangreichen Angebot an sowjetischen Filmen im Originalton. Kino.to
    ist nicht böser als ein Guttenberg nur mit Kino.to haben wir einen sehr
    schweren Verlust im Bereich Kunst/Kultur/Medien. Was interessiert mich
    die Filmindustrie – ich guck nichtmal Fernsehen.

  75. 75
    Marathon-Eule

    Wenn Kino.to keine Ahnung wie viele Jahre monatlich Millionen gemacht hat mit kostenlosem Streamangebot, frag ich mich, warum es keine Vereinigung, Lobby oder sonstiges der Film- und Fernsehindustrie gibt, die einfach das Konzept aufgreifen und ihrerseits ihren Content auf dieselbe Art und Weise vermarkten (vielleicht ohne Pornowerbung).

    In den Staaten gibts „netflix“, für ne Gebühr von 8 Dollar im Monat kann man sich anschauen, was es auf dem Markt gibt. Sowas wie Kino.to, halt nur legal und mit kleiner Gebühr.
    Für Kabelfernsehen und GEZ zahle ich mich auch jeden Monat dumm und dämlich und krieg dafür Lindenstrasse und Dummie-Shows, die mich nuller interessieren. Brutaler Abzug, und hinzu kommt, die verdienen noch zusätzliche Millionen durch Werbung, die mich auch nicht interessiert.

    Und wenn ich mir jeden Film, den ich gern mal sehen will, kaufen oder leihen würde, zahle ich monatlich 1000-de Euros, die ich nicht hab.

    Also netflix ran und werbefinanziert bidde.

    Scheiss Kapitalismus!

  76. 76

    Sehr, sehr komplexes Thema !! Schade, dass der Autor dies zu sehr vereinfacht.

    Nur mal eine Seite kurz beleuchtet.
    Ziel: Der Konsument möchte:
    .. prinzipiell alle Medieninhalte konsumieren können, ohne sich künstlichen Einschränkungen hinsichtlich des Ortes, der Zeit und der zwangszugeteilten Inhalte (Werbung) unterwerfen zu müssen.

    Ist: Diese Angebote gibt es einfach nicht mal in Ansätzen. Wer bei legalen Inhalteanbietern einen Zugangsvertrag hat, ist immer Einschränkungen unterworfen. Diese betreffen die möglichen Abspielmöglichkeiten, also bspw. nur über ein Gerät, die zeitliche Verfügbarkeit, die Qualität (HD… ), doch Werbung und das Angebot.

    Momentan ist es so, dass man für den zur Zeit maximal möglichen – oben beschriebenen – angestrebten Idealzustand über legale Wege, deutlich über €300.-/Monat zahlen müsste, weil viele Anbieter nur eine maximale Auswahl der Inhalte ermöglichen.

    Tatsächlich ist man dann aber immer noch von dem wichtigsten Punkt Lichtjahre entfernt:
    Die Abspielbarkeit und Selbstverwaltungsmöglichkeiten der Inhalte auf belieben Geräten. Dies ist nicht durch technische Unmöglichkeiten begrenzt, sondern durch KÜNSTLICHE Restriktionen seitens der Anbieter.

    Man kann einfach keinen Film auf dem Fernseher beginnen und dann vielleicht oben am Computer oder am mobilen Gerät oder bei dem/der Freund/in weitersehen, obwohl bezahlt.

    Zusätzlich habe man keine Möglichkeit sich die Inhalte selber einheitlich zu strukturieren. Man kann also, bedingt durch die künstlichen Restriktionen der Inahltsanbieter, keine einheitliche inhaltliche Zusammenstellung dieser Angebote durchführen.

    Was meine ich damit?: Will man also alle Inhalte nur über Winamp, WinMediaPlayer, MEdiaMonkey oder andere Player und Bibis Filme, Bilder und Musik verwalten, fallen alle diese Inhaltsanbieter wie Telekom-VDSL, verschlüsselte Satellitensendungen (für die ich ja bezahlt hätte), Kabelfernsehen, iTunes, LastFM, etc. raus. Das heißt, man muss für jeden Anbieter einzelne Verwaltungen durchführen.

    Genau DAS ist bei kino.to und den anderen illegalen Anbietern unterlaufen worden. Dort besteht für den jeden Nutzer die Möglichkeit mit den Inhalten zu machen, was man will.

    Jeder, der diese illegalen Angebote etwas intensiver nutzt, muss trotzdem erheblichen (Zeit-)Aufwand und Geld investieren, um sich das Angebot vielfältig nutzbar zu machen. Hier ist also eine – pauschale – „Alles-Umsonst“-Unterstellung fehlplatziert.

    Meine Meinung: Verweigert den Konsumenten nicht die vorhanden technischen Möglichkeiten und ihr werdet diese als zahlende Kunden haben.
    GEZ ist in diesem Fall ein sehr positives Beispiel, wie so etwas funktionieren – natürlich auch mit Raum zur Verbesserung/Kritik/Veränderung – kann. (Danke an die Verfasser des GG an dieser Stelle !!)

    OT: Und das war nur eine sehr kurze Beleuchtung dieses Themas.

    Diverses: Andere Thematiken, wie Jahresgagen bei „TOP“-Schauspielern in Höhe von mehreren Millionen Dollars, riesigste Marketing-, Rechtsabteillungen, Millionen an Vorstandgehältern, etc. inhaltlich mal ganz unter den Tisch fallen gelassen…

    Und: Ein Vorredner hat es etwas indifferent als „Scheiss Kapitalismus“ ausgedrückt.
    Analyse: Tatsächlich hat die bisherige Strukturierungsystematik (sprich Gesetzgebung und Rechtssprechung) der Marktmechnismen (Markt begriffen als ein Ressourcensteuerungsmechanismus) es nicht mal näherungsweise geschafft, das massenweise (alleine kino.to 4Millionen User!) vorhandene Bedürfnis zur aktuell technisch umsetzbaren Konsummöglichkeit zu decken.

    These: Dieser Strukturierungsmangel ist konzeptionell bedingt, weil die Mechnisamen dahinter aus der analogen Zeit stammen und nicht wirklich in den digitalen Bereich übertragbar sind. Aber, je größer diese Spannung wird, um so radikaler und ungesteuerter wird der zwangsläufig folgende Umbruch erfolgen.

    Hoffnung: In diesem Sine kann ist nur zu hoffen, dass unsere Gesellschaften hierauf eine kontrollierte, vernünftige, humane und rationale – Lösung finden.

    Realistisch: Aber die Erfahrung lehrt leider anderes.

    CU – Somewhere

  77. 77

    @74 Jan:
    CSSR, DDR, UdSSR mögen untergegangene Staaten sein, aber sie haben natürlich etliches zur Kulturgeschichte beigetragen. Zum Glück gibt es mehr Quellen als kino.to, ich habe heute gerade 2 DDR-Filme (Unser täglich Brot, 1949), (Heroin, 1968) von YouTube geschaut. Auch ergiebig ist archive.org, allerdings mit Schwerpunkt auf USA 1890-1950. Aber auch da gibts eine exzellente Sammlung von RGW-Trickfilmen (Suchbegriff multfilmi)

  78. 78
    JJ

    @#788756: Nur ein Detail: Wir hatten uns vor ca 2 Jahren mal dafür interessiert einen digitalen ‚Plattenladen‘ zu eröffnen und die Konditionen recherchiert. Das verblüffende Ergebnis war, dass es sich absolut nicht rechnen lässt! Warum? weil der VK von iTunes bei den meisten Produkten unter dem EK, der an die Plattenfirmen zu zahlen ist. Dh Apple hat mit iTunes konsequent den Markteintritt von anderen Marktteilnehmern über diese Preispolitik verhindert. Soweit zur ‚Heiligkeit‘ des Apfels.

  79. 79

    @#788722:
    Die wohl allerwichtigsten Inhalte wie z.B. Musik bleiben bis auf weiteres erhalten.

  80. 80

    Es gibt nun einmal kein Menschenrecht auf einen kostenlosen Kinofilm täglich.

    Ich empfehle in meinem Blog inzwischen das Umdenken hin zu legalen Alternativen zu kino.to:

    http://gratissime.blogspot.com/2011/06/alternativen-zu-kinoto.html

  81. 81
    Lenni

    Schaut euch doch MTV Cribs an und fragt euch dann nochmal, warum man diesen Menschen nicht nochmehr Geld in den Hintern pussten sollte…

  82. 82

    @#788748:
    Unterstelle, nachdem ich deine Äusserung gelesen habe,
    es am besten wäre, seine IP zu verschleiern und überhaupt
    nahezu unsichtbar zu sein.
    Bin dann doch eher konservativ und lasse zum. virtuell die
    Hose runter, um zu zeigen was ich habe und oder auch nicht.

    Ganz ehrliche Grüße.

    PiPi

  83. 83

    Nachtrag:

    Die Kriminalpolizei weist auf Folgendes hin:

    Die Domain zur von Ihnen ausgewählten Webseite wurde wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung zur gewerbsmäßigen Begehung von Urheberrechtsverletzungen geschlossen.

    Mehrere Betreiber von KINO.TO wurden festgenommen.

    Internetnutzer, die widerrechtlich Raubkopien von Filmwerken hergestellt oder vertrieben haben, müssen mit einer strafrechtlichen Verfolgung rechnen.

    Da ich immer ehrlich unterwegs bin, bestehe ich darauf, dass die Strafvollzugsbehörden sich den ‚Neppern, Schleppern u. Bauern-
    fänger‘ zuwenden, um de Bevölkerung zu schützen.
    Schönen Dank auch an die Industrie.

  84. 84
    Santa

    Mir stellt sich immer wieder die Frage, wenn man mit Portalen wie Kino.to so viel Geld verdienen kann (nach einigen Berichten im 7-stelligen Bereich), wieso ist die Filmindustrie nicht in der Lage ein solches Portal aufzubauen und damit selbst ordentlich Gewinn zu machen?
    Aber wahrscheinlich wäre ein solches Angebot der Filmindustrie viel zu teuer (auf Kino.to konnte man kostenlos gucken und die Betreiber haben trotzdem Gewinn gemacht) und/oder die Filme oder Serien wären DRM verseucht, was dann wiederum verständlicherweise niemand kaufen würde…

  85. 85

    http://www.stern.de/digital/online/streaming-portal-kinoto-polizei-beschlagnahmt-mehrere-millionen-euro-1697143.html

    Als doch sehr unbedarften stellt sich mir die Frage:

    Welche Unternehmen glauben Profit zu erzielen,
    indem sie Werbung auf irgendwelchen Seiten
    setzen, ohne zu prüfen, ob diese den eigenen
    Ansprüchen genügen.
    Die für das Marketing zuständigen Mitarbeiter
    würde ich als Vorstand sofort feuern.

  86. 86
    pyrolator

    @#788717: LOL!

    segelboote mit musiktiteln zu vergleichen….
    also ich „raubkopiere“ seit mitlerweile 2 jahrzehnten, vorrangig pc-spiele… was ist aus dem guten alten „try-before-you-buy“- prinzip geworden ?
    ich kann nichts dafür das heutzutage 75% der neuerscheinungen im spielebereich bullshit sind und es noch nichtmal mehr demos gibt, mit deren hilfe man den schrott von den guten titeln unterscheiden könnte. ich kauf mir bestimmt KEIN game für 50-80€ ohne es vorher testen zu können.
    achso: meine sammlung an original-spielen umfasst mitlerweile ca. 150 titel….
    und sry, aber ein h4-empfänger hat kein geld für sowas, nach euerer meinung hat er ja auch kein recht dazu…

  87. 87
    Greg

    http://www.kinoX.to nur mit X sonst ändert sich nix ;)

  88. 88

    @#790729:
    Der Quelltext verrät so manches.

    Bin nicht die Exekutive die darüber entscheidet, ob Inhalte rechtswirksam
    eingestellt und somit für jeden abrufbar zur Verfügung stehen sollten.

    Ich werde aus Überzeugung das Angebot nicht nutzen.

    Alles Gute

  89. 89