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Chris Poole/ moot über Online-Identität

Chris Poole, der unter dem Pseudonym moot für 4chan gestartet hat und danach Canvas gründete, spricht in diesem Vortrag während der Web 2.0 Summit in San Francisco über Online-Identität, über Facebook, über Google. Und er sagt in nicht einmal 10 Minuten mehr als manch anderer Redner in einer Stunde.

11 Kommentare

  1. 01

    Chris Poole spricht damit ein Thema an, dass in der Sozialwissenschaft schon lange Teil der Gesellschaftstheorien Einzug gehalten hat: Rollen als ein wichtiger Bestandteil von Gruppen/Gemeinschaften/Gesellschaften/Sozietäten.
    Und ich stimme ihm mit ihm unbedingt darin überein, dass wir auf Rollen auch in virtuell vernetzen Gruppen/Gemeinschaften/Gesellschaften/Sozietäten nicht ohne weiteres auskommen werden. Dieses Themenfeld ist leider bei aller Euphorie innerhalb des Diskurses um virtuelle Identität selten ein Thema;- zumindest bei mit denjenigen ich darüber diskutiere.

    In der Tat hätte Google+ lieber dem Identitäsmodel von Twitter & Diaspora* folgen sollen, oder sogar diesen sogar weiterentwickeln können…

    Vielen Dank für diesen YouTube-Link!

  2. 02
    Julian

    ich finde moot trifft hier einen sehr guten punkt. jeder macht mal was dummes im internet – vor allem teenager. man sollte nicht gezwungen sein seinen echten namen zu verwenden, da man sich sonst aus kindlicher dummheit vieles in der eigenen zukunft verderben kann.
    ich habe einen artikel geschrieben, der moots rede nochmal erklären soll – http://www.newsgrape.com/a/4chan-gruender-moot-kritisiert-facebooks-und-googles-grundlegende-fehler/
    fasst das jetzt nicht als eigenwerbung auf, ich denke einfach es ist ein sehr wichtiges thema, über das man auf jeden fall viel diskutieren sollte.

  3. 03
    rotor

    Sorry, irrelevant – aber: Web 2.0 Summit; TechWebTV und 240p. Frage: Was passt nicht in die Reihe?

  4. 04

    Dem kann ich nur zustimmen. Denn jeder Mensch durchläuft mehrere Entwicklungsstufen. Dazu gehört die Selbstfindung als eines der wichtigsten Stufen dazu. Der Mensch selber weis nicht von Anfang an was er will oder möchte und vor allem nicht was er wirklich ist. Im dies heraus zu finden wird durch try&error versucht sich selbst und die Rolle in der eigenen Umwelt zu finden. Durch des hineinschlüpfen in Rollen und unterschiedliches Verhalten in unterschiedlichen gesellschaftlichen Umfeldern tastet man sich immer mehr an das wirkliche Ich heran. Denn nur durch ausprobieren und Fehler lernt man.

    Die Online Identität ist zu einem sehr wichtigen Bestandteil in dieser Entwicklung geworden und sollte nicht durch irgendwelche Regulierungen limitiert werden.

    Das wäre wir, als würde man es den Leuten vorschreiben auf einer Party sich so zu verhalten wie auf der Arbeit…

  5. 05
    Gustav Gast

    Danke für diesen Beitrag, wirklich interessant. Nur lässt Chris Poole den wahren Grund aus für den ID-Zwang bei den großen Social Media-Plattformen. Das genauere plattforminterne Nutzerprofil ist nur ein Aspekt, den Nutzer permanent im eigenen Produktkosmos zu halten, ist viel entscheidender.

    Mailen bei Google, Suchen bei Google, Routen planen bei Google, Social Media bei Google, der Browser – von Google.

    Dieses nicht mehr neue Marketing-Konzept kann nur funktionieren, wenn man die User in ein vereinfachtes Darstellungsschema und zu einer (!) alles verbindenden Bezeichnung zwingt. So kann Google, die zukünftig sicher auch eine zum Telefon-Buch analoge Web-Datenbank anbieten werden, seine Position solidieren und zukunftssicher machen.

    Innovation und Mut bei Google+ wären schön gewesen, nur nicht so machterhaltend.

  6. 06
    S. Schwarzmeister

    Genau das was man von jemandem erwartet der eine Website mit anonymer Userbasis betreibt.
    Poole positioniert sich hier gegenüber den erfolgreich profitorientierten Social Media Seiten mit „Klarnamenzwang“, ohne eine Alternative für ihr Business Modell zu nennen.
    Wer erinnert sich nicht an die verzweifelten Aufrufe von Poole aus 4chan Kapital zu schlagen, die dann im grässlichen Canvas gipfelten?
    Aus einer reinen Business-Perspektive würde ich sagen, hier spricht lediglich der (Social)Neid.

  7. 07
    Gustav Gast

    @S. Schwarzmeister

    Das mag ursächlich für diese Rede sein – ändert aber nichts am sozialwissenschaftlichen Standpunkt seiner Aussage. Die grobe vereinfachung einer Darstellung von Persönlichkeit und der Klarnamenzwang sind Entfaltungs-Grenzen. Nach einem alternativen Geschäftsmodel zu fragen, geht völlig an diesem Punkt vorbei.

    Und warum sollte eine heterogene Alternative zu facebook & Co. ebenso rentabel sein müssen?

  8. 08

    Letztendlich ist es doch ein Tauschgeschäft – Nutzerdaten gegen die kostenlose Nutzung der Dienste. Selbst wenn es die Alternative von Profilnamen und Nutzernamen gäbe ändert sich nichts an diesem Modell. Google muss seine Aktionäre befriedigen und Facebook wir des auch bal dtun müssen, die Investoren schon jetzt, und so bleibt dieses Tauschgeschäft bestehen.

    Alternativ könnte es ja auch Bezahlmodelle geben mit entsprechenden Wahlmöglickieten der Nutzer, nur wer will denn schon etwas bezahlen für die Dienste?!

  9. 09

    Was ich mich immer Frage ist: Gilt das gesagte nur für uns Nerds oder auch für normale Menschen?

    Meine Mutter ist überfordert wenn sie bei einem simplen Dialog einen Button auswählen muss. Optionen sind nicht immer gut. Freiheit ist nicht immer gut. Wenn das so wäre würde niemand heiraten oder Festanstellungen annehmen.

    Freiheit kann auch überfordern, und die Überforderten scheinen in der Überzahl zu sein. Sonst wären die Nutzerzahlen von FB nicht so viel größer als die von Twitter.

  10. 10
    Johannes

    @#794910: Entweder du nutzt einen kostenlosen Dienst und musst damit leben, dass deine Daten verwertet werden … oder zu zahlst dafür – und deine Daten werden trotzdem verwertet. (z.B. http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,702524,00.html)

  11. 11

    Ach so
    Irgendwelche 9malkluge selbst erarbeiteten
    Recherchen reichen nicht aus um Sixtus das
    Glas mit Wasser reichen zu können.
    http://www.elektrischer-reporter.de

    https://joindiaspora.com/
    Alphastatus (+)

    @PiPi